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History
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1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
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Page 70 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
des Privilegs von 1635 und idi e allgemeine wirtschaftliche Erholung, wie sie das 18. Jahr hundert heraufführt, haben die Stadt auf einen neuen Wellenberg gebracht und diese Aufwärtsentwicklung ist auch im Bevölkerungswachstuim durch Zuwan derung 'zu ersehen. Auch Bozen zeigt Tin Einzugsgebiet der Bevölkerung eine starke Ver dichtung in nächster Nähe. Aus der Stadt Bozen selbst stammen 31 %, ans der ATTOertfürsorgegemeinde Bozen nahezu 38 % «der Zuwanderer; dies, obschon die 24 ) Nach dar Besprechung

als ein. Drittel Bürgerssöhne auf 24 ). Im übrigen läßt der Vergleich zwischen, den Börner und Brixner Zahlen erkennen-, daß man in Bozen einen viel strengeren Maßstab für die Bürgeraufniahmen angelegt uat als in Brixen, Die Bozner Inwohneraufnahmezahlen der letzten Jahrzehnte das 16. Jahrhunderts und die des 17. Jahrhunderts übertreffen,, selbst 'wenn wir das Fehlen der Bürgerssöhne einrechnen, die der Bürgeraufnahmen um ein Mehrfaches und im 18. Jabrhundert wind das Mißverhältnis noch krasser. In Brixen

hingegen sind die Inwohneraufnahmen wenigstens im 16. Jahrhundert .stark in der Minderzahl; sie betragen nicht viel mehr als die Hälfte der Bürger aufnahmen. In Bozen bestand also, so dürfen wir schließen, schon, früh die Tendenz zur möglichsten Abp-chließung des Bürgerrechts im Sinne eines sich in zunehmendem Maße selbst ergänzenden Patriziats. Wahrscheinlich hängt dies mit stärkeren Vermögensunterschieden bziw. mit der Vereinigung der Grund besitz- und sonstigen Vermögenswerte in der Hand

verhältnismäßig weniger Kaufmannsfaanilien zusammen. ISo läßt sich ateo aus den Zahlen der Bürger- aufnahmen für das Wachstum der Stadt wenig, entnehmen, wohl aber aus denen der Inn h n er auf n a hmen. Wenn wir vom Hervorprellen mancher Jahrzehnte,, das durch die zeitweiligen Aufnahmeschübe be'din-gt ist, absehen,, dann stellen wir nach der stationären Zeitspanne eines Jahrhunderts (etwa 1 1580 bis 1670) ein leichtes Ansteigen bis zur Jahrhundertwende und im weiteren eine ständige Aufwärtsbewegung

bis zum Ende des 18. Jahrhunderts fest 35 ). Erst die Fran- zosenkriege bringen 'den Rückschlag. Der 30jährige Krieg, der sonst vielfach die Bevölkerungsbewegung hemmte 29 ), spricht sich in. unseren Zahlen nicht - deutlich aus; jedoch haben der Niedergang des oberdeutsch-italienischen Han del^ die Glaubenskämspfe und die häufigen Pestjahre des späteren 16. und frü heren 17. Jahrhunderts Bozen als Verkehrsplata und damit auch sein Wachs tum behindert; erst der Aufschwung seiner Messen im Gefolge

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Category:
History
Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
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Page 17 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
in diese Richtung. Die Ordnung verfügt, daß die Welschen, welche zu Bozen Häuser und Bürgerrecht haben und nicht persönlich da wohnen, nicht als Bür ger geltem, sondern wie andere fremde Kaufleute gehalten warden sollen 29 ). Die Häuser wurden von ihnen als Absteigequartier während der vier Jahresmessen benützt, auch die Lagerräume der Häuser waren yon den Kaufleuten sehr begehrt. Diese italienischen Marktibesucher konnten nun nicht Bürger der Stadt Bozen sein, und czwar einmal deshalb

Hofstitten im engeren. Stadtbezirk um 1550 langst größtenteils verbaut waren. Die Anlage ganzer neuer Stadtbezirke außerhalb der alten Stadtteile, wie sie schon um 1300 feststanden, ist auch in Bozen erst im 19. Jahrhundert erfolgt. Infolge der zahlenmäßigen Beschränktheit des Hauäbesitzes — die Zahl der Häuser bewegt sich in den neueren Jahrhunderten, d. i. bis zu, Beginn der modernen Bauperiode, zwischen 400 und 500 20 ) — ist die Zahl der Bürger im Verhältnis zur Gesamtbevölkertmg gering

. Aehnlich wie in der Stadt ist übrigens die Entwicklung auf dem Lande, wo ebenfalls zu Ausgang des Mittel alters der Kreis der vollberechtigten Gemeindemitglieder geschlossen wird. Was sich nachher bzw. darüber hinaus ansiedelt, ist minderberechtigt. Am Lande sind es die Kiemhäusler, in der Stadt die Inwohner, welche in Gegensatz treten, zu den vollberechtigten Gemeindegenossen (Bauern bzw. Bürgern). In einem unterscheiden sich die Verhältnisse von Stadt und Land aber wesentlich. Wäh rend in der Stadt

die Inwohnér zahlreicher sind, sind am Lande die Kleinhäus ler zahlenmäßig schwächer vertreten. Eine Stelle, welche ausdrücklich den Hausbesitz als Voraussetzung für die Erwerbung des Bürgerrechtes in Bozen bezeichnet, vermag ich nicht anzugeben. Offenbar war diese Voraussetzung ursprünglich eine Selbstverständlichkeit. Später, d. h, wohl noch im Mittelalter, dürfte man davon abgegangen sein und neben dem Grundbesitz nur mehr ein gewisses Einkommen gefordert haben. Darauf 'deutet die Kaution

hin, welche sowohl das Stadtrecht von 1437 wie die Bedingungen der Bürgeraufnahme von 1551 vom neuaufzunehmenden Bürger auf fünf Jaihre fordern 21 )- Daß man im allgemeinen Hausbesitz als. Voraus setzung für die Aufnahme als Bürger oder Inwohner ansah, beweist der Fall des Engadeiners Hans (1536). Der wollte sich durch Hauskauf in Bozen ansässig machen, wurde aber trotz landesfürstlichen Fürschreibens vom Stadtrat abge wiesen 22 ). Auch eine Stelle in der Marktordnung Herzog Sigismunds von 1488 weist

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Category:
History
Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
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Page 76 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
die besonders zahlreichen Zimmerleute und Tischler Brixens auf erhöhte Beschäftigung im bäuerlichen Bedarf der Umgebung hin. Wenn in den Zahlen der sanitären Berufe Bozen so stark hinter der Heineren Stadt am jüngeren Eisack zurücikbleibt, dann dürften einerseits Lücken im Material mitspielen (vielleicht in dem Sinne, daß man sich in Bozen z, T. mit zeitweilig anwesenden öder nur geduldeten und daher in den Quellen nicht aufscheinenden Personen behalf), anderseits dürften der bischöfliche Hof

