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Author: Vonbank, Johann Georg ; Mitterrutzner, Johann Chrysostomus [Hrsg.] / gezeichnet nach dessen Tagebuch, Briefen etc. von J. G. Vonbank. Hrsg. von J. C. Mitterrutzner

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Subject heading: p.Messmer, Alois ; f.Biographie p.Messmer, Alois ; s.Lyrik

Jänner 1 849. : . Am 19. „Ich staune selbst über das lange inttzr-reKnum in diesen Blättern. Armer! ist dein Leben wirklich so leer, daß das Herz kein Wörtlein mehr zu reden findet? haben die Tage so wenig individuelles Gepräge, daß man keinem ein Denkmal setzen möchte, dessen Inschrift man nach Jahren zu lesen sich erfreut? — Die Fragen nutzen nichts, die Antwort ist: ja und nein. — Ja. Das Herz hat eigentlich nicht Zeit zu leben, sich zu regen, zu wogen, zu dichten. Das hö- here Herz erholt

sich nur auf kurze Zeit zum Athemholen und zum freudigen Aufschau'n in Gott. Es ist sehr zu beklagen und wäre bald gründlich zu bessern, sonst hört die vernünftige Konstitution der Lcibesglieder auf und entsteht eine sibirische Absoluteste des Kopfes; das niedere Herz entbehrte allen An lasses sich fröhlich und hochwallend zu gebärden. War ja. be ständig hier eingesperrt, kaum daß ich mir einen frischen Äthem- zug in freier klarer Lust gewährte. Gearbeitet ward wacker, die Apostelgeschichte und viele Briefe

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1860/1862

Author: Vonbank, Johann Georg ; Mitterrutzner, Johann Chrysostomus [Hrsg.] / gezeichnet nach dessen Tagebuch, Briefen etc. von J. G. Vonbank. Hrsg. von J. C. Mitterrutzner

Page 143 of 512

Subject heading: p.Messmer, Alois ; f.Biographie p.Messmer, Alois ; s.Lyrik

Dezemb e r. H e >. zwc h. Ruhigeres Ende. Der 2. Dez. „Sonderbare Gefühle segeln in meiner Seele um, Dunkel und Licht, wie vor dem Auge, das in die Sonne geblickt hat. Ich bin wieder leidlich leidend, gerade heute, als mir neuerlich eine Staubwolke über die Seele wirbelte, kamen Briefe: ' St. nimmt die Einladung an. Ich flog in bunten Lüften.' Der 5. Dez. „Herz, mein Herz, was soll das geben? Herz, ich kenne dich nicht mehr! Bunt und unendlich duftig geht es in den innern Kammern umher

, was sind unsere besten Freuden!' Der 13. Dez. „Eine Woche vorüber mit regem Treiben und welch' einem Treiben! Höchst thätig und unbefriedigend, ich komme nie in eine Laufbahn, die . mich durchaus ergötzte. Mein Herz ist eben nicht unbeweglich, macht dann und. wann

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1860/1862

Author: Vonbank, Johann Georg ; Mitterrutzner, Johann Chrysostomus [Hrsg.] / gezeichnet nach dessen Tagebuch, Briefen etc. von J. G. Vonbank. Hrsg. von J. C. Mitterrutzner

Page 398 of 512

Subject heading: p.Messmer, Alois ; f.Biographie p.Messmer, Alois ; s.Lyrik

zu sein. So sitze ich nun Ziemlich fest auf dem Sand mit Kopf und Herz, die puppis, treibt auf den Wellen. Als Hintergrund dieses Gemäldes — keine Regung kirchlichen Lebens, Oesterreich im Bund mit dem Russen und doch nicht Herr über seine Unterthanen — Deutsch land von Wühlern geschändet und verrathen! — Das wissen schaftliche Handwerk und das Bischen Religion ist . mein ein ziger Trost.' ^ Am 31. „Dieser atme Mensch ist jetzt auch so arm, daß er nicht Zeit findet, etwas aus dem Herzen und für das Herz

zu schreiben. Am Tag angestrengt in Karrenarbeit und Abends ermüdeten Geistes, der nirgend ein Herz hat. an dem er ruhen könnte. Doch still! — Sonntag — Pfingstsonntag begleitete ich meinen Stephan fort. So klar war's und warm — in Sams auf dem Schloß hielten wir noch Rast, schritten dann durch Wald und Wiesen nach Klausen, Abends bergan nach Billanders. Ein stiller Abend, ein festlicher Montag voll ' Sonnenschein und Vaterunser nnd Pollerknall und heiterer Banerngesichter. Ich predigte

