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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 15 of 16
Date: 22.05.1902
Physical description: 16
behandelt, warme Anerkennung zollen müssen.' Alsdann fügt das protestanische Blatt noch hinzu: „Wir halten es geradezu kür ein Verhängnis, dass einer solchen, die Merkmale der Besonnenheit, reifer Staats- und Welt- Weisheit und klaren christlichen Denkens an sich tragenden Kundgebung... als Gegenstück ein derartiges Schwarm geistertreiben gebenübersteht, wie es einige Hauptredner des evangelischen socialen Eongresses in der evangelischen Kirche zur Herrschaft zu führen bestrebt sind.'') In Tausende

Fragen der Gegenwart vertraut erprobt.') Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung nannte dieses Rundschreiben „ein Ereignis von geradezu weltgeschichtlicher Bedeutung''), während die protestantische Kreuzzeitung in ihr „einen Markstein in der geschichtlichen Entwicklung der Kirche') erblickte. Die „Neuen hessischen Volksblätter' schrieben hierüber: „Dieses Schriftstück ... haben wir mit hohem Genuss gelesen, und der tiefdurchdachten... Art und Weise, wie das päpstliche Rundschreiben die socialen Probleme

und Ehren aufgewachsen waren, Eltern und Vaterhaus und Heimat Kirchenztg. für das kathol. Deutschland 1900, 33 (7. April). Kirchenzettung für das kathol. Deutschland 1900, Nr. 33. *) A. a. O. — 4 ) 3t. a. D. *) Berum novar. (Herder'sche Ausgabe Hl, S. 178, 180.) °) A. a. O. S. 180. — ) Matth. 29, 19. s ) Encycl. Sancta Dei Civitas v. 3. Dec. 1880. (Herder'sche Ausgabe I, 181 ff.) — 8 ) Lukas 1, 79. — >°) Job. 14, 17. “) Dir kathol. Kirche unserer Zeit I, S. 93.

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 13 of 16
Date: 23.10.1890
Physical description: 16
und die Ge wissenstreue erwachen. Die sozialen Fragen würden einer sicheren Lösung entgegengehen, auf dem Boden nämlich der praktischen Erfüllung des Gesetzes der Liebe und der evangelischen Gerechtigkeit; die öffentliche Frei heit würde vor der Ausartung in Zügellosigkeit geschützt sein, nur zur Uebung des Guten dienen und einen des Menschen würdigen Charakter annehmen; die Wissen schaften, denen ja die Kirche die letzte Unterlage sicherer Wahrheit bietet, die Künste, welche von ihr mit dem Hauche von oben

Zeit der Völkerwanderung die Scharen der Barbaren nicht durch ^ materiellen Widerstand bezwungen wurden, sondern allein durch die Kräfte der christlichen Religion, welche in die Geister eingriff und ihre Wildheit bändigte, welche die Gemüther fittigte und sie für die Stimme der Wahrheit und des evangelischen Gesetzes empfänglich machte, so gibt es gegen die Entfesielung der heutigen unzufriedenen Masten keinen andern schützenden Damm als die heilsame Kraft der Religion. Diese läßt

der Forderung des verderblichen Planes der Loge zu stürzen. Man nehme nun auf der anderen Seite den Fall, daß das Zusammengehen mit der Freimauerei und die Begünstigung derselben ganz aufhöre, und der Kirche, als E der stärksten sozialen Macht, die ihr gebührende Freiheit, die Bethätigung aller ihrer Funktionen einge räumt werde: ein wie günstiger Wechsel würde als bald in den Verhältnissen Italiens eintreten! Es würden bei der Einstellung des unseligen Kampfes nicht blos w>n selbst auch alle früher

beklagten Nachtheile und Gefahren verschwinden, sondern es würde auf dem ge priesenen Boden des Landes eine neue Blüthe aller jener Vorzüge der Nation eingeleitet, als deren mächtige Förderin Religion und Kirche immer erschienen find. Bald würden fich durch ihre göttliche Kraft die Sitten im öffentlichen und privaten Leben von selbst zum Besseren gestalten, die Familienbande würden gekräftigt, in allen Reihen der Unterthanen würde unter dem Ein flüsse der Religion das Gefühl der Pflicht

durchdrungen werden und deren Pfleger von ihr die überirdische Begeisterung empfangen, würden fich zu einem neuen Schwünge erheben. Wäre Frieden hergestellt mit der Kirche, so würde die religiöse Einheit und die Uebereinstimmung der Geister fester gekittet sein; es würde der Gegensatz zwischen den treuen Katholiken und Italien gehoben, und das letztere würde damit ein mächtiges Element der Ordnung und Erhaltung ge wonnen haben. Wäre den- gerechten Forderungen des Papstes Genüge gethan, wären

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 10
Date: 08.11.1883
Physical description: 10
' u. s. w. Hat je ein Tyroler so von seinen Landsleuten gesprochen? — Die Liebe zur Heimath zeigt sich deutlich in der Liebe zum Großtheil der Bevölkerung des Landes, die ja die Bauern, zumal bei uns in Tyrol ausmachen. Luther aber schreibt an die Fürsten wegm der Bauern, an deren Auf stand seine eigene Lehre von der evangelischen Freiheit zum Theile die Schuld trug: „Laste nur die Büchse unter sie sausten; o Herr Gott, wie hohe Zeit ist's, daß sie erwur- gert werden, wie die tollen Hunde. Darum soll hier zuschmeißen

