416 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1892/03_03_1892/AHWB_1892_03_03_2_object_5010343.png
Page 2 of 10
Date: 03.03.1892
Physical description: 10
(wenn es ihm mit demselben ernst ist) den Vortritt vor dem Nationalismus läßt. Aber er muß noch einen Schritt weiter gehen und den Nationalismus auch der Liebe zum großen österreichi schen Vaterlande unterordnen, was ihn durchaus nicht hindern wird, ein guter Deutscher ja selbst ein Freund der Deutschen draußen im Reiche zu sein, mit denen wir über dies verbündet sind; so wenig als unsern geliebten Kaiser seine Liebe zu allen seinen Völkern in der Monarchie hindert, ein Freund des deutschen Kaisers zu sein. Der Nationalis mus

ordnen mutz der Liebe zum ganzen Reiche. Die österreichische Monarchie ist einmal kein Nationalstaat, wie Deutschland und Frankreich, welche Reiche fast nur von Angehörigen einer Nation bewohnt sind, so daß die Liebe zur Nation mit der Liebe zum Reiche zusammenfällt. Schönerer hat in Bezug auf sein Steckenpferd — den Nationalismus — einen Schritt zum Besseren gemacht, wenn anders über seine Währinger Rede richtig berichtet wurde, weil er dem praktischen Christenthume

auf zulösen und zu zerreißen? Wer aber das wollte, wäre nicht blos ein Feind Oesterreichs, sondern auch der Deutschen in Oesterreich, die, losgeriffen vom Ganzen, es höchstens zu einer armseligen „Provinz' eines großen Nach barreiches bringen würden. Auch über diesen Programmpunkt wird also Schönerer zu fragen sein, da wir von jedem österreichischen Abgeordneten verlangen müßen, daß ihm die österreichische Monarchie, deren Unterthan er ist, höher steht, als der Nationalismus. Beantwortet Schönerer

1
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1890/16_01_1890/AHWB_1890_01_16_1_object_5009133.png
Page 1 of 10
Date: 16.01.1890
Physical description: 10
» | SRontag 20. Sän. Se6afiian. Freitag 24. Jän. Timotheus. 6**« O. ( Dienstag 21. Jan. Agnes. Samstag 25. Jän. Paul! Bek. ; Die Rationalitäten in Oesterreich. Oesterreich ist ein Völkerreich und das betrachten wir als kein Unglück, sondern, wie schon der hl. König Stefan gesagt haben soll, als ein Glück. Denn bei einem solchen Reiche ist eine Gleichmacherei, wie sie der modeme Staat will, unmöglich. Die Gleichmacherei tödtet alle Frei heit, alle sclbstständige Entwicklung, alles eigene Leben

und sie macht die Regierungen sehr kostbillig. Bei uns gibt es also, wenn wir von Ungarn absehen, drei Hauptstämme: Deutsche, Italiener und Slaven. Die letzteren bilden sogar die Mehrheit, zerfallen aber wieder in Czechen, Polen, Slovenen und Kroaten. Die Italiener find am wenigsten zahlreich in unserm Vaterlande; die Deutschen dagegen haben eine, sehr hervorragende Stellung nicht allein durch ihre bedeutende Zahl, sondern, auch durch ihre vielfach höhere Kultur und Bildung. Uebrigens hat, wie es schon

bei den einzelnen Menschen der Fall ist, jedes Volk seine Vorzüge und jedes seine Fehler. In einem Reiche, wie Oesterreich ist, müssen sich die einzelnen Völker gegenseitig ergänzen und wohl auch abschleifen. Kämpfe sind dabei naturgemäß unvermeidlich, die hat es immer gegeben und sie werden nicht ausbleiben, so lange die Staaten nicht aus Engeln bestehen. Jedoch die neue Zeit hat das Nationalitäts-Gefühl ge schirrt und geweckt in einer Weise, welche für unser Oester reich eine große Gefahr in sich birgt

, wenn alle diese Völkerschaften mit -einander erträglich auskommen. Daran hat es aber in der letzten Zeit bedenklich gefehlt. Insbe sondere in Böhmen hat eS fortwährend sehr bedauerliche Kämpfe gegeben. Als. die (liberalen) Deutschen bei der Regierung waren, da wollten sie die Böhmen mit Gewalt »an die Wand drücken*. Das geht aber bei einem so zahl reichen und geistig so hoch entwickelten Volke nicht so leicht. Jetzt, wo die Böhmen das gleiche Recht verlangen, schreien die Deutschliberalen über Unterdrückung ihrer Nation

