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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 03.10.1899
Physical description: 8
Str. SS« Die Clary-Aldringen. „ Durch die Ernennung des Grafen Clary-Aldringen zum Minister ist das Interesse für die Familie dieses Namens wohl so rege, daß einige Daten über sie nicht unwillkommen sein dürften. Die Clary stammen aus dem Florentinischen, von wo Bernhard von Clary nach Oester reich kam und von Carl IV. das Jndigenat des König reiches Böhmen und der übrigen Erblände erhielt/ Seine Nachkommen brachten die Stadt und Herrschast Teplitz an sich. Franz Clary

dieses Kriegsmannes dessen riesiges Vermögen geerbt Hatte,' er erhielt dann die Er laubniß, den Namen Aldringen neben seinem zu führen. Sein Sohn, Johann Marcus Clary-Aldringen, war Ge heimer Rath und Gesandter. Von den späteren Clary- Aldringen ist vornehmlich Leopold Caspar, geboren am 2. Jänner 1726, gestorben 23. November 1800, hervor zuheben, der Präsident der obersten Justizstelle, Staats und Conferenzminister und Präsident der Gesetzgebungs- Hoscommission war, ferner Franz Wenzel, ein Enkel des Johann

Marcus, der von Kaiser Joseph II. am 2. Februar 1767 die Reichsfürstenwürde erhielt. Er ist der Stifter des Majorats Teplitz. Sem Sohn Johann Nepomuk, geboren 17. December 1753, gestorben 3. Juni 1826, war General-Hofbaudirector) dessen Sohn Carl Joseph, geboren 12. December 1777, gestorben 3t. Mai 1831, hat eine der kostbarsten Privat bibliotheken und eine reiche Collection von Kupferstichen und Handzeichnungen gesammelt. Carl Joseph Clary- Aldringen war auch ein Enkel des berühmten ebenso geist

reichen, als wahrhaft vornehmen Prinzen de Ligne. Die Besitzungen der Clary-Aldringen, sind die Fideicommißherv- schaft Teplitz, 88 Quadratkilometer, ^reupen, 25 Quadrat kilometer, und die Herrschaft Binsdorf. Fürst Edmund Moriz Clary-Aldringen, geboren 3. Februar 1813, war wiederholt vom verfassungstreuen Großgrundbesitz m den böhmischen Landtag entsendet und gehörte als Mitglied des Herrenhauses der verfassungstreuen Linken an. Er starb am 21. Juni 1894. Von seinen Söhnen ist Fürst Carlor, geboren

am 3. April 1844 in Wien, Chef des Hauses, Graf Manfred, dessen Biographie das „N. W. Tagbl.' bereits veröffentlichte, der „neue Mann.' Das Palais Clary in der Herrengasse in Wien ist seit 1770 im Besitze der Familie. Vorher besaßen die Familien Mollard, Muschniger und Eytzing Häuser an dieser Stelle. Eine Unterredung mit Karon Dipauli. Der in Wien weilende Herausgeber einer Berliner Korrespondenz, Herr Arthur Kirchhofs, hatte vorgestern mit dem scheidenden Handelsminister Baron Dipauli eine Umerredung

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 6
Date: 08.11.1899
Physical description: 6
, Sterzing. — 11. Fulpmes, Girlan Mals, St. Martin (Taufers), Scurelle, Stams, Stenico 2 Tage, Terres (Cles), Tösens, Virgen. Neueste Post und Telegramme Der gestürzte Paragraph 14. Der Vorsitzende im Ministerrathe Gras Clary-Aldringen, hat gestern im Abge ordnetenhause die mit so großer Spannung erwartete Er klärung über die Stellung der Regierung zum Paragraph 14 abgegeben. So kurz auch die Kundgebung der Regierung war, so wenig Worte auch Graf Clary-Aldringen machte, so bedeutungsvoll

war die Erklärung. Sie bestätigte die Annahme, daß der Anfang der Regierung des Grafen Clary-Aldringen das Ende der Herrschaft des Paragraphen 14 sein werde. In kurzen Worten läßt sich der Sinn der Erklärung des Grafen Clary-Aldringen folgendermaßen zusammenfassen: I. Der Paragraph wird nicht aufgehoben, weil er bei gewissen Nothfällen, namentlich wirthschastlicher Natur, sich als wohlthätig für die Bevölkerung erwiesen hat. II. Die Regierung wird aber den Paragraph 14 nur m diesem Rahmen zur Anwendung bringen

