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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 27.12.1936
Physical description: 8
nimmer.' Die beiden Freunde egrüßten sich herzlich. » » Rudi war vor 15 Tagen zu einem längeren Winterurlaub ins Paßhotel gekommen und hatte sich bald mit dem Franzi befreundet. Ihm gefiel das ruhige, nüchterne Wesen des jungen Skileh rers und hatte mit ihm schon manch zünftige Fahrt gemacht. Rudi war ein guter Fahrer und wettei ferte mit seinem neuen Freund in den kühnsten Temposchwüngen. Unweit vom Paßhotel bauten die Beiden jetzt in ihren Mußestunden eine Sprung schanze. Hei! Wenn die mal erst

aber zu, werdets auch Hunger habn. Diesmal ließen sichs die Jungen aber nicht zwei mal sagen. „Gib die Quetsche mal her', bat Rudi und nahm Franz die Harmonika ab. Traute Melodien alter Weihnachtslieder erklangen und man staunte über das vollendet schöne <vpiel des Gastes. Dann setzte er mit einem Male aus. Die Knaben brachen auf, von Frau Katherina noch reichlich mit Bäckereien, Aepfeln und Nüssen beschenkt. Resi begleitete die lustige Schar hinaus. „Aber Rudi, was ist denn mit dir los?' Der Franz trat dicht

. Franz und Rudi rissen Augen und Mund auf. Die blonde Grete trat ein. „Herr Förster, guten Abend und frohe Weih nachten. Aber Rudi — Franz — na, so guckt mich doch nicht so verdattert an. Ja, ich bins wirklich — aber gebt mir mal erst was Warmes zu trinken'. Keiner hatte mehr mit Gretes Kommen gerechnet. Rudi war der Erste, der sich vom Staunen erholte. „Grete, Mädel, wie kommst du denn so spät und ganz allein, bei diesem Wetter noch hierher?' Er faßte ihre kalten Hände und schaute ihr in die gro ßen

dich nur': knaben hafter Leichtsinn strahlte aus dem blauen Augen paar. „Ja, aber ... deine Eltern ... wissen...?' „Sind längst in den Federn und — wissen nichts. Ist ja auch nicht nötig.' „Na, hör aber mal...' Weiter kam er nicht, denn Grete steckte ihm eine Bäckerei in den Mund, so daß er schweigen mußte. Cr drückte ihre Hand so fest, daß sie ein leises „Au' nicht unterdrücken konnte. Er war toll vor Freude: so war sein Weih nachtstraum doch nicht ins Wasser gefallen. Ja die Gr?le. die ist eben ein Mädel

grönländischen Handel', aber was für einer! Schon vor langen Jahren war er der treue Begleiter des verstorbenen berühmten dänischen Polar- und Grönlandforscher Dr. Knud Rasmussen — und heute? Ja, heute ist er internationaler Re kordträger: der „Skipper', der die meisten Entdec kungsfahrten „nach oben' gemacht hat: 25 Mal ist er von Europa nach Thüle gesegelt und jedesmal hat er im Kamps gelegen mit dem Eis, den entsetz lichen Schneestürmen oder auch den Bären, die sich beutegierig an Schlittenfahrer

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 06.07.1934
Physical description: 6
wohl gar nicht mehr abwarten? Wo warste denn schon so früh?' „Junges Glück läßt nicht ruhen', sagt die Schwengern und goß ihren Kaffee in die Unter tasse. Sie saß auf einem der ungemachten Betten uno stärkte sich für die Arbeit. „Ein Stück Butterkuchen, Anneken', sagte die Mutter und tat ihr den Teller hin, Mariechen schob sich dazwischen — nahm das größte. „Die hat schon zwei', schrie der Junge — Sei fenschaum über Hein ganzen Gesicht. — „Wasch Dich doch erst mal fertig!' sagte Anna. Sie spürte

selbst, wie spröde ihre Stimme klang. „Nu haste Dich wohl gar noch erkältet?' fragte die Mutter besorglich. Mariechen beobachtete das Mädchen aus blanken Augen. Die Anna war mal komisch — und alles bloß wegen dem Georg, der kriegte ja schon eine Glatze! Sie schnitt ein Gesicht. Anna nahm jetzt dein Jungen die Waschschüssel fort, füllte sie mit frischem Wasser — wollte damit in die Kammer. Lizie kam ihr aus dem Zimmer entgegen. Die Löckchen, die sie sich gestern von ei ner Kollegin hatte brennen lassen, standen

...' Aus war es auf einmal mit aller Behaglichkeit der Erholung. Wenke klatschte in die Hände: „Die Pause ist zu Ende!' Die Kinder gingen verwundert und ein bißchen brummend ins, Schulzimmer. „Kinder', sagte der Lehrer, „morgen erhalten wir Besuch! Drei Herren kommen aus der Stadt zu uns und wollen mal hören, was Ihr könnt und gelernt habt. Ihr braucht keine Angst zu haben. Wenn Ihr gut aufpaßt und Euch munter meldet, werden sie zufrieden sein.' Der Schulamtsbewerber Wenke ging an diesen Nachmittag weder in den vertrauten Tannenwald

. Die erste Stunde verlief befriedigend. Nur die Aufmerksamkeit der Kinder litt unter dem aufregenden Eindruck, den die Kommission auf die Klasse machte. Immer wieder schweiften die Blicke von Tafel und Buch ab zu den fremden Güsten und ihren Flüstergesprä chen. Immerhin — Wenke war mit sich und'seinen Kindern zufrieden. Wenn in der nächsten Stunde auch alles so klappte... In der zweiten Stunde aber nahm das Ver hängnis seinen Lauf. An der Wandtafel stand das unschuldige Sätzchen: „Hol mir mal Kohlen

? Mit solchen alten Methoden kommt man oft nicht weiter. Da hilft nur eins: Mnemotechnik — Gedächtniskunst! Ich will Ihnen ein Beispiel geben.' Die Kinder sahen verwirrt den schwarzröckigen Herrn an, der auf sie einredete. Was will der von uns? Ist das auch ein Lehrer? „Also, Kinder, die Sache ist ganz einfach: Seht mal, wenn ich schreibe: „Der Ball ist hohl', dann schreibt Ihr ein „h' hinein, das hat oben und un ten eine runde Schleife, und die ist ja auch hohl. Ganz einfach, nicht? So, und wenn die Mutter sagt

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 03.11.1935
Physical description: 8
. „Meine letzten Informationen lassen mich vermuten, daß man es von Liverpool nach Jokohama gebracht hat. Ich werde zuerst dort mal nachsehen. Morgen geht mein Dampfer. Good byel' „Good byel', sagte der Chef von Scotland Dard, und der große Detektiv war verschwunden. Am Trafalgar Square stieg Hiram Blake in die Untergrundbahn. „Eins Zweiter Dokohama', sagte er. „In Euston-Station umsteigen', brummte der Schaffner. Eine Woche verging, vierzehn Tage, vier Wochen, fünf Wochen vergingen und immer

von ihm gehört. Finden Sie ihn!' „All right'. sagte Sidney Reed. Dann stülpte er seinen Hut auf und drückte dem Chef von Scot land Hard z,ìe Hand. „Ich werde nicht zurück' kommen, bevor ich ihn gefunden habe', stieß er hervor. „Nach dem, was Sie sagen, bin ich der Meinung, daß Blake sich nach Hokohama begeben hat. Ich werde zuerst , mal dort nachsehen. Good bye!' „Good byel', sagte der Chef von Scotland Hard, und der große Detektiv war verschwunden. Am Trafalgar Square stieg er in die Unter grundbahn

ist folgende', erklärte ihm der Chef von Scotland Bard. „Vor zwei Monaten' „All rightl'. sagte Donald Green. Dann stülpte er seinen Hut auf den Kopf und drückte dem Chef von scotland Hard die Hand. „Ich werde nicht eher zurückkommen, bis ich ihn gefunden habe', stieß er hervor. „Es ist ziemlich wahrscheinlich, daß sich Reed nach Aokohama bege ben hat. Ich werde zuerst mal dort nachsehen. Good byel' „Good byel' sagte der Chef von Scotland Aard, und der große Detektiv war verschwunden. Am Trafalgar Square

