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Category:
Law, Politics , Social sciences
Year:
1990
¬L'¬ unità d'Europa: il problema delle nazionalità : nazione e nazionalità ; evoluzione nazionale in Italia e nei paesi di lingua tedesca ; nazione e nazionalità nell'organizzazione europea ; atti del XVIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 15 aprile 1983
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Page 233 of 452
Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
um Frankreich gezogen hatte, zur Ringbildung um Mitteleuropa und das deutsche Volk und Reich über. Die Grenze ist für den französi- schen Nationalismus und das französische Machtverlangen die »na- türliche Grenze« des Meeres, der Ströme und der Gebirge, aber ebensogut verficht und lehrt Frankreich für sich und für nichtdeut- sche Fremdvölker das Prinzip der »historischen Grenzen«, es greift von dem Programm der nationalen Autonomien ebenso zur Politik der Gewalt aus wie zur »friedlichen

Durchdringung« durch kultur- politische Mittel. Frühzeitig im nationalen Staat geschlossen, versteht es die Nation stets als Summe der Individuen Ín staatlicher Einheit, nicht als eine Gesamtheit des Bluts und der Seelen im organischen Sinn. Das deutsche Volk aber hat den Weg vom Staat des hohen Mit- telalters zur Vielheit der Staaten, die aus ursprünglichen Amtsbezir- ken erwachsen sind, zur Staatlosígkeit als Ganzes, zum Leben in ei- nem schlieElich machtlosen und politisch unwirklichen Reich einge

her schallt: »Zurück zum Westfàli- schen FrÍeden«, so heiík dies verlangen, dah die Zeiten der Zersplit- terung eines groben Volkes künstlich und durch Gewaltmittel wieder heraufgeführt werden sollen; die Zeiten, in denen dieses deutsche Volk Ín zwei religiöse gegnerische Hàlften zerrissen war, in denen »Kaiser« und »Reich« wie zwei feindliche Gewalten auseinander- klafften, und in denen die Lànder und Dynastien einander mit eifer- süchtiger Beengtheit des politischen Horizonts gegenüberstanden

- schlagen, es ist zum Bewubtsein seiner selbst als einer natürlichen und geschichtlichen Einheit wieder gelangt, bevor es sich den deut- schen Staat der deutschen Nation schuf. Das deutsche Volk lebte lan- ge Zeit ein Dasein mehr der Idee als der Realitàt, es hat durch unsâg- liche Tiefen und Abgründe die StraEe suchen müssen, bis die Nation als blutmàbige und geistige EinheÍt zur politíschen Einheit gelangt ist. Wenn nun wieder wie vor fünfundzwanzig und vor fünfzehn Jah- ren der Kampfruf vom Westen

und die Kraft des Ganzen lâhmten. Der Westfàlische Friede besiegelte das grohe deutsche National- unglück des Krieges der dreihig Jahre... Jeder Deutsche sollte die Drohung beherzigen. Aber diese furchtbare Rechnung der Feinde des Deutschen Reiches und Volks barg, noch bevor das deutsche Schwert im Westen die militàrischen und politischen Hoffnungen der Westmâchte zerschlug, einen Grundfehler in sich, der sie zu einem fal- schen Resultat gelangen lafit. Auch heute noch gilt die grobe Wahr- 197

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Law, Politics , Social sciences
Year:
1990
¬L'¬ unità d'Europa: il problema delle nazionalità : nazione e nazionalità ; evoluzione nazionale in Italia e nei paesi di lingua tedesca ; nazione e nazionalità nell'organizzazione europea ; atti del XVIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 15 aprile 1983
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Page 167 of 452
Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
*? vorschwebende deutsche Machtstellung zu verschaffen, hatte er nie daran gedacht, etwa Bayern oder Wiirttemberg oder Baden zu an- nektieren; nein, das neue Reich war föderalistisch, es gab innerhalb dieses neuen Reiches 4 Königreiche und etliche Grohherzogtümer, Herzogtümer und Fürstentümer, dazu die drei hanseatischen Stadt- republiken, und in vielen Bereichen der inneren Politik, so z.B. in der Kultur- und Schulpolitik, haben die deutschen Einzelstaaten ihren Staatscharakter

, aber die Rechte des Reichstages waren begrenzt. Es war geradezu das Hauptanliegen der preuBisehen Tradition, welches Bis- marck im Verfassungskonflikt von 1861 ff. kâmpferisch durchgesetzt hatte und in die Reichsgründung hinein brachte, daB die Rechte der Monarchie im wesentlichen ungeschmàlert erhalten blieben. Wàh- rend das neue Italien zwar unitarisch, aber parlamentarisch regiert wurde, war das deutsche Reich zwar föderalistisch, aber hegemonial und vorparlamentarisch, der Reichstag blieb beschrànkt

und ihre Unabhàngigkeit bewahrt - ein grundsàtzli- cher Unterschied gegeniiber der Unitarisierung Italiens. Aber: das Reich war kein reiner Bundesstaat, sondern ein hegemonialer Bun- desstaat, in dem der preuBische König Kaiser war und als solcher den ReÍchskanzler und die anderen Reichsbeamten ernannte, und in dem das preuhisch dirigierte Reich die ausschliehliche Kompetenz hatte für das Heer und die auswàrtige Politik. Zwar gab es in diesem Reich einen demokratisch gewàhlten und insofern höchst modernen Reichstag

