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Bozner Nachrichten
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Page 14 of 16
Date: 21.01.1915
Physical description: 16
war durch die Mitteilungen ihres Vetters Oskar völ lig bestürzt. Ihr war zumute, als hätte sie einen furchtbaren Schlag eben vor den Kopf erhalten. Sie wußte selbst nicht, was sie dazu sagen sollte. Sie kannte Wohl ihren Vetter Oskar, wußte, daß er ein leicht fertiger, frivoler Mensch ist. Das, was er da aber erzählte, konnte er sich doch nicht ausgedacht haben. Das wäre ja niederträchtig, ge mein. Nein, dazu war er nicht fähig. Um sich dergleichen mit so genauen Angaben, wie er sie beim Erzählen gemacht

hatte, auszudenken, war er auch nicht geschickt ge nug. Es mußte wahr sein, ein Zweifel konnte darüber nicht ob walten. Frau Ada war außer sich, und besonders schmerzte es sie, daß Oskar es war, der ihr diese Mitteilung machen mußte./ Daß gerade er ihren Mann durchschauen, ihn auch als klein, als Heuchler erkennen mußte/ das tat ihr furchtbar weh. Gerade vor ihm hätte sie das lieber, wenn sie schon selbst das Gräßliche erfahren mußte, zu ver bergen gewußt. Und daß er ein Heuchler

war, daß auch er nicht der Ehemann war, als den er sich immer hinstellte, das schien ja nun klar und deutlich aus Oskars Mitteilungen hervorzugehen. „Es tut mir leid,' sagte Oskar, das längere Schweigen, das ent standen war, endlich unterbrechend, „daß ich dir mit dieser Mit teilung 'Schmerzen bereitet habe! Aber ich glaubte doch, daß ich dir das nicht vorenthalten durfte.' „Gewiß, Oskarchen,' erwiderte Frau Ada mit bitterem Hohn, „das mußtest du nur unbedingt erzählen. Es hätte dir ungeheures Herzdrücken verursacht

, wenn du alles für dich hättest behalten sol len. Das kann ich mir vorstellen! Armer Oskar, was mußt du ausgestanden haben, seitdem du das so mit dir herumträgst und es nicht an mich loswerden konntest. Das muß ja schrecklich gewesen sein. Natürlich, natürlich, du durftest mir das nicht vorenthalten. Ich hätte ja wirklich glücklich.sein können! Das wäre ja zu entsetzlich gewesen!' .. ' ^ ^ ' ' s - Dann aber brach Frau Ada Hillersdorf in Tränen aus. - - ..Verzeih, Ada! Diese Wirkung meiner Worte habe ich wirklich nich

, während er mir, seiner Gattin, schrieb, er habe sein Vermögen eingebüßt, und für dieses Unglück von nur mein Mitleid und Trost verlangte. Gewiß, gewiß, Oskar, ich glaube, daß ihr, du, Oskar, und deinesgleichen, alle sol cher Dinge fähig seid. Aber von Erich habe ich das freilich nicht für möglich gehalten. Und es wäre wohl für mich besser gewesen, wenn ich länger in der frommen Täuschung dahingelebt hätte, daß Erich anders sei, als du und deinesgleichen. Aber nun, Oskarchen, hl^st du über mich triumphiert. Du hast

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Bozner Nachrichten
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Page 9 of 16
Date: 14.02.1915
Physical description: 16
war gar nicht zu denken. - Aber sie gab der Frau Adlerfeld die Versicherung, daß sie dauernd für sie etwas tun wolle, solange diese Not herrsche. ' Doktor Oskar Engelberg hatte mehrmals in den Tagen, da Frau Uda sich solchen Pflichten widmete, antelephoniert, war auch persönlich dagewesen, ohne seine Cousine anzutreffen. ^ Und als es dann einmal'doch zufällig geschah, daß Frau Ada zu Hause war, trat er zu ihr mit den Worten ins Zimmer: . Na, endlich kann ich auch einmal wieder dein holdes Antlitz

habe, als dich anzu- t)oren!y . „So, so! Aber was wäre das?' . „Uebrigens, da fällt mir ein, lieber Oskar: Ich sammle für eine Klavierlehrerin! Tue deinen Geldbeutel auf.und opfere auf den ^Utar der Wohltätigkeit eine recht schöne Summe! ' , . 'Was, auch du, mein Brutus!' rief Oskar aus. „Auch du machst ^ ^?^ö.^gkeit? Fürchterlich, Ada, das steht dir gar nicht. Ich kann vle Wohltätigkeitsdamen nicht leiden, die ihre Zeit und viel Geld ver geuden, um für wohltätige Zwecke wenig Geld zu sammeln!' N .'Au denen

gehöre ich freilich nicht! Ich sammle für eine wahrhaft ^eourftige, und da du gewiß in deinem Leben recht wenig Gutes ge- an, so tue einmal ausnahmsweise nur zuliebe den Beutel auf!' Doktor. Engelbert nahm widerwillig sein Geldtäschchen hervor und wollte ein Geldstück herausnehmen. l ^ „Schütte den ganzen Inhalt aus, lieber Oskar. Du kannst das Geld wirklich nicht besser anlegen!' Er tat, wie ihm geheißen, und behielt sich nur einen kleinen Be trag als Fahrgeld zurück. „Ich durchschaue übrigens

deine List!' sagte er, „Da du nach dei nen Worten vorhin es nicht wagen wirst, dich vor mir verleugnen zu lassen, willst du mich durch solche Anzapfung zurückschrecken von Besu chen bei dir! Es hilft dir aber nichts! Nächstes Mal komme ich mit leerem Portemonnaie zu dir!' „Das wird dir nichts nützen, lieber Oskar; dann werde ich dich er suchen, deine Taschen zu leeren!' „Also, ein Besuch bei dir kostet jetzt Eintrittsgeld!' „Nicht für jedermann, Oskar

nein. Die Feldpost funktioniert noch nicht gut. Hofefnt- lich höre ich bald von ihm. Ich bin voll Unruhe!' „Ich meine, dein Herr Gemahl könnte „Schweig! Ich ersuche dich ernstlich, nicht von Erich zu sprechen. Ich habe dir viel zu viel zugehört!' „Ich meine, Ada, Erich —' „Es ist gut, Oskar. Ich wünsche den Namen meines Mannes gar nicht von dir zu hören!' „Aber du bist eigentümlich. Du bist ja heute wieder furchtbar nervös!' . „Ganz recht, Oskar! Ich bin sehr nervös, verzeihe! Und daher ist es Wohl