, bevor ich hn gefunden habe. Ich bin der Meinung, daß D. Green zuerst nach Uokohama gegangen ist. Ich werde dort mal nachsehen. Good byel' Erging Monate vergingen. Eines Tages ging die Türe auf, und Sidney Reed kam herein. „Ich komme gerade aus Guatemala', erklärte er. „Bin sehr betrübt, aber habe nichts von Blake gefunden!' Der Chef von Scotland Tard erzählte ihm die Kleinigkeit. Sidney Reed stülpte sich seinen Hut auf. „Überlassen Sie die Angelegenheit mir', meinte

er dann. „Ich werde nicht zurückkehren, bis ich zie beiden gefunden habe. Dokohama, meinen Sie? Gut, ich werde mal zuerst dort nachsehen. Good bye!' Er ging hinaus. — Ein Jahr später ging wieder Zie Türe beim Chef auf und Donald Green kam herein. Er kam direkt aus Kamtschatka. „Keinen Erfolg gehabt!', keuchte er. Der Chef erzählte ihm die Geschichte von Hiram Blake. „Sidney Reed war vor einem Jahr auch zier. Er ging dann nach Uokohama. Seitdem haben wir nichts mehr von ihm gehört', fügte er hinzu. „Verlieren Sie nicht den Kopf

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Page 3 of 6
Date: 23.07.1938
Physical description: 6
vahrend der Onkel schmunzelnd erklärte. ..Schaut einmal hier auf den Rücken, «ebe Kinder! Seht ihr die beiden kleinen Schlüsse!? Damit wird das Püppchen ausgezogen. Es spielt aber nur, wenn «eise Spielwerke aufgezogen sind. Wenn A euch nun einmal verzanken solltet..* »Aber Onkel, das tun wir doch nicht!' «Aber stell dir's mal vor. Lenchen! Kan wirft àie Tür, und dann denkt je- sur sich: — ist doch eigentlich dumm, kr Krach! Und dann möchte man sich berziehblufe. Nehmen wir einmal ein glattes

kehrte plötzlich eines Tages der Onkel bei ihnen ein. Seine Blicke schweiften for schend über Lenchens Gesicht und da» Antlitz des Zimmers. Plötzlich blieben seine Augen auf der Nuppe ruhen. „Habt ihr sie schon mal gebraucht?' fragte er leise. Lenchen nickte errötend. „Da« heißt: Kurt hat sie gebraucht', verbesserte sie. „Kurt? Wieso? Na — und du?' frag te er verwundert. „Ach, wir hatten uns mal gezankt...', begann Lenchen zögernd. sà Eine gerade gearbeitete Hose, ohne Gummizug unten, oben

, ohne viel Zierart, aber ausgezeichnet gearbeitet. Das können wir dann zunächst einmal so tragen, wie es ist, vielleicht mit einer aparten Ansteckblume, die sich im Haar schmuck wiederholt. Dann aber tragen wir an einem anderen Abend darüber eine grüne, bedruckte Organdyschürze, de ren seitliche Volants hinten zierlich hochsteigen, am nächsten Abend einen weiten, schwarzen Tüllrock und entspre chendes Bolero, wieder ein anderes Mal eine kirschrote Chissonschürze, den glei chen Ehisson im Haar — und immer

so weiter, bis wir mit unserem einzigen schwarzen Kleidchen für jeden Tag der Woche eine neue Toilette komponiert ha ben. Er blickte sie forschend an, so daß sie schnell hinzusetzte: »Ach, um Kleinigkei ten, weißt du. Es kommt ja überall mal was vor/' Onkel nickte verstandnisilinig während sie weiter'plauderte: „Wir wa ren wütend aufeinander. Nicht mal gute Nacht wünschten wir uns. Und drehten uns sogar den Rücken zu. Da hörte ich auf einmal, wie Kurt aus dem Zimmer schlich und...' „Die Versöhnungspuppe aufzog...', warf

- und Wafchorimpfen auszusetzen. Eine Frau muß gepfleates Haar und gevflegte Hände haben. Das ist nun ein mal oberstes Gesetz und — durchaus not wendig. Wie sie das macht, bleibt ihrer Geschicklichkeit überlassen. Um gleich die Hauptsache vorwegzunehmen: man kann auch ruhig in seinem Haushalt alle Ar beit oerrichten und doch gepflegt aussehen. Das beweisen uns täglich unzählige Frau en. Und nicht einmal große Geldausga ben und viel Zeitverlust — welche Mut ter hat für sich persönlich viel Zeit übrig

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Page 3 of 8
Date: 30.09.1934
Physical description: 8
sich über das glitzernde Wasser. Es hat Sonnenflecke und dunkle Augen, dort, wo Blattwerk von Erle und Weide es beschatten. Beim Einfall der Angel ziehen sich Kreise im Was ser, und die Ringe dehnen sich weit aus, bis sie von der Uferböschung gebrochen werden. Jedes mal will Friedrich Hard dann singen, irgend eine Weise... Der Angler kennt wohl die Namen seiner Fi sche, aber er nenut sie anders, so, wie es ihm paßt und gerade einfällt: „Schilfkolben' oder „Brun nentier', eine Sorte heißt „Donnerstag', eine an dere

. Die blecherne Konservenbüchse steht ihm zur Hand. Dahinein sammelt er die Engerlinge, das Larvengewiirm. Er verschafft sich auch einen Vor- raJt für den Abend, an dem ein Gewitter über Land zieht, da schnappen die Fische wie toll nach der Angel. Seine Fischbellte tauscht Hard in der Nachbar stadt ein, gegen Kartoffeln und Brot. Aber nicht alle Fische fängt er. die jungen wirst er in den Bach zurück. Er gab ihnen dabei den zarten Bei namen „Sternschuppen'. So nennt er sie, ein für alle mal, wenn seine Hand

darauf, ein zittriges Geländer. Holz aus dem Walde herholen, mal für mal. Ein Beil kann er schon dafür borgen, Wozu den Steg? denkt er ein anderes Mal. Der versperrt mir die Aussicht ins Wasser! Aber ein Hochsitz voit Aesten, ein rechtes Gewirr mit trok- kenem Schilf und gerauftem Gras dazwischen, das hat er sich kürzlich geschaffen, um beim Morgen tau trocken zu sitzen, wenn'er angelt. Zuweilen ist das Wasserbild so sonderbar. Es kommt vor, daß Friedrich Hard glauben muß, auf der blanken Oberfläche

. Die Kieselsteine räuspern sich lind scharren anein ander. wenn der Teufel die Kette durch den Fluß schleppt. Manches Mal vor, dem Gewitter springt der Teufel hoch, bis zum' Wassersenster, jagt die Frö sche aufs Land, schlägt die Fische tot. Und die Ket te peitscht am Wassergrllnd im Flußbett auf und nieder. Ruhelos zanken die Cisenringe. kratzen am Bootkiel, wenn es nicht schnell genug verschwin det .. . Regentropfen fallen auf das Wasser u. schwim men den Fluß hinunter. Von der Wasserfläche steigt Feuchte

^Weisel mehr, wir Ware» erkannt... Der Prinz pon Wales wandte sich an den Tireklor und bat ihn. uns zn einem Notausgang zu sühreu. Er tat es nnd indem er sich ein lenies Mal perbengie, sagte er: ,,Enre Durchlaucht werden die Leute entschuldigen, aber sie warien ans Greia Garbo, die in der Vorstel lung war!' Der teure Figaro von Hollyroooä, Ein bekannter Friseur des amerikanischen Film- Paradieses, der den Haartrachten der größten Stars ein Maximum an Sex-Appeal zu verleihen pflegt, hat daheim

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Page 3 of 8
Date: 16.12.1934
Physical description: 8
schickt die Stenotypistin hin aus, zieht noch einmal, zweimal an seiner Zigarre und verkündet dann Erika und Paul, die verdat tert in der Mitte des Zimmers stehen, folgendes Urteil: „Leugnen Sie nicht: Sie lieben sich beide, Sie lieben sich schon eine ganze Zeit. Dagegen will ich nichts sagen, durchaus nicht, im Gegenteil. Aber bei zwei Angestellten meines Hauses, die sozusagen Braut und Bräutigam sind, handelt es sich nicht mehr um eine rein private Angelegenheit. So et was wird dann — sagen wir mal