), so daß angenommen werden, darf, die Stadt habe als «ine Art Mahlzentrum für die hier ansässigen geistlichen Grundherren, gedient. 4. Schmalzler scheinen in Brixen nicht auf, während sie in Bozen (mangels einer entsprechend starken Viehzucht, Weingegend!) ein notwendiges Uefoel waren; die Vieh^wirtschaft der Umgebung Brixens machte diese Fetteinkäufer hier überflüssig. 5. Bei den Metallgewerben überwiegen in Bozen die Hui-, in Brixen die Messerschmiede; auch das ist ein Hinweis auf Bozens Bedeutung

dieses geistlichen Zentrums an kirchlichen Geräten; auf diese Weise nimmt das Metallgewerbe in Brixen die zweite Stelle nach vor den Ldbensmittel- gewerben ein. Für das Baugewerbe stehen mir Vergleißhszahlen mit größeren Städten, nicht zur Verfügung; in Bozen tritt es gegenüber Brixen und auch gegenüber Weißenburg (im 17. Jahrhundert: 17 Prozenit) ') stark in den Hinter grund. Ein Teil der in ihm tätigen Handwerker ist offenbar in kleineren Städten seßhafter (gewesen als in großen, auch weisen

und die zahlreiche Geistlichkeit für Brixen in dieser Rich tung eine gewisse Bedeutung besessen haiben. Was dann 'die einzelnen Gewerbe innerhalb der Gruppen anlangt lassen sich aus dem Vergleich mit Brixen etwa folgende Feststellungen ge winnen: 1. Die Kaufleute von Rang und die zahlreichen Vierfcehrsgewerfoe fehlen in Brixen, sie sind also Bozen als Verkehrsplatz höherer Ordnung in besonderem Maße eigen. 2. Aus der Funktion des Talferstadt erklärt sich der Vorsprung der Wirte bei den Verkehrsgewerben

; die Vorliebe für gewisse berufsnahe Herikunftsräume (Weingegenden), die für Bozen bei den Wirten aufgezeigt werden konnte, ist in Brixen nicht festzustellen; hingegen macht sich dort der Weinbau im zahlen mäßigen Hervortreten der Binder (20) ähnlich wie in der Talferstadt bemerkbar. 3. Müller und Bäcker gehören in beiden Städten zu den stärksten. Lebens mittel gewerben; jedoch stehen in Brixen die Müller (25) weit voran (sie sind dreimal so stark wie die Wirte, eineinhalbmal so stark wie die Bäcker

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Category:
History
Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
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Page 77 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
8. Bei den Bekleidungsgtewerlben ist die weitgehende Spezialisierung der größeren Stadt 'besonders augenfällig: Brisen bat keine Färber, Gürtler, Kappen- und Hauhenmacher, Bortenwiriker und -m acher, Perlheiter, Bandmacher, Leinwanddrucker, Handschuh- und Perückenmacher iin Bürgerbuch aufzu weisen; dabei ist allerdings zu berücksichtigen, daß ein Teil dieser Spezialberufe erst nach dem 16. Jahrhundert (auf welches sich das hier verwertete Brixner Material beschränkt) in Schwung gekommen

ist. 9. Der starke Zuzug aus dem Pustertal nach Brixen wie nach Bozen ist an gewisse Berufe gebunden: an die Binder und Zimanerleute (holzverarbeitende Gewerbe und damit Hinweis auf die Pusterer Forstwirtschaft) und an die Weber. Bei letzteren stellen die Pustertaler in Brüten 'die Hälfte der zuwan dernden Meister (7 von 14). Die Frage, inwieweit die Hochtäler Südtirols (vor allem des Pustertal-es, aber auch des Vintschgaues) schon seit dem Mittelalter Wollgarn und Loden erzeugt und exportiert halben, wäre

der näheren Unter suchung wert; auch die Tuehscherer in Brixen wie in Bozen (in Brixen werden im Laufe des 16. Jh. ihrer 6 aulfgenommen) dürften damit zusammenhängenv 10. Bei den Aerzten,, Badern und Barbieren möchte man in Bozen mehr, in Brixen wenigstens den einen oder anderen italienischen Namen erwarten.; es überwiegen jedoch 'die Zuw,anderer nördlicher Herkunft. In Brixen »stellen sie bei den Badern und Barbieren im 16. Jahrhundert fast die Hälfte, Südtirod gibt 30, Nordtirol 15 Prozent

, während in Bozen — es sind allerdings nur von 61 Zuwanderern dieser Berufe die Herkunftsorte bekannt — die entspre chenden Zahlen 21 : 25 : 7 Aufnahmen lauten. 11. Bei den Beamten und Freien Berufen sind da wie dort die Musiker landfremde Leute (aus Italien oder dem böhmisch-mährischen Bereich), die Schulhalter besonders stark heimatgefcunden; auffällig ist, daß die Quellen gerade für diese Berufe häufiger als bei anderen die Herkunft verschweigen. 12. Im allgemeinen. ist der Nord-Südwanderzug

im 16. Jahrhundert stärker als später, so daß das Brixen des 16. Jahrhunderts für manche Gewerbe höhere Hundertsätze der oberdeutschen Zuwanderung aufweist als das Bozen des 16. ibis 18. Jahrhunderts: sie betragen in Brixen für die Metzger 33 Prozent, während in. Bozen du diesem Gewerbe die Heimischen und die Pustertaler über ragen, für die Schmiede (s. o. unter 5) 25 Prozent, für die Schneider ebenfalls 33 Prozent (in Bozen nur 9 Proizent von den Herkunftsbestimmten). Auf der anderen Seite ist bemerkenisrwert

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Category:
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Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
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Page 47 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
ledige Personen heimischer Herkunft, welche keia_ dauerndes Dienstverhältnis mehr eingehen konnten und sich durch Gelegenheitsarbeit fortbrachten. Fragen wir am Schlüsse dieses Abschnittes nach Verteilung und Herkunft der Berufe im Ueberbliok, so erhalten wiì* aus den Tabellen folgende Antwort: das UebergewicM der 'landwirtschaftlich Tätigen fällt nicht auf die Stadt, sonr- dern rührt von den Landbezirken her, welche in .die Bürger- und. Inwöhner- gemeiude Bozen miteinbezogen sind. Doch drückt

'in Oberösterreich, Dornwaag du Bayern, Säckingen in Schwaben lehrend wir ken konnten, bezeugt vom Fortleben der geistigen Gemeinschaft aller Deutschen und der alten geistigen Verbindung, welche unser Land mit dem Norden allzeit verknüpft haben. Es entsprach wohl dem Bedürfnis des ausgehenden Barocks, wenn sich 1785 ein französischer Sprachmeister (früher Hofmeister in Inns bruck) in Bozen niederlassen konnte. Die Buchdruckerei hat in Bozen später eingesetzt als in den Bischofs sitzen Brixen

