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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 27.12.1936
Physical description: 8
nimmer.' Die beiden Freunde egrüßten sich herzlich. » » Rudi war vor 15 Tagen zu einem längeren Winterurlaub ins Paßhotel gekommen und hatte sich bald mit dem Franzi befreundet. Ihm gefiel das ruhige, nüchterne Wesen des jungen Skileh rers und hatte mit ihm schon manch zünftige Fahrt gemacht. Rudi war ein guter Fahrer und wettei ferte mit seinem neuen Freund in den kühnsten Temposchwüngen. Unweit vom Paßhotel bauten die Beiden jetzt in ihren Mußestunden eine Sprung schanze. Hei! Wenn die mal erst

aber zu, werdets auch Hunger habn. Diesmal ließen sichs die Jungen aber nicht zwei mal sagen. „Gib die Quetsche mal her', bat Rudi und nahm Franz die Harmonika ab. Traute Melodien alter Weihnachtslieder erklangen und man staunte über das vollendet schöne <vpiel des Gastes. Dann setzte er mit einem Male aus. Die Knaben brachen auf, von Frau Katherina noch reichlich mit Bäckereien, Aepfeln und Nüssen beschenkt. Resi begleitete die lustige Schar hinaus. „Aber Rudi, was ist denn mit dir los?' Der Franz trat dicht

. Franz und Rudi rissen Augen und Mund auf. Die blonde Grete trat ein. „Herr Förster, guten Abend und frohe Weih nachten. Aber Rudi — Franz — na, so guckt mich doch nicht so verdattert an. Ja, ich bins wirklich — aber gebt mir mal erst was Warmes zu trinken'. Keiner hatte mehr mit Gretes Kommen gerechnet. Rudi war der Erste, der sich vom Staunen erholte. „Grete, Mädel, wie kommst du denn so spät und ganz allein, bei diesem Wetter noch hierher?' Er faßte ihre kalten Hände und schaute ihr in die gro ßen

dich nur': knaben hafter Leichtsinn strahlte aus dem blauen Augen paar. „Ja, aber ... deine Eltern ... wissen...?' „Sind längst in den Federn und — wissen nichts. Ist ja auch nicht nötig.' „Na, hör aber mal...' Weiter kam er nicht, denn Grete steckte ihm eine Bäckerei in den Mund, so daß er schweigen mußte. Cr drückte ihre Hand so fest, daß sie ein leises „Au' nicht unterdrücken konnte. Er war toll vor Freude: so war sein Weih nachtstraum doch nicht ins Wasser gefallen. Ja die Gr?le. die ist eben ein Mädel

grönländischen Handel', aber was für einer! Schon vor langen Jahren war er der treue Begleiter des verstorbenen berühmten dänischen Polar- und Grönlandforscher Dr. Knud Rasmussen — und heute? Ja, heute ist er internationaler Re kordträger: der „Skipper', der die meisten Entdec kungsfahrten „nach oben' gemacht hat: 25 Mal ist er von Europa nach Thüle gesegelt und jedesmal hat er im Kamps gelegen mit dem Eis, den entsetz lichen Schneestürmen oder auch den Bären, die sich beutegierig an Schlittenfahrer

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 27.04.1937
Physical description: 6
in dem Augenblick in der Stadt an, wo der Präsident, von der Hand des Anarchisten Czolgsz getroffen, seinen Geist aufgab. Zum Dritten Mal hatte Robert Lincoln den Staatschef, zu dem er sich begeben wollte, als Opfer eines Attentats aufgefunden. Als der Hoch betagte eint Tages von dem Präsidenten Harding gebeten wurde, bei der Einweihung eines Denk mal» zu Ehren seines großen Vaters Abraham iLincoln zu erscheinen, sagte er zu einem Freund. >»Wenn man wüßte, wurde man mich nickt einla den! Es scheint fast

sämtliche modernen Verkehrsmittel — darunter zwei Nolls Noyce und ein Fluaz.'ug — zunutze macht, um sich seinen Verpflichtungen zu entziehen. Denn dieses ist bei weitem nicht das erste Mal. daß sich der „Prophet' gegen das irdische Eescv verrannen hat. Fast alle seine Delikte sind sinan- zieller Natur. Es werden Schadenersatzprozcue ge gen ihn geführt, und er steht nicht ein, rvesha.b er zahlen soll. Er streitet sich mit dem Arbeitsministe, riunì, weil er für feine angeblichen Angestellten

ist es ihm bis jetzt gelungen, einer Verhaftung zu ent gehen. Und es ist sehr zweifelhaft, oo der Ausgang dieses neuesten Abenteuers diesmal zugunsten der Polizei enden wird. StaaliiiZos, um se'ne Srau zu sehen Vor etwa sechs Jahren war der damals 2Sjäh- rige Amerikaner Arthur Loughhead zum ersten mal in England gewesen und hatte dort seine jetzi ge Frau Anna, kennengelernt. Durch den Tod sei» ner Mutter wurde er plötzlich nach Amerika zu rückgerufen, aber vor dem Abschied sagte «r noch: „Wenn ich einmal heirate

, bat es auch ihr Freude gemacht, in ein Stück Scho kolade hineinzubeißen. Aber diese Freude ist längst erstorben, der ständige Umgang mit dem süßen Zeuy hat ihr den Appetit genommen, für sie gibt es eine Freude weniger aus der Welt. „Sie dürfen so viel essen, wie Sie wollen', hatte der Chef am ersten Tag gesagt — und sie war über die Konfekt schalen hergefallen» hatte gegessen und gegessen. Zwei Tage lang. Dann war ihr mit einem Mal so eigentümlich.geworden und seit dieser Zeit

vor. Furchtbar wird ihr Dienst aber, wenn ein Schla ger grassiert, wenn täglich hundert Menschen das gleiche Chanson hören wollen. „Wien und der Wein' ist wirklich ein schöner Walzer, und der kleinen Verkäuferin hat er wirk lich sehr gut gefallen, als sie ihn das erste Mal hör te. Aber nun dröhnt es von den vier Wänden des Vorführungsraumes unaufhörlich, unaufhörlich' „Das muß ein Stück von Liebe sein...' und der Kunde sagt: „Ach, bitte nach einmal, es ist so schön!' und die Verkäuferin nimmt eine neue

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 16.12.1934
Physical description: 8
schickt die Stenotypistin hin aus, zieht noch einmal, zweimal an seiner Zigarre und verkündet dann Erika und Paul, die verdat tert in der Mitte des Zimmers stehen, folgendes Urteil: „Leugnen Sie nicht: Sie lieben sich beide, Sie lieben sich schon eine ganze Zeit. Dagegen will ich nichts sagen, durchaus nicht, im Gegenteil. Aber bei zwei Angestellten meines Hauses, die sozusagen Braut und Bräutigam sind, handelt es sich nicht mehr um eine rein private Angelegenheit. So et was wird dann — sagen wir mal

: halbamtlich. Und darum muß ich Sie beide vor folgende Ent scheidung stellen: Entweder in absehbarer Zeit hei raten, dann können Sie beide noch bis dahin blei ben. Oder Sie heiraten nicht, dann muß einer voi» Ihnen schnellstens gehen. Entscheidnngssrist bis morgen um die gleiche Zeit. Auf Wiedersehen!' Paul und Erika gehen an diesem Abend aus dem Paradies: Was soll nun werden? Sie be schließen, nicht gleich die Eltern damit zu über fallen, sondern erst mal in aller Ruhe dieses phan tastische Erlebnis