. Wenn auf einem Schilde neben der deutschen Ausschrift auch die böhmische steht, so fühlen sie sich bedrückt, wenn die Beamten, welche doch um des Volkes willen da sind, beide Sprachen lernen müssen, so jammern sie über Vergewaltigung, ja es ist soweit gekommen, daß ein großer Lärm entstand, weil ein böhmischer Nachtwächter angestellt wurde. Sind das nicht Lächerlichkeiten? Wir können nicht läugnen, daß 'auch die Böhmen manchmal zu weit gehen, besonders die liberalen Böhmen. Wenn es z. B. als ein Verrath

2
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1899/03_08_1899/AHWB_1899_08_03_10_object_5015148.png
Page 10 of 18
Date: 03.08.1899
Physical description: 18
den Preis der Könige, den Glanz des Kaiserthums und den Vorkämpfer der Christenheit' nennt und den die Kirche unter ihre Heiligen zählt — er ist kein Deutscher mehr, denn er war ein treuer Sohn Roms. Und jener Kaiser Konrad HI., der im Frankfurter Dom den hl. Bernard wie ein Kind auf den Armen trug, um ihn im Gedränge zu retten, er ist hinausgeworfen aus der deutschen Nation, so will es Dr Erler. Rudolf von Habsburg, der erlauchte Ahnherr unseres Kaiserhauses, er beugte sein Knie

geistlicher Stiftungen und Klöster ist mit ihren Namen untrennbar verbunden. Erz herzog Ferdinand, der Gemahl der schönen Augsbur- gerin Philippine Weiser, ist ebensowenig ein Deutscher, verdankt ihm ja doch zum großen Theil Tirol die Er haltung seines römisch-katholischen Glaubens; ebenso darf Maximilian, mit dem Beinamen der Deutschmeister, der in tirolilcher Erde ruhen wollte, nicht unter die Deutschen gerechnet werden; war er doch ein heiligmäßiger Katholik. Jene Helden der Kreuzzüge

, welche dem christ lichen Namen im Oriente Achtung verschafften, jener fromme Herzog Gottfried von Lothringen, der an der Spitze der Kreuzfahrer vor 900 Jahren die heilige Stadt Jerusalem eroberte, sie waren keine Deutschen, denn ihre heilige religiöse Begeisterung, die von Rom ausgieng, war der Anstoß zu ihren Heldenthaten. Und, jene großen deutschen Frauen eine hl. Kunigunde, eine hl. Eli sabeth von Thüringen, sie waren Anhängerinnen Roms, sie finden also bei Dr. Erler, dem famosen Gegenbischos, keine Gnade

andere, sie waren Römlinge, daher ist für sie in der deutschen Nation kein Platz. Die Minnesänger des Mittelalters, welche singen von allem Süßen, was die Menschenbrust durchbebt, welche singen von allem Hohen, was das Menschenherz erhebt, sie waren Knechte Roms — also keine Deutschen; jener Walther von der Vogelweide, auf den vielleicht wir Ti roler als auf einen Landsmann stolz sein könnender war trotz aller Verirrungen des fahrenden Sängers kein Deutscher, denn er blieb ein guter Katholik, er sang zum Preise

Al bertus Magnus, der den Beinamen „der zweite Aristo teles' erhielt, oder gar — ich sage es mit Schrecken — die ersten deutschen Jesuiten Petrus Canifius und Petrus Faber — alle diese waren große, ja vielfach hl. Männer. Männer, auf welche jedes Volk stolz sein müsste, aber Deutsche im Sinne des neuliberalen Jnns- brucker Advocaten und Vicebürgermeisters waren sie nicht, denn es waren treue, römische Katholiken. Der fromme Tilly, der im Feldherrnzelt den Rosen kranz betete, der tapfere Graf Rüdiger

