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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 02.03.1919
Physical description: 12
drang an fein Horchendes Ohr. — . ^ Endlich, ist er ganz nahe an dem Kahn und schon streckt er seinen' kräftigen Arm aus üvv das Fahrzeug zu ergreifen, doch cme starke Welke reißt ihn weit hinweg und nochmals muß feine ganze Krvft. ^ntvenden um fein Schiff in die gewünschte Richtung zn bringen. —. Endlich! — Noch ein paar RuderschsäHe imd Jrgl hat An-namäds Kahn in seiner Gewalt. Fortsetzung folgt. Rechnungen, QnittÄn^en Fornlulare für Äehotden; Preislisten, Rundschreiben, Geschäftskarten

schien es zu bedeuten. Da sagte Lia ganz leise — ganz leise — weil es ihr leid tat, diese schöne Stille zu unterbrechen, die doch unterbrochen wer den mußte. „Hat es nicht immer etwas Wehmütiges, wenn so allmählich der Glanz des Christbaumes erlischt und er plötzlich ganz dunkel und traurig dasteht?' — „Ich weiß nicht,' erwiderte Doktor Hagen, — und auch seine Stimme klang wie von fernher nach dem langen, traumseligen Schweigen — „das ist doch nur der Lauf der Welt und die Ordnung aller Dinge

, daß dem Licht das Dunkel folgt und dem Brennen das Verlöschen —' ^ „Meinen Sie?' . . . . . und Lias Stimme zitterte ein ein wenig und klang wie enttäuscht— „muß es immer so sein — auch ily Leben? — Gibt es nicht Dinge, deren Glanz besteht? — Da wäre es fast besser, man bliebe im mer im Dunkeln! Mich macht es zum Beispiel immer'' traurig, wenn der Rosengarten leuchtet und glüht und dann plötzlich ganz kalt und starr dasteht, als sei er ein ganz anderer und wisse nichts mehr von all dem Feuer

. So als bekennete er sich nicht mehr dazu und habe es vor dem nicht ehrlich gemeint.' — „Welch seltsames Bild!' meinte lachend Doktor Ha gen,' „Mf solch einen Gedanken wäre ich freilich niö ge kommen. Ich freue mich an dem schonen Anblick und dem leuchtenden Feuer so lange es währt. Nachher mags dann auch dunkel werden. — Und ein anderesmal kanns la^auch wieder leuchten und schön sein „Da sind wir ganz anderer Art' — und wieder klang 5-ias Stimme wie enttäuscht — „ich möchte alles Gute und Schöne festhalten

— immer und ewig — oder es lieber ' MI! !I»Ü! !!!!!! „Äs die Sonne sank . . .' 49 Doktor Hagen hingegen schien seine völlige Ruhe und seinen Gleichmut zu bewahren, und zwar ganz bej dem, was er tat. So ernst und eifrig war erdabei, daH Lia unwillkürlich lächeln mußte. Nicht einmal bewt Kerzenanzünden war er ein Dilettant? Ernst und wichtig trieb er auch das kleinste Geschäft. — Ja, er war einer von den Ganzen. Als alle Lichter entzündet waren und der Baum in seinem vollen Glanz erstrahlte, standen

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 19.10.1919
Physical description: 12
und mir hab'n auf unserem Gütl z'arbeitet. Da hats mit meine Augen anzf-mgen. zerst wars a!s wenn i alleweil an Schleier vor die Augen hätt, dann »-b i oft fast nix mehr gsehn, und eines Tages hat «>r der Herrgott das -Lampl ganz «usglöscht. Wie i ^ auierkt Hab, bin i ins Gartk gangen, Hab mi ausj « Bankl gsetzt und Hab gwoant und den Himmelvater «ten, er soll mi axfihcln in sein Paradies. Da ist ;ie »tutter kommen, sie hats glei gwußt, bloß beim Kopf ?ats mi gnommen aber i Hab gfpürt wie sie's gschüt- telt

und mit zittriger Hand sucht!-' er die seines Gefährten in inniger Teilnahme zu drücken. Da sprach der Peter weiter: ^ > „Weißt in alles tät i mi fügen, wenn i nur wüßt, was aus meine Gschwister worden ist, daß eng Mut ter! tot ist, weiß i schon lang, der Doktor hat nnrs amcü gsagt, aber sonst weiß i nix von dahomn. Und i bin schon so lang weg, an die vierzig Jahr mags l>'.!d sein. Wenn i bloß no einmal in unsere Heimat gehen könnt, aber ganz ohne Licht ists halt doch a bißl weit. Zwar i mein i tät

, verstanden? ' „„Die kann i Ihnen glei sagen, bester Herr Dok- überlegen Sie es sich bis morgen und sagen Sie mir keiner helfen.' Das kam in einem so traurigen Ton heraus, daß es dem Arzt einen Riß gab, und er sagte zu seinem Kollegen: „Also was meinen Sie, wollen wlirs wax gen?' „Ich denke ja', gab der Ändere zurück. In dem großen Saale der Augenklinik des Pro fessors Körner lag in dem vorletzten Bette bis fast zur Unkenntlicheit verbunden der Peter aus dem Armenhause. Ganz still lag er und machte

in seinem blausamtenen Mantel und nicht zuletzt seine geliebten Berge, immer, immer wieder mußte er sie betrachten,' in den Bergen war doch auch seine Heimat/ die Heimat, die er ols Bub ver lassen, in der er so glücklich gewesen war. Und jetzt wußte er ganz genau was er tun wollte. Ganz heim lich wollte er sein jetziges Obdach verlassen und 'iich Hause gehen, Nachschau halten und dann, wenn dort alles in Ordnung war, den Jörgele mit nehmen und bei sich behalten. Ja, das war sein fester Vorsatz. Und immer

kommenden Dank. Doch wie er sich »«blickte, war Prof. Körner mit seinem Kollegen verschwunden, sie wollten ihn in der ersten Zwiesprache »it der «»»geschenkten Welt alleine lassen und so hatten sich beide loutlos ent fernt. Statt ihrer km« longsom des Weges heraufge- fchritten eine Krankenschwester, den Peterl heimju- holen, die große Lichtfüle jetzt mn Mittag kfinntq seinen kaum geheilten Augen 'wieder Schoden tun. „Aber Schwester, waF glauben's, wo i so eine große Freud gehabt Hab, das ist ja ganz

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 09.11.1919
Physical description: 12
. Alle Tage was Neues. Nee, du, kindisch freue ich mich auf diesen Besuch. Felix entwickelte in seiner lebhaften Art einen fast'ausgearbeiteten Tagesplan, so daß Hermann bei den Worten seines Freundes immer leichter zumute wurde. Nach diesem Programm konnte er sich ganz passiv verhalten. Er brauchte nur mitzu- schwimmen. Felix würde die Gesellschaft schon in Atem halten und für Ableitung von seiner Persönlichkeit sorgen. Es war doch gut. wenn man einen sol chen tatkräftigen Freund besaß. Lange hielt Felix

an Begeisterung über seinen Ausslug ins Lötschbergtal, den er mit seinem gütigen Pflegevater, dem Herrn Notar, ge macht hat. Ein Marsch auf eine richtige Alm, Ueber- nachten im Heu, Beobachten der Gemsen auf hoher Berghalde sind ihm so wunderbare Begebenheiten, daß sein Staunen kein Ende nimmt. Ganz ernsthaft meint er: ,,.... und sogar die Kühe auf der Alm haben den Herrn Notar erkannt, denn sie sind, so nahe zu ihm hingesprungen, gerade, als wenn sie ihn hätten begrüßen wollen'. Karl ist auch ganz fest

