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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 12
Date: 23.04.1923
Physical description: 12
für das Verbleibender Popo- lari in der Regierung genüge. Es herrscht die Meinung vor, daß dies der Fall sein wird. Zur Frage öer Verständigung DeutsthlanK-Zrankeeich durch den Zusammenschluß beider Industrien. . Es ist ganz interessant zu betrachten, was alles für Pläne zwecks Lösung des Ruhrkonfliktes um- kchwirren. Einer lautet auf Zusammenlegung der Deutschen, mit der französischen Industrie. Die Fran zosen kämen aufwiese Weise am raschesten und sicher sten zu ihrem Geld, Deutschland könnte wieder wirt

schaftlich leben, aber sich nicht mehr eigenmächtig rühren-und den Franzosen nicht mehr gefährlich werden auf weltewige Zeiten. Der Plan ist fein aus kalkuliert. Arnold Rechberg, ein Befürworter der Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich durch die Schaffung einer möglichst engen Interes sengemeinschaft zwischen der deutschen und der fran zösischen Industrie, schreibt darüber. ' Der französische Ministerpräsident Poincare hat erklärt, Frankreich habe nicht vor, sich deutsche. Ge biete

Zollgebiet einverleibt. Die deutschen Industrien wären dadurch aber von ihrem wesent lichsten Absatzgebiet, dem östlich des Rheines gelege nen Deutschland, getrennt. Dann aber würden nur zwei Möglichkeiten gegeben sein. Die eine Möglich keit wäre, daß die linksrheinische deutsche Industrie und die Ruhrindustrie absterben, mit der weiteren Folge, daß deren, beschäftigungslos gewordene Ar beiter vom französischen Staat ernährt werden müß ten, wodurch die französischen Finanzen unerträglich belastet

würden. Außerdem müßte ein Absterben der Nuhrindustrie Frankreichs eines der besten Abneh mer seiner Erze berauben. Die andere wahrschein lichere Möglichkeit jedoch wäre, daß die deutschen, sodann französisch gewordenen Industrien für ihre !n Deutschland verlorenen Absatzgebiete Ersatz in Frankreich suchen würden. Eine solche Entwicklung brächte aber für die alten französischen Industrien, die den deutschen Industrien durchgängig in der Lei tung nicht gewachsen und, große Nachteile. Die französischen

^Schweriiidustriellen, die über die fran zösische Presse die Politik der französischen Regierung <ntscheidend beeinflussen, sind daher tatsächlich ge- Aen jede Annexion deutschen Gebietes. Wenn aber die französische Regierung deutsche Hsbiete wirklich-nicht annektieren will, dann fragt «D sich, welche Absichten sie eigentlich mit der Ruhr- Hesetzunß verfolgt. 'Die französische Regierung kann unmöglich verkennen», daß die deutschen Staats finan- ßen irgendwe!chF.eHcblichen Reparationen nicht zu „Bozner Nachrichten

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 10
Date: 20.10.1923
Physical description: 10
l,- Seite 4 „z^oznvr.NschriKten', den..20. u. 21. Oktober 192S Nr. 239 Kommissionen. Aber sie hat ein deutsches Schulwesen und bestimmte Ansprüche auf Errichtung von deutschen Schulen. In -den vier nordschleswigschen Städten, Ha dersleben, Apenrade, Sonderburg und Tendern wurden ohne weiteres deutsche Volksschulen eingerichtet mit achtklassigem Aufbau und, wo es die Kinderzahl erforderte, mit den nötigen Parallelklassen. Aus dem Lande wurden deut sche Volksschulen dort errichtet, wo 20 Prozent

die Vermutung nahe, daß der dänische Staat von sich aus zu be stimmen wünscht, was in den einzelnen Ge meinden als Volkssprache zu gelten hat. und welche Schule demgemäß einzurichten ist, däni sche oder deutsche. Diese naheliegende Vermu tung trifft aber nicht zu, wie schon die mitge teilte Bestimmung von den 20 Prozent der El tern einer Gemeinde, die eine deutsche Schule sordern können, zeigt. Tatsächlich ist nämlich hier die Volkssprache von etwa zwei Drittel Deutschen eine dänische Mundart

Anzahl von Kindern vermutlich 20 bis 30, die Zahl ist noch nicht destimmt, einen An spruch auf deutsche Schule begründet. (Die Zu sage ist eingehalten, da im Sommer 1923 ein Gesetz herauskam, welches verfügte, daß auch ohne einen von 20 Prozent der Eltern gestellten Antrag auch dann in jedem Falle der Anspruch auf die deutsche Schule begründet ist. wenn sich 24 deutsche Schulkinder in der Schule befin den.) Man wird zugeben müssen, daß diese Be stimmungen der deutschen Minderheit einen 'nicht ganz

) betrug. Das bedeutet etwa ein Viertel der Kosten in einer Privatschule mit 20 Kindern. Worüber sich die deutsche Minderheit be schwert, ist vor allem der Umstand, daß sie bei . der Verwaltung des Schulwesens eigentlich ganz und gar ausgeschlossen ist. Sie haben keinen einzigen deutschen Schulbeamten, der sie ver tritt und die Deutschen zu beraten hat. Sie ha ben auch in den Schulkommissionen der einzel- nen Gemeinden keine besondere Vertretung für die deutschen Schulen, sondern bilden überall

bis auf wenige Orte die Minderheit in diesen Schulkommissionen ohne bestimmt formulierte Rechte. Das ist umso fühlbarer, als den Schul kommissionen sehr weitgehende Rechte zustehen. Sie präsentieren die Lehrer, setzen den Lehrplan fest, halten Schulprüfungen, können die Lehr bücher bestimmen, kurz, sie haben eigentlich die . ganze innere Verwaltung der Schule. Sie haben bisher nicht die Erfahrung gemacht, daß die dä nische Majorität auf den innern Betrieb der deutschen Schule Einfluß zu nehmen versucht

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 22.07.1925
Physical description: 8
Nr» 163 - . - „Bozner Nachrichten', den 22. Juli 1925 Seite v «.^n Reparationen zahlte, ärmer geworden, sondern um den zehnfachen Betrag, also 3 Milliarden. Während die Entente 300 Millionen bekam, hat sie ^Deutschland 1800 Millionen geborgt. Um je eine . Million Mark aus den Deutschen herauszubekom men, mußten sie den Deutschen 6 Millionen Mark ' geben, außerdem haben sie einen ungeheuren Appa rat erhalten, der die Deutschen zu überwachen hatte, endlich haben sie 200.000 Mann Gewehr bei Fuß

250 Millionen Mark ge genüber. Da? ungedeckte Defizit beträgt rund 2200 ^.Millionen Mark. Nun nimmt kein Mensch an, daß ' das Ausland den Deutschen für 2.2 MilliaiÄen 'Waren geschenkt hat. Diese 2.2 Milliarden mußten 'bezahlt werden, und zwar durch Aufnahme von .Handelskrediten, die den deutschen Banken, der .' deutschen Industrie gewährt wurden oder deutschen ' Stadtverwaltungen. Aus diesen Krediten kamen bann die Devisen, mit denen, die Waren gezahlt wurden. Man wird sagen, daß diese Summe

, die Aufrechterhaltung der Reparations- Zahlungen von nicht ganz einer Milliarde ist auch -1925 nur möglich geworden, weil die Völker, welche die Reparationen nehmen, den Deutschen 4 Mil liarden dafür geborgt haben, und zwar 1 Milliarde, damit sie sofort denselben Gläubigern zurückgezahlt werde und 3 Milliarden, damit die Deutschen den Schaden, welchen Poincare an der deutschen Volks wirtschaft angerichtet bat, reparieren können. Es ergibt sich nun die Frage : Wer zahlt eigent lich Reparationen, die Deutschne

oder die Entente? -1924 und 1925, so folgert der Volkswirtschaftler des „Prager Tagblatt' Dr. Karl Uhlig. waren es jedenfalls nicht die Deutschen. Es ist möglich, daß die Franzosen mehr bekommen haben, als sie zah len sollten, aber dann müssen die Amerikaner und Engländer unverhältnismäßige Quoten an die Deutschen gezahlt haben. 1926 tritt die ganze Frage in eine neue Phase. Von da an sollen die 'Deutschen 2.5 Milliarden bezahlen. Kein Mensch Zlaubt daran, daß die deutsche Handelsbilanz bis (Nachdruck verboten

