75 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1900/27_09_1900/AHWB_1900_09_27_2_object_5016023.png
Page 2 of 16
Date: 27.09.1900
Physical description: 16
man sich füglich ersparen, können. Das wird doch jeder ruhige und nüchterne Denker einsehen, dass jedenfalls heute die Lage im Innern des Reiches und die Stellung desselben nach außen nicht so kläglich wäre, hätten sämmtliche deutschen Parteien bei Erlassung der berüchtigten Badenischen Sprachenverordnungen nicht auf das Commando der Radicalen geachtet. WaS nützen jetzt zerschlagene Pult deckel? Ein friedliches Zusammengehen allein kann Oesterreich vor dem Bruche der Verfassung noch retten

, ein vernünftiges Wort reden und allenfalls in Ruhe vor Gericht verhandeln. Aehnlich verhält es sich nun auch im Kampfe zwischen Deutschen und Czechen, der das Grundübel unserer traurigen innerpolitischen Lage ist. Es ist ohne weiters zuzugeben, dass den Deutschen durch die seinerzeitigen, äußerst unklugen Sprachenverordnungen des Ministerpräsidenten Badeni ein Unrecht angethan wurde. Folgte dann aber daraus, dass man die wenigstens ebenso große Dummheit begehen müsse, zu opponieren und zu obstru ieren

um jeden Preis? Wäre denn nicht eine ruhige Verständigung, gegen seitige Mittheilung der Wünsche vernünftiger gewesen? Sicherlich hätte dies Vorgehen eher zum Ziele geführt; es wäre dadurch jedenfalls leichter beiden Theilen ihr Recht geworden, den Deutschen wie den Czechen. Wir glauben, dass vor drei Jahren die Czechen zu einer friedlichen Lösung der Sprachensrage noch zu haben ge wesen wäre. Aber heute ist die Verhetzung so weit ge diehen, dass w'r daran nicht mehr glauben. Und diese Verhetzung hätte

unser Volk hat andere Be dürfnisse. die weit dringender sind. Und zudem haben jene Abgeordnete, die der katho lischen Volkspartei angehören, zum mindesten dem deutschen Namen nicht so viel Schande gemacht, wie alle die Ob- fiructionshelden. Es ist doch zweifellos ein eigenthüm licher Ruhm, als guter Obstructionist zu gelten; in etwas anderm aber haben sich unsere radicalen deutschen Brüder wirklich nicht ausgezeichnet, höchstens noch im Kampfe gegen die katholische Kirche. Wenn diese Helden aus Ruder

kämen, dann wäre sicherlich in Oesterreich jeder gute Katholik vogelsrei, er dürfte verfolgt werden auf alle Weise und hätte kein Anrecht auf staatlichen Schutz. Also auch aus diesem Grunde taugt ein Deutschradicaler nicht als Vertreter Tirols, denn unser Volk will treu bleiben seinem Glauben. Sowie die Mitglieder der katholischen Volkspartei von jeher die Verständigung zwischen Deutschen und Czechen wünschten und anstrebten, so werden sie auch in Zukunft nach besten Kräften darauf hinwirken

1
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1904/08_12_1904/AHWB_1904_12_08_2_object_5019289.png
Page 2 of 14
Date: 08.12.1904
Physical description: 14
Unterhändler, die angesichts der Macht des deutschen Reiches und der einmütigen Haltung der deutschen Agrarier und der brutalen Ausnützung der günstigeren Stell ung von Seite der deutschen Unterhändler ohnehin einen schweren Stand haben. Bisher haben noch Oesterreicher und Ungarn stramm zusammengehalten und den Deutschen keine Blöße und Ge legenheit gegeben, die eine Reichshälste gegen die andere aus zuspielen. Aber wir stehen dermalen noch auf einem Punkte, der es noch nicht gewiß erscheinen läßt

zu unserem wirtschaftlichen Schaden ausbeuten und Hiebei zeigt fich die von den Deutschliberalen vielfach in den Himmel gehobene freundschaftlich^ Gesinnung unserer deutschen BundeSbrüder in — echt preußischer Beleuchtung. Leider gibt es noch „österr.' Zeitungen, welche da« ego istische Vorgehen der lieben Nachbarn entschuldigen, ja die Weigerung eines reellen SeuchenübereinkommenS mit Garantien für ehrliche Ausführung für natürlich und begreiflich finden, (z. B. das christlichsoziale „Deutsche

