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Abendausgaben
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Page 1 of 4
Date: 22.02.1916
Physical description: 4
lebhafte Artilleriekampfe. Wien, 22. Febr. Amtlich wird Verlautbart: Russischer und südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. An der Jsonzofront waren die Artilleriekampfe im allgemeinen namentlich aber bei Plava recht leb haft. Eines unserer Flugzeuggeschwader unternahm einen Angriff aus Fabriksanlagen in der Lombardei., 2 Flugzeuge drangen hiebei zur Erkundigung bis Mailand vor. Ein anderes Geschwader griff die ita lienische Flugzeugstation und die Hafenanlagen

stand. Ueber Ita lien brummten die Russen, schimpften die Serben und Montenegriner und naserümpften bte Franzosen. Die Engländer aber verbanden mit ihrem Aerger auch gleich ein Geschäft und haben gegen die Italiener nicht bloß weidlich geweitert, sondern dieselben auch bis aufs Blut ausgewuchert. Die Italiener sind eine sehr empfindsame Nation, welche auf Lob und Tadel, Verkennung und Uebers- vorteilung sehr stark reagiert. Je mehr das italieni sche Volk in den Maitagen des vergangenen Jahres

in Kriegsbegeisterung und nationalem Enthusiasmus geschwelgt, umso bitterer wurden die Mißerfolge aus den Schlachtfeldern empfunden, nachdem es den Ita lienern im Verlause von neun Monaten endlich lang sam aufgedämmert war, daß Cadorna trotz aller Sie- gesberichte noch immer nicht ernstlich von der Stelle gekommen ist. Diese ohnedies trübe Stimmung des italienischen Volkes wurde noch mehr umdüstert durch die fortgesetzten Angriffe von Lvite der übrigen Mit glieder des Vierverbandes. Man fühlte

sich durch diese Angriffe vollends verkannt und ganz ungerecht beur teilt. Die italienische Presse stellte in immer gereizter werdenden 'Tönen fest, daß Frankreich und damit die Entente schon im Herbst 1914 verloren gewesen wären, wenn Italien seine Dreibundspflichten erfüllt und Frankreich wenigstens zur Besetzung seiner ita lienischen Grenze gezwungen hätte. Weiters [teilte die italienische Presse fest, daß durch Italien starke Ar meen Oesterreich-Ungarns gebunden sind, welche sonst auf anderen Kriegsschauplätzen

vielleicht schon die Niederlage der Entente entschieden härten. Ja die ita lienische Presse wurde schließlich io gereizt, daß sie von der Verteidigung zum Angriffe uberging und sestz- stellte, Italien sei die einzige Macht des Viervey- bandes, welche den Krieg im Feindeslande führe, wäl 4 - rend Franzosen und Engländer den Feind aus Nord frankreich und Belgien und die Russen aus Kurland und Polen nicht hinauszudrängen vermöchten. Die Italiener sind nicht bloß eine sehr emo-- findsame

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Abendausgaben
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Page 2 of 4
Date: 28.01.1916
Physical description: 4
ist. Mit dem „nraro nostro" hat es jeden falls noch seine guren Wege. Die Seegeltung Ita liens in der Adria hat während des Krieges nicht zugenommcn sondern fort und fort abgenommen, und wenn, was sehr wahrscheinlich ist, auch die Küsten Albaniens früher oder später in die Gewalt des Vier bundes kommen, würde Italien in der Adria genau jenes Verhängnis ereilen, welches der treubrüchige Nachbar durch den Krieg uns hat bereiten wollen. Man hätte mit so viel Anstrengung und Hinterlist eine Grube gegraben und wäre

, verschweigt er.) Italienische Stimmungen. Lugano, 27. Jänner. Ein Leitartikel der „Stam- pa" ruft größtes Aufsehen hervor. Die „Stampa" ist das erste italienische Blatt, das die albanische. Frage rückhaltlos zu erörtern tvagt. Das Blatt schil dert die ungeheure Ueberraschung und tiefe Nieder geschlagenheit, die der Fall von.Skutari, Dulcigno und Antivari im ganzen politischen Italien hervor- gerufen hat. — Peinliches Aufsehen erregt in Ita lien, daß an der feierlichen Einweihung des von Frankreich

zwar die guten Beziehungen zu Frankreich und Eng land, lasse dabei aber Italien vollständig außer Be tracht. In ministeriellen Blättern finde fich sogar manch feindseliges Wort gegen Italien. So erkläre das gunaristische Blatt „Embros" beispielsweise, Ita lien habe a u f g e h ö r t, für seine Verbündeten nütz lich zu sein. Es vergrößere lediglich die Verlegen heiten des Viervcrbandes und es würde dem Vier verband nicht schaden, wenn Italien ebenso Frieden schließen würde wie Montenegro. Ein anderes Regie