über Ihre Personalkenntnisse!' „Danke für die Anerkennung, lieber Kompag non!' erwidert Friedheuvel überlegen. „Schließ lich bearbeite ich ja die Personalangelegenheiten. Und was den ausgeregteren Teil Ihrer Morgen- ansprache anbelangt... Als Ihr seliger Vater noch mein Kompagnon war, hatten wir mal streng eingeführt: Liebe ist erwünscht, aber wer sich ver liebt, muß raus und soll heiraten. Wir waren so gar stolz darauf, aus unserem Hause recht viele Iiinge Ehen ins Leben zu schicken. Das ist schon lange her

, wenn man mal eine halbe Woche auf Einkaufs reisen ist! Sa einen Einfall zu haben, Herr Fried heuvel!' „Den schönsten Einfall kennen Sie noch gar nicht,' wirft Friedheuvel dazwischen. „Sie werden staunen. Ich habe nämlich noch ein Pärchen ent deckt, damit ist dann das halbe Hochzeitdutzend voll. Ich werde die beiden gleich mal herholen.' „Machen Sie kurzen Prozeß', entgegnete Ehmke scharf. „Mischen Sie sich nicht in solche Dinge!' „Von der Mitarbeiterin möchte ich mich aber aus keinen Fall

er. Ihr Geplauder beim Tee war so mizend. Das Hab ich mal wieder ver säumt. Nach c-er Ankunft in fàem Zimmer rief er sie an. Sie war sehr böse. Böse Ms.ihn, auf das schlecht« Wotà und die eirdlofo Sitzung. Si>b hatte fich so auf ihn gefreut, und aàs so nett vorbereitet. ,Mie lang sind Sie noch hier?' meint>s sie. „Nur bis Morgen früh. Mit dem erstwn Zvlg muß ick) wiàr zurück» Hab. àmr TeMà.' „Sie haben immer Termine', sagte ihre Siiimme. „Ihr ganzes Leben besticht nur >wch cnls Terminen und Sitzungen. Wann

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 24.12.1933
Physical description: 8
die Geschenke, die er den Kindern bringt. Gritt sragte, vb er aus der Stadt oder aus dem Himmel käme, mit einem Auto, oder wie? Als sie endlich eingeschlascn war. meinte die Mütter, das Kind habe wohl ein wenig Fieb:r vor Freude. Mitten'in der Nacht, wachte Gritt aus'.Es war das erste Mal in ihrem Leben, das; sie in der Nacht die Augen ausschlug und.wirklich wach war. Sie erwachte mit einem richtigen kleinen Schreck. Das Zimmer war dämmerig und kühl, der Wind bauschte die Vorhänge am ossene» Fenster

und um die Gardmen tänzelten. Die kalten Ostwinde, die von drüben über oen Hang strichen^ hatten ihre Tücken. Aber dann, wenn das kleine Kleckjel Schnee von der Hnnmelswärme aufgefressen war, — wie ein iscyaieryut, großer war es nicht mehr — ja, dann wollte er es wagen und sich von der lieben Sonne oen krummen Buckel so richtig schmoren lassen. Laim wollte er den Becher der Vergangenheit mal oroenttich >chlür,en. ll, er yatte sich ^cyon sein Platz ten ausgesucht! Hmren am Pferdestall, wo die »onne von iriih

. Mit keinem Edelmanns hätte er jetzt tau schen mögen. Nicht mal mit dem dem... mit dem ... na, wie hieß doch.der reiche Knaster schnell... ach. richtig, Rothschild! Nein auch mit dem nicht. Hahaha, auch wenn er im Auszuge lebte! Noch einmal .holte der Alte tief Atem, als wollte er sich zu dem langen Marsch ordentlich rüsten; denn für feine achtundsiebzig Jahre war es bis hinauf zum-Gewende immerhin ein schönes Stück- Weg. Dllnn. ftapfte er den, Fußweg entlang. . Bor zwöi'Äähren', in der Eryte, war èr 'da's letz

te Mal mit einem Fudet''Roggen den Feldweg hinuntergaloppiert. Und gerade hatte er die schüt zende Tenne erreicht, da prasselte der Regen her nieder. Aber er hatte es geschafft. Doch schon am anderen Tage hatte ihn die böse Krankheit auf das Lager geworfen. Schlimm hatte es um ihn gestan den, und mehr als einmal hatte der alte Sanitäts rat gebrammelt: „Engler, Engler!' und hatte mit dem erhobenen Finger gewarnt: „Keinen Speck/ keine Knödel, und um Himmelswillen keinen Korn!' Hahaha! Als ob eine alte

' ein paar Mal ijber den Durst zu nehmen. Auf dem Heimwege tritt ihnen dann je mand auf die Hand oder die Laternenpfähle stelle» sich gemeiner Weise in den Weg. Aber das wäre dann kein Wintersport, selbst wenn die Tempera tur unter Null ist. Und da? ist sie im „Goldenen Löwen' nie. sDer Wirt freut sich, wenn Sie sich davon überzeugen wollen!> Wintersport ist. wenn man ganz, ganz lang sam und unter stärkster Inanspruchnahme der Lungen auf lehr steilem Wege bis zur höchsten Höhe hinaufklettert

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Page 3 of 6
Date: 19.01.1934
Physical description: 6
in der Führerkabine. Dann nimmt er das Bord buch und geht zur Flugwache. Er reicht das Buch durch das Schiebefenster in das Arbeitszimmer des Flugdienstleiters und tritt in den Umkleide raum. Cr sucht einen Schliìssel aus der Hosentasche und öffnet das Spind. Dabei denkt er an seine Frau. Sie möchte im nächsten Monat ihre Eltern be suchen und braucht Fahrgeld. Man muß mit dem Radiohändler sprechen, er soll mal auf die Rate verzichten, denkt Brick. Erweckt schon in seinem dicken Ueberanzug. Dieser Schal muß mal

einem auch ein wenig dicht auf dem Schädel. Das ist alles nicht so schlimm. Aber es wird schon noch schlimmer kom men, es ist eben Winter mittlerweile, denkt Brick, was kann man da-schon anders erwarten I Und über dem Flußgebiet gibt es dann wirklichen Ne bel, bis hoch herauf Nebel! Erst fetzt das in ein zelnen Lappen an einem vorbei, dann sitzt man mit einem Mal mitten in der Waschküche. Brick hascht schnell noch.einen.Blick auf die Brücke, ganz ruhj' -- «à sechshundert Meter vom Flugplatz steht, westlich davon

er sich, er zieht also ordentliche Rechtecke, zwei Minuten nach Osten, zwei nach Norden, zwei nach Westen, zwei nach Süden. In jeder Graden taucht er mal in den Nebel herunter, in der Westrichtung sieht er Bäume unter sich, in der Südrichtung ein Stück Feld. Mensch, und wo ist die Stadt? Die kann jetzt nur weiter nach Osten liegen oder höher im Norden! Brick kippt die Maschine zweimal nach links und geht vier Minuten lang nach Norden, taucht und findet wieder nur Bäu me. Er braust zwei Minuten nach Süden

. Die- Leutchen sind ganz ruhig. Sie lächeln Prick sogar an. Weil sie eben nicht wissen, was gespielt wird, denkt Brick. Ma', tauchen, immer noch Häuser, aber-kleine Häuschen mit Vorgärten. Die hat man doch schon mal gesehen! Langsam ziehen, Dunnerkiel, ein Hchornstein. ist gerade noch gut gegangen. (Das könnte übrigens der Schornstein fein, der da kleine Was ein sogenannter Schatten ist, erklärte mir kürzlich ein nicht genannt sein wollender amerika nischer Detektiv, der sich auf vertraulicher Mission

