88 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1898/04_08_1898/AHWB_1898_08_04_3_object_5014361.png
Page 3 of 14
Date: 04.08.1898
Physical description: 14
, d. h. Gesichtszerhacker. In seiner öffentlichen Wirksamkeit machte er eine gute Laufbahn. Was ist nun aber fein größtes Werk? Das ist die Gründung des deutschen Reiches. Unter dem Szepter des preußischen Königs, dessen Minister Bismarck geworden, wurden alle die kleinen deutschen Fürsten- und Herzogthümer geeint und so das neue deutsche Reich gegründet. Da mußte aber zuerst Oesterreich ausden deutschen Landen hinaus gestoßen werden, denn bekanntlich hatten die Habs burger seit Jahrhunderten den Titel: „Römisch

die Trauer über das Ableben des Fürsten Bismarck kundgeben zu sollen. Wenn ein österreichischer Erzherzog oder Minister stirbt, geschieht dies höchstens zu Beginn einer ordentlichen Sigung und zudem war Bismarck feit 1890 gar nicht mehr aktiver Kanzler des deutschen Reiches, sondern lebte aus seinen Besitzungen in Sachsen. Als nämlich der greise Wilhelm I., d. i. der erste Kaiser des neugegründeten deutschen Reiches, der Bismarck begreiflicher Weise zu seinem ersten Rathgcber, zu seinem Kanzler gemacht

zu unterdrücken; er war es nämlich, welcher den so verhängnißvollen Kulturkampf hervorrief, wo bei die Klöster aufgehoben und die Priester ausgewiesen wurden.' Ja die Siebziger Jahre waren schwere Zeiten für die katholische Kirche im deutschen Reiche, aber den noch steht heute im gewissen Sinne dieselbe dort glänzen der da als vorher, denn die Katholiken stnd drausden vollkommen einig, wie wir das in der Parlamentspartei, dem Zentrum, sehen und sie bilden eine gar starke Macht, die die Regierung

hatte, starb, und da dessen Sohn Friedrich nach nur sehr kurzer Regierung gleichfalls starb, bestieg der Enkel, der jetzige Wilhelm II., den Thron, dieser aber wollte selbst regieren und war mit mancherlei Absichten Bismarcks nicht einverstanden, und so gab dieser sein Entlassungsgesuch ein, das ihm auch bewilligt wurde. 1891 wurde Bismarck noch in den deutschen Reichsrath gewählt, hat dieses Mandat aber nie ausgeübt, sondern blieb meist auf seinem Schlosse FriedrichSruh in Sachsen, wo er auch starb

1
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1900/27_09_1900/AHWB_1900_09_27_2_object_5016023.png
Page 2 of 16
Date: 27.09.1900
Physical description: 16
man sich füglich ersparen, können. Das wird doch jeder ruhige und nüchterne Denker einsehen, dass jedenfalls heute die Lage im Innern des Reiches und die Stellung desselben nach außen nicht so kläglich wäre, hätten sämmtliche deutschen Parteien bei Erlassung der berüchtigten Badenischen Sprachenverordnungen nicht auf das Commando der Radicalen geachtet. WaS nützen jetzt zerschlagene Pult deckel? Ein friedliches Zusammengehen allein kann Oesterreich vor dem Bruche der Verfassung noch retten

, ein vernünftiges Wort reden und allenfalls in Ruhe vor Gericht verhandeln. Aehnlich verhält es sich nun auch im Kampfe zwischen Deutschen und Czechen, der das Grundübel unserer traurigen innerpolitischen Lage ist. Es ist ohne weiters zuzugeben, dass den Deutschen durch die seinerzeitigen, äußerst unklugen Sprachenverordnungen des Ministerpräsidenten Badeni ein Unrecht angethan wurde. Folgte dann aber daraus, dass man die wenigstens ebenso große Dummheit begehen müsse, zu opponieren und zu obstru ieren

