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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 3 of 10
Date: 11.03.1886
Physical description: 10
ruhe. Abg. Pattai weist darauf hin, daß bereits 376 derartige Petitionen dem Haufe eingesendet wurden, welche zusammen von 54.781 Personen, 125 Genossenschaften, 14 Gemeinden und 5 Vereinen unterzeichnet sind. Sein Antrag, daß die Wiener Petition, welche 21.288 Unterschriften hat, dem stenographischen Protokoll beigeschlosien werde, gelangt zur Annahme. Hierauf folgte die Fortsetzung der Debatte über den Antrag des Abg. Türk wegen perzentueller Er mäßigung der Grundsteuer, wobei

es zu sehr scharfer Debatte zwischen dem „Nurdeutschen' Abg. Weitlof und dem demokratischen Wiener Abg. Dr. Lueger kam. Dr. Weitlof zog in heftiger Weise gegen die „Deutschösterreichische Wirth schaftspartei in Böhmen' los, welche, wie er sagte, in Böhmen verkracht sei und sich jetzt nach Wien wende, um sich dort mit der sogenannten demokratischen Reichspartei zu verbinden; es beweise aber keine besondere Achtung vor der Wählerschaft in Wien, wenn man derselben zumuthe, auf der Straße das aufzulesen

, was die Landbevölkerung von Böhmen von sich geworfen habe. Es gebe keinen Menschen in Wien, dem es zur Ehre gereichen würde, sich mit einer solchen ab- gekrachten Partei zu verbinden. (Oho-Rufe auf der Demo kratenbank.) Abg. Weitlof erwiedert: „Da nützt alles Ohorufen nichts, da wird der gesunde Sinn der Wiener ent scheiden.' (Abg. Lueger ruft: „Gewiß wird er entscheiden gegen die Hetzer!' Laute Rufe links: „Ruhe! Ruhe!' Große Unruhe im ganzen Hause. Abg. Knotz schreit dem Abg. Lueger zu: „Gegen die Verräther

zugewiesen. Zum Schlüsse dieser Sitzung begründete sodann der Abg. Türk seinen weiteren Antrag wegen Einführung einer Börsensteuer; erleugnet nicht, daß die Börse ein nothwen diges und nützliches Institut sei, kann aber auch deren Schattenseiten nicht verkennen und findet insbesondere einen Nachthell in dem Ueberwiegen des jüdischen Elementes. Redner bekennt sich offen zum Antisemitismus und will nicht anstehen, zu behaupten, daß, wenn das jüdische Element in bestimmten Volkskreisen über einen gewissen

Perzentsatz hin ausgeht, dies wachsende moralische und wirthschaftliche Nach theile im Gefolge habe. Er ist dafür, daS bewegliche Kapital, das sich so gem und so leicht der Besteuerung entziehe, dort zu faßen und zur Steuer heranzuziehen, wo es in die Er scheinung trete, und das sei die Börse. An den verschiedenen Arten der Börsengeschäfte lasse sich leicht zeigen, daß dieselben sehr wohl besteuert werden können und sehr steuerfähig seien. Schon vom moralischen Standpunkte rechtfertige

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 3 of 8
Date: 31.12.1885
Physical description: 8
des Mammons, die Börse ist an die Stelle des Cäsars, an die Stelle des Convents getreten: nicht nach dem Blute des Volkes dürstet sie, sondern nach seinem Arbeits schweiß, nicht seinen Gehorsam will sie, sondern sein Geld. Und während die Börse das Volk in unerhörter Weise ausbeutet und aussaugt und ruinirt, machen die Parla mente und Regierungen in ödem, rüdem, unsinnigen Ku ltur- kampf! Soll denn aber Gottes Friede vergebens verkündet worden sein? sollen wir wenigstens keinen Theil davon

haben sich vor Jahres schluß wieder versammelt. Der Reichsrath soll, weil die Landtage noch längere Zeit zu ihren Arbeiten brauchen, nach einer Mittheilung der „Wiener Allg. Ztg.' nicht am 22., sondern erst am 29. Jänner zusammentreten. Das be- merkenswertheste Ereigniß der Weihnachtstage ist der Tod des vormaligen Justizministers Dr. Glaser, der am Sams tag in Wien einer Lungenentzündung erlegen ist. Die so genannt liberale Partei hat allen Grund, diesen Verlust aus das Tiefste zu beklagen, denn Dr. Glaser