Gärten in einer Pracht, wie sie kein ^uei>e5 Mal auf dieser Erde ist. Vorbei geht es am kaiser lichen Palast, in dem letzt britische Soldaten s,a'.ni' saniere»; aber der Blick streift das Pamverk nur fluchtig, denn Schlösser und Paläste gibt es in lu dici! unzählige — einmalig aber ist dieses Mcm,^ meiit, das da vor uns in leuchtendem Marmor aus steigt: Taj Mahall Diesem gewaltige Kunstwerk eines der milchig sten indischen Herrscher, des Schah Dichehan. iviird^: für seine Gattin, Mumtaz Mahal

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 23.05.1937
Physical description: 8
, einem Kame raden etwas Gutes anzutun. Uebrigens, wenn ich nichts dagegen hätte, würde er gern das Feld bett im gleichen Zimmer benutzen, das unter dem nach dem Meer hinweisenden Fenster stand. Wie wenig Gelegenheit gebe es für ihn, mal mit einem Kollegen Erfahrungen auszutauschen. So ließe es sich am besten machen. Ich willigte schließlich ein. Etwa gegen zehn Uhr abends betraten wir das Schlafzimmer zum zweitenmal, um uns schlafen zu legen. Erstaunt war ich nur etwas, wie der Hauptmann trotz des schönen

ihnen dann von meinem Feldbett aus eine schöne Lehre fürs Leben ge ben!' ^ , Entsetzt öffnete ich den Mund, ohne ein Wort sagen zu können. Welch eine Unverschämtheit! „Na. auf Wiedersehen, mein Lieber, und — gute Jagdl'^ fuhr Z. unbekümmert fort. „Hoffent lich kommen Sie den Schmugglern auf die Spur. Was mich anbetrifft, ich gehe jetzt erst mal schla fen. Kein Auge habe ich in der Nacht zugehabt. Uebrigens kann ja nun auch meine Frau mit den Kindern zurückkehren. — Leben Sie wohl. Har ding! Und vielen Dank

noch eine Weile im Garten ruhen zu lassen. Am selben Tage kam Pierrot, wir drehten am Spätnachmittag das große Ding, wurden geschnappt und auf der Stelle abtrans portiert. ^ „Meine Frau hat mich hier öfters besucht. Als sie zum ersten Mal kam, .sagte ich ihr, sie möge das Geld entweder sofort zur Bank tragen oder aber das Bündel in eine gut schliessende Blech büchse tun und weiterhin im Garten aufheben. Sie versprach auch, sich sofort um die Sache zu küm mern. „Ich schlief also ruhig, bis meine Frau

geworden. Da soll mal...' Während der letzten Eröffnungen hatte sich der Anwalt vergeblich bemüht, ein leises Lächeln zu unterdrücken: „Allerhand, da sind Sie ja an eine noch Gerissenere geraten.' Delemanche aber verstand keinen Spaß: „Was meinen Sie damit?' fragte er drohend. Der Anwalt begütigte: „Ich werde also jeden falls die Leutchen beobachten lassen. Der Polizei angeben können Sie sie ja doch nicht. Bleibt also die Scheidung. Ich werde Prunier hinschicken, auf ihn kann man sich verlassen

. Es wird sich schon sicher etwas gegen Ihre Frau Gemahlin finden lassen. Wenn aber ein Scheidungsgrund, den man vor Gericht geltend machen könnte, bis dato nicht besteht, wird Prunier schon mit seinem Hilfspersonal dafür sorgen, daß ein solcher in eini gen Wochen vorliegt. Diesbezüglich können Sie beruhigt sein. Prunier hat um sich eine Garde von liebenswürdigen jungen Mitarbeitern und Angestellten.' .Der Anwalt lächelte zum zweiten Mal verhal (àe Dame unc! junge ^eute« Skizze von Christine Holstein. Handelte

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 07.03.1937
Physical description: 8
sich ja bei ihr erkundi gen lassen, wie angenehm die Zeit in Zelle Nr. 1» mrgeht.' Pelissier staunte. „Zelle Nr. 10? Hier?' — „Aber nein', sagte Sedileaer, „Zelle Nr. 10 be findet sich in der Mausefalle und der Beamte heißt Lallet/' „Ach so', sagte Pelissier, „in der Mausefalle'. Und als er das nächste Mal den Besuch seiner Frau Christiane empfing, in der Santee versteht sich, Gegenwart von zwei Wachbeamten und hint:r Gittern, da gelang es ihm, seiner Cri-Cri zuzuflü stern: „Mausefalle. Monsieur Ballet'. Christiane

Trnmpf bleibt. Oer „G otha' für Oollarprin zessinnen Ein kurioser Klmanach fügsamen Ö'bhnt von Monsieur Ballet in Zelle ì io der Mausefalle. Es hat zwar fünftausend Francs gekostet, aver es hat sich gelohnt. Denn Christiane hat sehr genau die Oertiichkeit studiert, dcn dem einzigen Gittertor, das es zu überwin- à gibt, einen Wachsabdruck vom Schloß genom men, ihren Vetter Guichard beauftragt, einen Müsse! zu machen, Mal für Mal ihrem Gatten Geld beigesteckt, das er in der Watte der gepolster ten

die Heroine des ersten Aktes an die Rampe rief, trug man ihre Leiche durch den Bühneneingang davon. Europas Adel unker amerikanischer Lupe — Hän de weg von französischen Grasen! — Z!ur die englischen Lords sind „richtig'. — Die „harmo nische' Amerikanerin In New Aork erscheint ein Kalender, aus dem reiche Amerikanerinnen entneh neu können, welch? europäischen 'Aristokraten sür sk> oder ihre Töch ter als Partie in Frage konnimi. Dieser vor we nigen Tagen zum à Mal aufgelegte kuriose Leitfaden

die Weihe zu geben. Das ist auch im Augenblick noch so: deshalb findet in den Finanzkreisen New Aorks, Chicagos, Phila delphias und Washingtons keine Publikation nachhaltigeres Interesse als der jährlich erschei nende „Gotha für Amerika', der in-diesem Jahr zum 40. Mal erschienen ist. Dieser kuriose Alma- nach trägt offiziell einen ebenso langatmigen wie bezeichnenden Titel: „Ausführliche Liste aller Amerikanerinnen, die Ausländer von Rang und Titel geheiratet haben, mit ihren Bildern und Wappen

und schmal. Es schrie nicht, es össnete die Augen nicht. Es war ein sonderbares Kind, lind doch entwickelte sich das kleine Lebewesen, dem man nur ein paar Stunden gegeben halte, recht gilt. Nur blieb Maria Akerblom ein wenig absonderlich. Mit 5 Jahren verfiel das Mädchen zum ersten Mal in Krämpfe. Die Krämpfe ver schwanden später, aber Maria Akerbloin begann vollkommen grundlos, einsach sinnlos zn lügen oder jedenfalls Dinge zu behaupten, die sich anf den ersten Blick als Unwahrheit.'.! erwiesen

