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Bozner Nachrichten
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Page 10 of 32
Date: 06.07.1913
Physical description: 32
^ 10 ),Bozner Nachrichten', Si nina führt Johannes ein höchst sonderbares, allem bisher Gepflogenen Hohn sprechendes Leben. „Das oberste Ge setz des feinen Genusses ist der Gegensatz', diese Weisheit hat Konstantin entdeckt und so sind die Genüsse des Freundespaares völlig einsam und völlig von denen der Menge verschieden. > Die Schilderung des Aufenthaltes der Freunde in Prag und des Treibens im Kreise der Maler zu München ist voll feinen und treffenden Spottes auf das Leben

und den Kunstbetrieb von heute. Auch Johannes, bereits Dok tor der Philosophie, wird Maler. Sein Verhältnis zu Ninnie und Ninniens Betrug an Johannes und ihre Flucht mit Konstantin schließen diesen Teil des vergan genen Lebens ab. ' Nun erzählt Johannes — bisweilen hat es geradezu den Anschein, als schriebe er die Geschichte seines verflos senen und verfließenden Lebens — nun erzählt er sich Und uns von seiner großen Schuld, von seiner Liebe zu Lona Batteschi, der Braut seines Bruders Lukas

, die er durch seine Musik gewonnen, und von Lukas' Selbst mord, den Johannes durch seinen Verrat verschuldet hat. Wie ergreifend ist die Stelle vom Bahrrecht: „Das Blut beginnt aus allen Wunden des Toten zu lausen, wie aus Quellen springt es, sprudelt es und gurgelt es, läuft in Bächen aus den Boden nieder, den Saal aus, den Flur aus — die Treppe hinab, mir nach, mir nach Diese Spannung ist endlich ausgelöst, sogleich setzt eine neue ein. Der Kranke fühlt sich besser, das böse Fie ber ist geschwunden, neue

Lebenshosfnung erwacht in ihm. Eingeleitet durch das einzig schöne, weit. ausgeführte Gleichnis vom Lärchenbaum, beginnt jetzt der Roman von Johannes und Maria — eigentlich eine prächtige, unend lich fein gefühlte Geschichte für sich, doch immer wieder durchflochten von Johannes Erzählungen seines früheren Lebens. Alles hat er genossen, was die Welt an Genüssen bietet, und ist nicht gesättigt worden: Von der Malerei wandte er sich unbefriedigt der Musik zu und feierte in dieser Kunst große Siege. Doch weder

Ruhm noch Reich tum — der Vater hat den Seinen ja ein ungeheures Ver mögen hinterlassen und Johannes ist nun der einzige Erbe — können ihn befriedigen, er wird selbstsüchtig, kalt und abweisend gegen andere; das beste Beispiel hie- sür ist seine Kälte und Härte gegen seine arme Base, die Lehrerin Pia. So ereilt ihn endlich die böse Krankheit und treibt ihn von Arzt zu Arzt und endlich, als keiner mehr Hilfe weiß, läßt sich Johannes nach Flaminai tra gen, nach Flaminai, der Stätte seiner Kindheit

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 03.04.1925
Physical description: 8
zueinander sagten: Diese Nacht gibt Bruder Jacopone seinen Geist aus. Einer aus ihnen ging hinein in die Zelle des Kranken und fragte ihn, ob er nicht den Leib des Herrn empfangen wolle. Bruder Jacopone schüttelte das greise Haupt u. lächelte. Er hatte nach Bruder Johannes vom Berge Alverns aussenden lassen, dem vertrauten Freunde seiner letzten Jahre, um mit ihm auch die Angele genheiten der letzten Stunde zu ordnen. „Noch nicht,' antwortete er, »ich weiß, daß Bruder Jo hannes kommen wird, darum habet

noch Geduld mit mir!' ^ ' - „Der Weg ist weit,' versetzte der andere, „schon bricht die Nacht herein — er wird heute nicht mehr kommen. Soll Bruder Jacopone denn wie ein Jude ohne den Leib des Herrn von hinnen gehen?' „Getrost, Bruder! Wie sollte Johannes mich vergessen! Wie unserem lieben Vater Franziskus, der gebenedeit sei, hat der Herr auch uns gegeben, daß.unsere Herzen sich über Berg und Tal hinweg verstehen.' ^ Als Jacopone da Todi allein war, küßte er das Kreuz in seiner Hand und sah einer Weile

der Sonne zu, wie sie unterging. Er war so heiter in , seinem Sinne, daß er sich anschickte, eines von den vielen Liedern zu singen, die er in seinem langen Leben gemacht hatte. Aber siehe, in diesem Augen blick trat schon Bruder Johannes ein. bereits ge bückt vom Alter, doch jugendlich vom Antlitz. Truppengattung gehöre unbedingt die vollkom men ausreichende technischo Ausrüstung. Das .Schweizer Muster von der bewaffneten Nation lHnt Mussolini ab. Er sei überhaupt gegen die bewaffnete Nation im Frieden

hatten in der ! Sonntagswcchl 3.883.676, 1.565.136 u. 7.785.678 - Stimmen, zusammen 13,234.510 Stimmen von 26.812.537 abgegebenen gültigen Stimmen.) „O, mein Jacopone,' seufzte er, „so willst du uns verlassen?' „Ja, Bruder Johannes, es ist Zeit. Ich habe keine Saite mehr aus meinem Spiel, und auch mein Pergament ist schier zu Ende. . . Doch wer sagte dir, daß ich im Herzen nach dir verlangte?' Bruder Johannes lächelte nur und deutete nach seinem Herzen. > „So laß uns denn Abschied nehmen,' sagte Ja copone, und seine Stimme

war plötzlich traurig ge worden. „Ich will dir meine Sünden beichten und bitte dich um den heiligen Fronleichnam.;. O Bruder Johannes, wieviel . Arges steht im Buche meines Lebens! Welche Torheit gibt es, die ich nicht begangen hätte!' , - „Und welche Sühne, mein Bruder, die du nicht bezahlt hättest!' Bruder Johannes setzte sich, da er vom Wandern müde war, an das Bett des Kran en.,- „Laß dir alles noch einmal erzählen,' sagte Ja copone, „damit du Gott für mich um Verzeihung bittest... Ich bekenke

