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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 27.12.1936
Physical description: 8
nimmer.' Die beiden Freunde egrüßten sich herzlich. » » Rudi war vor 15 Tagen zu einem längeren Winterurlaub ins Paßhotel gekommen und hatte sich bald mit dem Franzi befreundet. Ihm gefiel das ruhige, nüchterne Wesen des jungen Skileh rers und hatte mit ihm schon manch zünftige Fahrt gemacht. Rudi war ein guter Fahrer und wettei ferte mit seinem neuen Freund in den kühnsten Temposchwüngen. Unweit vom Paßhotel bauten die Beiden jetzt in ihren Mußestunden eine Sprung schanze. Hei! Wenn die mal erst

aber zu, werdets auch Hunger habn. Diesmal ließen sichs die Jungen aber nicht zwei mal sagen. „Gib die Quetsche mal her', bat Rudi und nahm Franz die Harmonika ab. Traute Melodien alter Weihnachtslieder erklangen und man staunte über das vollendet schöne <vpiel des Gastes. Dann setzte er mit einem Male aus. Die Knaben brachen auf, von Frau Katherina noch reichlich mit Bäckereien, Aepfeln und Nüssen beschenkt. Resi begleitete die lustige Schar hinaus. „Aber Rudi, was ist denn mit dir los?' Der Franz trat dicht

. Franz und Rudi rissen Augen und Mund auf. Die blonde Grete trat ein. „Herr Förster, guten Abend und frohe Weih nachten. Aber Rudi — Franz — na, so guckt mich doch nicht so verdattert an. Ja, ich bins wirklich — aber gebt mir mal erst was Warmes zu trinken'. Keiner hatte mehr mit Gretes Kommen gerechnet. Rudi war der Erste, der sich vom Staunen erholte. „Grete, Mädel, wie kommst du denn so spät und ganz allein, bei diesem Wetter noch hierher?' Er faßte ihre kalten Hände und schaute ihr in die gro ßen

dich nur': knaben hafter Leichtsinn strahlte aus dem blauen Augen paar. „Ja, aber ... deine Eltern ... wissen...?' „Sind längst in den Federn und — wissen nichts. Ist ja auch nicht nötig.' „Na, hör aber mal...' Weiter kam er nicht, denn Grete steckte ihm eine Bäckerei in den Mund, so daß er schweigen mußte. Cr drückte ihre Hand so fest, daß sie ein leises „Au' nicht unterdrücken konnte. Er war toll vor Freude: so war sein Weih nachtstraum doch nicht ins Wasser gefallen. Ja die Gr?le. die ist eben ein Mädel

grönländischen Handel', aber was für einer! Schon vor langen Jahren war er der treue Begleiter des verstorbenen berühmten dänischen Polar- und Grönlandforscher Dr. Knud Rasmussen — und heute? Ja, heute ist er internationaler Re kordträger: der „Skipper', der die meisten Entdec kungsfahrten „nach oben' gemacht hat: 25 Mal ist er von Europa nach Thüle gesegelt und jedesmal hat er im Kamps gelegen mit dem Eis, den entsetz lichen Schneestürmen oder auch den Bären, die sich beutegierig an Schlittenfahrer

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 16.09.1934
Physical description: 8
. ..Ick' muß gleich heut nachmittag zum Fundbüro.' Ihrem Sohn zeigt sie den Stein erst gar nicht, der versteht nichts von Schmucksachen, aber sie ist Kennerin. Sie läßt !>ch keine Zeit zu essen, dann fahren die beiden Frauen znr Stadt. Großmama ist nicht müde, o nein, ein Mittagsschläfchen hält sie nicht — In d«r Nähe des Fundbüros sieht sie einen Juwelierladen. „Wir wollen uns doch erst mal sagen lassen, wieviel der Ring wert ist, wegen des Finderlohns', meinte sie- Sie gehen hinein. Der alte

Juwelier betrachtet den Ring und sieht die Damen erstaunt an. „Dieser Ring ist unecht', sagt er ruhig. „Wieso? Der Stein etwa?' „Der ganze Ring', sagt der alte Herr. „Aber, nehmen Sie doch erst mal Ihre Lupe ruft die alte Dame ärgerlich. „Die brauche ich dazu nicht',- sagt er und reicht ihnen den Ring zurück. „Was soll ich oenn damit machen?' fragt die enttäuschte alte Dame. „Wegwerfen', antwortet «r lakonisch. „Dafür gibt Ihnen kein Mensch auch nur zwei Groschen. Der Ring ist die Reise

!' Das Mädchen Margot lächelte rätselhaft: „Auf welchem Perron sind Sie denn in Paris eingestiegen, He5r Tulipe?' „Am Perron Nummer 4...' „Wissen Sie das bestimmt?' „Ganz bestimmt!' „Und wissen Sie auch, welcher Zug bei diesem Perron stand?' „Der Expreßzug nach —' Nun lagen die Dinge so, daß Madame Tulipe die Finanzen ihres Gatten höchst persönlich ver waltete. Herr Tulipe bekam wöchentlich ein Taschengeld. Drei Jahre hatte er eben von diesem Taschetigeld Franc für Franc zurückgelegt, um ein mal dem süßen

andere Version zum besten: „Erst dieser komische Pro vinzler hat mich darauf gebracht, daß ich in den falschen Zug eingestiegen war — es wäre ein großes Malheur gewesen mit der Karte und so... Aber Gottseidank gibt es noch Idioten...' Dss Tagebuch àer roten Dolly . . . Eine humorvolle Angelgenheit von Hermann R eine ck e. „Mensch. Dicker!' stürzte der Chefredakteur des „Herald' in mein Zimmer, „hören Sie mal zu, was passiert ist — Sie kennen doch die rothaarige Dolly aus Brooklyn?' „Sicher!' nickte

zum Reden, denn gleich daraus wandte sich der Ches an mich uud suhr sort: „Passen Sie mal aus: Sie haben mich doch schon immer sie beten, Ihre erste Reportage machen zu dürsen. Seit Wochen liegen Sie mir damit aus der Pelle. Schön, der „Herald' will Ihnen Helsen. Fahren Sie los! Den Innendienst macht Watson solange für Sie.' „Großartig, Chef!' jauchzte ich, „Wieviel Spesen dars ich quittieren?' „Augenblick mal', meinte Dickie, wie der Ches- reporter unter uns genannt wurde, „es ist noch eine Kleinigkeit

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 07.02.1937
Physical description: 8
«Bekannter schien ein gewisser Mr. Eraddock zu sein, sder gleichfalls aus Ehikago kommt.' „Was ist das für eine Person?' „Ein Geschäftsmann, der in diesem Jahr schon Izum vierten Mal über den Ozean fährt. Mr. I Craddock hat den Verschwundenen zuletzt gesehen, «als er gestern nachmittag mit ihm zusammen vor idem Kostümfest Zeug aus dem Gepäckraum holte. lAbends um elf Uhr kaM dann dieser Bekannte unv »meldete, Thompson sei nirgend zu finden. Ein lSelbstmord'wäre nicht ausgeschlossen. Der Ver lmißte hätte

schon ein paar Mal Andeutungen ge lmacht... für seine Familie wäre gesorgt und »ähnliches mehr!' I Der Kapitätn grübelte vor sich hin. Bachmann ^räusperte-sich.-. - Der Alte-fuhr-hoch.-- „Sonst war alles in Ordnung im Schiff heute ruh? Es trieb sich nirgendwo etwas herum -- lich meine ein Anzug, ein Hut oder dergleichen?' I „Nichts, Herr Kapitän!' Der Angeredete lä- Ichelte nachsichtig. „Wenn man nicht eine leere lEardinenbüchse erwähnen will, die im Gepäck- Iraum lag. Ich hatte einen kleinen Streit

. „Wie aufmerksam vom lieben Benno!' rief sie, und knipfelte die helle Schnur auf. „Ah. ein mo derner Jumper!' frohlockte sie. aber ihr Gesicht wurde lang und bitter, als sie den Jumper Ra dieschen in all seiner ungewöhnlichen Schönheit zwischen den rundlichen Händen entfaltete. „Ein irrsinniges Ding', murmelte sie, „wie kommt Ben no dazu, ein solch überspanntes, geradezu heraus forderndes — nein, nein, den kann ich nicht tra' geni' „Lise!' rief sie die langjährige Magd. „Komm herein, sieh dir mal