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 20.08.1904
Physical description: 8
!' . Sie gingen Beide, auf zwei verschiedenen Wegen, nach dem Schlosse. ' 8. Kapitel. Graf Oskar von- Rabinsky war eine sensible, dabei über aus- oberflächliche Natur; die gute Erziehung, welche er in der Reichshauptstadt in einer sehr strengen Privatschule ge nossen, setzte ihn in den Stand, Jedermann, der in der Men schenkenntnis nicht gewiegt war, über sein wahres Wesen, sei nen geradezu unedlen! Charakter zu täuschen. . SeiM Eltern kannten ihn allerdings zu gilt ; der Knabe, der schon in seiner Jugend

auch einige Universitäts-Semester absolvirt, da bei aber für seine noblen Passionen solche Unsummen todtge schlagen, daß seinem Vater der Gelehrte am Ende doch zu' theuer gewogen wäre. Aus-diesem Grunde nun war Graf Oskar m das elterliche Haus gerufen worden und hatte s» dort unter der strengen Regie seines Vaters in der Land wirthschaft umsehen nmssen. All' dies soeben erzählte Charakteristische an den: jungen Grafen Rabinsky war natürlich strenges Geheimnis der Fa milie geblieben. Die Außenwelt kannte den Grafen

Oskar nur als eleganten Kavalier, der mit Bildung und feinen Ma nieren glänzen konnte, und dieselbe Außenwelt wußte, daß Oskar nur noch eine nicht normal gebaute jüngere Schwester besaß, die eigentlich nicht mitzählte, und am Ende in irgend einer adeligen Zufluchtsstätte ihr Dasein verbringen würde, so daß Graf Oskar dereinst alleiniger Besitzer des schönen Gutes der Grafen Rabinsky würde. Auch dieser Umstand trug seinen Theil dazu bei, daß sich öem jungen, heiratsfähigen Grafen

das wieder zu sühnen, was sein Sohn gesündigt hatte. Blutige Thränen weinte die Mutter; mit Vorhaltun gen ohne Rücksicht trat der Vater seinem Sohne gegenüber: uichls half! Nur die Bitte des alten, von seinen Leuten ge achteten und geehrten Grafen wurde respektirt, über die Ver schlingen- seines Sohnes möglich zu schweigen. ^ Graf Oskar, dem die Umschau nach einem hübschen Weibe WiMich Aussicht auf Pikai^ Abenteuer sich genug eröff nete, hatte gelegentlich auch Gräfin Zeluscha kennen gelernt. Sie war Schönheit

, das konnte Niemand bezweifeln; ne lvar' aber auch! eine willkommene Partie. Was Wunder T - nun, wenn seine Eltern seine Absicht, sich der hübschen Nach barstochter zu nähern, mit allen Mitteln unterstützten? Ja, gerade Gräfin Zeluscha von Saxin allein wäre viÄeicht im Stande gewesen, ihre Wohlthätige Macht auf den Grafen Oskar auszuüben. Man Wußte den jungen Grafen in der Familie des Nachbargutes gut aufgehoben und sah es gern, daß er jetzt so oft Gelegenheit nahm, nach dort zu reiten. Auch die Familien

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Bozner Nachrichten
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Page 17 of 24
Date: 20.12.1914
Physical description: 24
Rr. 269 „Bozuer Nachrichten', Sonntag, 20. Dezember 1914 17 Geläutert durch den Krieg. Original-Roman aus der Gegenwart von Eugen Jsolani. 1. Kapitel. Das Tango-Turnier im Seebade. ?61r. Frau Ada Hillersdorf amüsierte sich herrlich aus der Reunion im Kurhaus. Das ganze langweilige Leben im Seebade würde sie nicht ertragen ßsnnen, wenn nicht Vetter Oskar dagewesen wäre. Im allgemeinen war ihr Vetter Oskar gleichgiltig, höchst gleichgiltig sogar. Aber da dieser Doktor Engelberg

sogar die illustrierten Zeitschriften ihr Bildnis! Das wäre doch zu schön! Eigentlich konnte Frau Ada Hillersdorf sonst ihren Vetter Oskar nicht leiden. Das wußte auch ihr Gatte, der ihr, als sie von ihren Tanzübnngyn mit Oskar ihm brieflich Mitteilung gemacht, zurück geschrieben hatte: „Bei jedem anderen, liebe Ada, würde ich eifer süchtig sein können. Aber dein Vetter Oskar vermag mich nicht zur Eifersucht zu bringen, obwohl ich glaube, daß er seine Verehrung für dich sich erhalten

hat. Ich habe ihn sogar im Verdacht, daß er lediglich deinetwegen seine diesjährigen Reisepläne verändert hat und lediglich dir zuliebe seine Tango-Übungen diesmal in ein Seebad verlegte.' Und Frau Ada Hillersdorf hatte darauf erwidert: „Liebster Schatz! Deine Annahme, daß Oskar lediglich meinetwegen den diesjährigen Schauplatz seiner Taten hierher verlegt hat und daß er in alter Liebe für mich erglüht, kann ich dir aus bester Quelle be stätigen. Ich habe die Versicherung dieser Tatsache aus seinem eige nen Munde

, Tango tanzen zu lernen. Ja, vielleicht gerade deshalb habe ich dich so lieb. Ich weiß, daß du bei allem Scherz und heiteren Sinn doch ein ernsthafter Mann bist, der treu für mich sorgt und in Liebe meiner gedenkt. Ich fühle mich an deiner Seite geborgen vor allen Stürmen des Lebens, Weng du mich vielleicht auch nicht so sicher durch den überfüllten Tanzsaal einer Seebad-Reunion zu führe» vermöchtest, wie Oskar chen, dein ich übrigens heute den Vorschlag gemacht habe, er soll doch seine ganze

ärztliche Kunst ausgeben, mit der es Wohl überhaupt nicht allzuweit her ist, und aus der er sich selbst nicht allzuviel zu maä)en scheint, und sich als Doktor der Tanzkunst etablieren, auf welchem Gebiete er wirklich etwas zu leisten vermag.' Nein, in der Tat, Frau Ada Hillersdors nahm den Vetter Oskar nie recht ernst, aber gerade für eine Kurhaus-Reuuion braucht mau einen Vetter, den man nicht ernst nehmen kann. Mit ihrem Gatten hatte sie sich ja im Kurbad ausgezeichnet unterhalten, aber so amü siert