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 23.06.1924
Physical description: 8
Seite 4 „Bozner Nachrichten', den 23. Juni 1924 Nr. 142 Johannes. Johannes, der Sohn des Zacha rias und der Elisabeth, soll in Ain Karim (St. Johann), 6 Kilometer von Jerusalem entfernt, geboren sein; das Franziskanerkloster daselbst birgt die Johanneskirche an der Stelle, wo das Haus des Zacharias gestanden haben soll. In der Johanneswüste daneben lebte nach der Tradi tion Johannes selbst. Zwei dort erbaute Johan nesklöster rechtfertigen die Annahme, daß die Teufe Jesu im Jordan

bei der 1'/- Stunden von Jericho befindlichen Jordanfurt war. Die Grab stätte Johannes wird in Sebastije (Somaria) schon seit Hieronymus' Zeiten gezeigt,- in drei Grabkammern unter der Krypta der Johannes- Kirche, jetzt Moschee, sollen die Gräber der Hei ligen und zweier Propheten gewesen sein. Die Kirche feiert Johannes am 24. Juni (Geburt), 29. August (Enthauptung) und 24. Februar (Auf findung des Hauptes). In Rom ist die groß artige Laterankirche, früher Roms Hauptkirche, von Kaiser Konstantin erbaut und immer

wie der neu hergestellt, genannt „Die Mutter und das Haupt aller Kirchen', wurde von Papst Sergius III. Johannes dem Täufer geweiht. Prozession der 1'?. Franziskaner. Trotz der regendrohenden Witterung konnte gestern, Sonntag, die Fronleichnamsprozession der Patres Franzis kaner, deren Kirche mit Girlanden und Blumenge winden auf das festlichste geschmückt war, ungehin dert abgehalten werden. Nach einer um halb 8 Uhr im Mariengarten der städtischen Bürgerschule statt gehabten Feldmesse für die Schuljugend

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 17.03.1905
Physical description: 8
Kv. 63 „Vozner Nachnchten', aus. versperrtem Zimmer dem Pfarrer Josef Prackwieser eine alte silberne Spindeluhr, werth 9 Kr., einen goldenen Ning, werth 1 Kr., ca. 44 Briefmarken zu je 5 h., gleich 2 Kr. 20 h., zusammen 12 Kr. 20 h.; Johannes B ormuth 1. in der Zeit zwischen 8. und 12. Mai 1904 ans unversperrtem Raume im Schlosse Leben berg in Tschcrms dein Taglöhner Johann Reich einen Bar betrag von 112 Kr.; 2. am 16. Oktober 1904 in Meran aus versperrtem Zimmer, Wasserlauben 73, der Rosa

Prantl eine Barschaft von 8 Kr. und einem unbekannten.Eigenthümer einen Ring mit rothem Stein;. ^ Engelbert R o ß k o g l e r und Johann Bormuth in Gesellschaft als Diebsgenosscn am 18. Oktober 1904 in Ast feld im Sarnthale aus unversperrter Lade dem Anton Par- schalk eine Barschaft Von 17 Kr. . Johannes B ormuth und Karl Brand. Letzterer ob gleich Diebstahls halber wiederholt vorbestraft, in Gesellschaft als Diebsgenossen am 31. Mai 1904 Früh zu Pens im Sarn thale aus versperrter. Wohnung

und offener Lade dem Bauer Alois Stuefer einen Barbetmg von 430 Kr. und der Klara Stuefer einen solchen von 1 Kr. 80 h., zus. 431 Kr. 80 h. Engelbert Roßkogler und Johannes Bormuth haben weiters am 1. Noveniber 1904 Nachmittags in Gesell schaft als Diebsgenossen aus dem Besitze des Josef Unterholz ner und der Anna Schweighofer in St. Pankraz aus versperr tem Hause einen Geldbetrag von 14 Kr. um ihres Vortheiles willen zu entziehen versucht, wobei die Vollbringung der Uebelthat nur aus Unvermögenheit

, Zufall oder Dazwifchen- kunft eines freinden Hindernisses unterblieb. 3. Johannes B o r m u t h habe die von Engelbert Roß kogler am 16. Oktober 1904 dem Pfarrer Prackwieser in Ti rol gestohlenen Gegenstände, nämlich den Ning und die Brief marken, an sich gebracht und verhandelt, wobei ihm aus dem Vorgange und Werthe der Sache bekannt war, daß der Dieb stahl aus versperrtem Hause, mithin auf eine Art begangen wurde, welche sich zum. Verbrechen eignet. 4. Engelbert Roßkogle r un d Johannes Vorm

des Arbeits buches des Georg Leitinger bedient. ' 6. Engelbert Roßkogler und Johannes B ormuth seien, und zlvar Ersterer seit 17. September 1904, Ächterer seit Frühjahr 1904 geschäfts- und arbeitslos umhergezogen, ohne sich ausweisen zu können, daß sie die Mittel zu ihrem Unterhalte besessen oder redlich zu erwerben gesucht haben. 7. Engelbert Roßkogler und Johannes Bormuth haben endlich am 1. November 1904 in Forst-Tscherms von Haus zu Halls gebettelt. Es haben hiedurch begangen Engelbert Roßkogler

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 01.11.1896
Physical description: 12
»Aus den Papieren eines Polizeicommissärs' von Dr. Leopold w.orian Meißner mitgetheilten Begebenheit verfaßt wurde. Der srste Akt spielt im Benedictinerkloster St. Othmar in Nieder- osterreich ^1820). Im Kloster waltet als Jnstiziär (Pfleger) ^nedrich Engel, der Martha als Nichte und Mündel bei sich hat. Die beiden Brüder Johannes und Mathias Freudhofer Men eine innige Neigung zu Martha. Ersterer ist Schullehrer n Ät. Othmar, letzterer Actvarius in der Klosterkanzlei. Martha ^ ^det ihre Liebe dem Mathias

zu, und Johannes, von Eifer- 1'^^trieben, verläumdet seinen Bruder beim Justiziär, so „ ^ ^lhias auf der Stelle entlassen wird. Durch seine und ud semer Geliebten Freundin Magdalena läßt er Martha ach richte«' 5 bitten, sich um 11 Uhr der folgenden Nacht auf dem Spiel, räum des Stiftes zum Abschied einzufinden. Johannes erlauscht zufällig diese Abmachung und belanscht dann in der Nacht die unglücklichen Liebenden, während sie sich in den zärtlichen Ausdrücken ewige Liebe, ewige Trene schwören. Die Eifersucht

wird in ihm zur rasenden Leidenschaft. Er faßt den teuflischen Beschluß Feuer zu legen, um feinen Bruder für immer zu verderben. Dies gelingt ihm auch — der arme Mathias, der auf der Stelle betroffen ward, wird als Brandstifter zu zwan zigjähriger Kerkerhaft verurtheilt. ' Der zweite Akt spielt in Wien. Dort liegt von Gewissens bissen gefoltert, siech, dem Tode nahe, Johannes auf dem Sterbelager- Seine Pflegerin ist Magdalena. Im Hose des Gebändes spielen Kinder. Da kommt Mathias mit einen Evan gelienbuche in der Hand

daher - und singt ans dem Buch „Selig sind, die 'Verfolgung leiden ?c.' Er hält auch die Kinder an, das ergreifend schöne Lied zn lernen. Die Stimme des Sängers und die innige Töne des Gesanges dringen zum Ohre des sterbenden Johannes. Er läßt den Evangelimann zu sich bitten. Mathias geht ahnungslos zum Kranken. Zu ihm faßt Johannes Vertrauen und gesteht ihm seine ruchlose That in einer überwältigenden Scene. Die Brüder erkennen sich und Johannes erlangt vor seinem Tode noch die Verzeihung des armen