. Da es sich aber um ein Geschenk für eine Freundin, also für ein junges Mädchen handelt, würde ich ent schieden dem Ekkehard den Vorzug geben. Das an- 5ere Buch dürfte aus verschiedenen Gründen nicht recht geeignet sein.' Ruth hatte bei seiner Anrede erstaunt aufgv. ^sehen.^ . dahin aktiv sein wird. Was wird übrig bleiben?, Entweder borgt die Entente 1926 den Deutschen weitere 6 Milliarden, damit die Deutschen zweiein halb davon zurückzahlen können oder die Zahlungs» Unfähigkeit Deutschlands ist ausgelegt. In dem Moment

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 20.02.1923
Physical description: 8
Sckte L ^ M bereits^ eins wesentliche Aenderung ein getreten. ^ ? 7! liNach MW Meldung des „Lokalanzeigers' dWchsuchten ^bie Franzosen in Gelsenkirchen dO StratzenMssanten, wobei sie die 50.000 Mark LiÄrstMenden Beträge ohne Bescheini gung wegnahmen. ' Auflösung der ,deutschen Schutzpolizei in Essen. - Esse n, M, Februar. (Wolsfb.) Gestern fan den zwischen den Vertretern der Stadt und dem Ge neral Fournier Verhandlungen über die Auslas sung der Schutzpolizei statt. Der General for derte

, daß die Polizei in Zivil und unbewaffnet ihren Dienst versehe. Als die Deutschen diese Zu mutung ablehnten, wurden die Verhandlungen abge brochen, die Franzosen besetzten mit Militär, Ma schinengewehren .und Tanks das Polizeipräsidium, entwaffneten die Schutztruppe und lösten sie auf. Reckls n g ha u s en, 20. Februar. Ein vor einer Unterkunft französischen Militärs stehender Posten wurde Mtern durch einen Schuß an der Schulter verwundet. Der Täter konnte nicht gefun den werden. , V Esse n, 20. Februar

. Der französische Feld- Eisenbahn-Direktor erließ'gestern einen Aufruf an die deutschen Eisenbahner, in dem sie aufgefordert werden, den Dienst wieder aufzunehmen. Frank reich und Belgien werde sie vor den Strafen der deutschen Regierung schützen. In kurzer Zeit könne der Verkehrsdienst in vollem Umfange wie der aufgenommen werden. Essen, 20. Februar. (Wolfs.) Teile des franz. Jnf.-Reg. Nr. 151, das in Werden an der Ruhr lag, haben gestern gemeutert. Das Regiment mußte durch das Jnf.Reg. Nr. 170 ersetzt

werden.- Hegen öie Sklaverei. Der deutsche Reichskanzler Cuno hielt am letzten Freitag in Berlin im Deutschen Landwirtschaftsrat eine Rede, in der er Stand und Ziele des deutschen Abwehrkampfös beleuchtete. Es gebe keine Schicht des deutschen Volkes, der nicht die ganze Schwere dieses Kampfes, aber auch seine volle Bedeutung empfände, des Kampfes der freien Selbstbetätigung gegen den französischen Imperialismus, des Kampfes gegen die Übermacht und den Machthunger des Feindes. < Und welche sind die deutschen

hat er Ame rika entdeckt. Nun, das ist gar nicht so schwierig. Aber wenn er einmal Amerika auf den Kopf stellen würde und letzt in den deutschen Städten ein Ei entdecken täte, — dann wohl Respekt vor ihm! Ein neues Land entdecken, das ist bekanntlich eine Kleinigkeit. So wurde erst vor kurzem eines ent deckt: die Republik Schieberi a. Es ist ein wun derschönes Land, und seinen Namen hat es daher, daß es dem Schieber Untertan ist. Schieberia zerfällt in zwei Teile: in die Erde und in die Luft

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Page 1 of 12
Date: 08.05.1919
Physical description: 12
—.84 Anzeigen billigst nach Tarif. Jedes solide Annoncen-Büro nimmt Austräge entgegen. gilt als Abonnements-Verpslichlung. Ur.1v« Donnerstag, 8. Mai 1919. S7. Jahr». Die deutschen Vertreter in UersaiUe». W Versailles» 2. Mai. Die Absperrung ist überaus streng. Die Zugringe zum Schloß sind durch Barrieren abgesperrt» die von Gendarmen bewacht werden» Hinter den Barrieren stehen den ganzen Tag lang Zuschauer, die von fern die Deutschen betrachten. Hingegen steht der Teil des Parkes, der die beiden Trianons

umgibt, den Deutschen zur Verfügung, und in diesem' kann man spazieren gehen, so weit es der Regen und der kalte Wind erlauben, die in diesem Jahr das Frühjahrswetter in Versailles ausmachen. Das Gefangenenlager ist also geräumig, aber es. ist ein Gefangenenlager. Wir leben in Versailles vollkommen abgeschlossen, ohne jede Berührung mit der französischen Umwelt, eine kleine deutsche Insel in Frankreich. Wir dürsen die Stadt nicht be- . treten, dürfen mit keinem Franzosen ver kehren, so weit

. Beispielsweise hat die deutsche Delegation ihr eigenes Telegra phenbureau mitgebracht, aber es dauerte lange, ehe die deutschen Apparate an die französischen Leitungen angeschlossen wer den durften.-' Alle deutschen Depeschen muß ten liegen bleiben üno eine tadellose telegra phische Verbindung mit Deutschland ist auch letzt noch nicht erreicht, da die Franzosen Aus.chl.uß des Apparates, der mit größter Raschhelt die telegraphische Arbeit bewälti gen wurde, absolut nicht erlauben wollen. Gestern abends fand

sich Herr Oudaille. der SpezialKommissär, dem die Leitung des mit dem Aufenthalt der deutschen Friedens delegation zusammenhängenden Polizei dienstes übertragen ist. bei den deutschen Berichterstattern ein: er kam in Begleitung des militärischen Kommandanten Obersten Henry. Der Kommissär hielt eine Ansprache, in der er mitteilte, daß einige der deutschen Journalisten am Morgen nach ihrer An kunft in die Stadt gegangen seien und daß für den Wiederholungsfall sofortige Verhaf tung des Schuldigen

angeordnet sei. Der Ton in der Rede des Herrn Oudaille war schrosf, ohne gerade unhöflich zu sein. Die Franzosen verstehen es ja ausgezeichnet, die sen Ton zu tressen und Unangenehmes zu sagen, ohne grob zu werden. In der Rede des Herrn Oudaille gab es einige Anspielun gen auf die sehr große,-das heißt natürlich zu große Anzahl der deutschen Delegierten. Es wurde uns ferner bekanntgegeben, daß der abgesperrte Raum, innerhalb dessen wir uns bewegen dürfen, 125 Hektar beträgt. Selbstverständlich