: halbamtlich. Und darum muß ich Sie beide vor folgende Ent scheidung stellen: Entweder in absehbarer Zeit hei raten, dann können Sie beide noch bis dahin blei ben. Oder Sie heiraten nicht, dann muß einer voi» Ihnen schnellstens gehen. Entscheidnngssrist bis morgen um die gleiche Zeit. Auf Wiedersehen!' Paul und Erika gehen an diesem Abend aus dem Paradies: Was soll nun werden? Sie be schließen, nicht gleich die Eltern damit zu über fallen, sondern erst mal in aller Ruhe dieses phan tastische Erlebnis

über Ihre Personalkenntnisse!' „Danke für die Anerkennung, lieber Kompag non!' erwidert Friedheuvel überlegen. „Schließ lich bearbeite ich ja die Personalangelegenheiten. Und was den ausgeregteren Teil Ihrer Morgen- ansprache anbelangt... Als Ihr seliger Vater noch mein Kompagnon war, hatten wir mal streng eingeführt: Liebe ist erwünscht, aber wer sich ver liebt, muß raus und soll heiraten. Wir waren so gar stolz darauf, aus unserem Hause recht viele Iiinge Ehen ins Leben zu schicken. Das ist schon lange her

, wenn man mal eine halbe Woche auf Einkaufs reisen ist! Sa einen Einfall zu haben, Herr Fried heuvel!' „Den schönsten Einfall kennen Sie noch gar nicht,' wirft Friedheuvel dazwischen. „Sie werden staunen. Ich habe nämlich noch ein Pärchen ent deckt, damit ist dann das halbe Hochzeitdutzend voll. Ich werde die beiden gleich mal herholen.' „Machen Sie kurzen Prozeß', entgegnete Ehmke scharf. „Mischen Sie sich nicht in solche Dinge!' „Von der Mitarbeiterin möchte ich mich aber aus keinen Fall

er. Ihr Geplauder beim Tee war so mizend. Das Hab ich mal wieder ver säumt. Nach c-er Ankunft in fàem Zimmer rief er sie an. Sie war sehr böse. Böse Ms.ihn, auf das schlecht« Wotà und die eirdlofo Sitzung. Si>b hatte fich so auf ihn gefreut, und aàs so nett vorbereitet. ,Mie lang sind Sie noch hier?' meint>s sie. „Nur bis Morgen früh. Mit dem erstwn Zvlg muß ick) wiàr zurück» Hab. àmr TeMà.' „Sie haben immer Termine', sagte ihre Siiimme. „Ihr ganzes Leben besticht nur >wch cnls Terminen und Sitzungen. Wann

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 12.01.1936
Physical description: 6
-onntag, dà i2. Jäliner 1936-XlV A l p e n z e i k u n g ° Sette? s^isAASLellen Zkizze von Christoph Walter Drey. >!-! „Ja, aber wir wollten es doch mal probieren. hauchte lZtto seelenvoll. „Probieren! Welch ein Leichtsinn!' seufzte Sie bert, strich dabei über liebkosend mit der Hand über die Stirn seines Jungen Vier Elternherzen waren von Dank gegen die liM steigender Unruhe sah Frau Siebert nach I Vorsehung erfüllt., Eine andächtige Stille herrschte à Es fehlten nur wenige Minuten an halb

dem Jungen. „Noch nicht r? Dann werden sie ihn wohl wieder mal zur Ahnung für Fleiß und gutes Betragen in der )i,le behalten haben!' meinte er. Ind als er die Suppe löffelte und Ottos Platz ) immer leer war, sagte er: „Wenn's einen st gibt, ist es der, daß die Bengels alle nichts gen. Schaper klagte mir vorhin erst wieder s Leid über den Hugo. Eins feine Nummer ist IIa, es soll ein schreckliches Kind sein!' I,Das weißt du und duldest trotzdem, daß unser Migel und dieser Räuberhauptmann züsam Inhalten

wie Pech und Schwefel? Daß sie unzer< Iiinliche Spießgesellen sind?' I,ZZaß er mit dem Hugo so eng befreundet ist, Ir mir nicht bekannt', erwiderte sie kleinlaut. I,Nicht? Also auch vor dir hat er schon Ge- Inmissel Vor seiner Mutter! Da wird's ja t,e Zeit, daß ich ihn mir wieder, einmal ordent i vorknöpfe.' rlach dem Essen war Otto noch immer nicht nach Ich gekommen. I,Sii — hör mal, du glaubst doch auch,/daß er «1 in der Schule hockt, daß er nachvrummt?' I,AZo sollte er denn sonst sein?' fragte

und Decken des anderen Bettes wühlte und wogte es, ein Kopf mit wirrem, brau nem Haar tauchte daraus hervor, und eine helle Stimme schmetterte zurück: „Ach ja, Otto, der Gro schen ... Seht doch bloß mal rasch in meiner Hosen tasche nach, ob ich meinen Groschen nicht verloren habe!' Der Marder trinkt über den Durst Kleine Tiergeschichte von Herbe r t P a a tz. Was für den Menschen Alkohol ist, das ist für den Marder Blut. Goethe sang in seinem Faust, Blut fei ein ganz besonderer Saft. Wie konnte

sich, vor allen Leuten untreu zu werden. Ein Marder — ein- Wort! Was nur die Hühner nebenan im Stalle immerzu kichern? Die Hühner, das sind lebende Blutkrüge. Ein Biß in die Kehle und der Propfen ist ab. Du wirst doch nicht un treu werden, Marder? Nein, nein, man will nur mal nachsehen, ob die Klappe zum Hühnerstall gut verschlossen ist. Man kann doch mal nachsehen, muß man denn gleich immer trinken? Pfui, das wäre schwächlich, - sich selbst Fesseln anlegen, weil man die Versuchung fürchtet. Ein echter Marder geht

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Page 3 of 6
Date: 02.04.1936
Physical description: 6
nach dem Kuß schon ab igeht. Was sich die beiden nach dem Buch noch lalles sagen, paßt vjel besser in die achte Szene des Ilchten Aktes. Die Spannung müßte eigentlich Woher sein, wenn sie sich an dieser Stelle einfach Iiiur küssen, und dann mehr dynamisch, denke ich Imir, mit Hinterher-Erschrecken und so. Gwennie, ^ersuch es, mal!' Ich war der einzige, der schmunzelte! Alle an- Ideren waren aufs äußerste, gespannt; einige traten I°us den Kulissen einen halben Schritt auf die IBiihne hinaus/ und/sahen

sich auf einen Stuhl und begann, auf sie einzureden. „Gwennie, Du bist fabelhaft. Aber sieh mal, Du mußt eine Kleinigkeit vor diesem Satz von dem toten Berl hervorbrechen, man muß zwei Herzschläge vorher schon wissen, daß etwas Unglaubliches kommen wird. Und dann, denke ich, solltest Du diese Tragik mit dem Kinde noch mehr aufwühlen. Stelle Dir vor, es fei nicht ein Mädchen, sondern ein kleiner Junge, wie Du selbst einen hast! Wünschst Du, daß wir das Buch Noch schnell ändern und einen Jungen aus dem Kinde