. III. Die Regierung wird den Paragraph 14 nicht in der Weise gebrauchen, wie er unter den Ministerien Baden!, Gautsch und Thun gebraucht wurde. Sie wird bei dem Paragraph 14 keine extensive Interpretation an wenden. Er wird wieder dasselbe bescheidene Dasein führen, wie vor den Stürmen der Obstruction. Die Erklärung der Regierung kam nicht unerwartet, und Graf Clary-Aldringen hat auch gewiß nicht die Absicht Ahabt, einen überraschenden Knalleffect zu erzielen. Die Worte welche er gestern sprach

, waren ja nur die logische Konsequenz des Regierungswechsels, die Mission des Arafen Clary-Aldringen bedeutete die Demission des § 14. Die Herrlichkeit dieses Gesetzartikels, welcher in den letzten Zwei Jahren eine so große Rolle spielte, ist zu Ende) wie durch die Aufhebung der Gautfch'fchen Verordnungen in der Sprachenfrage eine restiwtio m iatexriim stattfand, so ward heute durch die Erklärung des Grasen Clary-Aldringen auch der § 14 in den früheren Stand zurückversetzt. Zwei Anträge lagen dem Hause

vor. Der eine ging von der sozialdemokratischen Partei aus und bezweckte die gänzliche Aufhebung des Paragraphen 14) der andere, von den deutschen Parteien eingebracht, schlug die Be grenzung der Wirksamkeit dieses Paragraphen auf wirkliche Nothfälle vor. Graf Clary-Aldringen hat durch seine Er klärung beiden Anträgen gegenüber die Stellung der Re gierung präcisirt) die einfache Eliminirung des Nothpara graphen hat er abgelehnt, da es Fälle gibt, wo dessen An wendung eben nothwendig ist) dagegen hat er gleich

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 27.10.1899
Physical description: 8
nichts anderes als eine Veröffentlichung der Besprechungen, » elche Graf Clary mit den einzelnen Abgeordneten gehabt habe, und so wenig Graf Clary aus diesen Besprechungen klug geworden sei, so wenig werde es jetzt das Haus. Das Vernünftigste wäre die Führung einer Adreßdebatte, in der man pro und oovtra sprechen werde, und die mit einer Abstimmung ihren Abschluß fände, dann würden wir wissen, ob das Ministerium das Vertrauen der Mehrheit genieße oder nicht. (Beifall bei den Christlich-Socialen.) Den größten Theil der Reden

, die man heute hier höre, werde man später wieder zu hören Gelegenheit haben, so bei drei Anklagedebatten, bei der Debatte über den § 14 und später — wills Gott — auch bei der Budgetdebatte. Auf daS Programm des Ministerpräsidenten selbst über gehend, sagt Redner das Ministerium sei Jedem neu, das Programm aber nicht. Dasselbe was Graf Clary gesagt habe, hat man von den früheren Ministerpräsidenten auch gehört. Graf Clary habe von der Lauterkeit seiner Absichten gesprochen. Es sei aber noch nie ein Minister

vor das Haus getreten mit den Worten: „Hohes Parlament, geben Sie Acht, ich bin ein Spitzbub'.^ (Heiterkeit.) Auch die Versicherung, daß Graf Clary die Verfassung hochhalten werde, sei selbstverständlich. Noch kein Minister habe gesagt, daß er die ' Verfassung brechen werde. So etwas thue man, aber man sage nicht. (Heiterkeit.) Wenn dennoch irgend ein Unterschied zwischen den Grafen Clary und seinen Vorgängern zu finden sei, so bestehe er in der vorausgegangenen Aufhebung der Sprachenverordnungen. Deshalb

haben auch die Herren vom Ceskyklub bei der Erklärung des Grafen Clary so großen Lärm gemacht. Abg. Dr. Funke: Böhmische Musikanten! Heiterkeit.) Abg. Dr. Lueger: Die Sprachenverordnungen sind nur aufgehoben worden nicht der schönen Augen der Deutschen willen, sondern nur, damit die Delegationswahlen stattfinden können und die Deutschen vielleicht für den un garischen Ansgleich stimmen werden. (So ist es! bei den Christlich-Socialen.) Er hoffe aber, daß sie sich nicht dazu bestimmen lassen werden. (Beifall