Anspielungen. Gestern beim Aufräumen Ihat.e die Büchse noch nicht dort gelegen. Dabei hat >er allein die Schlüssel zum GepäckraumI' I »Ja, Herr Bachmann, Hansen wird alt und ver- IMich mit der Zeit. Ich werde ihn mir mal Ivornehmen!' . . I Der Erste Offizier zog sich zurück. Kapitän Holm I tàe wieder den Kopf in die Hand. Er überlegre, làmi die Sache im Schiffstagebuch stand, war sie »unwiderruflich: Auf 42 Grad Nordbreite und 60 lArad Westlänge wurde der Schiffsleitung das Ver- Ilchwinden des Fahrgastes

Thompson gemeldet. I Nachforschungen hatten keinen Erfolg. Es wird I vermutet und so weiter . Ach was, er würde M) letzt erst die frische Salzluft um den Schädel Iwehen lassen! Zur Eintragung war immer noch là Zunächst mußte mal Hansen der Kopf ge- Iwaschen werden. Es war zehn Uhr, die Stunde/ im der die Fahrgäste an ihre großen Koffer heran Irrsten. Der Kapitän stieg die Treppen hinunter iZum Gepäckraum. I »Tag, Hansen!' — „Guten Tag, Herr Kapitän!' I... »vagen Sie mal, Hansen

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Page 3 of 6
Date: 05.02.1938
Physical description: 6
Samstag, »en 5. Februar ZM8-XVI » «Alpen?eitung' Seite 8 Mal ms anderes! ..Ich langweile mich so, das Leben ist wirklich immer das gleiche. Morgens auf stehen. täglich die selben kleinen Pflich ten, ein paar Worte mit dem Mann, mit den Kindern gesprochen,-aus den Weg zur Arbeit, zum Markt, eilig zu Mittag essen, abends müde heimkommen... und am nächsten Tag wieder anfangen. Das macht doch keinen Spaß.' Wie oft hört man diese Klage! Und noch viel häusiger wird sie unterdrückt, ohne daß deswegen

könnte, statt am Kleid? Und das Armband um den Hals, mit einer Kette oder einem schwarzen Samtband gehalten? Man soll nicht glauben, daß solche und ähnliche Kleinigkeiten nichts ausmachen. Vielleicht sieht der Gatte sie im einzelnen nicht einmal — Männer sind ja manch mal so — aber er empfindet trotzdem den Wechsel, hebt erstaunt die Nase und wit tert irgend etwas. Wenn ihm an einem Apartes Skikosiüm aus weißem Sardinien- vrbace kLodenì mit aufgesetzter, bestickter Schvlkerpasfe «ad gleichem Gürtel Sonntag

einfach finden, daß er wirklich eine prächtige Frau besitzt, die es versteht, die Häuslichkeit angenehm zu machen, ganz so wie immer, und doch hin und wieder — mal etwas anderes. Ungesunäe Moàen Daß Perlen durch die Berührung mit der menschlichen Haut erkranken und nur durch Erholungsaufenthalt im Meer ge heilt werden können, ist ziemlich bekannt. Daß aber anderseits auch die Menschen durch das Tragen mancher Schmucksachen oder Pelze Schaden leiden können, weiß kaum jemand. Chromiertes Metall, Kupfer

hilft das nicht viel. Denn ie finden dann bestimmt innerhalb die- er zusätzlichen Viertelstunde noch irgend etwas, was man „ganz six' erledigen könnte, was aber tatsächlich weit mehr Zeit beansprucht. Und so ist es das alte Lied. Die wirksamere Waffe heißt: Ordnung. „Schön', sagt sich der oder die Unglück liche, „ich bin nun mal eilig. Da muß ich eben alles so einrichten, daß ich mir die ewige Hast leisten kann und trotzdem nicht allzuviel Verwirrung anrichte.' Was tut der Eilige

und zu ihrer Familie zurüchsehnten. Da gibt es nämlich keine Besuchszeit, die auch von den Mächststehenden eingehalten sPlden muß; da tonnen Vater und Geschwister die innige und ganz persönliche Freude >an dem Neugeborenen ungestört von fremder NmgÄung genieße«. Nnd wie gern möchten gerade in dieser .ersten Zeit Me wetteifern, der Mutter etwas Liebes >anzutun. Sie gehen lauf den Ze henspitzen, wenn sie schlafen Ml und sind schon zufrieden, wenn sie nur mal à«r> Augenblick, dafür recht oft am Tage

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Page 3 of 6
Date: 08.01.1937
Physical description: 6
tötet Menschen Die Wissenschaftler erkannten ohne weiteres, wo die Ursachen des drohenden Aussterbens der Buschmänner liegen. Dieses Zwergvolk hatte einst am Tanganyika-See in fruchtbaren Zonen gehaust, aber man hatte es vertrieben. Vom Kap der Gu ten Hoffnung wurden diese gehetzten Menschen dann zum zweiten Mal verjagt. Noch vor 30 oder 40 Jahren machte man regelrechte Jagden auf die armen Teufel, die Buschmänner, die sich heute mit dem Jämmerlichsten durchs Leben schlagen, was die Erde

, für blankes Nichtstun also, werden so p>»i die 40 Pfund im Monat gezahlt! Ist das ein ^Ichäst, oder ist das keinsl? Allmählich ist durchgesickert, daß hinter den Meuten die De Beer in Kapstadt steht, die Ge- M!chast „Blue Ground', die „Anglo-American» ^?>npany', das Syndikat. Es sollen eben einfach ^e>ne Diamanten in Deutsch-Ost gefördert werden! Aber was kümmert das den Digger! Er fragt 'W nach dem Warum und Wieso. Er sieht nur ? Zum ersten Mal vielleicht in seinem Leben — .herrliche Gelegenheit, Geld

an, und am nächsten Morgen kehrte der alte Busch mann mit zwei Frauen und fünf Kindern zurück. Er hatte Vertrauen zu dem fremden Mann gefaßt und wußte> um was es ihm ging. Für seine Frau en und Kinder baute er eine Hütte und ging dann selbst in die Steppe, um nach anderen Buschleuten zu suchen. Der seltsame Alte nannte sich Abraham. In den folgenden zwei Monaten kam er in regelmäßigen Abständen zurück und brachte jedesmal ein Dut zend und zum Schluß sogar zwei Dutzend Busch männer herbei. Wohl zum ersten Mal seit

darüber hinweg u. werden dort abgeschossen. So sterben die Busch leute vor Hunger in gewisser Hinsicht am Gems bock-Schutzpark, während die Gemsböcke außer halb ihres Parks selbst den Tod suchen. Geheimnisse um Giftpfeile Man hat jetzt zum ersten Mal Gelegenheit ge habt, die Pfeile zu studieren, mit denen die Buich- männer ihr Wild erlegen, sie sind nur 5 Zentime ter lang und werden dem Feind oder einem zu er legenden Tier ins Ohr geschossen. Das Gift dringt ins Gehirn. Der schlafende Mensch

ist es indessen gleichgültig, ob eine Erfindung überhaupt nicht gemacht worden ist, oder ob sie nur auf Jahr zehnte hinaus aus kaufmännischen Gründen unzu gänglich ist. Phantasten haben eine grundlegende Ernäh rungsreform aus konzentrierter Pillennahrung er hofft. Man steckt sich jeden Morgen drei Tabletten in den Mund und braucht den ganzen Tag nichts mehr zu essen. Wenn es diese Tabletten auch schon gibt, so ist die Tatsache ihrer Nichtverbreitung dies mal nicht die Schuld der Gastwirte. Die Gastwirte

