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Bozner Nachrichten
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Page 10 of 20
Date: 04.12.1902
Physical description: 20
10 ..AüSQU „Das kommt mir kaum glaublich vor, da ich sie seit un- fferer Kindheit kenne.' Katharina zuckte die Achseln. „Ich werde sie immer Hassen,' sagte sie. „Es thut mir leid, daß sie Ihre Cousine ist, etwas an ihr ist nicht in Ordnung — etwas, das keiner von euch weiß, außer Herrn Steinmetz. Herr Steinmetz Zveiß alles.' „Ja, der weiß sehr viel,' gab Nelly zu. ' „Darum ist er auch so traurig, nicht wahr?' Katharina starrte ins Feuer, und ihre seltsam ernsten Augen hatten einen fast wilden

beobachtet, während wir Klavier spielten? Herr von ZCHauxville weiß etwas über sie; sie haben etwas gemeinsam, das weder Paul, noch einer von uns kennt. Warum reden 'Sie nicht? Warum sitzen Sie da und starren mit so fest ^u- sammengepreßten Lippen ins Feuer?' l „Weil ich der Meinung bin, daß es keinen Zwecke für uns Kai, über Paul und seine Frau zu reden.' Katharina brach in ein leises, freudloses Lachen aus! „Das sagen Sie, weil sie Ihre Cousine ist; er—er be deutet nichts für Sie; es Äimmert

. ziemlich auffällig ein paar Haarnadeln heraus. ^ Katharina achtete nicht darauf. ^^ „Gefällt Ihnen Herr von Chauxville?' fragte sie unver mittelt. 5 ns Nein' ' t 'Gefällt er Paul?' „Ich weiß nicht.' - Katharina sah nur einen Augenblick auf, dann kehrten ihre Augen zur Betrachtung der brennenden Fichtenscheite zurück. K „Ich mochte wissen, warum Sie von Paul nicht reden Sollen?' sagte sie in einem Tone, der keine Antwort forderte. Nelly machte eine unmuthige Bewegung.-ji' „Ich bin leider überhaupt

; wenn er einfacher Ware, würde er kluger sein.' ^ Katharina fihcchtete sich vor Claude von Chauxville und aus diesem Grunde starrte sie erstaunt bas junge Mädchen an, das ihn Mit ein Paar nachlässigen, Mächtlichen Worten aus dem Gespräch und aus ihren Gedanken strich. Ein Geist, Wie der Nellys, stand über Chauxvilles. Einfluß. Mehrmals einmal noch kehrte Katharina zu dem Gegen stand zurück, der ihr ganzes Denken ausfüllte, doch Nelly hielt mit unerschütterlicher Standhaftigkeit cm ihrem Entschlüsse / ' fest

, über Pam sprechen. Sie überhörte, vermies ignorirte Katharinas bezügliche Bemerkungen mit einer Ge- schicklichkeit, welche die einfache Russin vero^'^. Endlich erhob sich Katharina, um zu gehen, und Nelly folgte ihrem Beispiel. Die beiden Mädchen blickten einander einen Augenblick an. Sie hatten nichts miteinander gemein sam; in verschiedenen Ländern geboren, verschiedenen Rassen angehörend, waren sie weder durch Glauben, noch durch Er ziehung, noch durch Aehntichkeit der Gedanken verwandt

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Bozner Nachrichten
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Page 17 of 24
Date: 15.08.1908
Physical description: 24
, unschul dige Kind. -— Justus hatte wieder seinen Klubabend. Die Kommer- zienrätin kam, feine Frau abzuholen. Sie wollte mit ihr bei ihrer Mutter, der Generalin Breidenstein den Tee neh men. Das . ^var schon öfter geschehen und Katharina weilte gern bei der alten Dime, die ein so liebes, sanftes, ehrwür diges Gesicht hatte, und dabei doch so lebhaft und unter haltend war. Die Generalin konnte mancherlei erzählen. Sie war viel gereist, hatte auch während der Okkupation an ihres Gatten Seite

einige Monate in dem Herzen Frank reichs geweilt. Eine große Lebenserfahrung machte sie mild in Mm Urteil, doch nicht schwach. Gegen Böses und Unreines! konnte sie sich auch heute noch leidenschaftlich erzürnen, und das gefiel Katharina. Es erinnerte sie alles, was die Generalin sagte, so sehr an den geliebten Vater und an Cilly, die gute, treue Cilly, nach denen in stillen Stunden doch zuweilen ein Sehnen in ihr ausstieg. — Beide weilten jetzt in Ron?, und Cilly schrieb glückliche, beMsterte Briefe von all