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Page 1 of 8
Date: 12.10.1899
Physical description: 8
. Amtliches. Allerhöchstes Haudschreibe». Seme Majestät der Kaiser hat das nachstehende Allerhöchste Handschreiben erlassen: Bebe» Gras Clary! Ich finde Mich bestimmt, die Schließung der XV. Session des Reichsrathes zu verfügen. Wien, den 8. Oktober 1899^ .. .. > .. F ran z I o s e p h : C l a r y w. i>. Dekanntmachung. Aus den Erwerbsteuercommissionen 1. und 2. Classe des Veranlagungsbezirkes ,^andels- kammerbeKirke : Innsbruck, Bozen ünd Rovereto' sind die nachbenannten gewählten

. K. k. Kezirkshaupmaunfchaft. Innsbruck, am 9. Oktober 1899. Der k. k. Bezirkshauptmann. I. V. Dr. An der Lan. Rundschau ! Bozen, 11. Oktober. DaO neue Ministerium. ' So kurze Zeit das Beamten-Ministerium am Ruder ist, so hört man doch schon von Meinungsverschiedenheiten innerhalb desselben. Es sind nämlich zwischen dem Grafen Clary 5 und 7 dem Minister - des Innern Dr. v. Koerber DWrenzen entständen, we!che sich auf die Haltung des Kabinets gegenüber. der Rechten uni) namentlich gegenüber den Czechen beziehen und die augenblicklich

hat, sür sich. Herr Dr. v. Koerber aber hegt Bedenken gegen den Sessionsschluß sin Folge dessen die Neukonstituirung des Parlaments vor genommen werden umßte), weil er der Rechten gefällig sein möchte, zu der er auch sonst mehr hinneigt als Graf Clary. ^Inzwischen wurde durch kaiserl. Handschreiben die Session geschlossen). Dr. v. Koerber ist zwar für die Auf hebung der Sprachenverordnungen, wie überhaupt jedes Mitglied des gegenwärtigen Kabinets, zeigt sich aber im Uebrigsn als „Opportunist

' aus der Taasfe-Gautsch'schen Schule. Es istgewiß bezeichnend für die Situation, daß man in deutschen Linkenkreisen bereits von der Eventualität spricht, Gras Clary könnte sich veranlaßt sehen, das Acker bauportefeuille abzugeben und persönlich die Leitung d6s Ministeriums des Innern zu übernehmen! Sehr unangenehm hat in deutschen Linkenkreisen der schroffe und hochfahrende Ton der jüngsten Beschlüsse des feudalen Großgrundbesitzes berührt. Während das Exe- cntivcomitö der Rechten in seiner letzten

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Page 2 of 8
Date: 27.10.1899
Physical description: 8
? Gedenkt er Vorkehrungen zu treffen, damit die förmliche Organisirung solcher Ausschreitungen hintangehalten werde/ ferner, gedenkt er, Entsprechendes vorzukehren, damit die schuldtragenden Gemeinden zum Schadenersatz an die Beschädigten herangezogen werden? Abg. Prochaska (christlichsoc.) fragt an wegen Erhöhung der Bezüge der nicht stabilisierten Eisenbahnbediensteten. Nun wird die Erklärung der Regierung des Grafen Clary in Verhandlung genommen. Abg. Okuniewski (Ruthene) bespricht umständlich

müsse wieder der gebührende, maßgebende Einfluß eingeräumt werden. Wenn der Staat in seinem Interesse einer Ver kehrssprache bedürfe, so könne es nur die deutsche sein. Die Aufhebung der Sprachenverordnungen fei nicht so sehr im Interesse der Deutschen gelegen, wie in dem der Tschechen. Redner bespricht hierauf die vom Grafen Clary abge gebene Erklärung, und sagt: .Angesichts der traurigen Er fahrungen, die die Deutschen mit Regierungserklärungen gemacht Haben, stehe Redners Partei

nicht an, zu erklären/ daß sie auch der Regierungserklärung des Grafen Clary mit großem Mißtrauen gegenüberstehe, und daß es noth wendig sei, zunächst Thaten abzuwarten. Abg. Pergelt (Deutsche Fortschrittspartei) bemerkt, daß eine große Verschiedenheit in seinen Ausführungen und jenen des Vorredners nicht zu finden fein wird. Dies sei eine der erfreulichsten Erscheinungen und die Frucht der vorübergegangenen Zeit schwerer und bitterer Kämpfe, wie sie, so lange es überhaupt einen Parlamentarismus gab, vielleicht

