die Mittellandschaft von Ueberetsch am Fusse des Mendel- gebirges hin, an dessen Nordende vorüber der Etscbfiuss seine Wellen treibt zur Vereinigung mit dein Firngewässer des Eisak; beide vereint fiiessen dann breit und behäbig im weithin offenen Flachland gegen Süden. Die Stadt Bozen (Station der Brennerbahn und Aus gangsstation der Eisenbahnen nach Meran und Ueberetsch) liegt 266 Meter über dem Meeresspiegel zwischen dem Eisak und der aus dem Sarnthal kommenden Talfer und zählt gegenwärtig (nach der Volkszählung

vom 31. Dez. 1890) 11655 Einwohner. Bozen ist Sitz eines autonomen Magistrates, einer k. k. Bezirkshauptmannschaft, eines Hauptsteuer- und IIa up t- zollamtes, dann der Handels- und Gewerbekammer und ebenso des k. k. Kreis- und Handelsgerichtes für das ganze deutsche Südtirol, Pusterthal und Ladinien ; weiter besitzt die Stadt ein Obergymnasium, Realschule, Lehrerbildungs anstalt, eine Handelsschule, Töchterschule, Volksschule, Bürgerschule und eine gewerbliche Fachschule, ein k. k. Hauptpostamt

und Postamt am Bahnhof, ein zur Tages und Nachtzeit geöffnetes Telegraphenamt, Telephon, elektrische Beleuchtung, Garnison, je eine Section des deutschen und österreichischen Alpenvereines und des östen*. Touristenclub, sowie auch der Vorstand des Cur- vereins von Bozen-Gries in der Stadt sich befindet. Ausser dem hat der »Landesverband für Fremdenverkehr in Tirol« (mit dem Sitze in Innsbruck) in Bozen ein Auskunfts-Bureau errichtet, in welchem den Fremden an allen Wochentagen vormittags und nachmittags

Bozen-Gries Das ganze Bozen er Thal becken ist mit Ausnahme'der südlichen Richtung im weiten Umkreise von Bergen malerisch umgrenzt, welche teils in sanften Formen über die Ebene sich erheben, teils auch in wildzerrissenen Steilwänden hoch zu dem tiefblauen Himmel emporragen. Gegen Norden teilt nur das Sarnthal die schützende Wand des Ritten- und Jenesien-Berges, im Osten schliesst die breite Masse des Schiern und das Rosengarten-Gebirge das Eisakthai, im Westen dagegen dehnt sich zunächst