65 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1885/09_07_1885/AHWB_1885_07_09_7_object_5006798.png
Page 7 of 24
Date: 09.07.1885
Physical description: 24
. I. Zweierlei Jugend. Nun, was meint Ihr, Meister Dietrich, zu unserem Nachbarn, dem Herrn Flores? Da werden uns saubere Stückchen aufgespielt in der Nachbarschaft! Man sollte wünschen, entweder der Nachbar wohne zu Trippsdrill, oder man wohne selber wenigstens in einem anderen Stadtviertel; man brauchte dann wenigstens nicht täglich Zeuge von dem scandalösen Elend zu sein.' Ich ging, während ich das sagte, mit meinem andern Nachar, dem sehr ehrenwerthen Schreinermeister Dietrich, in meinem Garten umher

. Wir hatten eben unsere Geschäftsangelegenheit beendet. „Nun, was feil man dazu sagen?' versetzte der brave Meister, indem er seine Kappe auf den ergrauenden Locken seines klugen Hauptes zur Seite rückte, — eine Handbewegung, die ihm eigenthümlich war und gewöhnlich dann stattfand, wenn er irgend etwas mit besonderer Aufmerksamkeit aufs Korn nehmen wollte. „Die Geschichte läuft nicht gerade aus, wie sie angefangen hat, aber es paßt doch Alles seltsam zusammen.' Er schwieg und ging eine Weile nur so neben

mir her. „Ich bin nur froh', sagte er dann, „daß Ihr noch zwischen uns Beiden wohnt, sonst müßte ich noch mehr an Alles denken.' „Habt Ihr denn noch etwas Besonderes dabei?' fragte ich den Meister. „Ja, sehet, lieber Nachbar,' versetzte er, „wir zwei, der Herr Flores und ich, sind im Grunde sehr alte Bekannte, und da ists nicht gut für beide Thelle, wenn die unter den heutigen Umständen gar zu nah beisammenwohnen.' So! Ihr seid alte Bekannte?' fragte ich verwundert. „Aber das habe ich ja noch nie

bemerkt, daß Ihr Euch so gut untereinander kennt. Freundschaft habt Ihr sicherlich nicht miteinander gehalten? „Nein, Freundschaft haben wir auch nie mit einander gehabt', antwortete der Meister bedächtig, indeß geht unsere Bekanntschaft sehr weit im Leben zurück. Wenn wir nachher uns nicht angerührt haben im Leben, so liegt das in beson deren Verhältnissen.' Während wir noch so mit einander uns über den Nachbar unterhielten, war eben in dessen Hause der Lärm eines Gezänkes

mir wohnte der Meister Dietrich, ein wohlhabender, tüchtiger Bürger von echtem Schrot und Korn, schlicht und recht, fromm und wohl thätig; dabei sparsam und fleißig, daß es eine Lust war, in sein Haus zu treten und diese Ordnung, diese Sauberkeit, dabei diese musterhafte Zucht in der Familie zu sehen. Das war eine von jenen seltenen Bürgerfamilien, worin man wie daheim ist, wenn man sich nur auf einen Stuhl des Wohn zimmers niederläßt. Ich hatte deßhalb immer gern mit Meister Dietrich zu thun

1
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1882/16_02_1882/AHWB_1882_02_16_9_object_5005101.png
Page 9 of 10
Date: 16.02.1882
Physical description: 10
Beilage zu Rro. 7 Ein Wetze« Iwölser. Erzählung von Bernard Wör»»er. (Fortsetzung.) Wie Alles in der Welt, so kam nach langem Harren und Sehnen'auch der Hochzeitstag und angesichts der voll zogenen Trauung mußten die Lästerzungen endlich verstum men. Während des Festmahles selbst zeichneten sich vor Allen durch Frohsinn, Redseligkeit und ungeheuere Heiterkeit zwei Personen aus: Meister Schneller und Christine. Letztere er zählte jedem Gaste ganz apart, wie der Herr Stadtpfarrer beim Singen

