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Pedagogy, Education
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(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 9 of 79
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
, daß 'es' wieder einmal 'passiert'. Wir wollten deshalb nach anderen Lösungen suchen; wir wollten mit anderen Leuten, Ärzten und Ärztinnen re den, die damit Erfahrung haben und wissen, was jemand in so einer Situation an Unterstützung und an Rahmen bedingungen braucht. Die Therapeutin war nicht bereit, mit uns und gemeinsam mit Frau A nach Alternativen zur Einweisung in die Psychiatrie zu suchen. Ihr Interesse war es, ihre Einschätzung der Dinge durchzusetzen. Sie wollte die Rettung rufen, wir aber wollten erst

noch alle anderen Möglichkeiten, Frau A zu unterstützen, aus schöpfen. Für uns ist nämlich die Psychiatrie die denkbar schlechteste 'Lösung', auf unsere Hilflosigkeit zu reagie ren. Nur als allerletzte Möglichkeit wollten wir, falls Frau A dies wünschte, 'freiwillig' mit ihr in die Psychiatrie gehen, um der staatlichen Registrierung bei der Zwangs einweisung zu entgehen. Aus diesem Grund wollten wir auch nicht, daß die Therapeutin von unserer Wohnung aus die Rettung ver ständigt, um eine Einweisung zu veranlassen. Daraufhin

wir zurück in die Wohnung, dem der Amtsarzt und die Polizeibeamten nichts entgegensetzten..Kurz danach klingelte es wieder, jetzt an der Wohnungtür und der Amtsarzt erklärte erneut die Absicht, Frau A abholen zu wollen, wenn nötig auch gewaltsam in die Wohnung einzudringen. Wir erklärten, daß wir, wenn überhaupt, mit Frau A nur 'freiwillig' in die Psychiatrie gingen und daß sie daher Weggehen sollten. Der Amtsarzt wollte Frau A weder sehen noch sprechen, er wollte nur mit allen Mitteln ihre Abholung

erwirken. Der Amtsarzt und die Polizeibeamten hatten vor, die Einweisung von Frau A gegen sie und mit Gewalt durchzusetzen. Dagegen wehrten wir uns. Wir verweigerten aus diesem Grund auch den Zutritt in die Wohnung. Inzwischen redeten wir immer wieder mit Frau A, die im Bett lag und gehalten und gestrefchelt werden wollte. Es lag also weder 'Selbst gefährdung' , im Sinne von selbstmordgefährdet, noch 'Fremdgefährdung', im Sinne von Aggressionen gegen andere, vor. (Das bestätigten inzwischen

auch die Ärzte in der Klinik.) Dies wären rechtlich gesehen die einzigen Gründe für eine Zwangseinweisung gewesen. Frau A zog sich an, um 'freiwillig' in die Psychiatrie zu gehen.Wir teilten dies dem Amtsarzt und den Polizeibe amten auch mit, die gerade dabei waren, die Wohnung stür aufzubrechen. Wir sagten, sie sollten ein Stück zu rückgehen, da wir jetzt herauskämen. Als wir die Tür öffneten, stürmten sechs Polizeibeamte die Wohnung. Zwei Polizisten packten Frau A und schleppten sie die Treppe hinunter

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Pedagogy, Education
Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 6 of 79
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
erwerben, keine herkömmlichen Diagnosen erstellen und den Frauen ernsthaft zuhören. F AAJO U Die politische Überzeugung, von der sie ausgehen, ist der "Geschlechterkampf (la lotta tra i sessi), bei dem die Frau meistens die Verliererin ist". „die Frau verliert aber nicht nur, sondern sie verliert auch das Wissen darum, daß es einen Kampf gibt, sie gibt das Kämpfen auf". Krankheit von Frauen interpretieren sie als „Zeichen ßr die Niederlage und die Therapie ist der Erwerb von geeigneten

. Für uns ist die Krise nicht das, sonderen der ausdrucksstärkste, expressivste Moment einer uner träglichen Situation. Für uns ist die Krankheit das letzte Instrument, das dieFrau zur Verßgunghat, um mit jenem Alltag aufzuhören, den sie nicht mehr aushält. Das ist der Grund, warum ßr uns die Krise ein positives Element enthält: zwar gibt die Frau das Kämpfen auf, aber sie findet auf irgendeine Art einen Weg, nein zu sagen." Gleichzeitig wird ihr aber die Entscheidungsfähigkeit abgesprochen: von Familienmitgliedern

, Ärzten und Psychologen. Ins Zentrum der Unterdrückungsverhältnisse, denen die Frau unterliegt, setzen die Neapolitanerinnen die MUT TERSCHAFT: es ist jenes Verhältnis, in dem Arbeit pro duziert wird, ohne daß dies als Arbeit gesehen wird: „arbeiten und zugleich nicht zu arbeiten e un elemento enorme per confusioni interne. Viele Tätigkeiten von Frauen werden nicht als etwas gesehen, das Energie kostet." ■ Frauen - auch Nichtmütter - sind diejenigen, die für die Bedürfnisse

anderer dazu sein haben, geben sollen, ohne Recht auf angemessene Gegenleistungen. „Was in der Mutterschaft produziert wird, ist die Konfusion tra il mio e il tuo. Die Rolle der Frau sieht keine Grenzen ßr sie vor, die Befriedigung der Bedürf nisse anderer sieht die Frau nicht als ihre Pflicht, sondern als Teil ihrer Identität ." Da die Mutterschaft - die reale, als auch das Bild von Frau, das daraus abgeleitet wird - ein Nicht-Wissen um eigene Grenzen und den eigenen Raum bedeutet, ist sie für die Frau mit einem hohen

Krankheitsrisiko verbunden. Herkömmliche Theorien von Therapie gehen von einer Vorstellung von Normalität aus und leiten davon die Bilder von Krankheit, Störungen, Nicht-Normalität ab. „Wir hingegen machen den umgekehrten Schritt: wir starten von der Krankheit, das heißt vom Gegebenen. (...) Denn wir können heutzutage nicht sagen, wie eine Frau sein sollte. Es kann keine Theorie geben, die Weiblichkeit definiert. Für eine Frau ist es gut, Kinder zu haben, für die andere, sich von der Familie zu trennen. Kinder