auf Mitwir- kung bei der Gesetzgebung (zusammen mit dem von den Regierun- gen beschickten Bundesrat) und aufs Budgetrecht; davon abgesehen blieb die Autoritàt der Krone und die Autoritàt der von der Krone abhàngigen Bürokratie voll erhalten. Es herrschte also von Anfang an in diesem neuen Reich eine starke Machtkonzentration, und ein Etatismus vor, welcher nicht wesentlich dadurch gemildert wurde, dah der bürgerliehe Liberalismus eine Zeitlang mitbestimmenden EinfluB hatte. Der Liberalismus

hatte in Deutschland nàmlich inzwi- schen eine sehr etatistische Richtung eingenommen, vor allen Dingen auch, weil Reichsgründung und Kulturkampf zusammenfielen und weil der Liberalismus seine sàkularisierenden Gesellschaftsprinzipien der deutschen Gesellschaft nur mit Hilfe des Staates aufzwingen konnte und aufgezwungen hat. Der Kulturkampf gegen die katholi- sche Kirche war das beste Beispiel dafür. Auch der deutsche Libera- lismus hatte eben in weitgehender Anpassung an die Staatslehre He- 131

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1990
¬L'¬ unità d'Europa: il problema delle nazionalità : nazione e nazionalità ; evoluzione nazionale in Italia e nei paesi di lingua tedesca ; nazione e nazionalità nell'organizzazione europea ; atti del XVIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 15 aprile 1983
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Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
und deutscher Nationalgedanke wurden also jetzt und von dieser in der deutschen Öffentlichkeit damals vorherrschenden kleindeutschen Richtung als nur noch dureh den staatsrechtlichen Bruch mit Österreich und durch Abspaltung der Deutsch-Österreicher zu beseitigende Gegensatze gesehen. Allerdings muhte das Habsburger Reich gerade im deutschen Interesse als »deutsches« Reich erhalten bleiben! Pfizer wie besonders auch Gagern wie- sen auf dessen deutsche Aufgaben auf dem Balkan, entlang der Donau

, bis zu den Küsten des Schwarzen Meeres hin. Dort, so Ffizer, müsse es sich als »zweites deutsches Reich« 12) etablieren. Hier verbanden sich zwei Motive: Man wollte Wien - und die Deutsch-Österreicher - sozusagen auf Kompen- sationsmöglichkeiten für den politischen Rückzug aus Deutschland entlang ohnehin seit 1815 schon erkennbarer Gewichtsverlagerung des Reichs hin- weisen. Aber hinzu kam die Hoffnung, dieses »zweite deutsche Reich« als Bollwerk gegen das Vordringen RuRlands in Südosteuropa aufzubauen; seit

Völker verdràngt und Italien unabhàngig« 14. Ein liberaler Demokrat hat gegenüber diesem Chor damals noch verein- zelt zuerst einen modernen nationalen grofideutschen Standpunkt formu- liert: Wilhelm Schulz erhoffte »Deutschlands Einheit durch Nationalreprà- sentation« 15), welche innerdeutsche Freiheit und freiheitliche deutsche Po- litik nach AuRen garantieren sollte. Das Habsburger Reich war keineswegs aus Deutschland abzudràngen oder gar aufzulösen; seine verschiedenen Na- 284

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¬L'¬ unità d'Europa: il problema delle nazionalità : nazione e nazionalità ; evoluzione nazionale in Italia e nei paesi di lingua tedesca ; nazione e nazionalità nell'organizzazione europea ; atti del XVIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 15 aprile 1983
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Page 168 of 452
Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
, sondern ebenso die »Progressiven« oder »Reformer« der 1970er Jahre, am deutlichsten in der sozialdemokratischen Schul- und Bildungspolitik. Das deutsche Reich von 1871 war ein solider und gut funktionierender Rechtsstaat; aber der deutsche Liberalis- mus hat nicht die Kraft aufgebracht, den freien Bürgerstaat mit akti- ver Partizipation zu verwirklichen. Damit kommen wir endlich zum 4. Hauptpunkt; zur Gestaltung Mitteleuropas in der durch die Reichsgründung verânderten Situa- tion. Bismarck hat auf der neuen

, geradezu revolutionàr umgestalte- nen Grundlage eine konservative Politik geführt: für ihn war die Reichsgründung ein Endpunkt: das deutsche Reich von 1871 bedeu- tete für den groBen aubenpolitischen Realisten Bismarck das ÂuBer- ste dessen, was Deutschland Europa zumuten konnte, Ein noch stâr- keres Deutschland, so war seine Uberzeugung, wàre für die anderen Màchte nicht ertràglich gewesen, und hàtte mit Sicherheit jene Ge- genkoalition hervorgerufen, deren Vermeidung das Hauptziel seiner ruhigen