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Page 3 of 6
Date: 27.04.1937
Physical description: 6
in dem Augenblick in der Stadt an, wo der Präsident, von der Hand des Anarchisten Czolgsz getroffen, seinen Geist aufgab. Zum Dritten Mal hatte Robert Lincoln den Staatschef, zu dem er sich begeben wollte, als Opfer eines Attentats aufgefunden. Als der Hoch betagte eint Tages von dem Präsidenten Harding gebeten wurde, bei der Einweihung eines Denk mal» zu Ehren seines großen Vaters Abraham iLincoln zu erscheinen, sagte er zu einem Freund. >»Wenn man wüßte, wurde man mich nickt einla den! Es scheint fast

sämtliche modernen Verkehrsmittel — darunter zwei Nolls Noyce und ein Fluaz.'ug — zunutze macht, um sich seinen Verpflichtungen zu entziehen. Denn dieses ist bei weitem nicht das erste Mal. daß sich der „Prophet' gegen das irdische Eescv verrannen hat. Fast alle seine Delikte sind sinan- zieller Natur. Es werden Schadenersatzprozcue ge gen ihn geführt, und er steht nicht ein, rvesha.b er zahlen soll. Er streitet sich mit dem Arbeitsministe, riunì, weil er für feine angeblichen Angestellten

ist es ihm bis jetzt gelungen, einer Verhaftung zu ent gehen. Und es ist sehr zweifelhaft, oo der Ausgang dieses neuesten Abenteuers diesmal zugunsten der Polizei enden wird. StaaliiiZos, um se'ne Srau zu sehen Vor etwa sechs Jahren war der damals 2Sjäh- rige Amerikaner Arthur Loughhead zum ersten mal in England gewesen und hatte dort seine jetzi ge Frau Anna, kennengelernt. Durch den Tod sei» ner Mutter wurde er plötzlich nach Amerika zu rückgerufen, aber vor dem Abschied sagte «r noch: „Wenn ich einmal heirate

, bat es auch ihr Freude gemacht, in ein Stück Scho kolade hineinzubeißen. Aber diese Freude ist längst erstorben, der ständige Umgang mit dem süßen Zeuy hat ihr den Appetit genommen, für sie gibt es eine Freude weniger aus der Welt. „Sie dürfen so viel essen, wie Sie wollen', hatte der Chef am ersten Tag gesagt — und sie war über die Konfekt schalen hergefallen» hatte gegessen und gegessen. Zwei Tage lang. Dann war ihr mit einem Mal so eigentümlich.geworden und seit dieser Zeit

vor. Furchtbar wird ihr Dienst aber, wenn ein Schla ger grassiert, wenn täglich hundert Menschen das gleiche Chanson hören wollen. „Wien und der Wein' ist wirklich ein schöner Walzer, und der kleinen Verkäuferin hat er wirk lich sehr gut gefallen, als sie ihn das erste Mal hör te. Aber nun dröhnt es von den vier Wänden des Vorführungsraumes unaufhörlich, unaufhörlich' „Das muß ein Stück von Liebe sein...' und der Kunde sagt: „Ach, bitte nach einmal, es ist so schön!' und die Verkäuferin nimmt eine neue

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Page 4 of 6
Date: 03.04.1937
Physical description: 6
Stroh genäht. Fast alle tragen ein lebhaft gefärb tes Band um den Kopf, getupft, gestreift, kariert. Andere Modelle sind mit Federposen, Band- in ichlupfen oder Phantasiegesteckei, garniert. Kleine Marquisformen aus Ripsband sind ganze Wolken von Schleiern eingehüllt. Eine Ab art des Marquis ist der Merkurhut mit seitwärts ausholenden Flügeln, der dieses Mal sehr weit Zum weihen Ilorenllner Strohhut ein rosa Seidenband und Rosellen am äußersten Rand als neuartiger Aufputz zurückgesetzt

kann man wieder spazieren gehen, endlich kommt die Zeit, wo der Herr sich wieder „auf Taille' zeigen kann. Aber ach, die schönen ersten Sonnenstrahlen haben auch ihre Tücken, denn vor ihnen bleibt nichts verborgen. Jede fadenscheinige Stelle wird sichtbar, jedes Fleckchen erscheint doppelt gewichtig — und schon ist die gute Laune verschwunden! Der Mann, der sich gefreut hat, zum ersten Mal wieder einen Frühjahrsanzug anziehen zu können, denn Männer sind ja bekanntlich genau so eitel wie die Frau, ist tief enttäuscht

sind sehr schön, hell und luftig, die Tapeten und kleinen Räume, die passen ja gar nicht zu den geerbten Möbeln! Zwei Stilepochen durcheinandergemischt, das sieht fürchterlich abs! Die kleine Frau Erika ist untröstlich. „Wir kön nen uns keine neuen Möbel anschaffen, außerdem hängen wir an den alten Sachen — was soll ich tun, Lotte? Gib mir doch einmal einen Rat. Du bist doch so praktisch!' „Ja, Erika, dann mußt Du halt Deine alten Möbel verjüngen. Spiel ooch mal die Jnnenarchi- tektin

!' „Aber ich habe doch gar nicht Innenarchitektur studiert. Da würde wohl etwas Schönes heraus kommen, wenn ich mit Beil und Säge auf die Möbel losgehen würde. Außerdem mag Hans die übermodernen Möbel nicht leiden!' „Modern und übermodern ist ja ein Unterschied, ich mag auch nicht leiden, wenn eine Wohnung aussieht wie das Sprechzimmer eines Zahnarztes mit lauter blinkendem Stahl — nein, das ist nicht nötig. Man kann seine Möbel auch verjüngen, ohne ihnen völlig den Stil zu nehmen, paß mal auf, es wird schon

alles nach Wunsch klappen. Aber was soll die Theorie, nur die Praxis kann Dich überzeugen. Nimm mal ein Notizbuch zur Hand, dann gehen wir durch alle Zimmer, und die Verjüngungskur kann beginnen.' „Weißt Du, vor allen Din gen gefällt mir das Schlaf zimmer nicht mehr. Die Bet ten sind allerdings sehr gut und bequem, aber die Ver zierungen, die gedrehten Türmchen, die sind scheußlich' „Gut, dann werden die gedrehten Türmchen und der Aufsatz entfernt, schon sind ganz glatte, schlichte Bettstel len daraus geworden

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Page 3 of 6
Date: 10.07.1934
Physical description: 6
nicht kalt war, standen uns alle die Ganserupfen Parade. Auf unserem wür zigen Heulager verfolgten uns noch lange die Träume vom glitzernden Berg mit den klagenden Nörggelen. Das war meine erste Begegnung mit dem Cevedale und ich glaube, daß jene Stunden so manche Rune für immer hinterließen. Das zweite Mal näherte ich mich diesem Berge als frischgebackener „Brettlhupfer'. Es mar gerade Weihnacht und Berg und Tal trug die innige Stimmung der nahen Christfeier. Metertief lag der Schnee auf den Almböden

und begrub unter sich die vielen Zeichen des kaum beendeten Krieges. Es war dies das erste Mal, daß die sehr spärlichen Glöckchen ihr „Friede den Menschen auf Erden' wieder für alle in den kalten Wiutermorgen hin- ausbimmeln konnten, und der gestrenge Winter mit barmherziger Hand sein Bestes tat, lim wenig stens für diese hochheilige Zeit den wenigen Men schen, die dort oben ihren Frieden suchten, den Gliniben zu schenken, es wäre alles nur Trug ge wesen und die feierliche Stille der einsamen Berge sei

' sein mußte, so fuhren wir trotz ärgster Finsternis wie der hinunter nach Morteli, wobei mir mein Bord ballast das zwangsläufige Erlernen der tiefen Hocke in ganz hervorragendem Maße erleichterte. Das^yar also meine zweite Begegnung mir dem Cevedale. Das dritte Mal kam ich mit einem Freund zu sammen, der seines-Zeichens Maler und Photo graph war, und zwar galt es diesmal, den Ceve dale über den Vioz, Palon della Mare und Monte Rosole mit Schneeschuhen zu erreichen. In Peso unten, wo die Hennen tatsächlich

eine ganz besondere Zärtlichkeit, Viele Male war es mir seit jenen Tagen ver gönnt, mit Pickel oder Schneeschuh den Scheitel dieses Berges zu berühren und jedes Mal trug ich neues Erleben von seiner Art und seinen Bildern zu Tale. Vieles hat sich inzwischen geändert, nicht am Berge selbst, der firngeboren in den Himmel ragt, aber seine schier erdfremde Einsamkeit ist uns allen, die aus ihr die schönsten Stunden ernteten, entschwunden. Keiner hüllte deshalb aber seine Tä tigkeit in Wehmut

