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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 8
Date: 28.07.1887
Physical description: 8
als kaiser l icheOester reich er, als Söhne einer großen Monarchie mit tausend jähriger Geschichte und als Unterthanen eines Reiches, das außer den deutschen Stämmen auch andere Nationalitäten umfaßt. Wir betrachten deshalb diese gerade so als unsere Brüder wie unsere eigenen Stammesgenossen, denn auch sie sind Oesterreicher und dieser Umstand veranlaßt uns Konser vative, ihnen die Bruderhand zu reichen, nicht aber sich feind selig zurückzuziehen und sie ob ihrer Nationalität zu verachten. Wer

hatten. Diese Zumuthung erscheint um so sonderbarer, als die Liberalen, wenn die deutschen Konservativen wirklich so i unklug wären, sich durch nationale Schlagwörter bethören zu lgssen, und die Gegner wieder in den Sattel heben zu helfen, - die errungene Position sofort benützen würden, um nicht blos Czechen und Polen, sondern auch die „Klerikalen' an die Wand zu drücken und auf ihren Köpfen herumzutrampeln, wie wir dies aus Erfahrung leider genugsam kennen. Der Liberalismus erweckt

auch durch sein ganzes Ge bühren' den Verdacht, als ob es ihm mit seiner angeblich so großen Fürsorge für die nationalen Interessen der Deutschen eigentlich im Innersten der Seele gar nicht so recht ernst sei, sondern daß er dies nur als Mittel zum Zweck der Wieder erlangung der politischen Herrschaft erachtet. Beweis hiefür ist seine Gleichgiltigkeit gegen das Schicksal der Deutschen jenseits der Leitha. Weil in Ungarn jetzt ein liberales Re gime am Ruder ist, findet sich kein einziges diesseitiges libe rales Organ

veranlaßt, wenn es auch von Deutschthum über- trieft, gegen die Verkümmerung der nationalen Rechte der Deutschen durch die Magyaren ein Wort des Protestes zu erheben. Man kann aus dieser Haltung sehr leicht den weiteren Schluß ziehen, daß die Deutsch-Liberalen unter Umständen auch einmal geneigt sind, sich mit Czechen undPolen zü verständigen, wenn sie dafür in die ersehnten Ministerpalais einzuziehen sichere Aussicht haben. Das nationale Moment bei unseren Deutschliberalen ist auch noch zu jungen

Datums und wird viel zu sehr in gesuchter Weise übertrieben, als daß man be sonderes Vertrauen dazu haben könnte, daß in den Händen dieser Partei die Jntercsien der Deutschen in Oesterreich wirklich für alle Zeiten sicher gehütet sind. Die deutschen Konservativen haben dieses Vertrauen nicht und empfinden deshalb auch keine Sehnsucht, die Kastanien für eine abge- wirthschaftete gegnerische Partei, die den Nationalismus als letzten Nothanker sich erkor, aus dem Feuer zu holen. Dazu wäre vorher

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 10
Date: 19.03.1891
Physical description: 10
(1871) trat er mit an dessen Spitze. Die „Köln. Volksz.' schreibt über die Bedeutung Windt- horsts: Wo immer die deutschen Katholiken seit 29 Jahren sich zusammenfanden, um bei wichtigen Gelegenheiten über ihre Angelegenheiten zu berathen, da fehlte Windthorst nicht, und überall gab er den Berathungen die sichere Richtung. Auf den General-Versammlungen der deutschen Katholiken wie in den großen Wähler-Versammlungen der Zentrums partei, zumal in der Rheinprovinz, erschien er regelmäßig

, und wo er erschien, siel ihm von selbst die leitende Rolle zu. Ein wunderbar regsamer und' glänzender Geilt wohnte in der unscheinbaren Gestalt, die Jedermann im Deutschen Reiche aus den Darstellungen kennt, welche die Berliner Witzblätter anfangs brachten, um den Abgeodneten für Meppen zu verspotten. Aber der Spott ist ihnen bald vergangen. Auch die Gegner haben immer mehr die Bedeutung dieses ungewöhnlichen Mannes erkannt, der trotz seiner Unschein- barkeit alle seine Genossen in den Vertretungen des Deutschen

Reiches und des Landes Preußen um Haupteslänge überragte. Windthorst war nicht nur eine vielbewunderte, er ist auch mehr Und mehr eine allgemein beliebte Persönlichkeit geworden; davon konnte sich Jeder überzeugen. Nicht am wenigsten trug dazu der köstliche Humor — das Zeichen geistiger Ge sundheit — bei, welcher jede seiner Unterhaltungen belebte, wie er seinen Reden eine besondere, stets erfrischende Würze verlieh. Windthorst war ein parlamentarischer Debatter allerersten Ranges

zu beschäftigen. Die Gegenwart ge hört voll und ganz dem Schmerze und dem dankbaren Ge denken. Nie können und werden die deutschen Katholiken vergessen, was sie diesem Manne schuldig find. Er war der hervorragendste Führer in dem Kampfe um die Freiheit, ja, um die Existenz der katholischen Kirche auf deutschem Boden, und wenn der gewaltigste Minister dieses Jahrhunderts in diesem Kampfe scheiterte, wenn allmälig die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit der katholischen Kirche wieder zur Aner kennung gelangt