3
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1896/18_06_1896/AHWB_1896_06_18_3_object_5012747.png
Page 3 of 16
Date: 18.06.1896
Physical description: 16
Ein großes Anfsehen erregender Zwischenfall ereignete sich in Moskau. Daselbst gab am 6. d. M. die dortige deutsche Kolonie während der Krönungsfeier ein Bankett, bei dem die deutschen Fürstlichkeiten erschienen. Präsident Camefa-Sasca (aus Hessen) brachte einen Toast aus auf den anwesenden Prinzen Heinrich von Preußen und auf alle Fürsten, die im „Gefolge' dieses Vertreters des deutschen Kaisers in Moskau erschienen seien. Sofort erhob sich Prinz Ludwig von Bayern (zukünftiger König von Bayern

), um gegen das Wort „Gefolge' Verwahrung ein zulegen. Er sagte: „Wir sind nicht das Gefolge, nicht Vasallen, sondern Verbündete des deutschen Kaisers; als solche, wie Kaiser Wilhelm I. immer anerkannt hat, standen wir vor 25 Jahren an der Seite des Königs von Preußen, als solche werden wir wieder zusammenstehen, falls Deutschland in Gefahr ist. DicS mögen die Deutschen aller» orts bedenken und neben dem großen Vaterlands auch die engere Heimath und die Anhänglichkeit an die angestammte Dynastie nicht vergessen

wurde die Vorlage betreffend die Weltausstellung 1900 berathen und die Re gierungsvorlage ohne namentliche Abstimmung angenommen. — Die Grundsteinlegung für die Weltausstellung im Jahre 1900 fand am 14. Juni statt. Wieder einmal ein Bomben-Attentat in Paris, das aber seinen Zweck verfehlte. In der Vorhalle eines großen Hauses, in welchem mehrere reiche Bankiers wohnten, am Boulevard Haußmann, erfolgte in der Nacht zum 11. ds. um 2 Uhr eine bedeutende Explosion, die das ganze Haus und die weite

4
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1879/14_08_1879/AHWB_1879_08_14_8_object_5003948.png
Page 8 of 10
Date: 14.08.1879
Physical description: 10
.' „Ferner,' sprach Karsthans weiter, „müssen alle Buch drucker todtgeschlagen- und alle Schelmengeister aufgehängt werden. Im neuen Reiche darf Niemand- lesen und schreiben lehren, sintemal daher alles Unheil kommt und aus dem Schreiberwesen die Philosophie und Juristerei wachsen, welche den armen Mann schinden und schätzen. Nicht um sonst hat der Mönch von Wittenberg alle Philosophen und Juristen so mäunigliche Predigten gehalten. Item — Bens- heim ist ein Papist, alle Papisten müssen sterben, also muß

auch das Gräflein daran, von dem mir's längst schon nicht gut geträumt hat.' „Wirklich,' rief Uslaup begeistert, „Ihr seid mit gro ßem Eifer erfüllt, das Evangelium auszubreiten und Alles niederzuschmettern, was sich demselben widersetzt. Jetzt mag sich der abgöttische, filzige, reiche Hoheneck vorsehen, — Gideons Schwert schwebt über ihm.' „Die Axt ist an die Wurzel gelegt!' fügte Mathis fromm hinzu. „Ja, --ja, —- der Hoheneck ist ein Fetter, — ein Speck für alle Margeren, -- ein Papist,'der muß todtge

und Unruhe, in der sie wegen des Blutvergießens mit ihrem Gewissen sich befanden. Fortsetzung folgt. *) Unter Antichrist verstanden die Bauern, gleich den Reforma toren, den Papst. Zu unserem Wilde. Hauptwerke des verstorbenen Münchener Meisters H. Heß sind seine Fresken in der Allerheiligenkirche zu München und die 22 Wand gemälde in der Basilika deS heiligen Bonifacius daselbst, welch' letztere Gemälde Scenen aus dem Leben der Apostels der Deutschen darstellen. Darunter befindet fich