Diskus: 1. Lux Robert, Juventus-Bolzano, 39.88 Meter (neuer Regionalrekord) Pofetta Ezio, A. T. A., 35.94 Meter 3. Rosa, U. S. Rovereto, 33,41 Meter, 4. Deflorian, Juventus-Bolzano, 33.16 Meter 5. Stoinschek, Juventus-Bolzano, 30.57 Meter 4 mal 100-M e t e r» S t a ff e l : 1. Erste Mannschaft Ass. Atletica Trentina (Ber nardi, Rusconi Giacomo, Baratto, Decarli) 2. Erste Mannschaft Juventus-Bolzano (Parolini, Filippi, Rudl, Lux) Die ffustballwettspiele vom Sonntag 3. Zweite Mannschaft Ass. Atletica

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Page 3 of 8
Date: 03.11.1935
Physical description: 8
. „Meine letzten Informationen lassen mich vermuten, daß man es von Liverpool nach Jokohama gebracht hat. Ich werde zuerst dort mal nachsehen. Morgen geht mein Dampfer. Good byel' „Good byel', sagte der Chef von Scotland Dard, und der große Detektiv war verschwunden. Am Trafalgar Square stieg Hiram Blake in die Untergrundbahn. „Eins Zweiter Dokohama', sagte er. „In Euston-Station umsteigen', brummte der Schaffner. Eine Woche verging, vierzehn Tage, vier Wochen, fünf Wochen vergingen und immer

von ihm gehört. Finden Sie ihn!' „All right'. sagte Sidney Reed. Dann stülpte er seinen Hut auf und drückte dem Chef von Scot land Hard z,ìe Hand. „Ich werde nicht zurück' kommen, bevor ich ihn gefunden habe', stieß er hervor. „Nach dem, was Sie sagen, bin ich der Meinung, daß Blake sich nach Hokohama begeben hat. Ich werde zuerst , mal dort nachsehen. Good bye!' „Good byel', sagte der Chef von Scotland Hard, und der große Detektiv war verschwunden. Am Trafalgar Square stieg er in die Unter grundbahn

ist folgende', erklärte ihm der Chef von Scotland Bard. „Vor zwei Monaten' „All rightl'. sagte Donald Green. Dann stülpte er seinen Hut auf den Kopf und drückte dem Chef von scotland Hard die Hand. „Ich werde nicht eher zurückkommen, bis ich ihn gefunden habe', stieß er hervor. „Es ist ziemlich wahrscheinlich, daß sich Reed nach Aokohama bege ben hat. Ich werde zuerst mal dort nachsehen. Good byel' „Good byel' sagte der Chef von Scotland Aard, und der große Detektiv war verschwunden. Am Trafalgar Square

, bevor ich hn gefunden habe. Ich bin der Meinung, daß D. Green zuerst nach Uokohama gegangen ist. Ich werde dort mal nachsehen. Good byel' Erging Monate vergingen. Eines Tages ging die Türe auf, und Sidney Reed kam herein. „Ich komme gerade aus Guatemala', erklärte er. „Bin sehr betrübt, aber habe nichts von Blake gefunden!' Der Chef von Scotland Tard erzählte ihm die Kleinigkeit. Sidney Reed stülpte sich seinen Hut auf. „Überlassen Sie die Angelegenheit mir', meinte

er dann. „Ich werde nicht zurückkehren, bis ich zie beiden gefunden habe. Dokohama, meinen Sie? Gut, ich werde mal zuerst dort nachsehen. Good bye!' Er ging hinaus. — Ein Jahr später ging wieder Zie Türe beim Chef auf und Donald Green kam herein. Er kam direkt aus Kamtschatka. „Keinen Erfolg gehabt!', keuchte er. Der Chef erzählte ihm die Geschichte von Hiram Blake. „Sidney Reed war vor einem Jahr auch zier. Er ging dann nach Uokohama. Seitdem haben wir nichts mehr von ihm gehört', fügte er hinzu. „Verlieren Sie nicht den Kopf

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Page 3 of 6
Date: 23.07.1938
Physical description: 6
vahrend der Onkel schmunzelnd erklärte. ..Schaut einmal hier auf den Rücken, «ebe Kinder! Seht ihr die beiden kleinen Schlüsse!? Damit wird das Püppchen ausgezogen. Es spielt aber nur, wenn «eise Spielwerke aufgezogen sind. Wenn A euch nun einmal verzanken solltet..* »Aber Onkel, das tun wir doch nicht!' «Aber stell dir's mal vor. Lenchen! Kan wirft àie Tür, und dann denkt je- sur sich: — ist doch eigentlich dumm, kr Krach! Und dann möchte man sich berziehblufe. Nehmen wir einmal ein glattes

kehrte plötzlich eines Tages der Onkel bei ihnen ein. Seine Blicke schweiften for schend über Lenchens Gesicht und da» Antlitz des Zimmers. Plötzlich blieben seine Augen auf der Nuppe ruhen. „Habt ihr sie schon mal gebraucht?' fragte er leise. Lenchen nickte errötend. „Da« heißt: Kurt hat sie gebraucht', verbesserte sie. „Kurt? Wieso? Na — und du?' frag te er verwundert. „Ach, wir hatten uns mal gezankt...', begann Lenchen zögernd. sà Eine gerade gearbeitete Hose, ohne Gummizug unten, oben

, ohne viel Zierart, aber ausgezeichnet gearbeitet. Das können wir dann zunächst einmal so tragen, wie es ist, vielleicht mit einer aparten Ansteckblume, die sich im Haar schmuck wiederholt. Dann aber tragen wir an einem anderen Abend darüber eine grüne, bedruckte Organdyschürze, de ren seitliche Volants hinten zierlich hochsteigen, am nächsten Abend einen weiten, schwarzen Tüllrock und entspre chendes Bolero, wieder ein anderes Mal eine kirschrote Chissonschürze, den glei chen Ehisson im Haar — und immer

so weiter, bis wir mit unserem einzigen schwarzen Kleidchen für jeden Tag der Woche eine neue Toilette komponiert ha ben. Er blickte sie forschend an, so daß sie schnell hinzusetzte: »Ach, um Kleinigkei ten, weißt du. Es kommt ja überall mal was vor/' Onkel nickte verstandnisilinig während sie weiter'plauderte: „Wir wa ren wütend aufeinander. Nicht mal gute Nacht wünschten wir uns. Und drehten uns sogar den Rücken zu. Da hörte ich auf einmal, wie Kurt aus dem Zimmer schlich und...' „Die Versöhnungspuppe aufzog...', warf

- und Wafchorimpfen auszusetzen. Eine Frau muß gepfleates Haar und gevflegte Hände haben. Das ist nun ein mal oberstes Gesetz und — durchaus not wendig. Wie sie das macht, bleibt ihrer Geschicklichkeit überlassen. Um gleich die Hauptsache vorwegzunehmen: man kann auch ruhig in seinem Haushalt alle Ar beit oerrichten und doch gepflegt aussehen. Das beweisen uns täglich unzählige Frau en. Und nicht einmal große Geldausga ben und viel Zeitverlust — welche Mut ter hat für sich persönlich viel Zeit übrig

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Page 3 of 8
Date: 30.09.1934
Physical description: 8
sich über das glitzernde Wasser. Es hat Sonnenflecke und dunkle Augen, dort, wo Blattwerk von Erle und Weide es beschatten. Beim Einfall der Angel ziehen sich Kreise im Was ser, und die Ringe dehnen sich weit aus, bis sie von der Uferböschung gebrochen werden. Jedes mal will Friedrich Hard dann singen, irgend eine Weise... Der Angler kennt wohl die Namen seiner Fi sche, aber er nenut sie anders, so, wie es ihm paßt und gerade einfällt: „Schilfkolben' oder „Brun nentier', eine Sorte heißt „Donnerstag', eine an dere