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 6
Date: 18.01.1899
Physical description: 6
eine männliche Leiche aufgefunden worden sein, die nicht agnoscirt werden konnte. In letzter Swude erhalten wir die Mittheilung, daß eine männliche Leiche mit Vollbart dort angeschwemmt worden, wegen des hohen Wasserftand es aber nicht geborgen werden koi nte. Hofphotograf B Johannes -j-. Aus Meran kommt die Trauerkunde, daß heute V? 10 Uhr Vormittag dortselbst Herr k. k. Hof-Photoqraph Bernhard Johannes plötzlich einem Herzschlage erlegen ist. Diese Nachricht wird auch in unserer Stadt, wo Johannes so gerne

weilte und zahlreiche Freunde besaß, schmerzlich berührend Zählte der Verblichene doch zu den liebenswürdigsten Persönlich keiten, die man rasch lieb gewinnt. B. Johannes, der erst im verflossenen Jahre für seine künstlerischen Leifwngen aus dem Gebiete der Photographie durch die Verleihung des Titels eines k. k. Hofphotografen ausgezeichnet wurde, gehörte zu den hervorragendsten Repräsentanten seines' Faches. Als Landschafts-Photograf stand er in Oesterreichs Vielleicht unerreicht da. Seme

berühmtesten Bilder sind ' die Aufnahmen der Geislergruppe und des Schiene.' Sie haben seinen Namea in der ganzen alpinen Welt bekannt gemacht. Wer erinnert sich nicht mit Entzücken derwunvervollen photographischen Abtheilung der Bozner Jubiläums-Aus-' stellung, welche B. Johannes in ebenso meisterhafter als* reicher Weise beschickt Hatte. Jshannes besaß m Meran und in Berchtesgaden vielbesuchte Ateliers. Die Stadt Meran verliert in ihm einen ihrer verdienstvollsten Mit- - bürger, der fast

in allen öffentlichen gemeinnützigen Körper-' schasten hervorragend thätig war. B. Johannes weilte erst letzter Tage in Bozen bei einem fröhlichen Abende eines hiesigen Peselligkeitvereines und keinerlei Anzeichen ließ auf sein sO nahes Ende schließen. Sein Hingang wird allseits bedauert werden, sein Name aber als der eines Ehren mannes in der Chronik Deutsch-Südtirols än hervor ragendster Stelle verzeichnet sein. Perschönernngsvereiu Welfchnoven-Karerfee. Dieser junges aber bereits fehr ruhrige Verein hielt

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Bozner Nachrichten
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Page 11 of 16
Date: 12.07.1894
Physical description: 16
, welches das Zwielicht in dem Raume nur noch verstärkt hervortreten ließ. Markus Robson, ganz und völlig von seinen Empfindungen beherrscht, trat ans Fenster und sah auf den Marktplatz hinaus, wie an jenem Abend, als Barbara von ihm gegangen war, eine Verzweifelnde, und er zurückgeblieben war, nicht weniger als sie den Tod im Herzen. Johannes Francis hatte seinen blinden Vater indeß nach dem hohen Armstuhl geführt, welcher vor dem wärinenden Kamin stand. Er legte dabei eine fast frauenhafte Fürsorge an den Tag

, welche rührend anzusehen war. Der alte Mann ließ sich schwer auf die weichen Polster des Sessels nieder sinken, um hierauf seinem Sohn für dessen Hin gebung zu danken. Nachdem der Hotelier noch nach den Wünschen der Angekommenen gefragt und Johannes Francis die nöthigen Weisungen ertheilt hatte, verließ der Erstere das Gemach, in welchem die drei Herren allein zurückblieben. > Während der alte Mann seine Hände gegen das wärmende Feuer ausstreckte, ließ Johannes Francls seine Blicke mit Theilnahme

unerwartet kommen würde?' So sagte ich, mein Vater!' antwortete Johannes Francis. „Nun, und —? Was ist es?' fragte der alte Mann gespannt. „Es betrifft den Mord auf Schloß Darley,' war des Sohnes Erwiederung. Wenn ich nicht irre, so fand gestern die Ver handlung seitens des Gerichts statt?' sprach der Greis. „Ganz recht, und die Geschworenen fällten ihr Urtheil!' vervollständigte Johannes Francis. „Wie lautet dasselbe?' Der junge Mann wandte sich erbebend ab. „O, Vater, wenn es mir erspart

sein würde, es Dir sagen zu müssen!' sprach er gepreßt. „Um Gottes willen,' der alte Mann, „sprich, was ist geschehen ?' Wen verdächtigt man?' Wen hat man verurtheilt ?' Johannes Francis erfaßte, wie nm ihn zu be ruhigen, die Hände des Greises. „Vater, /es kann nur ein entsetzlicher Irrthum sein; gewiß und wahrhastig ist es nur ein solcher, um den es sich handelt,' versetzte er mit leicht vibrirender Stimme. „Der Ausspruch der Ge schworenen verurtheilte eine Person, welche dem Herzen des alten Grafen unsagbar nahe

steht.' Der Greis rang nach Athem. „Wen — wen?' keuchte er hervor. Johannes Francis sah, daß selbst die schreckliche Wahrheit für den alten Mann, besser sei, als diese marternde Ungewißheit, und so antwortete er dann, sich mit Allgewalt bezwingend mit dumpfem Tone: „Barbara Hatton!' Ein Schreckensruf brach sich zugleich von zwei Lippenpaaren. „Barbara Hatton!' Den Namen mehr stammelnd, als sprechend, war der Greis in die Kissen des Sessels zurückgesunken, indeß Markus Ropfon