. Na nu? Ja, Rosen. Damenbesuch. Herrjeh- hat der junge Herr Felix sich Seite 5 Wienerinnen sehen, die emsig beschäftigt waren, die Kunden zu bedienen. Die kleine Toni aus der Flo- rianigasse, die in einer Papeterie in Thun ein gutes Plätzchen hatte, sagte mir einmal ganz strahlend: „Jetzt weiß ich schon besser wie das Ladenmädchen, wo alles zu finden ist,' und Karl aus Margareten überraschte feine Pflegemutter zu ihrem Geburtstag gar mit einer selbst gearbeiteten urcnzsticharbeit. Er war übrigens

in jeder Beziehung ein häusliches Ge nie,' er wußte auch, stolz wie ein Spanier, das Re zept der Kriegsbuchteln nazugeben, ganz so, wie die Mutter sie zu Festtagen macht. ' Die Poldi aus Gersthof hatte an einer Pen sionsinhaberin in Bern eine liebe Pflegemutter be^ kommen. Sie war ganz selig, wenn sie zu den Speise- stunden mit dem großen Gong durch Haus' gehen durste und sich dabei im stillen natürlich auf ihr eigenes Göttermahl freute. Poldi ist übrigens an dem zweijährigen Töchterchen der Pensionsinhaberin

nicht angehalten zu ha ben. Der.StationSoorstand sckite mir später ganz betrübt, daß die Kleine aus der Heimat nie mehr eine Zeile Nachricht ihm zukommen ließ. Die Schuld lag auf Seite der Angehörigen. Familien aus den verschiedensten Berusssphären wetteiferten, unsere armen Kinder aufzunehmen und ihnen eine glückliche Zeit zu verschassen. Ganz beson ders opferwillig waren die Geschäftsleute, die Eisen bahnbeamten und überhaupt die Familien des Mittel standes. Auch auf dem Land bei Bauern und Grund

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 16.09.1915
Physical description: 8
auch.' „So!' Kein einziges Wörtchen mehr sagte Wieselchen. Aber sie war so blas; geworden daß selbst ihre kleine spitze Nase ganz krei dig aussah. Dabei schwellte seltsamerweise etwas wie Befriedigung ihre schmale Brust. . Da hatten sie es wenigstens mit der jun gen Frau, die sie sich früher so sehr als Herrin herbeigewünscht! Eine Diebin — ganz einfach eine Diebin war sie! Und die hätte Gisbert heiraten sollen?! „Aber ich habe mir.ja gleich gedacht, daß es mit der noch mal sondrbare Überraschungen geben wurde

.' ' '^ V.-, XXII. > Bleiern und langsam schlichen die Wo- chm aus Rodenbach hin und der Winter war darüber vergangen. „Es ist, als ob man jetzt rein gar nichts mehr zu tun hätte,' klagte Wieselchen öfter verst-hlen der Verwaltersfrau. „Die Baro nesse sitzt den ganzen Tag in ihrer Stube und stichelt und häkelt drauf los, als ob pe ein Dutzend Bräute mit Handarbei ten, ausstatten sollte. Wo wir doch ohnehin schon ganze Kasten voll von dem Zeugs ha ben! Und der Baron —' - „I ja. mit dem ists auch nicht ganz rich

nicht in Gesellschaft gegangen! Sie waren doch bei einex Baronin eingeladen und die Frau Rittmeister hat sich eigens dazu ein ganz neues, furchtbar teures Kleid machen lassen.' Mielelchen wurde bleich und starrte die Sprecherin ganz ensetzt an. „Sie waren >ücht oahenn am Heiligen Abend? An einem solchen Tage haben sie das arme Kind allein gelassen?' stammelte sie endlich. „Ja. Sie bescherten dem Kleinen ^ schon um fünf Uhr und schickten ihn um sechs zu Bett. Dann, kleidete sich die Gnädige rasch an und um sieben

geworden. Jetzt erhob sie sich hastig und sagte mit Würde: „Wir wollen diesen Dienstbotenklatsch, den Madeleine da un bedacht und gewiß ganz grundlos in die Welt gesetzt hat, lieber nicht wiederholen, meine gute Lemke! Leuten wie uns, die im Rodenbacher Dienste grau geworden sind, steht das nicht an.' ' „Aber wir sind doch allein und was die Frau Rittmeister betrifft, so . . .' „Sie ist immerhin ein Glied der Familie und Bubis Mutter. Das dürfen wir nicht vergessen, Frau Lemke. Und nun muß

ich wieder hinüber, denn es ist bald Teezeit. Aus Wiedersehen!' ' Wieselchen huschte heute nicht mit ge wohnter Eilfertigkeit über den Hof. Sie ging ganz langsam in kleinen trippelnden Schritten vorwärts und atmete beklommen, als läge ihr die warme Vorfrühlingsluft schwer auf der Brust. O Gott, wenn das wahr wäre! dachte sie gedrückt. Im Eßzimmer, wo der Teetisch bereits gedeckt war, fand sie Baronesse Sibylle, die. 5 unbekümmert um das blendend weiße Tischzeug einen Haufen Moos und Palm kätzchen darauf liegen

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 10
Date: 07.07.1923
Physical description: 10
Nr. 162 „Bözner Nachrichten', den 7. unö 3. Juli 1923 Serie 6 Unterkonftsstätten für Sergstelger in Süötiro! und im Trentino. Wkürznngen: AV—Alpenverein. TK — Touristenklub. ^ CAJ— Club alpino italiano. BN — Berein der Naturfreunde. ANA — Associazione nazionale alpina. P — Privatbesitz. Tst. — Talstation. St. — Stunden, bew.— bewirtschaftet.. Som. — während des Sommers geöffnet, ganz. — ganzjährig geöffnet. Unt. — zur Unterkunft geeignet. Schl. — Schlüssel zu haben in . . bei . . ' Nif

hatte, zu demselben nicht eines einfachen Küchenmessers sich bedienen würde — daran dachte man nicht. Ganz Seewald sprach von dem Messer — ganz Seewald suchte nach dem Messer. Drei Tage nach dem Mord hatte 5ue Sterzingerhütte im Bnrgumtale, TK Sterzing, nicht bew., Unt., Schl. in Sterzing beim TK, Tst. Sterzing 5 St., Kematen 4 St.,.Mauls> 7 St. Hochfeilerhütte—Rif. Gran pilastro, CAJ (ehe mal. Wienerhütte Ö..AC), Unt., Schl. bei CAJ S Bozen, Tst. St. Jakob in Psitsch 4 St. Krimmler Tauernhütte—Rif. Vetta d Jtalia, CAJ (ehemal

. Neugersdorferhüte), Finanzwach kaserne, ganz., für Turisten reservieter Raum, Tst. Prettau 3 St. - Lenkjöchlhütte—Rif. Giogo lungo, CAJ, Fi nanzwachkaserne, Som., sür Turisten reservierter Raum, Tst. Käsern 4 St. Unterkunftshütte auf der Birnlücke, P, Som., Tst. Käsern 3 St. Nieserfernergruppe: Mühlbacher Badl im Mühlbachtale, P, ganz., Tst. Bruneck 5 St., Gais 3 St. Gasthof Antholzersee, P, bew. 30. Juni bis Ok tober, Tst. Olang 5 St. Riesersernerhütte—Rif. Vedretta gigante, CAJ (ehemal. Casselerhütte), bew

. 10. Juli bis 10. Sep tember, Tst. Rain 3 St. S arn taler-Berge: Hirzerhütte, AV Meran, Unt., nicht bew., Schl. in Tall, Tst. Meran 5^ St., Prenn-Tall 2 St. Jfingerhütte, VN Meran, bew. .30. Juni bis 30. September, Tst. Meran 5 St. - Rittnerhornhaus, TK Bozen, beiv. Zl). Juni bis 30. Septentber, Tst. Klobenstein 3^4 St., Sarntheiu Li/» St., Klausen, Waidbruck 5 St. Unterhornhaus, P, ganz., Tst. Klobenstein 3 St., Sarnthein 6^ St., Waidbruck, Klausen 5 St. Klausnerhutte, AV Klausen, bew. 30. Juni

Ausstellung der verschiedenartigsten Messer in ihrem Bureau, die ihr aus Seewald eingegangen waren, und jedesmal hatte der betreffende Einsender hoch und heilig geschworen, daß es dies, sein Messer, gewesen sein müsse, mit dem der Mord vollbracht war, jedesmal aber hatte sich der Einsender geirrt, denn Frau Lorenz — so hieß die Wirtin der Pen sion Falke — kannte ihre Messer ganz genau und dasjenige, welches sie vermißte, ward noch nicht auf gefunden. Da gelang dem findigen Krinnnalkommissär