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Pedagogy, Education
Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 28 of 79
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
hat nicht schmälern. Sie soll „den Status solidari scher Kritik im Sinne einer Dekonstruktion haben oder ist zumindest so gemeint, da uns eine selbstkritische Wür digung und Sorgfalt sicher wohler tut als eine Affirmation und Verdoppelung dessen, was wir immer schon wußten und worüber wir uns einig sind". (S. 4). Betrachtet man/frau die Diskurse der letzen Jahre über Frauen- und Männerkrankheiten, fällt eine gleichzeitige BE - und ENTNENNUNG auf. BEnannt und - aufgrund der mitschwingenden Dis

qualifikationsbedeutungen - damit erneut abgewertet, wird das soziale und biologische Geschlecht der Frau. ENTnannt und - herrschender Verhältnisse wegen - da mit erneut erhöht, ward das soziale und biologische Ge schlecht des Mannes. Immer wenn im Zusammenhang mit Krankheiten die Kategorie Geschlecht auf taucht, ist das weibliche und nur dieses gemeint (Benennung). Die Setzung des männli chen Blicks als allgemeingültigen konstituiert das Weib liche als Abweichung von der männlichen Norm(alifät). Ein Beispiel dieser Art der Benennung

ist die Ineinssetzung von Frau und Krankheit/Schwäche , die sich 1t. Fischer/ Hornberger (1984) seither Antike nach weisen läß t und im frühen 19. und 20. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreicht hat. Dabei fungierten die weiblichen Geschlechts- und Fortpflanzungsorgane als Ursache allen Übels. Einmal sind es die giftigen Säfte, die diese absondern, dann die Rastlosigkeit bzw. Wanderung der Gebärmutter und deren furchtbare Auswirkungen. Ein Angelpunkt der Pathologisierung des weiblichen Geschlechts war die Hysterie

. Sie ist der älteste Krankheitsbegriff in der abendländischen Geschichte und haftet allem an, das nicht der Normalität zuzuordenen ist und vor allem der Frau. Emil Kraeplin (1856-1926), ein führender Psychiater seiner Zeit, nannte die Hysterie die „natürliche Entwicklungsrichtung" der Frau, für Weininger war sie die „organische Krisis der organischen Verlogenheit des Weibes" (Zit. nach Fischer/Homberger, 1984). Das Konstrukt der schwachen, kränklichen und auch hysterischen Frau hat die geschichtlichen Wandlungen

recht unbeschadet überstanden. Frauen gelten noch im mer als das kranke Geschlecht, verändert haben sich lediglich die „wissenschaftlichen" Belege für diese „Tat sache". Die Gynäkologie selbst stellt ein plastisches Beispiel der gleichzeitigen Be- und Entnennung im Diskurs über Frauen- und Männerkrankheiten dar. Sie etablierte sich um 1800, mit der historischen Einführung der Klinik geburt. Während die Frau selbst gerade zu dieser Zeit in die Intimität der Privatsphäre Familie, des Hauses ver drängt

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Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 7 of 79
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
und die Beziehungen. (...) Wir schaffen so die konkrete und reale Möglichkeit für die Frau, in ihrem Leben in Beziehung zu setzen: was von ihr verlangt wurde, was sie getan hat, und was sie gerne getan hätte". Ihnen geht es nicht darum, die Klientin zu belehren oder von etwas zu überzeugen, sondern „wir bieten ihr ledig lich die Möglichkeit, sich selbst von einem anderen punto di vista aus zu sehen. Aber es ist immer s i e, die diese Ar beit leistet." „Die Analyse des Krankheitsverlaufes

ist zu Anfang schwierig, weil die Frau dazu neigt, sich als Kranke zu sehen und von unsRezeptewill. Sie will dieNormalität zurück. Wir geben darauf nicht unmittelbar eine Ant wort, die sie in ihrem Kranksein bestärkt: wir stellen weder eine Diagnose, noch verabreichen wir Beruhi gungsmittel. " Stattdessen ermöglichen sie der Frau, von ihren Sympto men zu sprechen. Diese treten in unerträglichen Überlastungssituationen auf, der Frau fehlt die Energie, sich mit ihrem Kontext zu konfrontieren, sie vergißt

machen die Neapolitane- rinnen deutlich, wie nahe alltägliche Lebensbedingungen von Frauen und sog. weibliche Störungen oder Krankhei ten sind. Gewalterfahrungen müssen für die Frauen nicht zwangsläufig psychische Störungen bedeuten, sondern das passiert dann, wenn die Frau nicht die Möglichkeit hat, Gewalt als solche zu erkennen, was sehr wahrschein lich ist. Stattdessen fühlt sie sich schuldig und sucht nach Rechtfertigungen für den Täter, weil es oft Männer sind, die die Frau eigentlich lieben müßte, z.B. Väter

, Brüder, Ehemänner... Ihr Schuldgefühl wird noch dadurch verstärkt, daß ihr provozierendes Verhalten vorgeworfen wird. AjXjJ Ul'd&UC' <XIg.I$Ma Q£icßAA<l4e QÄaaU Idütcrtiu Anna ist 33 Jahr alt, Mittelschullehrerin, hat ein Kind und lebt mit dessen Vater zusammen. Anna, die sich als emanzipierte Frau sieht, verhält sich auch in der Schule zu einem Lehrer nicht so, wie sich's eigentlich gehören würde - einem Mann gegenüber in einem Berufsfeld, wo hauptsächlich Frauen arbeiten: sie gibt

entschuldigen den Mann und die Direktorin will den „guten Ruf" der Schule nicht ver miesen. Anna zieht darauf ihre Anzeige zurück, sie nimmt Antidepressiva und vernachlässigt ihre Arbeit. n . 7 ll a CoSCt Ja ccicumJ) ÄAjyt / Die neapolitanischen Frauen stellen die Gewalterfahrung in Beziehung zum Alltag der Frau, indem sie aus differenzieren, wie sich das Leben Annas nach dem sexu ellen Übergriff verändert hat und was er für Anna bedeu tete: ihre bisher realisierte Lebensvorstellung - zugleich eine gute