Direktor gerade auchin Rom weile und ihm ein ansehnliches Angebot gemacht Habe. Dort könne sie. es dann auch sehen. Uebriaens lasse er sie arüßen.es freue ihn zu hören, daß sie glücklich sei und es ihr in Berlin gut gefalle. Wahrscheinlich Werde er auch dorthin kommen, wenn der Verkauf sich realisieren sollte. „Uebrigens lasse er sie grüßen!' Diese Stelle des Brie ses hatte Katharina nachdenklich gemacht Ihre Eitelkeit fühlte sich ein wenig verletzt, daß er seine Neigung zu ihr, die doch so groß

- innAlne hübsche, kleine, mollige Wohnung. Mtsrän- ^Iches NtWilar,- viele Bilder und Kunstsachen, die von einer früheren Zeit erzählten. Katharina ließ sich gern von der alten D-ame all die hübschen Dinge erklären, an denen jedes M eine Erinnerung LMpfte. - - -7^ ^ ^ - Nachrichten' vom 15. August 1908. Die Kommerzienrätin hatte ihr Töchterchen mitge bracht, ein blondes, hochaufgeschossenes Mädchen von neun Jahven, der Großmutter Liebling. Auch Erich, Leonies Bruder, war anwesend. Katharina

mit der neunjährigen Irene zusammen wie die Kinder. „Und das ist eine verheiratete Frau!' bemerkte die Gene ralin zu ihrer Tochter, als das Lachen der Jugend aus dem anstoßenden Zimmer erschallte. Erich hatte Irene in einen Mkruten verwandelt, ihr den Helm aufgesetzt, den Degen umgeschnallt, und nun mußte sie hereinmarschieren, zu VKü- ter und Großmutter; aber das war nicht genug, jetzt nahm Katharina Helm und Degen dem Kinde ab und spielte zur Zufriedenheit des Leutnants selber den Rekruten. . „Gewehr

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Bozner Nachrichten
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Page 16 of 24
Date: 27.08.1908
Physical description: 24
8 „Bozner Nachrichten', Donnl „Aber das Bild deiner Schwester,' fuhr, die Kommer zienrätin fort, „das ist veMuflich. Weißt du, Katharina, daß ich es sehr gern haben möchte? Ich finde.es wirklich ganz außerordentlich gut gemalt, und die römische Campagne gehört zu meinen Schwärmereien. Solch ein Sonnen- unt^gang, über dieser weiten öden Fläche — die Albaner Berge in der Ferne vom Abendglanz rötlich gefärbt, die ein same Pinie dort, die so still und feierlich ihre Zweige aus breitet

, — das ist Poesie, und deine Schwester hat fie treff lich wiederzugeben gewußt.' Katharina begriff, daß ihre Schwägerin ihr etwas Freundliches sagen wollte. - „Wie lieb von dir, Leonie,' sagte sie mit einem warmen Mick ihr dankend, „daß du es findest. Justus äußerte neu lich, er hielte nichts vm: Frauenmalereien und habe sie zu betrachten keine Zeit. Ms wenn die Frau nicht auch Künst lerin, und oft vielleicht bedeutender sein könne, als der Mann. Aber Justus ist gegen alle Frauenarbeit.' „Wie die meisten Männer

, liebe Katharina. Der Ge danke drückt fie, Frauen als ebenbürtige Konkurrentinnen neben sich in. dem Kampfe des Lebens zu sehen. Und. nun gar Juskls! Er fühlt sich ganz besonders als Herr der Schöpfung und verlangt vollständige Unterwerfung und Hingabe von dem Weibe.' „Und wie denkst du darüber, Leonie?' Sie blickte dabei ihre Schjvägerin so bang forschend an, daß diese fühlte, es sei besser, mit diesem jungen noch nicht in sich gefestigten Wesen auf solche schwierigen Fragen nicht tveiter einzugehen

. JustuA Frau durfte nicht zuviel zum Nachdenken angeregt werden. Mas er an Katharina liebte, war gerade dieses träumerische, in kindlicher Unbefangenheit dahinlebende Wesen, das aus seinen Händen, ohne viel zu deuteln oder zu grübeln, 'das Glück hinnahm, wie es seine Laune ihr zu bereiten beliebte. „Ich denke,' antwortete diese daher, „für uns Frauen isc es die rechte Weisheit, uns soviel als möglich auf unsere nächsten Pflichten zu beschränken. Und zu diesen nächsten Pflichten gehört

die offener im Erwachen aus ihren kindlichen Träumen begriffene junge Frau, die ängstlich nach ihrer Stüke suchte in ihrer Herben Wirklich keit, in der sie sich noch nicht zurechtzufinden vermochte. „Liebe Katharina,' sagte sie Wärmer, als es sonst ihre Art war, „ich begreife, du vermißt die ältere Schwester, in deren Herz du deine kleinen Kümmernisse auszuschütten ge wohnt warst. Wenn du mich an ihre Stelle treten lassen willst —?' „O, wie gern!' „Doch jetzt komm, wir haben uns hier schon zu lange