, geduldigen, dabei raffinierten und weitsichtigen Aubenpoli- tik gewesen ist, welche den status quo auf dem Kontinent und beson- ders in dessen Mitte unbedingt zu erhalten und Konflikte an die Pe- ripherien abzulenken suchte. Diese AuBenpolitik entwickelte sich als Bündnispolitik. Als deren Grundlage konnte schon 1879, also knap- pe 10 Jahre nach der Reichsgründung, knappe 13 Jahre nach Oster- reichs AusschluB aus Deutschland der Zweibund geschlossen wer- den, welcher das neue deutsche Reich

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1990
¬L'¬ unità d'Europa: il problema delle nazionalità : nazione e nazionalità ; evoluzione nazionale in Italia e nei paesi di lingua tedesca ; nazione e nazionalità nell'organizzazione europea ; atti del XVIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 15 aprile 1983
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Page 165 of 452
Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
gewesen, denn die traditionellen Verschrànkungen, in die dieses eingeordnet war, wurden 1866 zerbrochen. Seit Oster- reich damals seine deutsche Stellung verlor, verlor es langsam auch die Kraft zur Gestaltung Mittel- und Ostmitteleuropas. Denn mir scheint, dab die Habsburgermonarchie diese grobe Rolle, welche - wie wir ja gestern auch im Referat vom Herrn Altgeld gehört haben - deutsche und überdeutsche Aufgaben verband, nur wahrnehmen konnte, solange die Deutschen eine maBvolle Vorrangstellung in der Monarchie

Beruhigung oder ein Ausgangspunkt für weiteres Ausgreifen. Es be- stand nunmehr in der Mitte Europas, die bis dahin defensiv-födera- listisch gegliedert war, ein militârisch starker Staat mit immenser öko- nomischer Expansionskraft. Bismarck hat diese Verànderung »von oben« durchgesetzt, ohne daB das neue Reich dariiber ein Satellit St. Peterburgs geworden ware, wie man dort gehofft hatte. Die Umwàlzungen der Jahre 1866-1871 sind besonders gewichtig für Mitteleuropa

hatten, welche mit Osterreiehs deutscher Stellung un- trennbar verbunden war. Seitdem diese verloren ging, erstarkten in- nerhalb der Monarchie die Madjaren und die Slawen, die Deutschen spalteten sich in eine kaiserlich-habsburgische und eine national- deutsche Gruppierung, welche mehr und mehr nach dem neuen na- tionalen Kaiserreich blickte; wàhrend es vorher keine Diskrepanz hatte geben brauchen zwischen einem österreichischen und einem deutschen Patriotismus, entstanden nunmehr zwei politische Welten und zwei kontrâre

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Law, Politics , Social sciences
Year:
1990
¬L'¬ unità d'Europa: il problema delle nazionalità : nazione e nazionalità ; evoluzione nazionale in Italia e nei paesi di lingua tedesca ; nazione e nazionalità nell'organizzazione europea ; atti del XVIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 15 aprile 1983
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Page 174 of 452
Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
Verbrei- tern jener völkisch-nationalistischen Ideen, welche die Deutschen teilweise umnebelt haben. Daneben gab es freilich die liberale Kul- tur, die, weil das deutsche Reich ein Rechtsstaat war, völlige Freiheit der Entfaltung hatte; zuvor gab es im vorparlamentarisch verbleiben- den Deutschen Reich nicht die volle politische Partizipation, aber die Freiheit der Worte und der Schriften war garantiert. Aber die liberale Kultur blieb die Sache einer Elite; und erst recht konnten die neu aufsteigenden

, welche von den Deutschen ausgegangen und im wilhelminischen Reich zu einer fiir Europa un- ertràglichen Dimension gesteigert worden waren. Damit sind wir am Ende unseres kurzen und darum gewih verkür- zenden Uberblicks. Vieles hàtte noch behandelt werden müssen, so jener teils historistische, teils nationalistische Kulturbetrieb, welcher in Riehard Wagner und seinen Verehrern ihre groben Exponenten hatte: Wagner und sein Kreis, darin besonders sein Schwiegersohn Houston Stuart Chamberlain gehörten zu den wirksamsten

National- staates ausmachen. Entgegen vielen angeblich »kritischen« Retrospektiven in der neueren Geschichtsschreibung und PublizistÍk wird man wohl fest- halten können und müssen, daE Bismarck kein Vorlàufer Hitlers war, und daB es keine direkte oder gar notwendige Kontinuitàt vom deut- schen Kaiserreich zu Hitlers Drittem Reich gegeben hat. Allein die Zàsuren des Ersten Weltkrieges, die politischen, sozialen und geisti- 138

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Law, Politics , Social sciences
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1990
¬L'¬ unità d'Europa: il problema delle nazionalità : nazione e nazionalità ; evoluzione nazionale in Italia e nei paesi di lingua tedesca ; nazione e nazionalità nell'organizzazione europea ; atti del XVIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 15 aprile 1983
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Page 64 of 452
Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
lustig machen (»dank’ Gott nun jeden Morgen, dab du nicht brauchst fiir’s römische Reich zu sorgen«), in dieser Zeit gibt es doch auch ein literarisches Reich des deutschen Geistes, es gibt ein ReÍch der Weimarer Klassik, der idealistischen Philosophie und der Romantik, das àhnlich wie das italienische ein li- terarisches Bewubtsein ist, das iiberall »soweit die deutsche Zunge klingt«, die Gebildeten anspricht, aber kein ausgesprochen politi- sches Bewubtsein in den einzelnen Làndern und Regionen