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Pedagogy, Education
Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
des 4. September 1989 wurde in Innsbruck eine Zwangseinweisung in die Psychiatrie, unter Anwen dung von brutaler Gewalt von Seiten des Amtsarztes und der Polizei gegen den Willen der 'einzuweisenden' Frau und gegen den Willen der anderen beteiligten Frauen durchgesetzt." In den darauffolgenden Tagen wurde ein offener Brief in der Umgebung der Wohnung, wo die Zwangseinweisung erfolgte, aufgehängt „um den in der Umgebung Wohnenden die Hintergrün de des Polizei- und Feuerwehreinsatzes zu vermitteln

und damit eine erste Öffentlichkeit herzustellen." Der Inhalt des offenen Briefes: „Frau A kam zu uns in die Wohnung, weil sie mit jeman- demreden wollte. SiebrauchteUnterstützung und erhoffte sie von uns als ihren Freundinnen und Bekannten zu erhalten. Gemeinsam versuchten wir herauszufinden, worum es geht, was Frau A brauchte und wie wir es ihr geben können. Frau A zog sich immer mehr zurück und war bald auch für uns, obwohl wir sie besser kannten, nur noch schwer zu erreichen. Wir wußten nicht mehr

weiter, wußten nicht mehr, was Frau A brauchte, um aus ihrem Rückzug herauszukommen. Deshalb riefen wir die Therapeutin an, die dann auch zu uns in die Wohnung kam. Auch sie wußte nicht weiter. Die einzige Möglich keit sah sie in der Einweisung in die Psychiatrie. Auch konnte sie sich keine ambulante Behandlung vorstellen. Wir aber wollten Frau Anicht in die Psychiatrie abschie ben, weil wir weder in der Verwahrung von Menschen in psychiatrischen Anstalten, noch in der medikamentösen

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Category:
Pedagogy, Education
Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 47 of 79
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
F i ri 31 OT TT' kj i_jj- 1 Zum feministischen Therapiekongreß 1990 im Qberhan Martina Gitzl frau grenzt sich ab - sieht, spürt ihre körpergrenzen * berührungsgrenzen liebt nicht mehr grenzenlos denn grenzenlos sein heißt freiwiid sein heißt, daß es gewalt nicht gibt heißt, daß die frau ein loch ein schwamm ein fluß eine flut luft unendlich weit, auf saugend einsaugend überstülpend auffressend ist - eine furie weil sie grenzenlos ist. als Begrenzte, als ein ich - ein gefühl, dem Geschlecht

der Frau zugehörend, sich mit Frauen identifizierend gibt es die Frau nicht, sie ist ein Nichts. Sie gibt es erst, wenn der mann in dieses nichts eindringt, vorstößt. Sie von einem nichts in ein etwas verwandelt. Grenz - Verletzungen wo die Grenzen erst dann spürbar sind, wenn sie verletzt werden. Ab - grenzungen von Frauen sind ausgrenzungen, aussperrung der männlichkeit: faschistoid lächerlich kindisch, isch, isch Ich ziehe meine Grenzen, um mich innerhalb dieser zu spüren, zu denken zu bewegen

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Category:
Pedagogy, Education
Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 31 of 79
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
>$ © 9 tiilli Mossier und Susanne Heïlweç VV-ijj -UR FRAUEN Schon der Titel dieser Tagung- Spielraum und/oder Engpass?' („Frau und Krankheit - ) ist reich an (sauber und Unruhe, so die Psychologin Franca Gamberom aus Trient, Er erinnert die Referentin an die Anfänge der Frauenbe wegung, an die Bedeutung des Wortes UNBEHAGEN damals; an die Kollektive als Orte, wo Frauen ihrem Unbehagen eine Sprache verleihen konnten und mit die ser Form eine politische Praxis der Begegnungen unter Frauen begann

beurteilt, ob, wie und was sie im ihrer Funktion für die anderen leistet, wobei ihre eigene Persönlichkeit, ihre Wünsche und Be dürfnisse überhaupt nicht zur Debatte stehen. Ihre Rolle als Haus- und Ehefrau wird zum Maßstab ihres Viertes als Frau - ja sogar ihres eigenen Selbstwertgefühls, da sie diese Zuschreibungen von außen bereits verinnerlicht hat. Es handelt sich dabei um ein totales Verschwimmen von Identität und Rolle . Das führt zur Gleichung „Scheitern in der Ehe = Scheitern im Leben

" oder „Versagen als verheiratete Frau = Versagen als Frau/ Person". Bricht nun eine Frau aus den bestehenden Verhältnissen der Kleinfamilie aus, begibt sie sich damit in eine äußerst schwierige Konfliktsituation: der Wunsch nach Auto nomie, Identität und Beendigung der oft unerträglichen Familiensituation einerseits -die Angst sich als Scheiternde zu erleben und ins Leere zu fallen andererseits. Dadurch geraten Frauen in einen Zustand der Zerrissenheit und des Widerspruchs, verstärkt noch durch den Druck

von außen. Franca Gamberoni beschreibt den ALFID als Ort für Frauen in einer solchen Konfliktsituation. Die wichtigste Voraussetzung in ihrer Arbeit sieht sie in der Fähigkeit „zuzuhören", als Ausdruck der Wertschätzung und Solidarität, d. h. das Emstnehmen der Frau als Subjekt. Die Mitarbeiterinnen des Vereins bieten den Frauen vor erst einmal die Möglichkeit, Fragen auszudrücken, Zweifel, Klagen und Ängste auszusprechen, um gemein sam eine Strategie zur gegebenen Situation zu entwic keln. Wichtig

ist vor allem die Beziehung, die zu der Frau aufgebaut wird, da diese genau in einem Moment entsteht, wo sie Hilfe braucht, erschöpft ist. Eine Beziehung, die die Referentin nicht als Beistandsleistung versteht, sondern als ein vorsichtiges Sicheinlassen auf die Geschichten der Frauen, als ein Sich verwickelnlassen in ihre objektiven und subjektiven Lebensbedingungen, die gekennzeichnet sind von Konfusion und Depression. Die Psychologin sieht das Leiden als nötige Bedingung bei der Suche nach einem autonomen