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 1 of 8
Date: 12.06.1884
Physical description: 8
werde, was es mit diesem Verein eigentlich auf sich hat, damit Jedermann weiß, wie er mit ihm daran ist. Um gerecht zu sein, muß allerdings zugegeben werden, daß der Zweck des „Deutschen Schulvereines', sowie er in den Statuten (Satzungen) desselben angegeben wird, an und für sich ein ganz löblicher ist: der Verein will deutsche Schulen in gemischtsprachigen Gegenden und namentlich an den Sprachgrenzen unterstützen oder neu gründen, wo solche nicht sind, damit Kinder deutscher Eltern dortselbst Gelegenheit

haben, ihre Muttersprache gründlich zu erlernen und nicht der Gefahr ausgesetzt werden, sie zu verlernen. Das ist nun gewiß recht schön und gut und Niemand wird etwas dagegen einwenden. Allein in unserer Zeit will jedes Unternehmen nicht allein nach dem Zweck, den man vorschützt, sondern auch nach den Um ständen beurtheilt sein. Der anscheinend löbliche Zweck ist nur zu oft eine heuchlerische Maske, bestimmt dazu, den wahren Zweck zu verhüllen. Und so ist es, wir sagen es unverholen, auch bei dem sogenannten „Deutschen

und Polen, und hielten strenge, unerschütterliche Parteidisziplin gegen den Börsenliberalismus; zu ihnen hielten die naturgemäßen selbstverständlichen Gegner des Liberalismus, die katholischen und konservativen Abgeordneten aus den deutschen Kronländern. Mit wüthen dem Aerger sahen die Liberalen, daß ihnen durch die Verbindung dieser drei Gruppen die Herrschaft aus der Hand genommen, daß ihnen die Hand von dem Geldbeutel des Volkes weggewiesen war; ihre Hoffnung, daß sie einige Ueoerlüuser gewinnen

könnten, erfüllte sich nicht, im Gegen theil schloß sich die nichtliberale Mehrheit immer entschiedener und fester zusammen. Nun wurden andere Auskunftsmittel versucht. Die nichtliberale Majorität des jetzigen Abgeordneten hauses ist klein, es brauchte nicht mehr, als nur einige Wahlbezirke zu erobern; man gab daher das Schlagwort vom „Deutschthum' aus. Die deutschen Abgeordneten, welche nicht mit den Liberalen gingen, wurden beschuldigt, daß sie zum Schaden ihrer deutschen Wähler nur mit den Czechen

und Polaken halten; man rief in alle Welt hinaus: „Das Deutschthum ist in Gefahr'; Straße auf und ab erscholl der Ruf: „Deutsch, deutsch, deutsch.' Der Sinn dieses „Deutsch' war aber eigentlich so viel als „liberal'; der Liberalismus mit seiner kirchenfeindlichen, volksver- derbenden Wirthschaft war in Gefahr, gegen die Liberalen hielten die deutschen Konservativen mit den Czechen und Polen; und die Liberalen wollten wieder zur Herrschaft gelangen, die sie zum allergrößten Schaden des Volkes

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 10
Date: 29.10.1885
Physical description: 10
, die ihre katholische Ueberzeugung in deutscher Freiheit bethätigen wollen, beliebt. Er sprach von den Exzesien in Böhmen und erklärte, daß die Beunruhig ung der Deutschen in Böhmen künstlich genährt werde, um jede Versöhnung hintanzuhalten. Redner schloß, daß die Slaven nicht die Deutschen verdrängen, sich selbst aber auch nicht verdrängen lasten wollen. Dann kam der wegen seiner flegelhaften Grobheit schon sattsam bekannte Abg. Dr. Knotz. Er erklärte Böhmen als das Schlachtfeld, auf dem die Deut schen

und Länder unter dem Lzepter der ihnen allen gemeinsamen Dynastie zur Ga rantie ihrer Eigenart im Innern. In dieser Erkenntniß seien die Konservativen gerne bereit, allen Stämmen des Reiches als Freunde zu begegnen und ihnen bei Erfüllung billiger Wünsche beizustehen. Das sei um so leichter, als man die andere» Nationalitäten schon ihrer Zahl wegen weder ignoriren noch brutalisiren kann und die Zukunft Oesterreichs und seiner Machtstellung doch auf dcr Zufriedenheit seiner Völker be ruht. Damit vergäben

des Geweibegesetzes und Graf Dzieduzsyski von den Polen. Zum Schluß nahm der böhmische Abg. Heinrich das Wort und schilderte den geradezu entsetzlicheu Terrorismus, unter dem jene Deutschen in Böhmen leben, welche ein ehrliches Zusammenleben mit den Czechen anstreben. Die „Nurdeutschen' verließen bei dieser Rede den Saal! Steckt nicht auch Vogel Strauß den Kopf in den Sand, wenn er Gefahr wittert! — Die De batte wurde hierauf geschlossen und Plen er von der Linken und Fürst Czartoryski von der Rechten

dessen erachtet es ein Plener für nothwendig nachzuweisen, daß die Deutschen schimpfen dürfen, wenn sie von Czechen geschimpft werden. Die ganze Szene bot einen widerlichen Anblick und legte den Gedanken nahe, wie lange überhaupt noch parlamentarisch regiert werden kann, wenn die Dinge in dieser Form sich weiter entwickeln. — Nachdem mehr als eine Stunde darüber hingegangen war, kamen endlich die Referenten zum Wort, und zwar zuerst der Abg. Sturm für die Adresse der Minorität. Wieder wurde aus Himmel