. Die blecherne Konservenbüchse steht ihm zur Hand. Dahinein sammelt er die Engerlinge, das Larvengewiirm. Er verschafft sich auch einen Vor- raJt für den Abend, an dem ein Gewitter über Land zieht, da schnappen die Fische wie toll nach der Angel. Seine Fischbellte tauscht Hard in der Nachbar stadt ein, gegen Kartoffeln und Brot. Aber nicht alle Fische fängt er. die jungen wirst er in den Bach zurück. Er gab ihnen dabei den zarten Bei namen „Sternschuppen'. So nennt er sie, ein für alle mal, wenn seine Hand

darauf, ein zittriges Geländer. Holz aus dem Walde herholen, mal für mal. Ein Beil kann er schon dafür borgen, Wozu den Steg? denkt er ein anderes Mal. Der versperrt mir die Aussicht ins Wasser! Aber ein Hochsitz voit Aesten, ein rechtes Gewirr mit trok- kenem Schilf und gerauftem Gras dazwischen, das hat er sich kürzlich geschaffen, um beim Morgen tau trocken zu sitzen, wenn'er angelt. Zuweilen ist das Wasserbild so sonderbar. Es kommt vor, daß Friedrich Hard glauben muß, auf der blanken Oberfläche

. Die Kieselsteine räuspern sich lind scharren anein ander. wenn der Teufel die Kette durch den Fluß schleppt. Manches Mal vor, dem Gewitter springt der Teufel hoch, bis zum' Wassersenster, jagt die Frö sche aufs Land, schlägt die Fische tot. Und die Ket te peitscht am Wassergrllnd im Flußbett auf und nieder. Ruhelos zanken die Cisenringe. kratzen am Bootkiel, wenn es nicht schnell genug verschwin det .. . Regentropfen fallen auf das Wasser u. schwim men den Fluß hinunter. Von der Wasserfläche steigt Feuchte

^Weisel mehr, wir Ware» erkannt... Der Prinz pon Wales wandte sich an den Tireklor und bat ihn. uns zn einem Notausgang zu sühreu. Er tat es nnd indem er sich ein lenies Mal perbengie, sagte er: ,,Enre Durchlaucht werden die Leute entschuldigen, aber sie warien ans Greia Garbo, die in der Vorstel lung war!' Der teure Figaro von Hollyroooä, Ein bekannter Friseur des amerikanischen Film- Paradieses, der den Haartrachten der größten Stars ein Maximum an Sex-Appeal zu verleihen pflegt, hat daheim

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Page 3 of 6
Date: 03.06.1937
Physical description: 6
einen Teil des Jahres widme. Aber ich weiß schon, wie meine „Seßhaftigkeit' aussehen wird. Wenn ich so mitten in meinem Le ben für die Familie und mit ihr gefragt würde: Wann beginnt Ihre Tournee, Maestro Gigli . . . da wird mein treuer Sekretär mit dem ernsthafte sten Gesicht von der Welt antworten: Signor, un ser Zug geht morgen um 13 Uhr 25 . . .' „Ja, es ist nicht einfach, Benjamins Gigli . . . ganz privat zu schildern, weil er, wie er selbst zu gibt, imnier unterwegs ist. Selbst der Versuch, ein mal

Papa Lampenfieber, als stünde er selbst zum allerersten Mal vor dem Pu blikum. Dieses Konzert bedeutete für die Kunstbegeister ten von Roma überhaupt eine Sensation. Zum ersten. Mal^ stand-zweimal der Name Gigli aus dem Programm. Benjamins Gigli und Rina Gi gli. Daß Signorina Rina vom Vater nicht nur die wunderbare Stimme, sondern auch das Tempera ment geerbt hat, wußte man schon, und daher wurde dieses erste gemeinsame Auftreten der bei den mit großer Spannung erwartet. In der aller größten

sind aber nur die Männer vor der Kamera zu gebrau chen. Die Frauen sind scheu, linkisch und steif wie Stöcke. Deshalb dreht Major Notcut auch nur hundertprozentige Männerfilme. Ein einziges Mal holte er sich eine Siegerschauspielerin aus Dar-es-Salam, eine berufsmäßige Diva, aber der Erfolg war zu groß. Nach der ersten Vorstellung erklärten Hunderte von Negern, sie wollten ihre Frauen verlassen, um die schwarze Filmdiva zu heiraten. Daraufhin mußte Major Notcut die ge fährliche Negerschönheit schleunigst abtransportie

suchen. Es ist erstaunlich, welche An ziehungskraft die Filme haben, in denen der schwarze Mann sich selbst sieht. Meistens sind es viele Hunderte, die tageweite Reisen unternehmen, um ins Kino zu kommen. Major Notcut hat beo bachtet, daß jeder Neger ungefähr zehn Mal im Durchschnitt ein und denselben Film anschaut. Das wird damit erklärt, daß der Neger den Film etwa fünf Mal sehen muß, bis er ihn richtig oerstanden hat, und daß er ihn dann noch weitere fünf Mal betrachtet, um ihn auch genießen

zu können. Ursprünglich war der Eintritt in den Filmpalast von Wugiri ganz frei. Als aber Major Notcut feststellte, daß die Neger nicht nur zwanzig und dreißig Mal zu demselben Film iströmten, und dabei auch immer ihre sehr weit verzweigte Sippe einschließlich der noch Palmenblattwindeln brau chenden Säuglinge mitbrachten, entschloß er sich Virginia Bruce im Ailm »Der Schalken d« Zweifels' -->» Ared Perry. Weltmeister im Tenni», wirb in einem Alm der ZNekro-Goldwyn-TNayer austreten. Da» Bild zeigt den Weltmeister

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Page 3 of 8
Date: 18.02.1934
Physical description: 8
nur das Aushalten. Nachts ballert man sich die Ohren voll, wickelt zwei Schals um den Kopf, zieht die Decke über den Schopf. Wenn man genug getrunken hat, schläft man sogar eine Stunde. Dann heult einen der Bulle wieder wach. Und man schreckt auf mit zuckenden Schläfen, wirren Gedanken. So vier Tage Nebelhoni, Herr, die machen den Junten mürbe. Im Kriege hat mal eine Ersatzmannschaft, die den Schwindel noch nicht kannte, zebn Tage und zehn Nächte an einem Stück Nebel gehabt. Zweie von den Männern sind verrückt

vor dem Platzen unter dn Haaren sirren. Wenn man glaubt, da süße einem ein Heinzelmännchen im Gehirn mit einem niedlichen Hämmerchen, poch, poch, poch, siebzehn Stunden lang. — Da trinkt man am besten einen Grog und noch einen und den dritten in einem Zug herunter, ganz heiß. Sofort hinterher ein kleines Waffer- 'las mit eiskaltem Kognak, das ist das beste gegen Nebel, wenn Sie sich das mal merken wollen. Wir haben das oft genug ausprobiert. Nur mich der Kognak ganz kalt sein, das ist der Witz

. Man kann seinen Gedanken zuletzt keine Gewalt mehr an tun Die machen dann, was sie wollen. Mal fällt einem die Mutter ein, mal so ein Mädchen von St, Pauli. Auf eins hat dann das Mädchen eine Schürze von der Mutter an. Und die Mutter grinst, wie sonst das Mädchen. Wenn die Sache so weit ist. dann wird es Zeit, daß man wieder einen heißen Grog trinkt, noch einen, und dann kalten Kognak! Tja. das soll man wohl nicht sagen, wenn man so im Sommer auf einem dicken Paflagiervott längs fährt, an so einem Feuerschiff vorbei

. Und alle laufen mit Annen herum, gluh. dicke Ränder drum. U td man denkt, habe ich das auch? Aber man hat lei ne Lust, in den Spiegel zu sehen, können Sie glau ben! Und vor vier Jahren, im Oktober Neunund- ^wanzig, da kam der Mist mal mitten in der 'lacht angerutscht. Um die Hundewache. Die an deren laaen in ihren Kosen aeschlafen haben sie 'iM nicht, ?ch tnnne nn Deck herum, duck» den Kopf zwischen die Schultern, damit mir der Bulle nicht mit eins den Schädel einbrüllt, denke ich so. Draußen tutet

auch ein Schiff. Von Westen her. Und mich gruselt das schon, weiß nicht warum. Der Kerl tutet mir nämlich mal hier und mal da. Daß ich zuletzt denke, der kann mich mal. Ich werde aber immer zappeliger und klettere ^uf die Brücke und wieder herunter und auf die Back und da auch wieder herunter. Und steh Deck und überlege, wohin ich jetzt soll. Da rauscht das an Steuerbord, und ich springe herum und mir ist, als schnappe mir einer den 5als zìi. von hinten her mit einer langen Zange. Ehe mich die Zange ganz