, die Ka pitulation und das Friedensansuchen an Oesterreich- Ungarn zu unterschreiben. Die Wirkung auf Ita lien war niederschmetternd. Salandra und der ita lienische Hof erkannten, daß der Abschluß des Frie dens zwischen Nikita und der Monarchie innere Un ruhen in Italien und überhaupt unabsehbare Fol gen haben werde. Für weitere Möglichkeiten wollte Salandra keine Verantwortung übernehmen, zumäl Mitglieder der Regierung für die Einigkeit des ita lienischen Volkes ebenso wie für die persönliche Si cherheit

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Page 1 of 2
Date: 05.07.1916
Physical description: 2
von Berg zu Berg jagten und schon daran waren, in die ober italienische Tiefebene einzubrechen, griff in Italien mit unheimlicher Schnelligkeit eine verzweifelte Stim mung um sich, welcher alsbald das Ministerium Sa- landra zum Opfer gefallen ist. Die Blätter der ita lienischen Kriegspartei gaben sich _ alle erdenkliche Mühe, den drohenden moralischen Zusammenbruch des Volkes, welchem auch der militärische und politische Zusammenbruch gefolgt wäre, aufzuhalten. Unter den Trostgründen

eroberte Stellungen in Feindesland wieder auf gegeben haben. Die Italiener hatten unseren Abzug emen halben und an anderen Stellen einen ganzen Tag lang gar nicht bemerkt und hatten geräumte Stellungen fleißig beschossen. Diese Blamage ita lienischer Kriegführung wurde in den Berichten Ca- dornas in zahlreiche und große Siege umgelogen. Den Machthabern in Italien liegt augenblicklich alles daran, die Stimmung des' Volkes wieder zu heben, und die verflogene Kriegsbegeisterung wieder zu ent flammen

. Bei diesem Geschäfte leistet die italienische Presse dem Grasen Cadorna kräftige Mithilfe. Sogar die Turiner „Stampa", welche sonst als ein 'sehr ernstes Organ gelten will, hat sich anläßlich unserer Frontverkürzung zum Ausspruch verstiegen, die ita lienischen Soldaten hätten durch ihre jüngsten Groß taten die Krieger sämtlicher anderer kriegführenden Staaten weit in den Schatten gestellt! Die italienische Presse ist heute angefüllt von Siegeshymnm, und das alles wegen unserer Frontverkürzung. Dieser jähe

hätten. Dazu kommt, daß es mit der italienischen Offensive nirgends ernstlich voran gehen will. Cadorna meldet zwar alle Tage schöne Erfolge, wie er es auch im ersten Kriegsjahre getan hat; aber unser GenerÄstab meldt ausschließlich von abgeschlagenen Angriffen der Italiener. Die Erfah rung von länger als einem Jahre lehrt uns, wo die Wahrheit liegt. Im ersten Kriegsjahre sind die Ita liener, obwohl durch lange Zeit im Besitze einer achtfachen Ueberlegenheit, mit ihrer Offensive nir gends

entstanden, welche augenblicklich das große Frage zeichen des Weltkrieges ist. Angesichts der unerwar!- teten neuerlichen Krastentfaltung Rußlands und an gesichts der militärischen Anstrengungen Englands war es doppelt ratsam gewesen, sich „die volle Freiheit des Handelns zu wahren", und darum die italienV sche Front zu verkürzen. Unsere Abrechnung mit Ita lien mußte verschoben werden, aber aufgehoben ist sie nicht. MM »mW mm Krieg. Von der Salonikifront. Bern, 4. Juli. Sonderberichterstatter von Pari