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Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 44 of 79
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
werden „männliche Eigenschaften" gefordert, wie Durchset zungsvermögen und aggressives Verhalten, Ehrgeiz, die wiederum dem erwünschten weiblichen Verhalten wider sprechen. "Die Frau muß einen permanenten Balanceakt leisten zwischen diesen widersprüchlichen Anfordeungen: Gelingt er nicht, wird die Frau in den Augen der anderen zum 'Mannweib'. " Einen weiteren Ort für den Zugriff und die Verankerung männlicher Macht bietet der weibliche Körper. Die Kon trolle der weiblichen Sexualität durch die Medizin impli

ziert "Behandlungsbedürftigkeit", "Komplikationen" und "Unwohlsein". Wenn vom Körper der Frau die Rede ist, dann immer nur in Bezug auf seine Funktion: die Reproduktion der Kin der, des Mannes. Die Wahrnehmung des eigenen Kör pers ist weitgehend fremdbestimmt. Polina Hilsenbeck erwähnt in diesem Zusammenhang die immer wechseln den Schönheitsideale, die Bilderfluten in der Pornogra phie und in der Werbung, die zusammen mit der Medizin den weiblichen Körper und seine Funktionen normieren

patriarchalische Phantasie bilder der passiven, abhängigen Frau-Mutter-Madonna, der kein eigenes weibliches Begehren zugestanden wird und die der Frau-Eva-Hure mit der „unersättlichen Fleischeslust". Diese aufgezwungene Spaltung dient dazu, psychische und physische Gewalt gegen Frauen zu legi timieren. Gewalt gegen Frauen und die Angst davor gehören zum Alltag jeder einzelnen: „Vergewaltigung, Gewalt in der Ehe und sexueller Mißbrauch, die Zahlen sprechen für sich, genauso wie die ständig über belegten

: 70 - 80% aller Frauen sind sexuell mißbraucht oder vergewaltigt worden, die dann später eine der folgenden Störungen entwickeln: Angst neurosen, psychosomatische Störungen, Psychosen, Depres sionen und Suizidversuch, Medikamenten-, Alkohol- und Heroinabhängigkeit. " „Eine in unserer Gesellschaft gesunde Frau ist ein kranker Mensch. " Polina Hilsenbeck versucht auf „der Ebene der Identitätsbildung, Ebene der Lebensrealität der Frauen und der Ebene der gesellschaftlichen Forderungen" den Zusammenhang

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Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 39 of 53
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
«. Dies allein durch die Tatsache, daß ich nun einem ganz persönlichen Wunsch und Bedürfnis nachging, was schon Schuldgefühle in mir erzeugte. Eine Berufstätigkeit wäre ja noch toleriert worden, natürlich nur solange der häusliche, familiäre Bereich nicht beschnitten wäre, frau den emotionalen Bedürfnissen der Familie, also der Haus-, Erziehungs- und Beziehungsarbeit voll gerecht wird. Träte allerdings irgendeine Störung, sei es psychischer oder phy sischer Art bei den Kindern auf, so würden sofort

wieder Rück schlüsse auf die Berufstätigkeit der Mutter gezogen; bei alleiner- ziehenden Müttern ist da der Begriff »zerrüttete Familienver hältnisse« sehr schnell zur Hand, der stigmatisierend auf Be troffene wirkt, die Funktion der Schuldzuschreibung erfüllt, wie auch die Außenwelt aus ihrer Verantwortung entläßt. Dazu kommt, daß frau — deren Lebensperspektive meistens bereits von Kind an das Mutter-Sein impliziert — ihre Überfor derung als gegeben betrachtet, sich selbst als unzulänglich defi niert

Sphäre in Außenräume wagt, welche oft viel größer als der Ekel vor der Resignation ist. Da bieten sich familiäre Pflichten und Verantwortlichkeiten zwischen frau und dem, was sie sein könnte, als Mittel zur Ver drängung optimal an. Deren Erfüllung bringt zudem gesell schaftliche Akzeptanz. Die Schuld für die eigene Passivität jedoch nur der Gesellschaft zuzuschieben, ist auch müßig. Frau wählt immer auch selbst — und sei es unbewußt — zwischen den beiden Möglichkeiten: Re signation oder aktives

Handeln. Sich dem Sog der Sicherheit, die eine klar umschriebene Frau enrolle bietet, zu entziehen, der Entsagung eigener Bedürfnisse zu entsagen, die Selbstbescheidung und Selbstbeschneidung schrittweise wahrzunehmen und abzubauen, zu fragen: »Wo will ich selbst hin, was interessiert mich!« war und ist noch im mer neben den Ansprüchen der Außenwelt ein schwieriger Pro zeß für mich, aber auch — wie mir scheint — für Frauen schlechthin. Das Gebundensein an eine Rolle gibt Sicherheit, Geborgenheit

noch nicht habe. Freiwillige Selbstbeschränkung ist die gesellschaftliche Erwar tung an die Frau. Will frau diese reduzieren, setzt das eine Re flexion internalisierter Rollenerwartungen und Normen voraus, die Bewußtwerdung der eigenen Teilhabe daran durch ihre per manente Disposition und der damit gegebenen Tradierung ge sellschaftlicher, politischer wie auch sozialer Bedingungen für Frauen. Ich habe mich aus Sicherheiten herausbegeben, mich dem Nur- Mutter-Sein entzogen und befinde