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 05.01.1915
Physical description: 8
! Nur das nicht! Und es ist schrecklich ge nug, daß ihr Mann mit sollte. Er könnte erschossen werden, ver wundet! Jetzt kam ihr die Lieblosigkeit erst vollkommen zum Bewußtsein, die sie gegen ihren Gatten begangen, und, um von sich die Vorwürfe abzuwälzen, ärgerte sie sich über Oskar, der sie von der sofortigen Abreise zurückgehalten hatte. Was wüßte sie, so entschuldigte sie sich, als unerfahrene Frau vom Kriege und von der Politik. Die Männer, Oskar und der Baron, hätten sie nicht zurückhalten dürfen. Sie wartete mit Ungeduld

auf Oskar, um ihn mit Vorwürfen zu überschütten, ihren Aerger an ihm auslasten zu können. Aber die Zeit schlich dahin und sie kam sich vor wie eine Ge fangene. Sie blickte zum Fenster hinaus, und ihre Angst und Sorge stieg, als sie dort Kanonen aufgepflanzt sah. Endlich kam die Friseurin. Sie hatte doch nun jemanden, mit dem sie sprechen konnte. Aber, was die ihr erzählte, konnte sie noch weniger trösten, erschreckte sie noch mehr. Die Haarkünstlerin berich tete ihr, daß über Nacht durch Anschläge

zu sichern.' „Aber ich muß ja heute weg!' Dabei blieb Ada und brach in Tränen aus. Die ganze Reue über ihre ihr jetzt unverantwortlich erscheinende Handlungsweise kam ihr zu Gemüte. Als Oskar sein bekanntes Signal vor ihrem Fenster hören ließ, und sie, die ihn schon, mit Hut und Schirm gerüstet, erwartete, hin untereilte, fand er die Base vereint vor. „Aber was ist dir denn, Adachen? Du hast geweint! Hast du Nachricht von ^Erich?' rief er ihr entgegen. „Wie kannst du doch fragen, was mir ist,' antwortete

inzwischen gehen und ver suchen. mit Erich zu sprechen. Das schien ihr recht; sie verabredeten den Weg, den jeder nehmen wollte, wer zuerst sein Geschäft erledigt habe. So ging Frau Ada, und Oskar atmete auf, daß er ein wenig die erregte Base entfernt habe und ihrer Vorwürfe ledig sei. Daß er diese Vorwürfe auch wirklich verdient habe, das kam ihm nicht recht zum Bewußtsein; das wollte er weder der aufgeregten Base zugeben, wenn er auch zu ihrem Lamentieren schwieg, noch sich selbst. Wer konnte

. So ließ sie ihren Tränen ohne Scheu freien Lauf. Als sie den Vetter sah, rief sie von weitem: „Telephonieren kann man nicht! Telegramme werden angenommen, wann sie aber be- förder twerden, ist ganz unbestimmt. Das kann bis morgen dauern!' Und was sie nun von Oskar vernahm, klang so wenig tröstlich, daß sie von neuem weinte. Der Vetter bat sie sanft, doch nur sich zu beruhigen; sie hörte kaum, was Oskar sprach. Es war zu entsetzlich. Sie wollte nach Hause, nach ihrer Pension, vielleicht sei Nachricht

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Bozner Nachrichten
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Page 9 of 12
Date: 25.03.1915
Physical description: 12
. . „O ja; wenn der Transport mit Vorsicht geschieht, kann er nichts schaden!' „Nun, Männe, was meinst du, wenn ich an Vetter Oskar tele graphiere, daß er uns abhole!' sagte Frau Ada. „Das können wir von Oskar nicht verlangen, meine Liebe! Du tveißt, ich habe deinen Vetter nie sonderlich behandelt, und es würde «eigentümlich sein, wenn ich jetzt einen Liebesdienst von ihm ver llangte!' „Oskar hat ja seine Fehler, aber er ist gutmütig, Erich; er tut's gern. Und er hat sich in der schweren Zeit sehr bewährt. Ohne seine Hilfe

wäre ich jetzt kaum bei dir. Und er hat sich um dich ehrlich gesorgt. Er ist durch den Krieg auch ernster geworden, lieber Erich; wir alle haben uns Wohl gewandelt. Er wird es gern tun!' So bitte ihn, auch in meinem Namen!' Frau Ada sandte ein Telegramm und hatte bald die zusagende Ilntwort: „Gratuliere zu'Erichs Besserung! Morgen hole ich euch!' „Es ist lieb, daß Sie mich holen, lieber Oskar! welche Mühe Rehmen Sie auf sich zu allen den Mühen, die Sie, wie Ada mir ttzählte

Abteil geschafft werden. Und da die Tragbahre in ein ge wöhnliches Abteil nicht hineinging, so wurde ein solches vierter Klasse gewählt und dieses mit Stühlen noch ausgestattet, auf denen Frau Ada, Oskar und Otto Melzer Platz nahmen. Auch Melzer mußte bei dem Transport dabei sein. Eigentlich war er bereits als geheilt entlassen, und zwei Seelen wohnten nun in seiner Brust: die eine rief ihn zu neuer Pflichterfüllung auf den Kriegsschauplatz, die andere, seinen Herrn Leutnant sicher mit nach Berlin

aller Vorsicht und aller Sorgfalt war der Transport für den Kranken nicht leicht. Das Schaukeln des Wagens, die endl'ose Fahrt war selbst für Gesunde eine Strapaze. Aber Erich hielt sich tapfer, und Doktor Engelberg sagte: „Ich habe schon schwierigere Transporte von Kranken ausgeführt!' Worauf Frau Ada verständnisinnig lächelte und ihrem Gatten erzählte, daß auch Oskar sie nach Koblenz gebracht habe, was sie allein, krank und elend wie sie war, niemals hätte ausführen können. „Ja, ich fühle

, ich bin Ihnen vielen Dank schuldig, lieber Oskar. Man lernt doch erst recht die Menschen kennen, wenn man ihrer bedarf!' Schlußkapitel. Frieden im Kriege. Trotz großer Schwäche empfand Erich Hillersdorf ein wonniges Behagen, als er sich in seinem eigenen Zimmer gebettet fand. Frau Ada hatte telegraphisch angeordnet, daß die Mädchen das Lager für den Herrn in seiuem/Zimmer herrichteten. Die Mädchen aber hatten zum Empfang das Zimmer freundlich mit Blumen aus gestattet. . . ' Auch Frau Adlerfeld, mit der Frau Ada