, aß mit aller nur möglichen Kraft, blickte in's sonnige grüne Thal, überragt von den herr lichen Gebirgen u. s. w. u. s. w. Des andern Tages früh schied ich von Stephan, der heuer nicht mehr Kind, sondern ein wackerer Jüngling war. Ich fuhr später nach Hause — .hier alle Finger voll Arbeit, mein Kopf aus der Folter, mein Herz wie der Fisch außer Wasser — er hat den Mund weit auf

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1860/1862

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sich leise zu regen. Ich habe bisher treu an Mariens große Schatzkammer geglaubt, weiß. Gott, ich habe viel daraus ge bettelt und Herrliches daraus erhalten. Aber lebendig ist .es erst dann, wenn Kopf und Herz im Einklang psalmodiren. Der Kopf wiegt sich noch bedenklich, und doch fühlt das Herz oft eine Süße, daß es zum Überschwänglichsten Ja sagen könnte. So ging'L auch heut. Ich suchte manchmal zu schweigen und mich dem Zuge der himmlichen Mutter zu überlassen — siehe, da war's auch einmal wohlklingend

geworden. Ich denke, der Kopf muß durchs Herz bekehrt werden — und diesem -sichern Weg will ich mich bei jeder Marienpredigt überlassen. Sie kann mich durchaus nicht verlassen, wenn ich redlich und de- müthig bleibe, sonst ist alles Phantasterei! Nur mit der mach iigsten. energischsten Wahrheit kann man diese Wette eingehem. Sie gilt, o Mutter, ich weihe mich hiemit ernstlich zu Deinem Diener, Du mußt mir zu einer wahrhaft geistigen, lebens-

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noch dahin!' — „Heute chatte ich schöne Gelegenheit, auf ein verlornes Herz zu wirken. Wie schafft das Freude!- ^ xefultirt übrigens die Lehre daraus, dein Bösen durchaus männ lich und mit ernster Liebe entgegen, zu treten; nur nicht auI der Ferne darauf Messen, man schießt gewiß seinen Bock.' ^ „Heute Abend schloß ich den Unterricht mit meinem Ealechu- menus mit einer warmen Anrede an das Herz. Herr, wirf Du den brennenden Pfeil in die Seele, ich «hat , was ich konnte, perfice 1“ — „Heute

nach der Kirche begab ich mich in das HaN^ zweier verrufener Leute. ' Ich war gefaßt auf Schmach;, denn Rohheit und Unempfänglichkeit sind da im Bunde. Aber sià ich kam -- ersehnt! mir hüpfte vor Freude das Herz, lind heim gekommen hatte ich zu den zwei verrufensten Leuten. ^ größte Liebe. Was ich that, that ich im Bewußtsein eigens Unvermögenes, und so sehr muß der Herr allein wirken, daß ich ruhig sein kann bis auf das Herzklopfen der Freude.' „Ich hatte mich Zu früh gefreut; wie viel kostet

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1860/1862

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Page 184 of 512

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Blick' auf! ein sechs blüht ans deinem Stabe, Doch Haß und Tucke schleicht aus deinem Gang — Wo fliehst'du hin? Ein Schild ist dir geblieben, Das Gottvertrauen und des Freundes Lieben. # Denn süß bezwungen beut dir sein Geschmeide Und seine Hand der edle Jonathan. Doch als ein Schreckbild dräuend zwischen Beide Stellt sich der grimme, gottvergeß'ne Mann. Die Noth gebeut, daß Hand und Lippe scheide, Doch fester knipst sich Herz zum Herzen an. Gedenke mein! bei diesen Seelentönen • Erbebt

das Herz und steht das Äug' in Thrcmen. * Aus Gilboa's Höh'n, Jehova's Fluch zu sühnen, Sinkt Israels Stärke von des Feindes Speer: „So viele, viele! Saul ist unter ihnen. Und Jonathan, mein Bruder, ist nicht mehr! ■ Ihr Höh'n — o mögt ihr ewig nimmer grünen, Nicht Thsu und Regen halte Wiederkehr' — • O David! deine Klag', aus Herzenstiesen. Wo ist ein Herz, das sie nicht auch ergriffen? « Doch dämmert jetzt des Glückes Morgenstunde , Denn Gottes Held ist'S, der zum Throne steigt: Der Herr wird heilen

