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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 3 of 14
Date: 21.04.1898
Physical description: 14
, als deren Ende wir nach einem auf reibenden Kampf bis aufs Messer den Zerfall des Reiches voraussehen. Ich sage es laut und wünsche, daß es möglichst weit gehört wird: Wir wollen keine antidynastische wir wollen keine antiösterreichische Politik, wir wollen eine Politik, die bei noch so strammer Be tonung unseres nationalen, unseres deutschen Stand punktes die Verständigung- und den Frieden zwischen den Völkern Oesterreichs nicht aus schließt. Die Radikalen aber, die wollen den Frieden

, dazu gehört besonnene Ueberlegung. Was sehen wir dagegen bei den Radikalen? Das Häuflein von fünf Männern will auch den anderen hundertfünfzig Vertretern der großen deutschen Parteien die politische Haltung vorschreiben, ein Verhalten, das im Wesen auf Randaliren, Skandalmachen, auf ein intran- figent.s „Justamentnicht' hinausläuft, und wenn die Hundertfünfzig vor den Fünf nicht ducken, dann wird geschimpft und geschmäht, dann werden die besten Männer des deutschen Volkes als Verräther hingestellt

; kein besonnener deutscher Politiker ist sicher vor den schmählichsten Angriffen. Anstatt solche Meinungsverschiedenheiten manierlich und anständig im vertrauten Kreise auszutragen, geht Herr Schönerer in's Parlament, rempelt die deutschen Parteien zum größten Gaudium der hohnlachenden Slaven aus's Gröblichste an, schimpft^ schreit wie beseffen, randa- lirt und benimmt sich, daß man die geäußerten Zweifel über seine Nüchternheit begreiflich findet, läßt den Sprecher der deutschen Volkspartei kaum zu Worte

kommen und fährt dann nach dieser parlamentarischen Heldenthat aus's Land. , um sofort die deutsche Gemeinbürgschaft telegraphisch auszusagen und seinen Kampf gegen die parlamentarische Vertretung der Deutschen anzukünden. Etwas anders verhält sich Herr Karl Herm. Wolf: er verkündet in der „Ostdeutschen Rundschau' urbi ob orbi, daß er an der deutschen Gemeinbürgschaft festhalte, nur fügt er als etwas Selbstverständliches hinzu, daß er Alle, die seinen Weisungen nicht folgen, kriegsrechtlich

als Verräther aufknüpfen werde! Und nach einem jüngsten Telegramm stellt er den deutschen Volksparteien schon wieder die Züchtigung in Aussicht! Da muß man doch wohl fragen, ob diese Herren noch normal sind, oder ob wir es mit einem schweren Anfall von akutem Größenwahn zu thun haben! Glauben die Herrn wirklich, daß die deutsche Ge meinbürgschaft darin besteht, daß Alle tanzen müssen, wie ein Einzelner pfeift? Freilich berufen sich die Herren auf das deutsche Volk, das hinter ihnen stehe

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 10
Date: 08.09.1887
Physical description: 10
- thumes des alten heiligen Reiches, manchmal der Schauplatz von Reichstagen und anderer wichtigen geschichtlichen Ereigniffe, vor allem auch die treue Bewahrerin des heiligen ungenähtm Gewandes unseres Herrn und Heilandes und des Leibes eines seiner Blutzeugen und Apostels — das ist ein heiliger und hochhistorischer Boden für die Versammlung der deutschen Katholiken, die den Sinn für das Heilige und das Historische stets so eifrig gepflegt hat. Die erhaltenen Bauwerke von zwei Jahrtausenden schauen

auf die gewaltige Versammlung, das herrliche weite Moselthal in der ümgürtung schöner, rebenbekränzter Berge strahlt im hellsten Sonnenglanze, die Straßen der Stadt wogen von Flaggen und Guirlanden und vom Gedränge der Tausende, die von nah und fern aus den deutschen Gauen und aus der Fremde in dieser Grenz mark des neuen Deutschen Reiches sich gesammelt haben, und die Begeisterung und Freude aller der Ankommenden trifft in Stadt und Umgegend auf die gleiche, schon die Wochen der Vorbereitung hindurch stets

und daß es auch mit als ein Entgegenkommen für die österreichischen Katholiken aufgefaßt werden muß, daß als Ort für die nächste Versammlung Deggendorf a./D. in Aussicht genom men ist. So hat denn die Trierer Generalversammlung auf jeden Theilnehmer einen dauernden, nicht erlöschenden Eindruck gemacht. Sie war eine glänzende Herrschau der -deutschen Katholiken, eine Parade, groß und prächtig, eine Parade, bei der der Ernst der Arbeit nicht übersehen, die Forderung der Zeit berücksichtigt und die Bedürfnisse der katholischen Missionen