NationalbewuBtsein, das etwa in den Friedensverhandlungen vor dem Westfàlischen Frieden, in der Tiirkenabwehr usw. eine Rolle spielt, das etwa auch in den »Gravamina nationis germanicae« gegen den römischen Stuhl eine Rolle spielt, also hier schon eine politische Funktion hat. Aber natiirlich auch hier ist es dann so, besonders um 1800 - zu einer Zeit, da das Heilige Römische Reich, das »arme« Hei- lige Römische Reich, iiber das sich die Saufkumpane in Auerbachs Keller im »Faust« ja schon

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Year:
1990
¬L'¬ unità d'Europa: il problema delle nazionalità : nazione e nazionalità ; evoluzione nazionale in Italia e nei paesi di lingua tedesca ; nazione e nazionalità nell'organizzazione europea ; atti del XVIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 15 aprile 1983
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Page 221 of 452
Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
senen deutschen Volksboden, das deutsche Reichsgebiet und das deutsche Wehrgebiet íibereinander, so sehen wir erst, auf welches letzte, unertrâgliche Mindestmah an Lebensraum der deutsche Volkskörper zusammengedrückt ist. Hingegen überschreitet im ita- lienischen wie japanischen Reich das Wehrgebiet das Reichsgebiet, den geschlossenen Volksboden (mit Ausnahme kleiner Ràume, wie Nizza für Italien, Hawai für Japan) und erstreckt sich stellenweise weit über den Bereich des Sprach

- und Kultureinflusses hinaus. Dar- in also wird - bei allem gröheren Verstàndnis für die deutsche Volks- heitserneuerung in Italien und Japan, als anderwàrts - immer ein Un- terschied bestehen, ein letztes völkisches Alleinbleiben durch einzig- artige Verstümmelung begründet sein. Aber dieses Gefühl der Besonderheit ihrer Art von Nationalsozia- lismus, von Faschismus, von sozialem Nationalismus haben alle drei durch das Erlebnis der Volkserneuerung hindurchgegangenen Màch- te, obwohl sie sich alle drei zugleich

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Law, Politics , Social sciences
Year:
1990
¬L'¬ unità d'Europa: il problema delle nazionalità : nazione e nazionalità ; evoluzione nazionale in Italia e nei paesi di lingua tedesca ; nazione e nazionalità nell'organizzazione europea ; atti del XVIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 15 aprile 1983
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Page 332 of 452
Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
, Denkschrift über die internationale Po- litik Deutschlands, Darmstadt 1848; ders., Italien, Österreich und Mitteleuropa, in: Deutsche Zeitung, Nr.50, 19.8.1847, S.393F; ders., Österreichs Stellung in Italien, in: Deutsche Zeitung, Nr. 57/58, 26./27.8. 1847, S.449f./457f. 16) Vgl. W. Wippermann, Der »Deutsche Drang nach Östen«. Ideologie und Wirk- lichkeit eines politischen Schlagwortes, Darmstadt 1981, S.34 u.ö. 17) Vgl. E. Kolb, Polenbild und Polenfreundschaft der deutschen Frühliberalen. Zu Motivation

und Funktion auhenpolitischer Parteinahme im Vormàrz, in: Saecu- Íum, Bd.26, 1975, S.lll - 127. 18) Bei den frühen Demokraten erweist sich solches deutsches Uberlegenheits - und Vorranggefühl vor allem in der Behauptung, die Befreiung Deutschlands sei Voraussetzung der Freiheit aller Volker in der Mitte Europas. »Berufen von der Natur (!), um in Europa der Wàchter des Lichts, der Freiheit und der völker- rechtlichen Ordung zu sein, wird die deutsche Kraft gerade umgekehrt zur Un- terdrückung der Freiheit

aller Völker (...) verwendet. (...) Wenn also das deutsche Geld und das deutsche Blut nicht mehr den Befehlen der Herzoge von Oesterreich und Kurfürsten von Brandenburg, sondern der Ver- fügung des Volkes unterworfen sind, so wird Polen, Ungarn und Italien frei. »J.G. Wirth in einer Rede beim »Hambacher Fest«, zit. nach: Das Nationalfest der Deut- schen, H.l, 1832, S,41f. Àhnliches in: »Deutschlands grohe Nationalschuld« und »Die Einheit Deutschlands ist notwendig zum Siege des revolutionàren Prinzips

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1990
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Page 315 of 452
Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
den mit ihm gemeinten Zielvorstellungen - unterworfen. Deutsches mitteleuropàisches Denken kreiste immer um das grohe Grundthema: um das Reich der Habsburger, war eine Auseinandersetzung einerseits mit der Problematik des »deutschen« Vielvölkerstaates gegenüber dem ethnísch-kulturell bestimmten deutschen Nationsbegriff, andererseits mit den vielfachen politischen und wirtschaftlichen Chancen, die eben die Existenz dieses «deutsch» geführten Reichs für die deutsche Nation bedeu- ten konnte. Daher ist der Begriff

