2. Abendausgaben
, auf Ketten von vielen Bergen und Hügeln, die ein¬ zeln besetzt und befestigt werden müssen, und nicht etwa auf ununterbrochenen, langgestreckten Rücken, die in einer zusammenhängenden ge¬ raden Linie Zu verteidigen wären. Diese paral¬ lelen Höhenketten trennt aber kein etttfacf) durch¬ gehendes Tal; sie sind durch hundert Sättel miteinander verbunden und der Zwischenraum stellt sich wiederum als ein vielverschlungenes, wenn auch niedriges Gebirge dar
trug die majestätifthe Kiefer ihre glitzernde, schimmernde Last. Von den schroffen Hängen sausten mit roten Gesichtern die Schneeschuhpatrouillen zu Tal, keck und aben¬ teuerlich in ihren raschen Bewegungen. Fest¬ gebunden an kurze Pflöcke sprangen und kläfften die unheimlich tatendurstigen Polarhunde im Schnee umher und konnten es nicht erwarten, daß man sie vor den Schlitten spannte und sie immer ihrer 10 zusammengekoppelt, eine Last bergan
¬ donner wie von aufprallenden Lawinenstürzen. Von Zeit zu Zeit mußte man in den tiefen Schnee beiseite treten und die von oben kom¬ menden, künstlich und behutsam gefeuerten Händ- schlitten vorbeilassen, auf denen die Schwer ver¬ wundeten ihre lange, unruhvvlle Reise zum Lazarett zurücklegen. Wann kommen wir ans Ziel? Wie wird es uns droben ergehen bei dieser Kälte? Auf halber Höhe ein letztes Torf, noch viel kümmerlicher als das im Tal
. Jetzt noch die letzten 100 bis 500 Schritt berg¬ an und wir gelangen in die Feuerstellung. Unmittelbar unter dem höchsten Kamm zieht sich die Schützenlinie hin, lauter einzelne Un'er- fchlüpse von der Art der schon beschriebenen, aber in der Regel nicht heizbar, da der Ranch nur den Gegner verraten würde. Ein scharfer, pfeifender Wind bläst uns hier oben entgegen. Wir schauen über den Rand ins Tal und zu den von den Russen besetzten Bergen hinüber
sind deutlich die russischen Drahtverhaue zu er¬ kennen, etwas höher die Schützengräben, ab und zu auch einzelne Gestalten, die zu schanzen und andere, die etwas heranzutragen schieinen. Auf einem Bergrücken, der sich wurmhaft von drüben ins Tal herein und zu uns her windet, liegen sich unsere und die russischen Truppen auf 600 Meter gegenüber. Man kann die Par¬ teien genau unterscheiden, aber sie kämpfen jetzt nicht. In einer anderen Richtung ragt