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 12
Date: 14.01.1915
Physical description: 12
, und das belgische Eisenbahnnetz ist vollkommen mit dem deutschen vereinigt. Nach einer französischen Statistik, die wohl kaum zugunsten der Deutschen gefärbt sein dürfte, haben die Deutschen 201 Qua dratmeilen französischen Bodens inne, mit einer Bevölkerung von über 3'/« Millionen. Und innerhalb dieses Gebietes liegen Frank reichs reichste Eisenerzgruben sFranzösisch'-Lothringen) und seine reichsten Steinkohlenfelder (in Flandern und um Lille), außerdem ist das okkupierte französische Gebiet Frankreichs

größter Indu striebezirk. Dazu kommen etwa 50 Quadratmeilen, die nicht von den Deutschen okkupiert sind, aber innerhalb der Kampflinie lie gen und für Frankreich von keinerlei wirtschaftlichem Nutzen fein können; hieher gehören Reims und Verdun. Auch in den be setzten französischen Gebieten hat Deutschland natürlich die zer störten Eisenbahnen wieder hergestellt und unter deutsche Ver waltung genommen. Das greifbare Resultat dieses fünfmonati gen Krieges an der Westfront ist also, daß Deutschland

im Westen ein Gebiet von 495 Quadratmeilen mit mehr als 10'/» Millionen Einwohnern vollständig besetzt und unter deutsche Verwaltung gestellt hat. - Auf dem östlichen Kriegsschauplatz bemächtigten sich die Deutschen bereits während der ersten Kriegstage der russisch-pol nischen Steinkohlenfelder an der südöstlichen schlesischen Grenze, und diese sind seitdem ununterbrochen in deutschem und österrei chischem Besitz geblieben. Da Rußland stets Steinkohlen einfüh ren muß, verursachte die Verminderung

der Steinkohlenproduk tion eine Steigerung der Preise und große Schwierigkeiten in der russischen Industrie. Im Lause des Krieges haben zwar die Rus sen ganz Ostgalizien besetzt, die Deutschen und Oesterreicher aber ein etwa 500 Quadratmeilen großes Gebiet des südwestlichen Po len, in dem unter anderem Lodz, Rußlands vornehmste Industrie stadt. mit 400.000 Einwohnern liegt. England hatte von Anfang an darauf gehofft, Deutschland sehr bald auszuhungern und aus diese Weise zur Unterwerfung zu zwingen. Es hatte dabei

nehmen die deutschen Kolonien in Kamerun, Ost- und Südwestafrika ein. Man hatte bei Ausbruch des Krieges alle Ursache zu der Annahme, daß die sämtlichen Koloniey der Deutschen im Handumdrehen erobert werden dürften, da sie von jeder Verbindung mit dem Mütter lande abgeschnitten und von mächtigen englischen, französischen und belgischen Besitzungen umgeben sind. Daraus ist jedoch bis jetzt nichts geworden. In Südwestafrika hatten die Deutschen sich sogar der Walfischbai bemächtigt, des einzigen

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 10
Date: 29.08.1915
Physical description: 10
Nr. 197 „Bozner Nachrichten' Sonntag 39. August 1915 Tie deutsche Kriegführung. In dem großen russischen Blatte „Rußkoje Slowo' ist ein langer Artikel über „Die deutsche Methode und der moderne Krieg' erschienen, der von Bewunderung der deutschen Organisation und Ordnung strotzt. In mehr denn einer Hinsicht, sagt das russische Blatt, sind die deutschen Angriffskämpfe gegen Szawle eine vollständige Ab handlung über die Kunst des Kriegführens. Sie lehren uns die> letzten kriegerischen Neuheiten

Deutschlands. Wie üblich, schreiten die Deutschen in jäher Weise voran ; kaum haben sie eine neue Stellung inne, so befestigen sie sie derart, daß sie die zur Verteidi gung des Errungenen notwendigen. Kräfte auf ein Mindestmaß zurückschrauben. Die Schützengräben der Deutschen sind erstaunlich sauber ge halten und verhältnismäßig fast leer ; alle dreißig, vierzig Schritte findet man ein Maschinengewehr. Aber hinter den Schützengräben zirkulieren die beweglichen Munitionslager, um die notwendige Mu nition

dieser Deutschen erkennen. .Bei Libau verwenden die Deutschen gewaltige Kraftwagen, in denen gelöschter Kalk herbeigeführt wird, mit dem die Schützen gräben ausgebaut und gegen Geschosse unverletzbarer gemacht wer den. Aber diesen Kraftwagen fällt noch eine ganz andere Aufgabe zu: sie sind mit wasserdichten, riesenhaften Behältern versehen, die dem deutschen Soldaten sein wöchentliches, ja oft fein tägliches Bad ermöglichen. Die schweren Bedingungen des modernen Krieges gewähren allen möglichen ansteckenden

Krankheiten Vorschub. Um gegen diese anzukämpfen, sehen es die Deutschen auf peinlichste Sauber keit ab. Hinter den Schützengräben findet man überall Verord nungen angeschlagen, in denen die Soldaten mit schweren Strafen bedroht werden, falls sie nach einem Ruhetag mit einem schmutzigen Hemd etwa wieder zur Front kommen. In den Schützengräben selber werden mit Zement verkleidete Becken eingebaut, die mit Wasser gefüllt werden, und in denen sich die Soldaten täglich baden. Dies ist ihnen derart

zur Gewohnheit geworden, daß, falls wir deutsche Gefangene machen, deren erste «Bitte bei . uns immer ein Bad ist. Diese Deutschen halten ihre Schützengräben so sauber wie ihre Körper. Und dann finden wir in 'jedem deutschen Schüt zengraben ein breites Brett, das als Tisch dient. Bei uns hatte niemand jemals diese Idee. Unsere Soldaten essen aus ihren Knien, werfen die Brotrinden oder die abgenagten Knochen und sogar ihr Essen, falls sie satt sind, einfach zu Boden. Und so verwandeln sich unsere Schützen

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 11.04.1924
Physical description: 8
bedeutet Frieden auch die Abkehr Die Knebelung öes deutschen Fremdenverkehrs. Die 500 Goldmark-Gebühr für Auslandreisen erregt im Reiche und außerhalb des Reiches heftigen Widerspruch, und zwar auch auf seriösester Seite. Bis vor wenigen Monaten war es für einen Deutschen so gut wie unmöglich, eine Vergnügungs oder Erholungsreise ins Ausland zu unternehmen. Mit der Stabilisierung der deutschen Währung hat sich dieser Zustand geändert, ja, es ergab sich die Tat sache, daß man nun im Auslande billiger

reist wie in Deutschland selbst. Es ist jedenfalls begreiflich, wenn unter diesen Umständen viele Deutsche, die ein volles Jahrzehnt auf bescheidene Erholungs- und Vergnügungsreisen im eigenen Lande sich beschrän ken mußten, jetzt den Entschluß faßten, sich auch wie der einmal im Ausland, der Schweiz, Italien, um zusehen — in Ländern, die vor dein Kriege von jeher bevorzugte Reiseziele der Deutschen gewesen sind. - Da plötzlich, mitten in der Entwicklung des Früh- lings-Reiseverkehrs, erläßt

die deutsche Regierung eine Verordnung, die dahin geht, daß jede Ausland reise von der Entrichtung einer Gebühr von 500 Goldmark abhängig gemacht wird. Der General direktor des Mitteleuropäischen Reisebureaus A. Eidlitz- Berlin urteilt über die 500 Goldmark- Barrikade an der deutschen Grenze dahin, es sei sel ten eine Regierungsmaßnähme so ohne vorherige eingehende Prüfung und Ueberlegung getroffen worden, und selten habe sie einen derartige berechtig ten Widerspruch von allen Seiten hervorgerufen

befinden sich zurzeit zirka 70.000 Deutsche allein in Italien, die schätzungsweise eine halbe Million Rentenmark, täglich verbrauchen. Allein, was ist dieser Betrag, der im ersten Augen blick hoch erscheint, im Verhältnis zu den tägli chen gewaltigen Devisenanforderungen des deut- - schen Handels und der deutschen Industries Er ist so geringfügig, daß kaum angenommen wer- ! den kann, daß dadurch die deutsche Währung, wie die Regierung befischtet, erschüttert werden könnte. ' In diesem Zusammenhange

ist es bemerkensivert, daß eben jetzt der Vorsitzende des Verwaltungsrates der deutschen Rentenbank, Herr Hillger, erklärt, daß die Möglichkeit dsr Erschütterung der Rentenmark ! vom Ausland her nicht bestehe. Gerade aber auf diesen Umstand hat die deutsche Regierung ihre Ver ordnung aufgebaut. Wird also auf der einen Seite eine nennenswerte Herqhsetzung des Devisenbedarfes nicht erreicht, so entstehen auf der anderen Seite durch die neue Re gierungsmaßnahme schwere Nachteile. Vor allem' werden die Finanzen