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 05.02.1924
Physical description: 8
Alpentrachten und zwar: 1. Preis Herr Architekt Hans Hofmann und dessen Gemahlin (Alt- S-arntal), 2. Preis Herr Veit Sailer und Fräulein Filomeim Sailer (Sarntal), 3. Preis Herr Otto Kob (^>tztaler) uild Fräulein Hilda Müller (Ober bozen), 4. Preis Herr Baron Leon und Fräulein Anna Holzmann (Sarntal), 3. Preis Herr Dr. Sie gurt Christomannos (Sarner) und Fräulein Zanni- böni (Tessino). Noch ganz besonders erwähnt zu werden verdienen Fräulein Franziska Fuchs (St. Ulrich, Gröden), Fräulein Emma Baumgartner

meines Häusrechtes erhalten? Wenn dir daher, mein lieber Jakob, dein zeit liches und ewiges Wohl am Herzen liegt, so gib das Mädchen auf, kehre schnell, um dich ihrer Rache zu entziehen, in deine heimatlichen Berge zurück; glaube und folge der Warnungsstimme Lines Sterbenden, der dir für deinen liebevollen Beistand nicht besser zu danken weiß, als durch Kiesen gut gemeinten Rat.' Der Eintritt des Beichtvaters hinderte den ohnedies ganz Er matteten weiter zu sprechen; Jakob die Hand drückend, seufzte er: „Lebe

seiner Liebe zu Chiara. Er sah beinahe mit Gewißheit ein, daß er mit ihr nicht glücklich leben werde; aber er konnte noch weniger einsehen, wie er ohne sie zu leben vermöchte; da warf er sich auf die Knie, und bat Gott aus kindlichem Herzen um Erleuchtung und um Kraft. Gestärkt stieg er dann in die Arbeitsstube hinab; Ehiara war nicht da, er fragte Teresa nach ihr. Ganz höh«' nisch antwortete diese: „O sie ist drüben beim Maestro, und studiert mit ihm ihren Part für die nächste Ltagione

ein.' „Nicht möglich!' schrie Jakob. „O ja,' entgegnete sie ganz kalt, „geht selbst hinüber, ihr wißt ja, er wohnt am Iii- äotto, und überzeugt euch.' Jakob lief hin. — es war richtig so. wie Donna Teresa erzählt hatte. Ohne ein Wort zu sagen, stürzte er laut weinend fort. Bei Tische erschien er nicht, da Seite 5 Hauszinsheller unö Mietwertsteuer D>er Mieterschutzverein Bozen schreibt uns : Von einer informiert sein wollenden Seite wird versucht, di'?, vom Mieterschutzverein zur Ermittlung des abzuziehenden

Hauszinshellers so ganz und gar nicht informiert ist, denn sonst würde er es sich Wohl überlegt haben, seine Berechnungen zu Veröf fentlichen. Was die Mietwertsteuer selbst anbelangt, so glauben wir, daß der Artikelschreiber sehr oft Gs- legenheit gehabt hätte, sich über diesen Punkt auf klären zu lassen oder sich selbst zu informieren, denn gerade über die Einführung der Mietwertsteuer ist in den Tages--, bezw. Lokalblättern sehr viel ge schrieben worden. Daß die Mietwertsteuer .ab 1. Jänner 192-1 eingeführt

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 12
Date: 19.10.1919
Physical description: 12
. r und auch der liebe, rote Kirchturm winkte schon aa!i bei seinem Anblicke wurde er wieder ganz ruhiz. hatte ihm der liebe Gott bis hieher geführt, würde cr ihm auch weiterhelfen. Er wanderte nun durch iHe Dorfstrabt. - Aul ^Brnnnen i'pielten kleine flachskö- pfige Kinder, die den Zreinden verwundert betrach teten. Uni» dort kam ein stattlicher Mann in deik schönsten Jahre» rasch einhergegangen. Der Peter lüftete zögernd seinen Hut und blieb bei dem Manne stehen. Aber er brachte kein Wort

i wieser in die Stadt zu m>.!n Jörgele Der tät ja umkommen ohne mi.' Da kam er aber schön an bei der Schwester und Schwager, wollten vorn ?v'.tgek»en absolut nichts wissen Zenzls Mann sagte ganz kurz zu'Peter: „Du bleibst bei uns jetzt und deinen Jörgele holen mein Knecht und ich morgen früh, ich Hab so zu tun in der Stadt, da gehrs in einem.' Ganz gerührt meinte Peter, das nicht an nehmen zu können, aber auf vieles Drängen und Bitten gab er doch nach. Einige Monate später. Draußen am Waldrand saßen

an. Bei dem Freunde wurde anscheinend ganz ernsthafter ^„Kriegsrat' gehalten, bei dem es darauf anfam, dein Straßenräuber die gefährliche Pistole abzunehmen. Eine Flasche Wein machte ihn so unvor sichtig, einmal kurzer Hand die Pistole auf einen Augenblick aus der Tasche zu nehmen. Dies genügte, um den beiden andere» klar zu machen, daß die an scheinend so gefährliche Waffe — eine unschuldige Kinderpistole war. Nun ging man den Angeklagten zu Leibe und warnte ihn, sich vom Platze zu rühren, bis die telephonisch

außerordentlich wohl.' Machen Sie doch auch diesen Schritt und nehmen Sie Pink-Pillen, wenn Ihre Gesundheit nicht mehr voll und ganz zufriedenstellend ist. Sie haben eine hervorragende Wirkung gegen die Blutarmut, die Bleichsucht der jungen Mädchen, Hemmungen im Wachstum. Magenbeschwerden, Migräne, Neuralgie und Schmerzen. Störungen der körperlichen Funk tionen, Neurasthenie und nervöse Erschöpfung. 437S Zu haben in allen Apotheken, sowie in de» Hauptablage der Pink-Pillen.für Italien, K Vi» Xriosto, Uilano

zu können. Wie würde die kleine schwarzhaa rige Margret zum Beispiel ihn schmeichelnd umgaukeln. — Ein alter Erbonkel ist immer etwas Ra res und muß demgemäß auch danach respek tiert werden. Wie würde aber auch die liebliche Wanda seinen Klagen teilnehmend lauschen. Wetter noch mal. Junge, würde der Alte sagen, du hast Geschmack, das muß man dir lassen. Äls Felix nun so am Bette seines alten Onkels saß. wurde er ganz nachdenklich. Herr Wertermann senior war bei sei- - nem Lieblingsthema vom Zeitverpassen an gekommen

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 12
Date: 05.09.1915
Physical description: 12
. Das ist überhaupt eine — pfui sage ich! In einem so vornehmen Haus und solche Wirtschaft, daß die Dienstbo ten nicht mal ihren Lohn bekommen!' Sibylle war so fassungslos und verschüchteit. daß sie mit bebenden Händen, ganz stumm vor Scham, den verlangten Lohn hinlegte. „Keinen Lohn gezahlt? Wieselchen — ist das denn möglich?,, stammelte sie dann, atemlos bei der Mamsell angekommen, „Gerda soll. . .' „I das weiß ich schon lange. Die junge Gnä dige braucht eben ihr Geld für sich selber. In TribuSweiler läßt

ihm nur selber, Ba ronesse. Und lassen sie die Krebs ja nicht fort gehen! Wer sollte denn das Balg sonst warten?' „Wieselchen, wenn Sie nur nicht immer die sen häßlichen Ausdruck gebrauchen wollten. Das arme Kind kann doch nichts dafür, daß sie es nicht mögen!^ „O bitte — gegen das Kind habe ich gar nichts. Bloß daß der Herr Baron ihm alles und alles schon in die Wiege hinein nachwerfen will und daß Sie beide unseren Gisbert darüber ganz vergessen haben, das kann ich nicht ver winden. Und wenn ich Balg sage

, meine ich 'a bloß die ganze Wittschaft, . . die seine Eltern hier einge richtet haben.' Zu dieser merkwürdigen Verteidigung schwieg Sibylle. Dann ging sie hinüber ins Kinderzim mer, wo eine ganz junge Küchenmagd eben mit Bubi „Fangen' spielte. „Wo ist den Frau Krebs?' „Fort. Vor zehn Miuuten fortgefahren. Mar tin mußte gleich anspannen Und sie sagte, ich solle einstweilen bei dem Kleinen bleiben.' „Dann nehmen Sie ihn wenigstens auf den Arm und lassen Sie ihn nicht so laufen. Er ist ja ganz erhitzt und mittags

sie nichts von Kin- derwartunq — ich übrigens auch nicht. Und du hast mir bisher alles aus der Hand genommen I — Du und Onkel, ihr betrachtet Bubt ja ganz Frau Krebs verschwand mit zornrotem Gesicht, s als euer eigenes Kind, nun wartet ihn eben auch, bis eine neue Wärterin beschafft ist !' lautete die gelassene Antwort Gerda fuhr mit der Puderquaste noch einmal über ihr Gesicht, zupfte ein paar Stirnlöckchen zurecht und verschwand, ihre Chiffvnschleppe auf raffend, im Nebenzimmer. Sibylle zitteite am ganzen Leib

vor Aufre gung und suhlte mit Schrecken, das; ihre Migrä ne im Anzug war. Sie stürzte zu Daniel, um ihn» dos Unerhör te zu berichten und seinen Rat einzuholen. Aber der Barvn war noch sehr schlecht gelaunt dnrch den Mißerfolg seiner Kaltwasserkur bei Bubi und alle sich daran knüpfenden Vorwürfe. „Macht, was ihr wollt, ich werde mich hüten, noch emmal einen Nat zu geben, damit ihr wieder über nuch herfallt. Verdorben,^ ganz und gar verdorben hast du mir-den Jungen mit dei ner Verweichlichung