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 04.09.1907
Physical description: 8
6 „Vozner Nachrichten', Mittwoch, 4. September 190? Nr. 202 Zarin Katharina II. und Gustav IV. von Schweden.*) Ein Lieblingsplan Katharinas der Zweiten War es, eine ihrer Enkelinnen, die Großfürstin Alexandra Pawlowna, mil dem Kronprinzen von Schweden, dem späteren König Gustav dem Vierten, zu vermählen. Die Großfürstin Alexandra wurde von Jugend auf in der Hoffnung erzo gen, daß sie dereinst die schwedische Königskrone zu tragen bestimmt sei, ihre ganze Umgebung bestärkte

sie in dieser Hoffnung, Snd scherzhaft nannte man sie immer: kleine Königin. AlH sie noch sehr jung war, öffnete eines Tages ihre Großmutter, die Miserin Katharina, eine Mappe, in der sich verschiedene Bildnisse jugendlicher Prinzen befanden, und fragte die kleine Großfürstin: „Schau her, Kind, welchen möchtest Du dereinst, zun: Gemahl?' „Den da,' entgegnete Alexandra sofort und zeigte auf . das Bild des Kronprinzen von Schweden, der schon ihrer kuzMchen Phantasie stets als zukünftiger Ehemann vor schwebte

und den ihr jeder als Ideal schilderte. Katharina war über die Antwort der Enkelin, über den seMamen Aug ihres Herzens nach dem ihr Bestimmten ent zückt und bemerkte darüber gar nicht, — daß jenes Bild mit dem Namen des betreffenden bezeichnet war und daß der Prinz nur deshalb von Alexandra „herausgefühlt' worden war . . . Sie war überzeugt, des Schicksals Stimme ver nommen zu haben, und verfolgte ihren Plan fortan mit noch größerem Eifer als bisher . . . Natürlich spielte bei ihr nicht bloß die Versorgung der Enkelin

und Banditen aussandte, die den spröden Regenten beseitigen sollten, Um Katharinas Hoffnungen auf die schwedische Ver wandtschaft ^beziehungsweise Erbschaft für immer zu Ver nichten, tat Herzog Karl endlich den geschicktesten Schritt, indem er sein Mündel mit Prinzessin Luise Charlotte von .Mecklenburg-Schwerin, Tochter des Herzogs Friedrich Franz, feierlich Verlobte. Die Nachricht von dieser Ver lobung ließ er durch einen besonderen Boten der russischen Kaiserin bekannt geben, aber Katharina wies

für die Großfürstin Alexandra in heißer Leidenschaft entbrannt jväre und nur gezwungen und unter dem Joch der Ty rannei seines Oheims sich mit der Mecklenburgerin verlobt hätte. Katharina ließ nichts unversucht, um dem jungen Gustav selbst diese Meinung beizubringen^ die von ihr bezahlten höheren und niederen Beamten und Gesellschafter des Kö nigs erzählten ihm fortwährend Wunderdinge von der lieb lichen Schönheit der Großfürstin, und tatsächlich erweckte in »s Aus dem Verlag Siegfried Cronbach, Berlin, soeben

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Bozner Nachrichten
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Page 14 of 24
Date: 27.08.1908
Physical description: 24
.' „Und doch erzählte er vorhin seinem Bruder eine lange Geschichte von Geschäften wegen seines österreichischen Schlosses, die ihn am Vormittag von der Ausstellung ferngehalten hätten. Ich hörte es zufällig. — Er würde solche Unwahrheiten nicht nötig haben/ wenn er aus rechten wegen ginge.' „Vielleicht nur eine zarte Rücksicht gegen seine kleine Frau.' „Ach liebster Assessor, Sie entschuldigen aber auch alles.' 5 „Ja gnädigste Baronin: Wut comprencZre, c'est Wut psrüonner.' — Katharina saß an der Seite

ihres Schwagers, und ließ sich von ihm über Hans Günzbacher berichten. Ganz warm wurde sie, als sie dann selbst von ihrem Jugendfreunde sprach. sodaH ihre bleichen Wangen sich wieder röteten, und das Blpu, das ihr vorhin nicht gestanden, ihre zarte Schönheit jetzt nur noch mehr hervorhob. Der Kommerzienrat hörte ihr interessiert zu. „Ich hoffe. Du wirst uns den jungen Mann zuführen, sobald er Euch Visite gemacht hat. Er gefiel mir übrigens sehr, ein so tüchtiger Künstler und so bescheiden.' Katharina sah

und der Assessor 'ruderten, Justus lehnte die Aufforderung mitzufahren ab. ^ Rasch glitten sie dahin im leichten Kahn, lauter helle junge Gestalten. Katharina saß Erich gegenüber. Sie überließ sich ganz dem Vergnügen, einmal wieder auf dem Wasser zu fahren. Ihre Gedanken flogen dabei nach Chiemsee, zu dem Vater, zu ihrer. Cilly> uud leise ließ sie die kühle Flut ihre Finger umspülen. Während alles ringsum schwatzte blieb sie schweigend, ebenso Erich, der ganz glücklich war, sie ansehen, ihr reizendes Köpfchen

