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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 29.04.1911
Physical description: 8
« Und nun kämmen Sie ! Wir wollen gewohn terweise noch ein Weilchen plaudern!' .Sommer und Herbst vergingen, aber obgleich Gottfried öodÄ nach tvie 'Mr beinahe täglich! in dem Langermann- fchen Hause ein und aus ging, gelang es ihm vorläufig nicht ?Whr/.?Ang^lWa..j-zuZ sprechen und eine Wi^>erholimg jenes seÜgeN AüßenbliÄes im Rosenwmkel herbeizufüWn. Eüsebms Langerckann überwachte sorgfältig den Verkehr im Hause noch auf den gelegentlichen Spaziergängen, die sie zu dreien machten, Uetz er sie eine Minute

allein,; und auch Angelika selber erschien seit jener Abendswn^ schwer, schüchterner, befangener als früher gegen, ihren jungen Hausfreund' sie wich ihm sichtlich aus und Gottfried mutzte W mit der Erinnerung an das süße JntermeM jener verschwiegenen Sommernacht begnügen. Die Erinnerung aber bewahrte er wie einen Schaß, an dem sich in stillen Stunden seine Phantasie berauschte. Im folgenden Winter nahmen ihn die Vorbereitungen für das Abiturienten-Examen viel in Anspruch, und er mußte deshalb

seine Besuche in der Rosengasse etwas ein schränken' Das Resultat der Prüfung entsprach dann spä ter natürlich seinem Miß' mit einem glänzenden Abgangs zeugnis- in.der Tasche verließ er zu Ostern, das Gymnasium, um wenige. Wochen später nach der Universität überzusiedeln. Onkel Senator Friedlieb mit seinen zwei Söhnen schien bestimmt, eine Art Verhängnis in Gottfried Thsodor's Leben zu spielen. Gerade an dem Tage der Zeugnisaustei- lung mußte der alte Herr mit seinem Jungen wieder zum Besuch eintreffen

Blütenschleier der Bäum^ witSten hell und freundlich von ihrer luftigen Hohe^ hernieder« Gottfried schritt ein paarmal längs der Mauer, hinter der Langermann's Gärtchen lag. Eine eigene, ahnungsvolle Unruhe und Ungeduld gährte in ihm. PMlich faßte er sich ein Herz. . ^ „Angelika!' rief er halblaut, und der Atem stockte..chm vor Entzücken, als jenseits der Mauer ihre weiche, melodische Stimme antwortete: „Hier bin ich! Was ist's?' ^ „Ich möchte dir etwas sagen, Angelika!' fuhr er fort. „Bist duallein

ich,' sagte sie, „aber eigentlich, war das doch selbstverständlich; dennoch freue ich mich, daß Sie es' überstanden haben!' „Sie — Sie?' wiederholte er. „Bist du mir böse, An- ka?' . --7 ^ ^ ^ . Kurzes Schweigen. . ^ ' „Es schickt sich doch nicht!' stammelte sie dann befangen. Gottfried lachte. Eine übermütige Stimmung überkam 'ihn. „Du dummes Kind!' schalt er sie. „Du bist doch meine Geliebte, meine Braut! Schau, näMe Woche schon ziehe ich auf die Universität. Ich will mich fleißig plagen und sputen

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Bozner Nachrichten
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Page 13 of 32
Date: 30.04.1911
Physical description: 32
und das bischen Philosophieren. Und um meiner selbstsüchtigen Freude an Ihrer Gegenwart willen vergaß ich die ewigen Naturgesetze, — bergatz ich, daß der tägliche Umgang zweier junger Menschenkinder verschiede nen, Geschlechts, unter hundert Fällen neunziginal zu dem selben Resultat führt, vergaß ich meine höchsten, heiligsten Pflichten, denen ich alles andere, alle eigenen Wünsche hätte opfern müssen.' „O nein, Herr Langerinann! Stellen Sie es nicht in diesem Lichte hin!' sagte Gottfried flehend

: -ihre 5.g«Wöse,-. .federleichte. ,GHtaltzurück, in das Vichts' Gewirr .der i blühenden. -? -Zweige. Mit. / eiyem. ShruÄg '--wavZ GMfried7.unten?sneben. densMutter. '-^Si^Wkkml.Mnnen -auf - deine Gesundheit,', »sagte/ die Rätin« ?^Kommt?Mt!l7i EsM^Mchl.^nb wir,,sollen die Wt'schließen.' : . // '^Weitere Bemerkungen -machte sie nicht, .aber im stillen dachte sie: MühOaß'sr: hald-fortkoVMtKMejM -muß ein > Ende' nehmen!' ^Gottfried schritt^ schweigend, in gedrückter Stimmung neben- der! -Mutter < dem - Hause

-Mid.Mmutig aus. ^'' Sie 'war- auffallend blaß, mnd, ihre,. Augen trugen die Spuren vergossenem Tränen.^ Mit einem sonderbar frem- denjfbeinQhe 'feindsel^ewMick blitzten sie Gottfried an. '^Mtten^Ä^rgen,--.Mn^ika!' ^ .sagte- er 7.bekommen. „Hettgott? 'Angelika, —du^Hist? doch nicht, krank?' - ^sUnd^'wenNnich es-ware? .„Was.kümmert das Sie?' stieß sie zornig aus. „Ich will. mit Ihnen. nichts mehr zu schaffen haben!' „Aber, Angelika, — wegen gestern abend?' fragte Gott fried verzweifelnd

. „War es denn so schlimm? Es ist wahr, ich habe mich unmännlich benommen und bereue es, aber — du lieber Himmel — ich war so bestürzt —' „Wie ein Feigling sind Sie ausgerissen, als Ihre Mut ter kam,' unterbrach Angelika ihn zornig, „und ich hasse, ich verachte alles Feige!' Und sie wandte sich kurz von ihm ab und verschwand in der Küche, deren Tür hinter ihr zuschlug. Gottfried stand einen Augenblick wie versteinert. Jeder Blutstropfen schien aus seinem Gesicht gewichen. Nach kurzem Anklopfen trat er in die Stube

, in der Eusebius ^ngermann vor seinem Werkzeugstisch saß und den matten Gutenmorgengruß der Eintretenden mit gewohnter Freund lichkeit erwiderte. Gottfried setzte sich auf seinen Platz im Lehnstuhl und unrg nach Atem. »Herr Langermann,' sagte er endlich keuchend, „ich Ihnen alles gestehen! Die Angelika und ich es M etwas zwischen rms vorgefallen^ sie ist sehr böse auf ich wist IHnen? alles erzählen!' wPez?,Me ^egte die dnnzige Zange aus der Hand, mit der -seilte. Züge. ist's-recht! Offenheit vor allem!' sagte

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