bei demselben unbedingt verlassen wollen, ihre Mutter habe ihr aber immer gerathen, dort zu bleiben. — Die Sehnsucht nach der Mutter und die Abneigung gegen den Dienstgeber habe sie veranlaßt, daß Futterhaus in Brand zu stecken und dann die späteren Feuer zu legen. Zu diesem Entschlüsse habe auch mitgewirkt, daß Nachbarskinder ihr vorgeworfen hätten, sie und ihre Angehörigen seien Bettler und ihr Vater habe nur vom Stehlen und Betteln gelebt, was sie gekränkt habe. Betrachtet man die Sehnsucht öer Maria Niederwieser
ist auch der Umstand, daß sie, nachdem am 6. October das Futterhaus abgebrannt war und sie die große Gefahr für die Nachbarn und den großen Schaden erkannt hatte, den ihr Dienstgeber dadurch erlitt, noch wiederholt Brand legte und bei diesen späteren Malen nicht einmal mehr Reue über ihre That fand, und nur deshalb von ^weiteren Brandlegungen absah, weil ihr die Erkenntnis kam, daß sie durch dieselben ihr Ziel doch nicht erreiche. Ueber die That selbst gibt Maria Niederwieser an, als sie den Entschluß gefaßt
, das Futterhaus in Brand zu stecken, habe sie einen Moment, in welchem die Dienstgeberin in den 2ten Stock hinausgieug benützt, um in der Küche das einzige dort befindliche Zündhölzchen zu nehmen und damit das im Futterhause befindliche Heu anzuzünden. Hierauf sei sie in die Kinderstube gegangen, und habe dort mit den Kindem gespielt, bis Feuerlärm entstand, worauf sie sich mit den Kindern in das Nachbarhaus begeben habe. Am 9. Oktober habe sie neuerdings den Gedanken gefaßt, Brand zu legen. Nachdem
sie Abends das Vieh in den Stall getrieben hatte und wußte, daß die Hausleute und Dienstboten in der Stube auf das Abendessen warten, sei sie in die Mägde-, kammer gegangen, habe dort ein Zündhölzchen geholt und damit das am Dachboden befindliche Grummet in Brand gesteckt, worauf sie zu den anderen in die Stube gegangen sei. Das Feuer sei jedoch vom Bauern, der sich im Garten befand bald bemerkt und gelöscht worden. Am 10. October habe sie die Gelegenheit, daß Niemand in der Küche war benützt
, habe brennende Spähne genommen und damit das im 1. Stocke m einer Kiste befindliche Stroh angezündet, worauf sie sich nach Hause zu ihrer Mutter begeben habe. Am nächsten Morgen von derselben zum Dienstgebe zurückgekehrt, habe sie wieder einige Zündhölzchen geholt, di sie in ihrer Kammer hatte und damit das in einer Bettstätte unter Dach befindliche Stroh in Brand gesteckt, worauf sie ihrer Arbeit nachgegangen sei. ^ Am 12. October endlich habe sie eiuen Strohsack ange^ zündet, welcher sich im Unterdache