, es wird bereits Bresche geschossen, und ist der Sturm demnach unmittelbar bevorstehend. Man glaubt nicht, daß fich die Festung lange mehr wird halten können. * Berlin. Sämmtliche in Sedan erbeuteten 80,000 Chaffepotgewehre und 530 Geschütze werden im Kampfe um Paris verwendet werden. * Rache für die Sprengung der Zitadelle von Laon wird preußischer SeitS in Aussicht gestellt. BiSmarckS Journal schreibt: Repressalien stärkster Arr seien geboten, um den Fran zosen für alle Zukunft die Lust zu benehmen
von der Gesangennehmung Napoleons die Uebergabe der Festung sehr schroff abgelehnt mit der Antwort; „Der Kaiser kümmere ihn nicht im mindesten, er habe allein in Metz zu befehlen.' * Die Festung Metz wurde kürzlich von den Preußen sehr heftig beschossen, und eS sollen an dem betreffenden Abende 10l)0 Granaten nach Metz geschleudert worden sein. * Paris. Eine Depesche deS Kommandanten von Straß - bürg vom 9. sagt: Die Lage hat fich verschlimmert, daS Bom bardement ist ununterbrochen, das Artilleriefeuer verheerend
wird von den Preußen bombardirt, vertheidigt sich jedoch sehr tapfer. * Die Kaiserin Gugenie wird sich, wie man auS Brüssel meldet, zur Königin Viktoria nach England und von da zu ihrem gefangenen Gemahl nach WilhelmSböhe begeben. * Die Zahl der bisher in Belgien internirten Soldaten beträgt 14,500, darunter General Septeuil. * PariS erwartet nun täglich den Angriff der deutschen Armeen. ES wurde angeordnet, daß Niemand ohne besondere Erlaubniß des Ministers deS Innern die. Stadt betreten over verlassen darr
. Die immer wachsende Zahl der Mobilen macht eS nöthig, einen großen Theil derselben in der Stadt einzu quartieren, bis die Baraken auf den freien Plätzen für^sie fer tig find. Zwölfhundert Brieftauben befinden fich im Hotel de Ville; fie sollen während der Belagerung eine Art Estaffeten- dienst zwischen der provisorischen Regierung in TourS und jener in Paris besorgen. Rochefort wurde beauftragt, für den Fall der Noth die Vertheidigung von Paris mittelst Barrikaden zu organifiren. Die großen
französischen EtablissementeS ziehen auS. Die Bank von Frankreich flüchtete fich nach Toulouse mit ihren 800 Millionen gemünzten Geldes; ras Komptoir d'ESkompte zieht fich nach Nant.S zurück. Alle innerhalb der Mauern der Sladt verschlossenen Friedhöfe werden wieder geöffnet. * Wie man unterm 12. aus Paris schreibt, wäre die Erplofion deS PulverthurmeS in Laon eine reine zufällige ge wesen und hätte einer weit größeren Anzahl von Franzosen als von Deutschen daS Leben gekostet. Paris, 15. Sept