Windthorst beiwohnten. Die „Germania' schreibt zur Eröffnung dieser Versammlung. „Trier, die uralte, hochberühmte Stadt, schon in den ersten christlichen Zeiten durch Schüler der Apostel für Christus gewonnen, in den Jahrhunderten des alten Römer-Reiches öfters Sitz von Cäsaren und höchsten Staatsverwaltungen, gerade deshalb besonders auch eine Stadt der Märtyrer für den christlichen Glauben, dann durch alle die Jahrhunderte hindurch Sitz eines Erzbischofes oder Bischofes, Hauptstadt eines Kurfürsten

gesteigerte Stimmung einer in ihrer großer Mehrheit eifrig katholischen, treu deutschen Bevölkerung, und so ist alles nur Eintracht und Liebe, und Freude und Begeisterung in Trier selbst, und aus den Spalten der katholischen Blätter nehmen Hunderttausende und Millionen, in Deutschland besonders und dann auch in der weiten ka tholischen Welt dieselben Eindrücke in sich aus. Eintracht,

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 17 of 18
Date: 31.08.1899
Physical description: 18
und das Ansehen des Reiches schwächt, stets das aufrichtige Bestreben der katholischen Volkspartei; damit war auch ihre Stellung in der Majo rität des Abgeordnetenhauses begründet. Der Friede im , Innern ist das begehrenswerteste Gut. Gerne verbinden wir uns zu dem Zwecke mit Allen, die unsere religiösen Ueberzeugungen achten und mit uns rückhaltslos sich auf österreichischen Boden stellen. Wir sind Deutsche und stehen jederzeit ein für das Recht der Deutschen und für deutsche Art, soweit das Scepter unseres

Bedeutung, als er nicht mehr lebensfähig erscheint. Wie es so gekommen und warum eS so gekommen, wiffen wir Alle. Wir, die wir mit ganzer Seele an Oesterreich hängen, beklagen es. Es ist aber jetzt so ziem lich unnütz und zwecklos, die Frage auszuwerfen, wo der Schuldige zu suchen und wer an all' den traurigen Zu ständen Schuld trägt, die heute das ganze Reich erschüt tern und an denen nur Jene Freude haben können, die an des Reiches sicherm Bestände kein Jntereffe haben. Wir wollen nicht in der offenen

Wunde wühlen, nicht die Gegner mit Recriminationen, Verdächtigungen und An schuldigungen verfolgen. Das macht die Sache nicht bester. Verschließen wir uns nicht der Ueberzeugung, dass hüben und drüben gefehlt wird und suchen wir in dem Wider streite die Verständigung, die uns Allen noth thut. Eine Verständigung unter den streitenden Theilen, namentlich zwischen Deutschen und Czechen herbeizuführen, war seit Beginn des unglückseligen Streites, der die Böller Oesterreichs ausemanderreißt

es durch ein zielbewuss- tes kluges Vorgehen und Entgegenkommen gelingen wird, die besonnenen Elemente, denen an Oesterreichs Gedeihen gelegen, zu einigen und zu gemeinsamer ersprießlicher. Thätigkeit zusammenzubringen. — Redner kam dann im Verlaufe seiner Ausführungen auf den 8 14 zu sprechen und hob hervor, dass, wenn der Reichsrath seine Thätigkeit eingestellt hat, jede Re gierung die Verpflichtung habe, für die Bedürfnisse des Reiches zu sorgen, und da sei in der Verfaffung durch den 8 14 vorgesorgt. Wer