Räthen zu Eisenach aus: „WaS wäre es, ob Einer schon um Besteres und der christlichen Kirche willen eine gute, starke Lüge thäte?' (Briefwechsel Landgraf Philipps, herausgegeben von dem Protestanten Lenz S. 372.) Ganz übereinstimmend war dies mit seiner früheren Aeußerung: „Es muß das heimlich Ja, (bei seiner Erlaubniß der Doppelehe) ein öffentlich Nein bleiben'. Wie ganz anders dachte der Tyroler Held, der Wirth an der Mahr, der sich lieber erschießen ließ, als durch eine Nothlüge

) Lehre wird die Welt nur je länger, je ärger'. „Unsere Evangelischen werden siebenmal ärger, denn sie zuvor gewesen; denn nach dem wir das Evangelium gelernt haben, so stehlen, lügen, trügen, freffen und saufen wir und treiben allerlei Laster'. „Der Teufel ist sogar zwiefältig in die Leut gefahren';' „da ein Teufel bei uns ist ausgetrieben worden, sind ihrer nun sieben ärgere in uns gefahren?' Man könnte doch eher meinen, von einer „Verböserung' als „Verbesserung' sei da die Rede. Hier gilt das Wort

. IV. Luther auf das erste Merkmal der Jüngerschaft Christi (Joh. 13,35) geprüft. V. Luthers letzte Lebensjahre, nicht der Ausgang eines Reformators. — Ein Ordensmann, Petrus Canisius. l. Ueberblick der reforma torischen Thätigkeit des Petrus Canisius für Deutschland. II, Canisius gegen Luthers falsche .evangelische Freiheit', ein Apostel der wahren. III. Drei bewegte Jahre aus dem Apostolate der evangelischen Freiheit, 1557-1590. — Ein Kardinal und Bischof, Karl Borro- mäus. I. Bedeutung Karls

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 18
Date: 28.01.1897
Physical description: 18
und Entscheidung des Reichsrathes das Recht zu, das ganze weite Gebiet der Erziehung und des Unterrichtes, ja sogar die Beziehungen zwischen Kirche und Staat und die Ordnung der äußeren Verhältnisse der Kirche zu regeln. Kann es aber den Hirten der Kirche gleichgiltig sein, ob diese Fragen mit Sachkenntniß und kirchlicher Gesinnung oder mit Vor- urtheil, mit Geringschätzung oder gar mit Feindseligkeit behandelt werden? Haben wir nicht die Erfahrung machen müflen, daß hier in früheren Zeiten verhängnißvolle Miß

griffe gemacht worden find, an deren Folgen nicht nur die Kirche, sondern auch die staatliche Ordnung leidet? Von der größten Wichtigkeit ist es darum, in weffen Hand 'Ihr ein so folgenschweres Amt. wie das Reichs rathsmandat, leget, von treffen Handhabung Euere heilig sten Angelegenheiten mitabhängen sollen. Wir können uns darum der Pflicht nicht entziehen, einige Mahnn orte au Euch zu richten, damit Ihr Euer Wahlrecht so aus übt. daß es allen Eueren Interessen zum Heile und Segen ;ereiche

. Gelegentlich der letzten allgemeinen Versammlung der Katholiken Oesterreichs haben wir bereits öffentlich msgesprochen, welche Gesichtspunkte die Thätigkeit der Katholiken in den Vertretungskörpern des Reiches, sowie der Königreiche und Länder leiten müssen. Es wird ücht überflüssig sein, diese Gesichtspunkte Euch nochmals wr Augen zu halten. Die Grundlage des Glückes der Völker ist die Religion, die Pflegerin des religiösen Lebens aber ist die idlige Kirche. In ihr hat der göttliche Heiland die schätze

seiner Lehre und seiner Gnade hinterlegt, um sie !en Völkern des Erdkreises zu ihrem Heile zu vermitteln. Diese erhabene Aufgabe hat die Kirche also von keiner weltlichen Macht, sondern von ihrem Stifter, unserem Herrn und Heilande Jesus Christus empfangen; sie kann sich dieselbe darum auch von keiner weltlichen Macht ver kümmern und verkürzen lassen; sie muß den Anspruch festhalten, diese Aufgabe in vollkommener Freiheit zu er füllen. Nun haben aber Euere Oberhirten schon wieder holt darüber geklagt

, daß sich die Kirche in Oesterreich dieser Freiheit nicht erfreue, daß vielmehr die staatliche Gesetzgebung in das der Kirche zustehende Gebiet tief ein greife, daß die freie Entfaltung der in der Kirche wirkenden Kräfte vielfach gehemmt und das Wirken der Kirche und ihrer Diener einer drückenden Bevor mundung unterstellt sei. Gewiß wollen wir gerne zu geben, daß ja in den letzten Jahren Manches besser ge worden ist; die Regierung und die parlamentarischen Körperschaften haben die gerechten Ansprüche

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 10
Date: 02.08.1888
Physical description: 10
an dem Tiber oft.überfluthet wird, so daß Israel in Rom fast alljährlich eine Sündfluth er leben muß. : , Eine Brücke führt zur Tiberinsel hinein, die im Alterthume dem Gölte der Heilkunde Aesculap geweiht war und desien Tempel an der Stelle stand, wo jetzt die Kirche S. Bartholomäo steht. Die Insel ist übrigens so groß, daß nebst der Kirche mit dem geräumigen Vorplätze auch mehrere andere größere Bauten Platz finden. Die Kirche ist um das Jahr 1000 von Kaiser Otto III. zu Ehren des hl. Adalbert von Prag

