Das Unterhaltunas blatt^ > , , ' - ' .l !«iG à?! ! . I j ^ s'^ - ^ ! ! ^ ^ Der ^Deister Skizze von Helene Klepetar . Wien. Cr war sein Schüler- Mit der Anziehungs kraft, die ihn zu dem Genie drängte, hing er Hm von Jugend auf an und gehört« anfangs à den wenigen, die die neue Lehre erfaßten. Wlmählich vergrößerte sich der Kreis der Ha irer und der Name des Meisters wurde weltbe kannt. Der Meister behielt seinen Hochsitz, sah die Zahl seiner Anhänger wachsen, zu einer /Schule werden, einem Wall
, der ihn gegen An griffe schirmte und in sich selbst verkittet «ar lzu gegenseitiger Stütze. Er, der erste Schülc-r, dlieb einsam. Mit dem Meister war er gern durch dick und dünn gegangen, mit den anderen verband ihn nichts. Er baute die Lehren für sich allein aus, fand Neues, stellte Thesen auf, die mit denen des Meisters ve.vlnt ein E-urzes geworden wären und nun verurteilt waren, Stückwert zu bleiöen. Dsr Meister Iah über ihn hinweg. Er war ihm kein Jünger Johannes, kein Liebling, weit eher ein Unbequemer, all
, der keine Schranken laimie; der Schüler indes lebte in strenger Zucht! in einer Wachsamkeit, die selbst vor ihm nicht Halt machte. Der Meister war wie ein breiiausladendcr Baum, der Blüten u. Früchte zugleich spenden konnte, der Schüler glich ei nein jener an Felsen emporstrebenden strengen Gewächse, von denen man oft nicht weiß, ob sie Pflanze sind oder Stein. Vom Meister ging et was Strahlendes aus, vom Schüler etwas Er starrendes. So kam es, daß sie einander in die Augen sehen konnten und nicht wußten
gewesen und jetzt Weltruhin genoß, zum alten Manne ge worden war. Noch immer geschah es, daß der Meister seine Anhänger zu sich berief, ihre Ar beiten prüfte, in Verbindung mit ihnen blieb. Eines Tages meldete er sich zum Wort. Seit Iahren zum erstenmal. Sein Werk war fertig. Ein Werk, das ohne den Lehrer nie entstanden wäre und sich trotzdem von ihm entfernte. Ur sprung und Trennung sollten es kennzeichnen, Fügung und Auflehnung würde es enthalten. Der Grundriß war vom Meister gezeichnet, die Kuppel von ihm erbaut
. Der Meister mußte ihn hören, endlich hören, seine Gabe empfan gen, die Dank und Rache zugleich bedeutete. Ueber ein vergrübeltes, in sich geschlossenes Le ben hinweg würden sie sich dann erkennen kraft des Geistes, der in ihnen beiden lebte. Es war sehr still im Raum, während er las. Die Zuhörer warteten. Er legte das letzte Blatt aus der Hand und blickte auf. Oben am Hauptplatze des Tisches saß der Meister — regungslos. Sein Blick schweifte über den Schüler hinweg, genau so wie früher. Er war müde