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 03.04.1925
Physical description: 8
stehen, die immer dabei sind, wo es Opser gibt. Und sie alle, die schmerzhafte Mütter find, sie find benedeit in jener unter dem Kreuze, de ren Antlitz tausendfältig wiederkehrt auf Erden. Jener himmlischen Frau aber, an deren Thron auch Vanna, dein Weib, für dich bittet, wollen wir uns beide empfehlen. Bruder Iacopone!' Iacopone richtete sich auf und empfing die Losfiprechung von seinen Sünden. Während Johannes vom Alverns sich ent fernte, um den Leib des Herrn zu holen, sam melte der Sterbende

, - fetzte er die Aufschrift hin: Zum Lobe der Mutter. — Er hatte nicht vollendet, da trat Bruder Johannes und viele Brüder mit dem heiligen Fronleichnam herein. Als Iacopone ihn genommen hatte, be fiel ihn eine Schwäche, und Kreuz und Perga ment in feine Hände geschlossen, sank er hin wie tot. ^ Die Brüder trugen ihn hinein in den Chor der Kirche, und im Kreise ihn umstellend sangen sie zur Ruhe seiner Seele und ließen ihn endlich' einsam zwischen vielen Lichtern aufgebahrt. Dann versammelten

wie die Tränen der Engel, von ihrem liebsten Bruder Iacopone, der ein Tor vor der Welt und ein Weiser in Christo gewesen. Als sie auseinandergingen, um bis zur Mit ternacht der Ruhe zu pflegen, war Bruder Jo hannes derjenige, der die Totenwache übernahm. Doch den Chor betretend, war es kein Toter, den er vorfand — Iacopone lag zu Füßen des Kreuzbildes und schrieb. Zagend, im tiefsten Herzen erschrocken, nä herte sich Johannes von Alverns und sah. wie dem Schreibenden die Tränen auf das Perga ment fielen

. — „Bruder!' rief er mit schwacher Stimme. Iacopone wandte ihm das strahlende Ant litz zu und lächelte. Dann warf er das Perga ment dc-r Madonna wie zum Gruße zu und streckte seine Arme gegen den Bruder aus, gleich einem Kinde, das geführt sein will. Bruder Johannes half ihm von der Erde auf und führte ihn, seinen Schritten nachgebend, zurück aufs Totenlager. Iacopone legte sich, kreuzte seine Arme» und starb. Johannes aber rief die Brüder zusammen und erzählte, was geschehen war. „Unser Bru der Iacopone

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Bozner Nachrichten
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Page 9 of 12
Date: 14.07.1894
Physical description: 12
Aus der KWe des Redens. Roman von Mar von Weitzenthurn. K2 (Fortsetzung.) «Barbara Hatton!' stieß er aus. „Um Gottes Barmherzigkeit willen, was ist es mit ihr?' Was haben Sie Ihrem Vater über sie mitgetheilt, daß er daliegt, wie ein Todter? Mr. Francis, reden Sie! Das Aergste zu wissen, ist besser als diese quälende Angst. Was ist mit ihr mit Barbara Hatton?' Johannes Francis sah den Sprecher verstört an. „Sie haben nichts gehört? fragte er befremdet. „Mein Vater und ich sprachen

von den Verhand lungen über jenen Mord aus Schloß Darley, welcher die ganze Grafschaft alarmirte. Ich setze voraus, daß Ihnen die Thatsache bekannt ist?' „Sie ist mir bekannt,„ antwortete Robson mit heiserer Stimme. „Ist eine Endeckung erfolgt?' „Ja, mehr als das!' entgegnete Johannes Francis unsicher. ..Die Geschworenen haben gestern ihr Verdikt gefällt!' Markus Robson zuckte wie unter Einwirkung .eines elektrischen Stromes zusammen. „Und dasselbe verurtheilte — ?' fragte er mit stockendem Athem. Johannes

durging Markus Robson vom Kopf bis in die Zehen. < „Aber das ist ja Wahnsinn!' brach er aus. „Das kann, das kann nichts Anderes als eine entsetzliche Täuschung sein.' , Johannes Francis neigte ernst das Haupt. „Auch ich war dieser Ansicht,' versetzte er, „aber die Beweise sind so überwältigender Natur, daß die Geschworenen kein anderes Urtheil zu fällen im Stande waren, als dieses. Außer Fräulein Hatton hat Niemand den Todten im Winteegarten gesehen!' „Wer kann das lehaupten?' fragte Robson erregt

. „Es ist keine Menschenseele in seiner Mähe gewesen, als ich ihn verließ!' „Als Sie ihn verließen?' wiederholte Johannes Francis in nameusoser Bestürzung. „Ja! Auf seinen Wunsch war ich an jenem verhängnisvollen Abend mit ihm im Wintergarten zusammengekommen. Es war durchaus eine Privat angelegenheit, welche diese Bewegung veranlaßte. Es befand sich Niemand in der Nähe, als ich von hm ging. Aber, was ist Ihnen, Francis?Weß- halb blicken Sie mich so entsetzt an?' Der Gefragte rang umsonst nach Worten. Ein furchtbarer

Gedake war über ihn gekommen und schnürte ihm die Brust zusammen. „Sie redeten im Streit mit jenem Mann?' brachte er endlich hervor. „Sie waren nicht sein Freund?' „Nein, ich war nicht sein Freund,' antwortete Robson voll Bitterkeit. „Aber, o, mein Gott, Sie verdächtigen doch nicht am Ende gar mich?' Nur mühsam vermochte Johannes Francis sich zu sammeln. „Ich bin mir selbst nicht klar, was ich denken soll?' versetzte er. „Aber wäre es nicht möglich, daß Ihre Unterredung dennoch einen Lauscher gehabt

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 04.05.1915
Physical description: 8
und Schlösser sowie Fresken und kunstvolle Altäre, von welch letzteren leider schon so manche in das Ausland gewandert sind. Der dritte im Bunde dieses Photogra- Phen-Trios war der leider allzu früh verstorbene kgl. bayrische Hof photograph Herr Bernhard Johannes, der sich in Meran etabliert hatte. Johannes Spezialfach bildeten die bekannt schönen Aufnah men im 5)rtlergebiet, der höchsten Spitze des österreichischen Alpen landes, wo er oft infolge Witterungsungunst 14 Tage bis 3 Wochen verweilte