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Page 7 of 8
Date: 11.12.1900
Physical description: 8
Ai?. L8Z .,Goz»re NaHrtchten' Vietoria reZia. Womcrn von H. von Ziegler , ' (Nachdruck verboten.) (34. Fortsetzung.) .Arme Ada, aber warte, du sollst gleich eine Erfrischung haten. Ich will dir etwas Limonade holen lassen.' „Ach, danke schön, ein sauerer Hering wäre mir viel lieber; ich habe starke Magenschmerzen von gestern.' „Wie, ist dir das. Souper nicht gut bekommen? Es war wirklich ganz allerliebst, und wir beide haben uns recht gut miteinander unterhalten/' - ^ i > . „Viktoria, du sahst

aber auch einzig schön aus! ' Diese cremefarbene Sammetrobe wäre mein Entzücken.' „Mein Mann schenkte sie mir an Weihnachten.' „Höre aber, Kind,' es klang eigentlich komisch, wenn die kleine Baronin ihre stolze, schöne Cousine so anredete, „Willens hat dir ja ganz wie damals den Hos gemacht; er schien wie toll und wild auf dich.' . , . „Je ' nun, ich bin für das Benehmen des Hauptmanns nicht verantwortlich, möchte ihm indes rathen, sich durch mein eisiges, abstoßendes Benehmen warnen zu lassen

wollest und ich mit Onkel und Tante Rohr fahren werde, darauf sagte er erst gar nichts, und nach einer Weile fragte er, ob wir mit zum Konditor kommen wsllten. Ach, und da habe ich gleich „ja' gesagt, denn beim Konditor ist es zu hübsch, und Papa nimmt mich doch nur selten einmal mit. Wir bekamen schönes, süßes Eis, ganz wundervsll rosa und gelb sah es aus, und dann beim Fortgehen ließ mir der Herr in dem bunten, schönen Rocke diese Zuckerdüte füllen, sagte, ich solle dich grüßen, und ging wieder fort

. Frau Henriette bekam keinen Kuchen sondern ein silbernes Geldstück ; ach. sieh nur Mama, Tante Ada, wie schön meine Düte ist, ganz aus Rosaseide mit goldenen Sternchen, und inwendig gibt es wundervolle Schokslade!' Gräfin Hohenburgs Antlitz ward erst glühendroth und dann leichenblaß, ihre Hände bebten und sie griff hastig, wie es sonst nicht ihre Art war, die elegante Bonbonniere der Kleinen. -' - . . ! „Gieb her, Jnes, ich werde dir noch heute eine andere, ebenso schöne Düte holen lassen

, doch — von fremden Leuten darfst du dir nie etwas schenken lassen. Ich verbiete es dir ein für allemal.' Der Ton klang ungewöhnlich streng, und das kleine Mädchen blickte ganz scheu zur Mutter aus, wagte jedoch kein. Wort zu erwidern. Nur Lottie brach in heiße Thränen aus - und rief heftig: „Tante Viktoria, gieb mir die Düte, sie gehört und beiden, und ich will von der Schokolade essen. Papa sagt , immer —' - Eine tüchtige Ohrfeige von der mütterlichen Hand unter brach die kleine Widerspenstige, und die Baronin

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Page 4 of 8
Date: 23.06.1922
Physical description: 8
. Die Vortragsord nung dieser Veranstaltung ist folgende: 1. „Früh lingskinder', Marsch v. Blankenburg. ^. Ouver türe zu Goethes Trauerspiel „Egmont' von Beet hoven. 3. Männerchöre: a) „Ich kehre wieder' von Julius Wengert,' b) „Mein Lied' von G. Ad. Uth- männ. 4. „Ganz allerliebst', Walzer von Waldteufel. 5.^ „Lortzings Lieblingskinder', Phantasie von Lortzing. 6. Männerchöre: a) „Der Lindenbaum' von Schubert, b) „Die Alpenrose' von Dr. Josef Leiter. 7. „Frühlingsrauschen' von Sinding. 3. „Vineta-Glocken

schlechtem ^ am nächstfolgenden Sonntag., Außer dem We ^ schwimmen, wozu an sämtliche- Turn-, Radfahr ^ und Sportvereine in und außerhalb Bozens E ^ ladungen und Ausschreibungen ergehen, werden vc- ll>! llH (Nachdruck verboten.) Geflna van?ngen. V Roman von Anny v. Panhuys. ' ' M. Fortsetzung:)- ' In den treuherzigen Kinderaugen blitzte ein Lichtchen auf, das der Zorn entzündet und das. ihm! gar nicht gefiel, aber dann sagte Adele plötzlich, ganz lieb und. sanft: „Du hast recht Hans, ganz recht.' Warum

hat doch nichts.von Fastnacht an sich, im Gegenteil, sie sieht aus wie eine Dame der ganz großen Gesell schaft.' , , > , . - -, ' ^ Ihr bereitete es Vergnügen, die Schwester, unter deren Launen sie manchmal zu leiden hatte, seit sie verlobt war, zu ärgern. / Frau Sternhof flüsterte: „Auffallend elegant ist die Person, es muß da irgend etwas spielen —' ? Hans fühlte es mehr, als daß er es klar heraus horte, hinter dem lässig hingeworfenen Satz ohne eigentlichen Schluß hockte die böse Schlange der Ver dächtigung

indischen Plantagenbesitzer ver lobt zu sein, war doch etwas ganz anderes als mit einem jungen Arzt, der zunächst als Assistenzarzt arbeiten mußte. Jetzt blickte auch Hans durch sein Was, die, gegenüberliegende Loge in Augenschein nehmend. >1 5' Wahrhaftig, Meta hatte recht, Gesina sah aus eine Dame der ganz großen Welt. Wo das fache und scheue Mädchen das nur.her hatte? ^ » diese Sicherheit, diese Ruhe, mit der sie den die-' auf sie gerichteten Gläsern standhielt, nnt den t! ren Kleidern

nach dem Bühnenvdrhang, zu warten, er solle sich offnen, s - « z „Sieh mal die Schönheit da drüben, em machte seinen Begleiter auf Gesina aufmertia . Er sann nach und sann es doch nicht aus, Gesina sich in ganz unglaublich kurzer Znt lich so völlig hatte verandern können, irr m blind gewesen sein, daß er niemals bemerkte, die einfache Hülle geborgen^ seine Mutter harre i sere Augen gehabt. ' - , . ' Ein tiefer . Gongton verkündete den Begi Vorstellung. Hans stellte seine ganze Ausmerr keit auf die Vorstellung

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 29.01.1925
Physical description: 8
. Als Leiterinnen desselben erfüllen wir hiemit die angenehme Pflicht, noch ganz besonders den Damen: Frau Bächler, Frl. Bourk, Frau Ba ronin Fiorio, Frl. Fiegl, Frau Gemaßmer, Frau Glöggl, Frl, Glatter, Frl. Gritsch, Frl. Hölzl-Lin- denhof, Frau Hofele, Frau Hörtmayr, Frl. Jnner- hofer, Frau Jennewein, Frau v. Kaan, Frau Karl, Frl. Lina Lun, Frl. Anna Lun, Frl. Lorenz, Frau Dr. Magnago, Frau Meister, Frau Moser, Frl. Moriggl, Frau Dr. Negri^ Frau K. Pranter, Frl. Pobitzer, Frau Dr. Reibmayr,. Frau Sanier, Frau

nicht ganz gelungen ist. Es sprach schließlich noch ein Funk tionär der Vertragsgesellschaften, der Beamts Herr Furcht, der den technischen Teil der Ver sicherungsfrage in vorbildlicher Weise ausein andersetzte. Es wäre nur zu wünschen, daß der artige Gelegenheiten zur AusKlärung der Bevöl kerung über das Versicherungswesen öfter und auch w den Städten gegeben werden. das neueste österreichische Weingesetz. Dem österr. Nationalrat ist eine Regierungs vorlage über den Verkehr mit Wein und Obstwein

