bald dieses, bald jenes der Gertraud mit — und wenn sie in die Stadt gieng, fehlte der Meister gewiß nie. Abends kam er oft in das Haus oder die Mühle der Gertraud herab, und brachte ihr eine volle Rose, wie man die Cen- tifolie nennt, mit und steckte dieselbe an die Brust der ge liebten Meisterin. — Kein Wunder also, daß das Gerede von einer bevorstehenden Hochzeit sich immer weiter und weiter verbreitete, und mehr und mehr an Wahrscheinlichkeit zunahm. Am 24. Juni, dem Feste Johannis des Täufers
es besser und kann es Euch sagen, daß nichts dahinter ist. Und wenn Jhr's nicht glauben wollt, so laßt es stehn!' rief feurig der zweite und schlug mit seiner Faust auf den Tisch, daß die zinnernen Deckel der Weinkrüge _ aufklapperten und wieder zufielen. „Wenn ich den Katechismus so gut gewußt hätte, als das, hätte mich der Herr Thomas nicht tagtäglich hinausknieen lassen.' „Und Du magst sagen, was Du willst,' fiel der erste ein. „Der Finele Meister hat es mir ja selbst gesagt, als er das letztemal
bei uns war; bis Sankt Maurizi denkt er es in Ordnung zu haben, und deßhalb schaut sich seine Moidl um einen andern Dienst um.' „Ich weiß es aber besser,' erwiederte lebhaft der Krössen Jos. „Der Tschaup ist ja der Gedl ihr Schwager, und der Tschaup sagte mir, daß die Müllerin vom Meister nichts wissen wolle. Er schleicht ihr freilich nach, wie eine Katze der Maus; es hat aber noch ein Hangele (Häklein). Die Müllerin ist viel zu pfiffig, als daß sie den Nächsten Besten möchte.' „Ich weiß es aber gewiß,' fiel
; „Was die da haben mag, daß sie so ein Gesicht schneidet. Nicht umsonst sagt man, der Krös sen Josl gehe so oft nach Riffian wallfahrten.' „Sage was Du willst,' erwiderte in gereiztem Tone der Kröß. „Ich bin doch nie barfuß ins Longvall hinein gelaufen.,, „ Seid doch gescheidter,' fiel der dritte der Tischrunde, der Mairsohn, ein, der vom Weine nicht so begeistert war, wie die Uebrigen; „seht ihr nicht drunten den Meister Jörg, der sich so eben setzt.' Jörg schien von dem Inhalte des Gespräches nichts vernommen
, behagliche Stille ein, wie die Ebbe nach der Fluth. „Ah, seid Ihr auch da, Meister?' redete der Mair- sohn hinunter. „Wo kommt's denn so spät noch her?' Jörg nahm auf diese Anrede seinen Krug gleich in die Rechte und wanderte zu dem obern Tisch hinauf, wo die drei saßen, oder, besser gesagt, lagen. Er stand in sei ner gutmüthigen Weise Rede, und bald war ein freund licheres Gespräch eingelenkt. Vom Gespräche kam es zum Spiele und vom Spiele zum Kartenaufschlagen. Der Krös sen Jos mischte die altergrauen