, um jenen günstigen Moment abzuwarten, der ihm gestat tete, in der Gebirgsgruppe zwischen Tonalepaß und Stilfserjoch ganz hervorragend künstlerische Aufnahmen zu machen, die vilefache Re produktionen erfuhren. Johannes war es, der die ersten Ansichts- körten unseres Alpenlandes in künstlerisch vollendetem Farbendruck in den Verkehr brachte und somit ehrlichen Anteil an dein sich dadurch entwickelten Fremdenverkehr in Tirol hatte. Leider ist Johannes nur allzufrüh und in den besten Mannesjahren aus dem Leben

ge schieden, aber er hat sich durch seine Spezialanfnahmen im Ortler gebiet ein dankbares und ehrendes Andenken gesichert. Was Gratl, Augschiller und Johannes im Fache des Landschaftsgebietes geschaf fen, dazu gesellt sich unser heimatlicher Photograph Herr Alois H o lz- n e r mit seinen bekannter Tiroler Original-Typen, Aufnahmen von bäuerlichen Gehöften und anderen fesselnden Landschaftsmotiven in welchem Fache Holzner als Spezialist gilt. Seine Bilder sind beson ders von Künstlern sehr begehrt

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Page 1 of 12
Date: 11.11.1922
Physical description: 12
Musikvereines. Dem Andenken Johannes Brahms (1833—1897) gewidmet. As vor nun fünfundzwanzig Jahren der deut-- M Meister Johannes Brahmsim noch rüstigen A^mesalter und in voller Schaffenskraft das Jr- mit dem Unsterblichen vertauschte, war sein musikalischer Ruhm zwar in den Augen der ver- ^vollen Kritik schon fest begründet, von on- Snte jedoch noch immer heftig bestritten. Das Publikum hatte der stets mehr unter der oerflache schürfende Meister damals noch nicht ge- onnen. Der Parteienstreit

höher stieg und endlich ganz Deutschland und in den allerletzten Zeiten die ganze musikalische Welt eroberte. Johannes Brahms ist in Deutschland heute der meistgespielte Komponist geworden, dem große Musikfeste gewidmet waren, der heute zugleich mit den Klassikern das deutsche Konzertleben be herrscht. Das geistreichelnde Wort Nietzsches von der „Melancholie des Unvermögens' ist vom be geisterten Publikum längst in das Nichts verwiesen worden, Brahms glänzt heute als der dritte Stern im Sternenbilde

der drei großen musikalischen B,! als da. sind und bleiben: Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und Johannes Brahms. Die fünfundzwanziaste Wiederkehr seines Todes wurde Heuer in deutschen Landen allenthalben mit Aufge bot der höchsten Kräfte und mit voller Hingebung an den Genius gefeiert. In unserer Stadt muß sich diese Feier naturgemäß auf einen engen Rahmen beschränken. Brahms zeigte auf allen Gebieten der Instrumental- und Vokal-Musik den großen Mei ster. Abgesehen von den vier Symphonien

, sein Andenken durch Aufführung kamMermusikalischev Werke festgehalten wird. Auch der Musikverein der Stadt Bozen hat es für seine Ehrenpflicht gehalten, das Andenken Johannes Brahms in seinem fünf^ undzwanzigsten Todesjahr durch eine schlichte kam-« mermusikalische Feier zu ehren, bei der die Violin- Sonate D-Moll, op. 108, das Horntrio Es-Dur, op< 40 und die vier ernsten Gesänge, op. 121, zur Auf-' führung gelangen. > ° ' ' : ! ! Unter den drei Violin-Sonaten des! Meisters ist jene in D-Moll unbestritten

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Page 3 of 8
Date: 23.06.1925
Physical description: 8
wurde in der Nähe von Per- gine der 25jahrige Heinrich Turner aus Bozen von einem Auto überfahren, wodurch derselbe einen Un terschenkelbruch und zwei Beinbrüche erlitt. Der Schwerverletzte wurde nach Trient gebracht. Johannes. Ein Sprichwort sagt „Johannis regen bringt keinen Segen'. St. Johann hier, die bereits 1180 vom Bischof Salomon von Trient ein geweihte Kirche mit ihren interessanten Fresken, feiert morgen das Patrozinmm. Hoch oben auf ei- - Seite 3 nem ungeheuren, jäh abfallenden Felsen

steht fer ner das Kirchlein des hl. Johannes oberhalb der Sarntaler Straße auf dem Wege nach Wangen. — Johannes heißt: „Gottes Huld und Gnade'. Die vier Evangelisten beschreiben das Leben des hl. Jo hannes, der schon in früher Jugend in die Wüste zog und dort den Heiland taufte. Während man sonst den Todestag der Heiligen feiert, wird beim hl. Johannes des Geburtstages — am 24. Juni —> in erster Linie gedacht; allerdings hat auch die Ent hauptung einen Gedenktag (29. August). Das- Haupt des Heiligen

ruht in Amiens. Mehrere Län der und Städte haben Johannes zum Schutzpatron; Maurer und Schneider verehren ihn als Patron. San Giovanni in Laterano, die Mutter und das Haupt aller Kirchen, seit Konstantin die erste Kirche Roms, in der jetzigen Gestalt von Borromini und Galilei herrührend, trägt ebenso wie die uralte Taufkirche daselbst den Namen des Heiligen. Hoher Gast in Meran. Seit Freitag abends weilt in Villa Paulina-Obermais der Hochwür digste Bischof Francis Tiburtius Posche

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Page 2 of 8
Date: 03.04.1925
Physical description: 8
aber, in der sie, die heimliche Iüngerin des Mannes von Assisi, in den Armen ihres Gatten starb, hatte aus Be- nedetti den Frate gemacht, der heute sein Ende kommen fühlte. „Vanna,' rief er, „laß mich zu dir kommen!' Bruder Johannes wußte, daß es gut sei. die sen Tränen der Treue und der Sehnsucht ihren Laus zu lassen. Darum schwieg er, bis Iaeopone selbst sich wieder zu ihm wandte und ihm das alte Weh aufs neue klagte, doch' heut beweg licher als je zuvor. Er lobte Vanna. er sprach von ihren dunklen Augen und dem reinen