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 12.12.1937
Physical description: 8
sollte: und ihn, Billy, Henry, John Jones Ne der Höllenhund verschlingen, wenn er nicht rgon mit bei der Partie sein würde! Aufatmend ließ er sein Opfer los, und Harry z sich scheu in die Ecke mit den Handtüchern zu- . Es wurde auch höchste Zeit, daß der Schaum mnterkam. Er kannte seinen jungen Freund versuchte, ihn behutsam auf ein anderes The- zu bringen: er stellte ihm vor, daß zumal im ient die Phantasie auch dem stärksten Mann mal einen Streich spielen kann. Geschickt, wenn- ich nicht ganz angebracht, flocht

vor dem Christfest 1922 traten sie zu mir und verlangten, ich sollte mit ihnen über das Eis nach Sibirien saufen. „Und Knigth? fragte ich. Sie schwiegen. Ich sagte: „Geht nur über das Eis. Ich bleibe.' — „Ja', sagten sie und lachten vor Verlegenheit. Dann brachen sie auf. Die Tränen scheinen im Wrangelland gefroren. Ich ging nun selbst auf die Jagd, brachte auch mana)mal Eiderdaunen heim, milder als der Schneefall in den einsamen Tagen, in denen ich William bettete, auf daß er besser lag. Wenn es nichts mehr

und streitsüchtig war sie nun ein mal ausgefallen. Und all das ward jetzt mit dem Sanft-Hunde seelischen im Schweigen der lilaschwarzen Nacht zusammengepustet! — Ja, sehen Sie, so ist es seinerzeit gekommen, das; die Dackel so gescheit sind wie die Menschen und dabei doch so lieb geblieben sind wie die Hunde. Und wenn wir als Menschenkinder und Gottes Ebenbilder uns einmal wie jetzt Zeit nehmen und uns ganz ruhig vor einem Dackel hinsetzen — immer vorausgesetzt, daß dies Urvieh dann auch wirklich sitzen bleibt

die àiid chule des italienischen „Dante-Hauses', das uul Strebsamen viele Möglichkeiten kostenlos bis» t^et und auch sortlaufend zu Kursen und besonderen Veranstaltungen aller Art in seinen schönen Näu« men, die auch eine italienische Bibliothek beher« bergen, einlädt. ^ ^ Ein anderes Mal unterhalten wir uns mit d°m Schaffner der Straßenbahn, die uns nach Ariana, am Rande der Stadt, bringt, wo das italienische Waisenhaus m einem sehr großen Gebäude unter gebracht ist. Dieser Schaffner spricht

von seinem Bruder, der als Freiwilliger in Abessinien war und letzt von Italien zurückgekommen ist. Auf un sere Frage, wann er denn selber das letzte Mal in Roma gewesen sei, antwortet er lachend: „Ue- berhaupt noch nie! Ich bin hier geboren. Aber ich will bestimmt mal hinüber. Wenn ich mich dann auf die Reife mache, so nur im Flugzeug — das braucht nämlich von Tunis nach Roma nur d^ei Stunden.' (Fortsetiung folgte

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Page 3 of 8
Date: 01.11.1936
Physical description: 8
spielen und entspre chende Spesen verlangen oder unsere Kenntnisse für gutes Elfenbein verkaufen. Das war eine ruhi ge, runde Sache mit den allerbesten Aussichten. Mal rechnen. Also ein Elfenbeinzahn — hm. „Sag mal, Tatter, wieviel bringt eigentlich so ein Elfen beinzahn?' Tatter blieb einen Augenblick stehen und dachte scharf nach. „Ein Elfenbeinzahn — sagen wir mal 20 Kilogramm schwer — tostet immerhin seine... Tja, genau kann ich. das wirklich auch nicht sagen. Aber immerhin, so viel bringt

an mir vorbei. Es waren genau fünfzehn Stöße. Aber plötzlich — beim sechsten hörte Tatter auf. Ich vernahm ein aufgeregtes Palaver draußen — anscheinend woll te der Häuptling irgend etwas vom Meister. Dann hörte ich die Stimme des Dolmetschers, der sagte: „Er sagt, er will auch mal in den Korb stechen.' Mir wurde kalt und heiß. Das Palaver draußen ging weiter. Ich konnte leider nicht alles verstehen. Aber ich merkte, daß Tatter Sieger blieb. Dann die Stöße, die jetzt kamen, waren wieder genau berechnet

fröhlich trällernd zu dein Kind und sang ein Lied. „Was mache ich, Mümmchen?' „Du gurgelst, Papa.' „Unsinn! Ich singe.' „Es klang aber, als ob du gurgeltest, Papa.' „Nein. Ich sang. Kennst du das Lied?' „Das so klang wie Gurgeln?' „Ja. Ich sehe schon — du erräst es nie — es war „Häuschen, klein.' Du kennst doch das Lied, du kannst es doch auch singen?' „Ja, Papa.' ' „Sieh mal, Mümmchen, wie schön das nun wäre, wenn du das Lied nicht mehr allein singen müß test, sondern du hättest noch Musik

war noch Raum zwischen Kopf und First. „Karl', sagte Bosse, „wie lange schon?' „Ich weiß nicht!' antwortete Günther. Still rechnete er: sechs, sieben Stunden. „Karl, wir kommen nicht mehr raus!' sagte Basse. „Quatsch, August! Die Kamxraden...' „Glaubst du, Karl?' „Menscy! Klar!' Schweigen! Sprechen fiel schwer... „Sag mal, Karl, — wie ist das mit Gott? —' ' fragte Bosse aus der Finsternis. Minuten vergingen. „Ich weiß nicht', sagte Günther stockend. „Ich habe noch nicht darüber nachgedacht

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Page 3 of 8
Date: 08.05.1938
Physical description: 8
nichts geschehen konnte. Ach, Martin, dachte die Frau, manch-! mal machst du mir richtig Kummer. Wie kann ein Mann, wie kann ein Mensch! in deiner Stellung sich durch solche Klei nigkeiten immer so rasch aus der Fas sung bringen lassen? Es ist das alles doch diese Aufregung nicht wert! Und du weißt es ja auch, und du schämst dich! nachher, ich habe das oft genug gemerkt.! Wie viel netter könnte alles sein, wenn! du dir nicht immer so nachgeben, wenn du dich nur ein bißchen mehr in der Ge walt haben wolltest

! Das also dachte sie — es war ja nicht das erste Mal, daß sie so schweigsam nebeneinander saßen, und ganz gewiß würde es nicht das letzte Mal sein. Er änderte sich nicht mehr, damit mußte man sich nun langsam abfinden. Sie wandte ihr schönes, klares Antlitz dem Manne zu, traurig noch und doch schon mit einer leisen Hoffnung, einer schüchternen Erwartung. Würde er nicht endlich dieses gräßliche Schweigen bre chen? Ein paar Worte sagen, einige wenige Worte nur? Etwa so: daß es ihm leid tue, das vorhin

und anderes darin als nur Zorn und Trotz und Starrsinn: eine sehr große Müdig keit. die es schlaff machte und oerzagt. Sicher hat er wieder geschäftlichen Ärger gehabt, überlegte sie. Und es ist ja auch nicht leicht, ich verstehe das gut,! so viel Verantwortung und immer mal einen bösen Rückschlag, ein Verlustge schäft. Ihr weiß das ja, und ich will auch nicht ungerecht sein. Aber immer hin— Sie blickte durch das Fenster. Da war, an einem Uhrmacherladen, eine Reklame-! uhr, schnell kam sie näher, schon

alles wieder in Ordnung. Aber es geschah nichts von dem, was sie erwartet hatte. Der Mann an ihrer Seite brummte nicht, wie Bären das tun, er lächelte auch nicht, und seine Hand antwortete nicht aus die heimliche Lieb kosung der Frau. „Martin', bat sie zum zweiten Mal? und nun schon dringlicher. „Sei doch nicht so starrsinnig! Du siehst ja, daß ich be reit bin nachzugeben — mehr kannst du doch nicht erwarten, nun sei doch wieder nett!' Keine Antwort, kein Lächeln Sie starrte ihn an, aufgeregt, oer wirrt. Er sah

so... so seltsam aus, als ginge das alles ihn gar nichts mehr an. Plötzlich siel ihr eine Angst, eine große, furchtbare Angst kalt und drosselnd auf die Seele. Er., er war ja tot? „Martin!' schrie sie. Und noch ein mal: „Martin!' Im selben Augenblick kam der Wagen, sanft, ohne Ruck, zum Stehen. Der Fahrer sprang heraus, öffnete mit ge wohnter Bewegung den Schlag. Er sah in ein verzerrtes, bebendes Antlitz, aus dessen schreckhaft aufgerissenen Augen groß schweren Tränen über die Wangen rollten