, sondern zum Wirt auf gerückt. Meistens handelt es sich um geistig regsame und kaufmännisch ver anlagte Leute bäuerlicher Herkunft; diaher sind im Nachwuchs die Talgebiete stärker vertreten als Bozen selbst und auch 'das, was hier Nordtirol nach Bozen entsandte, stammt meist vom Lande (Patsch b. Innsbruck, Plöns b. Matrei, Seefeld b. Innsbruck, Ehrwald, Kitzbühel). Die wienigen Dienstmägde und Häuser innen, die in der Tabelle aufscheinen, sind fast ausschließlich Tolerierte, Es handelt sich wohl um ältere

sich in der Betonung gewisser Geiwerbe die Tatsache aus, daß die Stadt Mittelpunkt eines großen landwirt schaftlichen Raumes, insbesondere eines ausgesprochenen Weinhaugebietes ist. Ferner spiegelt sioh in der Berufsverteilung der Kaufmiannscharakter ihres Bürgertums und der starke Durchgangsverkehr ■au einem wichtigen Punkte der deutsch-italienischen Handelsffinie von europäischer Bedeutung. In den meisten Berufen stellt die Stadt allein oder zusammen, mit ihrer nächsten oder näheren ™) Vgl. (GanaliO, Arte dela

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Category:
History
Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
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Page 75 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
werden kann. Gemeinsam ist beiden Städten, daß das Bekleidungsgewerbe am zahlreichsten ist; der Hoi-nidertsatz und der Ahstand zur nächsten Gruppe sind aber in Bozen nicht so bedeutend wie in Brixen und wie offenbar auch in anderem Landstädten (z. B. in Weißenbuxg 43 ), wo der Hundertsatz im 17. Jahr hundert 33 beträgt). In Bozen ist das Lebensmittelgewerbe last gleich stark wie das Bekleidungsgewerbe ; in Graz 44 ) und Brünn 45 ) stiebt ©s sogar dem letzteren! voran. Je größer die Stadt, desto mehr

ist sie in der Lebensmittelver sorgung aui den Einkauf in der Stadt selbst angewiesen (die Möglichkeiten, sich auf dem umliegenden Lande einzudecken bzw. aus der eigenen Landwirt schaft zu versorgen, reichen nicht aus) und desto stärker ist das Lebens,mittel- gewertet besetzt. Während das Metallgewerbe in Bozen den gleichen Rang ein nimmt wie in Graz (ca. 10 Prozent) 4B ), prellt hier Brixen weit vor; z. T. wohl wegen des Eisenbedarfs eines großen Landgebietes, z. T. wegen des Bedarfs 41 ) B«vÄepmng,sg©8oMohlte

Der Anteil der Berufsgrappen, gemessen an der Zahl der Auf genommenen, deren Beruf bekannt ist, überhaupt, stellt sich für Bozen in Tabelle VII (Stärke der Berufsgruppen diar. Auf die verschiedenen Gewerbe entfallen sonach 80 Prozent auf den Han del 9,4 Prozent,, auf die übrigen Beruf e 10,6 Prozent. Der hob© Hunderts atz der lim Handel Tätigen äst auffallend und beweist, insbesondere wenn wir be denken, daß die Zahlen des Patriziats (Bürgerssöhne!) nicht voll aufscheinen, den Charakter Boaens

als Handelsstadt. Mit den Angaben bei Keyser 41 ) ver glichen, würde sich Bozen hierin den 'Werten für Frankfurt a. M. (1440: 13 Prozent), nähern und würde der höhere Hundertsatz der im Handel Tätigen auf Kosten der gewerblichen Berufe gehen (in Erfurt sind 1569, in Dortmund vor 1400 je 85 Prozent dm Gewerbe bzw. 6 Prozent im Handel beschäftigt). In dieselbe Richtung weisen auch die Werte des 16. Jahrhunderts für Bri sen ,2 ). Hier ist der Hunderts atz der im Gewerbe Tätigen erdrückend (94 Pro zent

); der Handel ist) auffällig gering vertreten (1,2 Prozent). Auch bei Betrachtung der einzelnen Berufsgruppen ist der Ver gleich der Brixner (16. Jahrhundert allein) und der Bozner Verhältnisse (16.—18. Jahrhundert, da das MateriaJl des 16. Jahrhunderts allein zu frag mentarisch wäre) nicht uninteressant: einmal ist in Bozen die Spezialisierung der Gewerbe und z. T. auch der anderen Berufe viel weitgehender — eine Er scheinung, die auch sonst in größeren gegenüber kleineren Städten festgestellt

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Category:
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Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
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Page 32 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
die östlichen österreichischem Länder zurücktreten. Ein drittes Ergebnis ist endlich die Spärlichkeit dee fremdvölki schen Zuzugs, Die Ergänzung der Bevölkerung Boaens aus der Nähe springt ohne weiteres in idie Augen, In der Stadt Bozen selbst geboren sind von den Neuaufgenommenen nicht weniger als 31 von Hundert, Es handelt sich zu einem Großteil um Söhne von Inwohnern, zum anderen Teil um Söhne von Tolerierten oder auch von Leuten, die sich, streng genommen, umbefugterfweise in der Stadt aufgehalten

haben. Nimmt man die Personen hinzu, welche in den zur Fürsorgegemeinde Bozen gehörigen Gemeinden Zwölfknalgreien, Gries und Leifers geboren sind, dann steigt der Hundertsatz auf knapp 38, Auf die weitere Umgebung der Stadt, das sind die PorphyxOiochflädben von Jenesien-Mölten, Ritten und Deutsehnofen, das Sarntal und Eggental, das Unterland und Ueberetsch, entfallen etwa 20 von Hundert. Das untere Eisacktal (einschließlich Klausen und Brixen) bringt es auf über 12, das obere Eisacktal noch immer auf 2,5

Einzel angaben), so fällt sofort die überragende heimische Note im Bevölkerungs zuzug amf. Die Hauptmasse des Zuzugs kommt aus der Stadt selbst, aus ihrer näheren umd weiteren. Umgebung, von den Bergen und aus den Tälern Südtirols. Ein aweites Ergebnis, das auf der von Dr. E.Sturmmair gezeichneten Karte nocih besser als in der Tabelle zutage tritt, ist die Bedeutung der Nord-Süd- wandenung und im Zusammenhang damit der verhältnismäßig starike Zuzug aus Süddeuitschland, dem gegenüber

, und die damit verbundene Niederlassung unid Vermischung von Angehörigen der verschiedenen Stämme und Landschaf ten in den Städten darstellen, Sie griffen, wie wir eben auch in unserem Falle feststellen konnten, über die Staatsgrenzen hinweg und waren zusammen mit dem Gewicht überragender Verikehrsbeziehungen sogar stärker als staatliche Zusammengehörigkeiten. Bozen hat in dieser Hinsicht nicht nur empfangen, sondern auch gegeben. Aus den Abschieden wissen wir, daß es nicht nur an die #B ) Babek, Innsbruck

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Category:
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Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
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Page 126 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
brachieri, bezeugt. Im Kopfs tenerverzeichnis der Stadt Bozen vom Jahre 1834 (Stadtarchiv Bozen, Nr. 2372) werden -die Meister Stoffl Larcher, Simon Fium- bert, Gregori Gadner und Caspar Tschauffer genannt. Hundert Jahre spater im Verzeichnis von 1738 (Stadtarchiv Bozen, Nr. 2384) stehen folgende Namen von Meisfern und Gesellen: Christian Aichner, Christian Gaßler, Josef und Peter Gebhardt, Johann Feichtner, Anton und Christoph Kelstrin, Franz Kienzl, Michael Laßmann, Hans Nischler. Peter Roll