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Bozner Nachrichten
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Page 9 of 16
Date: 21.03.1915
Physical description: 16
!^ Fort!' „Na, das mutz eben gehen. Ich muß doch bei meinem Herrn. Er machte Anstrengungen, sich zu erheben ; aber kraftlos, und durch Leutnant sein können; ich gehör' ja doch zu ihm! Wozu hätt' ich die Fessel gehindert, fiel er zurück. Oskar zog sich schnell zurück. mich denn sonst verwunden lasten. Als ich gehört habe, daß der . Der Ruf, den er aus Hillersdorss Munde vernommen, hatte ihn' Herr Leutnant verwundet ist, da Hab' ich mir gesagt: nun gehst du tief erschüttert; er wußte, der Kranke

bestätigt wurde, daß der Patient öfters in seinen Phanta- nich hier bleiben dürfen? Na, so.was gibt's nich!' 7- ' sien vom Tangotanzen und Tängotänzern phantasierte, da wußte er. „Na, Sie sind ja aber verwundet! Sie tragen ja den Arm im von welchen Gedanken die Fieberphantasien des Kranken erfüllt Verband, da können Sie ja doch nichts für den Herrn Leutnant ' waren. ^ . tun!' ^ ^ Tiefes Leid erfüllte Oskar; er empfand schwer die Leichtfertigkeit. , „Was? Ich kann nichts für den Herrn Leutnant tun

ih,n> daß er ein . Fiebers zur Leidenschaft sich entfachte, die ihn/ 'Oskar,'ängsti ^M!WmndM bes Herrn Leutnant-sei, und. erzählte ihm, daß es sehr weil sie nicht nur das befinden des Kranken verschlimmern konnte, schlecht nnt dem Herrn .Leutnant stünde; er,'Otto ^lzer,Wrde Mi > sondern weil er, Oskar, auch nun in einer eigenartigen Lage sich lvohl so bald nicht die Stiefel zu putzen haben, befand, aus der er keinen Ausweg wußte. - Dann kam die Oberin mit der Schwester. Sie sagte, eK sei sehr ^ ^ So viel mußte

er sich Wohl sagen:-wurde Erich genesm''und-,er»-dem ^braven Soldaten höre, und es sei uett, fallen, daß er, Oskar, mit seiner Gattin hier Tage ür^> Wochen dag - ^ - Me^er nach seinem Heryn -Imsehe, . ^^ber. .leidex^.. ^e^-. lang wahrend seiner Kraykheit in Koblenz sich aufhielt, die einmal ^em m . v-. - ^ ^ erwachte Eifersucht konnte noch schwere Folgen haben. ' ^ Ä ^ Knege auch nicht immer ein richtig geheiide/ Und doch, ebenso mußte er sich scheuen, Ada von dem, was er ^^^ 6ehabt; ^n . Strohlager genügt

... ^ . ^ ^. -. gehört und beobachtet hatte, etwas zu sagen. ' Ada würde sich vov Ober nichts wissen; in einigen Tagen.' . neuem. große Vorwürfe machen. ' 7 wurde vielleicht ein Bett frei, und vielleicht stunde es. dann auch nnt . -So>ging 'erschwer'bedrückt mqch'.-deWHo'tel^urü^wo.Ada seiner '> d?UN'^vielleicht. schon mit banger Sehnsucht wartete. Ada ^ r ^ ^ 1. drückWt sofort von den Mienen Mesen. haben. Und doch konnte'- Fun wa^ch Hoktor Mgelberg:ns Mittel. Er wolle ger^. w chr Oskar die verhältMsmäßig güt^ Kunde

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Page 11 of 12
Date: 14.01.1915
Physical description: 12
geschrieben, nahm Erich Hillersdorf von den Dienstboten Abschied, und dann zog er von dannen. 3. Kapitel. Wer ist Elise Manzel? Frau Ada Hillersdorf und ihr Vetter Doktor Oskar Engelberg hatten endlich nach vielen Strapazen ihre Fahrt überstanden. „An diese Fahrt werde ich mein Leben lang denken!' meinte Doktor Engelberg, als er seine Base in deren Behausung ihren Dienstboten ablieferte. „Das ist das erste Opfer des Krieges!' fügte er in seiner frivol witzelnden Weise hinzu. Er ließ Frau Hillersdorf

sofort zu Bett bringen und telepho- nierte von Hillersdorfs aus deren Hausarzt, den Geheimen Sani tätsrat Persikau, an, den er bat, die Behandlung seiner Base zu übernehmen und dem er telephonisch die ganze Lage schilderte, in der sich die Base befand. , Frau Ada hatte natürlich sofort nach dem Briefe ihres Gatten verlangt, — ihr Vetter Oskar hatte ihr ja nach dem telephonischen Anruf von unterwegs aus mitgeteilt, daß ihr Gatte an sie einen Brief hinterlassen hatte. Und als sie ihn gelesen

wieder und wieder mußte sie die Abschiedszeilen Erichs lesen, und immer von neuem, wenn sie sie gelesen, regte sie sich auf und weinte. Ihr Vetter, der Doktor Oskar Engelberg, hatte sich in den ersten Tagen nur telephonisch nach ihrem Befinden erkundigt. Er entschul digte, als sie bereits außer. Bett war, sein Fernbleiben damit, daß er selbst mit seinen militärischen Angelegenheiten zu tun hätte. Doktor Oskar Engelberg hatte niemals beim Militär gedient. Als er gestellungspflichtig war, war er schwächlich

, daß sie sich nicht mehr vor seinem Scheiden haben sehen können. - Um so größer seien nun die Vorwürfe, die sie sich mache, so äußerte sich Frau Ada, daß sie damals nicht der Aufforderung des Gatten gefolgt sei. Immer von neuem wiederholte Frau Ada diese Aeußerungen; sie fühlte eine tiefe Zerknirschung, und machte dem Vetter die heftigsten Vorwürfe, daß er sie zu jener Handlungsweise verleitet habe. Doktor Oskar Engelberg war nicht der Mann, solche Reue mit zuempfinden und solche Gefühle zu teilen. Er nahm die ganze

, daß er so harmlosen Dingen, wie unserer Tango-Tänzerei, solchen Wert beilegte, und, wenn er eben.nicht nachgeforscht und spioniert hat, Zuträgerinnen sein Ohr leiht. Also beruhige Dich nur!' Oskar fühlte, daß seine Base für die Erzählung, die er ihr machen wollte, noch nicht kräftig genug, noch zu sehr vom Trennungsschmerz eingenommen sei. - Man würde Wohl gewissermaßen dem Doktor Oskar Engelberg zuviel Ehre antun, wollte man ihn einen Intriganten nennen. Zum Intriganten gehört Klugheit. Und die besaß

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Page 9 of 12
Date: 18.03.1915
Physical description: 12
hatten. Aber Frau Ada war feinfühlig genug, sich diese Zurückhaltung recht zu deuten. Sicherlich hatte die arme Klavierlehrerin den An schein vermeiden wollen, als ob sie bei so schweren: Leid sich in Er innerung bringen will. „So machen Kummer und Leid egoistisch und rauben die Teil nahme an anderer Sorgen,' sagte Frau Ada zu Oskar. „Wie mag es der Armen gehen? Ich will schnell noch zu ihr eilen, damit sie in den Tagen, da ich nicht hier sein kann, vor Not geschützt ist!' Oskar aber, der noch vor kurzem

