Page 20 of 108
Author:
Schönherr, David ¬von¬ / von D. Schönherr
Place:
Innsbruck
Publisher:
Wagner
Physical description:
106 S.
Language:
Deutsch
Notations:
Aus: Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Tirols ; 1. - Enth.: Zur Geschichte des Grabmals Kaisers Maximilian I. zu Innsbruck von 1505 - 1519. Gregor Löffler's Antheil am Grabmal Kaisers Maximilian I. Der Meister der Grabmonumente des letzten Grafen von Görz und der Freifrau Barbara v. Wolkenstein zu Lienz. Der Harnisch Königs Franz I. von Frankreich. Der Schreiber des Heldenbuchs in der k.k. Amraser Sammlung
Subject heading:
g.Tirol ; s.Kunst ; z.Geschichte
Location mark:
II 105.240
Intern ID:
226112
/ — 19 — erst ein einziges Bild gegossen war. Dagegen finden wir noch weitere Hinweisungen auf die Glosserei in Nürnberg. In einer Urkunde heisst's, dass Godi 28 fi. rhein. für den Zentner gelieferter Arbeil verlange, „wie dann dem Meister von Nürnberg gegeben wird.' Dieser Meister von Nürn berg wird in der folgenden Urkunde geradezu genannt. Unterm 30. Mai desselben Jahres 1513 antworteten die Räthe auf das oben angeführte Sehreiben des Kaisers. Sie hätten, sagen sie, nach Befehl Sr. Majestät
mit Meister Gilgen gehandelt, zuerst alle Arbeit, die bis auf den heutigen Tag gemacht, auch wie die Werkstatt zugerichtet und was an Zeug vorhanden, besichtigen und beschreiben lassen, hierauf aber mit Gilgen weiter gehandelt, dass er die angefangenen Bilder um eine gewisse Summe Geldes und darnach die andern Bilder auch um ein bestimmtes, nämlich „jeden Zentner Wienerisch Gewicht um ein Geld, wie Meister Peter zu Nürnberg verdingt ist,' 5 herstelle. Es kann hier, wie schon oben bemerkt, vermöge
der Sache um die es sich handelt, kein anderer Meister als ein Erzgiesser gemeint sein und wenn von einem Meister Peter, Erzgiesser von Nürnberg, die Rede ist , kann darunter kaum ein anderer verstanden werden, als Peter Vis eher. Wenn Jemand im Jahre 1513 nach Nürnberg gekommen wäre und den nächsten besten Einwohner ersucht hätte, ihm die Werkstätte des Erz- giessers Meister Peter zu zeigen, so würde er doch höchst wahrscheinlich zu keinem andern Meister geführt worden sein, als zu jenem berühmten
Meister Peter, der noch heute der Stolz der Nürnberger ist. Es unterliegt also keinem Zweifel, dass dieser Meister ebenfalls Arbeiten für den Kaiser zu liefern hatte oder mit ihm darum „verdingt' war. Es kann sich also hier nur mehr darum handeln, ob die bei Peter Vis eher bestellten Arbeiten auch für das kaiserliche Grab bestimmt und welcher Natur dieselben gewesen sind. Dass die Arbeiten für das Grab bestellt worden, macht schon höchst wahrscheinlich die Zeit, in welche die 2*