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 1 of 14
Date: 11.08.1904
Physical description: 14
Maris Himmelfahrt. Freitag 20. August Joachim Bk. J Dienstag 16. August Rochus Bk. Samstag 21. August Kassian B. M. Nr. 32. Wo chen-Wunö sch cru. Innsbruck, am 11. August. Eine nationale Angelegenheit hat die deutschen Par teien des Reichsrates immer wieder einmal trotz der er schlaffenden Sommerhitze in Aufregung versetzt. Wenn unsere parlamentarischen „deutschen Parteien' in Be wegung geraten, ist e3 übrigens immer eine nationale Angelegenheit, wirtschaftlichen Fragen treten sie mit weit mehr Ruhe

sollen. Darob großer Lärm bei den Deutschen in politischen Vereinen, Wählerversammlungen, Gemeindevertretungen u. s. w. Am vergangenen Samstag ist der Vollzugsausschuß der deutschen Parteien im Abgeordnetenhaus zusammen gekommen, um über die Angelegenheit zu beraten und Stellung zu nehmen. Sie sehen in der beabsichtigten Maßnahme der Regierung eine parteipolitische Aktion zu gunsten der Polen und Tschechen und einen gegen die Deutschen, gerichteten feindseligen Schritt. Auch die Frage der bekannten

Prüfungserläffe der kroatischen Studenten an der Agramer Universität und die italienischen Parallelklaffen an der Jnnsbrucker Hoch schule beschäftigte die Versammlung. Am Nachmittag er schienen die Abgeordneten Dr. Groß von der Deutschen Fortschrittspartei und Dr. v. Derschatta, Obmann der Deutschen Fortschrittspartei beim Ministerpräsidenten Dr. v. Koerber, um ihm die vom deutschen Vollzugs- ausschuffe beschlossene Resolution zu.überreichen. Die beiden Abgeordneten wiesen auf die in der Beratung

zum Ausdrucke gelangten schweren Bedenken hin. welche die Anerkennung der an der Agramer Universität abgelegten juristischen Staatsprüfungen in Oesterreich, die Verfügungen betreffs der italienischen Parallelkurse an der Jnnsbrucker Universität und schließlich die geplante Errichtung von slavischen Parallelklassen an den deutschen staatlichen Lehrer bildungsanstalten in Troppau und Teschen unter der ganzen deutschen Bevölkerung Oesterreichs hervorgerufen hat. Die Abordnung wies insbesonders darauf

hin» daß ihrer Anficht nach in dem Vorgehen der Regierung in der letzten Zeit insoweit eine Aenderung eingetreten sei, daß in so wichtigen nationalen Fragen einseitige Ver fügungen getroffen wurden, die geeignet find, die leb hafteste Abwehr der Deutschen herauszufordern. Ministerpräsident Dr. v. Koerber nahm die Gelegen heit wahr, der Abordnung wiederholt und nachdrücklich zu versichern, daß in den Verfügungen der Re gierung absolut keine feindselige Haltung gegen die Deutschen erblickt werden dürfe

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 3 of 14
Date: 09.09.1897
Physical description: 14
politischer Beziehung, die Gleichberechti gung aller Völker Oesterreichs, sowie die Wahrung der Rechte der einzelnen König reiche und Länder und der materiellen Kräftigung unter Ausrechthaltung der Freiheit und Machtstellung des Reiches anstrebt. Dieselben begrüßen die Bildung der gegen wärtigen Majorität im Abgeordnetenhause auf Grundlage der von der Partei stets vertretenen Prinzipien der Gerechtigkeit und der Erweiterung der Autonomie der Länder und sprechen ihren Abge ordneten ihr volles

zu welchen auch der Kaiser sich begab, langten folgende Nachrichten ein: Bist ritz, 2 September. Auf die Huldigung des Fürsterzbischofs Dr. Kohn namens der Geistlichkeit er widerte der Kaiser: Möge es ihrem weitgehenden Ein flüsse stets beschiedeu sein, in den Herzen der Gläubigen den wahrhaft christlichen Sinn der Liebe und Ver söhnlichkeit zu wecken und zu stärken, zum eigenen Heil und zum Wohl des Landes und deS Reiches. Auf die Begrüßung des Landeshauptmannes erwiderte der Kaiser, er nehme mit aufrichtiger Freude

sich der Komman dant des zweiten Korps zurück, um sich mit der inzwischen nachgerückten Jnfanterietruppendivifion zu vereinigen. Um halb 2 Uhr Nachmittags wurde das Gefecht abgebrochen. Der Kaiser mit dem deutschen und dem italienischen Militärattache folgte dem Verlaufe des Gefechtes an ver schiedenen Punkten mit gespanntestem Interesse. Trotz der Hitze und bedeutender Marschleistungen einzelner Truppen- körper ist das Aussehen und die Haltung der Truppen ganz vorzüglich. Der Kaiser wurde

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 10
Date: 12.05.1887
Physical description: 10
und Czechen nicht hier auf diesem Boden friedlich und ruhig ausgetragen werden kann. (Sehr richtig I rechts.) ' Ich glaube, daß die 'Deutschen und Czechen in Böhmen ein dringendes Bedürfnis nach einer dauernden Versöhnung haben, daß aber, wenn diese Frage hier fortwährend auf gerollt wird, die Versöhnung. nicht ermöglicht, wohl aber hinausgeschoben, wenn nicht gar vollständig verhindert wird. Wir alle, meine Herrn, können im Interesse des Reiches nur wünschen, daß einmal Deutsche und Böhinen