Adlerfeld. Und sie nahm sich fest vor, nach ihrer Rückkehr, die hoffentlich mit Erich erfolgen werde, jene Scheidegrenze zu über brücken, welche gesellschaftliche Vorurteile gezogen, um sie von dieser sympathischen Frau zu trennen. 9. Kapitell '' ' ? Das Wiedersehen im Lazarett. Es war eine fürchterliche Fahrt, die Frau Ada und Oskar nach Koblenz hatten. Noch war keineswegs der ganze Bahnverkehr frei gegeben für den Personenverkehr, und die beiden Reisenden mußten endlose Geduldproben unterwegs

ausstehen, die noch dadurch erhöht wurdeu, daß Frau Ada in ihrem Kräftezustand völlig herunterge bracht und entnervt war. Das Rütteln der Wagen bereitete ihr entsetzliche physische Schmerzen, und dazu kam die fürchterliche Peiu der Unruhe, daß jede Stuude Verspätung dem teuren Kranken ge fährlich werden könne. Sie hatte sich in die Meinung verrannt, daß nur ihre persönliche Pflege den Kranken gesunden lassen könne, und Oskar, dessen ärzt- l 6>e Fähigkeiten groß genug waren, um zu erkeunen, daß Frau Ada

zu ermitteln, in welchem Erich uutergebracht war. Unter dem Vor wand, ihr ein Nervenberuhigungsmittel zu geben, damit sie dem Kranken möglichst erfrischt und ruhig entgegentreten könne, hatte Oskar seiner Base ein Schlafpulver verabreicht, und hatte so den Zweck erreicht, daß er ohne Furcht, sie könne ungeduldig werden, Frau Ada im Hotel lassen konnte. Und diese Vorsicht war sehr angebracht. Er fand Leutnant Hillersdorf in dem vom Roten Kreuz zum Lazarett umgewandelten Hotel „Zum weißen Roß

, natürlich ..nur ihn, als Arzt; daß die Gattin des Kranken unter allen Um- -ständen vom Krankenbett ferngehalten yierden müsse, darin waren beide Kollegen einig. . Als nach einem langen, kräftigenden Schlafe Frau Ada erwachte, wußte sie im ersten Augenblick gar nicht, wo sie war; sie mußte sich erst auf sich selbst besinnen, um sich in dem fremden Hotelzimmer zn- rechtzufiudeu. Dann aber stürmte sie hinaus und fragte nach ihrem Reisegenossen und konnte es nicht erwarten, bis Oskar endlich zurück kehrte

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Page 12 of 16
Date: 17.01.1915
Physical description: 16
! Es ist ja alles so geheimnisvoll. Sieh her: Nur den Datumstempel der Feldpost, kein Ort; nur das Regiment, bei dem er steht. An dieses muß ich schreiben. Hier lies!' Und Oskar las: „Quartier des 80. Infanterie-Regiments! Liebste, herzliebste Ada! Ich hoffe, daß du Wohl nun in unser Heim zurückgekehrt bist und ebenso sehnsüchtig auf Nachricht von mir wartest, wie ich die Deine ersehne. Noch darf ich dir nicht schreiben, wo wir stecken. Nur so viel kann ich dir mitteilen, daß ich gestern in einem unbedeutenden Vorpostengefecht

.' „Haft du schon geantwortet?' fragte Doktor Engelberg. „Natürlich sofort!' antwortete Ada. „Wenn ich nur wüßte, wo er steckt. Ich möchte am liebsten zu ihm eilen!' „Nun, du wirst dich Wohl noch bescheiden müssen!' Frau Ada war durch die empfangene Feldpostkarte so heiter heilte, daß sie sogar wieder scherzen konnte. Gleichwohl überlegte Oskar, ob gerade heute, wo sie infolge der Karte Wohl besonders liebe voll des Gatten denken mochte, die rechte Gelegenheit sei, den Schlag auszuführen, den er seit

einigen Tagen zu tun beabsichtigte. Frau Ada forderte den Vetter auf, ob er nicht bei ihr zu Tisch bleiben wollte. Erst schichte er vor, keine Zeit zu haben. Dann aber mußte er selbst zugeben, daß er erst um 6 Uhr wieder im Kränken haus sein müsse. So blieb er denn. ' „So wollen wir auf Erichs Wohl ein Glas Sekt trinken!' sagte Frau Ada. Doch als sie bei Tisch saßen, und Oskar die Gläser einschenkte, da wurde Frau Ada plötzlich kleinlaut und sagte: Gott, eigentlich ist es doch unrecht, was wir tun

. Aber Erichs liebevolle Karte hat mich übermütig gemacht!' „Ach, recht oder unrecht, trinken wir! Also auf deines strengen kheherrn Wohl!' Und sie tranken. „Wer weiß, ob er nicht jetzt Durst leidet und froh wäre, Wasser zu t-aben! Und wir trinken Sekt!' „Liebe Ada, werde nur nicht sentimental! Dein Gatte wird sich nichts abgehen lassen! Glaube mir das!' „Oskar, ich habe dir neulich schon gesagt, miß gefälligst Erich n!cht immer nach deinen Maßen!' „Mein Gott, Hab dich bloß nicht so! Dein Erich ist ein Mann

von einem Freunde, den er im Generalstabe sitzen habe, und der ihm erklärt hätte, wie notwendig und wichtig die Geheimhaltung des Standquartiers der einzelnen Truppenabteilungen sei. Nach dem Essen zogen sie sich ins Herrenzimme? zurück, wo Oskar eine Zigarre, Frau Ada eine Zigarette rauchte. Durch allerlei Andenken, die da aus Hillersdorfs Junggesellen zeit aufgestapelt waren, und nach deren Herkunft sich Oskar erkun digte, kam dieser scheinbar ganz unwillkürlich auf die Frage: „Sag mal, Ada, weißt

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Page 15 of 40
Date: 27.10.1912
Physical description: 40
, Ludwig Faller, Melchior Felderer, Oskar Schaller, Anton Figl, David Heusler, Franz Pernthaler, Anton Hä- >ele. Hans Zangerle, Anton Gasser, Ignaz Mumelter, Karl Plank, Alois Wieser, Alois Lageder, Joses Chiochetti, Peter Petermeier, Georg Hauck, Anton Wieser, Johann Pohl, Rudolf Weitschek. Jakob Meraner, Jng. Obkircher. — Iungschützen-Hauptbeste: Alois Pfeifer, Wilhelm Mattem, Max Oberettl, Karl Spetzger, Josef Schäfer. Pe- !.er Bramböck, Anton Riegler. Franz Plattner, Linus Berger, Peter Kmbelli