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Page 1 of 4
Date: 15.01.1916
Physical description: 4
den Krieg nicht weiter geführt, sondern einen Frieden gemacht, den /Frankreich bezahlt hätte. Von einem Eingreifen Ita liens wäre keine Rede gewesen. Alles das sage sich das gewöhnliche französische Volk; es sage sich aber auch, daß Frankreich mit seinem Herzblut fechte, während England mehr materielle Güter im Spiele habe. Man könne es folglich keinem Franzosen übel nehmen, wenn er der Ansicht ist, daß für England noch Verschiedenes zu tun bleibt, bis sein Konto auf der Höhe des fran zösischen stehe

auch bei dem heutigen Ita lien vollauf zuzutreffen. Im Bewußtsein seiner Schwäche nach Innen und nach Außen hat sich Ita lien auf die Lauer gelegt, um bei guter Gelegenheit seine Hilfe möglichst vorteilhaft zu verkaufen und an der Seite Anderer und unter deren Bürgschaft die angestrebten Ziele zu erreichen. Daher die Ge wohnheit der italienischen Politiker, erst nach ge nauester Berechnung und nach sehr gut verbrieften Zusagen an der Seite anderer einzugreifen. Man hat diesbezüglich von der merkwürdigen Psychologie

des italienischen Volkes gesprochen, wovon die ita lienische Politik eben nur die natürliche Folge sei. Das italienische Volk sei, wie man sagt, von dem, was es im Bunde mit anderen leisten soll, so einge nommen, daß es mit Vorliebe bloß die Lasten und nicht auch die Vorteile sehen will, und darum die im Bündnisse liegenden Vorteile der Volkspsyche nie groß genug erscheinen. Daher das fortwährende Feil schen, noch mehr herauszuschlagen. Aus diesem Grunde hat Italien, obwohl schon längst dazu entschlossen

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Page 1 of 4
Date: 21.01.1916
Physical description: 4
den Windruck und die Folgeerscheinungen der Wafsenstreckuug Montenegros hört man aus Ita lien merkwürdige Dinge. Allerdings wird es gut sein, einen vorsichtigen Maßstab an alle diese Be richte und Prophezeiungen anzulegen. Mine Ausle gung der unterlassenen Hilfeleistung ,füt Montenegro geht dahin, daß Italien sich vorläufig vom Balkan zu rück ziehen wolle. Bereits Tisza soll diese Möglichkeit ins Auge' gefaßt haben, indem er sagte, der Verzicht auf die Rettung Montenegros könne auch „janders gedeutet

, wenn die Rettung durch Eingreifen Ita liens nicht mehr möglich sei. Und so kann man leicht für die Katastrophe von Montenegro die «schuldigen in Italien suchen und das aufgeregte Volk auf diese „Schuldigen" hetzen und den Unwillen über alle Ent täuschungen auf diese ablenken. Schon ist die Ent täuschung über das klägliche Ergebnis des achtmona tigen Feldzuges in Italien ohnehin sehr groß. Je klarer man sich allmählich, darüber wird, daß die Einnahme des Lovcen und der drohende Einmarsch Oesterreichs

in Albanien die Vernichtung der italie nischen Adriaträume bedeuten, je unwilliger die Aus wucherung durch England als wirtschaftliche Kriegs folge getragen und je bitterer die wachsende Gering schätzung, mit der FrankreichG Presse gegenüber Ita lien nicht zurückhält, empfunden wird, umso tiefere Spuren kann der Friedensschluß Montenegros hin terlassen. Alle Beschuldigungen, die demagogische Hetzer wider Montenegro schleudern, treffen auch den ita lienischen Könrgsthron, auf dem Nikitas Tochter sitzt

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Page 1 of 2
Date: 03.08.1915
Physical description: 2
macht ist sehr jungen Datums, und deren Armee und Marine haben bisher im Ernstfälle noch immer versagt. Dieses Bewußtsein hat schon lange den ita lienischen Chauvinisten auf die Seele gebrannt und hat das italienische Parlament dazu gedrängt, für die Ausgestaltung der Armee und noch mehr der Marine trotz der Armut des Landes gewaltige Summen M bewilligen. Im italienischen Volke aber hat die Er innerung an die bisher erlittenen Niederlagen eine Art Revanchelust erzeugt. Man weiß, daß militärischer