, wie man uns berichtet, einstimmig nachstehende Resolution be schlossen: „Nachdem seit der im Jahre 1880 stattgehabten niederösterreichischen Gewerbe-Ausstellung ein zu kurzer Zeit raum verfloffen ist, als daß es empfehlenswerth wäre, wie der nur eine Wiener Ausstellung abzuhalten und nachdem es zweckmäßig erscheinen dürfte, dem gesammten österreichischen Gewerbe Gelegenheit zu geben, die seit dem Jahre 1873 gemachten Fortschritte darzuthun, spricht sich der Wiener Gewerbe-Genoffenschaftstag dahin aus, daß im Jahre

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 14
Date: 24.03.1904
Physical description: 14
Beilage zu Nr. 12 des ..Andreas Hasen. Die Mersorgung Wiens mit Ateisch. Anfrage der Abgeordneten Schrott, Hau ei 8, Dr. Tollinger, Dr. v. Fuchs und Genossen an Seine Exzellenz den Herrn Ministerpräsidenten als Leiter des Ministeriums des Innern und an Seine Exzellenz den Herrn Ackerbauminister betreffs der Verhältnisse am Wiener Viehmarkt und die Einfuhr überseeischen Fleisches. Schon seit langem und von den verschiedensten Seiten werden Klagen erhoben gegen die herrschenden Mißstände

und mangelhaften Einrichtungen auf dem Wiener Vieh markte und über die unzureichende Organisation der in Betracht kommenden Gewerbetreibenden, welche weder der Wichtigkeit und Bedeutung des Marktes für die öster reichischen Kronländer noch den Bedürfnissen der Fleisch- versorgung einer Großstadt entsprechen. Daher auch die Erscheinung, daß die meisten öster reichischen Diehmäster nicht diese ihnen zunächst gelegene und durch die Natur angewiesene Absatzquelle aussuchen, sondern es trotz der Grenzzölle

und Frachtkosten lohnen der finden, ihr Vieh in das Ausland zu liefern, da in Wien die erlaufenden Marktkosten unverhältnismäßig hoch und die Viehbefitzer. namentlich die kleineren und mittle ren, den Viehkommisfionären auf Gnade und Ungnade überliefert erscheinen. Die derzeitigen ungesunden Zustände auf dem Wiener Markte und unter den Gewerbetreibenden find die Haupt ursache, daß die Fleischpreise 'in keinem Verhältnisse stehen zu den Viehpreifen, und daß weder das konsumierende Publikum noch der Viehbefitzer

. noch viele Fleischhauer auf ihre Rechnung kommen. Allein nicht genug damit, daß man dem österreichi schen Viehmäster die Beschickung des Wiener MarkteS größtenteils unmöglich gemacht und den Ungarn überant wortet hat, werden die österreichischen Viehzüchter vom Gemeinderate der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien neuerlich in ihren Exi stenzbedingungen bedroht. Schon am 5. Dezember 1900 hatte der Wiener Ge meinderat bei namentlicher Abstimmung einstimmig den ihm vom Stadtrate vorgelegten Antrag

abgewendet blieb, versuchte die Wiener Stadtvertretung ein neues Attentat auf die österreichische Landwirtschaft,. indem sie von der Regierung aus die Gestattung der Einfuhr „über» seeischm (amerikanischen) Fleisches ohne Behinderung durch veterinärpolizeiliche Vorschriften' verlangt, welches von der Gemeinde Wien sowohl an die Fleischhauer wie zum Einzelkonsum direkt abgegeben werden soll. Alle österreichischen Viehzüchter werden der Regierung Dank wissen, daß sie gleich dem ersten Versuche der Ein fuhr

