Schrecknisse. Der Dorfbach führte aus der Thalmulde Steine, Schutt und Schlamm mit sich und ergoss sich vom Gasthause „zur alten Post', Herrn Haas gehörig, angefangen nach beiden Seiten riss, die zwei Brücken weg. und erfüllte und beschädigte die linksseitigen Wohngebäude und Stählungen, so dass sie einen grausigen Anblick ge währen. Ein Mann, Glaser, gerieth bis zur Brust in Schlamm, konnte aber noch herausgezogen werden; einige Kinder wurden mit Noth gerettet. Ein dreien Parteien gehöriger
in einer auch für ihn so ernsten Sache erlaubte, so könnte man daraus, da derselbe die Erlangung einer Gastwirtgerecht same anstrebt, einen Vorgeschmack davon bekommen, was für einen Rechnungsmaßstab seine Gäste, wenn er wider alles Erwarten die Concession erlangen sollte, zu gewär tigen hätten. Ein wahres Glück, dass man auf den „Gemeinsinn' des sonderbaren Speculanten nicht ange wiesen ist. Reutte, 23. August. Heute reiste die Königin Witwe Margaritha von Italien hier durch. Im Gasthofe „zur Post' hier stieg Ihre Majestät
festes Sr. Majestät des Kaisers. Schon am 17. August abends zog die trefflich geschulte Musikkapelle, fröhliche Weisen spielend, durch das Dorf. Im Gasthause zur Post fand dann eine gemüthliche Zusammenkunft statt, wobei hochw. Herr Professor Piristi auf Se. Majestät den Kaiser toupierte. In das darauffolgende brausende Hoch stimmten auch die zahlreich anwesenden Fremden ein. Am anderen Tage früh dröhnendes Pöllerkrachen, das sich während des Festgottesdienstes wiederholte. Recht ergreifend
war die Scene, als der greise H. Pfarrer, Confiliarius Zoller nach dem hl. Amte vom Fried hofseingange aus eine begeisterte Ansprache an die Vete ranenkompagnie und die angesammelte Volksmenge hielt. Hierauf bewegte sich der Zug durch das flaggengeschmückte Dorf zum Gasthof „Kreuz,' womit auch der offizielle Theil der Feier beendet wurde. Auch die anderen Ge meinden thaten das Ihrige, um dieses Fest möglichst feierlich zu gestalten. Recht so! — das ganze Thal wimmelt jetzt von Fremden. Schattwald und Grän