, „Sie sehen bei Gott mehr als jeder andere. Weil die beiden still waren, da soll ich gleich etwas weiter? — Nein, nein, für die reizende Frau Katharina stehe ich ein.' - ., Sie lachte nur, und eilte auf ihren Mann zu, der ihrer schon an der Freitreppe harrte. „Eine böse Zunge, diese neugebackene Baronin,' dachte der Assessor. ,,Man müßte dem liebenswürdigen jungen Leutnant oder vielleicht noch besser seiner Schwester, einen Wink geben, denn böse Zungen stechen.' 11. Kapitel Katharina stand

. „Je länger man es betrachtet, desto mehr gewinnt man es lieb, wie einen Freund, der uns nur im traulichen Beisammensein zu zweien seinen Herzensreichtum enthüllt. Schade, daß darauf steht: „Unverkänstich!' Jetzt erst las auch Katharina den Vermerk. „Unverkäuflich!' Sie verstand, was ihren Vater veranlaßt hatte, daß aufzu schreiben. Er wollte nicht, daß es etwa von ihrem Gatten ge kauft, er sich gewissermaßen als sein Protektor aufspielte. Der gute teure Vater! Sie kannte seinen Künstlerstolz ! Er grollte

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Page 2 of 8
Date: 11.01.1902
Physical description: 8
L ,^v»z»er Rachrichte»' «v. 8 Eise Erivltmng ans schwner Zeit bringt kM drs Buchhdndlung Mofer. Wer hat nicht vom ä d W n K o ii Äp-iÄ ges' gehört? Ein heimischer Künstler und enKtzer Landmann unserer Heldin Herr Joh. Mudiferia atis' Buchenstein hat es unternommen, nach Angaben von 7 Personen, die Katharina L att z als Greisin gekannt haben, zu mdlen und dieses Oelgemälde sehr interessant nebenbei als Trachtenbild und in bester Tecbnik ausgeführt i^t Derzeit im Schaufenster der Franz Moser

Nachmittags erscheint nun unsere Heldin Katharina Lanz, von der Wörndle in seinem Berichte schreibt: »Man sah eine Bauernmagd aus Spinges, die mit zusammengegürtetem Kleide und fliegenden Haaren auf der Friedhofmauer stehend, die anstürmenden Feinde mit ihrer kräftig geführten Heugabel herunterstieß.' Die Fahne, mit der man sie öfters abgebildet sieht, ist ihr wohl erst später beigelegt worden. Das war das erste Auftreten des Mädchens von Spinges. Später hat sie den ermatteten Kämpfern Proviant

und Munition zu getragen und auch noch einen Verwundeten aus brennendem Hause gerettet. Außer von Wörndles Relation berichtet dies auch der Tiroler Almanach von 1802. Katharina Lanz ist am 21. September 1771 in St. Bigil in Enneberg als Pächterstochter geboren und kam 1788 als Bauernmagd nach Spinges, war also zur Zeit der Schlacht 26jährig. Nach 1797 — Spinges war, nach dem sie angeblich allein und ohne Schaden zu nehmen, die dortige Kirche mit der Heugabel gegen die mittlerweile, aber nur vorübergehend

, siegreichen Franzosen vertheidigt hatte, niedergebrannt — kam die Lanz in ihre Heimath zurück und zwar zuerst nach Colle St. Lucia zu Herrn Curaten Alton als Widumshäuserin, dann nach Andraz (Buchenstein) zu ihremVerwandten 5em BeneficiatenManeschg in selber Thätigkeit ) dort starb sie auch im 83. Jahre ihres Alters am 8. Juli 1854) sie trat erst in den letzten Jahren aus ihrem — s! liest venia v«rbi — Jncognito heraus / nur ihr Vetter Maneschg wußte, daß Katharina das damals schon viel besungene „Mädchen

von Spinges' war. Die meisten Daten über sie verdanken wir dem seinerzeits k. k. Bezirks-Richter Ruepp in Enneberg. Katharina L a n z wurde mit militärischen Ehren zu Grabe ge leitet. Ein Gedenkstein aus dem Friedhof, gesetzt auf Ver anlassung des Herrn B.--R. Ruepp, zeigt ihre Ruhestätte — eine Gedenktafel aus Marmor schmückt ihr Geburtshaus und nun sehen wir auch ihr Bild, dessen treffliche Aehnlich- keit 7 Personen, die mit ihr gelebt haben, bestätigen. Tirol katm .stölz ssein auf sein ^Mädchen