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 21 of 24
Date: 09.07.1885
Physical description: 24
keine Neigung zu haben scheine, die Börse in entsprechend hoher Weise zur Be steuerung heranzuziehen. Möge er die Sorge über die zweckmäßigste Art, eine größere Staatseinnahme zu erzielen, getrost der Regierung überlassen. Leute, die da glauben, daß mit großen Steuersätzen für Börsengeschäfte eine höhere Einnahme erzielt werde, verstehen die Sache herzlich schlecht. Die Börsenspekulanten werden sich bei hohen Steuersätzen der Aufsicht der Re gierung entziehen, Winkelbörsen gründen, oder das Kapital

wird auswärtige Plätze suchen, wo das Geschäft billiger zu stehen kommt; alle Börsen der Welt stehen mit einander in Verbindung. Schließlich gibt Herr v. Zallinger den Rath, die Tiroler möchten im nächsten Reichsrathe durch Opposition gegen eine zu geringe Besteuerung der Börse die Regierung stark machen gegenüber den Mächten der Börse. Was soll das heißen? Wahrscheinlich hat Herr v. Zallinger diesen Satz selbst nicht verstanden; denn er gibt keinen Sinn; die Stärkung der Regierung gegenüber den Börsenmächten

besteht in der Regelung und in der Unabhängigkeit der Staatsfinanzen. Durch die Festsetzung einer höheren Börsensteuer wird die Regierung nicht gestärkt, sondern die Börse gereizt, die Mittel aufzusuchen, um sich derselben zu ent ziehen. Nach dieser Auseinandersetzung müssen wir noch ein ernstes Wort sprechen; wir haben schwere Befürchtungen für die Zukunft. Die Gebührennovclle wird im nächsten Reichsrathe wiederkommen. Die Zusammensetzung des Hauses

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 7 of 14
Date: 14.04.1904
Physical description: 14
machte die Wache von der Waffe Gebrauch, wobei ein Schmuggler verwundet ward. Sie wurden dem Gerichte Glurns eingeliefert. -* (Ein Brigantrnüberfall in Sizilien.) Erst kürz lich find einige freche Räuberstücke aus Sizilien gemeldet worden. Neuestens wird wieder folgendes berichtet: Der Wiener Kliniker und Augenarzt Hosrat Profeffor Dokcor Ernst Fuchs, der mit zwei Damen feiner Familie eine Osterreife nach Sizilien unternahm, ist vor einigen Tagen auf einer Wanderung in der Nähe von Palermo

aus dem Gebüsch hervor und begehrten mit vorgehaltenen Pistolen Geld und Schmuck. Hofrat Fuchs verlor die Geistesgegenwart nicht und war bereit, den Räubern alles Wertvolle auszufolgen. Er gab seine goldene Uhr hin und die Börse, die 150 Lire enthielt. Die Briganten, damit zufrieden, zogen sich wieder zurück und Hofrat Fuchs zog mit den Damen weiter, sehr er freut darüber, daß er durch seine Besonnenheit eine statt liche Geldsumme, die er im Portefeuille in der Revolver tasche trug, dem Zugriffe der Räuber

auf Aberglauben be ruht, so wird, wie dies bereits vor einigen Jahren wieder holt geschehen ist, neuerdings vor diesem Mißbrauche ge warnt, und werden die katholischen Blätter ersucht, diese Warnung zu veröffentlichen. Telegramme. Auszeichnungen. Wien, 7. April. Die „Wiener Zeitung' meldet: Der Kaiser verlieh anläßlich des Ablaufes der ersten Funk- tronsperiode des Industrie- und Landwirtschaflsrates dem Direktor der landwirtschaftlichen Lehranstalt in Rot holz, Dr. Johann Tolling er, taxfrei die eiserne

Krone dritter Klaffe. Wien, 12. April. Die „Wiener Zeitung' Meldet: Der Kaiser verlieh dem Zimmermann Gottfried LumaS- egger inSchlaiten anläßlich der mit eigener Lebens gefahr bewirkten Rettung dreier Menschen aus FeuerSge- fahr das silberne Verdienstkreuz mit der Krone. Die Zentemmrfeier des Papstes Gregor des Kroße». , Rom, 11. April. Der Papst begab sich, umgeben von den Kardinälen, auf der Sedia gestatori» nach der