, es wird eine Kleinigkeit für Dich sein, wenn Du es erst einmal los hast. Versucht es noch ein mal, komm. Liebes!' Die Frau hörte gar nicht auf ihn. Er ließ sie gewähren und schien Lust zu haben, die Probe abzubrechen. „Luck, es ist auch so unglaublich gut!' meinte Gwennies Partner. Der Regisseur nickte. „Man kämpft eben immer um das Letzte!' lächelte er und hatte in diesem Augenblick ein vollkommen abgespanntes Gesicht. Da richtete die Schauspielerin sich auf und begann zu spielen. Alle, auch der Regisseur, standen

in den Kulissen, die Bühne und der Zuschauerraum waren vollkommen leer, die Frau konnte glauben, sie sei völlig allein. Sie sprach die ganze Einzelszene herunter, begann von neuem und war mit einem Mal sicher und überwältigend gut. Niemand störte sie. Als die Szene zu Ende war, stand sie einen Augenblick, sah sich nach den anderen um und ging ruhig durch die Reihe ihrer Kolleginnen und Kol legen hindurch in ihre Garderobe. Zehn Minuten vor zwei standen wir wieder auf der Straße. Außer ihrem eigenen Schal trug

vom Betreten des Film geländes an', erzählt uns die Pflegerin, „bis zu dem Augenblick, da sie das Filmgelände wieder verlassen. Einmal hatte ich eine ganze Schulklasse von sechsjährigen Jungen zu beaufsichtigen. Sie kamen mit ihrer Lehrerin anmarschiert, die Früh stückstaschen umgehängt. Wir sammelten die Leut en erst mal in dem kleinen Vorgarten des Ate- ers, dann kam der Aufnahmeleiter und teilte die Großen von den Kleinen ab. Die Kleinen kamen vorläufig noch nicht dran; sie konnten sich die Zeit

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Page 6 of 6
Date: 15.10.1938
Physical description: 6
hat es außerordentliches, berechtigtes Aufsehen hervorgerufen, daß eine Kuh innerhalb eines Monats zwei-^ mal gekalbt hat. Das erste Mal am 1 September, das zweite Mal am 23. Sep tember. Beide Tiere und auch die Mut ter erfreuen sich bester Gesundheit. Das Muttertier wurde daraufhin von verschie denen Aerzten immer wieder untersucht und es bestehen keinerlei Zweifel an der Tatsächlichkeit dieses unwahrscheinlichen Vorfalles. Eine Erklärung dafür konnte bis zum Augenblick noch nicht gefunden werden. Besitzer der Kuh

ist ein Bauer aus der Nähe von Trondheim. leuchtet, tragen. Es gibt noch Kommissto« näre des erwähnten Typs, aber sie sind nicht mebr vom Zauber levantinischer Romantik umwittert, sondern tragen uni« formähnliche Cewiinber u»Ä Binden um die Aermel, die darauf hinweisen, daß sie staatlich konzessioniert sind. Nicht ein mal der Zwischenfall mit dem Buchara teppich, der so wertlos war. könnte mir i»r Zukunft passieren, denn wenn der Verkäufer eine falsche und objektiv un richtige Herkunfts- und Oualitätsangabe

; 23.10: Zigeunerkapelle Bukarest. 21.Ä: Tanzmusik HNpersom, 21.15: Buntes Programm Luxemburg. 21: Zur Unterhaltung: 22.15: Symphoniekonzert: 24: Tanzmusik Paris. 21.30: Komödie! 24: Tanz Sollens. 21.30: 2. Akt der Operette »Walzer traum' Warschau, 21: Leichte Musik und Tanz: um L3.1S: Chansons. Istanbul, im Oktober Als ich das letzte Mal in Istanbul war, erstand ich im Bazar einen wunder schönen kleinen Teppich. Der Verkäufer beschwor bei allem, was ihm heilig war, daß der Teppich aus Buchara stammte

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Page 3 of 6
Date: 29.06.1935
Physical description: 6
nebst Gefolge und der widerstrebenden Mannschaft der Braut Mord und Totschlag gibt. Das ÜDort' Heitere Skizze von Rudolf Pres ber. . „Tilde, ich muß seine Stimme mal hören', sagte tie Aenne zu ihrer Freundin. „Sag', was Du villst, aber mich hungert nach seiner Stiiymel' „Wie willst Du denn da» machen, Aenne?' Die Freundin hielt sie am kurzen Aermel fest. „Kannst pu denn kein Postamt sehen, ohne zu telephonie> kn?' „Entschuldige mal, an drei Postämtern, sind wir ìhon vorbeigekommen: ich habe gezählt

. Ich habe »ichts gesagt. Ich habe nur gedacht, Du sagst end- stch mal was. Du bist Freundin genug, um den verständigen Borschlag zu machen: Aenne, da ist »ine? öffentliche Fernsprechstelle, geh' hinein tele- phoniere rasch mal mit Deinem Otto!' > „Aber Kind, Liebling, Aenne, Du weißt ja bes ser als ich, der Vater Justizrat ist wütend. — Du bist schuld, sagt er, daß sein Otto einmal schon den Assessor ins Unreine gemacht hat. Und jetzt, wo er um zweiten Mal davorsteht.,.,, . „Ach, so schlecht ist er ja gar

ein bißchen offen. — So. Bitte. Amt Bismarck, ja — Nummer 7221, wie? — Na ja, entschuldigen Sie. zwanzig, nicht zwanzig, ja, danke!' Der Groschen klingelt in den Blechkasten. „Wie, wer? Ach, ja! — Also hier Justizrat Wel ler. -- Bitte, kann ich mal den Herrn Weller, nein, nicht den Herrn Iustizrat — nein doch, mit Herrn Weller junior, Herrn Otto Weller, dem Referendar.' Und zur Freundin zurückgewen det, den Hörer am Ohr: „Das ist doch schrecklich, immer dasselbe! — Wieder tut so eine Kröte

, als ob sie nichts hört!' (Sie zieht die Freundin ganz hinein in das dunkle Kämmerchen und hält den Hörer so, daß sie ein bißchen mithören kann.) „Wie bitte?' Dann sagt sie mit, verstellter, tiefgelegter, aber zitternder Stimme: „Ich kann wohl mal den Herrn Referendar Otto Weller.. Ein Brummen und Knattern im Apparat. Man hörte undeutlich den Alten in die Stube rufen: „Otto, für Dich.' „Wer denn?' fragte eine Stimme von fern. „Der Stimme nach ein Bierkutscher.' Aenne kneift Tilde in den Arm. „Hörst

Du? Das war der Alte.' Tilde nickt nur. Zu Aeußerungen ist keine Zeit. Nicht mal „au' kann sie schreien. Denn schon sagt eine ruhige, junge Männerstimme geschäfts mäßig: „Bitte, ja?' Totenstille. Aenne hält den Atem an. Mit der Rechten hält sie den Hörer, mit der Linke krallt sie sich an Tildes Arm. „Bitte —?!' Schon etwas energischer und mit einem leisen Unterton von Aerger kommt es von dem Apparat: „Hier Referendar Wellerl' Totenstille. Dann faßt sich Aenne Mut. Mit ver stellter, tiefgelegter, aber zitternder

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Page 3 of 6
Date: 02.10.1937
Physical description: 6
die Jagd« und Reitkleidung der modernen Dame und vom englischen Jagdsport her der neueren Zeit, das von Natur- und Tierliebe ge tragene Weidwerk, das viele sportbegeisterte Frau en zu seinen getreuen Anhängerinnen zählt. Denkmal für einen Friseur Marcel erfand durch Ungeschicklichkeit die Ondulation. In Frankreich soll demnächst wieder ein Denk mal errichtet werden. Kein Denkmal für einen Ge neral oder einen Staatsmann oder einen Gelehr ten. Sondern für einen — Friseur. Allerdings ei nen Friseur

niemand diese Leute gebrauchen könne. Aleine Geschichten aus äem Reiche àer Frau Ein origineller Scheidungsgrund. In Springfield wurde zum ersten Mal auf An trag eines Ehemannes eine Ehe deshalb geschie den — weil die Frau zu wenig sprach. » »ZuHörerin' nach Tarif. In Amerika erscheint ein neuer Frauenberuf im Entstehen zu sein: die berufsmäßige „Zuhörerin'. Die Erfinderin ist Mlß Ulric Key, eine hübsche, junge Newyorkerin. Sie mar als Assistentin bei einem Arzt beschäftigt und hat dabei die Erfah

eine besondere Unterhaltung pflegen. Und ror allem darf es nicht geschehen, daß die Kinder mißtrauisch werden. „Guck mal', sagte einmal ein kleiner Junge zu seinem Bruder, während er ihm vor Aufregung ein wenig unsanft den Zeigefinger zwischen die Rippen bohrte, „Mutti macht dem Vater immer so komische Zeichen. Verstehst du das?' Die junge HerbstlicheKörperpflege von Fuß bisRopf Die Frauen sind sehr verschieden durch den Sommer gekommen. Wahrend die einen in Wahr heit eine Freude für das Auge sind, gehen

hat, wird sich dann leicht wieder einen gesunden, brau nen Teint zulegen können, indem er sich, natürlich unter den üblichen.Vorsichtsmaßregeln und mit von einem Mal zum anderen Mal etwas verlän gerter Bestrahlung, bezw. verringertem Abstand, den Strahl aussetzt, bis eine dauernde Bräunung der Haut bestehen bleibt. Es genügt, wenn man sich wöchentlich zwei» oder dreimal bestrahlt, tut man es täglich, so muß man nach einer Reihe von Tagen einmal eine Woche aussetzen. Die Haut verliert während dieser Bestrahlungspause

