werde, was es mit diesem Verein eigentlich auf sich hat, damit Jedermann weiß, wie er mit ihm daran ist. Um gerecht zu sein, muß allerdings zugegeben werden, daß der Zweck des „Deutschen Schulvereines', sowie er in den Statuten (Satzungen) desselben angegeben wird, an und für sich ein ganz löblicher ist: der Verein will deutsche Schulen in gemischtsprachigen Gegenden und namentlich an den Sprachgrenzen unterstützen oder neu gründen, wo solche nicht sind, damit Kinder deutscher Eltern dortselbst Gelegenheit
haben, ihre Muttersprache gründlich zu erlernen und nicht der Gefahr ausgesetzt werden, sie zu verlernen. Das ist nun gewiß recht schön und gut und Niemand wird etwas dagegen einwenden. Allein in unserer Zeit will jedes Unternehmen nicht allein nach dem Zweck, den man vorschützt, sondern auch nach den Um ständen beurtheilt sein. Der anscheinend löbliche Zweck ist nur zu oft eine heuchlerische Maske, bestimmt dazu, den wahren Zweck zu verhüllen. Und so ist es, wir sagen es unverholen, auch bei dem sogenannten „Deutschen
und Polen, und hielten strenge, unerschütterliche Parteidisziplin gegen den Börsenliberalismus; zu ihnen hielten die naturgemäßen selbstverständlichen Gegner des Liberalismus, die katholischen und konservativen Abgeordneten aus den deutschen Kronländern. Mit wüthen dem Aerger sahen die Liberalen, daß ihnen durch die Verbindung dieser drei Gruppen die Herrschaft aus der Hand genommen, daß ihnen die Hand von dem Geldbeutel des Volkes weggewiesen war; ihre Hoffnung, daß sie einige Ueoerlüuser gewinnen
könnten, erfüllte sich nicht, im Gegen theil schloß sich die nichtliberale Mehrheit immer entschiedener und fester zusammen. Nun wurden andere Auskunftsmittel versucht. Die nichtliberale Majorität des jetzigen Abgeordneten hauses ist klein, es brauchte nicht mehr, als nur einige Wahlbezirke zu erobern; man gab daher das Schlagwort vom „Deutschthum' aus. Die deutschen Abgeordneten, welche nicht mit den Liberalen gingen, wurden beschuldigt, daß sie zum Schaden ihrer deutschen Wähler nur mit den Czechen
und Polaken halten; man rief in alle Welt hinaus: „Das Deutschthum ist in Gefahr'; Straße auf und ab erscholl der Ruf: „Deutsch, deutsch, deutsch.' Der Sinn dieses „Deutsch' war aber eigentlich so viel als „liberal'; der Liberalismus mit seiner kirchenfeindlichen, volksver- derbenden Wirthschaft war in Gefahr, gegen die Liberalen hielten die deutschen Konservativen mit den Czechen und Polen; und die Liberalen wollten wieder zur Herrschaft gelangen, die sie zum allergrößten Schaden des Volkes