Licht der Seele, das in ihnen brannte, vom letzten Augenblick ihres leiblichen Lebens, da sie ihn angeblickt und ihm versprochen habe, all sein Leben lang im Geiste über ihm zu bleiben. »Bruder Johannes,' sagte» er, „ich glaube, der Herr hat -sie immer an meiner Seite gelas sen. Fünfzig Jahr sind dahingegangen, daß sie starb, aber heute noch will mir scheinen, daß Vanna allzeit die gute Stimme in mir gewesen. Vielleicht mußte sie durch den Tod zum Geiste werden, weil ich sie in den Tagen

ihres Leibes nicht begriffen habe. Nein, Bruder, ich habe es nicht gesehen, daß das Weib, das dcß -um meinet willen in Gold und Seide ging, fröhlich in Schmuck und Blumen, daß Vanna eine Hemge war. Was mag sie um mich gelitten haben, bis sie mir zum Leiden wurde! .. Sieh hier das kleine Kreuz, Johannes! Sie trug es unter Gold- geschnür, bis ich es ihr im Tode abnahm.' Leichen zu beteiligen. Die zahlreichen zu den Bergungsarbeiten herangezogenen Motorboote sind mit Grundnetzen und Suchleinen versehen

, - unfern Bruder Iaeopone. den Mann der Liebe, zu machen, der alles verrichtet, außer Gott? Und indem sie uns dich schenkte, starb sie sür uns alle. Auch sie ist eine von den Müttern unseres heiligen Ordens, das tröste dich, und hat gelit ten um des Heiles viele« willen.' Iaeopone küßte sein Kreuz und lächelte, in dem er Johannes freudeglänzend ansah. „O Bruder, was du sagst, ist mir wie eine Stimme vom Himmel. Du machst mich getrost auch über jenes Letzte, wessen ich mich vor dir aisschuldig bekenne

nachzubilden. Und der Dwler malte, wie Iaeopone es ihm angab, und am Ende sah Maria dem Weibe ähnlich, das «der Mönch be trauerte. „Johannes,' sagte er jetzt, „du weißt, ich hatte immer große Freude an dem Kreuzdild, und so oft ich danach blickte, war es mir, als sähe ich Vanna dort in Trauer stehen... und

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Bozner Nachrichten
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Page 9 of 16
Date: 25.04.1915
Physical description: 16
Nr. 93 „Bozner Nach richten', Sonntag, 25. April 1915. Ein deutsches Requiem, nach Worten der heiligen Schrift, für Soli, Chor, Orchester nnd Orge? op. 45 von Johannes Brahms. (Zur Einführung anläßlich der Attffiihrnng in der Bozner StadtpfarrZirche am 29. April 1915). „Was glänzt, ist für den Augenblick geboren. Das Echte bleibt der Nachwelt unverloren.' An dieses schöne Dichterwort werden wir erinnert, wenn wir den Anfang, den Aufstieg und den Sieg von Brahms Meisterwerk oder des Künstlers

Johannes Brahms selbst betrachten. Brahms und seine Werke glänzen nicht und sie blenden nicht, dein plötzlich aufflammen den Blinkfeuer gleich, dafür aber strömen sie jene echte, tiefe und stille Glut, jener „heiligen Wärine ewig Gefühl' aus, die das wahre Kunstwerk haben muß und die erst dem flüchtigen Augenblicke eines Alltagserfolges die Dauer künstlerischer Unsterblichkeit verleiht. Johannes Brahms, der erst vielfach Unverstandene, seinerzeit von den lärmenden Anhängern der Wagnerschen Richtung

Erfindung, durch die Größe und Erhaben heit seiner Gedanken, durch seinen Feuergeist und durch seinen Trotz liegen Schicksalsgewalt zu jener Bewunderung hin, die, wie Beetho ven selbst als Aufgabe der Musik es wollte „dem Manne Feuer aus dem Geiste schlägt'. Das dritte große B endlich Johannes Brahms. der große Epigone, der in fast ängstlicher Treue die überlieferten normen der großen Klassiker behütete und keinen Stein aus jenem gewaltigen Formenbau preisgab, erfüllte diese alten Formen mit neuen

sich ihre dunklen Tiefen. Eine Frucht echt Brahms'scheu Geistes ist sein in der. besten Schöpferkraft entstandenes Hauptvokalwerk „Ein deutsches Requiem' für Solostimmen gemischten Chor uud Orchester. Robert Schumann verkündete als Erster in seinem berühmt gewordenen Aufsatze „Neue Bahnen' am 28. Oktober 1853 mit fast prophetischem Geiste den künftigen Ruhm des damals fast erst musikalisch flügge gewordenen 20jährigen Jünglings Johannes Brahms. Auf GrUnd einiger Ju gendklavierkompositionen bildete sich Schumann

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Page 4 of 8
Date: 19.01.1899
Physical description: 8
der Karte gleichzeitig der Name des Mitgliedes im Sammelbogen eingetragen wird. Ferner diene zur Nachricht, daß von nun an um 8 Uhr Abends am 1. Dienstag eines jeden Monats und wenn ein Feiertag fällt, am nächstfolgenden Tage im Cafe Larcher, Binder gasse, Besprechungen über Vogel- und Thierschutzbestrebungen stattfinden, wozu Freunde und Gönner dieser Bestrebungen freundlichst eingeladen werden. Q. Oof-Vhatograph B Johannes f. Die Nachricht von dem plötzlich erfolgten Ableben des Herrn Hofphoto graphen

B. I 0 h a n n e s in Meran, welcher im 52. Lebensjahre stand, hat überall innige Theilnahme hervor gerufen. Wir haben bereits gestern den Todesfall gemeldet und des Verstorbenen Verdienste gewürdigt. Ueber sein Leben und Wirken und ihm zutheil gewordenen Auszeich nungen berichtet die heutige „Mer. Ztg.' des Nähern: Seit dem Jahre 1870 in Partenkirchen etabliert, über siedelte Herr Johannes im November 1883 nach Meran, und führte in der ersten Zeit beide Geschäfte, worauf jenes in Partenkirchen von seinem Schwager

übernommen wurde. Auf allen Ausstellungen, an denen sich Johannes mit seinen einzig dastehenden Schöpfungen betheiligte, wurde er mit den höchsten Auszeichnungen bedacht, im letzteu Jahre noch mit der Staatsmedaille in Bozen und der goldenen Medaille in München. Er war k. k. österreichischer, königl. baye rischer, herzogl. Sachsen - Koburg - Gotha'fcher, herzogl. Nassau'scher, großherzogl. Mecklenburg - Schwerin'scher, herzogl.- Anhalt'scher, großherzogl. Luxemburg'scher Hof- Photograph. Wiederholt wurde