. Wir waren zwar mit Italien seit 32 Jahren im Bmrdnis gestanden, welches uns für beu gegen wärtigen Krieg Italiens Wafsenhilfe zusicherte, wir hatten auch in Friedenszeiten alljährlich Hundert- tausenden von Italienern lohnenden Verdienst gegeben/ iind mir hatten überdies die zu unserem Reichsver- baiide gehörigen Italiener mit ausgesuchter Rüchicht auf unfern südlichen Bundesgenossen förmlich ver hätschelt. Aber das alles verhinderte nicht, daß Ita lien seine Zeit für gekommen erachtete und es -als seine heiligste

sind die Ita liener nach den Berichten Cadornas zwar in fort währendem „planmäßigen- Vordringen" und erringen täglich militärische Vorteile, aber es ist als ob sehr böse Gebirgsnebel im Spiele wären, weil die Italiener seit zwei Monaten immer wieder in die gleichen Ge genden kommen. Wir stehen jetzt im Monat August. Wenn die Italiener bei der Eroberung der von ihnen begehrten südlichen Alpenkämme, welche nach italieni scher Auffassung die Natur, und darum Gott selber bei Verteilung der Welt zu Italien

der Retter in der Not der Entente ist. Hatte doch der Zar sich über den Verlust Prze- mysls damit getröstet, daß die Italiener den Oester reichern alsbald Triest entreißen werden. Die Ita liener haben zur Eroberung von Görz und Triest gewaltige Kräfte angesetzt, das erstemal ungefähr vier Armeekorps und das zweitemal deren sieben. Sie lieferten ihren Gegnern zwei große Schlachten, von denen die erste 7 Tage und die zweite 9 Tage ge dauert hat. Die Italiener haben sich tapfer geschlagen und mit Ausdauer

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Page 2 of 4
Date: 10.11.1917
Physical description: 4
Seite 2 486. Italien in BedvänMis. im Mai best Jahres 1916 die italienischen EtrcittrLfte in den vizentinischen Upen hart bedrängt wurden und bereits mit dem Einbruch unserer Ar meen in die Poebene gerechnet werden mußte, lau tete der von der italienischen Regierung ausgegebene Trost lakonisch dahin: Zweieinhalb Millionen Russen sind bereits im Anzug, um Ita lien zu e n tl a stcn! Tic erhoffte russische Hitse ist Italien damals rascher und wirksamer zuteil- geworden, als man hatte ahnen

, daß dieselbe besser an der österreichisch-itip- lienischen Front Verwendung finden würde, und diese Stimmen haben sich seit den jüngsten ÄreWrisjeu' ver vielfacht und verstärkt. Tabei wird betont, Daß der -Nachschub für diese Armee seit der Niederlage Ita liens am Jfonzo wesentlich erschwert ist, indem sie italienischen Bahnen, welche zu einem großen Teil diesen Nachschub besorgt hatten, heute und auf sehr lange Zeit hinaus vollends für die dringenden Be dürfnisse des Königreiches in Anspruch genommen

, aber die versprochene Hilfe war ganz unzulänglich und kam überdies bedeutend zu spät. E8 ist anzunehmen, daß England und Frankreich diesmal mit . ihrer Hlljo- leistung mehr -Ernst und Eile haben werden. Tenn sie müssen aus den vergangenen Ereignissen gelernt haben und ein vollständiger Zusammenbruch Ita liens wäre für die ganze feindliche Koalition - pngleich gefährlicher, als es der seinerzeitige Zusammenbruch Belgiens und Serbiens gewesen ist. Asm Ernst der Westmachte, den..Italienern schleunigst ausgiebige

. Reserven und die von den Westmächten ge sendeten Hilfskräfte der geschlagenen Armee EaDornas wieder jene Stoßkraft geben können, welche zu nt An griff in offener Feldschlacht nötig ist, mag iroch eine sehr geraume Zeit vergehen: Neuere Meldungen besagen, daß England Schwie rigkeiten erheben soll, englrsche Truppen nach /Ita lien zu senden, indem der dortige Kriegsschauplatzj stör die EntfcheiDung des Weltkrieges doch nur ncbeu- säcklich wäre und zu dessen Gunsten.die entscheidende Westfront