6
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1888/12_01_1888/AHWB_1888_01_12_4_object_5008070.png
Page 4 of 11
Date: 12.01.1888
Physical description: 11
und des Großgrundbesitzes über die Anbah nung eines friedlichen Verhältnisses zwischen Deutschen und Czechen in Böhmen verhandeln sollten. Die Czechen kühlen die ernste Sehnsucht nach einer Verständigung mit den Deutschen in Böhmen und haben diesem Gefühle wiederholt Ausdruck gegeben. Am 8. Jänner erst wieder wurde auf dem Kongresse der böhmischen Landwirthe, zu dem die deutschen landwirthschaftlichen Vereine BöhmenS speziell ein- geladm waren, aber nicht erschienen, das Bedauem über dieses Fernbleiben ausgedrückt

und die deutschen Landwirthe BöhmenS neuerdings dringmd ersucht, sich mit ihren czechi schen Berufsgenossen zu gemeinsamer Arbeit zu vereinigen, damit die gemeinsame Noth abgewehrt und das feindliche Verhältniß zwischen Deutschen und Czechen beseitigt werde, das alle Kräfte bisher für sich in Anspruch nahm. Die Ver ständigungsversuche, die Fürst Lobkowitz eingeleitet hat, ge winnen dadurch sehr an Bedeutung, daß sie im vollsten Einverständniß mit der Regierung erfolgten. Die Blätter, welche der Regierung nahe

in Prag, Dr. Schmeykal, bei der jüngsten Theaterfeier dort, in seine Tischrede die Bemerkung einflocht, daß der Sinn des deutschen Volkes nicht zu Trotz und Unerbittlichkeit neige, und daß die Deutschen in Böhmen von der Absicht, zum nationalen Frieden zu gelangen, nach wie vor erfüllt feien. Während so die Kreise deS Präger Kasinos wenigstens davor zurückfcheuen, einen Verständigungsversuch von czechischer Seite

8
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1889/04_04_1889/AHWB_1889_04_04_13_object_5008715.png
Page 13 of 14
Date: 04.04.1889
Physical description: 14
nicht Noth, uns gegen einen solchen Vorwurf zu ^vertheidigen. (Bei fall rechts,) Der Herr Abgeordnete hat auch den deutschen Klerus ange griffen und ihm den Vorwurf gemacht, als wenn er kein entwickeltes Nationalgefühl hätte, und in ähnlichem Sinne hat heute der hoch geschätzte Herr Abgeordnete der Leopoldstadt gesprochen. Ja, meine Herren, was heißen Sie eigentlich „entwickeltes Na tionalgefühl' ? Bei Ihnen, meine Herren, ist das Nationalgefühl nur dann „entwickelt', wenn es zur liberalen Seite

hin gravitirt. (Sehr richtig! rechts.) In Ihren Augen, meine Herren, ist deutsch und national nur derjenige, welcher auch auf Ihr Politisches Glau bensbekenntniß schwört, und das thut Gott sei Dank der Pflichttreue österreichische Klerus nicht. Das ist Ihr Grundfehler. Wir Deutschen lieben unsere Nation und unsere Muttersprache, wir wissen, wem wir unsere Kultur danken und wir halten unsere rroßen Gelehrten unsere Dichterheroen und unsere großen Künstler ebenso hoch

wie Sie, auch dann, wenn Sie nicht einmal unserer Religion angehören. Aber, meine Herren, wir glauben, daß es nicht eine besondere Eigen schaft des Deutschen sei, andere Nationen und Völker zu unterdrücken. (Lebhafter Beifall rechts. — Abgeordneter Dr. Trojan: Das ist der Unterschied!') Ich glaube vielmehr, meine Herren, es ist eine her vorragende deutsche Tugend, gerecht zu sein. (Bravo! Bravo! rechts.) Wir fühlen uns als Deutsche in culturellerBeziehung, allein in Poli tischer Beziehung sind wir nur und allein das eine: Oesterreicher

Gesetz gebung nicht weiter entwickelt haben, meine Herren, so ist das ge schehen, weil eine höhere Hand Ihren Willen gebunden hat. (Sehr gut! rechts.) Wäre das uicht, so wären wir in Oesterreich unter Ihrer liberalen Herrschaft vielleicht zu einem noch härteren „Kultur kämpfe' gekommen, als dieser anderswo namens der Freiheit losge lassen wurde. Ihr großer Fehler und die Hauptursache Ihres Sturzes war Ihr Kampf gegen die katholische Kirche und gegen die eigenen katholischen deutschen Bundesgenossen

, sich mit mir auf denselben zu stellen — stellen wir uns auf den Standpunkt der Frei heit, und glauben Sie sicher, wenn Sie diesen Standpunkt der wahren Freiheit einnehmen, so werden Sie auch das Recht achten lernen, nicht nur das Recht, welches eine zufällige Majorität durch ein Gesetz ins Leben ruft, sondern auch das natürliche, das göttliche und das historische Recht; und dann wird eine Verständigung leicht sein, nicht nur zwischen uns Klerikalen und den liberalen Deutschen, sondern auch zwischen Deutschen und Slaven. (Bravo