, Jakob Vorhauser und Josef Wid mann. Daß es sich hier — ausgenommen Simon Fiumbert — nicht um Namen südlicher Herkunft handelt, dürfte eindeutig feststehen. Für die Mehrzahl der Genannten können wir übrigens aus dem Bürgerbuch den Herkunftsort angeben: Aichner, Feichtner und Widmann stammen aus dem Geriebt Gufidaun (Bürger- buchausgäbe Nr. 7943. 8464, 10 222), Gebhardt, Laßmann und Nischler aus Bozen selbst (Nr. 3450. 3859. 7817. 7910), VoThauser aus Barbi an bei Waid bruck (Nr. 3706), Kienzl

): andere wieder kommen aus den damals noch ladinischen Tälern des Alpen gebiet es südlich von Bozen (Fleims. Cembra. Nons- und Sulzberg) und aus deutschen Sprachinselgemein den südlich von Trlent, wie sich sowohl aus direkten Herkunftsangaben wie aus den Familiennamen erschließen laßt. Die deutschen Gesellen des 17. Jahr hunderts gehören, soweit überhaupt Herkunftsorte angegeben sind (in 42 von 209 Fällen, abgesehen von den Ungenannten), in -der Hauptsache den Mittel gebirgen um Bozen (Jenesien, Bitten, Deutschnofen

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Category:
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Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
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Page 80 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
n Eia Vergleich, zwischen Bozen und anderen tirolischen Städten ist hier besonders lehrreich.. In Brixen und Kitzbühel beträgt die Normaltaxe des Mittel alters wie in Bozen 1 fl. rh. M h ; 'das Brixner Stadtrecht von. 1527 .spricht von. 2 ibis 6 fi, rh. 5T ) und Taxvormerke ides dortigen. Bürgerbnchs ans den. Jahren. 1541 und 1542 lauten ani 4 und 5 iL rh. Auch in Iunsb.ru.dk. belief sich das Ein- kauisgeld 1534 ,auf 2 fl. -rh. ss ). ta Bozen hingegen -hdselt man Ms gegen 1570

am mittelalterlichen Ansatz fest. In Bozen wie in Brixen ist die Bürger- und Inwohner taxe zunächst gleich hoch gewesen, erst im späteren 16. Jahrhundert gehen sie auseinander, und zwar zur selben Zeit, dai in den Bürgertaxen eine starke Differenzierung nach Beruf, Herkunft und anderen Gesichtspunkten ein tritt. Die Inwohnertaxe bleibt in Brixen bis zum Ende des 16. Jahrhunderts einheitlich auf 2 fl. rh. stehen, in Bozen setzt die Differenzierung schon vorher ein und es liegt der Durchschnittswert

hatte. Bis hierher geht die Entwicklung in beiden Städten einigermaßen parallel. Auch der allgemeine Zug der Steigerung der Einkaufsgelder, der dann allerdings noch zunimmt, ist da wie dort offenkundig. lax der Folge geht die Entwicklung immer weiter auseinander. Zwar tritt ab 1604 auch in Brixen bei den Inwohnern die Differenzierung ein, aber sie ist — wenigstens nach der Satzung — ver hältnismäßig gering: Die Spanne beträgt für, Gewerbsìeute 6—8 fl. a für ander© Berufe 3—4 fl. S8 ). Für Bozen

ist uns keine Vorschrift hinsichtlich dar Taxhöhe überkommen, es bat vielleicht gar kein© Normaltaxe mehr gegeben, so wie ja auch das Brixner Stadtrecht von 1604 für die Bürgerfcaxen keinen festen Betrag ansetzt 80 ), aber der Mindestwert des 17. Jahrhunderts dürfte in Bozen mit 3—25 fl.., der Durchschnittswert bei 42 fl. reichlich höher liegen als in Brixen. Die Mindesttaxe für die Inwohner ist in Bozen mit 2—3 fl. niedriger als in Brixen; sie ist allerdings an der Praxis vielfach überschritten worden

, da der Durchschnittswert für dieses Jahrhundert bei 12 fl. hält. Aus der großen Differenz der Bürger- und Inwohnertaxe untereinander darf erschlossen werden!, daß sich in Bozen schon im 16. und 17. Jahrhundert zwischen dem großen Stock der Inwohnerschaft und der vexhaltnisimäßig schmalen Oberschicht, wie sie die Bürger darstellen, eine Kluft auf getan TìatT'aie vertieft sich und tritt noch klarer hervor im 18. Jahrhundert, wenn wir die Vergleichswerte mit Graz heranziehen. In Graz wurden von 1720 ibis 1750 Bürgertaxen

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Category:
History
Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
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Page 11 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
für die öffentlichen' Angestellten, Notare, Lehr,personen und Geistlichen ein Amtsheimatrecht 3 ). So unterscheidet auch das Gemeindestatut für die Stadt Bozen vom Jabre 1882 in Anlehnung an das österr. Heimatgesetz vom 5. März; 1862 4 ) unter den ,;Gemeindemitgliedem'welche ihrerseits den „Fremden.' oder „Auswärtigen' gegenübergestellt werden, jene, welche die Heimatzuständigkeit besitzen, von. jauen, die sie nicht besitzen, obwohl sie in der Stadt hausen und von ihrem Realbesitz, Erwerb oder Einkommen Steuer

Unterstützung. Dieses Statut blieb bis 1920 in Geltung. Blättern wir in der Geschichte des Heimatrechtes weiter zurück, so finden wir, daß das Unisturzjahr 1848 einen gewissen Einschnitt bedeutet. Allerdings keinen so scharfen, wie mian wohl annehmen möchte. Di© Ereignisse von 1849 halbem gerade auch in Oesterreich viel Wasser in den schäumenden Wein von 1848 gegossen. In der provisorischen Gemein'deordnung für die Stadt Bozen (ge druckt ibei Eberle, Bozen 1850), welohe sich an das österr. Gemeindegesetz

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Category:
History
Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
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Page 38 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
wir, auch in Bozen neben einem Bozner und zwei Vintsohgera einen Nonsberger, einen Fur- laner und einen Veltliner. Es spricht für die Verke-hrslage Bozens und die hervorragende Stellung, welche die Stadt im nond-'siidlichen Warentransit zeitweise eingenommen hat, wenn wir hier eine ganze Reihe von stark besetzten Gewerben und Berufen vor finden, die den Fuhrwerksverkehr, das Anliefern, Laden und Entladen der Waren, den Kommissions- und Nachrichtendienst usw. zu betreuen hatten. Es handelt sich zum Teil

nähere Umgebung der Stadt an ihnen mehr, der Norden (ausgenommen Norfd- tirol) weniger beteiligt; der Süden lallt ganz aus. Fast alle Zuwanderer dieses Beroies stammen ebenso wie die Handelsleute aus Verkehrsorten. Eine Sonderstellung nehmen die Spetzger oder Spezerei waren handler ein. Dieser Beruf ist entsprechend den Bezugs- und Vermittlumg,Ständern vom Süden ins Land gekommen und es haben sich hierin die 'Welschen bis ins 18. Jh, herein einen gewissen Einfluß sichern könnten. So finden