Zugegangen. Hierüber widr berichtet: Der Verkehr mit Obstwein war bisher nicht näher geregelt. Die Erlassung besonderer Vorschriften über den Verkehr mit Obstwein ist insbesondere deshalb notwendig geworden, weil es in den letzten Jahren üblich ge worden, ist, einen durch Zuckerzusatz künstlich auf einen möglichst hohen Alkoholgehalt gebrachten Obstweinin den Verkehr zu bringen, der sich zu W e i n f äls chu n ge n ganz besonders eignet und weil solche Weinfälfchungen mit Hilfe chemischer

- io, etwas unsicher^ «Es ist der volkstümliche Ausdruck für solche Zustände', sagte Gabriele mit einer Gelassenheit, die sie innerlich ganz und gar nicht fühlte^ „So, so, mein Mann, der Legationsrat Eberhard von Eichenhofen beim Ministerium des Äußeren in Berlin, ist also nur eine fixe Idee! Und nun erwar ten Sie von mir natürlich einen regelrechten Tob- ßuchtsanfall, wie er ja ganz orthodox und folgerich tig wäre, — — bei der Gelegenheit fällt mir ew, daß ich ja ganz vergaß, Ihnen die Zunge zu zeigen, wozu

jetzt vielleicht ganz der richtige Augen blick wäre.' Aus den unschuldsvollen Schweinsäuglein des Doktors schoß bei diesen Worten ein merkwürdig scharfer Blitz auf seine „Patientin',— ein'Blick, der für einen guten Beobachter den von ihm ge- - quasselten Gallimatthias dementierte, von Ga- brieel aber falsch verstanden wurde. Mit vor Ent rüstung sprühenden Augen, die ihrer äußerlichen Ruhe widersprach, fuhr sie durchaus beherrscht sort: „Sie brauchen nicht einmach zu fürchten

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 01.07.1921
Physical description: 8
tretenen Bürgermeisters Prey Herr Mi chael Wachtler gewählt. Derselbe hat sich um die Gemeinde bereits sehr große Ver dienste erworben, ganz besonders, beim Wiederausbau der zerstörten Ortsteile, weshalb man keine bessere Kraft hätte fin den können. — In Taisten feierte, der Gutsbesitzer Johann Walder mit seiner Frau in feierlicher Weise das Fest der sil bernen Hochzeit. — Seit vorgestern ist end lich im Witterungscharakter eine bedeu tende Besserung eingetreten. Der langer sehnte Regen ist endlich

eingetroffen und hat die 'Kulturen wieder erfrischt und neu belebt. In der letzten Nacht ergötz sich über das Tauferer Tal ein förmlicher Wolken bruch, der durch einige Stunden anhielt. Schon heute gewähren die Kornfelder wie der einen erfreulicheren Anblick und ist die Hoffnung auf eine mittlere Kornernte doch noch nicht ganz geschwunden. Die Temperatur ist untertags wieder ganz be deutend gestiegen, die Morgen- und Abend stunden sind jedoch noch immer merklich kühl.—Die Fremdenbewegung setzt lang sam

kehrsinteressenten bildet. Sand in Taufers ist Heuer ganz vornehmlich von Bozner und Meraner Sommergästen gesucht. Mit dem Schlotzhotel „Schrottwinkel', das gestern seine Tore öffnete, sind nun alle Hotels. Pensionen und Privatwohnungen für die Saison ossen.— Mit den Viehpreisen, die fortwährend sinken, beginnen auch die Re alitätenpreise in unserem Tale ganz merk lich zurückzugehen. Diese hatten im Laufe der letzten zwei Jahre eine fabelhafte Höhe erreicht und wird mancher Käufer noch daran denken und leiden

müssen, wenn ec nicht daran ganz zugrunde gehen muß. Wie, betont, ist auch in dieser Beziehung ein ganz auffallender Preisrückgang zu bemer ken und find Liegenschaften, die vor noch kurzer Zeit um 40.000 und 50.000 Lire an geboten wurden, heute bereits um zwei Drittel bis zur Hälfte dieses Preises zu ha ben. — Auch die Pensionspreise für Som mergäste, die anfänglich mit 25 Lire auf wärts angesetzt wurden, sind ganz bedeu tend Zurückgegangen und kann man heute überall schon Pensionen einschließlich

Zim mer für 18 bis 20 Lire haben. Sicherlich wird dieser Preisrückgang unseren Frem denverkehrsunternehmungen nur von Nuz- zen sein; der Gewinn aus der Masse muß schließlich doch noch ein ganz zufriedenstel lender sein.

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 12
Date: 30.11.1919
Physical description: 12
längsame ! ist es bequem, daß die tschecho-slowakischen Legionäre Heranfchrumpfen unseres Satelliten, der : die transsibirische Eisenbahn dewachen. Zöge sie sich nach und nach immer dichter an unseren sie zurück, so wäre, zumal »NN Koltschaks Armee ans. Erdball heranschleicht und die furchtbarsten ' gelöst z» sein scheint, ganz Sibirien im Nu in den Konsequenzen des Flutproblems bis zur! Hände» der Bolschewik!. Sie Hält sie also unter Entwicklung bergeversetzender Kräfte ftei-j Verwänden im inneren

, und den Unterschied von beiden, nicht nur der graphisch anschaulich macht, sondern auch sogar aus ganz neutraler Forschungsbasis vollgültige Beweise für die Eigenschaften Hiinweh. Ein Zustand, der geradezu an Psychose grenzt, hat die Legionäreuarmee erfaßt Man über sehe nichN diess !>ö.<M Legionäre, die fern in un wirtlicher Gegend, dem Kleinkrieg preisgegeben, ab geschnitten von der Welt, festgehalten werden, sind nicht ein automatisch ausgehoben«? Heer. Es find Freiwillige, die aus politischem Entschluß

'wollen. Sie haben sich Vorkriegerischeu Ideologie befreit und sind Welchem auch schon Vorführungen mit Pro-l des. reinen Geistes sein Erleben im ewigen jektionsbildern wiederholt gegeben worden > Moment, seine Allgegenwart und Allwissen» find, zu gewinnen und zwar zunächst für die. heit erbringt. Bei dem Umfange des Stof- drei Tage, den 1., 3. und 5, Dezember.. >' fes kann ich natürlich in diesem einen Ich stand also vor der Wahl, entweder! Abend nur den ersten Teil der metaphisischen jedesmal ein ganz verschiedenes Thema

zn> Probleme erledigen, nehmen oder e-n so umsängliches Gebiet ' Ich muß dieses betonen, um einer miß auszusuchen. welches einen dreiabendlichen ^verständlichen Bewertung meiner Vortrags- Kurs zu füllen vermöchte. Ich entschied mich! leistung von vornherein vorzubeugen. Erst für das Erste und nahm die ganz verschic- j dann, wenn sich als Folge dieser ersten denartigen Themen Flugwesen, Astronomie i Abende das Interesse für diese Art volks- und Metaphysik. Die Reihenfolge dieser! tümlicher

auch für uns Menschen auf der ^ s«»zeu Welt auf flicht lenken. Etwa vo.vvo Man«. die tschecho-slowakischen Legionen, die sich während des Krieges in Rußland gebildet habe«, stehen dort und wollen nach Hause. Der Weg durch das bolsche wistische Reich ist ihnen uicht offen, sie können nur auf'dem Seeweg heimgingen. Aber es fehlt an geblich an Schiffen. Tie tschecho-slowakische Regie rung hat einige Schiffe gemietet; selbst wenn die Fahrt auf diesen Schisse» ermöglicht würde, käme die ganz« Armee