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Page 2 of 8
Date: 23.12.1899
Physical description: 8
war an die Commission verwiesen, und dabei ließ man es bewenden. Der Sturm der Entrüstung aber, der sich über dieses Verschleppungsmanöver in der gesammten österreichischen Presse erhob, der in den Couloirs des Abgeordnetenhauses And in Versammlungen losbrach, gemahnte die leitenden Persönlichkeiten so laut an ihre Pflicht, daß diese Stimmen „icht überhört werden konnten, und wohl oder übel mußte Pch die Budgetcommission des Oberhauses sofort an die Arbeit machen. Minister-Präsident Clary, der als der eifrigste

. In einer Versammlung im dritten Bezirke gebrauchte ein Redner so scharfe Worte gegen das Herrenhaus, daß ihn der Regierungscommissär unterbrach. Dies hatte einen großen Tumult zur Folge. Es sei Pflicht aller Volkskreise, sagte dieser Redner, der Weiterknebelung des freien Wortes in energischer Weise entgegenzutreten. Abg. Zeller griff die Jungczechen heftig an, die, wie er sagte, aus kleinlichem Hasse gegen den Grafen Clary ihre Verbündeten im Herren hause gegen die Aufhebung des Zeitungsstempel mobilisirt hätten

»n Dipauli, dem Obmanne der Partei, Dr. Kathrein, für die Führung der Geschäfte den wärmsten Dank aus- zusprechen, zur einhelligen Annahme. ' Die Landtage sind auf den 29. Dezember einbe rufen. Das EinberufungSpatent, ist noch vom Cabinet Clary contrasignirt. Schweiz. Der Nationalrat h beschloß mit 102 gegen 24 Stimmen, auf die Beschwerden einiger in diesem Jahre aus politischen Gründen vom Bundes! ath ausge wiesener Italiener nicht einzugehen. Damit billigte der Nationalrath die Ausweisungspr«xis

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Page 2 of 8
Date: 17.10.1899
Physical description: 8
das Budget für das erste Quarta! 1900. Damit wäre, so fuhr Graf Clary fort, meine Mission beendigt, und mit Beginn des neuen Jahres könnte wieder ein parlamentarisches Cabinet die Weiter führung der Geschäfte übernehmen. ? Ich hoffe, daß das Parlament geneigt sein wird, diese allerdringlichsten Angelegenheiten zu erledigen und mir die neuerliche Anwendung des Paragraphen 14 zu ersparen, zu dem ich nur ungern und nur im alleräußersten Noth falle Zuflucht nehmen würde. Und wie denken sich Excellenz

die Zusammensetzung dieses parlamentarischen Cabinets? frug ich. Da kann man eigentlich nur bestimmte Vermuthungen und Wünsche aussprechen, entgegnete Graf Clary. Es ist klar, daß man in allererster Linie denken muß, das Cabinet der bestehenden Majorität zu entnehmen, respective der Majorität, welche vorhanden sein wird, wenn die Frage actuell geworden ist. DaS Idealste wäre eS freilich, wenn es dahin käme, daß die Regierungsgeschafte von den Deutschen und Tschechen gemeinsam geführt würden, denjenigen beiden

sich das Gespräch dem Verhält niß zwischen Oesterreich und Deutschland zu. Gras Clary »betonte neuerdings, welch' hohen Werth er auf ein mög lichst freundschaftliches Verhältniß zwischen Oesterreich und Deutschland lege, daß man sicherlich in Deutschland die irrige Anschauung verlieren werde, als ob die österreichische Negierung eine deutschseindliche wäre. Der bevorstehende Abschluß der neuen Handelsverträge werde hoffentlich Ge legenheit bieten, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Oesterreich

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