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Page 2 of 4
Date: 26.08.1915
Physical description: 4
des türkischen Reiches keinen eifrigeren Verteidiger haben als eben Italien. Diese Erklärungen 'stimmten so sehr mit den wirklichen Interessen Ita liens überein, daß an deren Aufrichtigkeit auch von solchen Kreisen geglaubt worden ist, welche sonst von der italienischen Treue gerade keinen besonders hohen Begriff hatten. Heute sind all diese Schwüre und Versicherungen vergessen, und Italien zieht an der Seite Englands, Frankreichs und Rußlands gegen die Osmanen zu Felde, um ihrem Reiche den Todesstoß

den türkischen Geg ner zu erledigen und dadurch dem Weltkrieg eine neug Wendung und den eigenen Völkern neue Kriegsbe geisterung zu geben. Die bisherigen Unternehmungen gegen die Dardanellen hatten trotz aller Opfer an Menschen und Schiffen stets mit Mißerfolgen geendet. Das soll nun anders werden durch die Beihilfe Ita liens und des einen oder anderen Balkanstaates. Wäh rend die Balkanvölker gegenüber allen Werbungen des Vieroerbandes noch immer ziemlich schwerhörig sind, hat sich Italien endlich bereit

aufgegeben. Er scheint durch all seitiges Zureden zur Ansicht bekehrt worden zu sein, daß sämtliche Operationen des Vierverbandes als ein Ganzes zu behandeln und alle irgendwie verfüg baren Streitkräfte stets dort zu konzentrieren sind, wo ein rascher und entscheidender Erfolg am sichersten zu erreichen ist. Diesen vom Vierverband so sehr be nötigten raschen und entscheidenden Erfolg scheint nun auch Cadorna am ehesten bei den Dardanellen zu erhoffen. Die Türkei hat durch die Kriegserklärung Ita liens

nicht bloß einen Feind mehr bekommen, sondern nach allen Anzeichen steht der Generalsturm einen gewaltigen Koalition gegen das osmanische Reich in naher Aussicht. Zli Wasser und zu Land sollen die Türken niit erdrückender Uebermacht angegriffen wer den. Mit den Flotten, welche England und Frankreich in die türkischen Gewässer entsendet, soll sich ein ita lienisches Geschwader vereinigen, und zu den verbün deten Landtruppen auf Gallipoli soll ein bedeutendes ital. Expeditionskorps stoßen. Envn Pascha

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Page 2 of 4
Date: 02.11.1915
Physical description: 4
die Italiener gegen un sere Stellungen, um endlich irgendwo den angestrebten großen Durchbruch zu erzielen. Man kann der ita lienischen Armee das Zeugnis großer Tapferkeit und Todesverachtung und Ausdauer nicht versagen, und ihr Oberbefehlshaber Codorna hat mit den nachhaltig sten Versuchen, durchschlagende Erfolge zu erzielen, wahrlich nicht gekargt. Wenn die italienischen Erfolge trotzdem nach 5 Monaten beinahe gleich Null sind, so ist das der Vortrefflichkeit der von unserer Heeres leitung gewählten

fast immer einen politischen Hintergrund gehabt. Weil die französischen und ita lienischen Minister mit Schwierigkeiten im Innern zu kämpfen gehabt, und eine siegreiche Offensive viel zur Behebung dieser Schwierigkeiten beigetragen hätte, darum seien, so wird erzählt, die Minister in die Oberfeldherren gedrungen, mit der Offensive ja nicht mehr länger zu warten, und sowohl Aoffre als Cadorna hätten gegen ihre bessere militärische Einsicht den Be fehl zur Offensive hinausgegeben

befürchten würde. Darauf ist auch die Formel gestimmt, mit welcher sich die Ita liener über ihre bisherigen Mißerfolge hinwegtrösten. Sie sagen nämlich, bisher sei der Feind vom Lande siegreich ferngehalten worden, und eine feindliche Offensive sei durch die bisherigen Leistungen der ita lienischen Armee fast bis zur Unmöglichkeit erschwert worden. Verglichen mir den hochfliegenden Fahnen in den Maitagen mutet dieser Selbsttrost außerordent lich gedämpft und bescheiden an. Cadornas Kriegsbericht