? Er ist sonst so ein lieber Junge!' „Das Hütten Sie mal von mir behaupten sollen', lachte ich. „Und morgen verlieren Sie selbstoer- stündlich den Schlüssel zum Klavier!' Endlich hatten mir den Tanzsaal wieder erreicht. Unsere Kapelle spielte schmetternd, die Stimmung schwang sich zu übermütiger Höhe empor, und Willibald und Marianne schwanden mir aus de» Augen? denn die ranke Käthe neben mir ließ mich alles andere vergessen. Als wir gegen zwei Uhr Früh zum letzten Male in unseren derben Marsch- siiefeln

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Page 3 of 6
Date: 19.09.1937
Physical description: 6
er, während- er es ihr gab. Und um Ijhre Verlegenheit wegzuhelfen, sprach er er. „Ihr fahrt mit dem Auto bis Ham- wahr? Ich hoffe, ihr werdet eine gute »t haben. Es ist schön, da »n kommst, es war doch du jetzt zu die hon immer dei fichi, große Reisen zu machen und all sichwieg, da sie zu ihm aufschaute, viel zu gut zu mir, Joachim', sagte sie Idas ist ja Unsinn. Schließlich haben wir Ija lieb gehabt, das ist nun mal so. Und ^le», bitte nicht weinen, Carola. Wir wol len!- tragische Abschiedsszene spielen, das flicht

'^ die Ladewinden rasselten, zischten und polterten und unermüdlich die Kisten und Fässer aus den Laderäumen in Schlingen auf den Bohlen des Kais landeten. Am vierten Tag rannte atemlos ein Mann in Hemdsärmeln durch das Gewühl der Hafenarbei ter und Schauerleute auf dem Pier. Er schwenkte ein Papier wie eine Fahne. „Sieh mal, Bootsmann,' sagte ein Matrose auf der Back der „Frisia' beim Farbewaschen zu sei nem Vorgesetzten, „ist das nicht unser Smutt, der da durch die pralle Sonne stolpert

? Der hat doch keinen Sonnenstich?' Der Bootsmann beschattete die Augen mit der Hand und nickte. „Will mal sehen, was ihm fehlt, Tedje!' Der Koch war schon längseits des Schiffes. „Ge wonnen, Heini!' brüllte er. „Hauptgewinn: Fünf tausend Pesos!' „Mensch/ Jochen, wenn das nur gut geht! Komm in den Schatten und kühl dich mal ab in deiner Kammer!' Aber der andere hatte tatsächlich ein großes Paket Geldscheine in der Hand und nahm ihn im Betric-bsgang heftig beim Arm. „Ich will dir schnell was zeigen!' flüsterte er geheimnisvoll

und führte den Freund in seiner Kammer vor den Spiegel. „Weißt du, was das ist? Ein Zauberspiegel! Für jede Lotterie kann ich hier den Hauptgewinn lesen. Paß mal auf!' Er hauchte auf das Glas. Deutlich erschien wie der die Glückszahl! „Kannst du dir denken, wie die Zeichen dahin kommen?' Der Bootsmann betrachtete den Fragenden mit leidig und tippte gegen seine Stirn. „Denken' Nein, das weiß ich sogar ganz genau! Der Spie nicht etwa wirklich... Jochen, Jochen, die dümm sten Dauern haben immer die größten

ein wenig Fett auf dem Glas- Mußt ihn mal mit Spiritus abreiben!' Er starrte den Koch und die Hand voller Geld scheine an. „Heiliger Klabautermann! Du glaubtest doch der Hang zur Lüge und Verstellung, der im Grund charakter nicht vorhanden war. Sonst starkes Einfühlungsvermögen, schwache Selbstänoigkeit, leichte Beeinflußbarkeit, gütig, aber oft ohne be sonderen Grund aufbrausend. Gelbes Dögelchen 2. — Etwas blutleer u. farb los im Gehaben, aber doch tiefer Empfindungen mächtig. Schließt

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Page 3 of 8
Date: 12.11.1933
Physical description: 8
Stimme — und hatte nicht ein mal gegossen. In der Küche stand das gebrauchte Geschirr von gestern, von den Tagen vorher. Sie wollte sich auslassen, trat an den Auswaschtisch, den er ihr vor ein paar Monaten an den Ausguß gebaut, um ihr die Arbeit zu erleichtern. „Warum hat er unterschlagen müssen?' schrie sie plötzlich laut heraus — und weinte dann still vor sich hin. Nicht, daß die Sorge nun schwere Gewichte in ihr Leben senkte, nicht, daß die Schande sie von allem Bisherigen trennte, schien

mit Heftig keit den Kops schütteln. „Wie aber? Woher diese wiederholten Zuwendungen, wenn Ihre Gattin dem Luxus abgeneigt war, wie Sie betonten?' Der Richter grub weiter. Der gebeugte Mann schwieg. Nur seine Schul tern verzogen sich wie im Krämpfe. Fast wider seinen Willen schien es aus ihm hervorzubrechen: „Ein Mal nur — ein Fehltritt — da war ich in der Hand der Erpresserin.' Das Brausen hinter der lauschenden Stirn er stickte Denken und Gehör. Doch als sich ihre Sinne langsam wieder sammelten, vernahm

, was er konnte.^und mit gehobenem Herzen trug ich das köstliche Schmuckkästchen nach Hause. Humoreske von Hermann Rei neck e gen stand ich heimlich auf und machte den Ge burtstagstisch. „Nun, Kind, habe ich deinen Geschmack gè troffen?' „Ach ja', meinte meine Frau mit gezwungenem Lächeln. „Nanu', entfuhr es mir, „du hattest dir doch einen roten Stein gewünscht, nicht wahr? Na, und jetzt?' „Na, und jetzt?' wiederholte sie, „sieh dir den Stein doch Mal an. Nennst du das rot?' Wie verhext und aus allen Wolken

!' hin und war dann wieder draußen. Drei Wochen später hatten wir Termin. „Sagen Sie mal, Angeklagter', sragte mich der Richter, „war es denn unbedingt nötig, daß Sie den Kläger derart beileidigten?' „Erlauben Sie, Herr Amtsrichter'? erwiderte ich, „wenn mir der Mann einen grünen Edelstein verkauft und ich doch aber...' „Danke, ich kenne die Geschichte', unterbrach mich der Richter, „Sie haben sie oft genug zu Protokoll gegeben. Es tut mir leid, ich muß Sie aber verurteilen. Der Kläger hat recht. Er ver kaufte

: Es spielte eines Abends zur höheren Ehre des Gottes Mammon bei einer Neureichen, erhielt Applaus, und alle Welt war — mit Recht begei stert. Da sagte Frau Neureich: „Wenn Sie nächstes Mal wiederkommen, teurer Meister, dann bringen Sie doch ruhig ein paar Leute mehr mit. Wie schön werden Sie erst dann Quartett spielen!' Aus der Kinderstube Hans-Erich (5 Jahre) und Liselotte (4 Jahre) stehen am Rande der Wiese ' und beobachten ge spannt einen Storch, der nicht weit von ihnen die Gräben entlang stelzt

