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2. Abendausgaben
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Page 4 of 4
Date: 14.08.1915
Physical description: 4
ihrer Bestimmung des künftigen Aufenthaltes gewärtig. Krtegsroman eines Millionärs. Dem „Berliner Tageblatt" wird aus Koblenz gemeldet: Vor etwa dreißig Jahren desertierte von seiner Truppe,' dem 28. Infanterieregiment in Bonn, ein Soldat namens Weber. Er wurde aber bald ermittelt und vor Gericht gestellt, das ihn zu acht Monaten Gefängnis und Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes verur¬ teilte. Nachdem er diese Strafe verbüßt

hatte und wieder bei der Truppe eingestellt worden war, ergriff Weber zum zweiten Male die Flucht. Diesmal gelang es ihm, nach Antwer¬ pen zu entkommen, wo er sich verheiratete und ein Geschäft an fing. Am Ausgang des Antwer¬ pen er Hauptbahnhofes, nur wenige Schritte in der Avenue Keyzer hinein, steht der Riesenbau des Hotels. Weber. Es gehört dem ehemaligen Deser¬ teur, der vor dreißig Jahren ohne Mittel in Antwerpen einwanderte. Er hat es verstanden

, aus ein em einfach en Gast Hof eines d er ersten belgischen Hotels zu machen. Auch bei der Er¬ richtung anderer Betriebe zeigte er eine glück¬ liche.' Hand. So schuf , er die Brasserie Flora, das. größte i Münchner Bierlokal Antwerpens, baute ein Hotel in Oftende und eine Villa ht Braschat. Durch seine Geschäftstüchtigkeit er¬ warb 'Weber ein großes Vermögen, das auf mehrere Millionen geschätzt wird. Aus seiner Ehe hatte Weber zwei Söhne

zu werfen. Weber, der sich gerade in .seiner zwölf Kilometer von Antwerpen ent¬ fernten Villa Braschat aufhielt, eilte schleunigst in die Stadl und ließ Zettel an das Haus kle¬ ben des .Inhalts : „Dieses . Haus unterstelle ich dem Gouverneur von Antwerpen und dem Roten Kreuz zu gemeinnützigen Zwecken." Dies kühlte die Wut des Pöbels etwas ab. Nachdem das bel¬ gische Rote Kreuz van dem Hotel Besitz ergriffen hatte, wurde Weber das Verlassen

Besatzungsbehörde an die geflüchteten belgischen Gastwirte die Aufforde¬ rung zur Rückkehr richtete, damit sie zu ihrem Teil an der Ernährung der Stadtbevölkerung mitwirkten, kehrte auch Weber nach Antwerpen zurück, wo seine erste Aufgabe darin bestand, ein vollkommen neues Personal öoit mehr als hundert Köpfen anzustellen. Seinen Weinkeller fand er so ziemlich ausgetrunken vor. In dem Champagnerkeller hatten belgische Soldaten so eifrig nach Bomben gesucht

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