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Page 13 of 16
Date: 16.02.1905
Physical description: 16
Nr. S8 „Göjlltt 1«. tztjrütr jsss. Schloß SchönM. Roman von B. Cvrvny. (13. Forn'esung.) „Wie mir das Herz Wägt!' flüsterte Katharina, mehr Wert als wirklich erschrocken. „Ein prächtiger Araber, aber furchtbar wild. Er ist Wohl nicht zu bemeistern?' Die' Eitelkeit, des Sportmanns erwachte in Meiimu. „Mim Sie ?nir die Gunst erweisen, meine Begleitung anzu- nehmen, so wird Black ganz artig und langsam neben der Equipage hertncken, ja er soll sogar, wie sich's gehört, die Knie vor KnM beugen

.' ,^O, so galant ist er gewiß nicht!' rief Katharina und lachte geschmeichelt, als Viktor den Rappen wirklich zn>ang, das Klmststück zu vollführen. „Sie sind Wohl bei Renz in die Schule gegangen Herr von Meinau?' fragte Oertel scherzend und bemerkte mit Ver gnügen, wie einige Passanten stehen blieben. — Ja, es mußte sich gar nicht übel ausnehmen, !vcnn der jmige Kavalier so neben bem Wagen herritt und Black pirouettieren ließ. Dem Cchneidemüller wäre diese Stunde nicht für tausend Mark feil

gewesen. „Sie erzeigen uns Wohl die Ehre, einzutreten?' sagte er, als man die Villa erreicht hatte. „Wenn Sie gestatten.' „Wir bitten darum.' Viktor warf einem Stallknecht die Zügel des Pferdes zu, sprang ab und hob Katharina aus dem Wagen. „Ist mein Sohn zugegen?' fragte Oertel den Diener, welcher herbeieilte, um ihn zu unterstützen. „Nein, der junge Herr ist noch nicht heimgekommen.' „ Nä ja, die gewöhnliche Antwort,' brummte der Schneide- müller in sich hinein. Er fing an, täglich unzufriedener mit Martin

? Ich habe Sie von der Landstraße entführt und wir sind ganz unter uns.' - „Aber schon die Rücksicht, welche ich Fräulein Katharina schulde, verbietet mir — . „Ich bin ja selbst nicht in Toilette', lachte die junge Dame, an deren Ohren und Brust Rubinen von hohem Werth ftmkelten, die gar nicht mit der Farbe des rothen Haares harmonierten. „Wie Papa sagt: wir sind unter uns. Das hält Sie aber möglicherweise gerade ab, unsere Einladung zu akzeptieren, weil Sie sich vielleicht zu langweilen fürchten.' »9km darf ich nicht mehr

von Hohenau bedeutend überboten.' Piktor lächelte und mckte höflich, aber in ihm gährte und vallte der Zorn mächtig auf. Wie unzart und tölpelhaft von »xm Manne, ihm gegenüber, dessen zerrüttete Verhältnisse lei der kein Geheimnis mehr waren, mit seinem Reichthum zu prahlen! Katharina errieth vermuthlich, was in der Seele des Ga tes vorging, denn sie unterbrach den Schwätzer ziemlich un» geduldig mit den Worten: „Aber Papa, das sind eben Deine- Liebhabereien, und es kann Herrn von Meinau wenig kum- niern

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Bozner Nachrichten
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Page 9 of 16
Date: 13.09.1908
Physical description: 16
war, glaubte sie sich fügen zu müssen. - ^ „ES ist ganz allein Justus Schuld,' hatte der Kommer- zienrat wiederholt geäußert, „wenn Katharina- sich auf ihre eigene Hand zu amüsieren trachtet. Solch liebes junges Weibchen wie sie, nach seinem Willen zu ziehen, müßte ja.ein leichtes, sein. Aber da er das verschmäht, darf er sich nicht Wundern, wenn sie sich selbständig macht. Und daß weder sie, noch Erich etwas Böses denken, darauf schwöre ich. Du machst Erich nur kopfscheu und entfremdest

ihn uns.' Die Wahrheit dieser Erwägungen hatten Leonie und die Generalin zu ihrem Kummer erfahren müssen. Erich war nach jenem Teeäbend ein sehr seltener Gast bei der Schwester geworden, und zwischen ihn und seine Mutter war eine leise Verstimmung getreten. Katharina warf die Reitpeitsche auf einen Tisch und nestelte mit der Hand das etwas lose gewordene üppige Haar zurecht, das in einem festen Knoten am Hinterkopf aufgesteckt war. Dann warf sie sich in einen Stuhl. „Das tut wohl,' rief