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Page 377 of 512

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— 65 — Doch ist's kein Kampf entfesselter Empörung — Es ist für Gott und Fürst und Vaterland! Musik ist das im Lärm der wilden Gährung, . Wie Kühlung weht's in diesem Dölkerbrand! Nein, noch ist diese Veste nicht erklommen Vom Dämon, der Europas Herz zerriß! Du hast's erkannt; willkommen, Gott willkommen! * In Deines Volkes Armen ruhe süß. Nicht ch'rne Mauern und nicht stolze Heere Sind hier als starre Wacht um Dich gestellt; Doch eines Volkes Herz ist Deine Wehre, Bereit zum Kampfe

gegen eine Welt. Das Recht muß siegen und die Lüge sinken, So wahr ein Gott die Weltgeschichte flicht! Schon glüht der Morgen um die Alpenzinken — Getrost, es naht der Sieg und das Gericht. Du aber, Maid Tirol, du Wunderhehre! Wie stehst du vor Europa schön und groß! Wie grün auf deinem Haupt der Kranz der Ehre, Und dein Gewand, wie rein und makellos? Schlägt dir das Herz nicht hoch in diesen Tagen? Was sinnst du? Fragt die Zukunft dieser Blick? Noch größer wirst du sein! laß mich's dir sagen, Ich träume

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1860/1862

Author: Vonbank, Johann Georg ; Mitterrutzner, Johann Chrysostomus [Hrsg.] / gezeichnet nach dessen Tagebuch, Briefen etc. von J. G. Vonbank. Hrsg. von J. C. Mitterrutzner

Page 433 of 512

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gehoffter Freuden grau vor der Seele stand. Wohl war ich gelassen, aber freudig hingegeben — das nicht. Den Sonntag war die Fortsetzung. Wohl erheiterte es sich ein wenig. — Es ist überhaupt wahr, daß bei uns Halbchristen das -Leiden das Herz verengt, statt es liebeweit zu machen. Wir wollen frisch, ganz unglücklich sein und stoßen die Hand zurück, die uns erleichtern will,- damit alles schwarz werde. Es ist ein häßlicher Zug, den ich mir par- force abgewöhnen muß. Heut war die Natur

durch ein Morgengewitter erfrischt und die Gegend vom Bleidust der Hitze grün gebadet; die Bäume tropften, der Wind athmete kräftig, Wolken ballten und theilten sich und zogen in langen Colonnen ab — ich war auch wieder gekräftigt, hatte Lust zur Arbeit und that ein Stücklein, Nachmittags kam mein Freund Heinrich und war alles wieder merklich erheitert und die Hoff nung tanzte wieder lustig durchs Grün und mein Herz war voll Dank und Liebe. Gott thue, was gut ist, aber unsere kmz- athmigen Wünsche suchen eine milde

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1860/1862

Author: Vonbank, Johann Georg ; Mitterrutzner, Johann Chrysostomus [Hrsg.] / gezeichnet nach dessen Tagebuch, Briefen etc. von J. G. Vonbank. Hrsg. von J. C. Mitterrutzner