erbaut, desien R e l i q U i e n mit denen des hl. Bartholomäus im schönen Porphyrsarge unter dem Hoch altäre ruhen. Man zeigte uns auch andere Ueberreste z. B. vom hl. Paulinus, Bischof von Nola, einen Dom aus der Krone des Heilandes und eine umfangreiche Schale, in welche die dem hl. Apostel Bartholomäus abgezogene Haut gelegt wurde. Die Kirche wird auch jetzt noch bei höherem Waflerstande des Tiber überschwemmt, daß sie voll Wasser wird. Die durch 14 Marmorsäulen in 3 Schiffe ge theilte Kirche

zeigt gefällige Bauformen.. Bei der Belagerung RomS im Jahre 1849 schlug in diese Kirche eine Kanonen kugel (24pfünder) ein, welche als Erinnemngszeichen in die Mauer eingesetzt wurde. Unser weiterer Besuch galt der Kirche S. Cäcilia am rechten Ufer, eine der berühmtesten und denkwürdigsten Kir chen, worin sich das Andenken an jene edle Römerin aus dem Geschlechte der Cäcilier knüpft, die als jungfräuliche Gattin Valerians Blutzeugin Christi ward und als die Pflegerin und Patronin der helligen

wurde in ihrem Blute noch lebend von den Christen aufgefunden. Am dritten Tage darnach starb sie, nachdem sie vorher ihren Palast dem Papste Urban übergeben, damit er zur Kirche umgewandelt werde. Der hl- Leib der Martyrin wurde in golddurchwirktem Prachtkleide, womit sie sich zum Martertode geschmückt hätte, so wie man ste auffand, in der Katakombe des hl. Calixtus beigesetzt, wo sie bis zum Jahre 821 ruhte. Ihr Grab wurde ganz ver gessen und nur auf göttliche Offenbarung an Papst Paschalis

I. wieder aufgefunden und die Beisetzung in der der hl. Cäcilia geweihten Kirche vollzogen. Unter dem Altare ist das Bild der Heiligen aus weißem Marmor, ein Werk vom Bild hauer Maderno mit der Inschrift: „Siehe hier das Bild der hl. Jungfrau Cäcilia! Wie ich sie unversehrt im Grabe liegen sah, ganz in derselben Körperlage stellte ich sie im Marmorsteine dar.' Unaussprechliche Anmuth, Schönheit, Sittsamkeit und Adel sprechen aus dem Marmorbild, und obwohl man das Antlitz nicht sieht, so ergänzt es der Be schauer

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 1 of 10
Date: 12.07.1883
Physical description: 10
in der Huld des Landesfürsten den mächtigsten Schutz gefunden hat, ist zum Ausdrucke gekommen im Landesgesetze vom-7. April 1866. ' Durch dasselbe wird die Bildung einer selbstständigen Gemeinde des evangelischen Glaubensbekenntnisses mit dem Rechte der gemeinsamen und öffentlichen Religionsübung den kompetenten Behörden nur im Einverständnisse *r-U dem tirolischen Landtage gestattet. Mit Verletzung des alten Rechtes und insbesondere des Landesgesetzes vom 7. April 1866 haben sich nun zu Innsbruck

und Meran selbstständige protestantische Gemeinden gebildet, ohne daß der Landtag hierüber gehört worden, ja gegen dessen feierlichsten, ununterbrochenen und durch den lautesten Wiederhall im ganzen Lande bekräf tigten Protest. Zuerst wurde in Innsbruck durch den Ankauf einer früher katholischen Kapelle zur Herstellung einer öffentlichen evangelischen Pfarrkirche geschritten. Damit nicht zufrieden, wird nun auch in Meran der Neubau einer eigenen Pfarrkirche in's Werk gesetzt. Die Baubewilligung

des Landes- fürsten und die andauemde Haltung des Landtages gesichert. Dem eigenmächtigen Erachten eines Ministers blieb es vorbehalten, unser Recht als nicht mehr bestehend zu erklären. ' In der Erklärung vom 15. Okt. 1872 hat die Majorität des tirolischen Landtages darauf hingewiesen, daß der Bestand der evangelischen Gemeinden in Innsbruck und Meran selbst nach den Bestimmungen der allgemeinen StaatSgesetze ein ungesetzlicher sei, indem diese Gemeinden größtentheils zu Gunsten von Ausländern, denm

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 10
Date: 03.05.1888
Physical description: 10
, Fabriano, Fossato, Foligno, Spello, Asiisi. Zwischen Foligno und Spello war in den nicht hohen Bergen doch noch Schnee zu erblicken. Hier ist die ganze Gegend mit Maulbeer- und Olivenbäumen bestockt, hin und wieder ragen- pyramiden förmige Cypresien empor, was der Gegend einen etwas me lancholischen Anstrich gibt. Assisi, ein Städtchen mit circa 16.000 Einwohnern, ist recht schön auf einem Hügel hingebaut und schon von weiter Ferne erblickt man die großartige Kirche del sau Francesco, welche den Leib

dieses Heiligen birgt, und um desienwillen sie bekannt und berühmt geworden ist. In der Ebene nicht weit vom Bahnhof entfernt ist eine große Kirche, welche in ihrem Innern das kleine Portiunkula-Kirchlein birgt, von dem der Portiunkula-Ablaß seinen Ursprung oder viel mehr den Namen erhalten. Um die Kirche stehen auch einige Häuser in der Ebene, in denen unser 50 Pilger von der Locanda Moretti aus einquartiert wurden. Wir kamen circa 6 Uhr Abends in Asiisi an und hatten die gleichen Kämpfe mit dem Kutscher