). Die Wiagenschmirber treten zahlenmäßig fast gleich stark neben die Rädermacher und Wagner, welche nicht nur mit Reparaturen, sondern auch mit der Ansar tigung von Fuhrwerk beschäftigt waren. Bei den Ballentr ägern und Wein- bzw. Platzauflegern fallt der hohe Prozentsatz der Bozner (60 bzw-, 70%), ja die last ausschließliche Verwendung von Leuten aus detr Stadt und ihrer Umgebung auf; man mußte für diese Vertrauensstellen Leute haben, deren Herkunft und Famiii© entsprechend bekannt war. Im Gegensatz dazu ergänzen

!) bemerkenswert ist, erhielten nur schwachen Zuzug vom nördlichen Alpenrand (Füssen und Partenkirchen), einer kommt aus Perehtoldsdorf bei Wien. Zwischen den Verkehrs- und den Lebensxnittelgeweriben — wir wenden uns nunmehr diesen zu (vgl. Tabelle IV b) —stehen die Wirte, Sie -• sind außer den landwirtschaftlich Tätigen der zahlenmäßig stärkste Beruf, der ' in unserem Stoff aufscheint. Hier wirken die Verkehrslage und die Tatsache, daß die Talferstadt Mittelpunkt eines großen WeMmugebietes ist, msammen. Bozen

Schwabens (Schwarzwald, Giinzburg. Denklingen, Nesselwang, Tettniang) sinid vertreten. Ein Kaffeesied er kam sogar aus Eichstätt, ein anderer aus Rom. Man kann, da auch Bozen, seine nähere Umgebung und Ladinien als Herkunftsgebiete von Leu-

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Category:
History
Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BJGKK_09/BJGKK_09_22_object_3882142.png
Page 22 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
nur die Bürger erfassen wollte und erst später, als sich die armen rechtlichen, stadt- und staatspolizeilichen Momente immer starker geltend mach ten, auch die Inwohner in die Evidenz mit einbezog. Worin unterscheiden sich nun Bürger und Inwohner? Das Alleinrecht der Bürger hinsichtlich der Gemeindenutzungen wurde bereits erwähnt. Ein anderes VorrecM der Bürger besteht hinsichtlich des Weinausschankes. Der Bürger durfte den ganzen Wein, der auf seinen innerhalb des Landgerichtes Bozen gelegenen Weingärten

gewachsen war, im Kleinverkauf hergeben. Und zwar in seinem Haus in Bozen — vorausgesetzt, daß ew in der Stadt wohnt© und die bürgerlichen Aemter mittrug. Auch der Inwohner konnte Weingarten- besitz haben und auch ihm stand unter denselben Voraussetzungen (Wohnsitz in der Stadt, Versehung der Aemter) ein Ausschankrecht zu; es war aber auf die Zeit von Ende April bis zur neuen Weinernte beschränkt, während das Aus schankrecht der Bürger zeitlich nicht begrenzt war 48 ). Ein bedeutsames Vorrecht

14 sehr nahe dem Toleranzpatent Josefs II. Die geringe Zahl der tatsächlich hin gekommenen Juden darf aber nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, daß in folge der Märkte! auch noch andere Hebräer wenigstens zeitweise in Bozen an sässig gewesen sind, So der Vater oder Großvater des genannten Moravia namens Elias, der 1701 auf ein Regimentsfürschreiben hin zugelassen wurde, damit er den jüdischen Marktbesuchern, welche nicht in der Marktmatrikel aufschienen und daher sonst nicht das Privileg

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Category:
History
Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BJGKK_09/BJGKK_09_41_object_3882190.png
Page 41 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
; die übrigen, unter denen noch die Maler .und die Hafner weit hervorragen, bleiben 'dahinter weit zurück. Die Maurer und das ihnen untergeordnete -Gewerbe der Maurerzure icher tnagen eine stark heimische Note. Fast 43 vom Hundert gehören Bozen und sei ner nächsten Umgebung an, außerdem ist das untere Eisacktaä mit 17 vom Hundert beteiligt, das Pustertal mit 10 vom Hundert, alle übrigen Gegenden Südtirols (hier fällt noch der betonte Anteil der Stadt Meran auf) und auch Nordtirol, dessen Maurer

Bildschnitzern — 18 an der Zahl — stammt zusammen ein Drittel aus Bozen selbst und aus dein unteren Eisacktale, wo Brüten eine gewisse Tra dition besaß. Grödner ist nur einer 'darunter, ebenso einer aus Sterling und einer aus Sahludems. Norfdtirol ist nur durch einen Tannheimer vertreten, dafür finden wir Heilbronn und Köln und schließlich sogar die alte Kunst metropole Mecheln unter den Herkunftsorten. Die Kunstmaler sind zum größten Teile Bozner (4 von 7), einen Porträtmaler stellte Imst. In der Musik

(47 Musiker) spielt Idas auswärtige Element eine größere Rolle. Die Stadt stellte insbesondere für den Pfarrchor Sänger und Instrumen- tisten nicht nur aus Südtirol, sondern auch Trompeter aus Innsbruck und Thaur bei Innsbruck sowie Geiger aus Oppeln in Schlesien, Sehönfeld in Böhmen und Königsaal bei Praig an, zudem schickte das Fassatal zwei Geiger. Von den bayrischen und schwäbischen Musici haben wir keine Herkunftsorte. Die beiden Musiker-Brüder Anselmi vom Nonsberg werden nebenbei als Wachspossierer

aus Schongau. Südtirol ist außer dem genannten Bozner nur durch Junghans von Kolmann im unteren Eisacktale vertreten (auch kein heimischer Name). Die Uhrmacher fallen durch den starken heiniischen Stock auf, mehr als ein Drittel stammt aus Bozen selbst, das auswärtige Einzugsgebiet ist be schränkt; 2 kommen aus Innsbruck, 5 aus bayrischen Orten (Au, Lan'dstoerg [2], Sdhondorf, Friedberg), Im Baugewerbe (Tabelle IVd) ist das Maurerhandwerk am zahlreichsten, dann folgen die Zimmerleute und die Tischler

vor allem von Innsbruck und seinen Mittelgebirgs- dörfern Axams und Götzens stammen, sind schwädher vertreten. Die wenigen Italiener aus diesem Gewerbe stammen aus der Heimat der alten Maestri Goma- cini (Gomosee, Val Gamomica) und aus Mailand. Bayrische und österreichische Zuwanderer (2 Polierer aus Oberbayern., je ein Stuckarbeiterr aus Spital in Kärn ten und aus 'Wessobrunn in Obenbayern) fehlen nicht. Doch ist Josef Delai, der aus Mailand einwandert, in Bozen geboren M ). 7l ) Ufiber das Bozner Maurergeweifoe

