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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 3 of 14
Date: 05.07.1900
Physical description: 14
d. I. kam es im Morathal bei Waidring zu einem Zusammen stoß zwischen Wilderem und Gendarmen, wobei der Gendarmerie-Postenführer Josef Haas aus Waidring und der Wilderer Wolfgang Fuchs/ ein Baurmsohn aus Köffen, getödtet wurden, der andere Wilderer aber,' Josef Anker, Taglöhner aus Köffen, überwältigt und gefangen genommen wurde. Dieser, ein gewaltthätiger Mann von 43 Jahren, stand am Samstag vor dem hiesigen Landesgerichte unter der Anklage des Diebstahls, 'der öffentlichen Gewaltthätigkeit

, zogen fie sich sofort schussbereit hinter die nächsten Bäume zurück, von wo aus Fuchs den ersten Schuss auf seine Verfolger abgab, worauf das gegenseitige Feuern begann. Im ganzen wurden 17 Schaffe abgegeben und es ist nur zu ver wundern, wie bei der großen Nähe der beiden feindlichen Gruppen (7—8 Schritt) das Unglück nicht schwerer, war. Immerhin waren zwei Schaffe tödtlich. Einer aus dem Werndlgewehr des Fuchs traf den pflichtgetreuen Posten- führer Haas in die Brust, ein anderer den Fuchs

, während Anker nur einen Streifschuss in die Schläfe erhielt. Anker gibt zu, zweimal geschossen zu haben, aber in die Luft. Von den tödtlichen Verwundungen habe er nichts wahrgenommen. Nur einmal habe er einen Schrei gehört. Als er, fich zurückziehend in ein Schneeloch fiel. gelang es der Gendarmerie, ihn, ehe er sich wieder erheben-konnte, zu überwältigen, nachdem sie ihm ein Bajonett auf die Brust gesetzt hatte. Der Posten führer Haas wurde in ein Jagdhaus gebracht, wo er am nächsten Tage starb. Dass Fuchs

tödtlich verletzt nieder gesunken war, hatte niemand bemerkt. Einige Bursche, die den Zug mit dem Verwundeten und Gefangenen kommen gesehen, begaben fich dann aus den Schauplatz des Gefechtes und fanden dort Fuchs, der, fie anfangs für Verfolger haltend, seine letzte Kraft zusammennahm und nach seinem Gewehr tappte. Auf dem Transporte durch's Thal heraus gab er den Geist auf. Es war ein Glück für Anker, dass die Kügel, welche die Brust des Haas traf, eine Kugel aus einem Werndlgewehr war, welches eben

Fuchs führte, während Anker ein anderes hatte, das er in der Eggenalpe des Anton Pletzer aus Waidring nebst anderen Sachen gestohlen hatte. Dieser Einbruchdiebstahl nun bildete das zweite Anklagefactum. Er muss Ende Jänner oder anfangs Februar erfolgt sein und wurde am 14. Februar entdeckt. Mit einem Ge nossen, wahrscheinlich mit Fuchs, war er durch die Fenster in diese Alphütte, die mehr einem Unterkunftshause gleicht, eingedrungen und hatte es fich dort gut sein lassen. Mit einem Pickel öffneten

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