Page 379 of 512

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wird doch diese Paar Tagesstunden ausgenchtet. Frühe zwar war eine schöne Stunde der Betrachtung, dann blieb ich den kurzen Vormittag, am 118. Psalm. Kam sodann mit Zeitungen und Brevier in's Freie, an den See hinab. Dann war ich an Möhler, als Schöps mich besuchte. Ich ging dann erquickt davon, denn das Herz hatte doch ein wenig Lust be kommen. Auch Otto Vorhauser war da mich zu sehen. Wir schwatzten ein traulich Stündlein. Nun scheint der volle Mond vom klaren Himmel und da draußen blinken die weißen Häuser

und ferne dämmern die Gebirge. Herr, Dn hast mich hier so allein gestellt, ach laß mein Herz nicht verkümmern. Loquere ad cor in solitudine, auf daß es dem Rechten d. i. meiner Bestimmung entgegenreife. ' — Am 5. Febr. „Gestern schrieb ich über die Versuchung Christi, heut bis zur Bergpredigt, es ist wenigstens eine ernst hafte, wenn auch langsame Thätigkeit. Sonst las ich einen Pack Zeitungen. Die Einsamkeit thut nicht recht wohl — zwar bin ich still und völlig von keiner Bewegung gestört

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1860/1862

Author: Vonbank, Johann Georg ; Mitterrutzner, Johann Chrysostomus [Hrsg.] / gezeichnet nach dessen Tagebuch, Briefen etc. von J. G. Vonbank. Hrsg. von J. C. Mitterrutzner

Page 266 of 512

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ausgehalieu! Ich war sehr verwundert. Wahr — und nicht wahr. Kennt er nur? weiß er, wie schon Jahre und Jahre das Bedürfnis; des Denkens mir auf die Seele drückt? Das weiß er nicht; aber er weich daß ich es vernachläßigte. Himmel, was Hab' ich versäumt! Auf's Herz Hab' ich her und her mein' Sach' gestellt'und lief jämmerlich an. Nirgends und nirgends etwas Tüchtiges — in kleinen Gefnhlchen, sinnlichen und an dächtigen Neigunglein verthat ich meine Jugend und meine Kraft und bin nichts'. Liebe

und rückhaltslos der göttlichen Fügung ergeben — der ich so schuldvoll und so schuldbewußt und so mit leeren Händen gegenüberstche. !' — „Das Sitzenbleiben auf dem Ego — das macht, das; wir lauter Embryonen bleiben, vitelli in den Eierschalen; daß ich Alles auf's Herz baute, das betrog mich um ernste Wissenschaft/ es ist die eine Hemisphäre der Schale; daß' ich genießen, statt Handeln will, das läßt mich zu keinem Charakter, d. h. Christenthum kommen,

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1860/1862

Author: Vonbank, Johann Georg ; Mitterrutzner, Johann Chrysostomus [Hrsg.] / gezeichnet nach dessen Tagebuch, Briefen etc. von J. G. Vonbank. Hrsg. von J. C. Mitterrutzner

Page 411 of 512

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nicht — viel zu thun — schrieb Briefe — flog aus — mit meiner Gott nach Klan sein wo ich predigte — selig heim — predigte heut wieder und übermorgen wieder. Und cs kam mir hie und da traulich iu Zie Seele — ach so traulich.' Im April. „Herz, mein Herz, was - soll das geben? re. rc. Eigentlich kenne ich dich gar zu gut — nicht viel Gescheidtes soll das geben. Die stille plastische Ruhe der Gottesinnigkeit fehlt ; sonst ist -alles Mögliche da. Das Bedeutendste ist,' daß ich ein weites Gedicht begann, dà freilich

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1860/1862

Author: Vonbank, Johann Georg ; Mitterrutzner, Johann Chrysostomus [Hrsg.] / gezeichnet nach dessen Tagebuch, Briefen etc. von J. G. Vonbank. Hrsg. von J. C. Mitterrutzner

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allzu liederlichlau, trage meine Evangeliums-Erklärung vor und studiere Römerbrief nebst gelehrtem und geistreichem Zugemüse. Daß es ein langweiliges Leben ist, eben leidlich aber noch weit von Freudigkeit, das ist das Elend — das der Beweis, daß ich noch immer das hohle Herz habe.' Am 11. „Viel und wenig zu schreiben. Diel, wenn ich alle die Dinge, die mir durch Kopf und Herz, und die Ge schäft lein, die mir durch die Finger lausen, erzählen sollte — wenig, wenn sich's um große Rucke in Kunst