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Category:
Pedagogy, Education
Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 57 of 79
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
, verletzt wird der 'Mensch', der ist weniger abstrakt. Und verletzt wird damit die Frau, wiederum und immer wieder, wenn ihr in Form einer Wahrheit, einer ein-geschlechtlichen Wahrheit entgegengetreten wird und ihre Aussagen ver stümmelt und verzerrt wiedergegeben werden, von einem Subjekt aus. Und: die 'zweite' Glocke läutet für Frauen nicht viel anders als die 'erste', wage ich aufzumucken. Und ver zweifle fast: da sich nichts ändern wird (HKP), werden 'wir', oder ich sag's, schreib's mal

so, werden einige Frauen wohl weiterhin heimatlos bleiben. Sie, die Frau, wird vagabundieren, wie bisher. Sie hat kein 'Recht' auf Orte, von denen aus sie schreiben, sich sprechen kann, die ihr Sicherheit und die Gewähr eines Selbst-Seins einräumen. Sie vagabundiert. Meist ist nicht mal die Privatheit ein geschützter Ort, da er noch nur die Verhältnisse widerspiegelt, die das Männliche im Außen vorgibt per Gesetz und Definition. Auch das Weibliche, wenn es unter sich ist, ist davon vielfach geprägt und besetzt

, im Privaten wie im öffentlichen. Das läßt sich u.a. beispielsweise in der 'Kommission für Chancengleichheit zwischen Mann und Frau' feststellen, er-Ieben. Da und dort, vielerorts, in privater wie in öffentlicher Sphäre, erfolgen die Zugriffe und Eingriffe. Sodaß sich manchmal dann aus einem weiblichen Schreiben nichts anderes ergibt als eine Perpetuierung des Anders-ge- schieehtlichen. Die Sprache usurpiert die Orte. 'Am Anfang war das Wort', das nach alter, patriarchalischer Sicht- und Denkweise das Wort

des Seienden viel unwichtiger ist als die anderen.' (Cavarero, Der Mensch ist zwei. S.73) (6) Das philisophische Denken und von da weg eine be stimmte, eingeschlechtliche 'Vernunft' als Kopf-Geburt, da leibliches Gebären unmöglich? Die Frau findet sich als Subjekt, als handelndes Selbst nicht mehr vor in diesem Denken. 'Es existieren (...) also zwei Sprachen im männlichen Drama der Konfrontation mit dem Weiblichen, zwei Wege, die Frau im symbolischen System einzuschließen. Die eine, die gesetzgebende

sich an andere Wahr-nehmung setzten, diese auslösch(t)en und so auch ein bestimmtes 'Leiden'nicht mehr fühlbar werden ließ? Ein 'Leiden', das wohl eher an den Frauenkörpem klebt als an anders geschlechtlichen. Das von daher sich auch zunehmend zu artikulieren versucht, im Schreiben und auch Sprechen. Im Gebrauch einer Sprache, die nicht 'ihre', die der Frau ist, die ihr 'fremd' ist. Und, um im Bewußtsein davon zu

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Category:
Pedagogy, Education
Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 45 of 52
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
, wobei diese voll von traditionellen Inhal ten und äußerst kühnen Behauptungen sind: »... jede Frau hat, insofern sie Frau ist ...« (S. 182) oder: »... die wahre Aufgabe der Frau besteht darin, sich so schön zu machen, daß der Märchen prinz sie ansieht und begehrt und dann so schön findet, daß er nie wieder geht.« (S. 361), oder: »Ein Mann weiß sehr genau, ob das, was er fühlt, sexuelle Begierde oder Liebe ist. Für die Frau sind beide Erfahrungen verschwommener.« (S. 45) Sein Frauenbild

, das wir aus solchen Zitaten ent nehmen, stützt die Annahme, es gäbe festgelegte eindeutige Rollen; so z.B. die »femme fatale« und die Frau, die nicht verführen kann. Dafür bezieht Alberoni auch feministische Litera tur mit ein, die er zu widerlegen versucht, was ihm aber aufgrund siener mangelnden Begründung nicht gelingt. Alberoni zitiert Simone de Beauvoir: »Die Abwe senheit des Liebhabers ist für die Frau immer eine Qual ... selbst wenn er an ihrer Seite sitzend liest oder schreibt, vernachlässigt, verrät

er sie. Sie haßt seinen Schlaf.« (S. 25) Den Grund dafür sieht Simone de Beauvoir in den gesellschaftlichen Bedingungen, die die Frau zur Passivität verdam men. Alberoni hingegen: »Die Frau empfindet den Schlaf des Mannes nur dann als Ablehnung, wenn sie ihn nicht liebt, wenn sie ihn nicht erträgt. Deshalb irrt sich Simone de Bauvoir mit ihrer Be schreibung.« (S. 26) Fbenso lächerlich erscheint uns seine Behauptung: »Feministinnen wollen sein wie die Männer. Der Versuch, frei wie ein Mann zu sein, gelingt

nicht.« Die Begründung dafür sieht er darin, daß es bei der Frau Erotik ohne Verliebtheit nicht gibt. Warum ist eine Unterscheidung zwischen den Ge schlechtern so wichtig? Dies ist wohl eine Reak tion auf die Irritationen im Geschlechterverhält nis. Ein anderer Weg ist dessen neue Definition, wodurch alte, eingefahrene Rollen hinterfragt und verändert werden, und damit das Patriarchat, welches seit seinen ersten Tagen auf die Andersar tigkeit der Geschlechter pocht. Alberonis Alternative »ewiger Unterschied

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Category:
Pedagogy, Education
Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 11 of 79
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
der Psychiatrie heute. Zu diesen Praktiken und Funktionen der Psychiatrie gehören auch die Schaffung von Krankheitsbildem und die davon abgeleitete Legitimierung der Zwangseinwei sung. Die Willkür dieser Praktiken wurde beim Prozeß durch die Zeuginnenaussage der Therapeutin bestätigt. Vor Gericht erklärte sie, daß zwar keine unmittelbare Selbst- oder Fremdgefährdung bei Frau A vorlag, diese aber längerfristig nicht ausgeschlossen werden könne. Ihre Diagnose einer akuten Psychose begründete

sie da mit, daß Frau A nicht kontaktf ähig und kaum ansprechbar gewesen sei, am Boden gelegen wäre, daß sie nicht entscheidungsfahig gewesen sei und daß Frau A un motiviert gelächelt hätte. Weiters führte sie aus, daß - weil Frau A einen Tag nichts getrunken und gegessen hätte - Lebensgefahr nicht auszuschließen gewesen wäre. Sie bestand auch darauf, daß eine akute Psychose Grund für eine Zwangseinweisung sei. Damit wird deutlich, daß Psychiaterlnnen und Therapeutinnen Zwangseinwe isungen nach eigenem Ermessen