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Page 2 of 20
Date: 15.04.1909
Physical description: 20
mit fröstelnder Gleichmütigkeit lieber die Rolle eines Vermittlers zwischen Österreich und Serbien als den Bundesgenossen gespielt. In dieser Zeit ist das Deutsche Reich mit seinem ganzen Einflüsse an der Seite Österreichs gestanden. Diese Freuudestreue hat allein den großen Er folg gebrachte um so mehr, als England und Rußland wuß ten, daß hinter ihr 3 Millionen Bajonette stehen und sich des deutschen Wortes Bismarck's erinnerten: „Wir Deutsche fürchten Gott, aber sonst nichts auf der Welt.' Mit Ent rüstung

, daß dieses Wort auch ^vahr Werde. Redner führte weiter aus, daß sich unsere Freude mit d »r Dankbarkeit, vermischt, unsere Stammesgenossen aus dem Deutschen Reiche in unserer Stadt begrüßen zu können, wo sie jetzt weilen, um sich an dem Erwachen der Natur zu er götzen. Den deutschen Ostergästen Bozens zur Ehre sei die ses Fest veranstaltet, das sich so recht mis dem Volksbewußt sein heraus .ergeben hat. Es mußte ja etwas geschehen, um den Reichsdeutschen und Österreichern Gelegenheit zu geben, dankerfüllten

, der sich in Wien ansässig gemacht, ergriff nun das Wort und , führte aus, der deutsche Kaiser habe die Billigung aller seiner Untertanen gehabt, daß er sich von Oesterreich in der Stimde der Gefahr nicht geschieden habe. Sicherlich wäre Deutsch land gerne Schulter an Schulter neben Oesterreich gestalten Wenn es zum Kampfe gekommen wäre. k M davon, daß die Deutschen untereinander einig sein und nicht gegen sich selber wüten sollten. Die Deutschen vereinigt, sind mächtig, nur wo die Tschechen hineinkommen

, da geht es nicht. Schließlich forderte der Redner auf, die deutsche Zu sammengehörigkeit zu Pflegen, die das deutsche Herz und Gemüt in voller Treue aufatmen laßt. (Lebhafter Beifall.) Professor Edgar Meye r nahm nun als Vertreter der Schutzvereine das Wort. Er wies darauf hin, daß die Öster reicher nicht gegen äußere Feinde zu kämpfen haben, Wohl aber gegen die Feinde im Reiche selbst, um deutsches Besitz tum und Recht zu wahren. Dann richtete Redner an die Ver sammlung die Bitte, die deutschen

Vereine in ihrem Kampfe gegen ihre Feinde zu unterstützen. Die Schutzvereine sind die Rüstkammern in diesem Kampfe, in ihnen lebt echt deutscher Geist. Bald wird die Mitgliederzähl der öster reichischen Schutzvereine eine halbe Million erreicht haben. Nach dein Hinweis auf die Wichtigkeit des Kampfes an der deutschen Sprachgrenze, an den: Vorposten wo Deutsch Trumpf ist, bat Redner die anwesenden Reichsdeutschen noch mals um kräftige Unterstützung der deutschen Schutzarbeit. (Starker anhaltender

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Page 1 of 4
Date: 04.06.1919
Physical description: 4
, im Östren die Linie östlich Bleiburg über die Drau ober halb der Biündung des Lavantflusses. Von hier geht die Linie nördlich.der Drau unh überläßt den Jugoslawen Marburg und Radkersburg. Die Linie erreicht die unga rische Grenze nördlich der Stadt Radkers burg- - -' P a r i s, 2. Juni. (Stefani-Meldung.) Staatskanzler Dr. R en n e r reist morgen nach Wien, um den Text des Friedensvor schlages zu überbringen. Die deutschen Gegenvorschläge Der zweite Teil der deutschen Gegenvorschläge ist am Donnerstag

, den 2ö. Mai, um 2 Uhr 15 Min. nachmittags dem Sekretariat der Friedenskonferenz übergeben worden. I Die deutschen Gegenvorschläge zu den Frieden- : bedingungen der Entente sprechen im zweiten Teile zunächst unter Aufrechterhaltung des deutschen Ge» genentwurses für den Völkerbund die Bereit schaft, auf der Grundlage des Entente-Entwurfes zu verhandeln, aus, unter der Voraussetzung, baß Deutschland sofort bei der Unterzeichnung des Frie densvertrages als gleichberechtigtes Mitglied in den Völkerbund

der territoria» len Fragen stellt der Gegenvorschlag gemäß der Wil- sonschen Prinzipien den Grundsatz auf, daß kein Ge biet von Deutschland abgetrennt werden darf, dessen nationale Zugehörigkeit durch jahrhundertelange konfliktlose Vereinigung mit dem deutschen Staats wesen unbestreitbar bewiesen ist oder, soweit dies nicht zutrifft, dessen Bevölkerung sich mit der Ab trennung nicht einverstanden, erklärt. Im Einzel nen erhebt der deutsche Gegenvorschlag Einspruch gegen die Zuweisung Moresnet. Eypen und Mal

als Mandatar, Bezüglich Rußlands betrachtet Deutschland die staatsrechtliche Struktur der einzelnen russischen Staaten als deren innere Angelegenheit. Ein Rech! Rußlands auf Wiederherstellung und Wiedergutntti» chung durch Deutschland wird nicht anerkannt. Die Denkschrift behandelt sodann die Trage de« deutschen Rechte und Interessen außerhalb Deutschlands, des Außenhan dels und der Seeschiffahrt und» bezeichnet die dies» bezüglichen Bestimmungen der Entente als ünmöK- lich und die Zahlungsfähigkeit

Deutschlands als fährdet, sowie als völkerrechtlich unbegründet! das gelte namentlich von der Wegnahme der in den feindlichen Häfen internierten deutschen Schiffe, von der geforderten Herausgabe der deutschen Ha»i- delsflotte, sowie von den vorgesehenen Maßnahmer» Wer die Handelsschiffahrt. Deutschland bedarf dn Seeschiffahrt für sein gesamtes Wirtschaftsleben. Äis Wegnahme der deutschen Kabel wirb als ungerecht fertigt und abzulehnende.Einschränkung des äuße ren deutschen Nachrichtendienstes dezeichnet

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Page 1 of 8
Date: 30.11.1921
Physical description: 8
der > Äalienffchen Liberalen, während Granello der ' Vertreter der Italiener in SüdLirol fein soll. Die Deutschen hätten als Vertreter den Herrn Oberhammer. Von den 6 Ersa tzm itgl i e d e r n seien zwei Vertreter der Popolari, nämlich Cristel und Offato; ein Vertreter der italienischen Sozia- ksten Avancini; ein Vertreter der deutschen So zialdemokraten Bahnrevident Frenes, ein Vertreter der italienischen Liberalen Dr. Balista und ein Vertreter der Tiroler Volkspartei Pfarrer Habicher. ch Zur Beurteilung

. der Verteilungsverhält- nisse dieser Mandate im Landesausschuß, welcher die Verwaltung des Landes zu besorgen hat, wird es dienlich sein, auf die Stärke der einzel nen Gruppen und das Verhältnis ihrer Vertre tung hinzuweisen. Vor allem fällt in die Augen die ganz außerordentliche Zurückdrängung der - deutschen Vertretung. Unter den 6 ordent lichen Mitgliedern des Landesausschusses sind ' 5 italienische Mitglieder und nur ein einziges' Rutsches Mitglied. Dieses Verhältnis entspricht! augenscheinlich weder

der Bevölkerungsziffer noch der deutschen Beitragsleistung für die öf fentlichen Abgaben. Bei Gelegenheit des Kc- i nigsbesnches wurde Sr. Majestät mitgeteilt, i daß die Steuerleistung im deutschen Gxbiete au»! ßerordentlich hoch sei und sogar die im Tren- tino übertreffe. Run hat aber die Landesver-I kvaltung auf die Verwendung und Zu-! teilung derL andesmittel maßgebenden ° Einfluß. Die Vertretung der deutschen Be-i völkerung besteht aber nur aus einem einzige:,! Deutschen gegen 3 Italiener. Dieses Mißver hältnis