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 12
Date: 19.03.1896
Physical description: 12
in die Unfallversicherung. „Die am 8. März 1896 in der AvlkShaUe des Wiener Rathhauses tagende Versammlung der Wiener Gewerbetreibenden und der Delegirten von mehr als 700 Gewerbegenossenschaften aller Kronländer Oesterreichs legt hiermit feierlichst Protest ein gegen die Einbeziehung sämmtlicher Gewerbe unter die unfallversicherungs- pflichtigen Unternehmungen. Dieselbe verwahrt sich ins besondere dagegen, daß Gewerbe, in welchen sich seit Jahrzehnten keine Unfälle ereignet haben, für. die im Sinne

für alle ünfallverficherungsanstalten zusammen pro 1894 auf 641.592 st. gegen 1,694.958 st. an geleisteten Entschädigungen. Die Verwaltungskosten betragen somit über 37 Proz. der Entschädigungen. Wir protestiren ferner auf das Entschiedenste dagegen, daß die Erklärungen, welche von den Experten anläßlich der in den Räumlichkeiten der Wiener Handels- und Gewerbekammer in den Tagen vom 25. November bis 6. Dezember 1895 abgehaltenen Enquete abgegeben worden find, zur Grundlage für die weitere Ausbildung der Liste

und davon abwendig machen zu lassen, nicht zu ruhen und zu rasten, bis das vorgesteckte Ziel erreicht ist und beauf tragt die Leitung des Wiener Genoffenschaftstages. sowie die Leitung des Genoffenschaftsverbandes für das flache Land Niederösterreich und die hier vertretenen Provinz, verbände, dieses Programm bei dem zunächst in Troppau abzuhaltenden Gewerbekongreß zu vertreten und die An nahme desselben zu erwirken.' Wir begrüßen es, wenn nun endlich auch die Wiener dieser seitens der Gewerbepartei

bereits am Reichenberger Kongresse im Mai 1894 beschlossenen Organisation des Gewerbest^ndes beipflichten. B. Hinsichtlich der Abschaffung des Hausierhandels r „Die am 8. März 1896 in der Voikshalle des neuen Wiener Rathhauses tagende Verfaminlung der Wiener Gewerbetreibenden und der 614 Delegirten von mehr als 700 Gewerbegenossenschaften der Kronländer Oesterreichs verlangen von der k. k. österreichischen Re gierung, daß fie mit aller Entschiedenheit dahin wirke, daß jene Bestimmungen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 7 of 10
Date: 08.03.1883
Physical description: 10
Unsauberkeiten verdauen zu können? g. Aus dem Ennsthale, im Februar. Lieber „An dreas Hofer' ! Als ich vor einigen Tagen im „Wiener Vaterlande* las, daß der Einzelnverkauf des „Tagblattes* und der „Vorstadtzeitung' von der k. k. Statthalterei unter» sagt worden sei, so freute ich mich herzlich darüber, daß doch endlich auch in höheren Kreisen ein anderer Wind zu wehen anfängt, und man dem zügellosen Mißbrauch der Preßfrei- heit zur ungenirten Verbreitung der gemeinsten Laster energisch Schranken setzt

. Ich habe das schon selbst erfahren und damit der Leser des „Andreas Hofer' nicht glaubt, ich schneide auf, so laste ich einfach einen Ausländer sprechen, einen Katholiken aus Hannover, der Tyrol im Sommer gern durchreist. Der sagt: „Eines hat mir von den braven Tyrolern nicht gefallen, offen gestanden, nämlich- daß in fast allen Thälern, in fast allen Ortschaften, in vielen Familien und Häusern, in den Wirthshäusern fast ausnahmslos, für theures Geld die Wiener sogenannte Schandpreste gehalten

wird. In meinen Reisetagbüchern stehen lange Register ver zeichnet von Wirthshäusern, in denen ich das Wiener „Vater land* verlangte, statt desten aber die jüdische „Neue Freie Preste' oder ein anderes Wiener Blatt ähnlichen Kalibers mir gereicht sah. Ich habe manchem Tyroler Wirthe, und mit mir haben das Dutzende meiner norddeutschen Freunde gethan, rundweg erklärt, ich würde sein Haus nicht wieder besuchen, wenn er fortfahre, nur liberale, jüdische, kirchen- feindliche Blätter zu halten. Das hat in wenigen Fällen

angenommen? Welche Stellung nahmen eure liebenswürdigen Judenblätter ein dieser trostlosen Lage Tyrols ' gegenüber? Während das konservative, „Bayerische Vaterland' (also ein nicht österreichisches Blatt), sowie das Wiener „Vaterland' und die Tyroler Blätter, (besonders der biedere „Andreas Hafer') u. s. w. einen Aufruf nach dem andern an ihre Leser ergehen ließen und in fast jeder Num mer eine schöne Reihe von^Beiträgen verzeichneten, haben sich die beschnittenen Herren aus dem Stamme Israel sehr ruhig