Äer, wie unsere Slaven mit ganzer patriotischer Hin- gebung an das Reich, das ja unsere gemeinsame Heimat in (Zustimmung rechts) sich schließt, und wer wie sie, wetteifernd mit uns Deutschen unter Entfaltung aller ihrer geistigen ,uktd sittlichen Kräfte nach den höchsten kulturellen Zielen ringt und strebt, der, glaube ich, hat vollen Anspruch auf unser freundliches und förderndes Entgegenkommen (Bravo! Bravo! rechts). Ich möchte gegenüber dem unmittelbaren Herrn Vorredner- betonen: Unsere

habe, ein Standpunkt, auf den ich mich auch im Parteikampfe der Gegenwart stelle. Von diesem Standpunkte aus habe ich auch die politischen Fragen zu beurtheilen, welche an mich heran treten. Im Vordergrund der politischen Discussion stand in dieser Generaldebatte nicht das Budget, sondern die bohe- jnicae res, die böhmische Frage. Und ich muß dies im Gegensatze zum hochverehrten Herrn Vorredner von meinem Standpunkte als Reichrathsabgeordneter bedauern, weil ich glaube, daß diese Streitfrage zwischen Deutschen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 3 of 9
Date: 04.03.1886
Physical description: 9
. Zum ersten Aufgebot gehören die Jahrgänge vom 19. bis 37. Lebensjahr, das zweite umfaßt die älteren Jahr gänge. Die Aufbietung und Verwendung des Landsturms geschieht im Bedarfsfall zur Vertheidigung des Reiches inner halb der Reichsgrenzen durch kaiserlichen Befehl, außerhalb derselben nur nach Ermächtigung hierzu durch Reichsgesetz, aber auch wenn Gefahr im Verzüge durch bloßen kaiserlichen Befehl. Die schwerwiegendste Bestimmung des Gesetzes liegt darin, daß in außerordentlichen Bedarfsfällen

das erste Auf gebot zur Ersatzreserve für dos stehende Heer und für die Landwehr, resp. die Marine gemacht werden kann, wenn nämlich die regelmäßige Reserve der Armee erschöpft ist, zur Kompletirung der Truppentheile auf Kriegsstand. Der Abgeordnete Dr. Bareuther, einer aus dem „deutschen Klub', glaubte in einer Sitzung des Budgetausschusses den UntcrrichtSminister v. Gautsch darüber zur Rede stellen zu müssen, daß der Minister die Entfernung eines Buches aus den Schulbibliotheken angeordnet

hatte, in welchem die deutschen Siege des Jahres 1870 verherrlicht wurden. Mi nister v. Gautsch hat den Fragesteller ordentlich abgeräumt. Anlaß zu dieser Maßregel, sagte der Minister, bot eine Gerichtsverhandlung in Budweis, wo ein Gymnasialschüler durch die Lektüre dieses Buches derart fanatisirt wurde, daß er sich auf der Straße zu einer Majestätsbeleidigung hin reißen ließ. Er that noch andere Aeußerungen, von denen nur „pereat Austria,“ (Nieder mit Oesterreich,! vivat Bis- mark* zitirt werden können (!). Der Minister

erfüllte sohin nur seine Pflicht, indem er auf Grund dieser Thatsachen das Buch als ungeeignet verbot. Es könne Niemandes Absicht sein, der Jugend die Heldenthaten des deutschen Volkes vom Jahre 1870 vorzuenthalten. Der Minister ist überzeugt, daß in allen Schülerbibliotheken sich zahlreiche Werke über diesen Gegenstand befinden. Das dürfe jedoch niemals in jener aufregenden Weise geschehen, wie im fraglichen Buche. Wenn der Minister die unauffällige Entfernung verfügte, waren pädagogische Gründe

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 5 of 10
Date: 31.01.1889
Physical description: 10
Führer der Jtaliamstimi, und in Wien will die deutsch liberale Partei nach Kudlichs Befehl Jeden „niederschießen', der in den Juden nicht „deutsche Stammesbruder' erblickt. Daß die Juden in Prag und Krakau je nach Bedürfnis als Czechen und Polen auftreten, ist bekannt. Ueberal, in Buda pest, in Trieft, Wien, Prag und Krakau treten sie als „Ultranationale' auf und erheben namens der ungarischen, deutschen, italienischen, polnischen oder czechischen Nationalität die weitgehendsten Wünsche