um jeden Preis? Wäre denn nicht eine ruhige Verständigung, gegen seitige Mittheilung der Wünsche vernünftiger gewesen? Sicherlich hätte dies Vorgehen eher zum Ziele geführt; es wäre dadurch jedenfalls leichter beiden Theilen ihr Recht geworden, den Deutschen wie den Czechen. Wir glauben, dass vor drei Jahren die Czechen zu einer friedlichen Lösung der Sprachensrage noch zu haben ge wesen wäre. Aber heute ist die Verhetzung so weit ge diehen, dass w'r daran nicht mehr glauben. Und diese Verhetzung hätte

unser Volk hat andere Be dürfnisse. die weit dringender sind. Und zudem haben jene Abgeordnete, die der katho lischen Volkspartei angehören, zum mindesten dem deutschen Namen nicht so viel Schande gemacht, wie alle die Ob- fiructionshelden. Es ist doch zweifellos ein eigenthüm licher Ruhm, als guter Obstructionist zu gelten; in etwas anderm aber haben sich unsere radicalen deutschen Brüder wirklich nicht ausgezeichnet, höchstens noch im Kampfe gegen die katholische Kirche. Wenn diese Helden aus Ruder

kämen, dann wäre sicherlich in Oesterreich jeder gute Katholik vogelsrei, er dürfte verfolgt werden auf alle Weise und hätte kein Anrecht auf staatlichen Schutz. Also auch aus diesem Grunde taugt ein Deutschradicaler nicht als Vertreter Tirols, denn unser Volk will treu bleiben seinem Glauben. Sowie die Mitglieder der katholischen Volkspartei von jeher die Verständigung zwischen Deutschen und Czechen wünschten und anstrebten, so werden sie auch in Zukunft nach besten Kräften darauf hinwirken

2
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1899/03_08_1899/AHWB_1899_08_03_10_object_5015148.png
Page 10 of 18
Date: 03.08.1899
Physical description: 18
von Starhemberg, der Feldmarschall Daun, der berühmte Laudon, sie haben für Deutschlands Ehre und Einheit gekämpft und ihr Blut verspritzt, aber als Deutsche lässt man sie nicht gelten, denn sie waren aufrichtig römisch-katholisch gesinnt. Maria Theresia, die starke Frau auf dem Throne, welche durch Umsicht und Muth die Männer beschämte, und . in schwerer Zeit das Schwert des deutschen Reiches führte, sie ist ausgeschlossen aus dem deutschen Volke; denn die Probe des Deutschthums, dass man abtrünnig fein

den Preis der Könige, den Glanz des Kaiserthums und den Vorkämpfer der Christenheit' nennt und den die Kirche unter ihre Heiligen zählt — er ist kein Deutscher mehr, denn er war ein treuer Sohn Roms. Und jener Kaiser Konrad HI., der im Frankfurter Dom den hl. Bernard wie ein Kind auf den Armen trug, um ihn im Gedränge zu retten, er ist hinausgeworfen aus der deutschen Nation, so will es Dr Erler. Rudolf von Habsburg, der erlauchte Ahnherr unseres Kaiserhauses, er beugte sein Knie

geistlicher Stiftungen und Klöster ist mit ihren Namen untrennbar verbunden. Erz herzog Ferdinand, der Gemahl der schönen Augsbur- gerin Philippine Weiser, ist ebensowenig ein Deutscher, verdankt ihm ja doch zum großen Theil Tirol die Er haltung seines römisch-katholischen Glaubens; ebenso darf Maximilian, mit dem Beinamen der Deutschmeister, der in tirolilcher Erde ruhen wollte, nicht unter die Deutschen gerechnet werden; war er doch ein heiligmäßiger Katholik. Jene Helden der Kreuzzüge