Pfändern wieder einlösen, die der heitern Gesellschaft zu gut kamen. Meister Schneller ließ sich's vortrefflich munden. Sobald die höhere Beleuchtung und Inspiration eingetreten war, wußte er sich vor lauter Lust und Freude gar nicht mehr zu helfen. Er plauderte, sang, pfiff, schnalzte mit Zunge und Finger, stampfte mit deni Fuße und hätte die ganze Welt umarmen und küssen mögen. Als man spät Abends heimwärts zog, behauptete er steif und fest, daß die Pflastersteine wackelten, die Sterne tanzten

noch sehen ließ, machte sich der junge Ehemann gegen Abend auf den Weg und steckte zur Vorsorge ein paar leere Geldsäcke in die Tasche. Bei seinem Eintritte traf er den Meister gerade zum Abmarsch bereit, um im „wilden Mohren' seinen Manns- und Abendtrunk zu nehmen. Er schien in der schlechtesten Laune von der Welt zu sein und erwiderte Gruß und Handschlag des Eingetretenen kalt und frostig. „Nun, Schwiegervater', begann dieser befangen, „wir haben unsere häuslichen Einrichtungen getroffen und — Gott sei

Dank! — es geht Alles gut zusammen.' „Das wäre nicht übel', versetzte der Meister sarkastisch, „wenn es schon in den Flitterwochen auseinander ginge!' „So war es nicht gemeint. Ich wollte nur sagen, daß unsere verschiedenen Einrichtungen gut klappm und daß wir jetzt auch daran gehen wollen, das Geschäft zu erweitern und den Laden zu vergrößern ' „Also, nur vorwärts!' * »Ja, Schwiegervater, dazu bedarf ich Geld und ich — wollte Sie — deßhalb — um die versprochene Mitgift bitten', stieß der Drechsler

, sondern von der Wand herab; auch klingt es nicht hell und lustig, wie Gold und Silber, sondern dumpf und hohl, wie Holz oder Knochen. Er schwebt in der gespanntesten Erwartung, bis endlich der Meister unter der Thüre erscheint, ernst und düster, mühsam mit beiden Händen einen Metzen schleppend, den er keuchend vor den Wartenden hinstellt. „Hier ist Dein Metzen Zwölfer!' „Was?' ruft dieser bestürzt, — „so treibt doch keinen schlechen Scherz! Das sind ja Schuhleisten!' „Lauter Zwölfer', erklärt der Schwiegervater

2
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1885/20_08_1885/AHWB_1885_08_20_7_object_5006876.png
Page 7 of 12
Date: 20.08.1885
Physical description: 12
Jahr, und ist die Witterung besonders für die Hochalpen so günstig, wie schon seit langer Zeit nicht mehr, weßhalb der Nährzustand des Viehes ein ganz vortrefflicher ist. Möge die gute Waare auch gute Käufer finden! Zwei WacHbcrvn. Vom Gesellenvater Adolph Kolping. (Fortsetzung.) „Ich bin dann wieder hier in der Stadt in Arbeit getreten, und zwar bei meinem alten Meister, deffen Meister schaft schon sehr lahm geworden war während meiner Abwesen heit. Seine Tochter Marie hatte wirklich in redlicher

wäre erworben worden.' Der Meister Dietrich schwieg, und ich hatte noch genug zu thun, mir den braven Nachbar mit seiner seltenen Art nachdenklich zu betrachten. Ein Buch voll Weisheit liegt nicht bloß in seiner Erzählung, sondern in diesem Leben selbst, das sich gesund und kräftig, wie der Eichbaum aus der Eichel, in die Höhe gehoben, daß man fast mit Andacht zu solchen Menschen aufschaut. Daß dieser ehrenwerthe Bürger und anerkannt treffliche Familienvater aus einer armseligen Bauernhütte