. Dort war es, wo ich Ihnen den ersten Bericht sendete. Wenn dieser gesagt hätte: noi siamo galantuomini und ich keine andere Italiener kennen gelernt hätte, so hätte ich es geglaubt. In der Portiunkula-Kirche wird auch das Zimmer ge zeigt, oder Zelle, in welcher der hl. Franziskus gestorben ist. Desien Tod ist in einem prachtvollen Gemälde al fresco an der Außenwand der Kapelle dargestellt.. Außerdem zählt die Kirche mehrere vorzügliche Bilder, die des Studiums werth wären, wenn man hinreichend Zeit hätte. Nachdem wir die heilige

Mesie hier gelesen, fuhren wir den Berg hinauf. Von der Höhe aus sieht man gegen Norden Perugia am gleich namigen See. Von dort aus soll man beide Meere, so wohl das mittelländische als das adriatische Meer erblicken. Wir besuchten zuerst die Basilica di s. Francesco, deren großer, von außen durch hohe Bogenstellungen gegliederter Bau weithin sichtbar ist. Die Basilika besteht aus drei über einander gebauten Kirchen, wenn man nämlich die Krypta der untern Kirche auch als solche betrachtet

, was man so wohl wegen ihrer Ausdehnung als Bau und Einrichtung mit Recht thun kann. Hier befinden sich die Ueberreste des hei ligen Franz von AM, der in seinem Leben auf Erden dem Befehle des Herrn zufolge die wankende Kirche wieder her stellte. Jetzt gilt auch von seinem Grab das Wort der Schrift: „Und sein Grab wird herrlich sein.' Viele Lampen brennen um dasselbe. Bekanntlich hat der gegenwärtige hei lige Vater den dritten Orden des heil. Franziskus in etwas umgestaltet und die Verpflichtungen einigermaßen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 8
Date: 30.12.1880
Physical description: 8
Ordenspriester, — das kennzeichnet die ganze Gemeinheit der jetzigen Machthaber in Frankreich. Jetzt geht man daran, die Schule vollends zu entchristlichen, und man ist so aufrichtig, diese Absicht auch einzugestehen. Die Verwaltung, das Heer, ja sogar den Richterstand hat man republikanisch eingerichtet, d. h. mrt Leuten besetzt, welche ihren Rücken vor den gegenwärtigen Machthabern beugen. Dabei müssen wir hervorheben,' daß nicht allein die Bischöfe un) Priester in dieser schweren Zeit treu zur hl. Kirche

der Reinigung und die Mutter der Entschiedenheit. Mit Frankreich steht Belgien aus der Verlustliste. Die Freimaurer-Regierung hat in der plumpsten Weise mit dem hl. Stuhle die Beziehungen abgebrochen und geht rücksichtslos daran, ihre kirchenfeindlichen Pläne durchzu führen. Das protestantische England gewährt der katholischen Kirche wenigstens gleiche Freiheit mit den andern Confes- sionen, und in dieser Luft blüht und gedeiht die Kirche immer mehr. Die Politiker der englischen Hochkirche müssen

jetzt auch die Sünden büßen, welche der Protestantismus ail dem treuen katholischen Irland begangen hat. Irland, obwohl arm und bedrängt, ist nicht allein der dreihundert- jährigen Verfolgung nicht unterlegen, sondern es ist eine Macht geblieben, welche das große England fürchten muß, welche ihm die größten Verlegenheiten bereitet. Rußland, das im Innern unterwühlt und zerrüttet ist, scheint sich in letzter Zeit der katholischen Kirche zu nähern und wenigstens die Uebung der katholischen Reli gion, die geordnete

kalholische Seelsorge, wieder gestatten zu wollen. Jedoch die Verhandlungen mit dem Papste sind noch in der Schwebe; deßhalb wollen wir auch mit unserm Urtheile warten. Gebe Gott, daß die katholische Kirche in Rußland bald recht kräftig wirke zum Heile Rußlands! Das deutsche Reich hat seinen Frieden mit der Kirche auch im Jahre 1880 noch nicht gefunden. Die Kölner Domseier, auf welche so viele deutsche Katholiken hofften, ist vorübergegangen, ohne daß eine Versöhnung des Staates mit der katholischen

Kirche erfolgt wäre. Der verknöcherte Protestantismus ist in solchen Vorurtheilen befangen, daß wir fürchten müssen die hl. Kirche werde noch lange leiden müssen, bis endlich auch für sie die Tage des Frie dens anbreche. Dagegen ist in jenem Lande, wo der Kampf gegen die katholische Kirche begann, in Baden, be reits ei ■ erträglicher Ausgleich, ein guter Anfang zur Bess erung gemacht worden. Ein anderes Zeichen der Besserung ist die Bewegung gegen den Erbfeind des Christenthums, gegen das Judenthum

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 18
Date: 24.07.1902
Physical description: 18
war am 29. October 1822 zu Gorki geboren und gehörte einem alten polni schen Adelsgeschlechte an. Er wurde 1861 zum Nuntius in Brüssel ernannt und 1866 von der preußischen Re gierung, bei der er als persona gratissima galt, auf den erzbischöflichen Stuhl von Posen-Gnesen berufen. Im Culturkampse zeigte fich Ledochowski als ein uner schütterlicher Fels, als ein unbefiegbarer Vertheidiger der Rechte seiner Kirche. Er musste die Rache des prote stantischen Staates hart fühlen. Außer vielen Geld strafen traf

aus und suchte von den Leuten Geld zu leihen. Um seinen Zweck eher zu erreichen, lies er in Hemdärmeln herum; denn so würden die Leute doch nicht zweifeln an der Wahrheit seiner Aussage und ihn wirklich als Maler, der eben aus der Kirche von der Arbeit kommt, be trachten. Nachdem er aber dennoch in mehreren Häusern abgeblitzt war, gelang es ihm doch endlich, eine arglose Person zu finden, die ihm eine Krone lieh. Bald darauf kam er zu ihr zuück mit einer 10 Kronenbanknote. Die Person öffnete ihre Brieftasche