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1860/1862

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Page 387 of 512

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das Glaubensbekenntmß ab und beschworen es auf's Evange lium; sind also jyrati.“ — ■ Am 22. Kantiani so NN lag. „Die wenige Schreibelust zeigt, daß mir's nicht recht um's Herz ist — das heißt, es ist leider um's Herz., nicht drinnen, denn da gibt's nur einen tiefen melancholischen Abgrund. Wie prosaisch! es klingt nichts mehr in diesem trockenen Amtsleben — abscheulich Wort, daß dich der Guckguck! aber leider ist's doch so was. Meine Stu dien sind bei der penuria nicht freie Kunst

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Page 401 of 512

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Am 5. „Ich schreibe unter Wettergeläute, dasman Heuer oft hört. Heut machten wir einen schönen Ausflug auf den freien Bichl. Der natmftlige, der Natur gegenüber nicht zur Consistenz gekommene Plattner begleitete uns — Gaffer und mich. Es gab schweißtreibende Steilen, herrliche bemoste Waldparthien voll Droffelschlag und Natmstische, schöne Rast- Plätzchen am Quell 'und im Ganzen ein ruhiges Herz. Das Schönste aber war droben; auf einem Hügel, dessen nördliche Seite ein Garten von Alpenrosen

war, steht das weitschauende Kirchlein. Man sieht von ihm drunten die Gegend von Meransen bis Ritten, grün, golddurchwirkt, heut von einem Bleidust überlagerte da zentnerschwere Gewölle sich um die Berge herumtrieben. Das Kirchlein war fö fettes und nett — es betete sich ein Herz voll Empfindungen so leicht hinaus. Es ist ein Mcirienkirchlein. Wir gingen über Bmgstall, wo getäfelt und gewässert wurde, friedlich heim Ich trug einen Straus Alpenrosen. ■ Meine literarische Arbeit war die letzten Tage außer

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Author: Vonbank, Johann Georg ; Mitterrutzner, Johann Chrysostomus [Hrsg.] / gezeichnet nach dessen Tagebuch, Briefen etc. von J. G. Vonbank. Hrsg. von J. C. Mitterrutzner

Page 153 of 512

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bei Prof. G. sehr wohl. Lektür, wie gewöhnlich; Bibel, Dante, Ariosto, Schiller.' Am 30. März. „Tage sind das. ich möchte jubeln. Vor gestern ein Gang nach Spinges. Gestern mit hoher Wonne wieder draußen in der freundlichen Frühlingssonne, hörte die muntern Hirtenknaben vom Walde herab schalmeien, schaute auf die grünenden Felder, und die so malerisch ragenden Dörfchen hinaus — o wie lieb milde ging's mir an's Herz! — Abends kamen die beiden G. von Innsbruck an: wir verplau derten ein Paar

will das Herz verzagen; Da seh' ich einen Engel d'rüber schweben. Er singt in Tönen, die im Himmel leben. Und stille steht des Sturmes wilder Wagen. » Wie Kindlein schlummern bald die wilden Wogen, Darüber steht der schöne Friedensbogen, Der Himmelsmorgen glänzet nah' und fern. Den Ew'gm selbst ahn'ach im Morgemothe; , Willkommen, Poesie, du Friedensbote Herwandelnd vor dem Angesicht des Herrn! — 10

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1860/1862

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Page 424 of 512

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den und stbcrhanyt das Einzelne so wenig wichtig und von ewigen Folgen begleitet betrachten. — Hüte Dich, ein weites Gewissen mit Freiheit, Fall mit leichter Bewegung, und künstlichen Dilettantismus mit Tugend zu verwechseln. * 1 Geist' und Herz gehören zum Feste, wie der Wein zur Mahlzeit. Dom Begriff des Lebens ist der Begriff der Roth- un zertrennlich. ; Manch ein Herz ist. nicht die „Weinzelle' der Liebe, son de« .die'-Schenke. ' - . , In manch' einem Gewissen sieht es nicht „gerade' aus^ sondern krumm

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Author: Vonbank, Johann Georg ; Mitterrutzner, Johann Chrysostomus [Hrsg.] / gezeichnet nach dessen Tagebuch, Briefen etc. von J. G. Vonbank. Hrsg. von J. C. Mitterrutzner