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Page 3 of 8
Date: 04.02.1934
Physical description: 8
Sonntag, den 4. Februar 1334, XU »A! „ e a 1 ? < t a n Seite 3 UttterlMltttttqsb Leiermann ge!^t c>u^ c!en ^eim ^ Tierskizze von Max Geißler Der Kater Fritz und der Dackel Petermann so hieb er wohl der Kürze halber — waren zwar Eulsnachbarn. aber, wie das bei Nachbarn manch mal vorkommen soll, nicht die besten Freunde. Das las, mehr an Petermann als an dem Kater, denn wenn der Hund nicht besonders guter Laune war und Fritz sinnierend durchs Dackels Anwesen strich, dann gebürdete

nicht, we» der neue ^?t'^i», jsj ?sh?r die d>'int s»!n»r> s?i„ Aussehen seine Tätigkeit bereits feit vier Wochen.' ab... Eine Fliegererinnerung von Reinhold Otte Ich weiß es noch wie heute: es war ein wind stiller, armier Nachmittaa und ich war gam allein in der Luft, damals 1S13, über dem sonst so be lebten Flugplatz Johannisthal. Es war mein sechster Alleinslug. Ich wollte mal hoch hinaus — nicht immer nur so in Zeppeliiihnl^ lenhöhe um de» Platz kreisen. Aber was war denn heute nur los! Meine Taube flog

ja miserabel. Eine ganze Weile schon ziehe ich am Höhensteuer, ziehe und ziehe, aber die Kisie will durchaus nicht steigen, Sie reagiert auch nicht mehr so richtig auf das Leitensteuer, der Motor läszt langsam nach — wie eine reife Pflaume hänge ich schließlich am Himmel, Mir wird immer unbehaglicher zu Mute. 300 Meter war ich schon mal hoch — et>t sind es nur noch 200, also sinke ich bei voll laufendem Moivr — da stimmt doch etwas nicht! Wenn ich nur wüßte, was! Mitten über dem Platz, wo Ich eigentlich

hatte. Ein zweites Mal wird mir das nicht wieder passieren. Mein Selbstvertrauen war wieder da, alle Zweifel endgültig beseitigt. Am Schumien angelangt, wallte ich mich in eine andere Maschine sehen, wollte sowohl meine wie die Ehre meines Fluglehrers wieder herstellen. Mein Lehrer aber nahm mich am Schlafittchen und meinte: „Nee. mein Lieber Für heute genügt der Bruch von vorhin. Seien Sie froh, daß wir keinen Kran? zu k'ufen brauchen!' — Und damit hatte er ja schließlich auch recht. Skizze von Käte Heydler

, schaut durchs niedrige Fenster. Nebel geben die Teiche frei. Gänse schnat tern ani Bach. Der Knecht rasselt mit der Egge aus dem Tor. Oben am Waldessaum öffnet Anne mie mit der Magd Buchten und Ställe, ein Strom weißer Hühner quillt über die Tristen. Die Kinder poltern die Treppe hinab, rufen nach ihrem Früh stück. Man sitzt am runden Tisch. Köstliches Schwarz brot, Butter und Eier — köstlicher die Frage der Kleinen: „Mutti, hör doch mal her, Mui. frag mal den Onkel, ob er auch Prinzen spielen

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Page 3 of 8
Date: 24.12.1933
Physical description: 8
die Geschenke, die er den Kindern bringt. Gritt sragte, vb er aus der Stadt oder aus dem Himmel käme, mit einem Auto, oder wie? Als sie endlich eingeschlascn war. meinte die Mütter, das Kind habe wohl ein wenig Fieb:r vor Freude. Mitten'in der Nacht, wachte Gritt aus'.Es war das erste Mal in ihrem Leben, das; sie in der Nacht die Augen ausschlug und.wirklich wach war. Sie erwachte mit einem richtigen kleinen Schreck. Das Zimmer war dämmerig und kühl, der Wind bauschte die Vorhänge am ossene» Fenster

und um die Gardmen tänzelten. Die kalten Ostwinde, die von drüben über oen Hang strichen^ hatten ihre Tücken. Aber dann, wenn das kleine Kleckjel Schnee von der Hnnmelswärme aufgefressen war, — wie ein iscyaieryut, großer war es nicht mehr — ja, dann wollte er es wagen und sich von der lieben Sonne oen krummen Buckel so richtig schmoren lassen. Laim wollte er den Becher der Vergangenheit mal oroenttich >chlür,en. ll, er yatte sich ^cyon sein Platz ten ausgesucht! Hmren am Pferdestall, wo die »onne von iriih

. Mit keinem Edelmanns hätte er jetzt tau schen mögen. Nicht mal mit dem dem... mit dem ... na, wie hieß doch.der reiche Knaster schnell... ach. richtig, Rothschild! Nein auch mit dem nicht. Hahaha, auch wenn er im Auszuge lebte! Noch einmal .holte der Alte tief Atem, als wollte er sich zu dem langen Marsch ordentlich rüsten; denn für feine achtundsiebzig Jahre war es bis hinauf zum-Gewende immerhin ein schönes Stück- Weg. Dllnn. ftapfte er den, Fußweg entlang. . Bor zwöi'Äähren', in der Eryte, war èr 'da's letz

te Mal mit einem Fudet''Roggen den Feldweg hinuntergaloppiert. Und gerade hatte er die schüt zende Tenne erreicht, da prasselte der Regen her nieder. Aber er hatte es geschafft. Doch schon am anderen Tage hatte ihn die böse Krankheit auf das Lager geworfen. Schlimm hatte es um ihn gestan den, und mehr als einmal hatte der alte Sanitäts rat gebrammelt: „Engler, Engler!' und hatte mit dem erhobenen Finger gewarnt: „Keinen Speck/ keine Knödel, und um Himmelswillen keinen Korn!' Hahaha! Als ob eine alte

' ein paar Mal ijber den Durst zu nehmen. Auf dem Heimwege tritt ihnen dann je mand auf die Hand oder die Laternenpfähle stelle» sich gemeiner Weise in den Weg. Aber das wäre dann kein Wintersport, selbst wenn die Tempera tur unter Null ist. Und da? ist sie im „Goldenen Löwen' nie. sDer Wirt freut sich, wenn Sie sich davon überzeugen wollen!> Wintersport ist. wenn man ganz, ganz lang sam und unter stärkster Inanspruchnahme der Lungen auf lehr steilem Wege bis zur höchsten Höhe hinaufklettert

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Page 3 of 6
Date: 16.06.1936
Physical description: 6
' Staatskasse, làcheN jeden Gerichts vollzieher aus und hinterziehen dem Fiskus an jedem 1. Februar von neuem 5,4 Mill. Francs Zinsen. Dr. Cousin hat jetzt, zum dritten Mal interve niert, und der Kolonialminister hat eingesehen, daß energisch durchgegriffen werden muß. Aber wird er sich durchsetzen? Die Kautschuk-Staviskyade von Saigon hat überraschende Ähnlichkeit mit dem Stall des Augias. Die Konzerne sind reich, besitzen Ein fluß und halten sich für unentbehrlich. Streik-Nachlese Kleine Geschichten

, man braucht za nur einen Blick in die Zeitungen zu werfen, eine möglichst hohe Zahl zu sagen: „20.000!' rufe' ich und bin überzeugt, viel zu hoch geschätzt zu haben. Mr. Woodson klopft mit seinem Pfeifenkopf dröhnend auf die Schreibtischplatte: „Legen Sie noch rund 330.000 zu,, .sodaß.wir also insgesamt aus 350.000 Mörder kommen, und dann haben wir annähernd, die Zahl.' . „350.000?' stottere ich. „Das sind ja ungefähr sieben mal so viel, als im Weltkrieg Amerikaner gefallen sind. Ist das überhaupt möglich

der New Harter Unterwelt aus mindestens 150.00Y Revolvern, darunter 2.500 Maschinenpistolen be stand. Für 1934 und 1935 liegen leider keine Zahlen vor, doch ist das Arsenal keineswegs klei ner geworden. Und ist es bei dieser Lage ein Wunder, daß der prozentuale Anteil der Mörder in Amerika — 9,6 auf 100.000 Einwohner — 19 mal größer ist als der entsprechende Anteil in Eng land, 7 mal größer als in Canada, 24 mal größer als in Irland, 4,5 mal größer als in Deutschland! und Belgien, 5 mal größer

als in der Schweiz und 24 mal größer al sin Holland ist?' Herr Oberinspektor Woodson reicht mir die Hand: „Die Kurve scheint sich im Augenblick etwas zu senken, aber bevor man sich nicht entschlossen hat/ in U.S.A. den freien Verkauf von Waffen zu stop pen und Waffenscheine wirklich nur noch an zu« verlässige Leute auszugeben, werden sich die Zu stände kaum wesentlich ändern. Natürlich gibt es auch noch eine Menge anderer Faktoren, die hier bei ins Gewicht fallen. Jedenfalls kann U.S.A, den zweifelhaften Ruhm