9
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1901/18_07_1901/AHWB_1901_07_18_1_object_5016654.png
Page 1 of 18
Date: 18.07.1901
Physical description: 18
und auf den von unseren Deutsch-Radicalen vielgerühmten wirtschaft lichen Aufschwung im deutschen Reiche ein eigenthümliches Licht geworfen. Wenn die Speculation überhand nimmt, fehlt der Schwindel nie und ist der Krach vor der Thür. In Italien droht in der Gegend von'Mailand ein Ausstand der Maschinenmeister, Lokomotivführer und Heitzer. In Nordamerika haben die großen Millionäre einen sogenannten Stahltrust gegründet, das will sagen die ganze Stahlindustrie in ihre Hände gebracht. Nun drohen aber die Arbeiter

ist jetzt amt lich geschloffen. Die Italiener hatten einfach keine Arbeit mehr zugelassen, sondern den Willen bekundet durch lange Interpellationen die Zeit todt zu schlagen. Sie selber hatten es verhindert, dass ihr Herzenswunsch, die Autono mie (d. h. die Selbstverwaltung Jtalienischtirols), zur Ver handlung komme. Jetzt zeitigt die Hitze in Welschtirol die schrecklichste Aufregung gegen die Deutschen. Sie stellen sich an, als ob sie in großer Trauer wären, halten Ver sammlungen auf Versammlungen, legen

ihre reichen Einkünfte dort verzehren wollten, vertrieben und hat die allgemeine Unzufriedenheit der Gewerbetreibenden und Steuerzahler hervorgerufen. Das sind die Früchte des Radicalismus. Der deutsche Kaiser, bekannt unter dem Namen der Reisekaiser, befindet sich auf einer Nordlandsreise. Die deutschen Capitalisten dürsten heuer etwas weniger reifen; der große Krach in Leipzig und später in Kassel und Berlin hat viele Existenzen ruiniert, eine Reihe von Verhaftungen und Selbstmorden verursacht

10
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1906/12_07_1906/AHWB_1906_07_12_1_object_5020504.png
Page 1 of 14
Date: 12.07.1906
Physical description: 14
19. Juli Vinzenz v. P. Bek. no Freitag 20. Juli Margaretha I. M. A4, »o. Samstag 21. Juli Praxedis I. Wochen-WrrnösiHarr. Innsbruck, am 12. Juli 1906. Wir stehen jetzt mitten in den Verhandlungen wegen der Wahlreform und zwar in einem kritischen Stadium. Der Streit ist zwischen Deutschen, Italienern und Slovenen gleichzeitig spitzig geworden. Zwischen Deutschen und Slo venen hat ihn die Angelegenheit eines neuen deutschen Abgeordnetenmandates für Krain, wo in der Regierungs vorlage keines vorgesehen

ist, welches aber die Deutschen verlangen, hervorgerufen. In Krain wohnen im Ganzen 28.000 Deutsche, welche für die Gewährung eines Abge ordneten wohl hinreichen würden. Allein in dem geschlof fenen Sprachgebiet im Bezirke Gottschee wohnen nur 14.000 Deutsche beisammen, die übrigen an vielen Punk ten zerstreut. Die slovenischen Nachbarn find für die Bewilligung des deutschen Mandates nicht zu haben, wenn ihrer Nation nicht gleichzeitig auch die Ausbesserung um ein Mandat zugestanden wird. Bon deutschnationaler Seite

