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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 10
Date: 24.01.1925
Physical description: 10
, ob es nicht besser wäre, das Rendezvous in der Ruine einfach zu ignorieren, weil damit ja der jedenfalls beabsichtigte Scherz zu Wasser werden mußte, aber die licbe Neugier, ob es auch wirklich das zu bedeuten hatte, was sie sich dachte, behielt doch schließlich die Oberhand, womit der ungenannte Absender des Briefes natürlich ge rechnet hatte. „Wer weiß' dachte sie, „ob die Sache doch mcht am Ende ernsthaft gemeint ist und ich durch mein Nichterscheinen etwas versäume, was ich dann nicht mehr gut

machen kann. Warum ich Eberhard dadonnichtssagensoll, ist freilich mehr. als ich verstehen kann, auch wieso schwere Folgen für ihn und seine Laufbahn entstehen können, wenn ich erzähle, daß ich im Sinn habe, in die Ruine zu gehen, ist auch nicht recht einzusehen. Nun, ich werde es ja erfahren, falls der Brief nicht einer der belieb ten Streiche meiner Else-Kusine ist, und sie Eber hardt nur fern haben will um desto ungenierter ihr Mütchen an mir austoben zu , können'. An eine Gefahr dachte Gabriele in der Harmlo

, und Gabriele dachte nicht ohne Schadenfreude, so ja die reinste Freude sein soll, daß ihre liebe Kusine, oder wer sonst sie in die Ruine bestellt haben mochte, das Aiendezvous nun im wahren Sinne des Wortes zu Wasser werden sah. Wer während sie mit ihrem Mann nach dem Frühstück in ihrem Salon Briefe schrieb, hörte der Regen auf, und eine stechende Sonne, von der man zu sagen Pflegt, daß sie Was ser ziehe, brach durch die Wolken eine drückende At mosphäre, die wie schon mehrmals gesagt, Gabriele

an das Rendezvous in der Ruine gedacht; erst, als sie mit einem Gruß an den ihr vom Balkon nachschauenden Gatten um die Böschung bog und jenseits der Wettertanne, das alte mit Efeu um sponnene Gemäuer vor sich sah, M ihr der Brief in ihrer Tasche wieder ein. Nach der Uhr sehend, fand sie, daß es gerade die angegebene Zeit zwi schen 11 und halb 12 war, und da siegte, denn die Neugier über ihren schmerzenden Kops und weil es ohnedem nach den Regengüssen während der Nacht und dieses Morgens viel zu feucht

war, um sich auf die Bank Unter der Wettertanne zu setzen, deren Zweige noch vom Regen tropften, so schlug sie den schmalen, auch noch recht nassen Fußweg naA der Ruine ein. Diese lag auf einem erhöhten Vor- sprung über der Straße, die einen Bogen darum be schreibt; man konnte sowohl von dieser, wie auch von jener Seite in die Mauerreste gelangen. Den von noch annähernd gut gehaltenen, ge ginnten Mauern umgebenen, ehemaligen Burghof durchschreitend, über welchen eine mitten darin aus dem Pflaster gewachsene Linde

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 22.05.1924
Physical description: 8
kann. Sie werden später wieder abgebrochen. Im Jahre 1785 wurden Kloster und Kirche von Kaiser Joses II. ausgehoben, seine berühmte Bibliothek zerstreut. Seit 1801 wurden die Baulichkeiten als Militärmagazin und Kaserne verwendet. 1876 wurde der Umbau der Kaserne in die heutige Fachschule beschlossen. Aufstellung von Behältern für Abfälle. Der Sräfekturskommifsär von Bozen hat angeordnet, daß am Waltherplatz und in der Viktor Emanuel- Straße (Parkstraße) sowie an anderen geeigneten Drtlichkeiten Behälter aufgestellt

mit Dr. Markhos zu einer Schachpartie in das Spiel zimmer zurückgezogen. Edeltrud legte ihre Preisliste, die sie vorhin eis- rig studiert hatte und aus der sie sich einzelnes no tieren wollte, wieder aus der Hand und sah ihren Schwager erstaunt an. „Du hast aus der Einladung der Gräfin doch ersehen, daß sie speziell auch Achim eingeladen hat. .Die Wildenauer Kinder kommen ebenfalls. Man will den Kindern oben an der Ruine eine Über raschung bereiten, scheint es.' „Dazu brauchst du aber doch den Hofmeister

nicht mitzunehmen! Achim ist nicht mehr so klein, das; nicht wir beide genügen würden, um auf ihn auf zupassen.' „Ich danke!« Ich bin gewiß eine gute Muttec, aber den lehbaften Jungen auf einem so gefährlich?'.'. Terrain, wie die Dansberger Ruine, zu beaufsich tigen, hieße sich selbst um jede gesellschaftliche Unter haltung bringen. Warum soll ich das tun, da Dc. Markhof doch da ist?' „Wenn er nicht mitführe, könnten wir deinen Wagen nehmen und viel angenehmer fahren, als in dem großen Auto

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 13.01.1922
Physical description: 8
für ! eine Komtesse Rotherstein schickt! Ich höre sie ordem- I lich: „So etwas kann ein Dorfmädchen tun, aber... ' na, usw. Nein, meine Kleine, für so etwas haben sie in Grasenegg keinen Sinn. Aber ich danke dir!' , Sie zog Do zu sich herab und küßte sie. „Du bist solch liebes gutes Ding und hast ein so warmes Herzlein. . .laß dich nicht inS Kloster stecken, Do!' > . Do prallte zurück, und ihre Augen öffneten sich groß. „Ich? Was fällt dir ein! . . . Wollen sie denn das?' fugte sie nach einer Pause kleinlaut

hinzu. „Ja. Hast du .es nicht gemerkt?' ,Hch merkte nur, daß sie mich nicht mochten und ich ihnen im Wege war, wenn ich kam — besonders Anneliese. Wollen sie mich etwa deshalb 'in ein Kloster stecken?' . ' „Auch darum. Annelieses Hochmut findet eS un erträglich,^ dich als äußerlich gleichberechtigt neben sich zu dmdeip Me ünb ihreSgleichen werden dich nie für voll nehmen, weil deine Mutter eine — Schauspil rinwar!' Do war sehr blaß geworden. Alles, waS ? Wenk ihr einst über die RothersteinS gesagt

sie unruhig an. - „Du sagtest „auch darum*. Gibt eS noch anderen Grund, warum sie wollen, daß ich inS » gehe?' - ... „Ja.. Und der fällt noch schwerer inS Gewicht der andere, der nur für Anneliese in Betracht koo> Wenn du ins Kloster gehst, fällt MonrepoS wu dazugehörigen Grundstücken wieder an die Haup'^ der RothersteinS. Auch dein Großvater wünscht so, denn, wie die anderen, sah er in dir nur ein«! willkommenen Eindringling. Wenn er dir trotzdem hinterließ und seinen Wunsch, du ein ' i Moster treten

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