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Page 3 of 6
Date: 15.01.1936
Physical description: 6
sind wie Schwamm und Zunder, ejn neuer wirkt im mer Wunder' Hit sich Beethoven besonders u.ut gemerkt. Längere Zeit hindurch zählte der Mu siker zu den Klienten des Dr. Adam Schmidt, dem er besonders vertraute und dem er sogar sein be rühmtes Septett widmete. Nach dessen Tod er schien er beim Leibarzt Chopins Dottore Mal fatti. Es dauerte aber nicht lange, so glaubte sich Beethoven wiederum falsch behandelt und suchte einen anderen ärztlichen Ratgeber. Uber den großen Patienten äußerte sich der abgebaute Haus

arzt folgendermaßen: „Er ist ein konfuser Kerl, dabei kann er aber doch das größte Genie sein.' Nun schloß Beethoven mit dem Assistenten Mal fatti, Dr. Bertolini enge Freundschaft. Aber die Bande wurde durch eine Laune des Komponisten recht früh zerrissen. Dr. Staudenheim war der nächste in der langen Reihe der Hausärzte. Auf seinen Rat hin ging Beethoven nach Karlsbad und Franzensbad und später nach Baden bei Wien. Zwei Jahre währte .das Vertrauen, dann kam Dr. Braunhofer an die Reihe

heften greifen mußte, wenn man sich mit dem Mei ste? verständigen wollte. Aber nicht lange währte die Dankbarkeit des Patienten dann ereilte Dr. Braunhofer das gleiche Schicksal, wie es seine Vorgänger erleben mußten. Beethoven äußerte sich seinem Neffen gegenüber nicht gerade schmei chelhaft über den ehemaligen Helfer.' Die Ver ordnungen dieses Braunhofer sind schon manch mal schief gewesen und überhaupt scheint er mir sehr beschränkt und daher ein Narr zu sein.' Der Wiener Arzt Dr. Smetana wurde

Wasser-, menge, die sich im Unterbauch angesammelt hatte, notwendig. Mit dieser Arbeit wurde der Primar- chirurg des Allgemeinen Krankenhauses Dr. Sei bert betraut. Am 20. Dezember 1826 wurde der Eingriff vorgenommen und eine Flüssigkeitsmenge von 23' Pfund abgezogen. Beethoven war dies mal zufrieden und lobte das Werk des Chirurgen mit den Worten:- „Herr Professor Sie kommen mir vor wie Moses,, der mit seinem Stab an den Fel sen schlägt.' Allmählich wurde Beethoven wieder der Alte und beklagte

nicht heilt! Lieber Freund passen Sie mal auf, was ich Ihnen jetzt sage usw. usw. ...' Elises Tages kam ein junger Mann mit heftigen Magenbeschwerden zu Dr. Padzschiova. Aha, wieder so ein verkorkster Fall! „Passen Sie mal auf, junger Freund, was ich Ihnen sage. Sie nehmen mal dieses Rezept, dann kommen Sie dreimal in der Woche zu mir. Wie? Das fallt schwer? Ja. wollen Sie gesund werden oder nicht, junger Mann? Nehmen Sie die Sache nicht leicht. Das ist ein Fall, den in ganz War schau nur ich heilen

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Page 8 of 14
Date: 21.06.1931
Physical description: 14
mich von den Gesprächsbrok- ken unterhalten zu lassen, die ich erhaschte — und da ich das wirklich, unterhältlich fand, möchte ich auch den Lesern der „A.-Z.' gön nen. zu ersahrn. was ich Hörte, wer die Weis heit von sich gab. d. h die Typen dazu sich vor zustellen— dürste dem Scharfsinn des Le sers nicht schwer fallen, ich würde mir dies in jedem Einzelfall zutrauen. Im ersten Falle will ick) verraten, daß «s sich um ein behäbiges Ehepaar, Nentnertyp Sach sen handelte, das hinter mir wandelte. „Wie Emil sieh mal

. es ig allemol prak tischer a la Carte wie Menu — ich Habs senau ausjerechnet. sieh mal. wir essen zwei Suppen <s!e sagte Subben, zwei Jemüse, ein mal Fleisch — das is —' Cr: Nee Lieschen ein mal Fleisch is zu we nig dl« jute Luft hier macht Abbedit und über« Haupt Du wirst setzt zuu sparsam'. „Soo Emil, und ich finde Du werft zu üppig es is Ziet, daß mir nach Haus fahren, natür lich Du willst nicht — Du ma^st ja allemol der jepuderten Dame da am Näbentisch mit tags scheene Augen. „Aber Lieschen

, weil Sie nichts Brauchbares gelernt haben und nicht die moralische Krakt hätten, zu ertra gen was Armut bedeutet Erniedrigung, Ent sagung — und — Sie lachend „O Gott, Sie sprechen wie ekn Pfarrer — das ist langweilig lgähnt). Uebrigens, heut Abend ist Ball im Pa- lasthotel. Cr: „Sie werden immer ein herzloses Ge nußweib bleiben — und Sie: „Und Sie hätten Pfarrer werden sol len. — übrigens meine Friseurin wird auf mich warten — kehrt um Ein junges Ehepaar erscheint seitwärts. „Ach Männe, sieh mal bloß, guck

doch nur — dieser entzückende Baum wie süß, ach sieh mal eben nach wie er heißt im Führer — bei nahe so einen Pflaumenbaum haben wir ja bei den Eltern — auf dem Gut. oh Männe, guck mal die süßen Bögelchen, o Gott, wie süß, — überhaupt mit Dir so allein im Süden — und — ach Männe. wir wollen doch noch die Woche hierbleiben — statt weiterzufahren? Cr, sympathisch wie sie, groß, schlank: „Ein verstanden Süßes — mir ist es gleich, wo ich mit Dir bin . da ist es Uberall schön, wie gut daß wir gespart haben, daß wir big hierher

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Page 3 of 6
Date: 13.11.1935
Physical description: 6
ein über das andere Mal die Hand Mei nes Begleiters. „Das natürlich, Monsieur', fuhr er nach län gerer Pause fort, „ändert die Lage von Grund auf. Selbstoerständlich ist das teure Erinnerungs stück bei Ihnen besser und würdiger aufgehoben als in der armseligen Behausung von zwei alten Leuten, die stets in Sorge waren, was mit der Reliquie woyl geschehen würde, wenn uns der Himmel in Kürze abberuft. — Aber Geld, Mon sieur, will ich nicht. Kinder blieben Ulis versagt, und wir beide haben alles, was wir brauchen. Nein

wieder in sein Amtszimmer. Ich setzte mich zu den Beamten. „Manche Nacht ist hier wirklich nichts los. Man kommt und geht. Man nickt für eins halbe Stunde ein, putzt seine Pistole, liest Zeitungen und schreibt seine Berichte und Protokolle ins Reine. Manche büffeln auch für den nächsten Kursus. Sonnabends und Sonntags gibts mal mehr zu tun. Ich für meinen Teil bin mehr für Verkehrsdienst.' Die beiden knöpfen an ihren Röcken und holen ihre Koppel und Tschakos aus den Spinden, oer stauen ihre Pfeifen, Brote und Flaschen

, falten die Zeitung zusammen und stehen Im gleichen Augen blick fertig, als feste Schritte und Stimmen sich der Tür nähern: die abgelöste Streife. „Im Park drüben streicht ein Mann umher, scheint nichts auf sich zu haben, kannst ja mal zusehen!' wendet einer sich an die Aufbrechenden. Die Uhr geht auf elf. Die Abgelösten trinken einen Schluck und ich denke, sie werden ausruhen wollen. Strecke mich auf meine Gastpritsche und sehe, wie auch die beiden sich hinlegen. „Ach

sich die Beamten an das Kind. „Weißt du, wo du wohnst?' Erika nickt, natürlich weiß sie das! „Dann komm, wir gehen zusammen, zeig' mir mal das Haus, wo du wohnst!' „Hat keinen Zweck, das hat Hellmers schon ver sucht. Das Kind sagt, es will nicht nachhause', wendet der Wachhabende ein. „Warum willst du denn nicht nachhause, willst du nicht zur Mutte gehen?' mische ich mich ein. Das Kind schaut erstaunt auf mein Zivil: „Mutte ist fort!' verzieht es den Mund zum Weinen. — „Sage mal, wo arbeitet denn dein Vater

es nicht. „Aber das Schwesternhaus scheint für das Kind ein Begriff zu sein, vielleicht rufen Sie mal an!' Ich gehe mit dem Wachhabenden nach vorne. „Sonst ist noch nichts los gewesen, die Nacht wird wohl ruhig bleiben', bemerkt der Beamte mit einem Blick auf seine Dienstkladde. Ich höre ihn telephonieren. Im Schwesternhaus ist kein Kind namens Erika Herberg oder Kerstber bekannt. Wir gehen zurück. Erika hat ein Stück von dem Brot eines der Beamten in der Hand und kaut ohne Lust darauf herum. Ich drehe den Roller