. Die d e u t s ch e n B ü r g e r l i ch e n hatten am.16.' .-MasMr Me'Liste im Ä^ayiirers ^BoMr 36.319 Stimmen, dazu im Wahlkreis Trient (Ladinertäler) 3264 Stimmen, das sind insge samt 39.383 Stimmen. Die Deutschen haben sich als die weitaus zahlreichste Gruppe der gan zen Provinz bei diesen Wahlen gezeigt. Im Landesausschuß sollen sie jedoch nur einen einzigen ordentlichen Vertreter haben. Die italienischen Popola ri erreichten am 15. Mai 3 5.235 Stimmen, im Landes ausschuß sollen sie zwei ordentlicbe Vertreter haben. . Die italienischen Sozialdemo kraten

erreichten am 15. Mai 20.501 Stim men. Im Landesausschuß sollen sie einen or dentlichen Vertreter haben. Die italienischenLi b e r a len hatten am 15. Mai 6707 Stimmen. Im Landesaus- fchuß sollen sie ebenso einen ordentlichen Ver treter haben wie die 'Deutschen mit 39.583 Stimmen. Die Italiener inSüdtirol haben auch einen ordentlichen Vertreter im Landes ausschuß. Für die Kammerwahl haben sie keine Wahlliste aufgestellt, so daß man diese. Wahl zur Beurteilung ihrer verhältnismäßi gen Anzahl

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Page 4 of 8
Date: 17.08.1923
Physical description: 8
Seite 4 „Bozner Nachrichten', den 17. August 1923 Nr. 186 Das Lanö öer sieben Nationen. Eine Fahrt durch die Tschechoslowakei. Wir lesen in der „Deutschen Mg. Ztg.': Zollkontrolle in Bodenbach-Tetschen ... Pod- mokli vielmehr, wie die Herren in diesen! Staate die deutsche Stadt getaust haben. Die deutschen Straßennamen, die deutschen Ausschristen an Bahn hof, Post usw. sind verschwunden. Ueberall sieht man die Initialen der „tschechoslowakischen' Re publik, die Buchstaben 8.'. Man hat müh sam

mit der typischen öster reichischen Kappe nur das „R. (^. 8.' an Stelle dec» früheren österreichischen Hoheitsabzei chens zeigt an, das; es auch in Böhmen so etwas wie eine Revolution gegeben hat — sprechen zunächst tschechisch, satten aber gleich ins Deutsche, wepn man ihnen deutsch antwortet. Sie reden die deutsche Sprache recht gut, diese Bahnbeamten, obgleich sie hier in Deutschböhmen meist tschechischer Nationali tät sind. (Die deutschen Bahnbeamten hat man ins tschechische Sprachgebiet versetzt

und umgekehrt.) Das Land, durch das der Zug sährt, scheint dem Ausländer, der mit Geographie und Volkskunde die ler Gegend nicht vertraut ist, nach den Namen an den Stationsgebäuden tschechisch zu sein. Wenn man aber genauer zuschaut, sieht man unter der tschechischen Ausschrift, mit weißer Farbe überstri chen, den alten deutschen Namen der Ortschaft her vorleuchten. Und noch ein anderes untrügliches Zei chen für deu deutschen Charakter des Landes: die deutschen Wirtshausschilder überall, in jedem Dorf

und jeder Stadt, und die deutschen Namen auf den Firmenschildern. An der gesamten reichsdeutschen und deutsch- österreichischen Grenze zieht sich aus dem Gebiet die ses zusammengestückelten Staates in Böhmen, Mäh ren und Schlesien ein breiter Streisen deutschen Landes und Volkstum hin, der im Westen bis vor die Tore Pilsens eine Breite von neunzig Kilometer erreicht. Und dieses Land, das ebenso deutsch ist wie irgendein Stück des deutschen Reiches, wollen sie durchaus tschechisch machen, die Herren in Prag

an tschechische Großlandwirte gegeben. Der breite Streisen der in deutscher Privathand befindlichen Grenzwälder soll in das Eigentum des tschechisch regierten Staa tes übergeführt werden, obwohl der private Groß waldbesitz dem Staate mehr Geld und Nutzen bringt als die staatliche Waldwirtschaft. Entgegen den volkswirtschastlichen Interessen sollen auf diese Weise die Sudetendeutschen räumlich vom großen deutschen Muttervolk getrennt werden, damit man sie dann um so leichter vertschechen kann. . . . Der Tag

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Page 3 of 8
Date: 05.06.1903
Physical description: 8
Sprache verbreitete, so geschah dies nur friedlich und durch den Einfluß und dieUeber- legenheit, welche den vorgeschrittenen Völkern durch den Schmuck der Kultur verliehen werden.' Dasselbe trifft im Elsaß, wo ich sechzehn Jahre gelebt habe, sowie in Deutschlothringen zu. Zwei Jahrhunderte französischer Herrschaft haben der Sprache des Volkes^ nemlich dem deutschen Dialekte nicht viel geschadet. Wenn die Kultur derMohlhabenden und der VürgÄcklasse in Elsaß-Lothringen französisch geworden

ist, so schließt diese Thätsache gegen nie manden einen Vorwlrrf ein, denn die französische Kultur war der deutschen überlegen und hatte eine mächtige Verbündete in der Gemeinsamkeit der Religion. Um auf unser Thema zurückzukehren, wünschte ich also, daß kein Volksstamm dem andern seine Sprache aufzwinge. Ich bedauere, daß Deutsche und Slaven mit Gelvalt ein Ge biet zurückerobern wollen, welches sie seit Jahrhunderten ver loren haben; ich bedauere, daß im Trentino die gehässige Po litik Deutsche und Italiener

dahin treibt, den Frieden in jene,: kleinen Oasen zu stören, statt gemeinsam zur Hebung ihres Wohlstandes zu wirken. Viel besser wäre es, wenn jene eth nographisch deutschen Sprachinseln sowohl im Trentino als auch in unserem Reiche gemischtsprachigen, deutschen und ita lienischen Unterricht erhielten. 'Die Angelegenheit ist vor allein vom wirtschaftlichen Standpunkte aus aufzufassen, hört aber nichtsdestoweniger auf, patriotisch national zu sein in dem Sinne, daß der wirt schaftliche Wohlstand

in den verschiedenen Volksstämmen die Liebe zum politischen Vaterlande nährt und das Zusammen leben erleichtert. Die deutschen Sprachinseln auf italienischem Gebiete liefern ein großes Kontingent zeitweiliger und blei bender Auswanderung. Was für geistige und materielle Vor theile erzielen nicht diejenigen, welche ins Ausland wandern oder nach Italien im Besitze zweier Sprachen kommen! Wel- chen Wohlstand haben die von Gressoney in ihr Thal gebracht, weil ihre Thätiakeit im Auslande von der Kenntnis dreier

Sprachen, der italienischen, Her deutschen und der französischen, begünstigt wär. Ich möchte darum, daß in den deutschen Sprachinseln zweisprachig unterrichtet werde, deutsch und ita lienisch, gleichwie in den franko-provenzalischen Thälern in Piemont das Italienische und das Französische gleichzeitig gelehrt werden. Sowie aus den franko-provenzalischen Thä lern des Piemonts tüchtige, der beiden Sprachen mächtige Handwerker und Kaufleute hervorgehen, würden uns die deutschen Kolonien nicht nur gute