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Page 7 of 8
Date: 14.02.1932
Physical description: 8
« aus Flensburg, freute sich mie ein Stint. Ich sag Hm: „Daß Sie mir keine Dummheiten machen! Hier unten gibts das verteufelte Dofhiwara. Die kleinen Japanerinnen da sind gar nicht mal zu verachten. Nehmen Sie sich in acht. Bebde!' Er lacht nur und geht mit dem Steuermann an Land. Drei Tage später kommt eins Nach richt aus Hongkong. Es war wieder mal mulmig, die China-Kulis mochten so was AehiUiches wie Revolution. Äch bin ja gewiß teine Bangbüx, aber als ich hörte, daß da rich tig geschossen W-urde, wartete

ich lieber Draht befehl von der Reederei ab, eh ich Volldampf gab. „Warten', hieß es im Antworttelegranun. Zwei Wochen zu lange für Klas Fedde aus Flensburg. Ich Habs gewußt, daß er keine Nacht an Bord war, aber er machte den pünkt lichsten Dienst. Na, wir alle sind ja mal iung gewesen . . . Na. zehn Tage sind kaum uni. da fehlt Klas Fedde beim Appell. Der Steuermann zuckt die Achseln. Am nächsten Morgen kriege ich es mit der Angst und Hetze den Ersten und den Steuermann an Land. Sie kommen

gegen Mitternacht zurück — keine Spur. Am nächsten Morgen geht irgendwas Rn- mvriges auf dem Deck vor. ich raus — gerade seh ich noch ein japanisches Fischerboot ab stoßen. Die Wache macht 'n blödes Gesicht. Nein, nichts, sie hätten nur den Kerl, der so früh mit Seide handeln wollte, von Deck ge schmissen. Als ich wieder in die Koje pendle, glaube ich beim Steuermann Unruhe zu hören --> frage. „Ach', sagte eine verschlafene Stimme, „ich bm mal bloß aus der Koje gepurzelt . . .' Mittags geh ich zum Konsul

'n paar vernünftige Kerle. Es ging nicht anders. Wir hätten niemals Klas Fedde heil nach Europa gekriegt. - Passen Sie mal ganz genau auf: Der Junge, der Klas. blieb und blieb ver schwunden. Wir haben ihn gesucht, und rich tig finde ich ihn im Hoshiwara. 5?min ich da- Dr, wenn unter all den dürren Japcmefmnen eine herrliche kleine Piqipe ist. mit Porzellan händen und Augen wie gemalt? Sie hatte >ie Laute und zirpte wie Limonade so süß daß einem erwachsenen Mann ganz schwummrig werden konnte

. In die verguckte sich der Jung — unglückseligerweise sie sich auch in ihn; aber sie war noch ganz furchtbar jung und sollte irgend einem alten japanischen Finanzier ein mal für ein Vermögen verkaust werden, wie es init mittellosen Schönen dort ja üblich ist. Man bewachte sie strengstens vor jedem Zu griff. stellte sie aber gern als Reklamefigur aus . . . Er hat sich auch irgendwo im Teehaus ver steckt, wurde mit der Iasminduftenden. so heißt sie, erwischt — und was tun die Kerle mit einem Dritten Offizier

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Page 4 of 6
Date: 17.06.1937
Physical description: 6
, wenn er auch noch Tages keine Geltung mehr habe» würde. Für ihn mußte ein für alle Mal feststehen, daß das Werk, das der Schauspieler auf der Bühne schafft, seiner Natur nach vergänglich und nicht zu verewigen ist, daß der Eindruck, er mag nach so stark gewe sen sein, vergeht und spätestens mit den Zuschau- ern endgültig stirbt, daß der Ruhm des größten Schauspielers verbleichen muß, sobald seine leben dige Gestalt nicht mehr das Publikum fesselt. Er hinterläßt eben nicht, wie Dichter, Mnsiker nnd bildende Künstler

, daß Jean Harlow mit 16 Jahren zum ersten Mal heiratete und mit 17 Jahren zu filmen begann. So früh wie sie en dete, so früh hat sie zu leben und zu arbeiten be gonnen — auch hierin ist sie ganz hollywoodisch gewesen. Sie gehörte zu den wenigen Glücklichen, die es im Grunde nicht nötig hatten, zu arbeiten oder gar zu filmen, sie stammt aus begütertem Hause — ihr bürgerlicher Name mar Harlean Carpen- tier und sie wurde in Canfas City geboren — und bei einem zufälligen Besuch in Hollywood begann

kurzer Zeit das zweite Mal, daß historische Schmuckstücke im Film ihre „Rolle' spielen. Die englische Kö nigsfamilie hat kostbaren echten Familienschmuck als Leihgabe gegeben, als man jetzt das Leben der Königin Victoria verfilmte. Auch die Schauspiele rin, die die junge Königin Victoria darstellt, durfte den echten Schmuck tragen, den die Zeitgenossen am Hals der wirklichen Königin gesehen hatten. Historische Kostüme hat man auf das Genaueste kopiert für den Film, wenn man aber die Gele genheit

, in denen ein Film des „platinblonden Vamp' gezeigt wurde, die viel, leicht, vielleicht... Jedenfalls war sie ein Jahr später zum dritten Mal verheiratet. Auch diese Che endete nach knapp einein Jahr, und noch jetzt, während sie erkrankt war und William Powell, der Partner ihrer letzten Filme, sie täglich besuch, te, ja, als einziger ins Krankenzimmer hineinge lassen wurde, bereitete man sich in Her Kolonie daraus vor, daß Jean zum vierten Mal das Glii^k der Ehe versuchen werde. Sie war exzentrisch

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Page 3 of 6
Date: 22.02.1937
Physical description: 6
eine Sprache, wie wir sie im Verlaufe von achtzehn Ihren bolschewistischer Revolution tausend» und I',tausendmal gehört hatten: «r sprach von sp'talisten. welche die Arbeiter unterdrücken und ^beuten, während bei uns der Arbeiter voller Kleiner Betriebe und seiner Freikeit sei — ? Konzentrationslager zu sitzen fugte er mit ^ spöttischen Lächeln hinzu. langen Rede kurzer Sinn war: Her mit ^ Monatslohn! Wir sollten also wiederum — war schon das dritte Mal in einem Jahre — M Monat umsonst arbeiten. Was blieb

einer Gerichtsverhandlung war selbstverständlich keine Rede. Nicht ein einzige» Mal wurden wir zum Verhör gerufen. Wir wurden abgeurteilt, ohne daß wir ein einzige» Wort zu unserer Verteidi gung sprechen durften! Erst hier im Lager wurde mir mitgeteilt, daß ich wegen Sabotage und Kon terrevolution zu fünf Jahren Zwangsarbeit ver urteilt worden fei. Mit anderen Worten: Die Sowjetmacht hat auch mich auf fünf volle Jahre als Arbeitskraft gedungen, ohne etwas für meine Arbeit zu zahlen!' Der Mann schwieg. Darauf