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Page 3 of 6
Date: 02.04.1936
Physical description: 6
nach dem Kuß schon ab igeht. Was sich die beiden nach dem Buch noch lalles sagen, paßt vjel besser in die achte Szene des Ilchten Aktes. Die Spannung müßte eigentlich Woher sein, wenn sie sich an dieser Stelle einfach Iiiur küssen, und dann mehr dynamisch, denke ich Imir, mit Hinterher-Erschrecken und so. Gwennie, ^ersuch es, mal!' Ich war der einzige, der schmunzelte! Alle an- Ideren waren aufs äußerste, gespannt; einige traten I°us den Kulissen einen halben Schritt auf die IBiihne hinaus/ und/sahen

sich auf einen Stuhl und begann, auf sie einzureden. „Gwennie, Du bist fabelhaft. Aber sieh mal, Du mußt eine Kleinigkeit vor diesem Satz von dem toten Berl hervorbrechen, man muß zwei Herzschläge vorher schon wissen, daß etwas Unglaubliches kommen wird. Und dann, denke ich, solltest Du diese Tragik mit dem Kinde noch mehr aufwühlen. Stelle Dir vor, es fei nicht ein Mädchen, sondern ein kleiner Junge, wie Du selbst einen hast! Wünschst Du, daß wir das Buch Noch schnell ändern und einen Jungen aus dem Kinde

, es wird eine Kleinigkeit für Dich sein, wenn Du es erst einmal los hast. Versucht es noch ein mal, komm. Liebes!' Die Frau hörte gar nicht auf ihn. Er ließ sie gewähren und schien Lust zu haben, die Probe abzubrechen. „Luck, es ist auch so unglaublich gut!' meinte Gwennies Partner. Der Regisseur nickte. „Man kämpft eben immer um das Letzte!' lächelte er und hatte in diesem Augenblick ein vollkommen abgespanntes Gesicht. Da richtete die Schauspielerin sich auf und begann zu spielen. Alle, auch der Regisseur, standen

in den Kulissen, die Bühne und der Zuschauerraum waren vollkommen leer, die Frau konnte glauben, sie sei völlig allein. Sie sprach die ganze Einzelszene herunter, begann von neuem und war mit einem Mal sicher und überwältigend gut. Niemand störte sie. Als die Szene zu Ende war, stand sie einen Augenblick, sah sich nach den anderen um und ging ruhig durch die Reihe ihrer Kolleginnen und Kol legen hindurch in ihre Garderobe. Zehn Minuten vor zwei standen wir wieder auf der Straße. Außer ihrem eigenen Schal trug

vom Betreten des Film geländes an', erzählt uns die Pflegerin, „bis zu dem Augenblick, da sie das Filmgelände wieder verlassen. Einmal hatte ich eine ganze Schulklasse von sechsjährigen Jungen zu beaufsichtigen. Sie kamen mit ihrer Lehrerin anmarschiert, die Früh stückstaschen umgehängt. Wir sammelten die Leut en erst mal in dem kleinen Vorgarten des Ate- ers, dann kam der Aufnahmeleiter und teilte die Großen von den Kleinen ab. Die Kleinen kamen vorläufig noch nicht dran; sie konnten sich die Zeit

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Page 3 of 6
Date: 19.01.1934
Physical description: 6
in der Führerkabine. Dann nimmt er das Bord buch und geht zur Flugwache. Er reicht das Buch durch das Schiebefenster in das Arbeitszimmer des Flugdienstleiters und tritt in den Umkleide raum. Cr sucht einen Schliìssel aus der Hosentasche und öffnet das Spind. Dabei denkt er an seine Frau. Sie möchte im nächsten Monat ihre Eltern be suchen und braucht Fahrgeld. Man muß mit dem Radiohändler sprechen, er soll mal auf die Rate verzichten, denkt Brick. Erweckt schon in seinem dicken Ueberanzug. Dieser Schal muß mal

einem auch ein wenig dicht auf dem Schädel. Das ist alles nicht so schlimm. Aber es wird schon noch schlimmer kom men, es ist eben Winter mittlerweile, denkt Brick, was kann man da-schon anders erwarten I Und über dem Flußgebiet gibt es dann wirklichen Ne bel, bis hoch herauf Nebel! Erst fetzt das in ein zelnen Lappen an einem vorbei, dann sitzt man mit einem Mal mitten in der Waschküche. Brick hascht schnell noch.einen.Blick auf die Brücke, ganz ruhj' -- «à sechshundert Meter vom Flugplatz steht, westlich davon

er sich, er zieht also ordentliche Rechtecke, zwei Minuten nach Osten, zwei nach Norden, zwei nach Westen, zwei nach Süden. In jeder Graden taucht er mal in den Nebel herunter, in der Westrichtung sieht er Bäume unter sich, in der Südrichtung ein Stück Feld. Mensch, und wo ist die Stadt? Die kann jetzt nur weiter nach Osten liegen oder höher im Norden! Brick kippt die Maschine zweimal nach links und geht vier Minuten lang nach Norden, taucht und findet wieder nur Bäu me. Er braust zwei Minuten nach Süden

. Die- Leutchen sind ganz ruhig. Sie lächeln Prick sogar an. Weil sie eben nicht wissen, was gespielt wird, denkt Brick. Ma', tauchen, immer noch Häuser, aber-kleine Häuschen mit Vorgärten. Die hat man doch schon mal gesehen! Langsam ziehen, Dunnerkiel, ein Hchornstein. ist gerade noch gut gegangen. (Das könnte übrigens der Schornstein fein, der da kleine Was ein sogenannter Schatten ist, erklärte mir kürzlich ein nicht genannt sein wollender amerika nischer Detektiv, der sich auf vertraulicher Mission

Gärten in einer Pracht, wie sie kein ^uei>e5 Mal auf dieser Erde ist. Vorbei geht es am kaiser lichen Palast, in dem letzt britische Soldaten s,a'.ni' saniere»; aber der Blick streift das Pamverk nur fluchtig, denn Schlösser und Paläste gibt es in lu dici! unzählige — einmalig aber ist dieses Mcm,^ meiit, das da vor uns in leuchtendem Marmor aus steigt: Taj Mahall Diesem gewaltige Kunstwerk eines der milchig sten indischen Herrscher, des Schah Dichehan. iviird^: für seine Gattin, Mumtaz Mahal

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Page 6 of 6
Date: 15.10.1938
Physical description: 6
hat es außerordentliches, berechtigtes Aufsehen hervorgerufen, daß eine Kuh innerhalb eines Monats zwei-^ mal gekalbt hat. Das erste Mal am 1 September, das zweite Mal am 23. Sep tember. Beide Tiere und auch die Mut ter erfreuen sich bester Gesundheit. Das Muttertier wurde daraufhin von verschie denen Aerzten immer wieder untersucht und es bestehen keinerlei Zweifel an der Tatsächlichkeit dieses unwahrscheinlichen Vorfalles. Eine Erklärung dafür konnte bis zum Augenblick noch nicht gefunden werden. Besitzer der Kuh

ist ein Bauer aus der Nähe von Trondheim. leuchtet, tragen. Es gibt noch Kommissto« näre des erwähnten Typs, aber sie sind nicht mebr vom Zauber levantinischer Romantik umwittert, sondern tragen uni« formähnliche Cewiinber u»Ä Binden um die Aermel, die darauf hinweisen, daß sie staatlich konzessioniert sind. Nicht ein mal der Zwischenfall mit dem Buchara teppich, der so wertlos war. könnte mir i»r Zukunft passieren, denn wenn der Verkäufer eine falsche und objektiv un richtige Herkunfts- und Oualitätsangabe