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 5 of 12
Date: 16.12.1886
Physical description: 12
des deutschen Reiches anwesenden bayerischen Reichstagsabgeordneten und sagte, nachdem er jeden einzelnen begrüßt hatte, zu allen gewendet, er hoffe, sie würden die baldige Entscheidung der Militärvorlage fördern; sein Wunsch sei, daß die Entscheidung in jenem Sinne getroffen werde, in welchem die Vorlage gemacht wurde: zum Wohle des deutschen Vaterlandes und des bayerischen Landes und Vol kes, welche er über Alles liebe. Der Vizepräsident des Reichstages, Frhr. zu Frankenstein, erwiderte, die Vorlage

werde auch in Hinkunft geschehen, wenn die Wohlfahrt des Landes und das praktische Bedürfniß maßgebend und wenn Uebertreibungen auf dem Gebiete der Sprache unterbleiben. Es sei schwer verständlich, wenn Völker die Machtstellung und Blüthe des Reiches besonders betonen, sich aber zur offenbaren Schädigung des Gesammtganzen auf die Trotzbur gen der Sprache zurückziehen, anstatt herunterzusteigen auf den durch die Geschichte bezeichneten Boden der gemeinsamen Verständigung zu fruchtbarer Arbeit

nicht bis Neujahr erledigt werde. Er wolle die rein politischen Fragen außer Acht laffen, denn er sei im Stande, die Vorlage aus rein militärischen Gründen zu ver treten. Sodann setzte der Kriegsminister auseinander, daß die Kriegstüchtigkeit von der Waffe und den vorher ausge bildeten Mannschaften abhänge. Deutschland müffe auf eigenen Füßen stehen. — Am Abende desselben Tages empfing der Prinz-Regent Luitpold von Bayern, der zu einem Be suche des deutschen Kaisers in Berlin weilte, die in der Hauptstadt

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Page 2 of 10
Date: 19.03.1891
Physical description: 10
(1871) trat er mit an dessen Spitze. Die „Köln. Volksz.' schreibt über die Bedeutung Windt- horsts: Wo immer die deutschen Katholiken seit 29 Jahren sich zusammenfanden, um bei wichtigen Gelegenheiten über ihre Angelegenheiten zu berathen, da fehlte Windthorst nicht, und überall gab er den Berathungen die sichere Richtung. Auf den General-Versammlungen der deutschen Katholiken wie in den großen Wähler-Versammlungen der Zentrums partei, zumal in der Rheinprovinz, erschien er regelmäßig

, und wo er erschien, siel ihm von selbst die leitende Rolle zu. Ein wunderbar regsamer und' glänzender Geilt wohnte in der unscheinbaren Gestalt, die Jedermann im Deutschen Reiche aus den Darstellungen kennt, welche die Berliner Witzblätter anfangs brachten, um den Abgeodneten für Meppen zu verspotten. Aber der Spott ist ihnen bald vergangen. Auch die Gegner haben immer mehr die Bedeutung dieses ungewöhnlichen Mannes erkannt, der trotz seiner Unschein- barkeit alle seine Genossen in den Vertretungen des Deutschen

Reiches und des Landes Preußen um Haupteslänge überragte. Windthorst war nicht nur eine vielbewunderte, er ist auch mehr Und mehr eine allgemein beliebte Persönlichkeit geworden; davon konnte sich Jeder überzeugen. Nicht am wenigsten trug dazu der köstliche Humor — das Zeichen geistiger Ge sundheit — bei, welcher jede seiner Unterhaltungen belebte, wie er seinen Reden eine besondere, stets erfrischende Würze verlieh. Windthorst war ein parlamentarischer Debatter allerersten Ranges

zu beschäftigen. Die Gegenwart ge hört voll und ganz dem Schmerze und dem dankbaren Ge denken. Nie können und werden die deutschen Katholiken vergessen, was sie diesem Manne schuldig find. Er war der hervorragendste Führer in dem Kampfe um die Freiheit, ja, um die Existenz der katholischen Kirche auf deutschem Boden, und wenn der gewaltigste Minister dieses Jahrhunderts in diesem Kampfe scheiterte, wenn allmälig die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit der katholischen Kirche wieder zur Aner kennung gelangt