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Page 2 of 2
Date: 05.06.1916
Physical description: 2
angelegt hatte, sondern auch zahl reiche und .starke Stellungen, welche sich die Ita liener auf tirolischem Gebiete aufgebaut hatten. Zur Verteidigung all dieser schon durch die Natur starken Positionen hatte Graf Cadorna zu Anfang des öster reichischen Angriffs nicht weniger als sieben Divi sionen bereitgestellt und im Verlaufe unserer Offen sive noch weitere sieben Divisionen aufgeboten. Die langwierigen Kämpfe bei Verdun zeigen, mit welch' zäher Hartnäckigkeit auch sehr mäßige Höhen

werden Wun derdinge erzählt. Auch die italienischen Blätter ent schuldigen das fortwährende Zurückweichen der Ita liener damit, daß wegen des furchtbaren Geschoß hagels die Stellungen nacheinander einfach nicht mehr zu halten waren. Leute, welche das Trommelfeuer von Gorlice und Tarnow gehört, sagen, daß unser Artilleriefeuer beim Beginn der Offensive gegen Ita lien ohne Vergleich schrecklicher gewesen sei. Und von den italienischen Gefangenen wird erzählt, daß man dieselben bei ihrer Gefangennahme

vielfach in einem bedauernswerten Zustand angetrofsen habe; der art hatte schon das Gebrüll unseres Trommelfeuers ihre Nerven überreizt. Die Leistungsfähigkeit unserer Artillerie hatte es auch ermöglicht, in einem so schwie rigen Gelände und gegenüber einem tapferen und zahlreichen Gegner den Durchbruch unter recht mäßigen eigenen Opfern zu erzwingen. Die Wucht, mit welcher die Offensive gegen Ita lien ist eingeleitet worden, hat wieder gezeigt, wie volkstümlich der Krieg gegen Italien bei allen Stäm

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Page 1 of 2
Date: 08.11.1917
Physical description: 2
. Auch im # öMs. reichen Punkten zähe Gegenwehr. Südlich von Tol- mezzo, hinter unserer Front, vermochten sich, gestützt aus die Werke San Simeone, eine tapfere italieni sche Grupps unter dem Kommandanten der 36. Divi sion mehrere Tage hindurch gegen die umfassenden Angriffe unserer Gebivgstrjuppen und deutscher Jäger zu behaupten. E.st vorgestern abends stell en die Ita liener ihr Geschützseuer ein. Gestern sprengte der völ lig abgeschnittene Feind die Werke. Seine Versuche sich durch uich.agen scheiterten

, und die Feldzüge jener Jahre, welche Großitalien geschaffen haben) sind von den Franzosen, b-ezw. von den Preußen gewonnen wor den. Das geeinigte Italien wendete sich der Kolonial politik zu, uni wenigstens auf diesem Gebiete sich Geltung und Ansehen zu verschaffen, und König Um berto träumte bereits von einem eryträischen Kai sertitel. Aber das Unglück ivollte es, daß die Ita liener im Jahre 1896 bei Adua v om Kaiser Menelik aufs Haupt geschlagen wurden. Auch der räuberische Uebcrfall ans Tripolis brachte

gefährlichen Zeit punkt. Wir hatten uns eben erst der schrecklichen. Russenvfscmsive in den Karpathen erwehrt und hat ten im Verein mit deutschen Kräften die Gegenosfeti- sive in Galizien mir bestem Erfolge begonnen, als Italien seinen Rückensprung machte. D-er Zweck des italienischen Treubruches war, uns vor die Altcr- natioc zn stellen, entweder den Russen oder den Ita lienern den Weg nach Wien freizugeben. Durch Got- kes sichtlichen Schutze und durchs Genie unserer Führer und die Tapferkeit unserer

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Page 1 of 4
Date: 14.07.1915
Physical description: 4
von Telve di sotto in die nahe gelegene Gemeinde Carzano gegangen, um zu sehen, was dort vor gehe, da man gehört hatte, daß dort die ersten ita lienischen Vorposten eingetroffen seien. Von diesen Männern kam keiner mehr zurück und es fehlt von ihnen bisher auch jede Nachricht. Man nimmt an, daß sie alle verhaftet und nach Italien abgeführt wurden. Ihre Absicht, als sie nach Carzano gin gen, war keine direkt feindselige gewesen, es hatte sie eigentlich nur die Neugierde getrieben; aber unter ihnen befand

sich ein pensionierter Gendarm, Na mens Zanghellini, der auf die Fragen der Ita liener wohl wahrscheinlich eine tapfer österreichische Antwort gegeben haben dürfte. So erllärt man sich die Gefangennahme. Einen hübschen Auffitzer haben — nach der glei chen Quelle — einige Anhänger des Herrn von D'Anna erlebt. Er hatte, als er in Telve eingezogen war, diesen Männern zugeredet, sie sollen sich den Italienern anschließen, Telve werde ja ohnedies voll ständig evakuiert werden. Sie bekämen in Diensten der italienischen