und bald war man in dex.lebhafte sten Unterhaltung. Katharina war sehr aufgeräumt, sie lachte und scherzte in der übernmtigsten Laune. „Ist Ihnen ein Glück widerfahren,' fragte der Assessor, der neben ihr saß und sie mit staunender Bewunderung be trachtet hatte. In solcher Stimmung! habe ich Sie ja noch nie gesehen.' „Ja,' ein lange ersehntes Glück steht mir bevor. Ich werde in den allernächsten Tagen schon nach München reisen und meine Lieben wiedersehen. Da muß ich doch fröhlich sein, besonders

da es zu einer fröhlichen Hochzeit geht.' „Au einer Hochzeit?' klang es nun. fragend rings umher. „Zur Hochzeit meiner geliebten Schwester mit dem Schöpfer des „Pan', Hans Gunzbacher, den Sie ja Wohl alle, wenn auch vielleicht nur dem Namen nach, kennen werden.' » „Gewiß,' rief der Assessor lebhaft, „ich hatte den Vor zug, ihm im vergangenen Jahre bei seiner Anwesenheit hier öfter zu begegnen. Ein prächtiger Mensch! Da gratuliere ich aufrichtig.' Katharina nickte ihm freundlich zu. . „Ja, ich bin gewiß, meine SOvester

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Page 11 of 16
Date: 23.06.1895
Physical description: 16
TW MÄttban' Heilung? i« Ws»- ' MU M Wie«. Man schreibt äüs Montaigu an das Journal „l'Ünion de Charleroi' t Ein außergewöhnliches Ereigniß, welches die gcmze Umgebung in Mfregung versetzt, hat sich bei der Prozession zugetragen, welche sich letzten - Donnerstag wie alljährlich, in die berühmte Ka belte von Rotre Osms äs Nomaixu begab. Ein junges Mädchen, Namens Katharina Knops, 24 Jahre alt, aus Heverle bei Löwen in Belgien, Hatte seit ihrer Geburt ein Leiden an dem rechten. Fuß

, die aus jederBMst eMmrgen? Die wunderbar Geheilte, wmde ik Prozession nach Höverlö zurückgeführt, Dankeshymnen singend und . Allen die große Gnade erzählend, der sie durch unsere Frau von Montaigu gewürdigt würde. Katharina Knops ist in Häverlö eingezogen, be grüßt durch die Jubelbezeichnungen der Menge, welche mit Staunt Und iNluck 1>ie volle Heilung Derjenigen bestätigte, welche durch so lange Zeit der Gegenstand Ihres vollsten, regsten Mitleids war. Wer über den Wallfahrtsort „Notre Dame de Montaigu' nähere

Details haben will, lese das Buch : ,Die berühmtesten Wallfahrtsorte der Erde'. von HeilH v. Rudniki, Seite 293. ? Einem Briefe des Jubilarpfarrers Ruelens von Heverle (bei Löwen) über dieselbe Angelegenheit sind solgende genauere Daten zu entnehmen: Hier einige authentische Einzelheiten, betreffend die wunderbare, plötzliche Heilung eines meiner Pfarrkinder, Katharina Knops. Sie ist jetzt 24 Jahre alt. Beiläufig vor sieben Jahren wurde sie von einer sehr schmerzhaften Krankheit befallen die fast

immer unheilbar ist, mLsIMs (Rückenmarks- hautentzündung). Es ist eine Rückenmarksentzün dung, welche die Lähmung der unteren Gliedma ßen nach sich zieht. Ich habe Katharina während fünf Jahren auf ihren Bett steif hingestreckt gekannt. Seit zwei Jahren war eine kleine Besserung ein getreten, die Kranke konnte ihr Bett verlassen und ihre Füße auf einen Sessel legen. Das linke Bein war verknöchert, was sie zwang, das Bein immer gekrümmt zu halten und, sich aus einen Stock stützend, auf der Fußspitze

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Page 4 of 8
Date: 21.11.1924
Physical description: 8
Seite 4 Cäcilie — Klemens — Katharina. In der Ac- cademia di belle arti in Bologna bewundern wir ^ das schönste Bild der jugendlichen Cäcilie als „Schutzgöttin der Musik' (Springer). Das 1613 Aon Rasael gemalte Bild schildert die Wirkung der Himmlischen Musik auf die Heilige, die oft ihren Ge lang zum Lobe Gottes selbst mit einem Musikin strumente begleitet haben soll. In S. Cecilia in Trastevere'in Rom ist unter dem Hochaltar die be rühmte Statue, die Stefano Maderno 1599, als iman den Sarg

