.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 13 - 15. 1968 - 1970)
innerhalb der SVP bedeu tet? Bekanntlich hat auch Dr. Jenny mit der Gründung einer eigenen Richtung, des Arbeitskreises für Sozialen Fortschritt, in nerhalb der Partei begonnen. Ich glaube, daß diejenigen, die von die ser Mentalität ausgehen, unserem Volke großen Schaden zufügen. Diese Menschen, die diese Behauptungen aufstellen, gehen von der Voraussetzung aus, daß man in unserem Land nicht frei sprechen darf, während wir davon ausgegangen sind, daß innerhalb der SVP Richtungen frei ihre Meinungen
sagen dürfen und frei ihre Meinungen öffentlich sagen müssen, weil es eine Pflicht ist, das Gespräch offen zu führen. Wir sind von der Voraussetzung ausge gangen, daß ein Südtiroler das Recht auf seine Meinungsäußerung hat. Wenn unsere Partei als Sammelpartei bestehen will, dann muß dieses Recht eingeräumt wer den. Abschließend möchte ich noch etwas sagen: Ich glaube, daß unsere Partei auf zwei Grundsätzen fußen muß: 1. Daß sie als Sammelpartei den einzel nen Mitgliedern der Partei
und den ein zelnen Richtungen der Partei die Möglich keit der freien Meinungsäußerung geben muß. 2. Daß jedes Mitglied und jede Richtung in der Sammelpartei, wenn es überstimmt werden sollte, die Pflicht hat, keine Ne benpartei aufzustellen. Ich glaube, daß wir das zur Genüge bewiesen haben. Denn als ich ausgeschlossen worden bin, hätte ich leicht die Möglichkeit gehabt, eine andere Partei aufzustellen. Damals war ich ab solut dagegen, eine Partei aufzustellen. Man weiß genau, und es ist zu bekannt, daß gerade
damals, als Raffeiner eine neue Partei aufgestellt hatte, ich einer der größ ten Gegner war und gegen die Spaltung überhaupt war. Meines Erachtens ist nicht wichtig unser Interesse, sondern wichtig ist das Überleben unserer Volksgruppe. Des halb muß man sagen, daß man mit dem Meinungsterror und mit dem Gesinnungs terror innerhalb der Partei unbedingt auf hören muß. Wir müssen auf ganz anderer Ebene unseren Volkskampf führen. Nicht durch interne Zerfleischung
zu ant worten, auch wenn ich gebeten wurde, kurz zu sein. Ich glaube, so wie heute die Dinge liegen, müssen wir doch die Partei richtlinie befolgen, auch als Volksvertreter mit Eigenverantwortung. Und ich glaube, daß kollegiale Ausarbeitungen politischer Zielsetzungen immer einer Eigeninitiative, einer persönlichen Initiative vorzuziehen sind. Und hier müßte ich, so wie heute die Parteientscheidungen liegen, nein sagen zu dieser Frage, d. h. also Nichtannahme ohne internationale Verankerung. Dürfen