. In' tiefer Trauer steht das? Herrscherhaus Hohenzollern und das preußische Volk und. die deutsche Nation am Leichen-? bett« des Kaisers, der .mit Recht als. ein.Held. des. Schlacht-, selbes und als ein noch. größerer, zu bewundernder Held auf' dem Krankenbette gerühmt wird und ass ein Herrscher, der die Bedürfnisse der Zeit erkannte und sie vollauf würdigte. Jedes Blatt im deutschen Reich vom größten bis zum kleinsten bemüht sich, ein Lebensbild von seinem Wirken zu entwerfen. Oa werden erzählt
die Thaten des preußischen Kronprinzen auf den Schlachtfeldern Böhmens und wie er im Zeitpunkte der Entscheidung bei Königgrätz rechtzeitig eintraf und zu Gunsten des. preußischen Heeres in die Schlacht eingriff, durch welche That er sich den Orden xour ie merite erwarb. Da wird nachgewiesen, wie durch die Siege der vereinigten deut- ?schsn Armee? auch die? unter dem Befehle des preußischen und .nachmaligen deutschen Kronprinzen.stehenden Korps sich un vergängliche Ehre und Ruhm an der Mosel, Maas
und Seine erwarben .und. wie dem als Triumphator in Berlin und München einziehenden Heerführer der Feldmarschallstab er blühte.. In? den meisten dieser. Schilderungen, zumal in den . vom.modernensZeitgeist durchwehten, wird aber vergessen, daß jetzt-am Sarge des verblichenen Kaisers sich so augenscheinlich zeigt, daß die unerbittliche ewige Gerechtigkeit auch ein Opfer der unerhörten deutschen Siege, und zwar das höchste, welches ..Menschen und Völker zu bringen im Stande sind, sich nach .langem schweren
. Leiden erkoren ' hat. Stehen auch wir voll Mitleid-mit unsern schwerbetroffenen deutschen Stammesbrüdern am Sarge des Kaisers, der durch sein edles Streben so viele .trostreiche Hoffnungen, .erweckte, so beten wir auch an die göttliche Vorsehung, welche uns im Tode des zweiten Kaisers so warnend und. mahnend entgegentritt. ? . Den deutschen Botschaften im Auslande ist die amtliche Mittheilung. von,.dem ?Hingange .des Kaisers Friedrich und der.Thronfolge des Kaisers Wilhelm II. bereits am 15. Juni
des Kaiserhauses weder fremde Souveräne noch Mitglieder ihrer Häuser sich zu den Leichen- .feierlichkeiten bemühen. Mit Rücksicht darauf hat der öster reichische Kaiser Franz'Josef verfügt, daß die beabsichtigt ge wesene. Entsendung des Herrn Erzherzogs Karl Ludwig zu deu Leichenfeierlichkeiten nach Potsdam unterbleiben soll. Kaiser Franz Josef ordnete für den verstorbenen deutschen Kaiser eine vierwöchige Hoftrauer an. Als er die Trauernachricht erhielt, traten ihm-Thränen in die Augen; dann sagte