, in dem wachsen mit den Jahren auch die Gelüste auf und werden immer uur stärker durch ihre Befriedigung, bis sie völlig Herr und Meister werden im Menschen, und nicht mehr der Mensch seine ungeordneten Neigungen, sondern diese den Menschen beherrschen. Der Grund zu solchem Anheile, lieber Nachbar, wird in der frühesten Jugend gelegt, und einen lebendigen Beweis liefert die Geschichte unseres Nachbars Flores. Als mein Bruder schon von der Univer sität abging, kam der Herr Louis d'rauf

hatte ich keine besondere Ge legenheit, mich um ihr Schicksal zu erkundigen. Ich war schon ein paar Jahre selbständiger Meister, als ich eines Tages in ein stilles, in einem entfernten Stadttheile gele genes Haus gerufen wurde, um das Maß zu einer Todten- lade zu nehmen. Ihr konnt Euch mein Erstaunen denken, als ich an der Leiche der unglücklichen Madame Flores das Maß zu ihrer letzten Wohnung nehmen mußte und Zeuge war von der Dürftigkeit und dem Elende, worin sie ihre letzten Tage verbracht hatte. Der ungerathene

3
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1898/31_03_1898/AHWB_1898_03_31_3_object_5014103.png
Page 3 of 14
Date: 31.03.1898
Physical description: 14
- und Fußbetrieb bei Verwendung moderner technischer Ar beitsbehelfe ; gewerbliche Buchführung und Kalkulation, für Männerkleidermacher werden folgende Gegenstände ge lehrt werden: Maßnehmen. Fachzeichnen, Schnittmuster- entwerfen; Zuschneiden, Verfertigung von Musterstücken; gewerbliche Buchführung und Kalkulation. Diese Kurse dauern 6—8 Wochen und werden 4—5 Mal im Jahre abgehalten. Um die Aufnahme in den Kurs anzusuchen ind berechtigt Meister und Gehilfen unter der Voraus- etzung einer Befürwortung

von Seite der Gemeinde und ler Genossenschaft oder eines Fachvereines. Den Vorzug erhalten: Bewerber, die schon erworbene fachliche Tüchtig keit nachweisen können, weiters Meister vor Gehilfen, und unter letzteren wieder solche, die beabsichtigen, ihr Gewerbe in Kürze als Meister selbständig auszuüben, oder solche, die Mitglieder einer Produktiv-, Werks-Genossenschaft oder einer ähnlichen Organisation sind, bzw. es nachweisbar in Kürze werden wollen. Endlich können in der Regel nur solche Bewerber

habe. Jedes Gesuch hat zu enthalten das Alter des Bewerbers, wie lange der Betreffende Meister oder Gehilfe ist, ferner die An gabe der zuständigen Handels- und Gewerbekammer Weiters ist zu bemerken, ob der Bewerber eine gewerb liche Fortbildungs- oder Fachschule besucht hat. Das Unterrichtsgeld beträgt 25—40 fl. und ist nebst einer Einfchreibgebühr von 2 fl. ö. W. im Vorhinein zu ent richten. Minder- und Nichtbemittelten wird regelmäßig der Besuch der Kurse durch Befreiung vom Unterrichts gelde

4
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1881/26_05_1881/AHWB_1881_05_26_9_object_5004743.png
Page 9 of 10
Date: 26.05.1881
Physical description: 10
Beilage zu Nro. 2t des „Andreas Hafer'. Nie Müllerin. Hi«e Fyroker Dorfgeschichte. Von Jgnaz B. Zingerle. Auch heute ging der Meister seiner Gewohnheit gemäß zum Mahd hinunter; allein er war nicht heiter, wie er es sonst zu sein pflegte, wenn die Feldblumen vor den Sen sen frAen oder unter dem großen Birnbäume der Weiu- kürbls unter den durstigen Mähern kreiste. Eine gewisse Schwermuth lag auf seiner sonst heitern Stirne, und wenn ein Spaß losgelassen wurde, verzogen sich seine Lippen