u. s. w. Aber in festem Gottvertrauen und „mit vereinten Kräften' an die Arbeit, dann kann und wird es nicht fehlen. Zillerthal, 21. Juli. Der gestern auf 10 Uhr vormittags im Speisesaal beim „Neuhaus'-Wirt in Mayr- hofen festgesetzte protestantische Gottesdienst hat wirklich stattgefunden. Jedoch, was man vorausahnen konnte, ist thatsächlich auch eingetroffen: nicht ein Drittel der gegen wärtig in Mayrhofen weilenden Sommergäste haben fich zum evangelischen Gottesdienste eingefunden. Ja sogar die Veranda

und zur Erhaltung des reli giösen Friedens in Dorf und Thal Die Predigt hielt hoch». Herr Cooperator Gabriel Kellinger von Zell. und beantwortete dabei die Frage: „Warum lieben wir die katholische Kirche'. Es war wirklich freudig zu sehen, wie zahlreich dieser Festgottesdienst besucht war und wie nicht wenige auch von den Nachbargemeinden Zell, Hippach, Bramberg, Finkenberg usw. sich betheiligten. Fürwahr ein gutes Zeichen! Es ist richtig, die Glaubensgefahr ist groß, wir verkennen es nicht, aber je größer fie

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 11 of 12
Date: 27.01.1881
Physical description: 12
zurückdrängen; UNO avulso non delicit alter! Das Uebel in der Wurzel zu treffen, ist Aufgabe einer g e i st i g e n Macht, ist Aufgabe der Kirche, die mit ihren überirdischen Heilmitteln in die Tiefen der Gewissen reicht. Dazu bedarf aber die Kirche der ihr von Gott gegebenen Freiheit; ihr diese schmälern heißt, besonders in der Gegenwart, nicht clericale Uebergriffe zurückweisen, wie moderne Staatsweis heit orakelt, sondern es heißt die Kirche an der wirksamen Mitarbeit an der Rettung der Gesellschaft

hindern. (Bravo!) Will man Beweise? Sie sollen Sie haben! An demselben 6. März v. I., an welchem uns der verehrte Ausschuß seinen ersten Bericht vorlegte, sind drei competente Zeugen in Berlin und Paris für die Wahrheit obiger Behauptung über die wirksame Mitarbeit der Kirche eingetreten. Bet Berathung über die Verlängerung des Socialistengesetzes in Berlin sagte der Socialdemokrat V a h l t c i ch wörtlich Folgendes: „Dem Centrum muß ich zugeben, daß in den Ge genden, wo dasselbe Einfluß

hat, die Socialdemokratie nicht viel Boden gefaßt hat. Das kommt daher, daß die socialistische Wissenschaft nur in ,klarew Köpfen Platz findet, nicht in einer Bevölkerung, die ganz im Glauben befangen ist, im Gegensatze zum Wissen. Unser Anfang ist bis jetzt nur in großen S t ä d t e n mit intelligenter, beweglicher Bevölkerung.' (Große Bewegung.) Dies bestätigend, schreibt in Berlin an demselben 6. März die „Neue Evangelische Kirchenzeitung': „Die katholische Kirche ist es, welche die Arbeiter aus dem Banne

, wie gestern i für Bismarck, und für Beide nur so lange und in dem ! Grade, als sie sich ihre scharfen Sporen gegen die Kirche i an die Stiefel schnallten. Nicht wir, der Bruder Ferry s sagt cs ihnen, daß sie im Kampfe gegen den Syllabus nur ! für die Revolution in die Schranken treten. Ferry sagt es ! ihnen, daß sie auch nur das Wasser auf die Mühlen der ! Revolution leiten, in die zuerst ihr monarchischer Firniß I und ihre Loyalitätsphrasen geworfen werden. — Der dritte Zeuge ist jener Protestant

des Prote stanten zu Herzen nehmen, daß der Staat von der katho- : ltschen Kirche nicht blos nichts zu fürchten habe, sondern daß ihre Mithilfe von entscheidender Wirkung gegen die Hauptgefahr unserer Tage sein werde, „denn sie führt ja das arbeitende Volk aus dem Banne der socialdemokratischen Partei'. Ich rufe diesen zitternden Staatsseelen die Worte zu, welche in diesen Tagen die Kirche an Herodes richtete: non eripit mortalin, s|ui regna dat eoelestia. Der. welcher ein ewig dauerndes Reich verleiht

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 5 of 10
Date: 07.03.1889
Physical description: 10
. Auf die Ansprache des Cardinals Vallctta antwortete der Papst: beim Eintritte 1 in sein achtzigstes Lebensjahr und in das zwölfte feines Pontifi- kateS fühle er in einer für die Leitung der Kirche schwierigen Lage das Bedürfniß, insbesondere die Hilfe Gottes anzuflehen. Die Cardinäle kennen alle thatsächlichen Schwierigkeiten Europa'S, die ungewiffe und drohende Sachlage, durch die auch die Kirche in Mitleidenschaft gezogen sei; denn, ihrer Souveränetät und Unabhängigkeil im Handeln beraubt und einer fremden