Ende Hüttenwart der Lodnerhütte. Weite, s war Johannes im Naisverbauungs-Ausschuß, setzte sich als Mitglied der Kur- vorstehung 12 Jahre lang warm für die Gesammtintereffen des Kurortes ein und machte bekanntlich vor Kurzem mit Magistratsrath C. Lun die Theateroefichtigungs-Reise durch Oesterreich und Deutschland. Als kühner und erfah rener Hochgebirgsjäger nahm er anch stets bis zum letzten Jahre an den Jagden des Fürsten Zluersperg theil und das Jagdzimmer in seiner Villa zeugt

von seiner sicheren Hand. Das Turnwesen hatte an ihm einen warmen that kräftigen Freund, und er war auch früherer Vorstand und nunmehriges Ehrenmitglied des Meraner Turnverines. Johannes setzte sich überhaupt für Alles mit Leib und Seele ein, was ihm für die Pflege des Geistes und Körpers

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Page 2 of 8
Date: 26.06.1900
Physical description: 8
beizubringen. Selbst Babylonier, Assyrer und Phönizier hatten eine Art Druck, indem sie Schriftzeichen in weiche Thontaseln einpreßten, die heute bei den Ausgrabungen dortselbst massenhaft ge funden werden. Auch in Deutschland soll schon um das Jahr 1045 ein Mann, Namens Piching, seines Zeichens ein wackerer Schmiedemeister, mit beweglichen thönernen Buchstaben zu drucken versucht haben. Der Erfinder der eigentlichen Buchdruckerknnst ist aber unser Johannes Gutenberg. Gutenberg gehört zu jenen berühmten

auf den Ritierburgen. Man darf aber hierin keine große Versäumniß der Altvordern sehen) denn damals kannte man noch keine kirchlichen Tauf- und Sterberegister. Jedenfalls steht nur so viel sest, daß jener Gutenberg — es gab nämlich mehrere gleichen Namens — dem heute allgemein die Erfindung zugeschrieben wird, um das Jahr 1400 in Mainz geboren ist, ohne daß man auf die Richtigkeit des Jahres und des Geburtstages schwören kann, als welch Letzteren man übereingekommen ist, den 24. Juni anzunehmen, das Fest Johannes

des Tänsers. Die alten Chroniken und Geschichtsbücher der goldenen Stadt Mainz geben über die Familie der Gutenberg viel fachen Aufschluß. Politischer Hader veranlaßte die Familie, Mainz den Rücken zu kehren und nach Straßburg zu über siedeln. Dort machte Johannes Gutenberg seine sür die ganze Welt so bedeutsame Erfindung. Erst nachdem die politischen Zustände in Mainz sich wieder gebessert hatten, kehrte Gutenberg nach Mainz zurück und ging sosort an die praktische Verwerthung seiner Erfindung

, welche bald sein ganzes Vermögen verschlang. Er stellte damals die Typen zu seiner berühmten 36zeiligen Bibel her und verband sich, da ihm die Mittel ausgingen, zu seinem Verhängniß mit dem reichen Mainzer Bürger Johannes Fnst) im Verein mit diesem gab er die noch berühmtere 42zeilige Bibel heraus, von der heute nur noch wenige Exemplare vorhanden sind, deren jedes einen antiquarischen Werth von mindestens 80.000 M. repräsentirt. Dieser exorbitante Preis findet seine Berechtigung einmal in der großen

Mainz sür eine bevorzugte, weil zu jener Zeit in dieser Stadt, die Kunst, Bücher zu drucken, erfunden wurde) sie preisen besonders die katholische Kirche glücklich, weil jetzt bei ihren religiösen Feierlichkeiten diese herrlichen Bücher fignriren als neuer Schmuck für die Braut Christi, weil die Kirche jetzt in den Stand gesetzt ist, leichter und tiefer die Lehren des Christenthums in den Herzen Aller zu begründen'. Gntenberg's Geldgeber, Johannes Fnst, suchte aber, nachdem er sich in der geheimen

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Page 5 of 6
Date: 07.12.1898
Physical description: 6
Mensch geworden. In finsterm Trotz schied der Liebeverwöhnte, plötzlich dem härtetesten Schicksal Zugeschleu- derte von mir — Halbgebrochen wie ich war, vermochte ich es nicht, mich von der Stadt zu trennen, in der ich meinen Sohn zuletzt gesehen, zum letzten Male vielleicht,— ich blieb in Hamburg. Da lernte ich dich kennen, Johannes, dich, die Wahrhaftigkeit, die Mannesstärke und Mannesgröße selber. Ich faßte eine tiefe, starke Neigung zu dir — du batest um meine Hand. Johannes, kannst

du es mir verzeihen, wenn ich es nicht wagte, dir das Verbrechen meines Sohnes zu gestehen? Wenn ich den für todt ausgab, der fortan verschollen für mich blieb?' Auf den Knieen schob sich Brigitta näher zu ihm hin, der hoch und gerade aufgerichtet vor ihr stand. „Herrgott,' ächzte sie, „du kannst mir nicht vergeben, die Lüge nicht verzeihen! Ich kenne dich! Dn verstößt mich von deinem Herzen —!' Unbeweglich stand Gehrenbeck. Die Blick aus all den hei ligen Augen ringsum flehten für die Schuldige. „Johannes

! Ich will mein Vergehen nicht verkleinem. Ich habe das Unglück in Sünde verwandelt! Aber nicht aus Leichtsinn — nur aus Scheu und Sehnen und Furcht vor dir, den ich liebte mit all' der großen, tiefen Liebe eines gereiften Herzens. Um dieser Liebe willen, Johannes, verzeih' mir.' — Sie beugte die Stirn bis zur Erde. Da stöhnte Gerenbeck auf, qualvoll. Seine Gestalt schwankte. . Neber seine Stirn schnitt eine tiefe Falte hin. Mahnend, war nend stieg eine Erinnerung in ihm auf, die Erinnerung an jenen Fehltritt

hat, nur i h —.' Wie sie ihn anblickte !. Voll von Verehrung, von Dankbar keit! „Auch mein Sohn wurde ein gereinigter, ein verbesserter Mensch, ein nützliches Mitglied der Gesellschaft. Er steht auf eigenen Füßen. Und nun fleht er mich an, zurückkehren zu dür fen.' Sie lächelte schwach undbückte sich nach dem Brief. „An die verwitwete Frau von Sarre gerichtet. Lies, Johannes/ — ich bitte dich.' Gehrenbeck wehrte ihr sanft. „Schreib' ihm, daß cr kommen soll, deinem Sohn —! Er wird einen Vater in mir finden.' Sein Gesicht trug