, um ja die Völker nicht zu Nutze und Frieden kommen zu lasten, benützen aber gleichzeitig die Gelegenheit des Streites zwischen den einzelnen Völkern, um möglichst viele materielle Vortheile sich selbst zu sichern. Die Jsraeliten, die am Sonntag „im Namen der ungarischen Nation' und der studirenden Jugend gegen die Erlernung der deutschen Sprache protestirten, können, wie alle Juden Oesterreichs sämmtlich deutsch, aber sie wollen nicht die all gemeine Kenntniß der deutschen Sprache, weil ihnen daraus

bei ihren Vermittlungsgeschäften weniger Vortheile zugehen würden. Je weniger die deutschen ungarisch und die Ungarn deutsch können, um so mehr gewinnen jedenfalls die Jsraeli ten, die beider Sprachen mächtig sind; im Verkehr mit den Czechen, Polen, Italienern und Deutschen gilt das Gleiche. Wann wird endlich die Stunde kommen, wo man im Juden den Menschen achtet, ohne darüber zu vergesten, daß er Un wahres vorzuspiegeln versucht, wenn er als „Stammesbruder' sich vorstellt! Deutsches Reich. Im deutschen Reichstage fand am Samstag

den 26. Jänner die Debatte über die ost- asrikanische Vorlage statt. Fürst Bismarck betheiligte sich an der Debatte. Es wurde mit großer Mehrheit die Ueber- weisung der Vorlage an eine Kommission von 2 l Mitgliedern beschlosten. Dieses Komito genehmigte schon am Montag den 28. Jänner die Kolonialvorlage mit einer vom Grasen Bis marck akzeptirten Aenderung. — Dem deutschen Reichstag ist am Vorabend der Kolonialdebatte ein weiteres Weißbuch zugegangen. Dasselbe bildet die Fortsetzung der bisherigen

Veröffentlichungen über Ostafrika und enthält fast nur Berichte des deutschen Generalkonsuls von Zanzibar über den Beginn und den Fortgang des Aufstandcs längs der Küste. Die Bewegung in Dar-es-Salem wird bemerkenswerther Weise als eine Folge der Blokade dargestellt. Der Handel, die einzige Quelle der Unterhalte für die Bevölkerung, läge voll ständig darnieder, da aller Verkehr unterbrochen worden und die arbeitslose Bevölkerung sei durch Noth zum Ausstande gebracht worden. Außerdem konstatiren die Berichte

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 14
Date: 10.04.1902
Physical description: 14
erklärten, fie könnten zwar selbst nicht dafür stimmen, aber wenn es angenom men würde, so würden fie es geschehen laffen. weil fie keine Odstruction wollten, mit welcher die Czechen drohten. Jetzt aber schelten fie jeden einen Verräther, der ihren Willen erfüllt habe. Das zeige die ganze Unaufrichtig- keit und Unredlichkeit dieser Parteien. Bei der Theilung der Präger Universität in eine deutsche und böhmische, haben alle Deutschen dafür gestimmt; die deutsche Uni verfität in Krakau

haben dieselben Parteien den Polen ausgeliefert. Sie haben auch den unseligen 67er Aus gleich mit Ungarn geschlossen und dadurch taufende und taufende von Deutschen im Stich gelaffen, deren Deutsch thum wirklich bedroht ist. Wenn das Deutschthum wirk lich bedroht rst, werden wir schon unsern Mann stellen; aber dafür einzutreten, wie der Abg. Pommer meinte, dass es in Oesterreich überhaupt nur deutsche Mittel schulen geben dürste, find wir nicht in der Lage, weil das eine schreiende Ungerechtigkeit gegen die Majorität

der Bevölkerung wäre. Wäre die czechische Technik in Brünn abgelehnt worden, so wäre der Sturm losgegangen, sehr wahrscheinlich auch die Post für die deutsche Technik nieder- geftimmt worden und die Obstruktion ätte begonnen. Im Centrumsciub waren für die Resolution Stürgkh beson ders die deutschen Vertreter Steiermarks, welche sich auf die Gesinnung ihrer Wähler beriefen. Jedoch die große Bauernvereins-Versammlung in Graz hat gezeigt, dass man in den Kreisen der deutschen Bauernschaft sehr ruhig

zu stellen, meldet, sich ein gewisser Ebfter aus Stum und redet einigermaßen unklar über den Verrath der Abgeordneten am deutschen Volke, sein Beweis war das Schmähflugblatt der Radicalen, das er in der Hand hielt. Der Vorsitzende erwidert, dass er die Rede Tollinger's nicht verstanden zu haben scheine; wenn er einen solchen Vorwurf begründen wolle, müsse er die Thatsachen, welche der Herr Abgeordnete- angeführt habe, als unrichtig erweisen. Dr. Tollinger machte aufmerksam, dass er nachgewiesen

Zurechtweisung unter all gemeinem Beifall. Ein Bauer ruft aus: Wenn diese Abfallsleute Muster ber Deutschen find, dann müsste man sich schämen, ein Deutscher zu sein. Der Redner schließt mit einer begeisterten Aufforderung zur deutschen Treue gegen Gott und gegen den Kaiser. Offenbar in der Absicht, die Versammlung zu stören und vielleicht eine Neuauflage der berühmten Schlacht von Stum zu erleben, hatte sich der Abfallsapvstrl Dr. Lautschner mit einigen Getreuen nach Bruck be geben

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Page 3 of 10
Date: 07.06.1888
Physical description: 10
eine auf dem Gebiets der Wissenschaft und Kunst. (Katho lische Studentenvereine, Cözilienverein, Preßverein, religiöser Kunstverein u. s. w.) Sehr viel Gewicht wird auf die Kräftigung jener Vereine gelegt werden, welche die katholischen Missionen im Süden und Osten des Reiches unterstützen. Außer dem Vereinswesen wird besonders auch dem Bauernstands in her vorragender Weise Aufmerksamkeit geschenkt werden. Es' ist diesbezüglich vom Comits des österreichischen Katholikentages Herrn Dr. Alfred