, welche dem christ lichen Namen im Oriente Achtung verschafften, jener fromme Herzog Gottfried von Lothringen, der an der Spitze der Kreuzfahrer vor 900 Jahren die heilige Stadt Jerusalem eroberte, sie waren keine Deutschen, denn ihre heilige religiöse Begeisterung, die von Rom ausgieng, war der Anstoß zu ihren Heldenthaten. Und, jene großen deutschen Frauen eine hl. Kunigunde, eine hl. Eli sabeth von Thüringen, sie waren Anhängerinnen Roms, sie finden also bei Dr. Erler, dem famosen Gegenbischos, keine Gnade

andere, sie waren Römlinge, daher ist für sie in der deutschen Nation kein Platz. Die Minnesänger des Mittelalters, welche singen von allem Süßen, was die Menschenbrust durchbebt, welche singen von allem Hohen, was das Menschenherz erhebt, sie waren Knechte Roms — also keine Deutschen; jener Walther von der Vogelweide, auf den vielleicht wir Ti roler als auf einen Landsmann stolz sein könnender war trotz aller Verirrungen des fahrenden Sängers kein Deutscher, denn er blieb ein guter Katholik, er sang zum Preise

3
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1899/03_08_1899/AHWB_1899_08_03_11_object_5015149.png
Page 11 of 18
Date: 03.08.1899
Physical description: 18
seine Verräther Galgen machen zu lassen!' Das sind Deutsche, wo Rom nicht herrscht, die Deutschen des Dr. Erler. Solche Deutsche waren die Rheinbundfürsten und jene protestantischen und aufgeklärten Mitglieder der Reichsdeputation, welche in Regensburg. wie ein preußisch gesinnter Schriftsteller sagt, „die zuckenden Glieder des deutschen Leichnams zerstückelten, den aus Paris und St. Petersburg dictierten Weisungen Folge leistend'. Rom war dabei der leidende Theil; denn die Beute

, welche diese Deutschen für ihren Verrath am Reiche er hielten, war größtentheils Kirchen- und Klostergut. Aber den deutschen Namen brachten sie jedenfalls zu Ehren; denn derselbe Schriftsteller sagt: „sie wurden von einem Emporkömmling (von Napoleon) wie Lakeien behandelt und sie verdienten e8 nicht besser'. Das sind Deutsche des Dr. Erler. Deutsche Lakeien! Aber jener Jos. v. Görres, der durch seine feurige Sprache das deutsche Volk entstammte gegen seine Be dränger, den Napoleon fürchtete als die fünfte Groß macht

und alle ihre Mitkämpfer, sie waren keine Deutschen, sie find dieses Namens nicht würdig; denn sie kämpften in erster Linie für die Religion der Väter. Ebenso waren im Jahre 1809 der treue Hofer, der kühne Speckbacher, der feurige Haspinger, Taimer, Eis en- stecken, Sträub, der Wirt an der Mahr, das Bild deutscher Treue und Wahrhaftigkeit, Peter Siegmayr, der Märtyrer der Kindesliebe, und alle die Helden keine Deutschen; denn sie wussten den Rosenkranz ebenso gut zu handhaben wie den Stutzen, sie kämpften für Rom

und Russen, nicht scheute, um den Bruderkrieg im Reiche zu beginnen und die Stoss-in's-Herz-Politik mit Erfolg gegen den deutschen Bruder betreiben zu können. Meine Herren! Genug der Beispiele aus der Ge schichte über das Deutschthum des Dr. Erler. Sie sehen selbst, was für einen Widersinn sein Ausspruch enthält; man müsste die schönsten Blätter aus der Geschichte Deutschlands herausreißen, die deutschen Helden, die Zierden der Wissenschaft und Kunst, die erhabensten Charaktere unseres Volkes

ausschließen und die Jammer bilder aus den Tagen der Schmach und Erniederung allein zurückbehalten, wenn das wahr wäre. Darum sage ich nochmal: so kann nur die crasseste Ignoranz oder der ausgeschämte Lügengeist reden. Wer behauptet, dass ein Gegensatz bestehe zwischen der Treue zur römisch- katholischen Kirche und zum deutschen Volke, der schlägt der Geschichte in's Antlitz und behauptet einen Unsinn. Wir aber Männer von Tirol! wir rühmen uns Deutsche zu sein und zwar ebenso gute wie die Kornblumenritter