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Category:
History
Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BJGKK_09/BJGKK_09_46_object_3882204.png
Page 46 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
Daß auch Krankenpfleger und Heb- und Pflegammen in den Inwoihnerlisten tauf treten, zeugt von der Fürsorge, welche die Stadtverwal tung dem Gesundheitswesen angedeihen ließ; sie fand den entsprechenden Nachwuchs durchaus La Südtiröl seihst, vor allem in Bozen und in den Land gemeinden der näheren und weiteren Umgebung. Die Apotheker sind bekanntlich ein südliches Gewerbe wie die Sp e t z - g e r; in der Tat haben auch in Bozens Bänger- und Inwohnexlisten die erst- x auftretenden Apotheker (1627

der Herkunftsangaben die Intelligenz- und Beamteinberufe etwas stiefmütterlich behandelt. Vielleicht hängt dies da mit zusammen, daß die Lehr-, Gesellen- und Meisterbriefe der GewerSbsleute den Stadt- .und Raischreibern das Festhalten der Herkunft bequemer machten; viel leicht drückt sich aber darin auch ein wenig von der ablehnenden Haltung au®, welche Gewerbe- und Handelsleute diesen Außenseitern des städtischen Lebens entgegengesetzt haben. Soweit wir sehen können, haben sich 1 sowohl die Advo katen

.des Papierkrieges grassiert. Diiq Federfuchser stammen zum geringsten Teil aus Bozen selbst; gerade noch für die städtischen Kanzleien hat man heimische Kräfte »bevorzugt» wenn man sie nicht aus Innsbruck kommen ließ. Auffallend hoch -ist dea- Zuzug aus dem Ueberetsch und Unterland; das könnte mit dem Fortleben des Notariats in Kaltem zusammenhängen, denn diese Berufsschreüberbüros sind immer Pflanzstätten des S ehr eibern ach wuchses gewe sen. Aus dem Süden,, von jenseits der Sprachgrenze, kam niemand; ter

hätte wohl für die 'deutsche Schrift urad Sprache, die in den heimischen Belangen allei nh errs chend waren, nicht getaugt 7S ) ; so war auch der aus Bergamo gebür tige Umgeldschreiber Mich! deutscher Muttersprache. Die außertirolischen Gebiete schickten keine Schreiber, nur zwei Schwaben, hat dieiser Beruf in die Taifer-stadt verschlagen: einen Sekretärin® des Reichsstifts St. Ulrich und Afra in Augsburg und einen Notar aus Diffimgen, der zugleich Schulmeister

war. Die Sc-h n 11 eh r er waren zunächst nicht alle als deutsche oder lateinische Schulmeister in Diensten der Bürgerschaft, sondern sie konnten auch nur die Bewilligung zur Errichtung einer Privatschule erlangt haben (Schulhalter). Die Schulmeister und Schul hai ter mögen zu einem Gutteü aus Bozen selbst gekom men sein; daß aber gerade auch hier noch im 18. Jahrhundert trotz der staat lichen Zersplitterung und inneren AbsdhnÜTung Deutschlands Leute aus Wels in h Uebex die zeitweilige italienische Amtsführung des Merkantil

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Category:
History
Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
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Page 20 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
für die Gassenwächter; dieses -wird vom Viertlmeister umge legt und vom Ratsdiener eingelangt (Ratsbeschluß von 1694) 33 ). Aus den Rats- protokollen geht ferner hervor, daß die Bozner zu Notzeiten eine Landmiliz aufgerufen haben. Sie war z. B. 1499 und 1622 gegen die Engadiner aufgeboten und wurde von den Bürgern und Inwohnern gestellt. 1622 waren gegen 100 Mann durch drei Monate gegen GrauMnden eingesetzt 84 ). Zu all dem kam gerade in Bozen, das zwischen zwei Gebirgsflüssen liegt

, die Ueberschwemmungsgefahr, welche ebenfalls das sofortige Eingreifen der Bewohnerschaft erforderte. Alle diese Aemter und Dienste konnten nur dann besetzt und geleistet werden, wenn eine entsprechende Organisation vorhanden war. Jede Organisation aber fußt auf einem festen Stock von Personen und diesen galt es, in den Bürger- und Inwohnerlisten festzulegen. Die Stadt suchte dabei zu vermeiden, daß sich Leute ansetzten, die nur beschränkt einsatzfähig sind. Die Aufnahme von Italienern wird u. a. auch deswegen! abgelehnt

Leibeigene seien. Denn aus der Leibeigenschaft konnte eine Schmälerung der Einsatzfähig keit entstehen. Einmal ist ausdrücklich erwähnt, daß sich der Neuaufzuneh mende von der Leibeigenschaft losgekauft habe (Bürgerbuchausgabe Nr. 5474 zum Jahr© 1537). Soviel über die Notwendigkeit der Einrichtung des Bürger- und,Inwohner buchs und] über die Beweggründe, welche zur Anlage eines solchen angeleitet haben mögen. Der Zeitpunkt, zu dem das erste uns erhaltene Bürgerbuch aus Bozen vorliegt

, ist ein verhältnismäßig später. Das Steuerbuch, von dem das Statut von 1437 spricht, kann nur in beschränktem Sinne als Bürgerbuch gelten. Auch ist uns leider keines der älteren Steuerbücher der Stadt erhalten. Die ältesten, und zwar nur vereinzelten Eintragungen von Bürgeraufnahmen stammen aus den Jahren 1489 und 1495; sie finden sich in einem Sammelkodex, der Urkundenkopien und Jahresschlußrechnnngen städtischer Aemter enthält, also im wesentlichen anderen Zwecken dient® 7 ). In Innsbruck setzt das Bürger buch 1487

ein und Konrad Fischnaler vermutete, daß die Anlegung auf eine Anordnung Herzog Sigismunds zurückgehe 38 ). Dies© Vermutung gewinnt an Wahrscheinlichkeit, wenn wir sehen, daß außer in Bozen und Innsbruck auch in Meran (1496) und Brisen (1500) um dieselbe Zeit Bürgterbücher angelegt M ) Auszug und Ursprung (wie oben Aji,m. 16), fol, 268. Ebenda, fol. 275. TJ ^ ö ser ' Zeugnisse deutschen VaYksbewu ßtseks (wie oben Anm. 24), S. 83. a7 ) Bürg-erbuchausgäbe I, S. 1 und 3. ') Handschrift 140 des Stadtarchivs

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Category:
History
Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
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Page 50 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
und Ballenträger (Nr. 5960, 6411, 7380), Nolesiner (Nr. 6532); bei einem Schneider (Nr. 1385) wird Armut ausdrücklich zur Begründung der Taxnach sicht angeführt. Alle diese Fälle liegen vor dem Jahre 1710, die meisten vor 1650. Später sind sie noch seltener und betreffen in der Regel in Bozen geborene Handwerker folgender Gewerbe: Mauremireicher (Nr. 7697), Tischler (Nr. 7792), Schuster (Nr. 7750, 10 286), Schuhflicker (Nr. 11642), Bildhauer (Nr. 8000). Ausnahmen begründeten weiter — allerdings

nur bis zur Mitte des 17. Jahr hunderts — mitunter Verwandtschaften, mit angesehenen Bür gern (Nr. 202, 1400, 5392). Keine Taxe verlangte die Stadt während des ganzen hier behandelten Zeit raumes — wenn auch bei weitem nicht immer, und zwar später weniger häufig als früher — von jenen Zuwauderern, welche für den städtischen Dienst aufgenommen wurden. Sa von den Angestellten der städtischen Kanzlei (Stadt schreiber Nx. 6569, 10 501, Stadtschreibereidiener Nr. 7172, 7717, Magistrats sekretär Nr. 11 368