in ihren Schmutzblättern verhalten. Bitter beklagte sich seiner Zeit die Stadt Meran in ihrem Hilferufe an die Wiener Bürger: „Deine Preste hat das arme Tyroler Volk, von dem sie für ihre Zwecke nichts zu erwarten hat, nicht würdig der Unterstützung gehalten. Sie hat in brillanten Leitartikeln über das große Unglück geklagt, in kurzen Notizen die Zerstörung veranschaulicht und in pikanten Feuilletons den südlichen Charakter des Etschthales geschildert. Aber die Preßburger Judenexzeste lagen ihr weit mehr am Herzen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 7 of 8
Date: 20.01.1881
Physical description: 8
Die ßröen. Erzählung von Bernard Wönier. Nachdruck untersagt. Fortsetzung. „Allein ich will nicht,' setzte der Wiener bestimmt und mit erheuchelter Dankbarkeit bei, «denn Ihr habt mich aufgenommen, als ich blede ge^en 1 ) mußte und als Andere mir ihre Thüren versperrten. Bei Euch hab' ich gewohnt und gelebt »■ t) mit Euch will ich theilen. Ihr geot mir redlich meine» Part und seid verschwiegen. Oder soll ich dem langhälsigen Hofbauern, diesem unersättlichen Wurme, oder dem groben verdorbenen

Maurer trauen, der jeden Tag nur einen Rausch hat? He?' „Du bist ein gutes, bist ein braves Jüngelchen,' or gelte Amschel, ohne auf das Abwehren seines Weibes zu achten. „Laß' hören Deine Massematien!' „Meine Massematten? — Die sind koscher, Meister, wie Euer Matzen zu Ostern. Wir sind drei Köpfe, also — drei gleiche Theile! Einverstanden?' Sara nickte. Amschel spielte mit seinen Fingern, ohne eine Miene zu verziehen. „Drei gleiche Theile — verstanden?' proponirte der Wiener nochmals

mit allem Nachdrucke. „Es wird redlich getheilt oder ich vermassere Alles. Wollt Ihr?' Er streckte beide Hände hin. Das Ehepaar schlug ein. Nun erzählte der Wiener, jedoch ohne einen Namen zu nennen, was er soeben in der Küche zum „Schwanen' von den beiden Frauen erlauscht ! atte, und malte das Ganze mit eincm Feuer und einer Bestimmtheit aus, daß jeder Zweifel schwand. „Ja, Mei ster Levi,' schloß er, „Ihr hattet den Paradiesvogel in der Hand und habt ihn fliegen lassen. Ihr hattet den kostbaren Schreibtisch

, ich werde Dich erwürgen in einer Nacht.' Mit Entsetzen sah der Jude in das Gesicht seines Weibes. So hatte er die Furie noch nicht gesehen. Er bebte bei dem Gedanken an seine rosige Zukunft. Der Wiener, welcher dem ganzen Auftritte mit großem Behagen zugesehen hatte, trieb jetzt zur Eile und gab seiiiem Mei ster noch einige gute Rathschläge. „Verliert keinen Augen blick!' mahnte er zum Schlüsse. „Kauft den Schrank und untersucht it>n! Jedem sein Diittel! Ich eile wieder in ! den „Schwanen', damit kein Verdacht

auf uns fällt.' i „Daß Du läufst!' flüsterte Lara ihrem Gatten noch in's Ohr, während sie Mann für Mann durch die geheime Thüre krochen, -sie gab ihm zugleich einen Stoß, daß er mit dem Wiener, welcher vorausrulschte, in die unan genehmste Berührung kam. Während beide heftig gegen einander prallten, schloß Sara die Thüre und d.r Wiener hatte umsonst räch der geheimen Feder gespäht. Während sich der Geselle durch die Hmterthüre davon machte, ungesehen, wie er gekommen, eilte Amschel Levi nach dem Hause

