.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 33 - 35. 1988 - 1990)
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Place:
Bozen
Publisher:
Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description:
Getr. Zählung
Language:
Deutsch
Notations:
Abschlussaufnahme von: 1988,1-3 ; 1989,1-3 ; 1990,1-3<br />Detomas du Pont, Daniela: S.O.S, Dolomites / Daniela Detomas du Pont. - 1989<br />Pallaver, Günther: "Ihr Deutsche, gebt uns Brüdern Raum, da wir nach Norden schreiten" : Thesen zur Soziogenese deutschnationalen Gedankengutes in Südtirol und der Mai 1938 / Günther Pallaver. - 1988<br />¬Die¬ geisteswissenschaftliche Fakultät in Innsbruck : 1938 - 1945. - 1990<br />Frau und Krankheit : Spielraum und/oder Engpaß. - 1990
Subject heading:
g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark:
III Z 342/33-35(1989-90)
Intern ID:
320990
, verletzt wird der 'Mensch', der ist weniger abstrakt. Und verletzt wird damit die Frau, wiederum und immer wieder, wenn ihr in Form einer Wahrheit, einer ein-geschlechtlichen Wahrheit entgegengetreten wird und ihre Aussagen ver stümmelt und verzerrt wiedergegeben werden, von einem Subjekt aus. Und: die 'zweite' Glocke läutet für Frauen nicht viel anders als die 'erste', wage ich aufzumucken. Und ver zweifle fast: da sich nichts ändern wird (HKP), werden 'wir', oder ich sag's, schreib's mal
so, werden einige Frauen wohl weiterhin heimatlos bleiben. Sie, die Frau, wird vagabundieren, wie bisher. Sie hat kein 'Recht' auf Orte, von denen aus sie schreiben, sich sprechen kann, die ihr Sicherheit und die Gewähr eines Selbst-Seins einräumen. Sie vagabundiert. Meist ist nicht mal die Privatheit ein geschützter Ort, da er noch nur die Verhältnisse widerspiegelt, die das Männliche im Außen vorgibt per Gesetz und Definition. Auch das Weibliche, wenn es unter sich ist, ist davon vielfach geprägt und besetzt
, im Privaten wie im öffentlichen. Das läßt sich u.a. beispielsweise in der 'Kommission für Chancengleichheit zwischen Mann und Frau' feststellen, er-Ieben. Da und dort, vielerorts, in privater wie in öffentlicher Sphäre, erfolgen die Zugriffe und Eingriffe. Sodaß sich manchmal dann aus einem weiblichen Schreiben nichts anderes ergibt als eine Perpetuierung des Anders-ge- schieehtlichen. Die Sprache usurpiert die Orte. 'Am Anfang war das Wort', das nach alter, patriarchalischer Sicht- und Denkweise das Wort
des Seienden viel unwichtiger ist als die anderen.' (Cavarero, Der Mensch ist zwei. S.73) (6) Das philisophische Denken und von da weg eine be stimmte, eingeschlechtliche 'Vernunft' als Kopf-Geburt, da leibliches Gebären unmöglich? Die Frau findet sich als Subjekt, als handelndes Selbst nicht mehr vor in diesem Denken. 'Es existieren (...) also zwei Sprachen im männlichen Drama der Konfrontation mit dem Weiblichen, zwei Wege, die Frau im symbolischen System einzuschließen. Die eine, die gesetzgebende
sich an andere Wahr-nehmung setzten, diese auslösch(t)en und so auch ein bestimmtes 'Leiden'nicht mehr fühlbar werden ließ? Ein 'Leiden', das wohl eher an den Frauenkörpem klebt als an anders geschlechtlichen. Das von daher sich auch zunehmend zu artikulieren versucht, im Schreiben und auch Sprechen. Im Gebrauch einer Sprache, die nicht 'ihre', die der Frau ist, die ihr 'fremd' ist. Und, um im Bewußtsein davon zu