4
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1900/12_07_1900/AHWB_1900_07_12_2_object_5015857.png
Page 2 of 14
Date: 12.07.1900
Physical description: 14
, d. i. von Samstag auf Sonntag versuchten diese Nachtvögel, die ' auf diesen Tag geplante Procession abzusagen und misz- brauchten dazu den Namen des Stadtseelsorgers. Doch haben sie damit wohl nichts erreicht. Diese Flegel ver dienten entsprechende Strafe. — Gegenwärtig scheint wirklich Innsbruck in allen radical-deutschen und glaubens losen Bestrebungen allen übrigen Städten und Orten des Reiches voraus zu sein. Der ehemalige Minister Dr. Falk ist in den letzten Tagen fast in Vergessenheit gestorben. BiSmarck

benützte ihn zum deutschen Culturkampfe und er gab die be rüchtigten Maigefetze. Gegenwärtig ist eine Art Cultur kampf in Sachsen, wo man den Katholiken den Besuch des Gottesdienstes auf jede Weise erschwert. Ueber die Ereignisse in China liegen keine be stimmten und verlässlichen Nachrichten vor, aber es scheint ziemlich schlimm zu stehen. Außer dem deutschen Gesandten dürften auch die anderer Staaten ermordet worden sein; überhaupt ist wohl unter den Fremden in der Haupt stadt des Reiches (Peking

, d. h. sich die Deutschen und Czechen und die übrigen Völker Oesterreichs sich gegenseitig vertragen lernen, hilft auch eine geänderte Geschäftsordnung nichts. Diese Ansicht vertritt auch die socialdemokratische Arbeiterzeitung, welche da den richtigen Standpunkt ein zunehmen scheint. Dieses Blatt verglich neulich den Reichsrath mit einem Hafen, der über dem Feuer steht, dabei soll der Inhalt aber nicht sieden. Das versteht nun' jede Bäuerin und jeder Vernünftige, dass dies ein Unsinn ist. Etwas anders hilft

) ein arges Blutbad angerichtet worden. Die Boxers scheinen sich der chinesischen Macht ganz bewältigt zu haben, alle kaiserlichen Prinzen seien zu ihnen übergegangen. Dabei weiß man nicht, ob die Kaiserin gefangen oder freiwillig in der Oeffentlichkeit nicht hervortritt, aber heimlich mit den Aufständischen sympathisiert. Sowohl vom deutschen Reich, wie auch von unserer Monarchie sind bedeutende Truppenverstär- kungen abgegangen, aber die Zahl der unter Waffen stehenden Chinesen ist sehr groß

5
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1900/31_05_1900/AHWB_1900_05_31_2_object_5015769.png
Page 2 of 14
Date: 31.05.1900
Physical description: 14
und verlangt eine reciproke Behandlung; er sagt, die Czechen führen nur ungern den Kampf gegen die Deutschen; nicht sie, sondern die Deutschen begannen die Obstruction. Graf Goluchowskh wies den Vorwurf, dass er sich in die innere Politik einmische, mit aller Entschiedenheit zurück; fügte aber einen Appell an', dass die Völker des Reiches doch endlich Frieden schließen möchten, indem er auf die bösen wirtschaftlichen Folgen hinwies, die auch im Verhältnis zum Ausland nur nachtheilig wirken müssten

haben die Czechen für ihn nur das Gefühl unüberwind lichsten Misstrauens. Demel erklärt, die vom Minister deS Aeußern befolgte Politik entspreche den Wünschen aller Patrioten, und richtet einen warmen Appell an die Cjechen, dass sie die politischen Gravamina im Reichs rathe vorbringen, wo die Deutschen bereit ihnen entgegen kommen, soweit dies das Interesse ihres Volkes gestattet, was zum inneren Frieden führen werde. Sla m a bespricht die Ausweisungen slavischer Arbeiter aus Preußen