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 3 of 8
Date: 24.04.1884
Physical description: 8
und jenseitigen Regiemng — gerade vor und nach den Osterfeiertagen geführt worden; die Juden hatten in einer Hinsicht ihren Willen durchgesetzt durch Tißa bei Tasse; ganz zuftieden sind sie aber auch jetzt noch durchaus nicht; denn sie wollen die neue Wiener Markt- Ordnung ganz beseitigen, wieder siegreichen Einzug halten am Wiener Viehmarkt. — Da aber in dieser Hinsicht Taaffe und Falkenhayn — wenigstens bis jetzt — fest bleiben, so wurde der „Viehmarkt in Preßburg' (ein ungarisches Koth- meer

mit einigen Holzbaracken) unter Betheiligung der Juden, Wiener und zahlreichen Schlachtviehs mit Eljen und Zigeuner musik feierlich eröffnet; was aber das schmachvollste ist: Die Wiener bettelten bei dieser Gelegenheit danz ausdrücklich um die fernere Hilfe Ungarns gegen Oesterreich. Was das für die deutschen Alpenländer bedeutet, ist leicht zu er messen; denn der erleichterte Zutrieb des Mastviehes aus den letzteren nach Wien übt Einfluß auf die Viehpreise auch für jene Schlachtthiere, die nicht nach Wien getrieben

werden, und so anf die Hebung der Landwirthschaft in Oesterreich ; Hilfe dagegen also erbetteln die Wiener Judenknechte bei den Ungarn; 'das sind deine Freunde deutscher Bauer, — willst auch du ein Judenknecht werden, dann geh' hin und wähle „liberal'. — Eine andere Nachricht von Wien, die uns gleichfalls von Bedeutung ist, ist folgende: Der neulich angekündigte Prozeß der „N. Tiroler Stimmen' gegen die „Deutsche Zeitung' hat am 22. ds. stattgefunden. In einer neunstündigen Verhandlung wurden dem Abgeordneten

Reschauer die beeideten Zeugen vorgeführt, welche ihm be wiesen, daß er 7000 fl. aus dem „Kaminskifond' erhalten hat. „Also hatten die „N. Tiroler Stimmen' recht, dies zu behaupten, und Reschauer hatte Unrecht deshalb zu schimpfen? ' frägt man. Die Wiener-Geschworenen antwor ten auf diese Frage mit 9 gegen 3 Stimmen: „Nein, Reschauer ist freigesprochen,' der Kläger zahlt die Kosten. Die „Tiroler Stimmen' bemerken hiezu: „Die Erinnerung an den Prozeß Ofenheim und die von Dr. Giskra entwickelte

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 5 of 10
Date: 03.01.1895
Physical description: 10
waren die Verunglückungen, welche durch Erschöpfung infolge Schneesturm, Kälte u. dgl. herbeigeführt wurden. So starb am 17. April las greise Jnnsbrucker Ehepaar Margreiter auf dem Jausenpaß; am 8. September der Wiener Briefträger Max Schober auf der Pfandelscharte; am 28. September der Wiener Uhrmacher Türnitz auf dem Buchstein (Gesäuse). Türnitz hatte sich bei Schneetreiben zu einem Imbiß hingesetzt, schlief aber vor Ermattung ein und erfror. Als man ihn nach 14 Tagen auffand, ragten nur die Schuhspitzen

aus der mächtigen Reu- schneedccke. In der Tatra kamen infolge schlechten Wetters der Landesgerichtsrath Biakowski und — während des 24stündigen Schneesturmes vom 5. September — der Neu- titscheiner Postaffistent F. Schleich ums Leben. Auch der Wiener Turnlehrer Höftberger scheint dadurch verunglückt zu sein, daß er sich in den Gletscher-Revieren des Pitzthales ver irrte und schließlich der Erschöpfung erlag. Durch Absturz gingen im Jahre 1894 nicht weniger als 14 Menschenleben zu Grunde. Es stürzten nämlich

bei gefährlicheren Touren ab: der Mosaik-Arbeiter Ascher auf der „Frau Hitt' bei Innsbruck, der Nürnberger I. Pemsel auf der schwierigen Euringerspitze des Schiern, der Wiener Schriftsetzer Lipnitzki an der Nordwand des Schneeberges, der Preßburger Tech niker Glausz auf dem Glärnisch, der Sachse G. A. Meyer auf dem Weißthor (Wallis) und der Münchener Professor Dr. Wehrmann in den Allgäuer Alpen. Bei verhältnißmäßig leichten Partien dagegen endeten durch tödtlichen Absturz: der Berliner Diels auf dem Hühnerspiel

