alles in allem unsere Fen stersimse, unsere Balkons, unsere Anlagen. Noch stehen in großer Anzahl die in Grün neugestri chenen Bänke an der Arbeitsstätte in der Wandel halle und so ist zu hoffen, daß auch die Bankreihen vor dem Kurhause, welche - beim gestrigen ersten Konzerte des wieder vollständigen Kurorchesters unter Direktor Gravinas Leitung alle vollbesetzt waren, noch bedeutend vermehrt werden, als gün stiges Zeichen zum erfreulichen Auftakte der Herbst- saison. u « < « » t » ««M«« Hotel voomo. Konzert
— weil die gleich mäßige Witterung, und die erhöhte Schönheit der Umgebung so erheiternd zusammenwirken und weil hier im vollen Sinne des Wortes der Herbst nir gends das dumpfe Gefühl des Vergehens und die feuchte Finsternis trüber Tage des Nordens kennt. Leuchtend und lockend feiert diese Erde ihre wun dervollsten Feste zwischen buntem Reblaub und dem neuen Schnee des Hochgebirges. Frei von den Launen des Frühlings, im stillen Glänze wolkenloser Himmelsbläue vergehen die Tage: bald duftet der junge Wein
aus den Kellern, fül len Aepfel und Birnen die weiten Lagerhäuser. Niemand vermag sich dem fröhlichen Lichte unse rer Herbsttage zu entziehen, nichts mahnt hier an das große Sterben der Natur, die hier überhaupt nur kurze Zeit schläft. Und aus der abgeklärten Heiterkeit, aus dieser Frische und Fülle des Le bens, die unseren Herbst beglückt, quillt die höchste Heilkraft, die für Seele und Gemüt, und erhebt auch den Körper zu neuer Gesundung und Kraft. Wenn das Obst erblüht und wenn es reift, hat Merano
seine besten und glücklichsten Wochen. Für die Lebenslustigen, denen das Dagewesensein in der Hochflut des Frühlings, mitten unter allen an deren, so, wichtig ist, steckt der erste blühende Man- lelbaum seine Flagge aus. Für die Stillen, die Schönheitssucher, namentlich die von Nebel und nordischer Dämmerung vorzeitig Bedrückten, gibt der Herbst Meranos größere Verheißungen. Jetzt, da die Trauben wie Ampeln aus edlem, lichtfan gendem Gestein im Grün der Pergel hängen, sind alle, alle aus Süd und Nord, Ost
, ein solches, eine verpaßte Gelegenheit, wenn man sich nicht entschließt. Noch fünf Tage ... die Zeit eilt, und wer weiß, ob einem das Glück nicht gerade jetzt die Hand bietet? — Möglicherweise das einzige — mal im Leben. Menu die Trauben reifen... Im Herbst, wenn die ersten Kälteschauer das Hochgebirge veröden, wenden sich die Besucher der Sommerstationen unserer Kurstadt zu, gelockt von den Genüssen, welche von der Rebe und den Fruchtbäumen winken, von dem leuchtenden Viel farbenspiel, das die Landschaft unserer