er doch immer nur auf die passende Ge» legenheit, um über den herzufallen, der schon glaubt, ihm restlos vertrauen zu können — es Ist eben zwar nicht schwer, die Tiere zu lieben, um so schwerer und gefahrbringender aber, an sie zu glauben... Am wenigsten darf man dem Tiger trauen in der Zeit, in der die Tigerin „heiß' Ist, was vier oder fünf Mal im Jahr der Fall ist; dann ist der männliche Tiger eiferstichtig und unberechenbarer noch als sonst. Den Tieren, die sich nur wenia rühren und scheinbar schier

eines Raubtieres nie. auch vom erfahrensten Dresseur nicht — das hat Trubka soeben in Paris wieder erfahren müssen. Sie kommt und geht. In Australien ;eiqt sich im Victoria-See ein selt sames Phänomen. Cine Hnsel, die zum ersten Mal im Jahre I8.ZK gesichtet wurde, versank inzwischen und ist nun bereits zum vierten Mal wieder auf getaucht. Praktische Schreibmaschine? Ein ungarischer Erfinder hat eine 5chreibma- ichine konstruiert, bei der die Hände auf den Buch' stabontalten bleil'en können und alle Umschaltun

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Page 3 of 6
Date: 12.09.1935
Physical description: 6
! Und diese köstliche probe einer echt Schèffelschen Wortdeutung Mßt: loch jenen Tages ward im Wald bei Suessulae ersten Mal., seit daß die Welt geschaffen stand «in Held von einem andern Helden — angepumpt IDer gleiche Stoff kehrt bei Georg Bötticher ^ den „Alfanzereien' wieder im Liede von iPump, auf Pumpenstein', wo von einem Ritter Ind dessen Lieblingsbeschäftigung erzählt wird: Der Ritter Pump auf Pumpenstein Silvesters saß im Krug beim Wein Und sog wie eine Biene. Herr Wirt vor seiner Tafel stand

, ! Besaufen kann fichs nie! ' ^ > Ritter Pump von Pumpenstein endet am Gal» zen, nachdem er noch vorher es v«rschmäht, «in làs buckliges Weib zu heiraten: Der edle. Pumpensteiner Alsbald am Dreibein hing... Nit lang, in Wald und Rain er Wild an zu spuken fing. Schon manchen tat dort äffen Der tote Rittersmann — ' ^ Sollst du ihn nachts mal treffen: Vorsicht! er pumpt dich an! Ein Dichter über sich selbst , Wenn Dichter über sich selbst etwas sagen sol ile», so tun sie entweder sehr bescheiden und Hof

zur Seite. Max Äeiahardt und die WmkunA Es ist nicht das erste Mal, daß sich Reinhardt am Film versucht — und es ist auch nicht das erste Mal, daß er zu diesem Zweck nach Hollywood ge kommen ist. Doch waren die früheren Versuche weder in Deutschland, noch an der pazifischen Küste vom Glück begünstigt. Auch Reinhardt erste Berührung mit dem Film hatte den „Sommernachtstraum' zum Gegenstand. Nach seinem riesigen Bühnenerfolg mit Shakes peares lieblichster Komödie hatte ihn der damals allerdings

seine Mahlzeiten an der Tafel vom „Englischen Hof' einzunehmen. Nur höchst selten beteiligte er sich hierbei an dem Gespräch der übrigen Gäste. Es fiel aber auf, daß er jedesmal sofort nach dem Hinsetzen seinen Beutel'zog, einen Taler heraus nahm, ihn neben seinen Teller legte und am Schluß des Mittagsmals wieder einsteckte. Endlich nach dem Grund gefragt, meinte er bissig: „Den Taler habe ich für den bestimmt, der während des Essens auch mal ein vernünftiges Wort sagt. Aber in den vielen Jahren, seitdem

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Page 3 of 6
Date: 13.10.1940
Physical description: 6
eines Kandidaten, der bei ihm Examen machen wollte. Ungehalten aber fuhr ihn der Geheimrat an. „Sie wollen die Prüfung bestehen? Wann haben Sie denn gearbeitet ? Jedes mal, wenn ich zum Fenster hinaussehe, schlendern Sie draußen müßig herum.' „Ja, es ist merkwürdig', gab der junge Mann mit unschuldig-erstanmtem Gesicht zurück, „und jedesmal. Herr Geheimrat, wenn ich an Ihrem Hause vorbeikomme, sehe ich Sie zum Fenster herauslehnen.' Die Anlworl Sie saßen im Halbdunkel im Winter garten. Er war fehr schüchtern

, wo man die Neuzeit beginnen las sen soll: mit der Erfindung des Buchd'ruk- kes, mit der Entdeckung Amerikas, mit der Reformation oder mit einem anderen großen Ereignis?' Mit ernstem Lächeln erwiderte der Ge lehrte: „Lieber Freund, die wirkliche Ge schichte kennt solche Trennungslinien ebenso wenig, wie der Himmel etwas von Meridianen weiß!' Der Wegweiser Ein Mann mit amtlicher Miene nähert sich einem Haus. „Sag mal Junge kannst Du mir sa gen, wo Herr Dupont wohnt?' „Aber natürlich, kommen Sie nur mit!' Beide

an. Jetzt auch wieder, sieh doch mal!' Peter blickte hinüber, und in diesem Augenblick wandte Gärtner den Blick und sah verlegen auf die Getränkekar:e. Peter lächelte. Diese Begegnung war et was komisch. Er hatte Edith schon viel ron seinem Freund Gärtner erzäh'! und wußte, daß es aus Edith Einoruck ge macht hatte. Zwar hatte sie niemals einen direkten Wunsch geäußert, aoer es war ihr manchmal leicht anzumerken ge- we^n. daß sie Gärtner ger.^ kennnen- gelernt hätte. Nun hatte er es eingerich tet. >.,i>d es stellte

eine ältere Person und keine dumme Gans! UnÄ daß Sie mich eine volle Stunde im Kaffehaus sitzen und' den Kaffee rühren ließen, das war eine Gemeinheit! Das nrußte Ihne ni sagen die Dame aus der Morgenzeitung.' „Entschuldige', sagte Peter, „ich muß ihn jetzt mal begrüßen'. ^Sie sah Peter hinübergehen, dem Freund die Hand reichen und Platz neh men. Jetzt sprachen sie gewiß von ihr. Edith ergriff verlegen eine Zeitung, Am Tisch drüben hatte Gärtner das Gespräch von selbst auf Edith gelenkt. „Ich werd

haben.' „Interessant!' schmunzelte Peter. Das heiszt — versteht mich recht, „sunr Gärtner ein wenig verlegen fort, „ich finde die Dame hüb'ch, sehr hübsch sogar. aber ' Er stockte, und Peter müßte üin ermuntern, fortzufahren. „Ich möchte nicht unhöflich sein. Ich kann mich ja täuschen. Du kennst sie sicher besser. ..Allerdings', lachte Peter, „sie ist meine Kusine Edith. „Mach keinen Un sinn!' sagte er erschrocken, „Deine Kusine, von der dlt mir schon so viel erzählt hast. daß ich dich längst mal bitten

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Page 3 of 8
Date: 27.09.1936
Physical description: 8
daß er durch das Tor der flachen Halle ist „nd die Werkbankreihen an den Fenstern über- Meii kann, vor denen fast die ganze Belegschaft Lude in Truppen beieinander stehen.... da M es ihn an: Morgen, Opa Petersen!' 'Morgen!' macht er zurück und bleibt einen Auaenblick überrasch stehen. Heute sind sie ja alle vor ihm aufgestanden! Was is denn nun I^Opa Petersen weih sehr gut, was heute los ist. IMer warum soll er nicht mal ein bißchen schau- Ilmelern? Und er ist auch wirklich überrascht, Ideiin