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 17.06.1922
Physical description: 12
kein znügen. Oder wenn du, als Tier- und Men- cheund, auf einer Promenadenbank zu einer iden, aber hübschen Dame sagst: „Ei, haben -da ein entzückendes Hunderl!', und im selben Mick fällt dich das vierbeinige Biest an und .l dir mehrere Finger kaput, so hat das mit wah- , beseligendem Vergnügen nur sehr entfernte »andtschaft. Ganz und gar kein Vergnügen sondern einfach eine Gemeinheit des Schicksals !-, wmn man beim herrlichsten Pfingstwetter, rend andere Menschen der Mutter Natur aufs ch steigen, krank

daheim im Bett liegte Und so mir Unglücksgewürme erganzen, wahrscheinlich hatte ich mir den Magen ver- Der Maxl hatte mir nämlich eine ganz neue Äse, etwas bei dieser Hitze ungemein Erfrischen empfohlen: Schokoladensalat. Man - eine Tafel Schokolade, macht sie mit Essig und <m, und tut etwas kleingehackte Zwiebel und Ätlauch daran. Kocht das Ganze heiß auf und' es dann auf Eis kalt werden. Also es hat wirk- Nr nicht so übel geschmeckt, wie man nach die- Dhreibung annehmen sollte, und es wäre

mir M ganz gut-bekommen; hätte ich auf Marls ?.vir. nicht Hinterher das 'Paprikaschnitzel mit 'Mahne gegessen. .Um Gotteswillen,' sagte meine Hauswirtin zu .Sie sehen ja ganz grün aus!' 'Grün ist die Farbe der Hoffnung,' stöhnte ich. h werde doch nicht in der Hoffnung sein?' »Äsmarjandjoses!' jammerte sie weiter, „da Sie unbedingt von meinen Tropfen nehmen! A's nur nicht zu spät ist!' (Dabei war es erst ^ Uhr vormittags). -<>t diesen Tropfen hat es eine eigene Bewandt- . Woraus sie eigentlich bestehen

, das weiß kein und wenn es einer wußte, wäre er wahr lich viel zu rücksichtsvoll, um es zu sagen. Aber ^ Hauswirtin hat diese Tropfen von ihrer seli- «yroßmutter geerbt, die sie wiederum von ihrer ^?.mutter hatte, und sie schwört darauf. Sie e» immer. Ob man Leibschmerzen hat, oder „Bozner Nachrichten', den 17. u. 18. Juni 1922 Hühneraugen/ oder Zahnweh, oder das Zipperlein, das ist den Tropfen ganz egal. Man nimmt zwölf Tropfen und trinkt eine Maß Bier nach. Die Folgen sieht man dann schon

, weil sie aus den Karten ersah, daß ich ihr sonst einen Fußtritt gegeben hätte; und es stellte sich heraus, daß es erstens sehr ernst wäre, daß ich zweitens einen Brief mit einer sehr unange nehmen Nachricht bekäme, daß ich drittens sehr ein flußreiche Feinde hätte, und was man sonst einem Kranken Angenehmes sagt. Und dann las sie in den Karten, daß es höchste Zeit für sie war, zu ver duften. Eine Viertelstunde später kam die Rest. Sie wurde ganz blaß, als sie mich sah, und ließ sich gleich meine Zunge zeigen

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 24.12.1920
Physical description: 8
, ist aber im allgemeinen vorzüglich durchgeführt. Ganz besonders gelungen ist der erste Akt, der die Exposition bringt. Die Komödie stellt, weil eine Anzahl gleichwer- tiger Rollen vorkommen und viel Hin- und Hersprechen erfolgt, große Anforderungen an die Spielleitung (Herr Sch ich) und diese ist ihnen, wir stellen es sehr gerne fest, tadellos nachgekommen. Die Haupt- rolle war. da der Direktor verhindert war, in den Händen eines plötzlich aufgetauchten Gastes Herrn Josef Propst vom Stadt- theatev in Zürich. Herr

, als nach mir! Dem muß alles andere ganz nebensächlich sein! ' Vor allen Dingen aber muß ich ihn lieben — so wahr und herzlich lieben, wie nur deutsche Mädchen lieben können! Denn darin fühle ich mich ganz als deutsches Mädchen. Ich muß ganz genau Wissen- dieser Mann ist zu deinem Mücke nötig, ohne ihn kannst .du nicht>leben. Und, siehst du, lieber Botho, ohne dich kann ich sehr gut leben. Und so, wie du es bist, darf mein Mann ganz gewiß nicht beschaffen fein! Vor. allen Dingen darf er nicht ausrechnen, wie du dos

, daß der deine eine Verbin dung zwischen uns wünscht. Er selbst hat sie durchaus nicht gewünscht, sondern mir völlig sreie Hand gelassen. Du kennst nun meine Ent scheidung ganz genau,' Botho machte den Mund auf und zu, als schnappe er nach Luft. In diesem Augenblick sah er seinem Vater unglaublich ähnlich. Seine Augen blickten direkt blöde. Daß Ellinor ihn so glatt abwies — ihn, den schneidigen Leut nant, den schon '„die feschesten , Weiber geliebt hatten', das schien ihm ganz unglaublich. Er richtete sich steif empor

und drehte an fei-- nem dünnen, blonden Bärtchen. „Aber erlaube mal, Ellinor — du hast ja Wohl gar keine Ahnung von dem Wert dessen, was dir durch meine Hand geboten wird. D t solltest dir das erst einmal reiflich überlegen, ' sagte er, vor Ueberraschung sogar seine affektierte Sprechweise vergessend, in ganz natürlichem Tone. -- - -- v ^ „Ist nicht nötiq, Vetter. Ich ändere mein? Ansicht, in dieser Frage >icht. Du kannst ruhig Wi? zugeben, dag wir gar nicht zu einander Pass»'vMH und nur sehr nnglüSlich

.'.iit einander gewordeNDD wären.' , Er sah sie wie hilflos an.ÄADM „Aber, erlaube mal — wie soll da nun die HM Erbschastsfrage geregelt werden?' fragte er naiol-HD crstannt. >^ ^ ^ - --zDüOÄ Sie mußte Wider Willen lachen. SWM „Die ist doch längst geregelt. Onkel Heriberts,HZH Testament ist ganz klar und verständlich abg!- faßt. Mein Vater ist mit allen Rechten als Be sitzer von Lemkow einge'ctzt worden.' „Oho, da wird mein Vater Wohl einen Pro zeß anstrengen. Wir haben in Erfahrung ge bracht

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 16
Date: 01.02.1920
Physical description: 16
, oder sich vor ihn hingestellt hätte, würde er getan haben, als bemühe er sich, ihn zu ervreifen, wäre ab-r augenblicklich umgekehrt, der dicken Schwester nach. Sie rief oft,'das sei nicht ehrlich und wirklich war es das auch nicht. Aber endlich hatte er sie gefunden und trotz ihres Sträubens sperrte er sie in eine Ecke, wo keine Flnchk möglich war- und da wurde seine Aufführung ganz abscheulich. Denn sein Vorgeben, er kenne sie nicht: er müsse ihren Kopfputz anfassen und, um sie zu erkennen, einen gewissen Ring

auf ihrem Finger und eine gewisse Kette um ihren Hals befühlen, war ganz, ganz abscheulich? Und gelvlß sagte sie ihm auch ihre Meinung darüber, denn als ^ein anderer Blinder an der Reihe war, waren sie hinter hen Gardinen sehr vertraut miteinander. Scrooges Nichte nahm nicht mit an dem Blinde kuhspiele teil, sondern saß gemütlich in einer trau lichen Ecke in einem Lehnstuhle mit einem Fnß- bänkchen, und der Geist und Scrooge standen dicht hinter ihr. Aber Pfänder spielte sie mit und liebte ihre Liebe

mit allen Buchstaben des Alphabets zur Bewunderung. Auch in dem Spiele: Wie, wenn und wo, war sie sehr stark und stellte zur geheimen Freude von Scrooges Neffen ihre Schwestern gar sehr in Schatten, obgleich sie auch ganz gescheite Mädchen waren, wie uns Topper hätte sagen können. Es mochten ungefähr zwanzig Personen da sein, junge und alte, aber sie spielten alle und auch Scrooge spielte mit' denn in seiner Teilnahme an dem Ge schehenen ganz vergessend, daß ihnen seine Stimme nicht hörbar war, sagte er oft

seine Antwort auf die Fragen ganz laut und riet auch oft ganz richtig. Dem Geiste gefiel es sehr, ihn in seiner Laune zu sehen und er blickt ihn so freundlich an, daß Scroge wie ein Knabe ihn bat, noch warten zu dürfen, bis die Gäste fortgingen. Aber der Geist sagte, dies könne nicht geschehen! „Es fängt ein neues Spiel an,' sagt'e Scrooge. „Nur eine einzige halbe Stunde, Geist.' Es war ein Spiel, was man Ja und Nein nennt, wo Scrooges Nesse sich etwas zu denken hatte und die anderen erraten mußten: waß

dem Geiste die Tür verschlossen hatte, spendete er seinen Segen und lehrte Scrooge seine Weise. Es war ine lange Nachi. wenn cs nur eine Naht war; aber Scrooge zweifelte daran, denn die Weih nachtsfeiertage schienen in die Zeit, die sie miteinan der zubrachten, zusammengedrängt zu sein. Es war auch sonderbar, daß während Scrooge äußerlich ganz unverändert blieb, der Geist offenbar älter wurde. Scrooge hatte diese Veränderung bemerkt, aber sprach nie davon, bis sie von einer Kinderweihuachtsgefell- jchaft