WOLFGANG ALTGELD DEUTSCHE NATION UND HABSBURGER MONARCHIE: DIE ENTSTEHUNG DES MITTELEUROPA-GEDANKENS VOR 1848. Albrecht Haushofer hat 1930 geschrieben, der Begriff »Mítteleuropa ist ei- ne deutsche Pràgung« und sei zugleich »ein Begriff des politischen Willens« 1) Der Begriff gehört in der Tat hinein in die Geschichte des deutschen na- tionalen Denkens seit Beginn des 19. Jahrhunderts, und alle DefinitÍonen, die ihn losgelöst von dieser konkreten nationalgeschichtlichen Verhaftung zu erfassen

»Mitteleuropa« auch sorgfàltig von Begrif- fen wie »Mitte Europas«, »MÍttelreiche« oder »Zentraleuropa« zu unter- scheiden: Diese Begriffe entstammen dem Denken konservativer, gerade auch die deutsche Nationalbewegung bekàmpfender Politiker und Publizi- sten - hier brauchen nur Metternich und Friedrich von Gentz genannt wer- den -, die um der innen- und aubenpolitischen Ruhe ganz Europas willen den übernationalen Zweck des Habsburger Reiches und die nur lose, staa- 279

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Page 166 of 452
Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
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Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
Bismarcks entgegenhal- ten - den Konsens der Mehrheit der damaligen Deutschen hatte, üb- rigens auch auherhalb des Reiches, was man ja daran sieht, daB so viele Deutsche Österreichs seitdem auch auf dieses neue Reich blick- ten: verstàndlich insofern, als auch die meisten deutschen einen na- tionalen Staat wollten, wie ihn Franzosen und Englànder seit langem und nunmehr auch die Italiener besaBen. Wir kommen darüber zum 3. unserer Unterabschnitte, welcher der Verfassung, der Struktur und der politischen

, na- tionale Reich hineingekommen, aber der weitaus stàrkere Pfeiler war PreuBen mit seinen autoritàren und militàrischen Staatstraditionen. Die Reichsgründung war also, wie in der neueren Forschung sehr stark hervorgehoben worden ist, sehr weitgehend eine Reichsgrün- dung »von oben«. Man könnte ganz abgekürzt sagen, daB ihr das »Garibaldinische Element« fehlte, welches in Italien immer wieder durchgeschlagen ist. »Reichsgründung von oben«, welche freilich - und das muB man den modischen Kritikern

Kultur dieses neuen deutschen Reiches gilt. Einerseits war dieses Reich föderalistisch, nicht unitarisch wie das neue Italien, denn Bismarck, der eigentliche Reichsgründer, respek- tierte, soweit das mit seinen Zielen nur eben vereinbar war, die histo- risch gewachsene Staatenwelt. Das galt auherhalb Deutschlands, das galt innerhalb Deutschlands. Abgesehen von den Annexionen des Jahres 1866, welche er für unabdingbar hielt, um PreuBen die ihm 130

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1990
¬L'¬ unità d'Europa: il problema delle nazionalità : nazione e nazionalità ; evoluzione nazionale in Italia e nei paesi di lingua tedesca ; nazione e nazionalità nell'organizzazione europea ; atti del XVIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 15 aprile 1983
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Page 213 of 452
Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
als einen »Raumordnungskampf«, der im Ersten Weltkrieg Versâumtes nachholen miisse. 45) Zu vollziehen sei die Schaffung eines Grohraums als »Bereich völkischer Freiheit und weitgehender Selbstàndigkeit und Dezentralisierung.« Und als im Ju- ni der deutsche Sieg iiber Frankreich sich abzeichnete, entwarf der renommierte Kenner der Mitteleuropa-Problematik Heinrich Ritter von Srbik in Goebbels’ neuer Zeitung Das Reich eine seiner ein- drucksvollen Skizzen vom »deutschen Lebensraum« Mitteleuropa. 46) Er erinnert daran, dah

17.5.1933 verwendeten Beteuerung allzu bereitwillíg glaubte, wo- nach er den »Begriff des Germanisierens« angeblich »nicht ken- ne«. 44) Von dem Andauern der Mihverstandnisse hinsichtlich der Hitler- ’schen Politik zeugen schliehlich zwei groEe konzeptionelle Entwiirfe noch aus dem Jahre 1940. Der renommierte Staats- und Völkerrecht- ler Carl Schmitt, der als Nicht-Nationalsozialist das Dritte Reich ideologisch in erheblichem MaEe zu fundieren half, deklarierte den Zweiten Weltkrieg

schon einmal, nach dem Dreibigjàhrigen Krieg, sich »die Nation als blutmâhige und geistige Einheit« zur po- litischen Einheit durchgekâmpft habe. Mit Blick auf die Gegenwart führte er aus: »GroBdeutschland ist nicht mehr als Deutschland der inneren Spaltungen und Spannungen, es ist das Reich der Einheit des nationalen Lebenswillens und des Geistes der volkhaften Selbstbe- hauptung. GroBdeutschland hat die Macht, sein Recht in der Welt, das Recht auf seine Eigenbestimmung aus seinem alleinigen Bedürf