, ein Lachen. Es will gar nicht aufhören. IIer Meister spricht ein paar Worte. Viel hat er Inicht zu sagen. Sie in der Bude haben ja alles Iziisammen erlebt., Sie kennen sich und wissen, Iws sie voneinander zu halten haben. I „Nun mach mal die Augen zu und dann wieder I Petersen blinzelt. Ms er die Augen wieder Mnet, steht ein großes Ölgemälde vor ihm. Und lauf dem Bild ist er selber, wie er am Schraubstock Isieht,ein Bein nach hinten, das andere nach vorne Igestreckt, und den Körper kraftvoll vorwärts

IM aber nicht, im Vorbeigehen an der Abstech- Idank einen dreibeinigen Schemel mitzubringen. I.Wa, Petersen, alter Knochen — jetzt häß du dein Ivlerzig Jahr!' Damit schiebt er sich den Schemel Iw ers Gefäß und zieht Petersen in den weichen „Heut wird nix gemacht!' I. «Nee, Hermann, kein Schlag!' - Und als Peter- Ilm das weitausgestreckte Bein des Kameraden »beguckt, fällt ihm ein, daß dieser während des Mösn Krieges einmal zu ihm gesagt hat: „Warum IM du nit dat Vierzigjährige feiern? Die schlechte W geht auch mal

an dabei. Dann gehen ihnen noch einmal die langen Jahre durch den Kopf. Manchen Krach und manchen Spaß haben sie gehabt. Wo ist die Zeit ge blieben? Nun wird es so langsam Feierabend. Ihre Schicht ist bald um... Und eine Schicht muß auch einmal um sein. Man kann nicht ewig Leben haben. Und die Jun gen da, die jetzt drüben noch die Maschinen bän digen, werden auch mal drankommen... Petersens Augen sind ein wenig gewässert. Cr sieht so verschwommen. Sieht jetzt an den Maschi nen die früheren Kameraden

erhebt sich vom Schemel: „Wollen wir nicht mal rund gehen?' Da stehen auch die andern auf, nehimn Peter sen in die Mitte und gehen die Bankreihe hinun ter. Sie sprechen mit den Kameraden, lachen mit ihnen und schlendern weiter. In der Formerei stampfen sie einen Kasten und bringen ihn nach der Gießerei rül-er, um ihn dort eingehändig mit flüssigem Eisen zu vergießen. Sie schlagen auch den Kasten auf und überzeugen sich vom einwandfreien Guß. Es hat geklappt. Sie können es noch! — In der Schlägerei

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Page 3 of 6
Date: 18.05.1941
Physical description: 6
in Sperr feuer und Gefangenschaft geraten und erst nach Monaten mit dem letzten Ge- fangenenkchub aus dem unbesetzten Frank« reich nach Hause gekommen war. Anni strelchelt seinen leeren Aermel, und Harm Koch ein hiuterhAtiaer Zreuud Heitere Geschichte von Kurt H. Kauffmann wird immer stiller. Erst um Mitternacht gehen die beiden Freunde nach Hause. „Hein, du hast deine Brücke genommen, und ich Hab ie nur gehalten. Mach mal den kleinen Umweg Über meinen yäterliKen Hofi' He n folgt noch verwundert

über dem riesigen See im Angesicht der Alpen liegt. Hier wurden die Schlußbilder geprobt. Als wir dann beide heimgingen, sagte mein Freund: „Das ist ja sein, altes Haus, daß du wieder da bist. Nun kannst à mir aber auch wirklich mal den Sà- gèbock machen. Am besten kommst du gleich Morgen'. „Morgen, weißt du', erwiderte ich, morgen habe ich noch keine Zeit. Aber ich mache ihn dir bestimmt ' „Bestimmt nicht... bestimmt nie!' vollendete ich insgeheim den Satz. Mich so nasführen zu lassen und dafür

einer jahrzehntelangen Ervrobung aus gezeichnete Erfolge ermöglicht. Dem Pro blem der Magenleiden kommt beson dere Bedeutung zu, da die Zahl der Er krankungen groß ist und der entsprechen de Ausfall an Arbeitskräften nach Mög lichkeit vermieden werde» muß. Wo da» italienische Heer an der griechischen Aron« sich Siege»t»àre»» erwarb: Monte Soiico und dee Engpatz von Dragati. Das Arcmicìinest / A'W izze tà Lson mpenhsusen „Sii— Sii — Sii!' Eine feiner Ton. ein dünnes Stimmchen. Wo kommt es her? Mal klingt es rechts

mal links. Jetzt aus endloser Weite, jetzt ganz nahe. Dann von oben, nun wieder von unten her, als kämen die Töne aus der Tiefe schwellender Moospolster oder vom Grunde des blasenwerfenden Kolks. Hoch von Zenith fahren leuchtende Strahlen über das nordliche Hochmoor, und die braungrünen Polster liegen im Sonnenglanz. Verkrüppeltes Zwergwei- dengebüsch, winziges Birkengestrüpp kriecht struppig und grau zu Gruppen zusammen. Weiter zum Moosmoortümpel hin stehen die Lachen graubraun und grun gibt

Angriffsspiel der an sich schwächeren Mannschaft abrollte, faß Ani ta bzw. Hedwig interessiert auf ihrem Platz. „Was war denn das für eine ge heime Botschaft?' fragte ihr Bruder. „Nichts Besonders: Dora und Willy wollen mich nachher treffen'. „Sind sie denn hier?' Eine Antwort blieb aus, denn eben fiel das erste Tor. und ein ohrenbtäubender Lärm scholl über den Platz. „Die Jungen? machen sich', setzte er hinzu, „sieh dir mal den Rechtaußen an —' „Ich sehe', versetzte die Braune. In ihrer Tasche knisterte

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Page 3 of 6
Date: 17.12.1939
Physical description: 6
über der .<iitze der Lippen fühlte und noch ein mal den 'ssien ?^u't des Aplels. Hauch von ^.indlieit und Heimat, in 'sich auf- nalim. So kam es, daß ein Apfel in der run-/ ligen, müden Hand einer alten Frau ei nem Manne von schwerem Leiden doch noch ?' einem gulen und sanften Ster ben half. Ueber Akienstaub sollten die zuletzt spot ten, deren Schmutz in den Akten behan delt werden mußte. » Das Unrecht triumphiert, wenn Wahr heit und Recht nicht dieselben Wegweiser haben. Es gibt ein Wort