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Page 3 of 8
Date: 23.06.1921
Physical description: 8
die gesamte deutsche Geistlichkeit von Rom bei, sowie die Abgeordneten Graf Toggen burg und Dr. Reut-Nicolussi als Much die in Rom weilenden Tiroler und Deutschen und eine zahlreiche Menge von Andächtigen Um die Mittagsstunde hatte Fürstbischof Johannes Abschiedsaudienz beim Papst, die ebenfalls unter Einhaltung des üblichen Zeremoniells einen feierlichen Verlauf nahm. Gestern um 3 Uhr nachmittags traf der neue Oberhirte in Brixen ein und wurd? am Bahnhof feierlich empfangen. Dortselbst versammelten

. Gesellenverein teilnahmen. Die Be völkerung beteiligte sich massenhaft an die ser Kundgebung und bereitete dem Kirchen- surften herzlichste Ovationen. ,An den Höhen flammten zahlreiche Bergfeuer auf. Heute um 8 Uhr vormittags erfolgte in der Domkirche die eigentliche Inthronisa tionsfeier. Bei Teilnahme der sämtlichen Würdenträger aller Stände hielt Fürstbi schof Johannes durch ein dichtes Spalier seinen Einzug in die Domkirche, woselbst^ ein Pontisikalamt mit Tedeum, Huldigung i und päpstlichem Segen

te»» wir starken Wind zu spüren, der auch Mit schuld war all der großen Trockenheit. Gestern trieb der Wind Schneegestöber über die Berge (namentlich der Texelgrnppe) herab und heute früh waren die Spitzen mit leichten» Neuschnee bedeckt. Auch am Bormittag „schauderts' > noch anf de»» Bergen und in» Tale herrscht kühle Luft' statt der üblichen Sommerhitze. ! Ter hl. Johannes der Täufer. Neben de»»»! Geburtsfeste Jesu und der hl. Jungfrau feiert! die Kirche nür noch jenes Johannes des Täu fers. Die vier

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Page 8 of 12
Date: 10.07.1894
Physical description: 12
Auj der Mut des Lebens. Roman von Max von Weitzenthurn. 59 (Fortsetzung.) ^ „Aber — aber es ist Niemand zugegen gewesen, außer mir,' fuhr sie erbleichend fort, „das muß man ja doch wissen. Man könnte ja gerade so gut mich verdächtigen! Ah!' rief sie plötzlich, in dem ihre Augen sich mit dem Ausdruck der Wild heit auf ihn hefteten. „Weßhalb blicken Sie mich so entsetzt an? Verdächtigt man, verdächtigt man „ Die Worte erstarben ihr auf den Lippen und Johannes Francis, der sie scharf beobachtete

, als ich bis jetzt gelitten habe, was immer Sie mir auch mittheilen mögen! „Ich kann es nicht sagen!' rief Johannes Fran cis in voy heevorbrechenden Schmerze. „Sie können es mir nicht sagen?' gab Bar bara zurück. „Sie vermögen es nicht über sich, die Wahrheit auszusprechen? Nun denn, so antworten Sie mir: Beschuldigt man mich? Wirklich und wahrhaftig mich?' Es war ein furchtbarer Moment, welcher der Frage Barbara's folgte, der jedem im Zimmer Anwesenden Endlos erschien und mit bleierner Wucht auf Allen lastete

. Und unfähig, das Wort zu sprechen, das sie zu hören begehrte, wandte Johannes Francis sich ergriffen ab, eine Bewegung, die ihr deutlicher sagte, als die längste Rede, wie das Verdikt der Geschworenen gelautet hatte. Wie versteinert stand sie da, dann plötzlich er scholl ein lautes unheimliches LaDen /von ihren Lippen. ' „Fräulein Barbara! Fräulein Barbara!' rief die erschrockene Mrs. Fairfar. „Bedenken Sie, der Graf ist zugegen!' Diese Worte stillten den wilden Paraxismus, noch ehe er zum vollen Ausbruch

sie auf den Arm Johannes Francis'. Er sah in die Augen Barbara's, welche an ihn herangetreten war und angstvoll zum ihm aufsah. „Ist man meinetwegen gekommen?' fragte sie kaum hörbar. Er bejahte mit heiserer Stimme. „Muß ich mit jenen Leuten gehen?' forschte sie weiter und es lag eine solche Seelenqual in ihren Augen, daß er es nicht über sich brachte, auch nur einen Laut zu sprechen, sondern in stür mischer Bejahung das Haupt neigte. Ein leiser Schrei entrang sich ihren Lippen und der junge Mann hielt

eine Ohnmächtige in seinen Armen. Der M'rgen begann kaum zu grauen, als Johannes Francs schon auf dem Bahnhof zu Arlingto': erschien, um seinen Vater zu erwarten der aus London eintreffen sollte. (Forts, folgt)

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Page 4 of 12
Date: 28.06.1896
Physical description: 12
um das Zustandekommen der Operettenaufführung im Theater zur „Kaiserkrone' verdienstlich gemacht hat.- - - - ^ - Der Bozner Männergesangverein zahlt nun 68 ausübende und 151 unterstützende Mitglieder! Von denselben gehören dem Verein ununterbrochen seit 20 Jahien an die Herren Karl Hofer, Franz Höpperger, Dr. Julius Perathoner, Johannes Pichler, Hermann von Tschurtschenthaler zu Helmheim, Johannes Ursch und Jakob Weiser. Ehre diesen braven Pflegern der edlen Sangeskunst ! Durch den Tod hat der Verein im letzten

strenge als gewissenhafte Finanzminister des Vereins, Herr Johannes Ursch, den detaillirten Rechenschaftsbericht vortrug, aus dem auch Heuer wieder zu ersehen ist, daß dieser Verein mit seinen knappen, ihm zur Verfügung stehenden Mitteln gut zu Hausen versteht, so daß, trotz der großen Auslagen im letzten Jahre, dennoch ein kleiner Cassarest von etwas über 100 fl. übrig ist. In der That ist der Bozner Männergesang- verein durchaus würdig, kräftig unterstützt zu werden und leistet sehr Lobenswerthes

; Hermann von Tschurtschenthaler zu Helmheim als Schriftführer; Adolf Peter zum I. Chormeister, Heinrich Zipperle zum II. Chormeister; Johannes Ursch zum Casster/ Für HerrnK. Delug, der eine Wiederwahl ablehnte, wurde Herr Hans Nicolü ss i- Lecks zum Archivar einstimmig gewählt. Ferner wurden in den Ausschuß noch gewählt von den ausübenden Mitgliedern die Herren Ernst W e ger, Jakob Hafner und Hugo Rösch; von nicht unterstützenden Mitgliedern die Herren Dr. Karl Kerschbaumer, Josef Rößler i'ua. und Emil

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