, Magistratskanzlist Nr. 11 339, 11 499, Magistratsregistrator Nr. 11 497) und des Rates (Ratsfuhrmann Nr. 10Ö0, Ratsdiener Nr. 6379, Rats- dienerknecht Nr. 6732, Ratswaldhüter Nr. 8435, Wasewneister Nr. 12173, 12 390); der langjährige Rats- und Stadtschreiber Johann Felix Gigi erhielt 1776 sogar gratis das damals nur selten verliehene Bürgerrecht (375). Auch die Angestellten des städtischen Bauhofs (Stadtzimmermaim Nr. 854, 9671, Stadt maurer Nr. 5367, Brunnenmeister Nr. 7461) und des Spitals (Spitalmeister

Nr. 120, 5347 f Barbier der armen Leute Nr. 123) sowie die Stadtköche (siehe oben S. 31, Nr. 9488) werden, teilweise bevorzugt behandelt. Hier hat der Stadt rat bei der Befreiung jedenfalls das öffentliche Interesse gelten lassen und das gleiche ^ilt von einem Schneider, der zuglei ch den Wächter auf der Fei gen brücke macht (Nr. 7517), sowie von taxbefreiten Musikern, welche für denPfarr- ehor aufgenommen wurden (Pfarrviolinist Nr. 7996, Pfarrkirchentrompeter Nr. 11154, vielleicht auch zwei

andere Musici Nr. 6247 und 8415 und der Violin- und Konzertgeiger Neubaur Nr. 10195). Dasselbe Motiv darf endlich bei den deutschen Schulhaltern und Schulmeistern in der Stadt, in Rentsch und in Leifers (Nr. 151, 195, 2420, 5710, 5719, 5893, 7367, 8518, 10 133, 10 725, 10 765, 11 635) angenommen werden. Seltener erscheinen die Lateinschulmeister unter

16
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Category:
History
Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BJGKK_09/BJGKK_09_25_object_3882149.png
Page 25 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
- und Inwohnerschaft gestanden. Befiehlt doch Bischof Fried rich von Trient im Jahre 1211 als Stadtherr den Bozner Bürgern, daß sie ohne sein Wissen nicht den adeligen Stand anstreben oder gar Häuser in der Stadt an Bitter verkaufen dürfen 6# ). Zweifellos auch deswegen, weil die Betreffenden und ihre Häuser aus der Steuer- und Leistungsgemeinde ausschieden und Stadt herr und Stadt dadurch geschädigt wurden. Mit dem Zug des Adels in die Stadt vollzog sich darin ein grundlegender Wandel. Es ist begreiflich

, daß der Adel seiner sozialen Stellung und seinem Besitzvermögen entsprechend Einfluß auf die Stadtregierung gewinnen konnte. So hatte er bereits seit dem Privileg König Friedrichs von 1442 drei Vertreter im Bozner Stadtrat sitzen; damit wurde der frühere neungliedrige Bat auf 12 Mitglieder erhöht ®°). Seit dem 16. Jahrhundert wurde dann die Adelsertebung von Bürgern im| gesteigerten Maße üblich und wir finden, daß gerade die Bozner Neuadeligen ihrer Stadt gleich wie zuvor gedient

haben. So z. B. die Familien der Zobel und Gümmer, der Semmelrock und Zallinger, der Hepperger und Remich, der Kager, Mayrl und Menz, welch© der Stadt im 18. Jahrhundert eine Reihe von Bürgermeistern geschenkt haben. Aufnahmen von Adeligen zu Bürgern kommen gleichwohl im Material der Bür gerbuchausgabe nicht vor. Jedoch solche zu Inwohnern und zu Tolerierten (Bürgerbuchausgabe Nr. 1715, 2365, 2745, 2764, 3519, 9088, 10 586). Aus einem Vermerk im Inwohnerbuch (zu Nr. 1715) geht hervor, daß von den Adeligen statt des Eides

nur eine Angelobung auf den Fürhalt der Inwohner gefordert wurde. Etwa so wie bei den Bürgersöhnen statt des Eides die Angelobung auf den Fürhalt der Bürgerrechte gefordert wurde. Wir ersehen daraus aber auch, daß der Adelige, der Inwohner werden wollte, die Dienste und Pflichten gegen über der Stadt übernehmen mußte wie der Nichtadelige, daß also die Aufnahme mit dem Verzicht auf die Inanspruchnahme adeliger Freiheiten gegenüber der Stadt verbunden war. d) Die Qmllenlage Bevor wir in die statistische Verwertung

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Category:
History
Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
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Page 39 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
aus der Bürgerschaft hinaus — fast zur Hälfte aus Bozen selbst und seiner Umgebung. Auffallend ist der hohe Beitrag des Pustertates, aber begreif lich bei dem hervorragenden Stand dieses ausgesprochenen Yiehzuchtgabiete's. Die Sch.maizier hatten die Aufgabe, die Stadt — ihr Bedarf war bei der Verkehrsbedeutung Bozens nicht gering — mit Fett zu versorgen. Dazu eigneten sich von jeher die Graixbündner, weil sie über billige Bezugsquellen in ihrer Heimat und auch sonst verfügten. Man betrachtete sie — selbst als seit

ten dieses Spezial wirtsberiuf as vorkommen, die Kaffeesiederei nicht als ausge sprochen .südlich bezeichnen; doch ist, da der erste Kaffeesieder aus dem Süden barn (1736 der «ben genannte Römer) anzunehmen, daß der Kaffeegenuß von dort her in Bozen eingeführt wurde wie in Graz, wo nach den Feststellungen Popelkais (a. a. 0., S. 40) der erste Kaffeesiedeil 1704 (aus Oberriteulien) nach weisbar ist. Der Bedarf sun Köchen und; Köchinnen scheint durch den großen Markt verkehr begründet.. Entweder

; wir haben oben (S. 14) schon gehört, daß die Bozner Bürger und zum Teil auch die Inwohner den Wein aus ihren eigenen Weinbergen unter gewissen Bedingungen ausschenken durften; so war an ständigen Schenken — neben den zahlreichen Wirten — kein rechter Bedarf vorhanden. '■ Die Siedler (Auskochereien für das ärmere Volk) treten zahlenmäßig gegenüber den Wirten sehr zurück. Im Gegensatz zu diesen kamen sie — mit einer einzigen Ausnahme — aus Bozen und seiner näheren und weiteren Um gebung