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Page 3 of 6
Date: 04.12.1936
Physical description: 6
. Als man ihn mit dem Auto eiligst in? das nächste Hospital brachte, war die größte Gefahr vorüber. Die Radi kalkur hatte ihre Wirkung getan. Das Gift der „Todesschlange der Kleopatra' war unwirksam ge blieben — Doch man hat Wynne geraten, eiligst das Land zu verlassen und nie mehr an den Tempel des hundsköpsigen Gottes Chnum zu denken. Denn ei ne alte Sage in Esne erzählt, daß der Mensch nur einmal der Rache des Gottes Ehnum entgeht und daß ein Mensch nur ein einziges Mal den Biß der „Todesschlange der Kleopatra

' übersteht. Wynne wird das Schicksal nicht zum zweiten Mal versu chen. Die Soschäftsmethodeil Zaharojfs Ueber Sir Basil Zaharoff, dem erfolgreichsten und raffiniertesten Waffenhändler der modernen Zeit, sind schon zu seinen Lebzeiten zahllose Anek doten im Umlauf gewesen, die sicherlich nicht alle ganz der historischen Wahrheit entsprechen» wohl aber charakteristisch genug sind/ um die Art und Weise zu illustrieren, in der dieser Mann seine abenteuerliche und geradezu phantastische Kar riere begann

. Seine ersten Aufträge holte er, der geborene Grieche, sich aus dem Balkan. Mit dem Kriegsminister eines Balkanlandes konnte er zu keinem Abschluß kommen. Am Ende einer frucht losen Unterredung erklärte Zaharoff,, damals noch ein ganz junger Mann: „Also ich komme morgen, Mittwoch, ein letztes Mal, Exzellenz.' „Wie Sie wollen', erwiderte der Kriegsminister, „aber morgen ist Donnerstag.' „Verzeihung, morgen ist Mittwoch', sagte Zaharoff. Beide beharrten auf ihrem Standpunkt, und Zaharoff bot schließlich

er wirbt, darf es nur alle drei bis fünf Jahre ein mal in nur wenig größere Töpfe, wenn es geht, nach Kürzung des Wurzelballens wieder in gleich große Töpfe verpflanzen und muß mit dem Gie ßen sehr vorsichtig sein. Weiter ist zu beachten, daß diese japanischen Zwergnadelbäume, meist Kiefern, Fichten, Wacholder und Lebensbäume, keineswegs dauernd der Zimmertemperatur ge wachsen sind, sondern im Sommer im Freien, im Winter in kühler, gerade frostfreier Mube ge pflegt werden müssen,, sollen

, was einigen Jahrtausen den. menschlichen Lebens entsprechen würde! Was aber konnte man daraus folgern? Nicht mehr und nicht weniger, als daß der Tod schließlich nichts weiter ist als ein entsprechender Preis für das gerade beim Menschen so äußerst kompliziert auf gebaute Leben selbst. Da wir Menschen nun ein mal aus einer so gewaltigen Anzahl von Zellen aufgebaut sind, müssen wir durch die dauernd wechselnden Temperaturen und die übrigen Um-, Weltveränderungen unser Leben einmal beenden^ Natürlich ist hierbei

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Page 3 of 6
Date: 28.03.1934
Physical description: 6
, unter diesen Muscheln in die tiefen blauen Augen seiner toten Frau. „Wer ist Piesche?' fragte er langsam und mit stoßendem Atem. „Piesche ist meine kleine Muschikatze', sagte das altkluge Fräulein wichtig, „und ich bin die kleine Jakobäa. Und wer bist Du?' ),Ich bin ein Fahrensmann, Jakobäa', sagte er leise. „Jchì fahre mal hier, mal dort — kein Schiff >— keine Heimat nur die See...' Seine Stimme brach Dann gingen sie die Muschikatze suchen. Sie fan den sie nicht. Wie sie aber im Wellentunnel herum kletterten

Gnade!' — Oben an Bord stand der Alte wartend an der Treppe. Er drückte dem Sohne schweigend die Hand. Und 'während der Junge sorgfältig die Glas zylinder verpackie, gab der Kapitän das Signal zum Hochbooten. Dann wandte er sich um. „Ich glaube, Christian, ich werde doch zu alt. Du hast der Reederei das Schiff gerettet. Ich werde mit dem Reeder sprechen. Eigentlich seid Ihr quitt. Du könntest das nächste Mal das Schiff wieder über die See bringen.' Flugzeuge ohne Piloten Auf dem Flugplatz

verschollenen Offen- bach-Opperette „Passage der Prince., findet sich ein Walzer, der einfach als „Valse de Zimmer' be zeichnet ist. Welche Bewandtnis es mit dem Na men Zimmer hat, verrät weder die Partitur noch das Textbuch. Dieser Walzer hat eine lange, rührende und märchenhafte Geschichte. Offenbach selbst hat sie aufgezeichnet. In Frankreich ist sie völlig unbekannt und wenn nicht alles täuscht, so wird sie hier zum ersten Mal in deutscher Sprache erzählt. Die Geschichte beginnt zur Zeit, als Offenbach

Jahre wird das hundertjährige Jubiläum der Erfindung der Pho tographie durch Niepc gefeiert. Das ist ein Anlaß, au chder Cromerschen Samlung zu gedenken, zu mal sie in Laienkreisen troh ihres außerordentlich großen Interesses uud ihrer absoluten Einmaligkeit kaum bekannt ist. ' Cromer hat dreißig Jahrq lang mit unendlicher Sammlergeduld an seiner Kollektion gearbeitet. Er hat damit die unfehlbar dem Verfall und dem Verschwinden geweihten Ansänge der ^ Lichtbildkunst für die Geschichte gerettet

. Besonders für die Frauen ist es schwer dort. An gesichts welcher wunderbaren Schönheiten finden sie sich da! Und welch ein Glanz! Was für eine Si cherheit in der Haltung und welche Grazie! Aber auch den Männern wird es nicht leicht ge macht. Ich beneide keinen Neuling, der sich das erste Mal auf einem „dinner' zusammen mit den Montgomery, Lew Ayres, Dick Powell und eini gen anderen der berühmten angesessenen Holly woods befindet: nach seiner Kleidung oder viel leicht auch nur nach der Farbe

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Page 3 of 8
Date: 01.05.1941
Physical description: 8
: „Na ja, dann wollen wir mal!' Mehr sagte èr nicht nach fünf Jahren Krieg. Und er krempelte die Aermel aus und ging un verzüglich daran, die Bestände an Ähließ- material, Farben, Walzen und Ersatztei len zu prüfen. Und es begann nun ein Großreinemachen. Der Meister verlangte, daß die Maschinen.von oben bis unten gründlich gereinigt wurden. Vierzehn Tage lang schruppten, wuschen und ölten wir. Kein Schräubchen blieb unberührt. Wir sahen aus u»e die Schornsteinfeger. Die AfllegerZnnen grollten. „Was fällt ein!' sagten

sie. „Er hätte mal sei nen Feldwebelton draußen lassen sol len!' Aber Berthold stand mit gerunzel ter Stirn zwischen ihnen, eine Walze ge gen seinen Lederschurz gestemmt. „Das ist nicht sauber, Elise', sagte er. „Die müssen Sie noch einmal waschen'. Elise folgte unwirsch der Anordnung des Heimkehrers. Den alten Wallner hatten sie oft übers Ohr gehauen, ober hier, das spürten sie, gab es keinen Widerspruch. Nach zwei Wochen war unsere Drucke rei blitzblank. Auch die ersten Aufträge kamen, tatsächlich