jnagga.Tir.rasiW.ia Der Kurat von Tiarno di sopra im Le- drotale bei Riva, Don Viatore Par ist, ist auf sehr originelle Weise den Verfolgungen der Ita liener entgangen. Tiarno di sopra ist die oberste Gemeinde des Tales. Dorthin war eine Abteilung Alpini von Storo aus, ohne Widerstand zu finden, vorgerückt. Der Kurat war eine der ersten Persön lichkeiten der Gemeinde, die der kommandierende Offi zier vor sich rufen ließ. Der Offizier fragte ihn über Verschiedenes aus, bann entließ er ihn ganz gnädig

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Page 2 of 4
Date: 29.10.1915
Physical description: 4
und «if Episoden aus den Kämpfen an der ita lienischen Grenze. (Von einem Mitkämpfer erzählt.) Der junge Standschütze. Es war an einem der heißesten Kampftage in der Dolomitengegend. Die Gefechtsordonnanzen, welche die Meldungen von den vorne befindlichen Zügen zu dem tvciter rückwärts postierten Kompagniekommandanten zu überbringen und seine Befehle wieder nach vorne zu tragen hatten, liefen eifrig hin und her, auf's Höchste gefährdet durch den feindlichen Kugelregen, denn es war fast gänzlich ungedecktes

bei sich, den er an seine Mutter geschrieben hatte und nicht mehr hatte absenden können. Die Mutter würde nun in Sorge sein um ihn, wenn sie keine Nachricht erhielte. Einer der Unsrigen wußte Rat. Er hieß den Ita liener noch zum Briefe hinzuschreiben, daß er gefan gen genommen worden sei und sich wohl befinde; und versprach sodann, den Brief zu besorgen. Am anderen Morgen hing der Brief jenseits un serer Front am italienischen Drahtverhau. Man er fuhr später, daß die Italiener den Brief auch wirk lich bemerkt

und aus dem mittleren steht nebst den Namen der Begrabenen auf einer Tafel geschrieben: „Den im heldenmütigen Kampfe gefallenen Ita lienern". Die italienische Mutter kann zufrieden sein damit, wie die Tiroler ihren Sohn behandelt haben. Kleines Feuilleton. „Tiger und PÄz". Neulich hieß es in einer Kor respondenz vom südöstlichen Hochplateau, daß W den Srandschützen die Italiener allgemein „welsche M* ger" geheißen werden. Ein Freund schreibt uns: her stammt diese Bezeichnung? Man darf^daon ver leibe

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Page 1 of 4
Date: 05.02.1916
Physical description: 4
, sondern ging wiederholt und sehr erfolgreich zum Angriff über. Besonders verblüffend wirNe die Offensive, welche die leichten Fahrzeuge unserer Flotte sofort nach der italienischen Kriegserklärung gegen fast die ganze Ostküste Ita liens mit so durchschlagendem Erfolge ausgeführt hat. Es ist heute noch ein vielbesprochenes Rätsel, warum die Italiener nach Ausbruch des Krieges, auf wel chen sie sich doch durch 10 Monate hatten vorberei ten können, in ihrer Offensive so langsam und schwer fällig

gewesen sind und damit die schönsten Gelegen heiten unwiederbringlich versäumt Haben. Man hat für diese auffallende Tatsache verschiedene Erklärun- gen vorgebracht, und eine der einleuchtendsten Erklä rungen für die Langsamkeit der italienischen Offen sive am Jsonzo dürfte im Hinweise liegen, daß durch den entschlossenen Angriff unserer Flotte und nament lich durch die Unterbrechung der Adriabahn der ita lienische Aufmarsch sehr erheblich gestört und ver zögert worden ist. Die italienischen Adriaküsten sind auch später

von unserer Flotte wiederholt heimgesucht worden, als ob es keine viel stärkere italienische Flotte geben würde. Trotz ihrer zahlenmäßigen Unterlegen heit hat sich unsere Flotte im Kampfe mit der ita lienischen fort und fort mit Ruhm bedeckt und die Zeiten Tegetthofss wieder aufleben lassen. Denn unsere Flotte zeigte Kühnheit und Tatkraft und erzwang sich dadurch schöne Erfolge, während die italienische Flotte bisher über schwächliche und verlustreiche De monstrationen nicht hinausgekommen

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