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Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Fiction
Year:
[1921]
Alpenglühen : Geschichten aus den Bergen.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Page 100 of 194
Author: Reimmichl / vom Reimmichl (Seb. Rieger)
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 191 S.. - 1.- 3. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I 61.414 ; 1.503
Intern ID: 64859
„Wer seid ihr denn? Was fehlt euch denn?' ' fragte er mit sanfter Stimme. Die Frau antwortete nicht und schluchzte nur noch heftiger- der Bernhard verschlang ihre Erscheinung förmlich mit den Augen. — Das war, d a s mußte die Traudl sein? Die lichten, flachshellen Locken, die schlanke Ge stalt, die feinen, zierlichen Hände — das alles gehörte der Traudì. — Die Kleidung durfte nicht auffallen, denn die Traudì mußte ja aus Bayern kommen- wenn er nur mit einem einzigen Blick in ihr Gesicht schauen

könnte! Aber sie verdeckte es ganz mit ihren Händen. Unwillkürlich ließ sich der Mann neben dem Weib auf die Bank nieder — jetzt griff er nach ihren Händen und suchte dieselben vom Geficht wegzuziehen , - — da fiel ihm die Frau stürmisch um den Hals und küßte ihn innig, indem sie laut ausweinte: „O mein Bernhard? O mein lieber Bernhard?' „Traudii' schrie der Mann und schlang beide Arme'um die Frau, indem er sie eben falls stürmisch küßte. — Erst nach langer Weile lösten sich die beiden aus der stillseligen Umarmung

und jetzt schaute der Bernhard seinem lieben Weibe näher in das Antlitz. Sie war etwas blaß und abgehärmt, hatte aber noch dieselben schönen und liebreizenden 99 7»

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Books
Category:
Fiction
Year:
[1921]
Alpenglühen : Geschichten aus den Bergen.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Page 99 of 194
Author: Reimmichl / vom Reimmichl (Seb. Rieger)
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 191 S.. - 1.- 3. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I 61.414 ; 1.503
Intern ID: 64859
Sie sah jetzt ins Innere der schmucken Ka pelle; vor dem Altar brannte ein rotes Aem- pelchen und an den Stufen kniete ein Mann, der halblaut betete: „Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin; oerschmähe nicht unser Gebet in unsern Nö ten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren.' Der Traudì fuhr es wie glühendes Feuer durch die Adern ja, das war die Stimme ihres Bernhard — sie kannte sie genau. — Noch weiter schob sie den Kops vor und jetzt hörte

sie ihn wieder beten; kein Wort entging ihren Ohren. „O bewahre auch sie vor allen Nöten, mein liebes, unglückliches Weib, die Traudì,-... gib ihr wieder den lichten, gesun den Verstand .,. heile ihre verwirrte Seele... führe uns wieder zusammen!' Jetzt war es um die Traudì geschehen; sie tat einen lauten, schmerzlichen Aufschrei: „Bernhard!' Der Mann in der Ka pelle erschrak heftig; im nächsten Augenblick sprang er aus und stürzte hinaus vor die Türe. — Draußen auf der Holzbank faß eine anscheinend , noch junge

Frau in oberbayeri scher Tracht, die schluchzend ihr Gesicht in den Händen verbarg. Wie eine glückliche Ahnung kam es über den Bernhard. 9S

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