das Zeichen zur Messe gegeben worden; einzelne Kirchgänger zogen schon vorbei, um noch zur rechten Zeit in die Kirche zu kommen. Ein trautes „Guten Morgen' oder der schöne Gruß „Gelobt sei Jesus Christus' schollen hin und wieder. „Heut habt's wohl ein schönes Wetter, Meister Jörg!' — hieß es dann wieder, und ein Anderer wünschte: „Wenn's nur recht ausgibt.' — Es ist eine schöne Sitte um dieses Hin- und Wieder- grüßen, um dieses traute und besorgte Verkehren. Jörg war heute kurz angebunden, obwohl

er einen vollendet hatte, war ihm der Anfang entfallen. Er glich einem Nachen, der von den rauschenden Wogen hin und her getrieben wird; er war seiner und seiner Gefühle nicht mehr Meister, der Spielball feiner Leidenschaft. Ihm schien nun Vieles klar — vorzüglich trat ihm die gestrige Scene wieder vor die Seele und mit ihr auch der Gedanke, der gestern auf dem Heimwege vor ihm aufgetaucht war. — „Ja, es sei, ob wohl sie es nit werth ist,' murmelte er endlich entschlossen vor sich hin, stand hastig auf und begab

er ein lautes, gellendes Gelächter auf, daß es den Hörer bis in die Seele hinein durchschauerte. — Seine Leute kannten sich an ihrem Meister nicht mehr aus: sie hätten ihn für einen Irren erklärt, wenn er im Hause nicht auf Alles gesehen hätte, wie ehevor. Niemand wußte den Grund der plötzlichen Aenderung, die an ihm vorgegangen war, anzugeben. Man munkelte dieses und jenes, und konnte einige Zeit lang die wahre Ursache nicht ergründen. Bald aber fand die Vermuthung einen sichern Boden. Das Verhältniß

5
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1881/29_12_1881/AHWB_1881_12_29_9_object_5005035.png
Page 9 of 10
Date: 29.12.1881
Physical description: 10
Freund schaft eine gute Prise aus. So näherte er sich allmälig auf weiten Umwegen der kleinen Künstlergesellschaft und postirte sich vorsichtig hinter dem Strebepfeiler, um der Beobachtung von dem Tische aus, wo er gesessen, einen Riegel vorzuschieben. Bald hatte er mit der einen Harf- nerin eine Unterhaltung eingeleitet, deren Hauptmomente wir nicht ganz übergehen dürfen. „Woher denn eigentlich, Schwarzb.ättchen?' fragte der Meister freundlich, nachdem er das Wetier kritisirt, die Harfe betastet

zu ertragen. Unser Vater wurde gequält und wir gepeinigt, und um ihm und uns das Leben nicht zu ver bittern, zogen wir fort.' „Aufs Gerathewohl in die Welt hinaus?' „Nein, Herr! Unser Vetter ist seit zweiundreißig Jahren draußen im Lande. Wir machten seine Adresse ausfindig. Er lud uns ein, zu kommen, lehrte uns Musik und so zie hen wir jetzt schon drei Jahre von Dorf zu Dorf, von Sradt zu Stadt, von Land zu Land, und weiß der liebe Gott, wie lang es noch dauert ' Diese Unterhaltung behagte dem Meister

geschenkt. Das letzte Mal kam er krank heim, — gib Acht daß nichts Schlimmeres passirt!' „Geschwätz — dummes!' rief Schneller voll Unwillen und nahm eine starke Prise. „Das ist meine Sache. Ein Jungmeister ohne Wanderschaft ist ein Baum ohne Blätter. Eine solche Schande könnt' ich brauchen! Mein Franz hält seine Wanderzeit aus, könn t heim, macht sein Meisterstück und kann darnach feinen Hausstand gründen, wie und wo er will. Das sind mir die rechten Meister, die nie über das Stadtthor hinaus kamen

keinem Meister der Resi denz aus dem Wege. Bis übermorgen soll er vorsprechen, dann will ich ihm Bescheid sagen.' „Führen Sie sich wacker auf, Sie Zugereister,' mahnte der Orgelbauer scherzend, „denn sie kommen in ein ordent liches Geschäft. Wäre ich noch frei und ledig, so wollte ich augenblicklich mit Ihnen tauschen. Ein schönes Töchter-

6