, Dalmatien, Salzburg, Tyrol und Vorarlberg ihre Delegirten aus der Mehrheit des Reichs rathes wählen.., Bei der Wähl der mährischen Delegirten - ist seit Jahren zwischen den Deutschen und Czechen in Mähren -ein Kompromiß, vereinbart, wonach die Czechen ein Mandat .erhalten, /während für Böhmen die Czechen, welche die Mehr heit für sich haben, den Deutschliberalen ein Kompromiß an boten,' das. von diesen aber nicht angenommen worden ist. Es spricht jedenfalls nicht dafür, das die Deutschliberalen

in Böhmen Frieden und Verständigung mit den Czechen wünschen, -nachdem.sie-seit-mehreren Jahren ganz konsequent die Möglich keit zurückgewiesen haben, .durch den seitens der Czechen an gebotenen. Kompromiß in der Delegation vertreten zu sein. In der.Abendsitzüng am Freitag den 1. Juni wurden die Delegationswahlen vorgenommen) Die Deutschen Böhmens : enthielten sich der Wahl; die Jungczechen gaben leere Stimm mittel ab; an die altczechischen Kandidaten enfielen 47 Stimmen.

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Page 3 of 8
Date: 18.05.1882
Physical description: 8
. An demselben Tage, ats das österreichisch-polnische Bündniß -geschlossen wurde, brach Suiten Mohamed IV. mit einem .großen Heere von Adrianopel gegen Belgrad auf; von .hier .aus führte der Großvezier.Kara Mustapha das aus allen Gegenden des türkischen Reiches in Europa und Asien ge sammelte Heer; dasselbe zählte an 250.000-Mann und führte 300 bis 400 Kanonen mit sich. In Ungarn stießen zu demselben die Haufen Tököly's. Dieser Riesenmacht gcgen- .über verfügte der.kaiserliche Generalissimus Herzog Karl

im Sturmangriff die bedrängte Stadt.und jedesmal wurden sie zurückgeschlagen. Die.Hilfe von Außen.kam, als es hiezu .höchste Zeit war und die Stadt gewiß nicht lange mehr Stand gehalten hätte. König Johann Sobieski kam über Qlmütz gezogen, verband sich in Oberhollabrunn mit -Carl von Lothringen und Beide sodann mit den vom Westen heranrückenden deutschen Hilfs- truppen. Es -waren .nun beisanrmen 27.000 Mann Kaiser liche, die selbstverständlich-in-den österreichischen und.böhmischen Ländern angeworben.waren

Waffenthat aus den türkischen Kriegen, deren sich die Christehheit rühmen kann; ihre Bedeutung be trifft nicht nur die Stadt Wien, sondern die ganze österrei chische Monarchie, ja die gesammte europäische Cultur. Und diese glänzende.That wurde durch das gemeinsame Bestreben von Deutschen, Polen und Böhmen erreicht. Gemeinsam geführte Kämpfe und- gemeinsam erfochtene Siege dringen die Betheiligten in nicht -geringem Maße näher zu einander und sind geeignet dieselben zu verbrüdern

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Page 4 of 12
Date: 13.09.1878
Physical description: 12
solle. Hat man so etwas jemals gehört? Wir wünschen, daß Oesterreich mit Ruhm-bedeckt, vergrößert und gestärkt aus diesem Kriege hervorgehe. Preußen-Deutschland. — Die schlechten Grund sätze, welche durch die Zeitungen und die Gesetzgebung ver breitet wurden, beginnen sich furchtbar zu rächen. Noch mehr aber hat der Stolz der Deutschen nach dem Siege über Frankreich, der Dünkel des Deutschthums geschadet. Stolz kommt vor dem Falle; Frankreich ist hauptsächlich wegen seines Schwindels, die große

Nation spielen zu wollen, gedemüthigtwerden; Deutschland hat diesen Schwindel Frankreich nachgemacht. Es hat sich zum Schrecken der Deutschen eine Partei herausgebildet, welche in der That die Grundlagen des Staates bedroht. Das sind die soge nannten Sozialdemokraten, ursprünglich eine Arbeiter partei, zu der jetzt jedoch Viele zählen, die keine Arbeiter sind. Diese Partei ist vollständig religionslos, sie will die Herrschaft des Volkes, die Aufhebung des Eigen thums n. s. w. Die Partei hat in vielen

Dingen gegen über der herrschenden Wirthschaft gar nicht Unrecht; aller dings sind ihre Grundsätze falsch, ihre Forderungen nicht ausführbar. Die Welt wird nie zu einem Paradiese wer den, weil seit der Erbsünde der Fluch auf ihr lastet.. Die Sozialdemokraten führen ihre Sache mit großem Geschicke und mit erstaunlicher Opferwilligkeit. Zwei Mal wurde auf den alten deutschen Kaiser Wilhelm geschossen und derselbe das zweite Mal bedeutend verwundet. Der deutsche Reichs kanzler Fürst Bismarck

wollte nun mit strengen Gesetzen gegen diese Partei vorgehen. Diese Gesetze hat aber der Reichstag abgelehnt. In Folge dessen wurde der Reichs tag aufgelöst und fanden kürzlich die Neuwahlen statt- Es war ein erbitterter Wahlkampf, in welchem sich die deutschen Katholiken so brav gehalten haben, daß sie die stärkste Partei des neuen Reichstages sind. Die liberalen Parteien sind mit Bismark „über Kreuz', die sog. Con- servativen dienen dem Bismark in jeder Beziehung, sind aber zu schwach, um ihn zu stützen. Der neue