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Category:
Law, Politics , Social sciences
Year:
1990
¬L'¬ unità d'Europa: il problema delle nazionalità : nazione e nazionalità ; evoluzione nazionale in Italia e nei paesi di lingua tedesca ; nazione e nazionalità nell'organizzazione europea ; atti del XVIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 15 aprile 1983
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Page 170 of 452
Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
Der kleindeutsche Nationalstaat sollte also gerade nicht eine wei- tergehende Entwicklung einleiten, vielmehr das starke Zentrum eines neuen um historische Staaten gegliederten Gleichgewichtes bilden. Daher mubte Bismarck all jenen Deutschen Osterreichs widerspre- chen, welche vom AnschluE an das neue deutsche Reich tràumten. Für ihn stand fest, dab Deutschland der österreich-ungarischen Monarchie bedurfte und dah Europa, wenn es in dem 1870 geschaf- fenen Zustand bleiben wollte, der festen

von dieser mehr sta- tischen Nationalstaatspolitik in die dynamische Nationalstaatspolitik des wilhelminischen Deutschland. Denn die Generation nach Bis- marck hat sich nie die Gefàhrdung klargemacht, in der dieses Reich stand. Und mit Wilhelm II. ist diese neuere, dynamischere Genera- tion mit ihrer parvenuhaften Unruhe und Selbstiiberschàtzung an die Regierung gekommen. Sie konnte nicht durch die Parteien gezàhmt werden, weil wir kein parlamentarisches System hatten; sie ware

aber auch nicht durch die Parteien gezàhmt worden, weil ihre dynami- schen nationalistischen Aspirationen gerade in weite Kreise des Biir- gertums eingedrungen waren, Wàhrend Bismarck das Reich fiir sa- turiert hielt und den deutschen Nationalstaat nicht über die 1871 ge- schaffenen Grenzen hatte ausdehnen wollen, forderte man nun den Aufstieg zur Weltmacht! Es erfolgte jener Umschlag von der nationa- len zur imperialen Politik, die wir auch für Italien feststellen werden, welche aber im deutschen Falle wegen der ungeheuren

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Category:
Law, Politics , Social sciences
Year:
1990
¬L'¬ unità d'Europa: il problema delle nazionalità : nazione e nazionalità ; evoluzione nazionale in Italia e nei paesi di lingua tedesca ; nazione e nazionalità nell'organizzazione europea ; atti del XVIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 15 aprile 1983
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Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
zur Anwendung und nimmt die für viele deutsche Juden im Jahre 1879 be- dràngende Frage in Angriff: »Zu welcher Nation gehören wir?« (ebd.). Der Vorwurf der letzten Zeit hieh immer wieder: »Der Jude hat eine be- sondere, von der deutschen verschiedene, Nationalitàt« (S. 6; vgl. Elbogen 207. 211). Lazarus antwortet sogleich mit dem Bekenntnis: »Wir sind Deut- sche, nichts als Deutsche, wenn vom Begriff der Nationalitàt die Rede ist, wir gehören nur einer Nation an, der deutschen

« (S. 18; s. a. S. 43). Wenn man das Prinzip der SubjektivÍtàt für die Bestimmung der Volks- zugehörigkeit (wonach es »darauf ankommt, wozu man sich zàhlt«: S. 19) ernst nimmt und die Auffassung akzeptiert; »Die Sprache entscheidet« (edb.), muh man dieses Bekenntnis zur deutschen Nation, diese Bejahung von Sprache, Land, Staat, Gesetz, WÍssenschaft, Kunst als echt anerkennen. Aber - wird der Gegner einwenden - die Juden sind doch nicht Deutsche, weü sie eine andere Abstammung und eine andere Religion haben. Lazarus befabt sich eingehend

mit diesen beiden Einwànden. Er gibt gleich zu: »Unsere Abstammung ist keine deutsche, wir sind keine Germanen; wir sind Juden, also Semiten« (19). Aber er hàlt den Vertretern der »Blut- und Rassentheorie«, des »Rassen- und Stammeshasses« (S. 21 f.) entgegen, dah viele »Nationaldeutsche« auch nicht deutscher Abstammung, ja nicht einmal Germanen sind (vgl. die obigen Ausführungen zum Thema Abstammung), dah jüdisches Blut damals nicht verachtet wurde, als es 1870/71 »auf dem Schlachtfelde für die deutsche Sache