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Page 5 of 8
Date: 12.09.1922
Physical description: 8
, daß Herr Stinnes nicht nur ein Jndustriemagnat ist, welcher die gegebene Lage in vollem Umfange zu seinen Gunsten ausnutzt, sondern daß gleichzeitg sein po litisch e r Ei n f l uß auf die Führung der Reichs- geschäfte i m m e r m e h r g e w a ch s e n ist. In der Deutschen Volkspartei ist seine Einwirkung schon allein durch die hinter ihm stehende große Kapitals macht bestimmend. Die Deutsche Volkspartei wie derum hat großen Einfluß auf die Reichsregierunx. welche der Deutschen Volkspartei

hat, dem Be griff der „guten Sitten' entspricht. Der bisherige Werd egang d es Herrn Stinnes ist aus dem Grunde rekapituliert wor den, weil es nur so möglich ist, seinen Vertrag mit dem Marquis de Lubersae, dem Vertreter der Ge schädigten in den zerstörten Gebieten Frankreichs, zu »beurteilen. Herr Stinnes hat seit zwei Jahren den ^Vorschlag, die Lösung der Reparationsfrage auf den> Wege einer Beteiligung der französischen und ?ng^ Men Großindustrie an. der deutschen zu suchen, Widerstand geleistet

. Einmal ist seine Abneigung, gegen die Uebergabe von etwa ein Fünftel seines ^ndustriebesitzes in französische und englische Bände ?ehr ausgesprochen, und zweitens würde eine Jnter- Mngemeinschaft der französischen und englischen ^'dustrie mit der deutschen, die Grundlage für eine Stabilisierung der deutschen Valuta geschaffen ha ben. ^as aber würde den Erwerb von Sachwerten sur Herrn Stinnes erschweren. Nachdem aber die französische Regierung den Ve- ieulgungsgedanken auf der Konferenz in London anyanglg gemacht

hat und nachdem Herr Stinnes einsehen mußte, daß England nicht mehr mächtig genug ist, um französische Absichten zu durchkreu zt ^ Herr Stinnes durch den Lubersac-Vertrag verbucht, die Entwicklung nach seinen Wünschen zu beeinflussen. Ter Stinnes-Lubersac-Vertrag sichert Herrn Stin- ^ Zunächst Gewinne für seine eigenen Unterneh mungen. Da die Lieferungen der deutschen Industrie an die Lubersac-Gruppe der deutschen Industrie vom Reiche bezahlt werden sollen, ist ein erneutes Fallen der deutschen Valuta

für das deutsche Volk liegen. Zunächst schafft das Abkommen der deutschen Indu strie und damit auch der deutschen Arbeiterschaft Arbeitsmöglichkeiten. Des weiteren wird der tat sächliche Aufbau Nordfrankreichs durch deutsche Ar beit eine wesentliche Entspannung zwischen Frank reich und Deutschland herbeiführen. Der Pol i - tik französischer Staatsmänner, die immer noch Deutschland zertrümmern möchten, wird damit ein- Ni e g el vorge s ch o ben. Die deutsch-französische Zusammenarbeit in den zerstör ten

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Page 4 of 8
Date: 06.05.1924
Physical description: 8
Seite 4 „Bozner Nachrichten', den 6. Mai 19Z4 Nr. 104 Wie zahlt Deutschland öie Milliarden. Wenn auch die Sachverständigen erklären, daß das Hauptziel ihrer Untersuchungen „die Abschätzung der für die deutsche Wirtschaft und -die deutschen Steuerquellen tragbaren Lasten war', so geben sie doch im gleichen Satze zu, daß dieses Schätzen die leichtere Aufgabe ist gegen über der noch ungelösten Frage: Wie werden die von Deutschland ^geleisteten Tribute ans Aus land übertragen? Mt anderen Worten

:- Wie bringen die Reparationsempfänger Tag für Tag die größtmöglichsten Summen über die deutschen Grenzen, ohne die deutsche Volkswirtschaft durch Sinken der Währung zahlungsunfähig zu ma chen? Die Sachverständigen lösen die Ueberwei- Hungsqusgabe nicht, sondern sie geben nur einen Ausweg an, nämlich: Die Entente läßt die deut schen Zahlungen im „deutschen Geschäft' als fremdes Kapital stecken und benutzt sie dazu, Jahr für Jahr einen größeren Betrag des deut schen Volksvermögens sich anzueignen

ob dieser hohen Summe durch die -Welt und selbst gewiegte Finanzleute waren nicht im Bild, wie Frankreich diese Summe an Deutschland zahlen solle. Aber schon bis 1873 .jyar der Betrag durch Teilzahlungen von Noten und Wechseln in deutschen Händen. Frankreich war 1870 durch die 190 Tage Krieg nicht viel ärmer geworden und erhielt von aller Welt Kre dit, seine „Reparation' an Deutschland zu zah- len. Man wußte, daß mit 4.5 Mill. Franken die Sache erledigt sei und nahm deshÄb an allen großen Börsenplätzen gerne

die französischen Wechsel. Bei Deutschland liegt die Sache anders. Die Entnte will ja keine bestimmte Endsumme. Das Ziel sind vielmehr möglichst hohe lausende Beträge aus unabsehbare Zeit. Hand in Hand damit geht das Streben, soviel vom unbeweg lichen deutschen Volksvermögen, also von den Eisenbahnen, Fabriken, Bergwerken, Gütern in die Hand zu bekommen, daß die deutsche Wirt schast ganz nach den Wünschen der Entente-Kon kurrenz eingerichtet werden kann. Die von den Sachverständigen genannte Nor malsumme

auf, um die Sache mit mir zu besprechen. Angenehm sind Verhöre nie, wenn jemand unter Umständen, die nicht ganz aufgeklärt sind, das Leben gelassen hat, wirtschaftliche Erfolg, der Deutschland die Mög lichkeit zu größeren Zahlungen gäbe, erhöht automatisch die deutsche Schuld. Auf diese unbe schränkten Summen ist der Apparat eingestellt, der die deutschen Zahlungen empfangen und an das Ausland weiterleiten soll. ' Ein „Komitee' hat bei der neuen deutschen Währungsbank ein Konto, dem in deutscher Währung

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Page 2 of 8
Date: 06.08.1924
Physical description: 8
Seite L „Bozner Nachrichten', den 6. August 1924 Nr. 180 ' und ungesetzlich zugefügt wird, der in seiMN unausbleiblichen Folgerungen auch . in den Staatseinnahmen und in der Valuta ungünstig fühlbar sein wird, daß in einem freien Staate freie Bürger in tiefstem Frieden um. ihre ver fassungsmäßigen Grundrechte gebracht werden. Als gewählte Abgeordnete der deutschen Bevölkerung, welche fast ausschließlich jene Zone bewohnt, die in der Provinz Trient von diesen widerrechtlichen Verfügungen

am schwer sten betroffen wird, verlangen wir von E. Exz. ! namens jenes Rechtes, das weise Staatsmänner ! dem Königreiche selbst gegeben haben und das heute noch im ganzen Königreiche voll in Kraft steht, dann aber auch namens Moral und guter Sitte, daß die Wirksamkeit dieses Dekretes auf geschoben werdH bis das zuständige Parlament nach Anhörung unserer feierliche^ Proteste, die wir-Vor dem ganzen Lande vorbringen werden, einen Beschluß gefaßt hat. Die Deutschen in London. Würdiges und energisches

Auftreten. Sympathischer Eindruck. Die Konserenz erwartet deutsche Einwendungen. Myedonald treibt zur Eile Fühlungnahme der Deutschen mit Herrwt. London, 6. Aug. (Ag. Br.) Gestern 12 Uhr mittags fand die erste Vollsitzung der Alliierten mit den deutschen Vertretern statt. Die Sitzung dauerte nur 36 Minuten. Maedonald be grüßte die deutsche Delegation und teilte mit, daß auf der Konferenz nur der Dawes- Plan zur Sprache gebracht werden dürfe. Der deutsche Reichskanzler Marx dankte sür die lie benswürdige