der 230 enthaupteten Märtyrerin öffnete, nach dem Befunde — mit drei Schwertstrei chen am Halse — schuf. Wiy' feiern Cäcilie am 22. November. — Alljährlich am 23. November wird zum Gedenken an den an diesem Tage im Jahre 100 erfolgten Tod durch Ertrinken des hl, Märty rers Papst Klemens 1 die geheimnisvolle Un terkirche des uralten Gotteshauses S. Elemente in 'Rom feierlich beleuchtet. Unter der Apsis befindet sich eine uralte Mithraskapelle. — Der 25. Novem ber ist der hl. Katharina, der reichen

und schö nen Königstochter, gewidmet, die 307, nachdem ein Blitz das Rad, auf das sie gebunden worden war. zerschmettert hatte, in Alexandrien enthauptet Lvurde. Katharina gilt als Schutzpatronin der Ge lehrsamkeit und insbesondere der Philosophie. Auf dem Berge Sinai erhebt sich über ihrem Grabe das bekannte Katharinenkloster, das eine der bedeutend sten Wallfahrtsstätten des Orients ist. Beginn des militärischen Vorbereitungskurses. Wie das Militär-Distriktskommando von Bozen Verlautbart, beginnt

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Page 6 of 12
Date: 14.01.1922
Physical description: 12
des Ferdinand Anhof, Bauer. und der Katharina Stimpfl. .. 15. Nenzo, Sohn des Joses Tommezzoli. Beamter, und der Aloisia Fenner. iL. Alfeo, Sohn des Romeo Caloni, Bahnarbeiter, und der . Tina Lucertina. 17. Anton und Ida, Zwillinge des Anton Kompatscher, Postamtsdiener, und der Ida Evbasch. 17. Euido, Sohn des Guido Carli, Besttzerssohn, und der Pia Dellai. 17. Viktor, Sohn des Viktor Zuceoli, Mechaniker, und der Annunziata Parziani. 18. Erna, Tochter, des Josef Lobis, Autounternehmer, und > der Domitilla

, 3L I. 1. Iosefine Largajolli, geb. Lohner, verwitw. Private, 72 I. V 2. Agnes Markewitz. geb. Decarli, Kupplersgattin, 3l> I. 3. Marie Obkircher, led. Köchin, 71 I. . ^ , 3.' Johann Folladore, ObfthLndlerssohn, 4 I. 4. Johanna Dorsner led. Pfründnerin, 8V F. 5. Franz Mair, led. Korbflechter, 32 I. 7. Katharina Barcatta, geb Genetin, verwitw. Private, 74 I. 7 ^ / ö. Anna Alessandrini, led. Dienstma^», 19 I. S. Alois Geiser, verw. Arbeiter, 58 I. g. Joses Kerschbaumer, verheir. Chauffeur, 42 I. S. Wilhelm Bröl

, verh. Magazinsarbeiter, 4S I. g. Marie Leimgruber, geb. Röggs, Besitzersgattin, 3S I. 10. Frida Moseon, led. Private, IS I. . 10. So^ie Rudolph, geb. Heinisch, verw. Private, 72 I. 10. Heuert Stark, verh. Konditor, 50 I. 10. Katharina Mtlzer, led. Verkäuferin, 20 I ' 10. Alois Menestrina, led. Taglöhner. W I. 12. Josefa Konrad, led. Köchin, 25 I. 18. Josef Weitzensteiner, Tischlerskind, S Tage. IS. Marie Moser, geb. Segna, Besitzerswitwe, 82 I. IL. Alois Terleth, led. Taglöhner, 3S I. 17, Amalia

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Page 18 of 24
Date: 24.09.1908
Physical description: 24
18 „Bozner Nachrichten', Donnerstag, 34. September 1908 Nr. 219 meir deK mitleidigen NWWs 'aufgefangen und nach dem SchlafzimmeiMfWt'Mörsen..' ^ „Mein Himmel, gnädige Frau> liebe, gnädige Frau, was ist geschehen?' fragte Bertha. . - Katharina aber schüttelte nur den Kaps. Die ersehnte Antwort erhielt das Mädchen nW.'«- Doch ließ sich Äe Herrin' yedüldi^'auskleiden uird ins Bett? bringen/. Da laK^sie- totenbleich/^, mit 'geschlossenen Augen, so daß der Jungfer bange zu werden begann