Bolksblatt') und damit direkt unseren Unterhändlern in den Rücken fallen. Und während um unser wirtschaftliches Wohl und Wehe, um Sein oder Nichtsein von taufenden von bäuerlichen Exi stenzen gekämpft wird, wo die gesamte Volksvertretung wie ein Mann hinter der Regierung 'und deren Delegierten stehen soll, insoweit sie die Gesamtintereffen deS Reiches verteidigen, tritt im Parlamente nur kleinliche Parteipolitik und nationale Eifersüchtelei zu Tage und schwächt noch fortwährend die Stellung unserer

2
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1886/16_12_1886/AHWB_1886_12_16_5_object_5007535.png
Page 5 of 12
Date: 16.12.1886
Physical description: 12
des deutschen Reiches anwesenden bayerischen Reichstagsabgeordneten und sagte, nachdem er jeden einzelnen begrüßt hatte, zu allen gewendet, er hoffe, sie würden die baldige Entscheidung der Militärvorlage fördern; sein Wunsch sei, daß die Entscheidung in jenem Sinne getroffen werde, in welchem die Vorlage gemacht wurde: zum Wohle des deutschen Vaterlandes und des bayerischen Landes und Vol kes, welche er über Alles liebe. Der Vizepräsident des Reichstages, Frhr. zu Frankenstein, erwiderte, die Vorlage

werde auch in Hinkunft geschehen, wenn die Wohlfahrt des Landes und das praktische Bedürfniß maßgebend und wenn Uebertreibungen auf dem Gebiete der Sprache unterbleiben. Es sei schwer verständlich, wenn Völker die Machtstellung und Blüthe des Reiches besonders betonen, sich aber zur offenbaren Schädigung des Gesammtganzen auf die Trotzbur gen der Sprache zurückziehen, anstatt herunterzusteigen auf den durch die Geschichte bezeichneten Boden der gemeinsamen Verständigung zu fruchtbarer Arbeit

nicht bis Neujahr erledigt werde. Er wolle die rein politischen Fragen außer Acht laffen, denn er sei im Stande, die Vorlage aus rein militärischen Gründen zu ver treten. Sodann setzte der Kriegsminister auseinander, daß die Kriegstüchtigkeit von der Waffe und den vorher ausge bildeten Mannschaften abhänge. Deutschland müffe auf eigenen Füßen stehen. — Am Abende desselben Tages empfing der Prinz-Regent Luitpold von Bayern, der zu einem Be suche des deutschen Kaisers in Berlin weilte, die in der Hauptstadt

3
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1902/13_02_1902/AHWB_1902_02_13_2_object_5017121.png
Page 2 of 18
Date: 13.02.1902
Physical description: 18
Vergehen gegen die Gesetze deS Landes der Genossenschaft nicht nachweisen. Man gibt sogar zu, dass deren einzelne Mitglieder hochgebildete und tadellos dastehende Männer sind. Aber — man fürchtet sich, und deshalb müssen Hunderte von Männern, Bürger des deutschen Reiches, zum Theil Söhne der besten Familien das Vaterland verlassen. An der Heimatsgrenze kann ihnen der Anarchist, dessen Streben daraus gerichtet ist, dies Vaterland zu unterwühlen, höhnisch den Abschiedsgruß zuwinken. Er darf bleiben

Schonzeit. Der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand weilte unlängst am russischen Kaiserhofe zu Besuch; dabei finden, wie üblich» verschiedene Festlichkeiten statt. In diplomatischer Beziehung bedeuten solche Be sucher der regierenden Fürstenhäuser die Festigung des europäischen Friedens. Das Jesuitengesetz macht, wie begreiflich, da dessen Aufhebung im deutschen Reich vom Centrum wieder be antragt ist. gegenwärtig viel reden. Ein hervorragendes katholisches Blatt wies neulich

auf die Ungerechtigkeit dieses Gesetzes hin, indem es u. a. schrieb: „Wie weit find wir in der Begriffsverwirrung ge kommen! Eine Genossenschaft von deutschen Männern, deren Statuten in jeder Buchhandlung zu haben sind, deren Mitglieder vor aller Welt Augen leben, die in ihrem Streben und Wirken mit dem größten Argwohn von allen Seiten beobachtet werden, bei denen also nicht die geringste Möglichkeit geheimer Umtriebe besteht, be hagt einer anderen Classe Deutscher nicht. Diese können irgend ein thatsächliches