, wenn ihren Wünschen nicht willfahrt würde. Man trat zu langwierigen Verhandlungen zusammen, in welchen die Italiener sogar ihre Bereitwilligkeit erklärten, für die in Görz und Istrien verlangten zwei Mandate auf ebenso- viele in Tirol und Triest zu verzichten. Ueber diese Schwierigkeiten wurde auch von den Mit gliedern des WahlreformausschuffeS der deutschen Parteien in einer vertraulichen Konferenz am Sonntag beraten. Dabei ereignete fich etwas Sonderbares. Zu der gemein samen Besprechung

am 6. dS. hatte der Landsmannminister Prade die Mitglieder des Zentrums einzuladcn vergessen. Diese BrüSkierung der stärksten deutschen Partei der Alpen länder, welche auf ein Versehen hinausgeredet wurde, machte einen sehr ungünstigen Eindruck. Auch die Christlich- sozialen fanden dieses Vorgehen zu rügen. Die Abficht war zu unverkennbar und stimmte nur zu gut zu dem sonstigen Verhalten gegen das Zentrum. Es ist aber zu vermuten, daß Prade und Genossen, wenn fie sich nicht einer besseren Objektivität befleißen, nicht lange

11
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1903/17_09_1903/AHWB_1903_09_17_1_object_5018363.png
Page 1 of 14
Date: 17.09.1903
Physical description: 14
haben besonders die beiden liberalen Dr. v. Grabmayr und Dr. Perathoner in längeren Reden gesprochen. Auch sie versprechen sich keine Flottmachung des Landtages und plaidierten für die Einigung aller Deutschen gegenüber den welschen Kollegen, obwohl auch dadurch die Befiegung der Obstruktion kaum möglich wird. Ebenso unsicher wie die Lage im Lande ist die im Reiche; die Krisis ist hier allenthalben auf dem gleichen Fleck. Neuestens scheint nichts geschehen zu sein, um eine

. Nach allen Mitteilungen der Blätter, italienischer sowohl als deutscher, besteht leider keine Hoff nung auf eine gute und gedeihliche Wirksamkeit. Wenn die Anzeichen nicht trügen, beharren die Italiener noch ferner auf dem eigentlich ganz unparlamentarischen Mittel der Obstruktion und wären nur geneigt, einige wenige ihnen selbst genehme Angelegenheiten passieren zu laffen, während den deutschen jegliche Erledigung einer für sie dringenden Frage verhindert werden soll. Darauf können sich die deutschen Parteien

natürlich auf keinen Fall ein lassen und sie müßten eine ganz bestimmte Garantie haben, daß die Welschtiroler auch andere als sie vor allem interessierende Dinge zur Beratung und Beschlußfassung zulassen. In den letzten Tagen haben da und dort die Abgeordneten über die Lage und speziell über die Aus fichten des Landtages gesprochen; in Welschtirol fanden mehrere solche Versammlungen statt. Wie gesagt, scheinen die italienischen Abgeordneten ziemlich kampflustig zu sein. Von deutschen Abgeordneten

13
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1898/21_07_1898/AHWB_1898_07_21_5_object_5014335.png
Page 5 of 14
Date: 21.07.1898
Physical description: 14
» in der Ausschuß- sitzung zur Freude Aller mit. daß durch das Statthalterei- Prüfidium in Innsbruck dem Vereine der allerhöchste Dank ausgesprochen wurde. Schwaz, 19. Juli. Gestern Abends feierte Tratz- berg durch einen in der Katharinenkapelle des Schlosies abgehaltenen Gottesdienst, dem die Familie der Schloß- besitzer anwohnte, durch reiche Beflaggung und bei ein brechender Nacht durch Pöllerschüsse und bengaliste Be leuchtung die werthvolle Erinnerung, daß unser allergnä- digster Kaiser vor fünfzig Jahren

, das diese Frauen damit bringen, indem sie von Dorf zu Dorf ziehen, um für diese Kinder zu bitten, denen sie in Bosnien so weit der Platz reicht, Unterstand, Nahrung und Unterricht an- gedeihen lassen. In Stumm kämmen die beiden Frauen auch in das Haus jenes Mannes, der in der letzten Nummer des „deutschen Tiroler Volksblattes' seiner „braven Gesinnung' halber so gerühmt wird. Die Schwe stern bitten um eine kleine Gabe. Und jetzt diese teuto nische Wuth: „Ihr habt kein Recht zu betteln, packt euch fort

aus meinem Haus'. Taxacher Jacob oder der Nester wirth hört auf das nicht: „Hinaus sag' ich, sonst werf ich euch hinaus.' Nur noch viel gröber kams aus des deutschen Mund, als ich es hier erzähle. Es ist eben nicht Jedermanns Sache solche Ausdrücke im Munde zu führen. Ein anständiger Mensch würde sagen: „Ich gebe nichts zu so einem, wenn auch sehr humanen Zweck, aber Frauen, die für so arme Kinder bitten, mit dem „Hinauswerfen' drohen, ist unerhö-t. Wir gratuliren den Deutschnationalen zu dieser Acquisitivn