Macht unterworfen, leide sie bei allen Gefahren, denen Italien nach innen und außen ausgesetzt sei. — Der Papst wies alsdann auf die jüngsten Unruhen in Rom und auf die äußeren Verwicklungen hin, durch die unter den Katholiken Bcsorgniße wegen des Papstes und der ernsten Lage, die der Religion in Italien bereitet werde, auftauchten. Man sage manchmal, die Kirche erfreue sich in Italien einer größeren Freiheit als in anderen Ländern. „Dies ist falsch, denn die Wegnahme der weltlichen Gewalt allein

schon ist eine gegen die Unabhängigkeit deS Papstes gerichtete schwere That und eine Beleidigung der Kirche. Die den Bischöfen bereiteten Schwierigkeiten, die Verweigerung oder Verzögerung des Exe- quatur, die neuen Patronatsansprüche, die Schwierigkeiten be treffs der Rekrutirung der Geistlichen, die Auflösung der religiösen Orden, die Ausschließung der Kirche vom Unterricht, das neue Strafgesetzbuch, die fast völlige Konfiskation der geistlichen Güter, die Angriffe auf die frommen Stiftungen

und andere Institutionen und auf den Frieden der Kirche und der den Sekten gewährte Schutz sind hinreichende Be weise, daß der Kirche in Italien die Freiheit fehlt. Dies ist für Italien um so schädlicher, als die Kirche schon daran er innerte, wie es im Jntereffe der Völker liege, den Grund sätzen der Religion treu zu bleiben, um ihren Pflichten zu entsprechen. Italien wird dies wegen seiner Unrankbarkeit mehr empfinden. Es ist Thorheit, zu glauben, es werde ge deihen können, wenn der gehäffige Krieg gegen die Kirche

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Page 9 of 14
Date: 15.06.1899
Physical description: 14
Beilage zu Nr. 24 des „Andreas Hofer'. Die Kirchweihe der Kaiser-Iuöitäumskirche in Wozen. Bozen, 8. Juni. Die Ausschmückung der Stadt ist nahezu vollendet und magst einen sehr guten Eindruck. Die Beflaggung in den österreichischen, tirolischen und päpstlichen Farben ist allgemein; viele Häuser find außerdem mit Draperien, Taxgewinden, Bildern und Inschriften decoriert. Be sonders reich find der Ansitz Stillendorf, Faxade und Thürme der neuen Kirche geziert. Die Kirche selbst in reinen, edlen

romanischen Formen gefällt allgemein. Im Innern wirkt der sehr reiche und schlankeCiborium-Altar, sowie das prachtvolle Mosaik in der Abside und am Front bogen außerordentlich gut. Die übrigen Theile des neuen Gotteshauses entbehren noch des Schmuckes und werden erst durch Malerei oder ähnliche farbenprächtige Dekora tion recht zur Geltung kommen. Allgemein ist aber auch das Bedauern, dass diese schöne Kirche mit ihrer hübschen Fayade in einer so engen Gasse steht und nicht wenigstens ihre Haupt- front

der neuen Kaiserjubiläumsstraße zuwendet. Der Platz vor der Kirche gegenüber dem Mädchenerziehungs- Jnstitut „Elisabethinum' ist ziemlich beschränkt. Jeden falls hat Bozen durch die neue Kirche einen künstlerisch sehr hervorragenden Bau, einen Anziehungspunkt für fremde und einheimische Freunde der hl. Kunst erhalten. — Heute um halb 12 Uhr langte Se. Excellenz Fürst bischof V a l u s s i in Begleitung des Vicekanzlers Msgr. Dr. Hutter und seines Caplans hier an und wurde vom Clerus, Festcomitö

etwas regnerisch und ein starker Wind spielte den Flaggen und Decorationen ein wenig mit. Doch steht zu hoffen, dass die Witterung den Glanzpunkt der äußern Festlichkeit, die Bergbeleuchtung begünstigen werde. — Morgen um l /a7 Uhr begibt sich Fürstbischof Balusfi zur neuen Kirche und hält dort seinen Einzug. Nach der Kirchweihe spendet der Ober hirt dem jüngern Sohne des Herrn Franz v. ZaHinger- S t i l l e n d o r ß Michael, das hl. Sacrament der Firmung. Firmpathe ist Se. Excellenz der k. k. Handelsminister

nach der andern zog mit klingendem Spiele in die Stadt, in deren festlich geschmückten Straßen es von Menschen in allen möglichen Trachten wimmelte. Se. Excellenz Fürstbischof Simon, der Präsident des Landescultucrathes Freiherr von Riccabona, Msgr. Decan Glatz und viele an dere Festgäste langten erst heute früh hier an. Nach 10 Uhr sammelten sich die geladenen Herrn auf dem Platze vor der neuen Kirche. Man erlasse es uns, die Persön lichkeiten anzuführen, die List; wäre zu groß und wir sind dazu außer Stande

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Page 4 of 10
Date: 06.04.1882
Physical description: 10
anerkennenswerther Weise arbeitet, ist noch nicht dazu gekom men, an den falschen Grundlagen, auf welche der Libe ralismus den Staat und das Verhältniß zur Kirche gestellt hat, etwas zu ändern. Wir machen daraus keinen Vorwurf den Vertretern im Reichsrathe, weil wir wohl wissen, daß Rom nicht an Einem Tage erbaut werden konnte; aber die Thatsache, daß der Liberalismus in unserer ganzen Gesetz gebung noch herrscht, muß von Zeit zu Zeit betont werden, sollten auch vertrauensselige Gemüther darob

erschrecken. Die Regierung hat in ihrer Schulnovelle gar nicht den Versuch gemacht, die falschen Grundsätze unserer Schulgesetzgebung anzugreifen, sondern im Gegentheil werden mehrere derselben neuerdings betont. Was der Kirche in Oesterreich droht, ist nicht der Cul turkampf in Hemdärmeln, aber wohl der viel gefährlichere in Glacehandschuhen, die Herrschaft des Josephinismus, des Staatskirchenthums. Judas hat den Herrn mit einem Kusse verrathen. Der führende Staat des deutschen Reiches, Preußen