: es ist also ein typisch heimisches Gewerbe. Dasselbe gilt von einem anderen zahlenmäßig und wirtschaftlich schwachen Beruf, den Me lb :lern (MehlMeinv erkauf era). - v Zu den häufigsten Berufen gehören die Müller und die Bäcker. Ein schöner Hundertsatz stammt bei beiden Berufen aus Bozen selbst (27), auch den auffallend hohen Anteil deis unteren Eisaoktales (17 % bei den Müllern, 10,8 % bei den Bäckern) haiben beide Gewerbe gemeinsam. Die dortigen Bauern ;> sind noch am ehesten als Köraühauern zu bezeichnen und dJais

auffallenderweise höhere Ziffern. Unter den Baiern überwiegen die Leute atu.s den Alpenrandorten, bei den Schwaben ist Nesselwang weit voran; von 9 Bäckern des schwäbischen Raumes stammen 5 aus diesem Ort, Und zwar verteilt sich der Zuzug auf die kurze Zeit von 1595—1629. Es dürfte also der eine Nesselwanger den anderen aus dem Heiinatort nach gezogen halben. Müller und Bäcker gab es in Bozen 2 bis 3mal soviel als Metzger. Dieses wirtschaftlich sehr starke Gewerbe erhielt seinen Nachwuchs — über die Ergän zung

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Category:
History
Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
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Page 40 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
sehen „Ketzer' forderte — als „notwendiges Uebel'. Erst seit Ende des 17, Jahr hunderts gelang es dann, die Engadiner durch Heimische m ersetzen, und 1769 trat sogar ein Sohmalzler aus der Obersteiermark (St. Peter am Kammers berg) ein. Das Metal lg e werbe beschäftigte in Bozen weniger Men&chen als das Lebensmittel- und Bekleidungsgewerbe oder auch als das Handels- und Ver kehrs-gewerbe. Die Stadt ist weder der Mittelpunkt noch liegt sie in der Nähe von metallverarbeitenden Erzeugungsstätten

. Aber sie war immerhin, das Zen trum eines großen landwirtschaftlichen Bezirkes und darüber hinaus spiegeln sich auch der starke Fuhrwerksverkehr, der durch die Stadt führte, und die Luxusbedürfnisse einer wohlhabenden Bürgerschaft in unserer Tabelle (IVc) wilder. Am stärksten sind die Schmiede vertreten, und zwar in der Spezial- gliederung, wie sie die Vorgroßindustrielle Zeit kannte und ausgebildet hatte. Doch überwiegen die Schmiede überhaupt und entsprechend dem Pferdeverkehr auch die Hufschmiede. Die Zahl

der Glockengießer und -schmiede zeigt uns, daß die Stadt — wie wir auch sonst wissen — zeitweise neben Trient und Brixen den südtirolisehen Raum versorgt hat 73 ). Der Anteil der Bozner an den Schmiede- berufen ist im allgemeinen höchstens ein Drittel bis ein Viertel, bei den Schlos sern noch niedriger; auffallend hoch der Zuzug aus dem unteren und oberen Ei sack tal, wo in den Bergwerksstädten Klausen und Sterling Lernstätten des 5 Metal Igewerbes vorhanden waren. Auch Nordtirols bergwerksbedingte Erzeu

. Nicht nur Brixlegg, Hall unid Innsbruck sowie Trient, sondern auch Salz burg, Freiburg, Augsburg, Annaberg in Meißen, Brünn in Mähren und vor allem norddeutsche Orte (Magdeburg, Braunsberg in Ostpreußen, EMng) tau chen auf. Die alte nordeuropäische Schmiedekunstblüte wirkt hier noch nach; im übrigen verirrte sich sogar ein Goldschmied aus England nach Bozen. Aus Italien kam — das ist auch beruflich ein Gegenpol — nur ein Goldschlager. Die Zinngießer, annähernd so stark wie die Kupferschmiede, sind w – Vgl

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Category:
History
Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
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Page 16 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
von Leuten, welch© auf längere Dauer die öffentliche Wohltätigkeit in Anspruch nehmen, ab. So wird z. B. 1724 eine Witwe nur deswegen toleriert, weil jemand dafür bürgt, daß sie dem Publico nicht zur Last fällt 18 ). Der Zusammenhang zwischen Armenversorgung und Bürgerbuch ergibt sich im Falle Bozen auch daraus, daß im Bürgerbuch nicht nur die Bewohner der Stadt, sondern auch der Zwölfmalgreien und der Gemein den Leifers und Gries aufscheinen. Die Stadt und die genannten Gemeinden zusammen bildeten

räumlich das alte Stadt- und Landgericht Bozen und ent sprachen einer großen Armenfürsorgegemeinde; noch beute ist das Bozner Städtische Spital für diesen ganzen Raum zuständig. Ist also die Armenversorgung ein Hauptmotiv für die Anlegung des Bürger buches, so darf doch noch nach weiteren Beweggründen gefragt werden, welche den Anlaß zur Kontrolle des Bewohnerstandes gegeben haben. Ein solcher ist u. a. wohl die Beschränkung der Gemeindenutzungen (Holz, Weide, Fischerei, Jagd) auf einen bestimmten

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Category:
History
Year:
1948
Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
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Page 71 of 158
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 157 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading: g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark: D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID: 273053
Bürgerssöhne in der Statistik 'nicht mitgezählt werden können (s. o.). Der engste heimische Stock übersteigt so 'den Brixner Wert für den Zuzuig ans dem Gebiet der Pfarre Brixen im 16. Jahrhundert (31 %, die Stadt selber stellte nur 29 %); •er übersteigt auch die Zahlen, welche Reutter für Brünn in den Jahren 1614 bis 1744 (36,2 %) 27 ) und Popelka für Graz und für die Jahre 1720 bis 1819 (nur 27 % ) 28 ) errechnet haben. Der außerordentlich hohe Bozner Wert erklärt sich aus der Einbeziehung

oder des Hügellandes vergleichen lassen. Blondinger 2tl ) h,at für Weißenburg (zwischen Eichstädt und Nürnberg) für diesen Umkreis (auf Grund der Kirchenbücher) und für die Jahre 1555 his 1720 errechnet, daß fast die Hälfte der Zuwandernden ihm entstammt. So hoch 1 kommen wir bei Bozen in folge des Ge'birgscharakters der Landschaft und der dadurch 'bedingten gerin geren Siedlungsdichte nicht, sondern höchstens auf ein Drittel, selbst wenn wir die Zuwanderer aus dem Bozner Landigebiet (Zwölfmalgreien, Gries

und Leiters) zur weiteren Umgebung rechnen wollten. Ohne sie stellt sich der Anteil der weiteren Umgebung, wenn wir uns an die iin Punkt 2 und 3 der. Tabelle XI a bezeichneten Räume (halten, auf 20 % und, wenn wir statt des südlichen Bozner Unterlandes die an 'die Stadt unmittelbar am grenzenden Teile des unteren Eisack- • tales ('Steinegg, Tiers, Völs) einbeziehen, auf über 22 % (1852 bzw. 1617). Inner halb dieses Raumes sendet die meisten Zuwanderer der Ritten (593), dann kommt der «ben abgegrenzte Raum

über die Mendel nur sehr wenige StaJdüustige nach Bozen ,(22) ; hier spricht sich die Vol'ksgrenze aus und die Tatsache, daß der Nonsberg schon in früheren Jahrhunderten auteh wirtschaftlich nach dem zwar weiter entfernten, aber stammverwandten Trient gravitierte. In einem Umkreis von 60 km Luftlinie läßt sich dann fast das ganze übrige Südtirol umfassea. In ihm liegt eine Reihe von anderen Städten und Marktorten, welche bäuerliches Blut aus ihrer Umgebung auf- und damit dem Handels zentrum Bozen

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