, „im Gegenteil, ich werde alles dazu tun, mich dem König und seinem Herrn Kriegsminister recht oft ins Gedächtnis zurück zu rufen. Aber höre nur, lieber Cousin, die Mu sik beginnt. Wir werden jetzt die unaussprech liche Ehre haben, den König tanzen zu sehen. Ohne Zweifel bist Du auch engagiert. Ich bitte Dich also, treibe Dome Großmut nicht zu weit, indem Du noch länger bei dem Geächteten ver weilst. Eile zu Deiner Damel' — . Ja, die Musik hat begonnen, und der König näherte sich der Königin, um sie zum Tanz
auf zufordern, und mit ihr den Ball zu eröffnen. Das war die hergebrachte Form der Etikette, .«velche der König nie versäumte-, aber ebenso wenig versäumte auch die Königin jemals, dem König dafür dankbar zu sein. Das heißt, sie lehnte jedesmal mit zärtlichem Dank die ihr zugedachte Ehre ab, sie bat um Entschuldigung, daß sie wegen ihrer schwächlichen Gesundheit und auf Befehl ihrer Aerzte dem hohen Glück entsagen müsse, mit S. .Majestät den Ball, zu eröffnen, und ersuchte ihren Gemahl
, sich eine andere Tänzerin, ganz nach seinem Gefallen, zu wählen. - Dies war der Moment, welchem alle Mal der Hof in der größten Spannung entgegenharrte, denn nachdem der König auf diese Weise der Etikette genug getan, und seiner Gemahlin-die schuldige . Ehrfurcht bewiesen, durfte er wählen nach freiem Ermessen, und die Dame, welcher er jetzt seine Hand darbot, war die Königin des Festes, und von der Sonne königlicher Gnaden umleuchtet und umstrahlt. Wen also wird der König wählen? Wem wird er seine Hand darreichen
? Die Musik läßt ihre süßen, verlockenden Töne, erschallen, der König steht zweifelnd und lächelnd, da, und atemlos, regungslos schaut diese ganze flim mernde, lächelnde, juwelenfunkelnde Hofgesell schaft aus den König hin. Wen wird er wählen? Da droben unfern von der Königin steht die Marquise Maintenon, wie ein Vejlchen anzuschauen in ihrem violet ten Sammigewand, das Haupt , demütig ge senkt, die Wicke bescheiden niedergeschlagen. An der entgegengesetzten Seite des Saales befindet sich die Marquise
von Montespan. Gleicht sie nicht in ihrem Purpurgewande der Königin der Blumen, der stolzen Centifolie? Wie ihre Augen blitzen, welch' ein siegreiches Lächeln ihre schwellenden Lippen umspielt, wie ihr Antlitz strahlt im Vollbewußtsein ihrer Schönheit, ihres Triumphes. O, es ist keine Fragel Sie wird à König wählen, ihr wird er die Hand darreichen, chr, der Königin der Blumen, der langjährigen Ge bieterin seines Herzens, der Marquise von Montespan. Wirklich, der König wendet sich nach dieser Seite