, daß in Deutsch land am Aufbau der Volkswirtschaft rührig gearbeitet, daß dort Großartiges geleistet wird. Sie hat sicher auch in dieser Beziehung sehr förderlich gewirkt. Bergpredigten. (2. DieBegrüßun g.) Wenn man einen hohen Herrn aufsucht, um eine Bitte vorzubringen, so tut man vier Dinge. Erst lich stellt man sich vor, wer man ist, wessen Namens und Zeichens; dann grüßt man den Herrn mit dem höchsten ihm zukommenden Titel; dann stam melt man hübsch demütig seine Bitte; und schließ lich verabschiedet nran
sich wieder recht artig mit einem höflichen Kompliment. — Vorzustellen brau chen wir uns bei unserem Herrn nicht; denn er kennt uns ehedem schon und zwar besser als wir uns selbst, inwendig und auswendig, mit all unse ren Konduiten, soll heißen, mit all unseren guten und schlechten Seiten. — Den Titel missen wir auch schon. Wenn es auch nicht der höchste ist, der Gott dem Herrn zusteht, so ist es doch jener, den er am liebsten hört. Er lautet: „Vater unser, der du bi st in dem H i m m e l!" Wir brauchen
nicht lange über einen Titel zu studieren, den wir unserem Herrn geben müssen, brauchen nicht „per Sie" mit ihm zu reden, dürfen nicht zitternd vor ihn hintreten, sondern wie Kin der zu ihrem Vater. Er selber hat uns das Wort „Vater" in den Mund gelegt, daß wir recht mit fri schem Mut zu beten anfangen, aber auch mit kräf tigem Vertrauen. Wenn in einem Hause der Vater lebt, ein sorgsamer, treuer Vater, dann hats für die Kinder keine Not. — Der eigentliche Hausva ter für die ganze Welt ist der liebe Gott
, nicht wahr? Aber dieser Titel steht nicht allein, es kommt noch das Wörtl ,.u n s e r" dazu — Vater unser. Warum etwa so? Weil unser Herr der Vater aller Menschen sein will; der Großen und Kleinen, der Reichen und Armen, der Gesunden und Kranken, der Dummen und Gescheiten, der Herren und Knechte, und weil er haben will, daß wir uns ge- geneinander aufführen und betragen wie Brüder und Schwestern in einer Familie. Gut, jetzt frag ich: Wie viele Leute können das Vaterunser beten, ohne daß sie beim Wörtl