. Johann Barketti. Hans Beikircher, Paul Berger, Josef Kieler. — Bezirkshauptscheibe: Heinrich Helle, Franz Plattner, Jo- ^ef Chiochetti, Reim. Großrubatscher, Alois Pfeifer. — Schlecker: Jo hann Schmuck, Oskar Schaller, Karl Spetzger. Anton Figl, Franz «challer, Johann Schmuck, Hans Beikircher, Anton Figl, Melchior Klderer, Josef Chiochetti. Joses Chiochetti. Alois Lageder, Hans Anatzer. Ludwig Faller. Joses Pircher, Alois Pseiser. — Serien >ur Altschützen: Ludwig Faller. Josef Chiochetti, Melchior

, Oskar Schaller. Alois Lageder, David Heufler, Heinrich Holle, Anton Figl, Franz Plattner, Ludwig Meßner, Hermann Wenter. — Meisterkarten Ge wehr für Altschützen: Ludwig Faller, Joses Chiochetti, Franz Schal ler, Melchior Felderer, Anton Gasser, Anton Figl, Alois Lageden Ioh. Pohl, Hans Zangerle, Karl Plank. —- Meisterkarten Gewehr für Jungschützen: Ludwig Meßner, Alois Pfeifer, Josef Schäfer, Josef Pircher, Oskar Schaller. — Meisterkarten Armee für Alt- fchützen: Jos. Chiochetti. Ludwig Faller

, Franz Schaller, Anton Gasser, Johann Schmuck, Alois Lageder. — Meisterkarten Armee für Jungschützen: Joses Pircher, Peter Bramböck, Heinrich Holle, Oskar Schaller, Reimund Großrubatscher, Franz Plattner, Ludwig Meßner. . K. k. Gemeindeschießstand Kardaun. Sonntag, 27. Oktober fin det das 7. Gnadengabenfchießen statt. Beginn halb 2 Uhr. — Nach mittags 4 Uhr findet im Gasthaus „Eggentaler Hos' die Wahl des Oberschützenmeisters statt und werden die Herren Schützen höflichst ersucht, sich hieran

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Page 9 of 16
Date: 07.03.1915
Physical description: 16
ausrede, woher er die Nachricht erfahren. Stumm saßen beide eine Weile da. Selbst dem «Gefühlvollsten in solchem Augenblicke die Trostworte^ und Oskar brächte nur immer wieder hervor: „Es ist schrecklich, Ada!' / N»? keine sonderlichen Sympathien für den Mann semer !e gehabt; er hatte stets instinktiv gefühlt, wie überlegen Erich ihm r, und seine Eifersucht war daher stets wach gewesen, um Schwä chen an ihm zu finden. Aber der Tod löscht alle derartigen Anti pathien und eifersüchtigen Gefühle

, daß ich kürzlich Häßliches über ihn sprach, Dich aber bitte ich um Verzeihung. Ich wünschte, ich könnte die Worte in deinem Gedächtnis auslöschen!' „Erinnere mich nicht an das Schmerzliche noch! Ich habe ihm in meinem letzten Briefe Vorwürfe gemacht! Ach, ich Unselige!' - ->,Das ist freilich bitter! Und das habe ich verschuldet! Wie wirtt du mir das je verzeihen, können!' > ^ ^ ^ Oskar drückte seine Base aufrichtig bewegt die Hand. ^ F -In diesem.Augenblick wurde der. Geheimrat gemeldet. Ein Blick deH

zur Verfügung. Ich habe Urlaub genommen'' „Na, sehen Sie, meine liebe gnädige Frau, das ist za schon trefflich. Da haben Sie schon eine große und wichtige Frage gelöst!' Und Oskar erbot sich nicht nur, die Fahrt nach Frankreich zu unternehmen, um die Leiche des teuren Toten zu Hberführen. ^Er war auch sofort bereit, alle anderen geschäftlichen BesörMngen, die der Tod eines Menschen hervorruft, vorzunehmen. So empfahlsich denn der Geheimrat befriedigt, da ^er^. Frau W.a-ujÜ7'gzlter^9bhu^ wußte. .^ i Oskar

die. Verlustliste t?o^. in. der Leutnant Erich Hillersdorf / vonr 80. Infanterie-Regiment als. ge fallen bezeichnet war. .. ^ j,.'' Doktor Oskar Engelberg hatte in den Bureaus des Generalkom mandos so viel herumgefragt, daß ihn dort bereits alte Herren als den.Vewandten des Leutnants Hillersdorf kannten; der eine Hatte ihn zum ävdeM geschickt, und nahM alle wußten, um welch Anliegen ' uich wel^IPapiere es sich bei diesem Herrn handelte. ^ . . . - - : (Fortsetzung fosgk.X O5

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Page 11 of 16
Date: 04.04.1915
Physical description: 16
Nr. 76 „Bozner Nachrichten', Sonntag, 4. April 1915 1 1 Frau Adlerfeld und Oskar gratulierten herzlichst, und Frau Ada sagte: „Das, lieber Erich, müssen wir aber seiern. Ich schlage vor, Sie, meine liebe Frau Adlerfeld, und du, Oskar, bleiben bei uns zu Tisch und wir trinken auf das Wohl des Eisernen Kreuz-Ritters ein Glas Sekt!' „Ich für meinen Teil nehme an!' sagte Oskar. „Sehr liebenswürdig,' sagte Frau Adlerfeld. „Ich würde gern ttiinehmen, wenn Sie mir erst gestatten wollten

, „da liegt ja noch ein großer Schreibebrief!' „Jawohl, mein Kind, und offen gestanden, kam mir eigentlich dein Vorschlag zur Feier der Ordensverleihung nicht sehr gelegen. Aber nun hattest du es gesagt, und da konnte ich nicht gut. Vetter Oskar nimmt mir dies offene Geständnis nicht übel. Ich habe da eine Nachricht bekommen^ die mich eigentlich recht wehmütig stimmt und nachdenklich dazu.' „Ah, das tut mir leid, mein lieber Erich! Was ist's denn?' „Eine alte Freuudin unserer Familie ist gestorben

hatte. Dafür war sie mir rührend dankbar, und N? versprach, mir dereinst ihr Vermögen zu hinterlassen.' „Nun, und hat sie das nun getan?' fragte Ada. „Jawohl, aber es hat damit eine eigene Bewandtnis.' „Weshalb?' fragten beide. . „Na, eigentlich spreche ich ungern darüber, und ich bitte dich, lieber Oskar, die Sache ganz diskret zu behaudeln!' „Ader gewiß!' „Im Grunde genommen, besaß sie nichts mehr! Ihr Vermögen gehörte mir eigentlich! Freilich ist es auch nicht ganz so! Kurz ver dem Ausbruch des Krieges