Page 363 of 512

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Den 26 . April. „Es geht schon bald auf Mitternacht, ich stehe in Reisekleidern mitten im politischen Leben! Wie ist es . doch so ganz anders, so lenzftisch in dieser - bewegten Zeit gegen die frühere tobte, jede Fiber in mir ist thatenlustig, ich habe keine Ruhe,- die Bücher, die Hefte liegen ungestört, das Herz- aber pocht mir hörbar. Meine Arbeit den regneri schen Aprillag durch war ein Aufsatz (für die Postztg.) über die Stellung des tirolischen Klerus. : Ich schrieb in gemäßigter Bewegung

nicht Floskeln, sondern Gedanken; wunderte mich, selbst über die Leichtigkeit. Heut ging ich im Thauen „körnigen Eises' auf die beblümten Fluren, Me mir keim Bewegung eingoffen, zum Dekan, das Gespräch war Anregung und A ir ei ftrung zur That, ich bekam eine, bedeutende Mission nach Innsbruck. Ueberall begegnet mir Achtung und Vertrauen,, so gut- lohnt sich ungeheuchelte Theilnahme, ein offenes Herz zu dm Gaben, die mir der Herr gegeben. Das Nächste aber diese Mission, die der Herr segnen wolle — so bald

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Page 442 of 512

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. Aber es wachsen auch die innerlichen Pflichten und die arge Kluft, das arge Defizit zwischen Soll und Haben. Z. B. die Wissenschaft. Wie breitet sie sich allseitig aus und wie wenig erreiche ich'. Wie schmal ist die Straße, die ich aus der Schneckenpost durchlaufe. Da ist also Unbefriedigung. Gehen wir zum andern Stübchen — Herz genannt. Das Beste sollte sein das Herz, das Gott sucht und das Gewissen. Es sind über da nur kleine gute Werklein, nicht die Liebe, die

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Don mancher Luft, die durch das Laubgedränge Des Frühlingsbaumes ihren Hauch bewegt n Du horchst, die Zweige schwanken hin und wieder, Und säuselnd fallen zwei, drei Vlüthen nieder. » ■ : ■ »chl manchen Laut hat mir die Nacht verschlungen^ Und manchen HM ich gern zmückgedrangt, Doch HM' ich stets. geschwiegen, nicht, gesungen, Längst, wäre da das arme Herz versengt. So sichst Du Hoffnung und Erinnerungen Und Lust und Schmerz in buntem Chor gemengt, Doch Eine Stimme hörst Du lauter tönen

. Sie heißet Wehmuih und ihr Lied heißt Sehnen. ' * ' ' Ich liebt' es nie, vor fremdem Ohr zu klagen, Doch fremd — das soll das Deine nimmer sein! Dich rief mein Herz in seinen Leidenstagen, . , Und Du warst seine Wonne — Du allein! Die Syroffen alle, die aws Licht geschlagen, . Erkenne sie! — sie Md \a Dein wie mein. Dà nimm sie hin — und sind's nicht stolze Flüge, Sind'S Herzenstöne7 Freund ,' und das genüge! Maniafie in der Mintermondnacht. Gegrüßt du holder Mondenschein! Auf, leuchte durch die Bäume

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sein. — Abends las ich Exodus und Epìstola ad Diognet. Die Beschreibung der Sitten der Christen ist herrlich. — Begräbnis; des Hin deregger.' Der 26. Februar. „Ich schrieb lange nichts mehr, weil ich nichts habe als die gewöhnliche Gewöhnlichkeit und dieses dürre Herz, das sich stets sagt: Heute hast du nicht, was du gehabt hast. — Da drüben musmeren sie; -ich bin trübe und traurig; die Freuden Anderer , machen mich traurig; ist das nicht ein böses Zeichen? Ich weiß es nicht; aber ich erhielt diese Tage

so trübe Briefe von allen Seiten.' Auf das des Theologen Jos. Hinderegger. Aufwärts laßt das Aug' uns richten. Wo des Glaubens Sonne steht. Wo der Hoffnung Mond in lichten, Ewig festen Kreisen geht. Dann von Licht und Himmelsstille - Voll das Herz und voll der Mick, Schauen wir aus diese Hülle, Schau'n wir auf dieß Grab zurück. # Eines Jünglings war die Hülle, Dem die Sense frühe kam,

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