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 09.04.1916
Physical description: 12
, mit deren Hilfe die gewaltigen Ausgaben, die der Krieg erfordert, bestritten werden. Der Ende Juli 1914 annähernd eine Milliarde Mark betragende Goldbestand der Reichs bank hat sich seitdem bedeutend vermehrt. Fast jed5 Wochenübersicht, die die Bank herausgibt, konnte von einer neuen steti gen Zunahme berichten, die in der letzten Zeit naturgemäß nicht mehr so reichlich war, da oft große Summen in Gold für Ein- Original-Roman von ErZch Ebenste!». Fortsetzunq. „Für euch ja! Das ist etwas ganz ande res

!' „So! Und da läßt du dich nicht herab, wenn du der Schröder ein Kindermädchen machst?' „Gar nicht. Tantchen! Was man aus Lie be tuh entwürdigt nicht.' ,Aber bedenke doch, Lou. . . Wilbrad' Lou richtete sich hochmütig aus. „Wilbrad geht mich gar nichts an! Er ist ein ganz netter Kerl . . . so zum Unter halten, aber was er ißt oder wo er ißt — das ist mir total gleichgültig. Stell ihm sein Teeservice hin mit Tee und laß in Gottes Namen ein paar Brötchen dazu streichen von Nike, damit kann er ganz zufrieden

sein!' Sie lachte wieder, erhob sich und ver schwand im Nebenzimmer. . Die Stadträtin sah ihr sehr verdutzt nach. Fina unterdrückte ein Lächeln. Sie wußte genug. . „Laß nur gut sein Mutter', befchwichtig- sie. „Wir werden schon alles allein zurecht machen. Ich lasse die Driebein zwei Tage Käufe an das Ausland abgeführt werden mußten. Immerhin belauft sich der — ganz überwiegend aus deutschen Goldmünzen bestehende — Goldbestand der Reichsbank heute bereits auf etwa Zweieinhalb Milli arden Mark

! Er ist doch solch eine brillante Partie!' ^ „Sie wird ihn schon nicht vor den Kopf stoßen» Mutter. Bisher war sie doch immer ganz freundlich zu ihm. Aber Lou ist so: Sobald sie merkt, man will ihr etwas auf nötigen, rebelliert alles in ihr: gerade nicht! So war's ja auch mit Trosterburg.. Solange du dagegen redetst — justament! Jetzt, wo du nichts mehr sagst, kümmerte sie sich gar nicht mehr um ihn. Drum meine ich, du sollst auch mit Wilbrad alles ruhig ihr selbst überlassen, dann wird sie ihn viel lieber sehen

.' 7. Lou war innerlich wütend über die Ein ladung an Wilbrad. Bis dahin war er ihr ganz gleichgültig gewesen. Ein „netter Kerl', den sie halb als Pagen, halb als Ka meraden behandelte und über dessen Hul digungen sie sich keinerlei Gedanken machte Nun aber hatte die Stadträtin in ihrem Eifer sich verraten. Lou begriff plötzlich, was man hoffte und wollte . . . Sie war empört, daß man ihn einlud, was er sicher so auffaßte, als bringe man sie ihm auf dem Präsentierteller entgegen. Ihr ganzer Stolz

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 11.06.1923
Physical description: 8
und erweitert werden. Gegenwärtig ist man eifrig daran, die bedeutenden Kosten hiefür durch Sammlungen aufzubringen. Die Anfänge sind gut, so daß man mit dem Bau im kommenden Jahre sicherlich beginnen wird. Frostschäden im Pustertale. Man berichtet uns von dort: Die letzten Tage haben infolge des Frostes viele Schäden gebracht. Manche Kartoffeläcker im Tauferertale und ganz besonders in der Brunecker Gegend sind arg verbrannt und ganz braun ver färbt. Der Türken ist großenteils vernichtet und dürfte

, ihre kommunistische Gesinnung zurückzustel len, da ihnen der Besitz der Macht in der großen sozialdemokratischen Partei wertvoller ist. Die Kommunisten haben bei den ersten Wahlen ihre Stimmen den Sozialdemokraten ge geben; bei den letzten Wahlen, die zur Bildung des jetzigen Nationalrates führten, traten sie, einem Befehle von Moskau folgend, selbständig in den Wahlkampf ein. In Moskau dachte man eben ganz ! richtig, daß eine Partei, wie die der österreichischen Kommunisten, die den russischen Herren soviel Geld

Lager feuer, und an dem Feuer sitzen zwei. Sie futtern, ich habe mich unbemerkt herangepürscht.' „Mister Perry und sein Diener?' „Nä, die kenne ich ja — was Schwarzes ist nicht dabei. Der eine sieht ganz manierlich aus, ein for scher Kerl mit dunklem Schnurrbart — aber der andere, vor dem soll Gott mich behüten!' „Warum, Jochen?' „So was Hab' ich in meinem Leben noch nicht gesehen, das ist ein Kerl, der reißt Bäume aus. Seine Arme sind dicker als Türpfosten, und Fäuste hat er so groß wie Kürbisse

. Wenn ich dem allein Geld, das sie bekommt, Erfolge bei den Wahlen zu erzielen. Damals sind aber die Kommunisten ganz kläglich eingegangen. Sie haben es nicht bloß zu keinem einzigen Mandat gebracht, ihr Hauptorgan, die „Roth Fahne', mußte sogar nach Abschluß der Wahlen auf Grund der Ziffern feststellen, daß die Kommunistische Partei in ganz Deutschösterreich weniger Stimmen erhalten hat, als in ihren Bü chern kommunistische Parteigenossen verzeichnet stehen. Dieser klägliche Ausfall der Wahlen hak nun offenbar

Ein ladung gerne folgen werden. Sie erhalten ja dabei Stimmen, die bei den letzten Wahlen ganz nutzlos abgegeben waren. Eine andere Frage ist allerdings die, ob die Kommunisten bei weiterer Verfolgung des Planes dieser Einheitsfront des Proletariats ganz selbstlos denken werden. Sie werden wohl, wenn erst die Sozialdemokraten grundsätzlich „Ja' gesagt Haben, mit ihren bestimmten Forderungen kommen und die hauptsächlichste dabei wird sein, daßj die Sozialdemokraten sich verpflichten, auch ausgA sprochene

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 02.05.1923
Physical description: 8
Irrtum in der deutschen Politik. Zwar schwinden die ehemaligen Sympathien Für Frankreich in Amerika wie der Schnee an Hans faß hinter der Zeiiung und rauchte eine Zigarette. Er hielt feine Gattin an der Hand fest. „Wo willst du hin, Nita?' - „In die Küche, Hans.' Er zog sie dicht an sich heran. „Heute brauchst du nicht zu kochen.' Sie lachte. „Aber Hans, willst du nicht zu Mittag essen?' Aufspringend schlang er beide Arme um ihre schlanke Gestalt. Er war erregt. „Da Hab' ich ja ganz vergessen — Nita