Reichstag ist am 9. d. Alts. zusammengetreten; es ist demselben wieder ein Gesetzentwurf gegen die Sozialdemokraten vor gelegt worden. Es ist sehr zweifelhaft, ob derselbe ange nommen wird. In Folge dieser Zustände im deutschen Reiche hat es eine Masse Prozesse wegen Majestätsbeleidigung abge setzt und haben unsere Stammesgenossen eine wahrhaft eckelhafte Angeberei betrieben, die dem Charakter des Deutschen in der That nicht zur Ehre gereicht. Die Zustände im deutschen Reiche haben endlich

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Page 3 of 10
Date: 06.12.1888
Physical description: 10
, schleunigst ihre Freude über die Wiederver einigung des deutsch-österreichischen und des deutschen Clubs öffentlich kundzugeben; für Böhmen hat diese Aufforderung an die einzelnen Gemeinden und Vereine der Führer der deutschliberalen Partei dort, Dr. Schmeykal, persönlich besorgt. Der Erfolg, hat. nicht auf sich warten lassen. Von ollen Seiten kommen. von Vereinen und Gemeinden Zustimmungs erklärungen,. welche däS Werden der vereinigten deutschen Linken .freudig' und „freudigst' begrüßen. Im Klub

der vereinigten Deutschen. Linken theilte Plener am 28. Nov. die eingetroffenen Zustimmungs-Aundgebungen zur Einigung mit, worauf über seinen Antrag b-schloflen wurde, den Tank der Partei in folgender Form auszusprechen: „Der Klub der Bereinigten deutschen Linken spricht den zahlreichen Gemeinde- und Bezirks-Vertretungen, Handelskammern und Vereinen, sowie einzelnen Personen,, welche ihre Zustimmung zur voll zogenen Einigung ausdrückten, seinen besten Dank aus. Er erblickt

nur, wie wenig Selbstständigkeit im liberalen L >ger zu finden ist, umsomehr, als die Vereinigung des deutschöi'terreichischen und des deutschen Klub, die nur auf Aeußerlichkeiten sich beschrärckt und tiefe innere Gegensätze offen läßt. thatsächlich die Tinte nicht werth ist, welche auf die Zustimmungskund gebungen verwendet wird. Selbst ehrlichen Liberalen muß die Sache wie eine Komödie vorkommen, umsomehr als seit längerer Zeit. nahezu alle Ersatzwahlen gegen die liberale Partei.ausfallen. JnSbefonvere

ist wieder im ganzen liberalen Lager tiefe Trauer, nachdem am 27. Noo. in Schlesien die Antisemiten, einen nahezu-sicherm Wahlbezirk den Liberalen abgerungen haben. — . Vor einiger Zeit waren der Großfürst-Thronfolger von Rußland und der Großfürst Wladimir auf Besuch am deutschen Kaiserhofe in Berlin und wurden da mit allen . möglichen Aufmerksamkeiten ausgezeichnet. Kurz darauf nahm die gesummte „Kartellpresse', das sind die Zeitungen jener .Parteien, welche die jüngsten Wahlen für den preußischen ^Landtag

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 1 of 16
Date: 07.09.1904
Physical description: 16
noch das Rollen der letzten politischen Gewitter die parlamen tarische Luft erschüttern wird. Sollte der Reichsrat aber wirklich arbeiten, dann darf man sich aus eine lange Session gefaßt machen, weil dann alle die schwierigen Vorlagen zu erledigen sind, welche seit Jahren zum Schaden der gesan ten Volkswirtschaft unerledigt geblieben find. In seiner Rede in Lemberg beklagte der Ministerpräsident, was man schon so oft gehört hat, daß die Sprachensrage zur großen Frage deS Reiches gemacht wurde. Wegen

derselben überantwortet man die Reichst ertretung der Obstruktion ohne daraus zu achten, daß dadurch das Reich in seiner Existenz bedroht wird. Die Regierung werde sich jedoch von keiner Seite davon abhalten lassen, den berechtigten Ansprüchen aller Nationen Geltung zu ver schaffen, den Ezechen und Polm nicht mehr und nicht weniger als den Deutschen.. Leidenschaftslose Beharrlich keit bleibt der Grundsatz der Regierung, solange dieselbe wegen der Untätigkeit der Volksvertretung allein für das Wohl des Volkes

zu sorgen hat. Dieselbe wird sich °zu keinem Unrecht und zu keiner Gewalttat gegen irgend eine Nation bereden lassen, sei es gegen welche immer. Die Reise v. KörberS nach Galizien hat wohl auch den Neben zweck den Reichsrat zur Arbeit zurückzuführen; den Polen ist ja im Frühjahr schon dir Vermittlerrolle zwischen den radikalen Deutschen und den Tschechen zugefallen. Einige Landtage sind für die nächsten Wochen bereits einberufen. Vom Tiroler Landtag verlautet noch nichts. Die Lage hat durch den Ausfall