Begrüßung und erklärte, die Aus gabe der deutschen Abordnung sei von entschei dender Bedeutung. Er wies ferner auf den guten Willen und auf die Erklärungen der deutschen Regierung hin, in denen sie sagte, daß sie den Dawes-Plan als eine annehmbare Grundlage sür die Regelung des Reparationsproblems ansehe. Marx schloß: Wir bestätigen hier feierlich nochmals diese Er klärung. Vor allem ist es notwedig, daß das Vertrauen wieder hergestellt wird. Die deutschen Behörden sind der Ansicht, daß der Dawes-Plan

das deutsche Volk zu Freiheit und Friede führen wird und muß und eine Möglichkeit bie tet, mit den anderen Völkern am Wieder - aufbau Europas mitzuarbeiten. Sobald un sere ^wirtschaftliche Freiheit wieder aufgerichtet sein wird, wird sich das deutsche Volk mit aller Kraft der Erfüllung der aus dem Dawes-Plan sich .ergebenden Verpflichtungen widmen.' Hierauf überreichte der englische Ministerprä sident Maedonald dem deutschen Delegationsfüh rer die Protokolle über die bisherigen Beschlüsse der Konferenz

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Page 1 of 8
Date: 31.08.1925
Physical description: 8
dieser Arbeiten erfahren wird, von Oesterreich ay Italien zu vergüten fem werden.' Es bestätigt sich jedoch nicht, daß General- Kommissär Dr. Zimmermann entsprechende Zu weisungen aus dem Reste des Völkerbundkredi- tes gemacht hätte. Jedenfalls wird vor der Gen fer Tagung kaum eine Entscheidung gefällt werden können. Eine Reöe öes deutschen Reichskanzlers. Berlin, 31. Aug. (A. B.) In einer Ver sammlung des Bundes der Auslandsdeutschen hielt Außenminister Dr. Stre semann eine Rede, in der er u. «. sagte

: Das gesamte Aus landsdeutschtum ist einig in dem Gedanken der . Zugehörigkeit zur großen deutschen Kulturge- - meinschaft. Dieser Gedanke trat niemals stärker und trotziger in Erscheinung, wie in den Zeiten der schweren Not. Trotz innerer Kämpfe, aus denen sich Deutschland wieder emporringen muß. brauchen -wir nicht die Hoffnung auf best > sereZeiten aufzugeben. Es geht wieder vorwärts. Versailler Vertrag und innere Kämpfe werden den Ausstieg des deutschen Volkes nicht aufhal ten können. Der Kampf

der deutschen Außen- : Politik gilt dem Gedanken der Gleichberechti- ' gung des deutschen Volkes mit den iLbrigen großen Völkern. Unter diesem Gesichtspunkt werden auch die anderen aktuellen Fragen be handelt, darunter auch die des Auslandsdeutsch- . turns. Im Hinblick ^uf den Eintritt des Deut- i schen Reiches in den Völkerbund seien die Zwei- - fel in der öffentlichen Meinung begründet. Wenn man die Angelegenheit jedoch vom Stand- ! Punkt der Möglichkeit der Unterstützung des : Auslandsdeütschtums

. Der Präsident des deutschen Reichstages, Loeb e, führte aus, daß nichts imstande fein werde, die freie Wil lensäußerung zweier Völker auf die Dauer zu rückzudrängen. Der vorläufige Weg zur Ver wirklichung des Anschlußgedankens sei der über den Völkerbund. Nach' Loebe sprachen mehrere andere Redner und ein Häuflein Kom munisten versuchte die Versammlung zu stören, wurde jedoch sofort von der Wache zerstreut. Die Pariser Presse zeigt sich über die Wiener Tagung sehr erregt: „Journal des De- bats' erklärt

, Deutschland lege sich anscheinend nicht darüber Rechenschaft ab, daß Frankreich einen Anschluß Oesterreichs an Deutschland als Anlaß zu einer bewaffneten Intervention be trachten würde. Der „Temps' schreibt, Loebe sei falscher Meinung, wenn er glaube, Frankreich werde den Anschlußgedanken unterstützen. Bereits in Passau wurden die reichsdeutschen Gäste von einer aus Vertretern aller Parteien zu sammengesetzten Abordnung -des --Oesterreichisch- Deutschen Volksbundes auf das herzlichste begrüßt

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Page 1 of 8
Date: 04.03.1921
Physical description: 8
. ^ ------- Ausgabe tagNch «bends 5 Uhr. -------- Nr. si Freitag, den 4. März 1S21 29. Aahrg. Zie große lleberraschung auf der Konserenz in London. Die deutschen Gegenvorschläge herben auf die erstö Sitzung der Londoner Konfe- gungen.sehr aufmerksam.' namentlich bei Behandlung der Frage der Annuitäten, Ebenso interessiert war E ha mb er lain an der Sache, der besonders dem deutschen. Text aufmerksam folgte. Hierauf legte Dr. Simons den deutschen Standpunkt dar. Minister Dr. Simons, so sagt das eng. tische Bureau

, hat unannehmbare renz wie eine Bombe gewirkt.Mgem^ Beim jetzigen Kurs hieß, es, die deutschen Vorschläge werden i schlägt er die Zahlung einer- Entschädigung durch den G eist der Versöhnung!von 50 Milliarden Goldmark vor, überraschen. die U eberraschu n g war von denen Deutschland bereits 20 Mil- aber ganz and e r e v Art, denn das, was j liarden als Rückerstattung befahlt zu bisherigen Leistungen Deutschlands auf Dr. Simon s den Alliierten anbot, ist! haben behauptest. Es bleiben demnach nur Grund

die deutschen Vor- zier Zahlung von 150 Milliarden bereit; aber diese Meldung steht vere-inze.lt da schlüge verlasen dürfe, und bis Zur Stunde ist 'NM die Tatsache ' Lloyd G e o r g e, : der festzustellen, daß die Londoner Kon- mann der Alliierten, einzige Staats- der in dieser denk- leihe aufzubringen, wird vorgeschlagen, zu nächst eine Anleihe bis zu acht Milliarden Goldmark auszugeben, die in allen Aus- gaben von Steuern jeder Art befreit sein ferenz als gescheitert betrachtet . würdigen Srtzung sprach

,zu tun sei und welche.Antwort sie den'Möglichkeit der freie Verkehr zwi^en Der Verlaus der Sitzung. ^. Ae Konferenz wurde Dienstag um-^M^itin den deutschen Gegenvorschla- ! eröffnet. Der erste Em- ^n sehr mißvergnügt zeigte, erklärte ei- druck der ^sammenkunft war em gun- ^^m deutschen Delegierten, es ist Zeit. stMr. Dre Begrüßung der deutichen Her- die Sitzun'g zu schließen, denn sonst ren wird von emem^der deutschen Schungs. werden schließlich noch die A l l i ierten teilnehmer als ^ sehr cherzlich

zu lichen Besserung Deutschlands wird. aner. zu tun sei und welche.Antwort sie den > Möglichkeit deutschen Vertretern erteilen werden.' i deutschen Lieferanten und alliierten Be- Llgyd George, der sich über die -Unnach- stellern eingeführt werden. Deutschland erklärt ferner erneut seine Bereitwilligkeit, durch Arbeit beim Wie deraufbau der zerstörten Gebiete mitzuwir- Ken; auch diese Leistungen sind auf die An- nuitäten zu berechnen. - . Der Betrag der deutschen Reparations. schulden, der nickt sogleich

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Page 1 of 4
Date: 18.10.1919
Physical description: 4
schreibt Abg. Co- locci: Diese Forderung hat zur unbarm ^rzigen Folge das beständige Recht Ita uens zur Austreibung eingedrungener frem der Volksteile. Man müßte unschuldige 'sllinilien von Haus und Hof vertreiben, die sie von den Bätern geerbt haben und zwar nur deswegen, weil sie nicht italienischer Nasse sind. Ein solches Vorgehen wäre ein verfehlter Weg. wenigstens der '5orm nach. Aber trotzdem ist Herr Co- locci dafür, daß die Deutschen aus Südtirol kntfernt werden? Ich glaube

und den 'Ualiensrn geben, die ital. Sprache in allen rten. in allen Aufschriften, in allen Orts- .z^chnungen im ganzen öffentlichen Leben einfuhren. . . : «n^ann kommen die g emäßigten: d?n vielleicht..... was entnationalisieren? Ja und I- um Deutschsüdtirol fest an Ita- ^lcht traut: nein, um die Deutschen nicht ^äen durch Anwendung von Mitteln, LkA' aus gehässig sind. Die Ge rollen also noch nicht, was sie Dann kommt die große Schar der S e n-i ti inen talisten oder Gefühlsmenschen