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Page 3 of 4
Date: 07.05.1919
Physical description: 4
. Damit läßt sich schon etwas anfangen. Kirchliches. Die Btttprozession Nach Rentsch fand heute bei herrlichstem Maienwetter und ungeahnt großer Be teiligung statt. Ein langer Zug betender Männer und Frauen folgten dem Allerheilikften. . . - Seile 3 ^ Kunst und Wissenschaft. Kunstnachrichten über Oskar Mulley, akad. Maler. Seinerzeit war im Auslagefenster der „Heimi schen Kunst' Arnold Amonn im Merkantilgebäude ein äußerst gediegenes Gemälde unserer „Boznev Wartburg', Schloß Runkelstein, von der Meister

hand des derzeit in Kufstein lebenden akademischen Malers Oskar Mulleyzu sehen; nachdem man da mals noch nie Gelegenheit hatte, weitere Arbeiten des Meisters zu kennen, wurde, wie erinnerlich, im . Namen vieler Kunstliebhaber öffentlich der Wunsch ausgesprochen, der Künstler möge doch baldigst Ge legenheit zu weiterem Einblick in seine Kunst bieten? diesbezüglich konnten wir denn auch jüngst in den „Innsbrucker Nachrichten' lesen: Unter den vieler- . . lei Farben

können. Zu diesen weni gen dürfen wir nun auch Oskar M u l l e y zählen, der im Schaufenster der Kunsthandlung Unterberger > in Innsbruck neben anderen Gemälden auch eine Anzahl vortrefflicher Mondlichtmotive zeigt. Man wird sich den hier noch ganz unbekannten Namen des Künstlers, schreibt das Abendblatt, eines gebür tigen Kärntners, der in Tirol lebt und schafft, mer-, Ken Müssen. Die reizvolle Art, wie er sich die schwie rige Aufgabe, für die er ganz eigene, wohl das Re sultat unermüdlicher Versuche darstellende

Mulley einige seiner trefflichen Gemälde ausgestellt. — Der „Tiroler U Grenzbote' schreibt Die Bilderausstellung in unserer , Hausflur erregt diesmal besonderes Interesse wegen der prächtigen Originalgemälde des hiesigen akad. ' Malers Oskar Mulley. Unter den Bildern, die sich durch ihre eigenartige Farbenwirkung.von der üblichen Methode der Aquarellmalerei vorteilhaft abheben, befinden sich auch einige wohlgelungene Motive aus Kufstein, deren bestes wohl die Klein- . : Holzkirche in Zell

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 03.07.1923
Physical description: 8
Schreiber? gerichtet. Es heißt in demselben: Der große Weltkrieg hat bei Euch zu solchen Zustan den geführt, daß die Katholiken eine Weile ratlos dastaiwen, auf welche Weise sie die neuerstandenen gange traf sie den Freund ihres Mannes, den jungen. Architekten Oskar, welcher erst kurz von der Hoch schule nach manchen flotten Abenteuern in seine Hei mat zurückgekehrt war und als lustiger Genosse an allen Vergnügungen und Scherzen des Städtchens mit Bruno und seiner lebensfrohen Frau teilnahm

. Er begleitete Luise bis außerhalb des Stadtbildes, von wo sich der Wiesenweg im Tale weiterschlängelte, ohne daß die beiden die wachsende Entfernung vom Orte so recht wahrgenommen hätten. Da lockten ihn rote Steinnelken und gelbe Primeln zum Pflücken, und er drückte mit schmeichelnden Worten das lose Blumengewinde der schönen Begleiterin in die zögernde Hand. Bruno kehrte gewöhnlich nach seinen sportlichen Bergtonren spät abends müde, aber seelisch gekräftigt nach Hause zurück. Oskar wollte bis dahin

frisch und würzig erhielten. Der metallene Klang der Schuhnägel und Bergstockspitzen verhallte in den Gäßchen. Nur Bruuo war uoch nicht heim gekehrt. Eine nachdenkliche Unruhe beschlich Luise; man gab das längere, unsichere Warten auf. Als Oskar im Vorzimmer seine Überkleider neh men wollte, entdeckte er plötzlich eine Depesche im Briefkasten, ivelche der Briefbote nachmittags in der Abwesenheit durch die messinggezähnte Türspalte hineinversenkt haben mutzte. „Bruno abge stürzt

reiste sie ab. Oskar, welcher sich Selbstvorwürfen nicht verschließen konnte, führte nachdenklich die bestürzte Frau zum Bahnhofe, immer aufs neue beteuernd, sie auf dieser bangen Reise nicht begleiten zu können; er hätte wichtige Geschäfte zu besorgen. Als Luise das Dörfchen und den friedlichen Pfarrhof unter beklemmendem Herzklopfen und Zittern betrat, mel dete ihr der Priester mit tröstenden, aufrichtenden Worten. Bruno sei, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, soeben verschieden

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Page 12 of 16
Date: 10.01.1915
Physical description: 16
einem kleinen Nest mehr stündigen Aufenthalt hatte, und ihr Vetter auf ihren Wunsch — sie suhlte sich zu elend dazu — nach Berlin telephoniert hatte, bekam dieser von den Dienstboten Adas die Auskunft, daß „Herr Hillers dorf bereits ins Feld gerückt sei, einen Brief an die gnädige Frau hinterlassen habe und daß er auch, wie das Mädchen wußte, noch ver schiedene Telegramme an die gnädige Frau gesandt habe, die Wohl nun inzwischen im Seebade eintreffen würden.' Frau-Ada bekam einen Nervenchoc, als ihr Oskar

ist, oft die ernstlichsten und wichtigsten Dinge auf faßt, als jener, der sie von daheim mitgeteilt. Dazu überlegte Herr Hillersdorf nicht, daß seine Gattin zu jenen Personen gehörte, die sich allzu leicht in ihren Gedanken lenken und leiten lassen und sich daher gern die Auffassung anderer, zumal, wenn sie ihnen bequem erscheint, zu eigen machen. « ' Würde er alles das überdacht und auch daran gedacht haben, daß Frau Ada im Seebade unter dem Einflüsse des Vetters Oskar stand, so wäre er vielleicht

nicht so in Angst und Sorge um die Gesundheit seiner Gattin gewesen. Herr Hillersdorf mochte den Oskar Engelberg nicht sehr leiden. Er erschien ihm immer sür einen Mann zu leichtsinnig und ober flächlich. Ja, manchmal war ihm dieser Mensch, der eigentlich für nichts Ernstes Interesse hatte, zuwider. Und wenn er ihn sich doch oft in seinem Hause gefallen ließ und selbst Ada gegenüber seine ganze abfällige Meinung über ihren Vetter zurückhielt, so geschah es deshalb, weil er fürchtete, man könne

an sein Ohr, ohne daß er recht deren Sinn zu sassen vermochte. Dann verabschiedete sich glücklicherweise der Baumeister, und er ging in sein Heim, das ihm völlig verändert vorkam. Niemals war er eifersüchtig gewesen, weder auf den oberfläch lichen, leichtsinnigen Vetter Oskar, noch auf irgend jemand sonst, er liebte ja seine Gattin zärtlich und glaubte sich auch stets von ihr geliebt. - Aber jetzt Plötzlich nagte doch der Wurm der Eisersucht an ihm. Jetzt zum erstenmale während seiner Ehe