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 16 of 34
Date: 31.10.1901
Physical description: 34
ist. Als Freunde der Autonomie verwerfen wir jedoch alle Pläne, welche die Einheit der Großmacht Österreich und damit seine Kraft schwächen. Die katholisch-conservative Partei ist durchaus nicht begeistert von der Entwicklung der öffentlichen Dinge in Österreich, weder von der dua listischen Form des Reiches und unserm Verhältnis zu Ungarn noch von der Entwickelung unseres Verfassungslebens. Sie lehnt dafür alle Verantwortung ab. Diese Zustände sind nicht allein ohne sie, sondern gegen ihre ausdrücklichen

unter Wahrung der Rechte der sesshaften Bevölkerung eintreten. Nach unserm katholischen Programm müssen wir für ein friedliches Nebeneinanderleben der Nationalitäten einstehen. Für den katholischen Politiker darf es ebenso wenig „Edelvölker' und „Heloten völker' in Österreich geben, wie für den Freund des großen Vaterlandes und auch für unser Staatsgrund gesetz. Fortschritt und Cultur des Reiches sind von dem friedlichen Wetteifer der Völker bedingt. Als kerndeutsch liebt unser Volk deutsches Wesen

und deutsche Sprache und strebt auch im Interesse des Reiches darnach, die selben auf ihrer geschichtlichen Höhe zu erhalten und ihre Rechte zu vertheidigen/ ohne jedoch die Rechte Anderer irgendwie verkürzen zu wollen. Wir werden insbesonders auch die Rechte und Be sonderheiten unserer italienischen Machbaren im Lande respectieren, wir verwerfen ausdrücklich die phan tastischen Pläne einer Germanisierung des italienischen Landestheiles als ungerecht und nicht ausführbar. Wir werden bemüht

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 14
Date: 25.08.1904
Physical description: 14
-V 888 — Bahnhöfe zog und dem eben angekommenen Abgeordneten I gierung gerichtet, worin gebeten wird, bei Oesterreich- Wolf große Ovationen darbrachte. Wenn die Deutschen I Ungarn Verwahrung einzulegen gegen dieses Ausfuhrverbot einen Spektakel aufführen, pflegen die Tschechen die Ant-1 im allgemeinen, sodann gegen das Ausfuhrverbot im be- wort meist nicht lange schuldig zu bleiben. _ Und I sonderen, soweit davon Kleie, Reisfuttermehl. Oelkuchen. so wurde auch diesmal die Nachricht verbreitet

Vaterlandsver- I In Regensburg wurde die letzten Tage der 51. räter zum Anlaß, um der Stadt sein Ehrenbürgerrecht, I deutsche Katholikentag abgehalten, an dem viele taufende welches fie ihm einst verliehen hat, vor die Füße zu I katholischer Männer aus allen Teilen deS Reiches teil- wersen. Der verrückte Kerl bildet fich immer ein, er i nahmen. Es ist das ein erbauliches Beispiel der Einig stehe mit dem Kaiser und dem Hause Habsburg auf i keit und glaubensstarken Gesinnung, welches hier vor den Kriegsfuß

, und wer deS Kaisers Freund ist, könne mit i Augen der ganzen Welt von den deutschen Katholiken ge- ihm nichts gemein haben. Daß solche Leute als Abge- I geben wird. Die deutschen Katholiken halten fest zusam- ordnete, im Reichsrate fitzen, erklärt vieles von unserem | men und deshalb bedeuten fie etwas im öffentlichen Leben Elende. 1 un ^ ihre Stimme wird von den Machthabern gehört. Wegen deS durch die Dürre in vielen Kronländern I Hohe und niedere Geistlichkeit, der Adel, die Gelehrten- verursachten

Notstandes hat die Regierung ein Verbot der I wett, die Bürgerschaft, Bauern und die Arbeiter vereinig- Ausfuhr von Diehfuttermitteln aus Oesterreich erlaffen. Das 1 ten fich in Regensburg im Zeichen ihrer katholischen Ueber- Ausland, welches auf die österreichische Futtermittelausfuhr i zeugung, welche keine Unterschiede kennt. Möchte unser ka- angewiesen ist, remonstriert gegen das von der österreichisch- i tholisches Volk das Beispiel der deutschen Katholiken nach- ungarischen Regierung am 11. August