5
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1885/05_11_1885/AHWB_1885_11_05_2_object_5006982.png
Page 2 of 8
Date: 05.11.1885
Physical description: 8
er, „steht mir und meinen Gesinnungsgenossen über dem konfessionellen', und fügt dann hinzu „es werde den Deutschen nichts übrig bleiben, als der katholischen Confesfion Valet zu sagen und Altkatholiken und Protestanten zu werden.' Was heißt das? Das heißt, wenn der katholische Klerus, entgegen seinem Be rufe und seiner Sendung, nicht einstimmt, in die nationale Hetze gegen die andern Nationen, wenn die katholische Kirche sich nicht vor Knotz und seinen Gesinnungsgenossen beugt

aus, welche der Abgeordnete Carneri, geschützt durch die Immunität des Parlamentes, der geheiligten Person des Monarchen zu fügte, indem er in der 8. Sitzung vom 17. Oktober den allergnädigsten Kaiser, Allerhöchstwelcher der erhabensten deut schen Dynastie entsproffen, alle Nationen seiner Krone mit gleicher Gnade, mit gleichem Wohlwollen behandelt, und für welchen auch alle Völkerstämme des weiten Reiches die gleiche begeisterte Anhänglichkeit jeder Zeit an den Tag gelegt haben, mit den Worten apostrophirte: „Fahre fort

auf den eingeschlagenen Bahnen, zerschlage das mit deut schem Gut und Blut geschaffene Reich deiner Väter.' Das katholisch-patriotische Kasino, welches in einer deutschen Stadt seinen Sitz und seine Wirksamkeit hat, er neuert bei diesem schmerzlichen Anlaffe die Versicherung der tiefsten Ehrfurcht und Ergebenheit gegen Se. k. k. Apostolische Majestät und ist entschlossen, treu seinen Statuten die dyna stischen Gefühle in allen Zeitläuften ungeschwächt zu bewahren, weil es in seinem allerhöchsten Herrn und Kaiser

ist als Agitator bekannt, Letzterer war einmal schon wegen des Ver brechens schwerer körperlicher Verletzung verurtheilt; die Haupt betheiligten von czechischer Seite sind gewöhnliche Burschen oder Handwerker; den der Bürgermeister steht nur wegen eines übereilten Wortes, das Jedem einmal entschlüpfen kann, vor Gericht. Es sind die deutschen Turner, die chren Namen nach meist Jsraeliten sind, auch nicht lauter schuldlose Lämmer

6
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1890/01_05_1890/AHWB_1890_05_01_3_object_5009295.png
Page 3 of 10
Date: 01.05.1890
Physical description: 10
, umsomehr, als die Regierung beabsichtigt, sich zunächst mit aller Energie mit der Lösung der Finanzkrisis zu beschäftigen. — Die Regierung erließ ein scharfes Manifest, welches alle Demonstrationen, Umzüge u. dgl. am 1. Mai verbietet. Die Polizei traf in der leonini- schen Stadt (dem Stadttheile Rom's am rechten Ufer der Tiber) Maßregeln zum Schutze der deutschen Pilger, soweit dieselben bis dahin angekommen sein werden. Schtveiz. In der Stadt Luzern nahm der Schneider- strike ein unerwartetes

wieder zum Schlechtem. Menelik, derFreund Italiens und „König der Könige Aethiopiens', sollte die aufständischen Vasallen seines Reiches unterwerfen; für die italienischen Besitzungen in Afrika mar das geradezu eine Lebensfrage. Als nun der Negus nur mehr drei Tagereisen von Adua, der Hauptstadt von Tigre, entfernt war, verständigte er sich mit den ungehorsamen Vasallen und schickte dem italienischen General Orero zu Mastauah einen Bericht, besten kurzer Inhalt sagt, er habe nunmehr als Staatsoberhaupt

das auf ständische Gebiet betreten, das genüge ihm; mit seinen Va sallen habe er Frieden geschlosten; sollten diese ihn nicht halten, so bevollmächtige er Italien, sie dafür zu züchtigen. Er machte also die Entwicklung der italienischen Kolonie in Afrika von dem guten Willen der unzuverlässigen Neger fürsten abhängig. — Einer Meldung der „Times' aus Sansibar vom 25. April zufolge ist Emin Pascha mit fünf deutschen Offizieren, einer starken Abtheilung nubischer Sol daten und etwa 600 Lastträgern von Bagamoyo