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Pedagogy, Education
Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 19 of 52
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
»Forschungen zur Zeitgeschichte — Innsbruck«, das demnächst erscheinen wird. Der rote Faden in der lebensgeschichtlichen Erzählung von Frau J. ist die Arbeit, ausgedrückt in der Aufzählung ihrer verschiedenen Ar beitsverhältnisse. 1933 heiratete sie und übernahm als Pächterin ei ne Gastwirtschaft. Das Thema »Option« taucht bei Frau J. zunächst als Störung in ihrem Arbeitsleben auf: »Dann hab ich eben oben das Gasthaus K. gepachtet. (...) Bei dem Gasthaus K. war wirklich nicht viel — sagen wir, man konnte

gewählt, das war (...) fast am letzten Tag. Dann haben wir da gewählt und 10 Tage darauf haben wir schon die Kündigung gekriegt. Weil das Gasthaus hat den Etschwerken gehört. Für uns sagen wir, für uns war es schon ein großer Fehler, aber man hat halt auch gedacht, wir sind Deutsche, wir wollen halt tun, was der Großteil tut.« (Frau J., Jg. 1909, Cass. XXIV, b) Die Geschichte von Frau J. zeigt sehr deutlich, welchen lebensge schichtlichen Einbruch die Option haben konnte und wie verschiede ne Motive

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Category:
Pedagogy, Education
Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 17 of 79
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
hen; sie können einmal ausruhen, die eigenen Bedürfnis se wichtig nehmen, Gleichzeitig ist es eine Möglichkeit, Anerkennung für die ansonsten oft unbemerkten, häufig verachteten Leistun gen und Funktionen zu bekommen und zudem ein wenig Aufmerksamkeit für die eigene Person zu erlangen, die Besorgtheit derer zu spüren, die die Frau selbst ansonsten immer umsorgt. Der stumme Vorwurf der Nichtbeachtung kann durch Krankheit als Manifestation der Leistungen (z.B. körperliche

Verschleißerscheinungen) ausgedrückt, und - durch die Produktion von Schuldgefühlen bei Familienmitgliedern - Au fmerksamkeit, Anerkennung, Dankbarkeit, Mitleid eingefordert werden. Frauen wirken auf dem Umweg Krankheit den Frauen- bildem (Mutter, Heimchen, moderne Managerin, Ma donna oder Hure) in unserer Gesellschaft entgegen, in der die reale Frau als Individuum gar nicht existiert. Durch eine persönliche und einzigartige Krankheitsge schichte verschaffen Frauen sich individuelle Identität und gleichzeitig, durch Zuordnung

um nicht „objektivierbare" Leiden handelt, trotzdem aber, oder gerade deshalb mit Psychopharmaka behandelt. Aus den Leiden innerhalb bestimmter Verhältnisse wird eine medikamentös zu behandelnde Krankheit, die für die Schulmedizin gar nicht existiert. Das soziale Konstrukt der wenig belastbaren, passiven, leidenden Frau scheint bestätigt, die „Flucht" in die Krankheit kann damit auch als gelungene weibliche So zialisation und als Überanpassung an die der Frau ge sellschaftlich zugedachten Rolle gesehen

werden. Die Identität, die Frauen durch Krankheit erlangen, bleibt daher für die Referentinnen eine fragwürdige, denn sie orientiert sich am Mangel und hat die Einschränkung zur Grundlage Gerät die kranke Frau in die Mühlen des Gesundheits systems wird sie vollends auf ihren Körper bzw. ihre Körperteile und -funktionen reduziert. Der Defizitblick der Ärzte rundet die Wahrnehmung, die den Frauen sowieso schon von allen Seiten nahegebracht wird , ab: ihr Körper ist in seiner Gesamtheit wie im Detail verbesserungs

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Pedagogy, Education
Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 10 of 79
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
auf, daß der Staatsanwalt vor al lem bei der Benennung von Männergewalt und Vergewaltigung vehement reagierte und mehrmals auf Unterbre chungplädierte. Die Frau en ließen sich jedoch nicht unterbrechten, worauf der Richter ihnen mit dem Ausschluß aus dem Ver fahren drohte und telefo nisch die Justizwache an forderte. Die angeklagten Frauen setzten sich nach dem Verlesender Prozeß erklärung ins Publikum. Durch ständiges Platz wechseln war die Identi fizierung der angeklagten Frauen nicht mehr mög lich. Die Justiz

wachebe amten sahen sich außer stande, HERR der Lage zu werden und forderten Verstärkung durch die Polizei an. Der Versuch, eine Frau aus dem Ge richtssaal zu entfernen, wurde von einer anderen Frau fotographiert und der Versuch der Polizei,

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Category:
Pedagogy, Education
Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 29 of 79
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
auch, daß Geschlecht nur Weib und das wiederum nur Gynäkologisches bedeutet. Das Thema "Frau", das sich dieser Kongress stellte, wurde allein durch gynäkologische Vorträge abgedeckt, und es hat sich niemand darüber aufgeregt (vgl. S. 3). Alexa Franke hat diese Reduzierung auch in der Frauen literatur am Beispiel vom hier besprochenen Band fest gestellt: das Thema Gesundheit wird auch hier auf den traurigen Nenner: „ Gesundheit von Frauen ist die Summe aus einer guten Figur und einem sauberen