, ist gänzlich vom Protestantismus beherrscht; und wenn man dies in Erwägung zieht, muß bekannt werden, daß die Lage der Katholiken viel hoffnungsreicher ist als anderswo. Ge rade im gegenwärtigen Momente ist ein Kirchengesetz ange nommen worden, welches die allernöthigsten Bedingungen zur Wiederherstellung der kirchlichen Seelsorge enthält; fteilich isfs noch kein Frieden, noch nicht die Freiheit der Kirche, sondern erst ein Waffenstillstand auf kurze Zeit. Dieser Ausgleich wurde zwischen den Katholiken

und den protestantischen Konservativen vereinbart und wie es scheint nicht ohne Zustimmung des Reichskanzlers angenommen. Man darf immerhin die Hoffnung hegen, daß damit der. Kreuzweg, den die katholische Kirche in Deutschland wandeln mußte, auf einer Station erträglichen Friedens angelangt sei. Viel schlechter steht es im katholischen Bayern, wo das Staatskirchenthum blüht, die Schule und das Verhältniß zwischen Kirche und Staat auf gänzlich liberalen Grund sätzen aufgebaut ist und trotz des Protestes der Volksver

treter erhalten wird. In Bayern ist es namentlich auch die Muthlosigkeit und Uneinigkeit der Katholiken, welche zu dem Leiden der Kirche das Ihrige beiträgt. Die Jünger schlie fen, während der Heiland aus Angst blutigen Schweiß ver goß und als die Häscher den Herrn gefangen hatten, er griffen fie alle die Flucht. In den Staaten Frankreich und Belgien stehen noch immer die eigentlichen Hohenpriester des Unglaubens an der Spitze, halten die grausam mißhandelte Kirche ge fangen und schreien unermüdlich

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 3 of 12
Date: 15.06.1881
Physical description: 12
Kirchenbau und innere Einrichtung eines Gotteshauses, Altarbau, die Errichtung einer Kanzel, die Aufstellung von Beichtstühlen oder eines Tauffteines, die Malerei in der Arche u. s. w. sind Mittel zum Gotesdienste, sie gehören zur Liturgie, und das ist die innere Einrichtung, bie eigentliche Thätigkeit der Kirche, welche selbst der mo derne Josefinismus nicht zu den äußern Rechtsverhältnissen rechnet. Das Gesetz vom Jahre 1874 beweist dies, indem es darüber schweigt, und der Motivenbericht

Bauten, welche der Cultus der Schule forderte, wodurch die Gemeinden in Schulden gestürzt wurden, als Kirchen- bauten. Die Gemeinden zahlen zu dem Baue ihrer Kirche selten in Geld, sondern vielmehr in Holzlieferungen, Spen den von Lebensmitteln für die Arbeiter und Arbeitsleist ungen. Dadurch aber verarmt keine Geineinde. Was unberechtigte Anforderungen an den Staatsschatz und öffentliche Fonds betrifft, so sind wir um so mehr überzeugt, daß dieselben abc fahrene mittheilen, man müs ewiesen

Klebel-berg von Brun eck begann den Bau seiner Kirche mit einem Dukaten, den ein Dienstbote zu dem Zwecke gespendet hatte, und heute steht eine prächtige Kirche da, von dem Pinsel Maders geschmückt, die Perle der Stadt. In W e e r b e r g, S t e i n a ch, Aberstückl, Barbian, Proveis, Mengen u. s. w. wären die schönen Gotteshäuser, die der Stolz der Gemein den sind, nach diesem Erlasse geradezu unmöglich gewesen. Es gilt da wahrlich, was wir jüngst in einem süd- tyrolischen Blatte über diesen Erlaß

lasen: „Seid froh, ihr guten Leute! daß euere Kirche fertig geworden; es ginge jetzt nicht mehr so leicht.' Wir kommen nun zum zweiten Punkte: das Recht der Kirche. Zum großen Theile haben wir diese Seite schon behandelt und fügen hier nur die Bemerkung bei, daß uns ganz unerfindlich ist, wie denn die Statthalterei dazu kommt, „den frommen Sinn der Bevölkerung' in richtige Bahnen zu leiten. Das ist doch gewiß nicht Sache des Staates, und kann auch kaum im Ernste gemeint sein. Das ist Aufgabe

der kirchlichen Organe, und wir sind der festen Ueberzeugung, daß Niemand in dieser Richtung dem Herrn Statthalterei- Rath Baron Reden die nöthige Kenntniß und Befähigung zutraut, so hoch man sonst immer den vielerfahrenen Mann schätzen mag. Man lasse der Kirche nur freie Hand, und sie wird Großes leisten, der Staat kann nur schaden, wenn er mit unberufener Hand sich in Dinge mischt, die er nicht versteht und die ihn nichts angehen. Endlich noch ein Wort über den Schaden, welchen die kirchliche Kunst

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 10
Date: 02.01.1890
Physical description: 10
Abgeordnetenkammer hat den Gesetzentwurf über die milden Stiftungen bereits angenommen. Der Kirchenraub muß nun noch im italienischen Senat durchgepeitscht werden, was ja wohl gelingen wird. Mit tiefem Schmerze und gerechter Entrüstung wird die katholische Welt vernehmen, wie Italien abermals zu einem Schlage gegen die Kirche ausholt, um dabei nicht nur die wohlerworbenen Rechte der Kirche, die Gebote Gottes zu ver höhnen, sondern auch die Vorschriften der allgemeinen Mensch lichkeit