; 23.10: Zigeunerkapelle Bukarest. 21.Ä: Tanzmusik HNpersom, 21.15: Buntes Programm Luxemburg. 21: Zur Unterhaltung: 22.15: Symphoniekonzert: 24: Tanzmusik Paris. 21.30: Komödie! 24: Tanz Sollens. 21.30: 2. Akt der Operette »Walzer traum' Warschau, 21: Leichte Musik und Tanz: um L3.1S: Chansons. Istanbul, im Oktober Als ich das letzte Mal in Istanbul war, erstand ich im Bazar einen wunder schönen kleinen Teppich. Der Verkäufer beschwor bei allem, was ihm heilig war, daß der Teppich aus Buchara stammte

Cavom Nr. 28. De Salvo. M 3444-l weg« Abreise ganz billig abzugeben: Baroà biiffet, weißes Metallbett, Flurgarderobe, weißer Schrank, Schrankgrammophon, Tisch, grammophon, Plüschteppich 2 mal 3 Me ter, Plüschteppich 2.S mal 3.3 Meter uni! diverse Kleinmöbel. Viale Ottone Huber i, Parterre. Modern« Eßzimmer, Einbettzimmer, Couch. Teppich usw. Via 28 Ottobre Nr. 13, I. St links. M-34R-! Inchchühner jederzeit bei M. Götz, Via Bea trice di Savoia 9. M-3458-l ileoàn llebe rfl ü ffl ge» Hausgerät oerkauft

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Page 3 of 6
Date: 29.06.1935
Physical description: 6
nebst Gefolge und der widerstrebenden Mannschaft der Braut Mord und Totschlag gibt. Das ÜDort' Heitere Skizze von Rudolf Pres ber. . „Tilde, ich muß seine Stimme mal hören', sagte tie Aenne zu ihrer Freundin. „Sag', was Du villst, aber mich hungert nach seiner Stiiymel' „Wie willst Du denn da» machen, Aenne?' Die Freundin hielt sie am kurzen Aermel fest. „Kannst pu denn kein Postamt sehen, ohne zu telephonie> kn?' „Entschuldige mal, an drei Postämtern, sind wir ìhon vorbeigekommen: ich habe gezählt

. Ich habe »ichts gesagt. Ich habe nur gedacht, Du sagst end- stch mal was. Du bist Freundin genug, um den verständigen Borschlag zu machen: Aenne, da ist »ine? öffentliche Fernsprechstelle, geh' hinein tele- phoniere rasch mal mit Deinem Otto!' > „Aber Kind, Liebling, Aenne, Du weißt ja bes ser als ich, der Vater Justizrat ist wütend. — Du bist schuld, sagt er, daß sein Otto einmal schon den Assessor ins Unreine gemacht hat. Und jetzt, wo er um zweiten Mal davorsteht.,.,, . „Ach, so schlecht ist er ja gar

ein bißchen offen. — So. Bitte. Amt Bismarck, ja — Nummer 7221, wie? — Na ja, entschuldigen Sie. zwanzig, nicht zwanzig, ja, danke!' Der Groschen klingelt in den Blechkasten. „Wie, wer? Ach, ja! — Also hier Justizrat Wel ler. -- Bitte, kann ich mal den Herrn Weller, nein, nicht den Herrn Iustizrat — nein doch, mit Herrn Weller junior, Herrn Otto Weller, dem Referendar.' Und zur Freundin zurückgewen det, den Hörer am Ohr: „Das ist doch schrecklich, immer dasselbe! — Wieder tut so eine Kröte

, als ob sie nichts hört!' (Sie zieht die Freundin ganz hinein in das dunkle Kämmerchen und hält den Hörer so, daß sie ein bißchen mithören kann.) „Wie bitte?' Dann sagt sie mit, verstellter, tiefgelegter, aber zitternder Stimme: „Ich kann wohl mal den Herrn Referendar Otto Weller.. Ein Brummen und Knattern im Apparat. Man hörte undeutlich den Alten in die Stube rufen: „Otto, für Dich.' „Wer denn?' fragte eine Stimme von fern. „Der Stimme nach ein Bierkutscher.' Aenne kneift Tilde in den Arm. „Hörst

Du? Das war der Alte.' Tilde nickt nur. Zu Aeußerungen ist keine Zeit. Nicht mal „au' kann sie schreien. Denn schon sagt eine ruhige, junge Männerstimme geschäfts mäßig: „Bitte, ja?' Totenstille. Aenne hält den Atem an. Mit der Rechten hält sie den Hörer, mit der Linke krallt sie sich an Tildes Arm. „Bitte —?!' Schon etwas energischer und mit einem leisen Unterton von Aerger kommt es von dem Apparat: „Hier Referendar Wellerl' Totenstille. Dann faßt sich Aenne Mut. Mit ver stellter, tiefgelegter, aber zitternder

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Page 7 of 8
Date: 30.09.1928
Physical description: 8
mit de», rechten. „Dann mußt Du in einen Turnverein ein treten.' . ^ . „Warum nicht gleich in einen Amateur- Boxklilbl' „Benjamin, im Ernst, wenn es so weiter geht, brauchst Du jedes Jahr einen neuen Frack.' „Heute werde ich mich zum ersten Mal in den Heuen stürzen.« . i „Der andere U auch schon beim Altirvdler. Llcht Mark hat er gebracht.' „Und es mar noch ein so gutes Stuck! ^„Warum wirst Du so dick! — Ueberhaupt — ein Dichter — und so dick!' „Adelheid, ich muß Dir etwas Richten.' ' >„So? — Aber gleich

ordentlich — und alles.' „Ich wollte ja in den Turnverein Friesen «intreten, Männerriege natürlich, und war vor gestern schon beim Türnwärt. Der hat mich ein paarmal von oben bis unten angeschaut, ist um mich herum gegangen und sagt« dann sehr wohlwollend, mit einem komischen Lächeln aus weinen Bauch deutend: ..Lieder Herr, lassen Sie sich erst mal irgendwo ein bif;chen den Zün der da abschleifen, und bann beehren Sie uns vielleicht wieder.' Ich bin gesenkten Hauptes da von gegangen. „Du hättest eben

schon früher anfangen sollen, vernünftigen Sport zu treiben.' „Schon recht — na. zunächst habe ich mal wie der einen passenden Frack, und ich werde dafür /orgen, das; ich diesen abtrage, ttebrigens, es ist so weit. Und Du mußt Dich auch umziehen. Gib ihn mir, bitte, heraus.' „Weißt Du, Heidchen. ich werde mir einen an dern Schneider suchen müssen.' „Warum?' „Der Frack kneift unter den Armen. Und über haupt — ich weiß nicht. In der vorigen Wache bei der legten Anprobe war alles so bequem

.' „Du wirst seitdem eben wieder dicker gewor den sein.' „Aber Heidchen!' „Heidchen hier, — Heidchen dg, — Du ißt zu viel!' „Sei lieb, mein Schatz. Sieh doch mal: er spannt ja geradezu über dem Nucken. Da sind doch deutlich Ouerfalten.' „Benjamin, wie ist das möglich? — Das ist ja auch der alte! Grete, laufen Sie gang fix zum Alttrödler. Der Frack — das ist — ein Irrtum! Bringen Sie ihn so fort zurück! Hier ist Geld! Geben Sie bis drei ßig Mark! — Aber den Frack bringen Sie wie der!' Meine Adelheid fiel

wird sich freuen, dachte ich. so im Handumdrehen mache ich Geschäfte. Und privat bekommt man mehr als beim Alttrödler. Ich gab dem Angestellten ein ordentliches Trinkgeld aus der Westentasche. „Nun sagen Sie dem Herrn, er könne >ich stellen.' Der Angestellte eilte in den Vorraum, — stürzte zurück in den Waschraum: „Der Herr ist nicht da!' „Ah, der ivird sich meiner Frau gleich vor stellen. Gehen Sie mal hin — zweiter Tisch links vor dem Podium. Er soll aber sofort wie der kommen.' Er stürzte fort, stürzte

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