. Im deutschen Reichstag hat die Obstruction einen Erfolg erzielt, indem über Initiative des.Präsidenten das Centrum und die anderen Parteien der Majorität auf jene Punkte der lex Heinze, die von der Minderheit , besonders bekämpft wurden, verzichteten, nachdem die andern Paragraphe bereits angenommen waren. Damit hat das katholische Centrum zwar nicht alles, was es -zur Sicherung der Sittlichkeit bei der Jugend wünschte, aber doch weitaus die Hauptsache erreicht. Es war dem Präsidenten Graf Ballestrem wohl

6
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1902/01_05_1902/AHWB_1902_05_01_2_object_5017283.png
Page 2 of 14
Date: 01.05.1902
Physical description: 14
sprochen. Aber so recht glaublich ist es nicht, dass er wirklich gar nichts davon gemusst habe. Mit den Geldern gehen diese Helden überhaupt nicht so heikel um, wie die Erfahrung lehrt. Der andere, Herr Schönerer, versucht sich jetzt — nur zum Zeitvertreib — als Gesetzgeber; er hat den Entwurf eines Sprachengesetzes. womit die deutsche als Staatssprache erklärt wird, den andern deutschen Parteien zur Prüfung vorgelegt. Wie ein solches Schönerer'scheS Gesetz ausschauen dürfte, kann man sich bei deffen

alko holischer volldeutschen Begeisterung wohl beiläufig vor stellen. Es kann natürlich von der Annahme eines solchen GesetzeS gar keine Rede sein und Schönerer rechnet wohl selbst nicht damit. Es handelt sich ihm offenbar nur darum wieder einmal zu prüfen, ob ihm die „deutschen* Par teien wohl noch alle unterthänig find. Von den allzeit gehorsamen Dienern der deutschen Volkspartei kann man wohl nichts anders erwarten, ebenso nicht von den alters schwachen

Fortschrittsparteilern; aber von den Christlich socialen, die erst unlängst so unsanst vor die Thüre der deutschen Gemeinbnrgschaft gesetzt wurden, sollte man meinen dürfen, dass sie nicht nochmals auf den Leim gehen; aber es heißt, dass auch sie in die schönerer'sche Laube der deutschen Staatssprache eintreten. Trotz alledem wird nichts daraus; denn die gegenwärtigen Verhältnisse in Oesterreich lassen so was einfach nicht zu. Es hieße nichts anders, als eine große Feuersbrunst anlegen. Im Auslande hatten dieser Tage, nachdem

12
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1899/20_04_1899/AHWB_1899_04_20_4_object_5014904.png
Page 4 of 18
Date: 20.04.1899
Physical description: 18
heiter werden! Die Ursache der genannten Bewegung ist alles eher als religiöses Denken, es ist einfach eine politische Hetze, die von Hochverräthern, Vaterlandsfeinden in Scene gesetzt wurde, um, wie es in einem in Steiermark verbreitetem Aufrufe zum Abfall geheißen hat, „Brücken nach dem protestantischen Deutschland zu bauen'. Und die Gründe, die sie angeben für diese un- qualifizierbare Hetze, dass z. B. die katholische Volkspartei die nationalen Interessen der Deutschen vernachlässige

den Deutschen im Reiche wohl eine gewisse Vorherrschaft, aber keine Vormundschaft über die andern-Stämme gebart, denn alle find nach christlichem und Reichs-Gesetze gleichberechtigt. ' Nebenbei möchte man fragen: Wer ist-Schuld, dass heutzutage die Verhältnisse im Reiche so schlecht stehen, dass Oesterreich im ganzen Ausland in Misscredit ge kommen ist, als die Deutschnationalen mit ihrer wilden Obstruction und ihrem wüst-n Treiben? Wer anderer ist auch Schuld an der Ueberbürdung der kleinen Leute

