Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16. - 18. Jahrhundert.- (Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 8. 1948)
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Author:
Huter, Franz / von Franz Huter
Place:
Bozen
Publisher:
Verl.-Anst. Athesia
Physical description:
157 S. : Ill.
Language:
Deutsch
Notations:
T. 1. Die Herkunft der Bevölkerungs Bozens in den neueren Jahrhunderten : Bemerkungen zur Ausgabe des Bozner Bürgerbuchs 1551 - 1806. T. 2. Das Bruderschaftsbuch der Bozner Maurer 1602 - 1777
Subject heading:
g.Bozen ; s.Bevölkerung ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; z.Geschichte 1500-1800 ; <br />g.Bozen ; s.Maurer ; s.Verbrüderungsbuch ; z.Geschichte 1602-1777
Location mark:
D II Z 193/8 (2. Expl.) ; D II Z 193/8 (1. Expl.) ; II Z 193/8
Intern ID:
273053
ist. 9. Der starke Zuzug aus dem Pustertal nach Brixen wie nach Bozen ist an gewisse Berufe gebunden: an die Binder und Zimanerleute (holzverarbeitende Gewerbe und damit Hinweis auf die Pusterer Forstwirtschaft) und an die Weber. Bei letzteren stellen die Pustertaler in Brüten 'die Hälfte der zuwan dernden Meister (7 von 14). Die Frage, inwieweit die Hochtäler Südtirols (vor allem des Pustertal-es, aber auch des Vintschgaues) schon seit dem Mittelalter Wollgarn und Loden erzeugt und exportiert halben, wäre
der näheren Unter suchung wert; auch die Tuehscherer in Brixen wie in Bozen (in Brixen werden im Laufe des 16. Jh. ihrer 6 aulfgenommen) dürften damit zusammenhängenv 10. Bei den Aerzten,, Badern und Barbieren möchte man in Bozen mehr, in Brixen wenigstens den einen oder anderen italienischen Namen erwarten.; es überwiegen jedoch 'die Zuw,anderer nördlicher Herkunft. In Brixen »stellen sie bei den Badern und Barbieren im 16. Jahrhundert fast die Hälfte, Südtirod gibt 30, Nordtirol 15 Prozent
, während in Bozen — es sind allerdings nur von 61 Zuwanderern dieser Berufe die Herkunftsorte bekannt — die entspre chenden Zahlen 21 : 25 : 7 Aufnahmen lauten. 11. Bei den Beamten und Freien Berufen sind da wie dort die Musiker landfremde Leute (aus Italien oder dem böhmisch-mährischen Bereich), die Schulhalter besonders stark heimatgefcunden; auffällig ist, daß die Quellen gerade für diese Berufe häufiger als bei anderen die Herkunft verschweigen. 12. Im allgemeinen. ist der Nord-Südwanderzug
im 16. Jahrhundert stärker als später, so daß das Brixen des 16. Jahrhunderts für manche Gewerbe höhere Hundertsätze der oberdeutschen Zuwanderung aufweist als das Bozen des 16. ibis 18. Jahrhunderts: sie betragen in Brixen für die Metzger 33 Prozent, während in. Bozen du diesem Gewerbe die Heimischen und die Pustertaler über ragen, für die Schmiede (s. o. unter 5) 25 Prozent, für die Schneider ebenfalls 33 Prozent (in Bozen nur 9 Proizent von den Herkunftsbestimmten). Auf der anderen Seite ist bemerkenisrwert
, daß das Einzugsgebiet Bozens viel, weiter nach Norden ausgreift: so z. B. bei den Goldschmieden bis in norddeutschen Städte, wahrend in Brixen Nürnberg als äußerster Punikt erscheint; bei den Malern finden wir in Bozen Schwaben und Franken, während in Brixen nur ein St. Gal- lener genannt wird und 'da wie dort der stärkte nordtirolische' Anteil auffällt. Endlich stehen bei den Schneidern in Bozen Bayern, Schwaben, Franken, Schweiz, Ungarn, Italien auf der Liste, während in Brixen nur die ersten zwei Herininftsräume