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 18
Date: 07.07.1898
Physical description: 18
und gegen den Anstand gesprochen werde. Diese Grenzen einzuhalten, bin ich als Vorsitzender verpflichtet. (Großer Beifall.) Der Krakehler ruft noch, unsere Abgeordneten seien keine Deutschen; man habe es geduldet, daß der „Reichswehr' eine Menge Geld gezahlt worden sei, man soll sich erinnern an die polnischen „Nach bessere!' bei der Grundsteuerregulirung, wer denn die nach Tirol geschickt habe? Dr. Wackernell erwidert, man soll uns doch nichts zum Vorwürfe machen, was wir nicht gethan, ja nicht einmal gewußt

, wie im Jahre 66 einem kleinen deutschen Staatswesen. Dort sollte^nachdem das Land von Preußen annektirt war, eine Festfeier stattfinden. Der alte Pfarrer mußte wohl oder übel die Festpredigt halten. Er predigte im I. Theil über das große Glück preußisch zu werden und im H. Theil, daß wir dieses Glück durch unsere Sünden verdient haben. (Große Heiterkeit.) Möge man das nie von uns sagen können! Man redet jetzt viel von den Pflichten der Deutschen. Ja wir haben solche- Pflichten; aber nie und nimmer

gegen die Polen oder Slovenen schreien zu müssen. Das ist falsch. Wir bekämpfen den Liberalismus in allen seinen Er scheinungsformen, wo immer er uns entgegentritt, bei den Deutschen ebensogut wie bei den Slaven. Redner erörtert, wie der Liberalismus in allen seinen Stufen wesentlich die Mißachtung des Autoritäts-Prinzipes sei, zuerst der Autorität der Kirche, dann des Staates, bis hinab zum Anarchismus, dessen Parole ist: Kein Gott und kein Herr. Dem gegenüber fordert Redner in be geisterten Worten

auf, der alten Tiroler Fahne treu zu bleiben. Er erinnert an die Bozner Protestversammlung und an die Worte Di Pauli's: Unser Symbol ist nicht die Kornblume, sondem der Tiroler Adler, unsere Farbe ist schwarz-gelb. Treu der Kirche, treu dem Kaiser! Diese Worte fanden rauschenden Beifall. Herr Kanzlist Mittermair interpellirt noch wegen des deutschen Volksvereines, der euch nach Zillerthal ge> kommen sei. Dr. W a ck e r n e l l charakterisirt diesen Verein, * der den famosen Wolf in's Land gerufen

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Page 2 of 8
Date: 26.08.1880
Physical description: 8
wird im oberösterreichischen Großgrundbesitz gearbeitet werden, wo drei Sitze erledigt sind, welche früher mit Liberalen besetzt waren. Die liberalen Zeitungen bringen fast in jeder Nummer Schmerzensschreie darüber, daß bei uns in Oesterreich die Deutschen verfolgt werden. Die Anstellung einiger czechi- scher Professoren an der Universität Prag und die Durch führung der Gleichberechtigung in Bezug auf die Amts sprache hat die Herren ganz wüthend gemacht. Dazu kommt noch, daß ein deutschliberales Blatt in Krain

, welches in letzter Zeit in der ungeberdigsten Weise gegen das' slovenische Volk und die Regierung loszog, aufhören mußte, weil es keine Buchdruckerei mehr fand. Der Herr Statthalter erklärte dem Buchdrucker, daß er ihm den Verlag des Amtsblattes entziehe, wenn er das deutschli- berale Blatt nicht aufgebe und der Buchdruckerei-Besitzer sah seinen Vorcheil darin, das liberale Blatt aufzugeben, j Deßhalb ist jetzt großer Lärm in ganz Israel. Die Deutschen sollen deßwegen verfolgt sein. Wir Tyroler

sind doch auch so gut Deutsche wie die andern, jedenfalls | bessere als die Wiener Juden; aber von einer Verfolgung der Deutschen verspüren wir nichts. In Baiern wird in diesen Tagen von dem ganzen Volke das 700jährige Jubiläum der Wittelsbacher' schen Dynastie gefeiert. König Ludwig hat eine herzliche Proklamation erlassen, worin er dem baierischen. Volke für alle die Beweise der Treue und Anhänglichkeit seinen königlichen Dank ausspricht. Herr von Bismark scheint gesonnen zu sein, die Ver handlungen

Domes, dieses riesigen Bau werkes, an welchem mehr als 600 Jahre gearbeitet wurde. Es ist begreiflich, daß die Vollendung eines solchen Werkes, welches ein Denkmal deutschen Kunstfleißes bleiben wird, nicht ohne Sang und Klang von Statten gehen soll, be sonders in der heutigen Zeit, wo für jede Kleinigkeit ein Fest gefeiert wird. Allein eine großartige Kölner-Domfeier ohne Erzbischvf gibt es nicht und um die Rückkehr des Kirchenfürsten zu ermöglichen, ist es nothwendig, daß der Culturkampf

wenigstens theilweise aufhöre. Vielleicht wird dieser Dom der Wendepunkt in der Leidensgeschichte der deutschen Katholiken. In Frankreich reist Gambetta noch immer herum und hascht nach dem wohlfeilen Beifalle des Pöbels. Er wird von seinen Gegnern mit einem Schauspieler der überall Gastvorstellungen gibt, verglichen. Seine krie gerische Rede hat in Deutschland arg verstimmt das Organ Bismarks antwortet in scharfer Weise und macht Gambetta den Vorwurf, daß er den Frieden Europa's störe

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