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 17 of 18
Date: 14.12.1905
Physical description: 18
Stimmenichtpreisgeben und auf eine Aen derung der Landes-Ordnung, welche die demselben sichere Stimme ihm entrei ßen würde, nicht eingehe und daß er sonst suchen müßte das Zustandekommen der Wahlreform auf legalem Wege zu ver eiteln. Die durch den Antrag Malfatti's geschaffene Mög lichkeit, daß eine Landesausschußstelle nicht mehr einem deutschen liberalen adeligen Großgrundbesitzer zu fallen könnte, hatte sohin nach Dr. v. Grabmayr für seine Partei die Berechtigung geschaffen, die Wahl- Reform

weiter hin 8 Mitglieder, von welchen: ein Mitglied die Ab geordneten des deutschen adeligen Großgrundbesitzes, ein Mitglied die Abgeordneten der deutschen Städte und Orte und die deutschen Handelskammern, ein Mitglied die deutschen Landgemeinden, ein Mitglied die italienischen Großgrundbesitzer, die italienischen Städte und die Handelskammer Rovereto, ein Mit glied die italienischen Landgemeinden, drei Mitglieder der ganze Landtag und davon eines die Italiener und zwei die Deutschen zu wählen haben. Ueber beide

', eine Wahlreform zu schaffen, kam auf die geänderte Stellung der Regierung gegenüber dem ' allgemeinen gleichen Wahlrechte zu sprechen, er klärte, daß die Regierung dadurch der christlichsozialen Partei ein sehr großes Agitationsmittel an die Hand gegeben habe und schloß mit der Bemerkung, daß er heute für den Antrag Wackernell stimme, was er morgen tun werde, wisse er nicht. Schließlich wurde der Antrag Dr. Wa- üernell's mit allen deutschen Stimmen gegen diejenigen der Italiener angenom men und einstimmig

': I. Allgemeine Wählerklafse: 3.)Festsetzung der Seßhaftigkeit von nur einemJahre im Lande Tirol, hievon die letzten drei Monate in der Gemeinde des Wahlortes.. d.) Zahl der Mandate: 6 deutsche, 4 ita lienische, von den 6 deutschen 4 für die Landgemeinden, 1 für die nordtirolischen, 1 für die südtirolischen Städte und Märkte, welche in der Städte-Kurie wählen; von den 4 italienischen Mandaten mindestens 1 Mandat für die Städte. II. Städte-Kurie: 3.) ein sechstes Mandat für Innsbruck eventuell statt

werden. In der am 20. November abends stattgehabten Obmänner-Kvnferenz gab der Obmann des konserva tiven Klubs Dr. Wackernell folgende Erklärung ab: „Wenngleich der j konservative Landtagsklub' unter der Bedingung der Abgabe einer befriedigenden Erklärung seitens der Herren Italiener bereit ist, die Teilung der Wähler des adeligen Großgrund besitzes in zwei Wahlkurien und die gesetzliche Fest legung der Besetzung der Landesausschuß-Mandate mit 5 deutschen und 3 italienischen Abgeordneten zuzugestehen, und wenngleich

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 16
Date: 27.09.1900
Physical description: 16
ist die Verbindung mit den Jung- czechen. Ich gehe- demselben gar nicht aus dem Wege, habe ich ja mit bestem Wiffen und Gewissen stets dahin gestrebt, dem Wohle meiner Wähler, des Staates und Reiches, in dem wir leben, zu dienen. Jede Vereinigung wird sich nach Hilfe und Genoffen umschauen und in die Majorität zu kommen trachten, so bald sie etwas erreichen will. Dies gilt noch in viel höherem Grade im Reichsrath, in der Politik überhaupt. Wir find bei der Konstellation jener Zeiten, wo wir in der Gefahr

schwebten, aus der Majorität hinausgedrängt zu werden, dann zur Wahrung der Interessen unserer Wähler in einen Pact zu den Jungczechen getreten, haben ausdrücklich Wahrung unseres religiösen Principes betont und haben auch in nationaler Beziehung uns ausdrücklich ausbedungen, dass nie in dieser Majorität etwas gegen die Rechte der Deutschen in Oesterreich erfolgen dürfe. Wegen dieses Bündnisses haben wir nie aufgehört deutsch zu denken und zu fühlen und haben geglaubt, dem Deutschthum mehr zu nützen

eines hervorragenden Mitgliedes der katholischen Volkspartei zu der Aeußerung benützt, derselbe wolle sich der deutschen Volks partei anbiedem und angenehm machen. Mag unsere Stellung zur deutschen Gemeinbürgerschast welch immer für eine sein, so haben wir meines Erachtens keine:Ver anlassung, mit einem xatsrxsovavL vor die selbe hinzutreten. 'Die Politik, die wir verfolgt haben - 'und mögen die Verhältnisse momentan auch