, am Niedergänge der Landwirtschaft, wenn nicht die sehr mangelhaften Gesetze,' welche die Liberalen, als sie in der Herrschaft waren, gemacht haben? Also da mögm und müssen die Deutschen sich bei jenen bedanken, die noch überall nur Schulden machten, welche das Wirtschaften nicht verstehen. Demnach ist absolut kein Grund zum Rufe „Los von Rom', als einem hochverräterischen Streben, die österreichische Mo narchie zu ruinieren, die deutschen Provinzen einem Allein- deutschland einzuverleiben; nicht deswegen

förderte, auflöste, weil sie selbst findet, dass es sich nur um eine politische Hetze handelt. In Kufstein hat am letzten Sonntag eine Ver sammlung des deutschen Tiroler VolksvereinS stattge funden, bei der kaiserlicher Rath Dr. Kofier die Unverschämtheit hatte, zu behaupten, dass die Radikalen nicht „antireligiöse und hochverräterische Pläne verfolgen', es falle niemanden ein, die „Los von Rom'-Bewegung in unsere Thäler zu tragen. Das ist denn doch hin reichend bewiesen

13
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1904/17_11_1904/AHWB_1904_11_17_3_object_5019248.png
Page 3 of 14
Date: 17.11.1904
Physical description: 14
und der Prälaten, welche in wirtschaftlichen Dingen doch nur agrarische In teressen vertreten, s- , Wochen-Wunöfchcru. Innsbruck, den 17. November. Heute tritt in Wien der Reichsrat wieder zusammen. Auf stürmische Sitzungen können wir uns gefaßt machen. Dafür sorgen nicht allein die tschechischen Parteien, von denen man nicht weiß ob sie die Obstruktion fallen laffen sondern auch die deutschen Radikalen, welche es sich ge radezu zur Aufgabe gemacht haben, der Regierung den Kragen umzudrehen. Wegen

der Jnnsbrucker Borfälle wird sich die Regierung heute bestimmt zu äußern haben. Mit dem Fortwursteln von der einen Verlegenheit zur geht es nicht mehr. Darüber find alle einnig. Die Jnnsbrucker Borfälle haben eine ganze Flut von Kundgebungen in den deutschen Städten Oesterreichs hervorgerufen, welche sich mit der Haltung der Jnnsbrucker in den Sturmestagen einverstanden erklären. Man könnte, wenn man diese Zustimmungen so liest, zur Anschauung verleitet werden, was für Heldentaten die Jnnsbrucker im Dienste

des deutschen Volkes geleistet haben. Wer aber die Sache mit angesehen hat, der möchte sich wohl im Jntrreffe des Deutschtums schämen. Etliche 1000 ein geschlagene Fensterscheiben, heruntergeriffene Firmenschilder, zertrümerte Oefen und Einrichtungsgegenstände, demolierte Wirtslokale und Rafierläden, Pfuirufe vor der Statthalter wohnung» Verhöhnung der Polizei- und Militärmacht, das ist so ziemlich genau alles, was die Landeshauptstadt fürS deutsche Volk vom 4. bis zum 7. November getan

Revolver helden. Wer die Tatsachen ruhig betrachtet, wird die vorgefallenen Äusbrüche nationalen Wahnwitzes an beiden Teilen, Wälschen und Deutschen Verurteilen. Umso son derbarer mutet uns das Betragen der Christlichsozialen an, welche es für gut finden, im Gefolge der deutsch nationalen Radaumacher einherzuschreiten. Besonders spasfig war ihre Gefinnungslofigkeit in Bozen zu be obachten. Zuerst verstand es der »Tiroler' das Wüten der deutschen Demonstranten gar scharf zu verurteilen. Dafür wurde