bei Goffrnsaß, der Traunsteiner Landgerichtsrath Gruber auf dem Hohen Göll, der Wiener Student I. Diwisch beim Bockhart-See (Gastein), der Stuttgarter Student E. Neuster auf dem Dent de Jaman bei Montreux und der Abbe Elis Large auf dem nur 909 Meter hohen Monte Salvadore am Luganersee. Sogar ein fache Spaziergänge endeten in zwei Fällen mit tödtlichem Absturz. Der Salzb arger Rechnungsrevident Ratzenböck ver unglückte im Kaprunerthale bei Ueberschreitung eines Baches und der Wiener K. Sim-nerl fiel

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Page 2 of 10
Date: 19.11.1891
Physical description: 10
des Eisenbahnwesens nicht erfüllt werden können. Jaworski berief seine Leute zusammen und theilte ihnen imVertrauen die Aeußerungen des Kaisers mit. Der Polenklub verzichtete in Folge besten auf seine Forderungen. Nun meldete das „Neue Wiener Tagblatt' — ein echtes Judenblatt — Jaworski habe im Polenklub erzählt, der Kaiser härte gesagt, die äußere Lage sei sehr trüb, es sei Krieg zu fürchten, die Hungersno th in Rußland mache die Gefahr noch größer u. s. w. Diese Nachricht wurde gleichzeitig als Telegramm

aus Wien in Paris und Berlin gebracht. Die Folge war, daß alle Besitzer österreichischer Rente und anderer Werthpapiere sich beeilten zu verkaufen, die Werthe der Papiere fielen bedeutend und man konnte nur mit Verlust verkaufen. Auf den Börsen herrschte die größte Aufregung. Es waren aber auch einige schlaue Leute da, welche diese gefallenen Werthpapiere auskauften und nach einigen Tagen, als der Schrecken vorüber war, wieder mit großem Profit verkauften. Denn die ganze Geschichte des „N. Wiener Tagbl

u. überall in der Delegation, im Abgeordnetenhause und auf der Börse die Entrüstung darüber ausgesprochen. Jedoch das hilft nichts mehr. Die betnff.nden Juden haben ihren Profit. Es ist jetzt auch eine strafgecichtliche Untersuchung wegen Verbreitung von falschen Nachrichten eingeleitet. Was dabei herauskommt, wollen wir fihen. DaS ist ein Beispiel, wie es die Juden verstehen Gewinn zu machen. Wochen-AuNdschau. Kaiserthrrrn Oesterreich. Minister Gautsch hat in seinen Bestrebungen den Liberalen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 7 of 8
Date: 13.01.1881
Physical description: 8
waren, rutschte sie auf den Knieen unter die dunkle Stiege, schob das Holz auseinander undlkwpfte in kurzen Abiätzen drei mal an die Wand. Nichts regte sich. Der Wiener war nachgekrochen und folgte jeder Bewegung ihrer Hände. Sara, welche es bemerkte, deckte sie mit ihrem breiten Körper. Er sah nichts und hörte nur ein feines, scharfes Knacken, wie wenn man den Hahn einer Büchse spannt. Ein Fach in der schiefen, buckligen Wand schob sich zurück. Sara schlüpfte durch die entstandene Oeffnung und hieß

, welchen sonst Sieine, Mörtel und Schutt füllen, den dunkeln, engen Schlupfwinkel. Ein Oellämpchen welches von der Mauer hing, verbreitete ein düsteres, spärliches Licht. In seinem hellsten Scheine saß Amschel Leoi vor einem schmalen Breche, welches in die Wand ein gelassen war. Als Stuhl diente ihm ein Holzpfosten. Sonst gewahrte man nirgends einen Schrank, eine Kiste oder Mauervertiefung, welche auf verborgene Schätze deu teten. Der Wiener ließ sich dadurch nicht täuschen. An einem so geheimen Orte mußte