, wie sie sogar das Heidenthum noch anerkennt, mit Füßen zu treten. Ewig ist Gott, ewig sein Gesttz und seine Kirche, aber vergänglich ist Italien, doppelt vergänglich, wenn eS in seiner Verblendung die Fundamente entreißt, auf welchen allein ein Staatswesen Dauer haben kann. Wochen-Auodschau. Kaiserthum Oesterreich. Als Zeichen kaiser licher Huld erhielten folgende Mitglikder des Ministeriums Auszeichnungen: Falkenhayn das Großkreuz des Leopold- Ordens; Gautsch wurde in den Freiherrnstand erhoben ; Zaleski

: Der Wunsch nach dem Frieden, welcher zum Ausdruck ge bracht wurde, entspricht vollkommen der Sachlage. Man empsindet dieses Bedürfniß in der heutigen Zeit, welche für die Kirche nicht den Frieden, sondern die Verfolgung und den Kampf bedeutet. Die Thätigkeit der Kirche in der. Welt und ihre heiligen Rechte werden insbesondere in Italien bekämpft und durch alle Mittel aus dem socialen Leben verdrängt. Man greift alle katholischen Institutionen an und zwar sowohl die jenigen, welche sich die Verbreitung

und ihre satanische Wuth an der Kirche und ihren Söhnen aus. In diesem verzweifelnden Kampfe, in welchem nichts geschont wird, trachtet man das göttliche Werk in seinen Fundamenten zu untergraben. Nachdem die Dinge so auf's äußerste getrieben sind, ist es überflüssig zu erklären, wie unsere hiesige Lage beschaffen sei. Es ist übeiflüssig da rauf hinzuweisen, daß der Mangel der wahren Freiheit und Unabhängigkeit, welche zu der leichten Ausübung unseres höchsten Apostalates unumgänglich nothw°ndig sind, sich immer

mehr fühlbar macht. Weiter ermähnte der Papst die katholische Welt, ihre Pflichten treu zu beobachten und kündigte eine Encyklika über die katholischen Pflichten an. Diese bestehen in der Liebe zur Kirche, in der Ausübung von Werken zu Gunsten der Kirche und des Glaubens, in Gehorsam und der Vereinigung der kirchlichen Oberhäupter, sowie in gegenseitiger Liebe und Eintracht und in der Erfüllung der Gebote Gottes und der Religion. Portugal. Die Feierlichkeit der Ausrufung des KönigS fand

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 7 of 10
Date: 11.09.1890
Physical description: 10
Hagelwetter komme (in den übrigen Jahreszeiten hält man das Tanzen für unschädlich! ?), eine Gemeinde, welche mit manhartischem Uebereifer die abgebrachten Feiertage und dispenfirten Festtage beibehält, — daß eine solche Gemeinde doch auch in der Kirche während des gebotenen Gottesdienstes an Sonn- und Feiettagen sich zahlreich einfinden und ehr erbietig verhalten sollte. Dem ist aber leider nicht so. Daß viele Gemeindeangehörigen an manchem gebotenen Tage zu gar keinem Gottesdienste kommen

, dürfte damit zu entschul digen sein, daß das Frühamt um sechs Uhr, der Haupt- gottesdienst schon um acht Uhr stattfindet. In Häusern, welche 1—2 Stunden von der Kirche entfernt sind und wo eS kleine Kinder und Vieh zu versorgen gibt, können daher die Erwachsenen auch mit dem besten Willen nicht alle zur Kirche gehen. Warum man aber die Zeit zwischen Früh- und Hauptgottesdienst nicht z. B. um eine Stunde ver- längett, das sieht Schreiber dieses nicht ein und würde eine Aufklärung dankbar

entgegennehmen. — Keineswegs zu ent schuldigen ist aber das in hohem Grade Aergerniß erregende Betragen vieler Gemeindeanghörigen in der Kirche. Bei jungen Männern, welche sich erst mit einem Glase Schnaps »stärken* (?) müssen, ist das Zuspätkommen im Schwung. Dann wollen alle Bekannten in denselben Stuhl hinein; eS wird gedrängt, daß es kracht, wenngleich in nächster Nähe leere Stühle sich finden. In der ganzen Kirche, zumal in den Hinteren Bänken und auf den Emporkirchen kann man schwätzen sehen und hören

. Es werden für Nachmittag Heim garten beschlossen, Neuigkeiten erzählt, die Predigten be krittelt. Selbst angesehene Bauern, Familienväter schwätzen, besprechen das Wetter, die Heu- und Getreideernte, die Preise des Viehes, ButterS u. s. w. Das schöne Geschlecht besieht gegenseitig die Kleidung, gibt sein Gutachten darüber ab, ftagt um Preis und Einkaufsquelle, Nähterin u. s. f. — Man dingt in der Kirche Tagwerker und Tagwerkerinnen zum Ackern, Säen, Mähen, Schneiden, Brecheln, Dreschen, Düngen. Und wehe dem Fremden

, der durch die unver gleichbaren Wege der Gemeinde zur Kirche watet; er muß sich vom Fuße bis zum Scheitel begaffen und durchhecheln lassen, auch selbst dann. wenn er schöner »Knie bügelt* und »Hand aufreckt* als seine Kritiker. Ost und eindringlich wurde schon von der Kanzel aus gegen das Schwätzen in der Kirche geeifert, aber es ist einmal ein in dieser Gemeinde so tief eingewurzeltes Uebel, daß es nöthig scheint, der Herr nehme auch hier einen Bund Stricke und strafe diejenigen, welche ihn im allerhelligsten

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