Mistreß Burton blickte befremdet auf die Tür, hinter welcher er ver schwunden war, es lag in dem Benehmen dieses Mannes, in dem Klang seiner Stimme und dem Ausdruck seines Blickes etwas, was sie beunruhigte. War sein Stolz beleidigt dadurch, daß er hatte warten müssen?' Das konnte die Ursache seines seltsamen Benehmens nicht sein, er hatte sich nicht allein darauf, sondern auch auf eine ablehnende Antwort gefaßt machen müssen, wenn er ihr sein Bild anbieten wollte. Wer war dieser sonderbare
,' antwortete Erna mit be bender Stimme. „Ihm hier zu begegnen —* Er ist entweder ein Irrsinniger oder ein Verbrecher —' „Keines von beiden, er ist der Maler Geier, der mich durch seinen Haß und seine Drohungen aus meiner Heimat trieb!' „Ach, nun wird mir alles klar!' sagte Mistreß Burton zornig. „Er ist Ihnen hierher gefolgt, dar Bild war nur ein Vorwand, der ihn entschul- digen soflte, wenn er in diesem Hause nicht Ihnen, sondern mir begegnete.' „Ich-weiß nicht, was ich davon denken soll,' erwiderte Erna
gedanken voll, während'-sie neben Mistreß Burton auf dem Divan Platz nahm. „Er sagte mir, er habe nicht geahnt, daß ich hier sei, ich kann das nicht gut glauben und dennoch ist eS möglich. Er wird von seinem Vater hierher geschickt sein, um hier eine Erbschaftsangelegenheit zu ordnen, er behauptet, dieses Anerbieten nur deshalb angenommen zu habe», um mir in meiner Heimat nicht mehr zu begegnen. Früher schon sagte er mir, daß er das Bild verkaufen könne, heute hörte ich, daß Mister Burton ihm damals
einen nam- haften Preis dafür geboten haben solle.' „Kennen Sie das Bild?' „Es ist mein Porträt, als Studienkopf behandelt, er hat es ohne mein Wissen gemalt, es soll sprechend ähnlich sein. „Und dieses Porträt will er nun verkaufen?' sagte die Amerikanerin. „Wie schmutzig l Hat er Ihnen wieder gedroht?' „Das gerade nicht, aber in jedem Worte, das er sprach, lag eine ver steckte Drohung. Er will nicht abreisen, trotzdem ich ihm gesagt habe, daß ich ihn verachte. Er hofft auf eine abermalige Begegnung