Prüfung vorlegte, dann hielt er das Blatt bedächtig gegen Has Licht, blies ein paar Züge Pfeifen rauch drüberweg, sah mich bekümmert an und grollte: „Die Zurichtung machst du noch mal, Hermann! Sieh dir das an! Das wird doch Makulatur!' Mehr sagte er nicht. Aber es saß. Zähneknir schend schusterte ich die Zurichtung noch mals, von einem zornigen Ehrgeiz be seelt, mich nicht wieder zu blamieren. Wenn aber Berthold dann hinterher sag te: „Na also, mein Junge ,es geht doch!', da wurde ich rot vor Stolz

, war für mich ein harter Schlaf Eine heißgelaufene Walze schmolz mir wie Butter weg. Der Meister sah mich nur bekümmert an. Er ließ die Walze aus wechseln, und ich gab mir doppelte Mühe. — Wider Erwarten erzielte ich aus der Fachschule die besten Zensuren. Der Mei ster kam mit dem Fachschulbericht an meine Maschine. Er machte ein ernstes Gesicht und zauste mich am Ohr- Ich be fürchtete schon, ich hätte wieder was ous- gesresfen. Dann aber lächelte er: »Säg' mal, du hast da sogar Bine Rede gehal ten in der Fachschule

sie interessiert. „Wie viel macht es >', ' , Vpr mir betrachtete Fred seine Stiefel- spitzen, wahrend Feodoras Augen groß und fragend und auf jeden Fall bezau bernd mich anstrahlten „Schade', anwortete ich „wie viel Hek tar Himmel es sind, ist nur leider nicht gegenwärtig, aber ich werde Ihnen die Zahl morgen mitbringen. Im übrigen', fügte ich schell hinzu, „halten wir genau an der Stelle, wo der Rathausturm dey der Nikolaikirche verdeckt. Bitte, sehen Sie mal mehr von dieser Seite aus Hin über.' So geschah

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Page 6 of 6
Date: 05.11.1937
Physical description: 6
den Männern durch ihre Eifersucht und Nachelust Unheil und Vorrat. Neuerlich derrate» und verfolgt, will John Keefer, der große Staatsfeind, seine Visage ändern, aber dies mal erreicht ihn eine grausame Strafe. Das Gesicht bleibt entsetzlich verstümmelt. Als der Arzt sich weigerte, auf Grund verschiedener Ilmstände die Operation wei ter zu führen, wird er rücksichtslos getötet. Der Arzt rächt feinen eigenen Tod. Die Operation bleibt unvoll endet, der Mensch wird zum Scheusal, der nach mannig faltigen

mit dem «ZNussolini-Mal'. Der Film ist eine historische, wahre Begebenheit und zeigt das Ringen Romas um die Vorherrschaft im Mit» telmeer und folglich den Kampf zweier Titanen, zweier Weltanschauungen, zweier Rassen: Roma gegen Kar ihago. Beginn: S, 7.10 und 9.16 Uhr. war eine biedere Haut, sie besaß seit vielen Iah ren sein ganzes Vertrauen. Ein Fremder? Es wäre merkwürdig, wenn ein Fremder eingebrochen wäre und weiter nichts ge nommen hätte als diesen Ring. Und. doch mußte es ein Fremder sein, denn Thomas

und mit zegabelten Züngchen, ganz mit winzigen Blillant- plittern besetzt. Einst waren solche beziehungsrei che Schmuckstücke mit angedeuteter Symbolik sehr modern, und vielleicht —wer mochte das wissen würden, sie es bald wieder werden. „Nein', dachte Doktor Dannemann zum zwei ten Mal. Und er erinnerte sich, daß er diesen Ring vor nun bald drei Jahrzehnten seiner Frau ge- chenkt hatte, in einer Zeit, als sie noch jung und chön und blühend war, als noch keiner von ihnen leiden ahnte, daß eine mörderische

, ich schreibe ihr einen Brief. Ein Brief ist etwas Persönliches, ein Brief wird sie erfreuen, ein Brief ist die beste An- lnüpsungsmöglchkeit. Und wenn sie ihn erst ein mal beantwortet, wenn sie einverstanden ist, mich zu sehen... Mit einem glücklichen Lächeln ließ sich Doktor Dannemann wieder an seinem Schreibtisch nieder, griff nach Papier und Feder, und begann, immex sorgfältig überlegend, an die Schauspielerin Hete Brehmer zu schreiben. Nicht stürmisch, nicht lei denschaftlich. ohne Pathos

. „Mein eigener Sohn also bestiehlt mich' stammelte er. Thomas trat näher, er war furchtbar aufge regt. „Vater', sagte er, „du tust mir Unrecht. Ich habe vielleicht nicht richtig gehandelt, ich hätte dir vorher sagen müssen, was ich vorhatte. Aber der Einfall kam so plötzlich, und ich... ich scheute mich auch, darüber zu sprechen. Nur ... gestohlen habe ich ihn nicht. Es war doch mein Ring!' „Dein Ring?' wunderte sich der Vater. „Aber ja. Mutter hat ihn mir doch vermacht. Sie hat mal zu mir gesagt, damals

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Page 2 of 6
Date: 31.03.1937
Physical description: 6
im Laufe von zwei Wochen durch wilde Hunde niedergerissen wurden. Kußmasken in der Grippezeit In Hollywood wurde den Filmstatisten dringend nahegelegt, während der Grippezeiten nicht im Film, aber im Privatleben nur mit sogenannten Grippeschutzmasken zìi küssen, um eine Ausbreitung der Grippekrankheit zu verhindern. Zum ersten Mal gelrennt Zur englischen Königskrönung werden auch 30 „Monties von der berittenen kanadischen Polizei nach London kommen. Die Polizisten selbst reisen

mit einem Passagierdampfer, die Pferde folgen als Fracht. Die Monuties trennen sich damit zum er sten Mal in ihrer Dienstzeit von ihren Pferden. Wassersuche auf römischen Spuren In der Umgebung von Vinkovci sind kürzlich die Ueberreste einer gewaltigen Wasserleitung aus der Römerzeit entdeckt worden, eine Tatsache, die nicht nur die Archäologen in Begeisterung ver netzt, sondern auch die Landbevölkerung. Der Schluß liegt nahe, daß, wo Aquädukte sind, auch Wasser ist, oder wenigstens gewesen sein muß; nun gehört

gewesen, zur letzten Vor- tellung, und Lukas wollte das Mädchen nach Hau- e begleiten. Sie waren heute das erste Mal bei- ammen, obwohl sie sich von der Schule her schon lange flüchtig kannten. Nach dem Kino hatte Lu kas das Mädchen in eine kleine Eisdiele eingela den, die einzige, die jetzt offen war und wo es das beste Blaubeereis gab. Und wo niemand von der Schule anzutreffen war. Aber das hatte er ihr nicht gesagt. Im grellen Licht der Eisdiele hatten sie lan> aus. «Komm, zieh die Jacke an.' Sie z°gi horsam

ist, was sich später zeigt, wenn diese Frau ihr Haus regiert. Denn Hause und in der Familie herrscht in Japan die Frau. Dr. M. A. noch nicht mal ein Uhr', sagte Lukas. Er giyg ne ben dem Mädchen, rüg seine Schülermütze in der Hand und dachte angestrengt nach, was er jetzt sa gen sollte, damit sie vergäße, wie spät es sei. Aber alles, was ihm einfiel, schien ihm dumm und nichtssagend und sentimental. Von weitem drangen zu ihnen die vagen und fernen Geräusche der nächtlichen Stadt; das helle und vereinzelte Hupen

jetzt tief hinter den Bäumen: er berührte fast die Erde. Nun waren sie die ganze Nacht spazierengegangen, und er hatte sie kein einziges Mal geküßt. Lukas war müde und nieder geschlagen. Er fror. Alles schien ihm plötzlich an ders, alles Schöne war fort. Und obwohl er sich hundertmal hintereinander sagte, daß er sie wahn sinnig liebe, fing er an. daran zu zweifeln. Er fühlte sich mit einem Male fremd und einsam und trostlos. Der Himmel war setzt fast grau, von einer zar ten und farblosen Helligkeit

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