11
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1896/22_10_1896/AHWB_1896_10_22_2_object_5012982.png
Page 2 of 20
Date: 22.10.1896
Physical description: 20
Dem deutschen Bundes rath hat der Reichskanzler eine Militär-Strafgerichtsordnung für das deutsche Reich vorgelegt, nachdem er die Genehmigung' deS Kaisers dazu eingeholt hatte. Ueber den Inhalt ist noch nichts bekannt, ' doch dürfte derselbe für Preußen einen Fortschritt bedeuten. Wiedemm hat die Zentrumsfraktion deS Ab geordnetenhauses den Tod eines ihrer' ältesten und ange sehensten Mitglieder zu beklagen. Edmund Josef Dejanicz v. Gliszczynski, Generalmajor a. D. ist zu Kostau, Kreis

. Der Czar, Großfürst Sergius und der Großherzog von Heffcn trafen am' 2Ü. ds. um 12 Uhr 40 Nachmittags in Wiesbaden ein und wurden vom deutschen Kaiser in russischer Uniform begrützt. Der Czar^ erschien an preußischer Uniform; das Militärspalicr und die Volksmenge akklamirte ihn. Der Czar kehrte um 2 '/, nachmittags, 'vom deutschen Kaiser zum Bahnhöfe geleitet, nach Darmstadt zurück.' ’’ - Die „Norddeutsche Allg. Ztg.' bemerkt däzü: Das Zusammentreffen des Besuches des Czars in Darmstadt

uNd des deutschen Kaisers in Wiesbaden führte naturgemäß zu einer Begrüßung beider Monarchen, welche frei' Von allem offiziellen Zeremoniell lediglich den Charakter der Intimität be wahrte, wie sie in der traditionellen Freundschaft und den nahen verwandtschaftlichen Beziehungen beider Herrschet ent spricht. Der offizielle Gegenbesuch' der deutschen Majestäten beim Czarenpaar ist für den'Beginn des nächsten Sommers verabredet. - ''' ,! ' v Der hl. Vater hat, wie aus dem Vatikan in Rom gemeldet

12
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1886/24_06_1886/AHWB_1886_06_24_4_object_5007300.png
Page 4 of 10
Date: 24.06.1886
Physical description: 10
präses und die Behörden in Laibach alles zur Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung Erforderliche vorkehrten, sowie, daß der Laibacher Gemeindernth durch die Haltung während der der Straßcmxzessedis entsprechendste Korrektur seiner ursprüng lichen Beschlüsse am I. Juni vorgenommen habe. Der Ministerpräsident vermag daher die Bedrohung der Nuhe und Ordnung durch das Gebühren der Laibacher Gemeindever tretung' nicht zu erblicken und bezweifelt, daß die Deutschen Oesterreichs sich durch das Gebahren

. Es erfolgten zahlreiche Verhaftungen. Der „deutsche Klub' des Abgeordnetenhauses hat zu Pfingsten die famose „Deutsche Zeitung' zu ihrem Partei-, organ erklärt; gleichzeitig ist der „letzte Christ' (Reschauer) aus der Redaktion dieses Blattes getreten, und wird solches von jetzt an von dem Juden Dr. Friedjung geleitet. Herr von Schönerer erklärt dies in seinem Blatte als „eine Schmähung des deutschen Namens und zugleich als Verbrechen an dem deutschen Volke.' Deutschland. Der Kirchenfriede in Preußen macht

auf zu- der erhabenen Person des Kaisers, der sein Vertrauen in, den Heiligen Vater gesetzt und ihm eine Vemittlerrolle überrtragen; der Heilige Vater habe standhaft den Zeitpunkt erwartet, wo sein Vertrauen auf die Weisheit, Gerechtigkeit und das Wohlwollen des deutschen Kaisers von Erfolg gekrönt werden sollte.' - Belgien. . Seit Pfingsten entwickeln in vielen Gegen den des Landes anarchistische Agitatoren wieder eine große Thätigkeit. Mehr als 6000 Arbeiter striken plötzlich wieder und ließen sich: grobe Exzesse