, die nicht, einmal die Annexion von Deutsch- südtirvl wollen. Es sind Viele, sogarsehr Viele im Trentino und im Königreiche! „Aber wenn wir es notwendigerweise schoti annektieren müssen, so wollen wir doch wej nigstens die Deutschen ^in jeder Beziehung berücksichtigen.' Die Deutschen müssen nicht nur gleichberechtigt, ^sondern priyile^ gierte Mitglieder sein. Sie müssen Herren in ihrem Lande und in unserem Lande sein. Auch dieser Standpunkt ist schön! ? Von all diesen Ansichten gefällt mir keine,sagt der Artikelschreiber

der^ikerts' in Trient. Ich habe ernstlich nachgedacht und sehe nur einen einzigen Ausweg. Er ist der natürlichste. Gewalt? Nein! Sie sührtzu nichts. Wer hat mehr Gewalt gegen Polen und gegen Elsaß-Lothringen .ange wendet als Preußen? Und das Ergebnis? Haß gegen die Unterdrücker und verbissener Widerstand. Privilegien? Nein! Weil die Deutschen sicher damit Mißbrauch gegen uns treiben würden und jedes Zeichen allzu großer Güte uns als Furcht und Feigheit auslegen würden. > Mein Gedanke ist in kurzem

der fol gende: Die Italiener sind nach ihrem Cha rakter; nach ihrem Arbeitswillen und-nach der Beschaffenheit Hres Landes ein' Ein wanderervolk spopolo invsäsntk). Sie sol len einwandern, arbeiten und sparen'und eines schönen Tages würden sie Besitzer eines kleinen Gutes sein. Trotz der Ab wehr der österr. Regierung, der Stätthäl- terei, der Städte und Märkte, der deutschen Vereine, trotz aller Machtmittel an Geld, Gesetz und Verordnungen und trotz der Ver folgung find die Italiener langsam vorge

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Page 2 of 4
Date: 04.06.1919
Physical description: 4
vor und beantragt, mundliche Beratungen über die Einzelheiten. Im folgenden Abschnitte über die wirtschaftlichen Leistungen wird die Anzahl der abzuliefernden See fischereisahrzeuge angesichts der mangelnden Fleisch versorgung als im Interesse der Versorgung des deutschen Volkes unmöglich erklärt. Bezüglich der Herausgabe, sowie des Ersatzes von Maschinen be» . tont die Denkschrift, daß die hiefür notwendigen Maßnähmen unter Wahrung der wirtschaftlichen Souveränität der deutschen Regierung getroffen

werden müssen. Diesbezüglich wird die Einsetzung . einer 'deutschen Kommission vorgeschlagen behufs Zusammenarbeitens mit der Entente-Wiederherstel- lungskommission. Entgegen den Entwurfsbestimmungen muh Deutschlands wirtschaftliche Desorganisation ver mieden werden, da Deutschland nicht nur lebt, um Schadenersatz zu leisten, sondern auch, um sich wieder aufzurichten. In diesem Zusammenhange notwen dig werdende Enteignungen müssen grundsätzlich von der deutschen Regierung und nur innerhalb der Grenzen

und Rumänien könne in der im Entente-Friedensvertrage vorgesehenen Allgemeinheit nicht zugestanden werden. Deutsch land verlangt die Freilassung aller Kriegs ge fangen e n und Zivilinternierten, die wegen eines vor oder während der Gefangenschaft 'im feindlichen Machtbereiche begangenen Verbre- ' chens oder Vergehens verurteilt wurden, sowie alle Erleichterungen bezüglich der Behandlung und Heimbeförderung. Die Strafverfolgung des früheren ' Deutschen Kaisers wird als der Rechtsgrundlage ent behrend

bezeichnet, zumal sie wegen einer Tat erfol gen soll, die zur Zeit ihrer Begehung nicht mit Strafe bedroht war. Mit dem Auslieserungsbegeh- ren an Holland ist Deutschland nicht einverstanden. Die Auslieferung anderer Personen an ausländische Regierungen verbietet das deutsche Strafgesetz. Bezüglich der Arbeiterfrage führt die Denkschrift aus. daß die Bedingungen des Friedensentwurfes für die deutschen Arbeiter die Mercirößte Not und Ausnützung der Arbeitskraft bringen, was eine wirtschaftliche

Ausschaltung aus -der Welt herbeiführen würde und, da die Arbeits bedingungen in den verschiedenen Ländern vonein ander abhängig sind, eine Verschlechterung der Le- -benshaltung der Arbeiter auch in anderen Landern herbeiführen müßte. Die deutschen Arbeiterorgani sationen widersetzen sich auch der Absicht, durch die Abtretung von Gebieten ihre deutschen Stammes brüder umer die Herrschaft von Ländern zu brin gen. die, wie beispielsweise Polen, keine oder nur ungenügende

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Page 1 of 4
Date: 18.09.1919
Physical description: 4
21 Bezugspreise der viermaligen Ausgabe mit P,st. Jährlich Lire 20.40, halbjährlich Lire 1V.2». »iertel« jährlich Lire 5.1«, monatlich Lire 1.70. Anzeigen billigst nach Tarif. Jedes solide Annoncen« Bureau nimmt Auftriige entgegen. Post-Konto-Korrent. 7)->e fortlaufende Annahme des Blattes gilt s, - * s Abonnements-Verpflichtung. -? III 27.Katzrx. Eine neue Note Clemeneeaus sn Deutschland. Wie bekannt, ist im Artikel kl der neuen deutschen Reichsverfassung auch die Zulas sung deutschösterreichischer Vertreter

- Me Niederlegung des deutschösterreichi schen Anschlußgedankens streichen müssen. Aber dadurch ist er nur am Papier und nicht aus den Herzen gestrichen und der neueste Triumph des Herrn Clemenceau hat nur die eine Bedeutung, daß der Mensch heit wieder vor die Augen geführt wird, wie weit wir trotz aller Friedensverträge von einem wirklichen Völkerfrieden entfernt sind. : / 1 Die Note, die am 11. d. M. der deutschen Ihat folgenden Wortlaut-: In ihrer Note vom 2. d. haben die al liierten und assoziierten Mächte

aus einen M>ie Beziehungen Deutschlands, zu der öster reichischen Republik betreffenden Artikel Zer neuen deutschen Verfassung hingewiesen, Zer mit den Bestimmungen des Friedens vertrages über dieselbe Frage nicht in Ein gang steht. Die deutsche Regierung hat in ihrer ^ote vom 5. September geantwortet, daß atsächliklj Kein Artikel, wie auch sein kla- er Wortsinn immer sei, mit dem'Friedens verträge in Widerspruch stehen könne, weil n der Versassung ein anderer Artikel steht, er besagt, das; keine ihrer Bestimmungen

Regierung antworten, daß, wenn les so sej. die Verfassung selbst in ihrem rtikel 173 eine genügende Sicherheit vor gehen habe, indem sie erklärt, daß nichts ' Vertrage durch die Verfassung berührt ?erde. - Man könnte sagen, dies sei eine reine Hypothese, aber dies rechtfertigt sich, wenn an den Artikel 112 der deutschen Verfas- ''g m der jetzigen Form liest, daß kein Luticher durch ein fremdes Gericht abge hst werden darf, wenn auch der Vertrag , 'At, daß gewisse Personen, welche we- n Verstöße

gegen die Gebräuche des Krie- s angeklagt sind, auszuliefern sind. ?iach der deutschen Antwort soll der Ar- ^el 178 aufgenommen worden sein, um oen möglichen Widerspruch zu den Aor isten der Verfassung und den Vestim- ungen des Vertrages zu vermeiden. Dies /'ue ausgezeichnete Absicht, wenn es sich Widersprüche unvorhergesehener Art ^noelt Hier handelt es sich aber nicht ?^n>etzbare und nicht vorauszusehende u^trsprüche. Die deutsche Regierung er- 'nt an und erklärt, daß »wenn die Ver- und der Vertrag

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