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 10
Date: 12.05.1887
Physical description: 10
und Czechen nicht hier auf diesem Boden friedlich und ruhig ausgetragen werden kann. (Sehr richtig I rechts.) ' Ich glaube, daß die 'Deutschen und Czechen in Böhmen ein dringendes Bedürfnis nach einer dauernden Versöhnung haben, daß aber, wenn diese Frage hier fortwährend auf gerollt wird, die Versöhnung. nicht ermöglicht, wohl aber hinausgeschoben, wenn nicht gar vollständig verhindert wird. Wir alle, meine Herrn, können im Interesse des Reiches nur wünschen, daß einmal Deutsche und Böhinen

Äer, wie unsere Slaven mit ganzer patriotischer Hin- gebung an das Reich, das ja unsere gemeinsame Heimat in (Zustimmung rechts) sich schließt, und wer wie sie, wetteifernd mit uns Deutschen unter Entfaltung aller ihrer geistigen ,uktd sittlichen Kräfte nach den höchsten kulturellen Zielen ringt und strebt, der, glaube ich, hat vollen Anspruch auf unser freundliches und förderndes Entgegenkommen (Bravo! Bravo! rechts). Ich möchte gegenüber dem unmittelbaren Herrn Vorredner- betonen: Unsere

habe, ein Standpunkt, auf den ich mich auch im Parteikampfe der Gegenwart stelle. Von diesem Standpunkte aus habe ich auch die politischen Fragen zu beurtheilen, welche an mich heran treten. Im Vordergrund der politischen Discussion stand in dieser Generaldebatte nicht das Budget, sondern die bohe- jnicae res, die böhmische Frage. Und ich muß dies im Gegensatze zum hochverehrten Herrn Vorredner von meinem Standpunkte als Reichrathsabgeordneter bedauern, weil ich glaube, daß diese Streitfrage zwischen Deutschen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 10
Date: 26.06.1884
Physical description: 10
ist die Tagesordnung erschöpft und wird die Sitzung geschlossen. — Heute ist die 4. Sitzung, über die wir selbstverständlich erst das nächste Mal berichten können. Der Deutsche Schulverein. (Zweiter Artikel.) Wir haben in der vorletzten Nummer den sogenannten „Deutschen Schulverein' gekennzeichnet als das, was er in Wirklichkeit ist, nämlich als einen Verein, der unter Verschützung eines an sich löblichen Zweckes lediglich dazu gegründet wurde, um den Liberalen die Verlorne Herr schaft mit allem, was drum und dran

hängt, wieder zu bringen, und wir haben gesagt, daß kein Konservativer — und zu den Konservativen gehört, einige Markt- und Stadtherren, Beamte, Professoren, Schulmeister u. s. w. ab gerechnet — die ungeheure Mehrheit des Volkes von Tyrol — beim „Deutschen Schulverein' mitthun kann. Daß wir das thaten und damit vor dem „Deutschen Schulverein' warnten, hat das hiesige „Tagblatt' furchtbar in Harnisch gebracht; es schimpft wie ein Hausknecht, nennt unseren Artikel als „von teuflischem Haß

gegen Deutschthum und Fortschritt (!) eingegeben', spricht von „dieser schwarzen, in ihrer Herrschsucht unersättlichen, in ihrer Aufgeblasenheit un vergleichlichen, in ihrer Intoleranz einzig dastehenden kleri kalen Partei', redet von „ultramontanen Giftkröten', und wie die gebildeten Schimpfworte alle lauten. Allein die Hauptsache vergißt das belfernde liberale Papier: es wider legt mit keiner Silbe die von uns gegen den „Deutschen Schulverein' gebrachten Gründe, und zwar einfach deßhalb

nicht, weil es dieselben nicht wiederlegen kann. Diese ohnmächtige Wuth, die nur stark ist im Schimpfen und gar nichts widerlegt, ist aber das sicherste Zeichen, daß wir mit unserer Warnung vor genanntem Verein einen wahren Centrumsschuß gethan haben und daß es höchste Zeit war, es einmal rund herauszusagen, was es mit diesem angeblich so „harmlosen' Verein auf sich hat. Wir fühlen uns gerade dieses Geschimpfes wegen umsomehr verpflichtet, unsere Betrachtungen über den „Deutschen Schul- Verein' fortzusetzen und versprochenermaßen

