Aus alter und neuer Zeit : Geschichten und Erzählungen
Fortschritt der Zeit nicht zu verschließen und Ober- waldheims Zukunft nicht der Versumpfung preis ZU geben. (Lauter lange dauernder Beifall im Zuschauer- räume. ,,Brav, Herr Doktor, gut gesprochen!' welchen Zu- ruf der Siadtbräuer Schnapp höhnend parodiert). Trotz der Aufforderung des Bürgermeisters meldet sich sofort kciz? zweiter Redner. Es geht nur ein Summen und Krausen durch die Versammlung, aus dem man hie und da ein lauter gesprochenes Wort versteht. Endlich erhebt sich ein Mitglied
des Gemeinderates, der Stadtpfarrer Thomas Huber, und erbittet sich das Wort, worauf sogleich volle Ruhe eintritt. Der Pfarrer erklärt, als Diener der Kirche wolle er sich in eine so rein weltliche Sache, wie es der Bau eines Rathauses sei, nicht einmischen und werde dabei mit der Mehrheit stimmen. Den gegenwär- tigen Friedhof, wie man schon lange davon-rede, lasse er zwar ungern außer die Stadt hinaus ver- legen, weil dadurch viel Gebet für die abgeschie- denen Seelei? verloreil gehe
; er werde aber, wenn es auch das Landesgesundheitsamt so verlange, nicht dagegen sein, »im so weniger, als er von seinem ©ibiiiii aus Tag und Nacht nur die leidige Aus- ficht ans das Gräberfeld hinab habe und auch na- nieiitfich nach längerem Regenwetter von sehr un- angenehmen, viel Schnupftabak notwendig machen- den Ausdunstungen nicht wenig belästigt sei. Daß auch der Widnm selbst schon lange baufällig sei,