.' Sie wollte,»dew'-ALzt.cholenFKatharina wehrte ihr. ' „Es ' wiÄ' vorN«tgeheK!^-^ nur'-RMe, Rühe.n Ich möchte heute niemand sehen, niemand^ — hörenSiewohl, Bertha?'. . n.- -^ Das Mädchen versicherte, daß sie die Tur der gnädigen Fräir gegm^edew verteidige«' werde>iwer' es »auch sei. < Dann setzte sie i sichiimttNe^nzimmer mit einer' Arbeit nieder) um der' ^bieteriwlfftets'zur^HMdl>Bu.-sein: Katharina aber verhielt sich ganz still und unbeweglich.' n > Das Änerhörtv^ist ^esHehjen/ dev> LräMnde'-Vekdiacht

mit dem der eigene-Gatte sie in Gegenwart Erichs besudelt hatte, legte sich wie ein Alp über alle Regungen der Seele. Sie empfand nur noch- .den einen - Wunsch/ die Augen zu schließen, um Je me wieder' hu öffnen.' Gegen MiMgVsprach-die' vor. r Ohne Ahnuiig von dem, was geschehen war, kam sie, um nachden gestrigen Mitteilungen der Generalin sich -nach Katharina zu Scheitern ihrer gehosf- teli DeP-ZuzuspröcheüV Die'ZIÄveisung des Mädchens be- „Seit ^ÜN ' ist denn' die gnädige Frau kränk?' fragte Leonis. „Sie wär

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Bozner Nachrichten
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Page 11 of 24
Date: 23.01.1913
Physical description: 24
seines Geschlechtes nach einem Anhalt M das Entstehen dieses Gerüchte? und entdeckte folgendes:. Ein Graf Roderich Ravenau war in dem Gespensterturm eines Tages ermordet aufgefunden, anno 1680. In seiner Brust steckte ein seiner, zierlicher Dolch, der seiner Gattin, der Gräfin Katharina Charlotte, gehörte. Diese — eine geborene Prinzessin Twiel — wurde des Gattenmordes be schuldigt, ehe man aber gegen sie vorgehen konnte, hatte sie sich selbst entleibt — mit demselben Dolch, der ihren Gatten getötet. Ihr eigener

Sohn glaubte an die Schuld der Mut ter und schrieb diese Historien nieder. Die Seele der Gräfin Katharina Charlotte sollte nun keine Ruhe im Grabe ge funden haben und verdammt sein, ruhelos umherzuwan- deln, bis der letzte Ravenau in der Familiengruft beigesetzt sein werde.— Graf Rudolf schritt langsam die Galerie hinab, von Bild zu Bild. Vor manchem blieb er eine Weile stehen, als wolle er sich die Züge einprägen. Vor allem die Porträts der Frauen seines Hauses sah er forschend

an. Alle hatten helle Augen, blaue oder graue, die meisten braunes, nur wenige lichtblondes Haar. Schwarze Augen besaß keine die ser Gräfinnen von Ravenau— keine.— Doch halt! Graf Rudolfs Fuß stockte, und sein Blick heftete sich düster auf ein Frauenporträt, das unweit des Eingangs zum Gespensterturm hing. Es trug die Unter schrift: „Katharina Charlotte, geb. Prinzessin Twiel. Geb. den 13. März 1649. Gestorben den 21. Juli 1680.' Der alte Herr sah in die feinen kapriziösen Züge dieser erlauchten Frau

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Page 10 of 24
Date: 13.02.1913
Physical description: 24
die Mägde hinaus. Die alte Frau schloß, über den Unfug erbost, heftig die Tür. In demselben Augenblick er tönte ein lauter Krach. .Die Mägde liefen kreischend die Treppe hinab, und Jettchen Wohlgemut wandte sich etwas blaß und erschrocken um. Da zeigte sich, daß das Porträt Katharina Charlottes von der Wand-gestürzt war. Sich selbst und die Mägde scheltend, trat die alte Frau heran und hob mit zitternden Händen das Bild in die Höhe. Ein breiter Riß klaffte in der Leinwand, quer durch die schwarzen

an. Mit diesen Händen hat Katharina Charlotte den Dolch in ihres Gatten Herz gestoßen und sich dann aus Furcht vor der Strafe selbst getötet. Wie du wohl schon gehört, soll sie, einer Sage zufolge, als ruheloser Geist um gehen, bis der letzte Ravenau zu Grabe getragen wird. Da im dieser letzte Ravenau bin, wird sie ja bald erlöst sein.' Jutta faßte sanft seinen Arm. „So muA du nicht sprechen, Großpapa.' Er sah ihr freundlich in das liebe Gesicht. „Würde es dich betrüben, wenn der alte, griesgrämige Großvater

beneidenswertes Los dünkte es ihm, der Gatte dieses holdseligen Geschöpfes werden zu dürfen!, Um seine Bewegung zuckierbergen, fragte er leichthin.' „Haben Sie sich in Ravenau schon etwas eingelebt, gnädigste Komtesse?' „Oh ja, sogar mit unserem Schloßgesvenst habe ich be reits Bekanntschaft gemacht—wenigstens im Bild.' „Ah, Sie meinen die schwarzäugige Gräfin Katharina Charlotte?' - „Kennen Sie das Bild und ihre Geschichte?' „Gewiß,' sagte er, indem er einige Rosen abschnitt und sie ihr mit einer Verbeugung

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