, was so hinknallt, überhaupt keinen Platz ha ben!' „Ja, aber was soll denn in dem Klei derschrank drinstecken! Doch natürlich Klei der! Aber die können doch selbstverständ lich niemals so Hinknallen!' „Weißt du, ich will ja nichts gesagt haben, es ist ja auch ein dummer Blöd sinn, aber es klang doch wohl eigentlich fast so, als wenn das ein Mensch gewesen wäre, der da hinschlug!' „Ein Mensch? Wie kommt denn ein Mensch in den Kleiderschrank? Und hast du schon mal einen Menschen gesehen der so steif

ist, daß er hinhaut wie ein Stock?' „Na, zum Beispiel, wenn er nun ohn mächtig ist! Ich weis nicht, ich weiß nicht! Ob wir dich nicht vielleicht mal lieber—?' „Die Schranktür ausmachen? Ausge schlossen! Junge, Junge! Das wäre'in glatter Einbruch! Geh mir noch weg mit deinem Kerl im Schrank! Los! Wir müssen weiter!' Sie rissen sich muß sagen: die Sache bedrückte ihn auch weiterhin, als sie schon wieder ihres We ges fuhren. „Weißt du, Willi', meinte er sorgen voll, „es kann ja natürlich irgendwas ganz einfaches

gewesen sein!' — „Was denn, August?' „Na, das Dings, das da eben im Wa gen hinknallte!' „Ach, bist du noch immer dabei, Willi?' „Ja, sieh mal, wenn's nun aber doch, ich meine, schließlich, genau so hat's sich's ja doch angehört, also, wenn's nun aber doch ein Mensch gewesen wäre, August' „Aber hör' doch auf! Ueberleg' doch mal: wie soll denn der Kerl in den ver schlossenen Kleiderschrank kommen?' „Das ist es ja eben! Er müßte natür lich schon vorher drin gewesen sein.' „Schon verher? Aber Junge —!' „Stell

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Page 8 of 8
Date: 20.01.1932
Physical description: 8
. Das habe ich erst viel später erfahren. Also der Junge, der damals den Posten gekriegt hat, fährt vierzehn Tage später mit einem Kun den über Land, die Pferde werden wild, rasen gegen einen Baum. Der Mann bricht das Genick — aus. Das wäre sonst mir passiert.' „Also Glück im Unglück sozusagen.' „Ja. und denken Sie mal, so ist das immer. Erst großes Elend, aber nachher war's doch zu was gut. Passen Sie auf.« Während des Krieges liege ich im Lazarett, an der Ruhr litt ich. War schon aaiiz hübsch über'n Berg

-3 Modislsnlehrmädchen wird gegen Bezahlung ausge nommen. Adresse Un. Pubbl. Merano. M 21!>-3 Stenotypisi (Stenotypistin) für mehrwöchenlliche Aushilfe sofort gesucht. Adresse Unione Pubbl. Merano. M-Z FW iNv/ 27 Lenk ààà. „Und?' Außerordentliche Gelegenheit! Schuh-Ausverkauf von Einzelpaaren. Schuhgeschäft Rossitto, Bol zano, Goethestraße 44. B SV33-1 „Es war nicht Mchde drum. Nachher kam's 'raus: Es war 'ne Luftsache und gab bloß Scherereien mit dem Finanzamt.' „Aber nun sagen Sie mal: Woran erkennen

Sie denn eigentlich diese verhängnisvolle Art?' »Ja, wissen Sie, das ist so 'ne ganz bestimmte Sorte. Klein, schlank, mit braunen Haaren, ganz dicken, geraden Augenbrauen, blassen Lippen. Heute beim Essen saß Ihnen, glaub ich, 'ne Frau gegenüber. Sehen Sie, das ist sie.' »Ach, deshalb sagten Sie vorhin, es sei kein Wunder, daß es Ihnen schlecht ginge, weil Sie ihr jetzt wieder begegnet sind?' „Na klar. Denken Sie mal, die begegnet mir nun immerfort und immerfort. Das muß ja schief gehen. Jedesmal

, wenn ich sie ge sehen habe, trau' ich mich nicht auf die Börse. Ich weiß ganz genau: Wenn ich hinkomme, ist der Teufel los. Kann ich anders als pleite sein?' ' »Ja, aber La gehen Sie ihr doch in Gottes- nainen aus dem Wege!' „Das sagen Sie so. Wollen Sie mir mal erklären, wie ich das machen soll, wo ich doch mit ihr verheiratet bin?' „Um alles in der Welt, Sie Unglücksmensch, wie konnten Sie aber auch eine Frau von der Sorte heiraten?' „Woher hätte ich denn das vielleicht wissen sollen, he? Als ich sie nahm, sah

sie doch ganz anders aus. Haare gefärbt. Augenbrauen rasiert, Lippen geschminkt, bitte! Sie hat sich doch nachher erst so gemausert.' „Und was denken Sie denn jetzt zu machen?' »Was soll ich schon machen? Stillhatten tuS ich. Wissen Sie, da ist ja denn auch noch eins. Bis jetzt war immer noch was Gutes dabei. Darauf warte ich. Das muß ja auch mal kom« men. Bloß ich denke und denke immerzu, sagen Sie mal, können Sie mir sagen, was bei der Pleite Gutes sein soll?' Direttore rcsp. — Verantwortlicher Direktor

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Page 2 of 8
Date: 07.07.1929
Physical description: 8
auf, daß der Herbskvind voll und frisch hereinwehte, und pfiff immer abwechselnd den Torgauer und den Prä- sentiermarsch. Plötzlich stand er erschrocken. Mut ter schtiek ta! Mie kannte er das nur veraesset»?/ Aber Mntter hatte schon ausgeschlafen. Mit hel len, Augen und etwas, schiefem Haubàn trip pelte sie über die Diele und streckte ihren Kopf vorsichtig durch die leise geöffnet? ^'''r. . »Hinrich, mein Jung — da inuß ich doch fixing mal zusehen, du hast lange nicht mehr so fidel gepfiffen. Ich glaube beinah, seit

deinem Bein bruch nicht mehr. Ist etwas passiert?' , „Nee, Mutter!' und er sprang vom Fenster-, brett, ànf'dem er pfeifend gesessen — „aber viel leicht wird was passiereil. Und Mutter, wenn du heute an Lars schreibt, grüß' ihn sehr von mir. Un der soll sich auch mal Ruhe gönnen. Das Leben wäre doch nicht bloß zum Schuften da, sondern auch zum —' Hier stockte er plötzlich und wurde rot. Da trat Mutter dicht an ihn heran und sah ihm in die Augen. „Junge, Junge, in dir geht lvas vor. Und es ist was Gutes

, meine ich, sonst könntest du nicht so aus den Augen sehen. Möchte doch wissen, was dich so verändert hat.' Da zog er sie neben sich auf das alte, braune Ledersofa in der Ecke und legte den Arm um ihre Schulter. „Sieh mal, Mntting, das will ich dir gern sagen. Einfach das: ich habe mich verglichen mit Lars und — da habe ich mich geschämt.' „Aber Junge, warum denn? Du bist doch ebenso fleißig von früh bis spät, wie er, nur eben in anderer Weise, im anderen Beruf.' „Das meine ich auch nicht, Mutter. Ich meine das andre

nun die da draußen und zucken die Achseln und lachen über das freie Komödiantenleben, das so locker, so lustig dahin- rollt — wo man von der Hand in den Mund, von einem Tag zum andern so dahinlebt. Und wsnn's einem von uns mal schlecht geht, dann schlagen sie an ihre Brust, diese Pharisäer des zwanzigsten Jahrhunderts, und sagen,, Warum hat er sich sein Brot nicht ehrlich erworben? Gott, ich dailke dir, daß Ich nicht bin wie diese, die nur lachen und spielen und lieben können! -- So gelacht und gespielt

von 10 bis 12.39 und von 13 Uhr. Kino: Heute zum letzten Mal: Mein Herz hatte Rocht. Vorführungen ab 14 Uhr. Edeukino. Heute: „Ehrenschuld' ein großes Farmestabenteuer mit Blick Jones. Die Hand lung dieses durch das ' fesselnde, lebensecht ge schilderte Milien außergewöhnlich interessante Abenteuerfilms führt uns das bewegte und' abenteuerliche Leben im Wilden Westen vor Augen, wo Menschen stets im Kampfe sind . . . gegen sich ... und gegen das Gesetz! Der Film spart außerdem auch nicht an unterhaltende

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