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Page 6 of 8
Date: 02.10.1900
Physical description: 8
dieser als ein Gottesgericht auf zufassen? - . ^ SchicksaLstücke. Crim i n a l - R o m a n von Fitzgerald - Molloy. s38i Fortsetzung und Schluß.) Philipp verbrachte eine unruhige Nacht; das Wiedersehen mit der Geliebten hatte ihn bei seinem Schwächezustand mehr erregt als ihm gut war. In Folge dessen weigerte sich der dirigierende Arzt anfangs, Oskar Werner zu dem Kranken zu lassen, der als Erster am folgenden Morgen im Hospital erschien. „Ich habe ihm aber eine so erfreuliche Nachricht zu bringen,' meinte der junge

vor.' „Hast D u etwa — —' stmnmelte Philipp erregt. Die Steine gefunden !' platzte Werner triumphierend heraus. „Wo, wann und wie erzähle ich Dir später.' Es entstand eine kurze Pause. Philipp atmete schwer und versuchte sich aufzurichten. „Gefunden?' murmelte er. „Ist es auch war? Ist es keine Täuschung?' Sprich Oskar — sprich!' „So wahr wie ich vor Dir stehe. Ich entdeckte sie gestern Abends und brachte sie heute früh gleich in die Reichsbank.' Philipp that einen tiefen Athemzug. „Ach, Oskar,' sag

^ er mit einem glücklichen Ausdruck, „wenn Du wüßtest, was diese Wendung der Dinge bedeutet ; wenn Du wüßtest, wie ich mich freue, die Steine wieder zu haben!' Werner beugte sich lächelnd über ihn herab. „Ich alter Junge! Es bedeutet, daß Du ,nun bald Hochzeit halten wirst Philipp sah nachdenklich vor sich hin; ein Schatten gl» über seine bleichen Wge. „Oskar,' fragte er zögernd, o Hand des Freundes erfassend, „wenn mir doch noch etwas zu- * stoßen sollte —

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Page 3 of 12
Date: 22.07.1922
Physical description: 12
. Die russische Räteregierung hat den Vor schlag gemacht, die Kronen der kaiserlichen Familie, die im Kreml verwahrt und auf 700 Millionen Goldrubel geschätzt werden, zu verkaufen. t. Große Betrügereien mit gefälschten Bahn garderobescheinen. Am' 18. ds. gab der Reisende Oskar Weiß aus Wien in der Garderobe des Grazer Hauptbahnhofes ein Paket mit Gras und Steinen ab, fälschte dann den Hinterlegungsschein und behob durch einen Dienstmann einen Koffer im Werte von 150.000 Kronen. Weiß wurde von der Bahngen

darmerie am Hauptbahnhof verhaftet. Die Fäl schungsmittel wurden sichergestellt und beschlag nahmt. Oskar Weiß arbeitete mit drei anderen in ternationalen Verbrechern, und zwar sind dies ein gewisser Harry Mauser, ein Engländer und zugleich das geistige Oberhaupt der Bande, ein gewisser Isi dor Weiß, ein Reichsdeutscher, und ein gewisser Losch, ein Österreicher. Ihre Tätigkeit erstreckte sich auf das Fälschen von Garderobescheinen. Sie arbeiteten nach folgendem System: Ein Mitglied der Band? gibt

bei der Garderobe ein wertloses Paket ab und merkt sich bei dieser Gelegenheit dieNummer eines anscheinend wertvollen Paketes. Mit dem gefälschten Garderobeschein wird dann das wertvolle Paket behoben. Dem Oskar Weiße sind bisher sechs solche Betrügereien nachgewiesen, und zwar Fälle in Salzburg, Villach, Klagenfurt und Graz. In Graz wollte die Bande so lange arbeiten, bis jeder von ihnen. 100.000 bis 200.000 Kronen verdient hätte. Mit dem Gelde wollten sie nach Trieft fahren und dort eine Werkstätte

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Page 4 of 8
Date: 24.11.1911
Physical description: 8
versetzt wurden, über wahrhafte Kunstwerke unseres heimischen Künstlers Herrn Oskar Wi eden hofer be richten zu können, die seit gestern vormittags im Schau fenster des Vergolders Sailer unter den Lauben ausgestellt sind. Sechs ganz vorzüglich ausgefallene Pastellbilder der Kinder des Grafen Fritz Poggenburg siud . es, welche unsere volle Bewunderung hervorgerufen haben und den ungeteil ten Beifall aller jener sich errungen haben, die sie bis jetzt in Augenschein genommen haben.. Wir wissen wahrhaftig

haben wir ein wirkliches Genie in unsere Meisterschule be kommen'. Für die Eltern der Kinder, die in so ausgezeich neter Weise durch Künstlers Hand ihnen aus den Bildern vor Augen treten, werden diese Pastellgemälde ein immerwäh rendes schönes Andenken bleiben. Der junge Künstler, Herr Oskar Wiedenhofer, der bekanntlich vor seinem Abgang von der Akademie der bildenden Künste in Vcünchen mit der sil bernen Medaille ausgezeichnet wurde, ist vorgestern nach Rom abgereist, um dort einige Wkmate künstlerischen Stu dien

zu obliegen. Das Bildnis einer hiesigen jungen Dame, der Schwester des Künstlers, das im Schaufenster des Ein- rahmungsgefchäftes A. Müller A M. Mumelter in der Franziskanergasse ausgestellt ist, liefert weiters beredtes Zeugnis davon, welche Fortschritte Herr Oskar Wiedenhofer auch im Fache der großen Porträts gemacht hat. Es ist ein lebensvolles Bild, das er in Ölfarben auf die Leinwand ge bracht hat und wer die betreffende junge Dame kennt, wird durch die Ähnlichkeit und den gelungenen Ausdruck

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