, daß der Körper der Frau als „Ort der Wahrheit" den Zugang zum eigentlichen „weiblichen Selbst" ermögliche. Dieser Zugang sei bisher durch die Degradierung des weiblichen Körpers zum Objekt un möglich gewesen:" Ihr Körper war für sie (den amerikani schen Autorinnen von UKUL, E. B.& R. S.) nicht Quelle der Lust und der Auseinandersetzung mit sich selbst, sondern war zu einem Objekt geworden: für den Frauenarzt zur Befriedi gung seines medizinischen Forscherdrangs, für die Mode- und Kosmetikindustrie

zur Befriedigung ihrer Profitinteressen, für den Staat und den Unternehmer zur Produktion künftiger Arbeitskräfte. Was FRAUSEIN (Hervorhebung von B. J.) für sie bedeutete oder bedeuten könnte, hatten sie und wir (die Autorinnen der deutschsprachigen Ausgabe, Anm. v. E.B. & R.S.) nie erfahren "( UKUL, 1988, S. 9). Abgesehen davon, daß hier ein „purer Opferdiskurs" geführt wird, findet eine INEINSSETZUNG der Frau mit ihrem Körper statt. Auf eine Formel gebracht: FRAUSEIN = FRAUENKÖRPER

sich auf Ebenen und in Formen, die über den Staat und seine Apparate hinausgehen. Normalisierung als Selbsttätigkeit: Die Autorinnen hoffen in der Einleitung, daß sie mit diesem Buch jeder Frau nützliche Hinweise geben „auf ih rem Weg zu physischem, emotionalem und geistigem Wohler gehen, mehr Selbstbestimmung über ihre Gesundheit und ihren Körper - ihr Leben." (UKUL, 1988, S. 11). Diese Aussage macht deutlich, daß das Buch sich an einzelne Frauen richtet, die sich Ratschläge auf die Frage „Wie soll ich leben

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Category:
Pedagogy, Education
Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 36 of 53
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
ganz besonders zwwischen Männern und Frauen (vgl. Tromel-Ploetz, Gewalt durch Sprache). Diese Bedingungen sind generell studentinnenfeindlich. Sie be treffen Frauen aber in einer ganz besonderen Weise, als auf der Uni die in der weiblichen Sozialisation erworbenen Kompetezen und Wertvorsteilungen zu Hindernissen werden. Frau tut sich in diesen Strukturen doppelt schwer. Eine Potenzierung dieser Schwierigkeiten ergibt sich natürlich für Studentinnen mit Kindern. Sie erleben ihr Nicht- vorgesehen

von Spaltungen Die Zeiten, wo Frauen als Nicht-Mütter nicht als Frauen akzep tiert wurden, sind (wenn auch noch nicht lange) vorbei. Ange sichts der ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklungen ließ sich auch die Polarität: Beruf bzw. Studium oder Familie als Entwurf für Frauenleben in ihrer alten Form nicht mehr aufrechterhalten. Die Kinderfrage präsentiert sich heute eher als individuelle Herausforderung an die einzelne Frau und ihr Or ganisationstalent, mit dem sie Beruf/Studium und Kind/er ver

über ihre Berufs- und Lebensperspektive gleichzeitig entschei den, sondern die Entscheidung der Frau für Karriere oder Kin der korrespondiert immer mit einem zumindest teilweisen Ver zicht auf den jeweils anderen Aufgabenbereich. Daß dieser propagierte Fntscheidungszwang vor allem im Inter esse des kapitalistischen Patriarchats liegt, zeigt sich auch dar an, daß in Zeiten der ökonomischen Krise die Propagierung der Mutterrolle durchaus wirkungsvoll imstande ist, Frauen aus der Erwerbsarbeit zurückzudrängen

der jeweiligen Frau hängt aber auch von an deren Lebensumständen ab: ob sie allein mit ihren Kinder lebt, oder mit einem Partner, ob sie in einer Wohn- bzw. Lebensge meinschaft lebt, wer sich eventuell noch für die Kinder zustän dig fühlt, ob sie materiell gut oder weniger gut abgesichert ist, oder, ob die Existenzgrundlage erst durch ihre Erwerbstätigkeit gesichert werden muß. Aus der konkreten Betrachtung der un terschiedlichen Lebensbedingungen wird auch erst die tatsächli che Doppelbelastung, oft

auch Dreifachbelastung von Frauen mit Kindern ersichtlich (Kinder, Haushalt, Studium und even tuell Erwerbstätigkeit). So ist es auch offensichtlich, daß frau diesen Belastungen, die alle mit bestimmten Anforderungen verbunden sind, keineswegs gerecht werden kann. Ist es für Mütter bereits eine Überforderung die gesellschaftlich zugewie sene Verantwortung für die Reproduktion der nächsten Genera tion (und all dies, was damit verbunden ist: Haushalt, emotio nale Zuneigung, Engagement für eine kindergerechte Welt

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Category:
Pedagogy, Education
Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 24 of 53
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
man um in die Erde unserer Feinde (Christa Reinig) 'An eine von vielen Studentinnen der Streikbewegung wie ich DICH sehe!—/wie dein blasses Angesicht/nicht Müdig keit/nur WortWAHL/immer und immer wieder dasselbe sagen müssen/suchen nach Worten/weil sie nicht HIN/reichen(d)/in ne/hältst/und denkst/wie war das/(hab ich DAS gesehn?)/die FRAU/Komilitonin/lag einfach da/SIE hatte keine WAHL/ und Polizisten dort am RING/der eigens dazu da ist, verstehst du, deshalb ja wurde er gebaut)/SIF, (also) lag da und ER schlug

)/WIR aber//hindrän- gen(d) MENSCHEN/KNÄUEL)/in unserem Rücken die große Freitreppen: NOCH fiel kein SCHUSS der traf mitten in’n WIENER KREIS/(vor Jahr und Tag)/und so im Zeitraffer SE HE ich GRÜNDONNERSTAG 1919/: ZWEI Szenen am Ran de von ZWEI Kriegen und was dazwischen lag: KLASSEN/ KAMPF (auch wenn SIE leugnen)/DU aber junge FRAU mit ebenmäßigen Zügen (erinnerst MICH)/an PIER PAOLOs VERSE:/Die KPI an die Jugend! !/(PIER PAOLO hält es mit den Polizisten, weil SIE Söhne von armen Leuten sind)/doch sogleich