16
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1898/23_06_1898/AHWB_1898_06_23_2_object_5014272.png
Page 2 of 14
Date: 23.06.1898
Physical description: 14
losigkeit eine immer stärkere Dreistigkeit, und so führen die frechsten Patrone das große Wort und geriren fich als die Herren der Situation. Unter solchen Umständen können den österreichischen Patrioten die schon beginnenden Festlichkeiten zu Ehren unseres Kaisers nicht freudig stimmen. Die „Heilo- Deutschen' von der Farbe Schönerers lehnen es ab, fich daran zu betheiligen. Nichts widert übler an, als die Heuchelei einer Anhänglichkeit an die Dynastie, die man erträgt, weil und so lange

man muß, für die man aber kein Gefühl der Verehrung und Treue übrig hat. So weit ist es gekommen in den Ländern, die sich durch dynastischen Sinn überall Sympathien er worben haben, daß eine rührige und freche Partei unge- scheut den Wunsch des Anfalls der deutschen Kronländer an das Deutsche Reich aussprechen darf, ohne vom Volke in einstimmigem Proteste zurückgewiesen und zum Ver stummen gebracht zu werden. In dieser landesverräther- ischen Gesinnung wird die Jugend erzogen und ange leitet

der Gesahren zeigen, vor welchen das Reich i.nd die Dynastie stehen. Fast noch schlimmer als die Regierung wird von den Parteien, welche das „Deutschthum' in Erbpacht haben wollen, die katholische Kirche behandelt. Der „Klerikalismus' wird als Hauptfeind behandelt. Das ist ein „Schlager', der seltsamer Weise in Oesterreich noch immer verfängt, trotzdem er bis zum Eckel wieder gekäut wurde und wird. Mit Hilfe der frechen jüdischen Presse denunzirt man den Klerus tagtäglich als Feind der Deutschen und droht

gegen jede Autorität so fortgeht, wie bisher, so werden sie eS ganz gewiß. Wochen-Hlundfchau. Innsbruck, am 23. Juni. Schon das lehtemal sind unsere Leser ziemlich auf geklärt worden über die Geschichte von der „Bozener Zeitung' und ist denselben gesagt worden, welche Auf regung das Verbot des Trientner Fürstbischofs bei den Heilo-Deutfchen — das find jene Leute, welche den Ab geordneten Wolf als den besten Deutschen verehren — hervorrief und mit welchen Wuthausdrücken der pflicht treue Kirchenfürst deshalb

17
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1884/10_01_1884/AHWB_1884_01_10_3_object_5006042.png
Page 3 of 8
Date: 10.01.1884
Physical description: 8
deS Abg. ReichenSperger auf Auf hebung der katholikenfeindlichen Maigesetze verhandelt wer den. An eine Annahme dieses Antrages ist wohl nicht zu denken, aber jedenfalls wird man bei dieser Gelegenheit vielleicht doch etwas Näheres über das Ergebniß des Besuches des deutschen Kronprinzen beim Papste zu hören bekommen. — Berliner Blätter veröffentlichen mit begreiflicher Genug thuung die Worte, welche der heil. Vater über den deutschen Kronprinzen geäußert haben soll. Darnach hätte der Papst sich hoch

befriedigt über den Kronprinzen ausgesprochen; dosten würdevolle, gewinnende Etscheinung, desten offene, Vertrauen erw.ckende Miene, die Rechtlichkeit seines Sinnes und die Klarheit seines Geistes, seien Eigenschaften, die dem künf tigen Deutschen Kaiser für seine Aufgabe nur förderlich sein könnten. Der heil. Vater fügte hinzu, er habe dem Kron prinzen die katholische Bevölkerung Preußens ans Herz gelegt. — Einer der Hauptwortführer bei Schaffung der katholiken feindlichen Maigesetze, Dr. Eduard Lasker

, ein sehr beredter Jude, ist in Amerika plötzlich am Herzschlage gestorben. Er war mehrere Jahre Abgeordneter des deutschen Reichstages und preußischen Landtages und Führer der Liberalen. Belgien. Daß in Brüstel das Parlamentsgebäude abgebrannt ist, haben wir unseren Lesern bereits mitgetheilt. Bei dem Brande hat aber das Schicksal, wie man das Ding in der Sprache der Aufklärung unserer Tage nennt, gewissen abgöttisch verehrten Dingen ganz merkwürdig mitgespielt. So ist der Urtext der belgischen