. „Amschel, ich hab' nicht gedibbelt.') Der Wiener hat aus- spionirt die geheime Thür', aber geschwiegen wie ein Buch. Er bringt em Geheimniß dafür — groß, wichtig! Am schel ! — Geld — viel Geld — Geld nach Tausenden!' Der Jude sprang von seinem Holzstocke. Die Angst war verscheucht, die Augen leuchteten, er streckte dem Ge sellen beide Hände entgegen und näselte: „Wie haißt? — wo ist?' Der Wiener winkte zur Ruhe, nicht wie ein Unter gebener, sondern wie der Herr des Hauses, und nahm un- genirt den Sitz

des Meisters ein, um auszuruhen und dessen feines Handwerkszeug in der Nähe zu betrachten. „Gebt Acht!' sprach er mit wichtiger, geheimnißvoller Miene. „Mit Vorsicht und Schnelligkeit können wir einen großen Fang machen, einen Fang bis zu zehniausend Gulden, ohne alle Schlamassel,ohne daß uns ein Jltis^) auf die Fersen kommt.' Sara rückte näher zu dem Sprecher und Amschel krümmte seinen Rücken wie eine Wildkatze, die sich zum Sprunge auf ihre Beute anschickt. Der Wiener lächelte zufrieden und fuhr fort

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Page 7 of 8
Date: 05.11.1880
Physical description: 8
aber schössen sie nach allen Seiten und blitzten und leuchteten, daß nur Wenige den stechenden, häßlichen Blick zu ertragen vermochten. Diese seltsame Gestalt war der sogenannte „Wiener Schneider', ein herabgekom- menes Subjekt, leicht an Gliedern,-leicht an Kleidern, leicht an Sitten, Fleiß und Redlichkeit. Er hatte lange Jahre als lustiger Geselle in Wien gelebt, bis ihn schlechte Streiche auf den Schub in seine Heimat brachten. Seit dieser Zeit stand er als Gehilfe in dem Dienste eines jüdischen Mei

sters. Der Jude kümmerte sich wenig um Nadel, Elle und Bügeleisen, sondern trieb nach der Manier seiner Glau- bensbrüder, die keine Freunde von schwieligen Händen sind, ein schwunghaftes Wucher- und Tiödlergeschäft, das ihm ohne Mühe viel Geld eintrug. Der Geselle mußte den Agenten machen, günstige Gelegenheiten ausspioniren, Kunden herbeilocken und manchmal ein altes Kleid auf Betrug zu einem neuen aufstützen. Die übrige Zeit war der „Wiener', wie ihn die Leute kurzweg nannten, sein eigener Herr

. Er folgte dem Beispiele seines Meisters, und trieb Alles eher, als sein gutes, ehrliches Handwerk. Den frühzeitigen Gang des Wiener zu errathen, fällt nicht schwer. In fünfzehn Minuten hatte er den Erlenhof erreicht, schwang sich behend über die Umzäunung und stand nach wenigen Sätzen mitten in der Wohnstube. Arnold, der Hofbauer, und sein Weib saßen wie versteinert vor ihren Kaffeetassen. Peter junior aber reckte sich im ersten Schrecken so jäh und gewaltig, daß die eichene Bank krachte. Der Schneider

darin unter dem Tische. „Freilich schnell — schnell!' lachte der Schneider. „Macht nur fort! Bis ihr in's Pfarrhaus kommt, ist Alles aufgeräumt.' Das schlug durch wie ein zündender Blitzstrahl. Die Geldgierigen überstürzten sich, warfen Alles um und spran gen in blinder Hast mehrmals gegen einander wie wilde Thiere. Peter schob dem Boten zögernd eine Krone hin, als trenne er sich schwer von der Münze. „Durchlöchert und beschnitten!' höhnte der Wiener verächtlich. „Aus Euern Händen darf

! . . Warum kam sie nicht zuerst? Hört Jhr's!' — „Gebt mir der Alten Trinkgeld!' bettelte der Schneider. „Ich hab's redlich verdient.' Peter schüttelte seinen Kopf so entschieden, daß der Gesuchsteller kein Wort mehr verlor. „Fertig!' rief der Hofbauer, stülpte seinen Hut auf und trat mit glühendem Gesichte unter die Thüre, — „aber zusammen dürfen wir nicht gehen. Wiener, Du bleibst da! Verstanden?' „Ich hab' keine Zeit zum Warten. Verstanden? — Geht nur zu! — Mein Weg führt nach einer andern Richtung

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