16
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1896/26_03_1896/AHWB_1896_03_26_2_object_5012598.png
Page 2 of 12
Date: 26.03.1896
Physical description: 12
, erklärten die deutsch-böhmischen Abgeordneten im Klub der Linken, die Anschauung Lippert'S sei eir e rein persönliche und akademische, welche die deutschen Abgeordneten niemals getheilt haben, noch jemals theilen könnten. Der Klub nahm diese Erklärung einstimmig mit Befriedigung zur Kenntniß, da er unverändert an den Grund- sahen der Staatseinheit und der Gemcinbürgschaft aller Deutschen Oesterreichs festhalte. (Herr Lippert hatte in sehr vernünftiger Weise das böhmische Staatsrecht nur insofern

, aber es geht doch. Die „altkatholische Lawine' „vergrößert' sich zusehends, aber ganz anders, als einst Töllinger prophezeit hat, und es wird bald damit vollständig zu Ende sein. Der deutsche Reichstag feierte am Samstag das silberne Jubiläum seines 25jährigen Bestandes. Beim Fest bankette toastirte Präsident Frh. v. Buo! auf den Kaiser, die deutschen Fürsten und die Regierungen der freien Städte; Fürst Hohenlohe brachte fein Hoch dem Fürsten Bismarck. Die liberale Preffe verhält sich dem Jubiläum

gegenüber ziemlich ablehnend; denn an der Spitze des deutschen Reichs tages stehen zwei Zentrums-Männer, Das Zentrum und die Konservativen treten energisch dafür ein, daß die obligatorische (Zwangs-) Zivilehe aufzu- laffen sei. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung', das Blatt der Regierung, bekämpft aber entschieden die Agitation konservativer Kreise gegen die obligatorische Zivilehe und bezeichnet die Meinung als grundlos und unverantwortlich, daß sich die verbündeten Regierungen schließlich

18
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1883/04_10_1883/AHWB_1883_10_04_4_object_5005917.png
Page 4 of 8
Date: 04.10.1883
Physical description: 8
und hat seine Arbeiten begonnen. Der Finanz minister hat gleich bei der Eröffnung den Landboten die freudige Mittheilung gemacht, daß er gut gewirthschastet habe und dermalen keine Schulden zu machen brauche, da Aus gaben und Einnahmen sich deckten. Leider konnte dabei der Finanzminister eine Herabsetzung der Steuern nicht ver sprechen, obwohl sie sehr drückend sind, namentlich seit Bayern zum deutschen Reich gehört und das Militär Unsummen ver schlingt. — In der. vorigen Woche wurden in München zwei Raubmörder

.' Preutzerr-Deutschland. Am letzten Freitag hat auf dem Niederwald, einer Anhöhe bei Rüdesheim gegenüber von Dingen am Rhein, die Enthüllung des deutschen National- . Denkmals zur Erinnerung an die Kämpfe und Siege der Jahre 70 und 71 und an die Einigung Deutschlands unter der preußischen Pickelhaube mit großen Feierlichkeiten statt gefunden. Kaiser Wilhelm, der deutsche Kronprinz, der König von Sachsen, die vorzüglichsten Heerführer, wie Moltke u. A., waren nebst einer ungeheuren Menschenmenge dabei

nach dem König gestoßen haben. Und warum all' diese Skandale, die kaum unter den Wilden vorzukommen pflegen? Einfach deß halb, weil der König von Spanien vom deutschen Kaiser zum Oberstinhaber eines derzeit in Straßburg liegenden Uhlanen- regimentes ernannt worden ist. Nun ist man, und mit Recht, in Spanien höchst erbittert über die Beschimpfung ihres Königs und in Deutschland ebenso, weil diese gemeine Beschimpfung wegen Deutschland geschah. Damit haben aber die Franzosen nur sich selbst geschadet

20