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Category:
Law, Politics , Social sciences
Year:
1990
¬L'¬ unità d'Europa: il problema delle nazionalità : nazione e nazionalità ; evoluzione nazionale in Italia e nei paesi di lingua tedesca ; nazione e nazionalità nell'organizzazione europea ; atti del XVIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 15 aprile 1983
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Page 131 of 452
Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
ANMERKUNGEN 1) Diese Feststellung ist im Zusammenhang des Kongresses besonders notwendig und wichtig. Vgl. dazu auch den Beitrag von Horst Rüdiger. 2) Oskar Reichmann: Nationalsprache. In: Lexikon der Germanistischen Lingui- stik. Herausgegeben von Hans Peter Althaus, Helmut Henne, Herbert Ernst Wiegand. 2., vollstàndig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Tíibingen 1980, 515-519; anschlieflend dort dann Manfred W. Hellmann: Deutsche Spra- che in der Bundesrepublik Deutschland

und der Deutschen Demokratischen Republik, S. 519-527; Wolfgang Mentrup/Dieter Kiihn: Deutsche Sprache in Österreich und in der Schweiz, S. 527-536; Heinz Kloss: Deutsche Sprache au- Berhalb des geschlossenen deutschen Sprachgebiets, S. 537-546. - Vgl. ferner Oskar Reichmann: Deutsche Nationalsprache. Eine kritische Dar- stellung. In: Germanistische Linguistik 2-5 (1978), S. 389-424. 3) Ausdriicklich betonen möchte ich, dafl ich mich weder hier noch sonst mit die- ser Weltanschauung identifiziere

f. 7) Georg Steer: »Carmina Burana« in Südtirol. Zur Herkunft des clm. 4660. In: Zekschrift fiir deutsches Altertum und deutsche Literatur 112 (1983). Dazu Walther Lipphardt: Zur Herkunft der Carmina Burana. In: Literatur und Bil- dende Kunst im Tiroler Mittelalter, Hsg. von Egon Kiihebacher, Innsbruck 1982 (= Innsbrucker Beitràge zur Kulturwissenschaft, Germanistische Reihe 15), S. 209-223. 8) Textfassung und Ubersetzung von René Clemencic / Michael Korth; aus: Car- 95

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Category:
Law, Politics , Social sciences
Year:
1990
¬L'¬ unità d'Europa: il problema delle nazionalità : nazione e nazionalità ; evoluzione nazionale in Italia e nei paesi di lingua tedesca ; nazione e nazionalità nell'organizzazione europea ; atti del XVIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 15 aprile 1983
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Page 435 of 452
Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
mer wieder »Ströme von Tranen und Blut« (S. 35 £.) verursacht. Er wendet sich gegen jene, die das »wahre Deutschtum« nur »engbrüstig, kleinmütig und kurzsichtig« auffabten und die Vertreter der jiidischen Mínderheit auf- forderten, »rückhaltslos Deutsche zu sein« (S. 36). Er sieht die Bestimmung und die Aufgabe der Juden darin, ihre geistige Stammesindividualitat als bereichernde Mannigfaltigkeít in die verschiede- nen »Nationalgeister« einzubringen (Vgl. S. 39. 42). »In voller Übereinstim

- mung mit uns selbst können und sollen wir, wir deutsche Juden, zur Erfül- lung dieses höchsten Ideals deutscher Nationalitàt (sc. der H umanitàt) bei- tragen. Wir dürfen nicht bloB, wir müssen, um vollkommene, im höchsten Mabe leistungsfàhige Deutsche zu sein, Juden sein und bleiben. Nicht nur berechtigt, vielmehr verpflichtet sínd wir, was wir als Stamm an geistiger Ei- genart, als Religion an Erbtugend oder Erbweisheit besítzen, auch zu erhal- ten, um es in den Dienst des deutschen

menschheitlicher Ideale« (S. 39). Lazarus schàtzt »die Hebung des Nationalgefühls ... ein gelàutertes und energisches Nationalgefühl« als ein Ideal »für alle Völker, für das deutsche nicht weniger« (Anhang S. 3). Ja noch mehr: Im Namen seiner »Glaubens- und Stammesgenossen« (25 u.ö.) erklàrt er: »Wir sind ... glücklich Söhne dieser Natíon zu sein« (S. 37. Vgl. S. 43: »Die Juden haben keine eigene Na- tionalitat mehr«: Es gab ja noch keinen Staat Israel). »Wir lieben und prei- sen die deutsche Nation

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Category:
Law, Politics , Social sciences
Year:
1990
¬L'¬ unità d'Europa: il problema delle nazionalità : nazione e nazionalità ; evoluzione nazionale in Italia e nei paesi di lingua tedesca ; nazione e nazionalità nell'organizzazione europea ; atti del XVIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 15 aprile 1983
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Page 230 of 452
Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
universalistischen Herrschaftsanspruches war das britische Welt- reich. Es hat im Biindnis mit der Kleinraumigkeit vieler Klein- und Mittelstaaten die ganze Erde in einen Schauplatz seiner raumfremden Interventionen verwandelt. Sein Universalismus machte, um den Ausspruch eines irischen Autors zu verwenden, die kleinen Völker wirklich zu »Hiihnern in der Kiiche des kosmopolitischen Restau- rants«. Dieser britische Weltherrschaftsanspruch ist aber heute er- schüttert. Fiir