. Aber auch Hiebei müßen wir wiederum aus den begleitenden Umständen auf die Gesinnung dieses Vereines schließen und müßen wir schon Gesagtes wiederholen. Der „Deutsche Schulverein' ist, wie wir bereits im ersten Artikel nachgewiesen haben, eine Schöpfung des Liberalismus. Der Liberalismus aber, wie er bei uns in Oesterreich herrscht, ist ausgesprochen kirchenfkindlich, ja er ist eigentlich das Antichristenthum und seine wirklichen Führer sind die Freimaurer. Die Gründer des „Deutschen Schulvereines

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 10
Date: 21.11.1895
Physical description: 10
Beilage zu Nr. 47 des »Andreas Hafer«. Krleönisse eines deutschen Aeldpaters während des deutsch-französischen Krieges 1870/71. (Fortsetzung.) Zum Tode verurtheiü. Nachdem eine peinliche Stunde seit meiner Ankunft im Arrestlokale verstoßen war, erschien der Kommandant von Chavannes, Oberst Barrache oder Baraste, Kommandeur der zweiten Rhone-Legion, begleitet von zwei Adjutanten und zwanzig Soldaten in voller Rüstung, in unserem Arrestlokale, um mit uns ein standrechtliches Verhör vorzunehmen

auf dem Gewissen. Im Laufe der Jahr hunderte habe Deutschland das friedliebende Frankreich oft mit Krieg überzogen, es habe in desten Provinzen mit Feuer und Schwert gewüthet. Den gegenwärtigen Krieg hätten die Deutschen rein muthwillig begonnen und bisher schrecklich auf Frankreichs Boden gehaust. Er selbst sei von deutschen Truppen-Korps hart mitgenommen und geplündert worden. Nachdem er schon seit längerer Zeit als Oßizier pensionirt gewesen, hätte die Noth des Vaterlandes ihm den Degen wieder in die Hand

gedrückt. Deutsche Truppen hätten heute Ehavannes bombardirt und bei ihrer Retirade allen Proviant und alle Fourage als Kriegsbeute fortgeschleppt. Er finde hier weder für sich, noch für seine Truppen etwas zu esten, ja nicht einmal einen Lichtstumpf, um die eintreffenden Rap porte zu lesen und seine Befehle schriftlich ertheilen zu können. Für all diese von den Deutschen nn Frankreich verübten Verbrechen erlaube, ja befehle ihm das Kriegsrecht, Rache zu nehmen und Vergeltung zu üben

. Da er sich nun gegenwärtig auf keine andere Weise an den-Deutschen rächen und ihnen wiedervergelten könne, als durch Vornahme eines exemplarischen Sühnaktcs an uns, so feie er fest cntsthlosten, uns vier krussiens Morgens um 5 Uhr — erschießen zu lasten. Nun begann das Verhör mit jedem' Einzelnen von uns, ! das aber, nach schon gefälltem Te^eSurtheil,-eigentlich rein : unnöthig war und sich als eine bloße Formalität charakterisirte. Zuerst mußten die Aerzte, Person für .Person, .vor iJbie Fronte treten

, ob jene sie nicht während der Ausübung ihres ärztlichen Berufes, während sie chirurgische Instrumente, Säge, Scheere, Mefler u. s. w., in den blutbefleckten Händen hielten und operirten, gefangen ge nommen hätten. Sie beriefen sich endlich darauf, daß sie nachweisbar nicht nur verwundeten deutschen, sondern auch verwundeten französischen Soldaten ärztliche Hilfe hatten zu theil werden lasten. Der erwähnte Kompagnie-Karren stand vor unserem Arrestlokale, und da der maliziöse und rachsüchtige Oberst sich der Hoffnung hingab

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