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Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1898
Bozen und Umgebung
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Page 150 of 164
Author: Noë, Heinrich / von Heinrich Noë. Aus dessen Nachlaß hrsg. vom Heinrich-Noë-Denkmal-Comité
Place: Bozen
Publisher: Verl. des Dt. und Österr. Alpenvereins, Section Bozen
Physical description: VIII, 149 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Bibliogr. S. [145] - 149
Subject heading: g.Südtirol ; f.Führer
Location mark: II 59.159
Intern ID: 494756
136 Bei Salurn. Nun Wohlan ! Geht in unser edles Trient, betrachtet seine Kirchen, seine Paläste, beschaut Euch die Leute bei ihrer Arbeit, hört sie in ihren Häusern, auf ihren Straßen reden und dann erklärt mir den Zusammenhang, in welchem sie sich mit den ungarischen Soldaten befinden, welche Eueren deutschen Geist darstellen und in ihren Kasernen selbst keinen andern Wunsch haben, als ihre Zwangsjacke auszuziehen und in ihre Heimat zurückkehren zu können. Wir find Italiener, wir gehören

nicht nur der Sprache nach unserer Mutter an, für welche wir ohnehin zu viel gelitten haben, um sie vergessen zu können. Solltet Ihr aber dennoch in Euerem hochmüthigen Bestreben beharren, uns mit Gewalt zu dem machen zu wollen, was wir niemals sein werden, wonach wir nicht das mindeste Ver langen tragen, zu gesitteten und erleuchteten Deutschen — nun, so bitte ich Euch im Interesse unserer nördlichen Nachbarn: fangt bei diesen an, damit wir die Folgen Euerer Beglückung in größerer Nähe sehen. Euere deutsche

Herrlichkeit ist noch immer zu entlegen für uns, und daß wir uns vorläufig Ideale nach dem Zuschnitt der Bauern in Euerem Tirol bilden sollen, das muthet Ihr uns gewiß selbst nicht zu, lieber Herr!' Der Kaufmann: „Ich will, o Signori, ohne jegliche Leidenschaft einige Bemerkungen beifügen. Mein Standpunkt ist ein gar trockener und Ihr werdet vielleicht die Achseln zucken über die dürren Begriffe, die ich in Euer ebenso gelehrtes als bewegtes Gespräch mitbringe. Dem deutschen Herrn muß ich vollständig Recht

geben, wenn er behauptet, daß unser junges Königreich sowohl als unser Volk im Allgemeinen von den Deutschen nur zu lernen hat. Mir als Kaufmann liegen vor Allem die Gebräuche im Handel, die Verhältnisse des Ver kehrs, die Post und dgl. Dinge am Herzen, die viel prosaischer sind als die römischen Tafeln und die edlen Jünglinge, die für ihr Vaterland sterben. Ich bin in meiner Jugend selbst in England sowohl als in Deutschland gewesen und weiß wohl,

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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1898
Bozen und Umgebung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/409996/409996_153_object_4621016.png
Page 153 of 166
Author: Noë, Heinrich / von Heinrich Noë. Aus dessen Nachlaß hrsg. vom Heinrich-Noë-Denkmal-Comité
Place: Bozen
Publisher: Verl. des Dt. und Österr. Alpenvereins, Section Bozen
Physical description: VIII, 149 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Bibliogr. S. [145] - 149
Subject heading: g.Südtirol;f.Führer
Location mark: II 300.826
Intern ID: 409996
l136 Bei Salurn. Nun wohlan! Geht in unser edles Trient, betrachtet seine Kirchen, seine Paläste, beschaut Euch die Leute bei ihrer Arbeit, hört sie in ihren Häusern, auf ihren Straßen reden und dann erklärt mir den Zusammenhang, in welchem sie sich mit den ungarischen Soldaten befinden, welche Eueren deutschen Geist darstellen und in ihren Kasernen selbst keinen andern Wunsch haben, als ihre Zwangsjacke auszuziehen und in ihre Heimat zurückkehren zu können. Wir sind Italiener, wir gehören

nicht nur der Sprache nach unserer Mutter an, für welche wir ohnehin zu viel gelitten haben, um sie vergessen zu können. Solltet Ihr aber dennoch in Euerem hochmüthigen Bestreben beharren, uns mit Gewalt zu dem machen zu wollen, was wir niemals sein werden, wonach wir nicht das mindeste Ver langen tragen, zu gesitteten und erleuchteten Deutschen — nun, so bitte ich Euch im Interesse unserer nördlichen Nachbarn: fangt bei diesen an, damit wir die Folgen Euerer Beglückung in größerer Nähe sehen. Euere deutsche

Herrlichkeit ist noch immer zu entlegen für uns, und daß wir uns vorläufig Ideale nach dem Zuschnitt der Bauern in Euerem Tirol bilden sollen, das muthet Ihr uns gewiß selbst nicht zu, lieber Herr!' Der Kaufmann: „Ich will, o Signori, ohne jegliche Leidenschaft einige Bemerkungen beifügen. Mein Standpunkt ist ein gar trockener und Ihr werdet vielleicht die Achseln zucken über die dürren Begriffe, die ich in Euer ebenso gelehrtes als bewegtes Gespräch mitbringe. Dem deutschen Herrn muß ich vollständig Recht

geben, wenn er behauptet, daß unser junges Königreich sowohl als unser Volk im Allgemeinen von den Deutschen nur zu lernen hat. Mir als Kaufmann liegen vor Allem die Gebräuche im Handel, die Verhältnisse des Ver kehrs, die Post und dgl. Dinge am Herzen, die viel prosaischer sind als die römischen Tafeln und die edlen Jünglinge, die für ihr Vaterland sterben. Ich bin in meiner Jugend selbst in England sowohl als in Deutschland gewesen und weiß wohl»

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