14
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1880/19_08_1880/AHWB_1880_08_19_4_object_5004388.png
Page 4 of 8
Date: 19.08.1880
Physical description: 8
hat das Jubiläum ihres sechzhundertjährigen Bestehens am 15. August gefeiert. Die Vertreter der Regierung wurden in große Verlegenheit gesetzt durch die Taktlosigkeiten des Festredners, des Advokaten Dr. Buchmüller; er sprach davon, daß sich Leoben von der slavischen Barbarei und Herrschaft freigemacht, und dem deutschen Fürsten Rudolph von Habsburg angeschlossen, dadurch den Grund zur Ent wicklung und Blüthe gelegt; dann von der „deutschen Religion' (d. i. der Reformation), auf welche leider wieder die trübe

Zeit der jesuitischen Gegenreformation folgte. Und auch heute soll wieder der deutschen Kultur, Sprache und Freiheit Gefahr drohen, und das noch dazu von allen Seiten! Wenn diese Leute demonstrativ ihre Anhänglich keit an den Kaiser herausschreien, so sollten sie nicht ver gessen, daß unser edler, erhabener Kaiser der Landesvater aller seiner Völker ist, daß er vom Grunde des Herzens den Frieden und das Glück all' seiner Völker wünscht und daß auch die Slavenvölker für das Vaterland Steuern zablen

, auf den Schlachtfeldern ihr Blut vergießen müßen, nicht bloß die Deutschen allein! Deutschland. Am Sonnabend, den 14. d. M. ist der Schlußstein in die Kreuzblume des südlichen Thurmes am Kölner Dom eingefügt und damit das herrlichste Gotteshaus auf deutscher Erde, das prächtigste Denkmal i deutscher Frömmigkeit, deutscher Kunst und deutschen Flei- ! ßes zur Vollendung gebracht. Am 15. August 1248 — nicht, wie irrthümlich lange angenommen wurde, am 14. August — also am Tage der Himmelfahrt Maria vor 632 Jahren

17
Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AHWB/1896/22_10_1896/AHWB_1896_10_22_2_object_5012982.png
Page 2 of 20
Date: 22.10.1896
Physical description: 20
Dem deutschen Bundes rath hat der Reichskanzler eine Militär-Strafgerichtsordnung für das deutsche Reich vorgelegt, nachdem er die Genehmigung' deS Kaisers dazu eingeholt hatte. Ueber den Inhalt ist noch nichts bekannt, ' doch dürfte derselbe für Preußen einen Fortschritt bedeuten. Wiedemm hat die Zentrumsfraktion deS Ab geordnetenhauses den Tod eines ihrer' ältesten und ange sehensten Mitglieder zu beklagen. Edmund Josef Dejanicz v. Gliszczynski, Generalmajor a. D. ist zu Kostau, Kreis

. Der Czar, Großfürst Sergius und der Großherzog von Heffcn trafen am' 2Ü. ds. um 12 Uhr 40 Nachmittags in Wiesbaden ein und wurden vom deutschen Kaiser in russischer Uniform begrützt. Der Czar^ erschien an preußischer Uniform; das Militärspalicr und die Volksmenge akklamirte ihn. Der Czar kehrte um 2 '/, nachmittags, 'vom deutschen Kaiser zum Bahnhöfe geleitet, nach Darmstadt zurück.' ’’ - Die „Norddeutsche Allg. Ztg.' bemerkt däzü: Das Zusammentreffen des Besuches des Czars in Darmstadt

uNd des deutschen Kaisers in Wiesbaden führte naturgemäß zu einer Begrüßung beider Monarchen, welche frei' Von allem offiziellen Zeremoniell lediglich den Charakter der Intimität be wahrte, wie sie in der traditionellen Freundschaft und den nahen verwandtschaftlichen Beziehungen beider Herrschet ent spricht. Der offizielle Gegenbesuch' der deutschen Majestäten beim Czarenpaar ist für den'Beginn des nächsten Sommers verabredet. - ''' ,! ' v Der hl. Vater hat, wie aus dem Vatikan in Rom gemeldet

18