— wir speisen doch heute im Schloß.' Sie sah ihn ganz entgeistert an. „Im Schloß? Du träumst Wohl, Hans?' Lachend schüttelte er den Kopf. „Durchaus nicht. Wir wollen heute Schloß und Park besichtigen. Und die Frau Verwalterin hat uns zum Diner eingeladen. Es wird heute im schloß serviert.' Ihr Gesicht strahlte. ^ „Ah— das also ist deine Überraschung?' « Er nickte. „Ein Teil davon wenigstens.' „Das ist reizend von Verwalters. Sie sind im mer so nett zu uns. Weißt du, ich werde der Frau Verwalter

die Stickerei schenken, die ich jetzt in Ar beit habe. Irgendwie müssen wir uns doch erkennt lich zeigen.' ^ . . „Tue das, sie wird sich freuen» Es sind Lmrkuch famose Menschen, die beiden. Nun schnell, kleide dich an, ich tue desgleichen. Aber recht festliche Toilette mußt du machen. Heute sollst du einmal wieder ganz als große Dame leben.' Sie küßte ihn lachend. „Was soll ich denn anziehen?' „Vor allen Dingen kein schwarzes Kleid, Nita. iHeute will ich dich in lichten Farben sehen.' der Sonne

, aber es wird dennoch keinen Finger rühren. Frei können Sie nur werden, wenn Sie es machen wie die Türken. Gewiß hat Wilso n mit seinen 14 Punkten sein Wort n i ch t gehal ten, aber eine moralische Pflicht leitet Ame rika aus dieser Tatsache n ich t ab. Meine Ansicht über die augenblickliche Lage ist folgende: Deutschland hat zu lange die Po litik der Verständigung betrieben, beson ders in Bezug aus England und die Vereinigten Staaten. Die britische Politik ist ganz realistisch. Wenn Frankreich ' einen Erfolg

auf Frankreich sie entlasten könne, die französische Politik ist Realpolitik und wird von - den gemeinsten Instinkten und niedrigsten Lei-', denschasten mehrerer Millionen Kleinrentner und Landbesitzer gemacht, die die Regierung nicht entsprechend zu besteuern wagt, die andere Gruppe von Einfluß auf die Politik ist Die Großindustrie besonders die Montangruppe. Poincare weiß ganz genau, daß weder in Ame rika, noch in England die öffentliche Meinung für einen Krieg zu haben ist. Er weiß auch, daß England

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Page 9 of 24
Date: 09.07.1914
Physical description: 24
2. Vellage zu Nr. 131 der „Boznc Von fremden Afern. Roman von AnnhWothe. ^ . . .. . (Nachdruck verboten.) - . tvypxrixkt 1911 d? Votlt«, I^ixiix.) (30. Fortsetzung.) .. Ich war zehn Jahre älter als Lutz, und es war selbst verständlich, daß mein Studienweg mich ganz andere Bahnen führte, als den blonden Knaben, den man schon früh in eine Kadettenschule steckte. Aber in den Ferien, da waren wir immer zusammen im Vaterhause, das so viel Bitter nisse für mich einschloß und das mir dennoch

, denn ich hatte nur den einen Gedanken, sie zu erringen^ Oft glaubte ich, ihrer Liebe ganz sicher zu sein, so daß ich nur die Hand nach dem köstlichen Besitz auszustrecken brauchte. Wenn ich dann aber wieder ihr heiteres Lachen mit Lutz horte, dann stockte mir plötzliche das Blut und ein Schauer durchzitterte meinen Leib, Immer mehr wurde es mir zur Gewißheit, daß dieser Zustand ein Ende nehmen mußte. Ich rieb mich geistig und körperlich dabei auf und richtete mich noch völlig zugrunde. Da entschloß ich mich, so schwer es mir wurde

, die Liebste würde mir gehören, mir ganz allein. Wie im Taumel schritt ich vorwärts. Da sah ich an der Wegbiegung plötzlich ein Helles Kleid, mein Herz jubelte auf. Sie, nur sie konnte es' fein. Das Glück kam zu mir, kein König war so reich wie ich. Aufjauchzend rief ich ihr zu. Da gewahrte ich, daß sie Nicht allein war. An Lutz' Hand kam sie daher. Strählend, glückselig lachend flogen sie beide auf. mich zu. Von beider Armen fühlte ich .mich' um schlungen^ ' / „Du mußt der erste sein^ der uns grüßt

,'-lachten sie,' „wir Haben uns soeben verlobt.' Ich stand wie erstarrt. ^ Wild schüttelte ich die mich umschlingenden Arme ab. „Seid Ihr wahnsinnig?' schrie ich sie an. Da aber> sah ich in Lutz' erstaunte Augen und in Elses ganz ver-- schüchtertes, entsetztes Gesichtchen, und das Wort erstarb mir auf der Zunge. „Das geht, das geht ja gar nicht!' stotterte ich verwirrt, während, ich glaubte, mein letztes Stündchen sei gekommen.' > „Ja, ?das habe ich Lutz auch gesagt,' nahm Else mutig, das'Wort

. Ja, das mußte ich, es war ja meine Pflicht. Erlassen Sie mir, Gräfin, all die Kämpfe zu schildern, die es miK gekostet hat, das nicht zu begehren, was meinem sonnigen Liebling zu eigen war. Erlassen Sie mir, zu schildern, was ich litt, während ich für das Glück von Else und Lutz kämpfte. Meine Stiefmutter hatte ganz andere Pläne mit ihrem strahlenden Jungen.- ..Ein so schöner und glänzender Offizier hätte ganz andere Aussichten,' so meinte sie, „als ein so simples Dok tortöchterlein zu freien

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Page 7 of 8
Date: 25.08.1896
Physical description: 8
wir sind?' „Nein,' antwortete die alte Frau kopfschüttelnd, „ich pflege mich nie um Sachen zU kümmeni, die mich nichts angehen!' „Was Ihre Herrschaft angeht, sollten Sie aber doch wissen!' versetzte Paula, das Wort .Herrschaft' scharf betonend. „Wir sind die Enkel 5es alten Herrn Petersen, des Vaters Ihrer Madame. Unsern Vater verloren wir, wie Sie vielleicht wissen, als wir Noch ganz klein waren. Anch unsere Mutter, die eine geborene Prinzessin war, haben wir leider nie gekannt! so früh starb sie. So nahm

unser Onkel es in die Hand, uns mittels unseres Vermögens eine Erziehung angedeihen zu lassen- die uns als Kindern eines Millionärssohnes und einer Prinzessin gebührte!' Der alten'Fran Augen hatten sich förmlich erweitert. Die Kinder einer Prinzessin! Das siel bei ihr in die Wagschale. Es war ordentlich beängstigend, welch einen Eindruck das aus sie machte. So sah sie auch nicht, daß Arthur sich förmlich das Lachen ver beißen mnßte> um seine Schwester nicht zu verraten. Sie ging ganz und gar

zum besten gegeben? Habt ihr euch schon gehörig vorgestellt ? Ja? Na, dann wird sie wissen, wie sie euch zu respektieren hat!' Die alte Frau nickte, noch immer ganz befangen. „Ich danke auch vielmals, junger Herr,' sagte sie, die Schachtel mit den Tabletten einsteckend. „Ich fühle mich augeu- blicklich eiu bischen besser und darum wagte ich es auch, mich in den warmen Sonnenschein hier vor die Thür zu setzen, wo es fast wärmer als drinnen im Hause ist. Wenn es immer so wäre! Aber der böse Winter

, dann ist es hier schlimm!' „Das glaube ich!' rief Theodor. „Ich will doch einmal mit Papa sprechen, ab ihr nicht mit zur Stadt ziehen könnt Die alte Frau schüttelte den Kopf. „Aber, junger Herr, das geht doch nicht,' sagte sie. „Hier muß doch einer sein, der auch im Winter zum Rechten sieht. Alles hier so ganz allein lassen, das ist doch nicht möglich. Nein, junger Herr, das sparen Sie sich nur. Daran liegt es auch eigendlich weniger. Das macht vielmehr das Alter, welches kommt l' Paula gab Arthur einen Schlag

, die sie — in seinen Äugen — gefunden hatte. „Gewiß P das'wahr !' antwortete er demgemäß. „<Sie war eine Prinzessin und zwar eine^ ganz aparte!' Und er eilte davon. Ganz verdutzt starrte die alte Frau hinter ihm drein. „Die Kinder einer Prinzessin!' wiederholte sie sich. Noch immer ganz fassungslos. „Aber wenn sie selbst Königskinder wären, ich mag sie nicht; ich fürchte, die bringen noch Unglück ins Häus, viel Unglück !' Und sie setzte sich wieder auf die Bank in den warmen Sonnen schein, nm in ihrer Beschäftigung

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