HIN/weist ER auf (ZITAT:) »schlechte Verse«/welche ALLEIN nicht HIN/reichen/denn Bedeutung schafft Neben bedeutung/Schicht um Schicht(Verzerrung (sagt ER)/das im Juni 1968/knapp zwanzig Jahre später/am WIENER RING/ prügeln die Söhne armer Leute/die TÖCHTER und Söhne ar mer Leute (das ist gleiches Recht)/(bis ins dritte Glied)/: ich sa ge: einige der so Verprügelten sind es bereits in dritter Genera tion: deshalb junge FRAU/laß mit dem BLICK den MUT NICHT SINKFN/nichts ist ewig/nichts bleibt

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Category:
Pedagogy, Education
Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 45 of 79
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
" der Hausfrauenarbeit (Abwertung - Idealisierung) bietet die strukturelle Basis für die Ausbildung solcher Verhaltensformen. Die Allmachtsphantasien, die Frauen als Mütter ständig eingeredet werden, verschleiern ihre gesellschaftliche Ohnmacht. „Die Frau ist abhängig in vie lerlei Hinsicht und eingeschränkt in ihrem begrenzten Handlungsspielraum als Frau und Mutter. " 4. Intemalisierte, unerreichbare Idealvorstellungen von Weiblichkeit bzw. Mütterlichkeit, die vor allem Aggres sionen ausklammem und Frauen

für die Frau, zumindest in ihrem Kranksein ernst genommen zu werden, auch wenn die Arzte ihre „ursprünglichen Bedürfnisse" weiterhin ignorieren und zudecken, aber, Hilsenbeck: "Für viele Frauen bedeutet eine Verschreibung das Umgekehrte: sie fühlen sich abgeschoben mit ihren Problemen, mit ihrem mehr oder

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Books
Category:
Pedagogy, Education
Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 37 of 79
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
werden: die ökonomische und politische Ohnmacht von Frauen in krisengeschüttelten Gebieten, ihre Benachteiligung im Ausbildungswesen, religiöse Diskriminierung, die Zerstörung von kulturellen Sphä ren und die Verbreitung der sterotypen Vorurteile gegen über Frauen als Variable des Kulturimperialismus. Augusta Rosati versuchte in ihrem Referat einen Über blick über die unterdrückerischen Verhältnisse für Frau en durch die Dynamik der Geschichte, der HERRschenden Ökonomie, durch den westlichen Imperialismus zu ge ben

. Mit den Forderungen der Konferenz von Nairobi stellte sie Brennpunkte für das politische Engagement von Frau en für Frauen auf internationaler Ebene vor. Wie kann die einzelne Frau nun reagieren? Die Beantwortung dieser Frage zieht die Problema- tisierung der trotz geschlechtlicher Verwandtschaft gra vierenden ökonomischen und kulturellen Unterschiede zwischen Frauen, und der Schwierigkeit, Frauen- Solidariät und individuelles Überleben in von Männer dirigierten Gesellschaftsformationen zu verbinden

, mit sich. Im Hinblick auf diese Tagung, auf der Krankheit von Frauen als eine Form von Widerstand begriffen wurde, könnte die Einlösung der Förderung diesen Weg der Resignation mit einem kollektiven öffentlichen Wider stand gegen Unterdrückung zu ersetzen, ein Teil der Antwort sein. Im Hinblick auf die globale Problematik hat Irmtraud Ehlers in ihrer Dissertation „Die Benachteiligung der Frau", in der sie die aktuellsten internationalen For schungsarbeiten zur „Gefährdung der Zukunft" und die aktuellsten

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Books
Category:
Pedagogy, Education
Year:
(1988/1990)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Page 50 of 53
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID: 320990
zwischen der feministischen Forschung und der Frauenforschung. Barbara Nemitz und Birgit Jan sen suchen in ihrem Referat »Frauenleid und Frau enleiden« eine Neüdefinition für den Begriff der Krankheit. Davon ausgehend, daß der Gesund heitsbegriff an Männlichkeitsstereotypen wie Stär ke, Härte und Rationalität orientiert ist, sehen sie in den Krankheiten der Frauen eine Widerstandsform. Diese Definition allerdings sehe die Frau zwar als Handelnde, als Subversive, jedoch sei die Krankheit für Frauen fesselnd. So betrachten

. Die Konflikte, wel che die Organisation dieses großen Projektes »Frauensommeruniversität« in der Frauenplatt form auslöste, werden von Anni Bell auf die indivi duellen und kollektiven Lernprozesse und von Hil degard Knapp auf den Aspekt der »Gemeinsamkei ten und Unterschiede der Beziehungen in der Frau enpolitik und in der Politik in den Frauenbeziehun gen« hin analysiert. Die Vielfalt, die in der Frauenplattform herrscht, schlug sich nicht nur auf das Programm der Frau ensommeruni nieder, sondern findet

frau auch im Buch, das die Herausgeberinnen bei der Lesung bzw. bei der Vorstellung des Buches als die wissen schaftliche Aufarbeitung der Sommeruni bezeich- neten, wieder. Diese Vielfalt gibt sich zum einen darin zu erken nen, daß sich die verschiedenen Beiträge in deren Qualität beträchtlich unterscheiden, zum anderen auch in der kreativen Gestaltung des Buches. Ein zelne Beiträge sind für mich ein positiver Versuch, Erkenntnisse und Lernprozesse auf anderen Wegen zu vermitteln

sie den Werdegang und die Realisierung dieses Projektes. Fotos, Comics, abgedruckte Flugblätter und Briefe, Auflistungen von Geldgebern und Geldverweige rern, ein Zwischenfragebogen von Barbara Hun degger und Gedichte von Geia Hule und Itta Ten schert durch-/unterbrechen die theoretischen Aus einandersetzungen, laden ein zum Verweilen und bestärken zugleich die Lust am Weit erlesen. Carmen Unterhölzer Wenn die Lust zur Sünde wird Von links nach rechts: Eine Frau und ein Mann lie gen nebeneinander in einem Bett

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