18
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1898/28_04_1898/AHWB_1898_04_28_2_object_5014158.png
Page 2 of 14
Date: 28.04.1898
Physical description: 14
Schönerer's und Wolfs; daraus kann man entnehmen, „wesf Geistes Kinder diese Leute sind'; sie glauben nicht einem aus der Mitte der deutschen Be wohnerschaft Tirols gewählten Abgeordneten, der sich schon durch viele Jahre als tüchtigen Parlamentarier, hervorragenden Redner, aber keineswegs etwa als Geistlichen-Anhänger und Czechensreund hervorgethan hat, der aber am wüsten Treiben dieser zwei bekannten Prenßenseuchler, das er ja selbst gesehen hat, kein Gefallen finden, und als Patriot auf ihre Wünsche

nicht eingehen kann und will, weil er sich noch selbstthätiges Denken bewahrt hat und in wirthschastlichen Fragen meist für das Interesse seiner Wähler warm eintritt, wie man dies aus seinem Verhalten im Landtag oft mit Befriedigung wahrnehmen konnte. Diese Leute aber — an der Spitze die Liberalen von Bozen und Innsbruck, gesammelt im. deutschen Tiroler Volks- und Wähler-Verein — find be- - reits so weit gesunken, daß sie nichts mehr können, als dem marktschreierischen Treiben der „zwei größten nationalen

Helden unserer Zeit', wie sie von ihren verblödeten Anhängern gern genannt werden — Beifall spenden und ihre staatsfeindlichen Reden nachpseifen. Denn gegen die Rede Dr. v. Grab- mayr's haben diese Vereine in Innsbruck undBozen Stellung genommen, ihn der Schwäche und der Ver rätherei an der deutschen Sache' angeklagt, ja es regnete geradezu Mißtrauenskundgebungen gegen ihn und zwar wie die ganz radikale „Bozener Zeitung' schreibt, weil in seiner Rede „zu viel Geist' ist, d. h. einfach zu gut

19
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1902/02_01_1902/AHWB_1902_01_02_2_object_5017033.png
Page 2 of 14
Date: 02.01.1902
Physical description: 14
wieder einmal in patriotischem Uebereifer ausgezeichnet. Wurde da in Komvtau (Böhmen) eine Schönerer - Versammlung in einem Locale abgehalten, wo-gewöhnlich an hervorragen der Stelle ein Kaiserbild angebracht ist. Das konnten unsere Teutschen natürlich nicht vertragen: es musste der Kaiser herab, dafür aber Bismarck und Schönerer hinauf an die Wand, fie hätten nur den andern deutschen „Helden', den saubern Sittenprediger Wolf, auch noch dazu hängen sollen. Als die Geschichte in den Zeitungen erörtert wurde, kam gleich

fich so benommen: ein andermal laufen fie davon, wenn die österreichische Volkshymne angestimmt wird, und unsere schwarz-gelben Fahnen können sie schon gar nicht leiden. Dafür Pflanzen fie allüberall die Trikolore vom ver krachten deutschen Reich auf und brüllen „Deutschland über alles' oder die „Wacht am Rhein'. Neulich fand fich in einem bayrischen Blatte — man glaubt, es sei von der Regierung des Nachbarstaates selbst veranlasst gewesen — eine scharfe Zurückweisung der ,Los von Rom'-Hetzer

. Die bayerische Regierung — heißt es dort — würde es stets für ihre ernste Pflicht halten, zu verhindern, dass die „Los von Rom'-Bewe gung, die in allererster Linie eine politische Bewegung ist, auf bayrischen Boden getragen werde, und zwar nicht nur wegen der vielfachen herzlichen Be ziehungen zwischen Bayern und Oesterreich, sondern nicht minder im deutschnationalen Jntereffe der innigen Verhältniffe zwischen dem deutschen Reiche und Oesterreich. Es wäre nur zu wünschen, dass auch die preußische Regierung

21