Entwicklung nicht abzubiegen. Alle tragen schliehlich nur dazu bei, dah die Idee der europàischen Raumordnung sich noch klarer auspràgt und der weltgeschichtliche Sinn dieses Krieges als ei- nes Raumordnungskrieges um so sicherer zutage tritt. Heinrich Ritter von Srbik: Frankreich und Mitteleuropa. In: Das Reich, 9.6.1940 Immer wieder haben Stimmen von Staatsministern und von Organen der «öffentlichen Meinung» Englands und Frankreichs in grenzenlo- ser Überschàtzung der eigenen Machtmittel die Forderung

erhoben, Deutschland müsse wieder in eine Anzahl kleinerer souveràner Staa- ten aufgelöst, der Siedlungsraum des deutschen Volkes müsse seiner politischen Einheit in einem geschlossenen Lebenskörper entkleidet, bedeutende Gebietsteile müssen Fremdstaaten ausgeliefert und das Reich müsse zur militàrischen Ohnmacht verurteilt werden. Die Be- gründung dieser Kriegsziele wird in der angeblichen Vergewaltigung kleinerer Staaten und Nationen durch das grohdeutsche, nationalso- zialistisch geeinte

und geführte Reich, in der stàndigen angeblichen Brechung des Rechts, der Vertràge, des Wortes, in der Störung des Weltfriedens gesucht, und die GeschÍchte Europas muh den Magd- dienst des historischen Erweises für die These leisten, dah das deut- 194

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Category:
Law, Politics , Social sciences
Year:
1990
¬L'¬ unità d'Europa: il problema delle nazionalità : nazione e nazionalità ; evoluzione nazionale in Italia e nei paesi di lingua tedesca ; nazione e nazionalità nell'organizzazione europea ; atti del XVIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 15 aprile 1983
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Page 120 of 452
Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
Eílbricht betonte, dab sich allmâhlich zwei deutsche Spra- chen und Kulturen entwickeln würden, und in der 1974 erlassenen neuen DDR-Verfassung wurde ausdrücklich die Existenz einer »so- zialistischen Nation« festgestellt, ganz im Gegensatz zur Formulie- rung von 1968, wo noch vom »sozialistischen Staat deutscher Na- tion« die Rede gewesen war. Wie nicht anders zu erwarten findet sich in der DDR-Sprachwissenschaft seit dieser Zeit dieselbe Tendenz; si- gnifíkanter Markstein ist dabei der 1974

dies im Grundsâtzlichen mit der heutigen Aufspaltung des Englischen, Spanischen oder Arabischen und fâhrt dann fort: »Für die Kennzeichnung dieser Sachverhalte ist in der sowjetischen Língui- stik seit langem die Kategorie der »nationalsprachlichen« Varianten in Ahwendung, die in der Tat eine angemessene Beschreibung zu bie- ten vermag. Es besteht meines Erachtens keinerlei Grund, sie nicht auch auf die deutsche Sprache der Gegenwart anzuwenden. Deut- sche Sprache bedeutet demnach zum gegenwârtigen Zeitpunkt

den abstraktiven, historisch bestimmten Sammelnamen für vier gleichbe- rechtigte Varianten im Geltungsbereich von vier selbstândigen Na- tionen, das Deutsche Ín der DDR, das Deutsche in der BRD, das österreichische und das schweizerische Deutsch. Angesichts dieses klaren linguistischen Befundes bleibt kein Raum für auch noch so ge- schickt manipulierende Versuche, ein angeblich immer noch “eini- 84

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Category:
Law, Politics , Social sciences
Year:
1990
¬L'¬ unità d'Europa: il problema delle nazionalità : nazione e nazionalità ; evoluzione nazionale in Italia e nei paesi di lingua tedesca ; nazione e nazionalità nell'organizzazione europea ; atti del XVIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 15 aprile 1983
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Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
tion selbst definiert, am deutlichsten sichtbar etwa am Beispiel der Schweiz. Mit allen diesen Fâllen möchte ich mich aber nicht beschâfti- gen, sondern mit den typisch deutschen Problemen um die National- sprache, die entsprechend intensiv auch von der deutschen SprachwÍs- senschaft diskutiert worden sind - »deutsche Sprachwissenschaft« ist dabei absichtlich doppeldeutig gefaht: »Linguistik in deutscher Spra- che« und» Linguistik des Deutschen«. TJnd so wie das geteilte Deutsch- land

ein europàisches Problem ist, das von gröhter Bedeutung auch fiir die künftige Entwicklung unseres Kontinentes ist, so stellen die deut- schen Nationalsprachc/? bzw. die deutsche Nationalsprache ein Pro- blem von europàischer Bedeutung dar. Das Besondere daran ist, daB es sich hier darum handelt, ob sich eine einheitliche Nationalsprache, eben das Deutsche, gemàh seiner politischen Aufteilung auf verschiedene Lànder entsprechend auch in verschiedene Nationalsprachen, also in einzelne deutsche oder sonstige

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Category:
Law, Politics , Social sciences
Year:
1990
¬L'¬ unità d'Europa: il problema delle nazionalità : nazione e nazionalità ; evoluzione nazionale in Italia e nei paesi di lingua tedesca ; nazione e nazionalità nell'organizzazione europea ; atti del XVIII convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 15 aprile 1983
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Page 175 of 452
Author: Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <18, 1983, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place: Meran
Physical description: XXXIII, 413 S.
Language: Deutsch; Italienisch
Notations: Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas: das Problem der Nationalitäten Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading: s.Europäische Integration ; s.Nationalität ; f.Kongress ; g.Meran <1983>
Location mark: II Z 759/18(1983)
Intern ID: 62150
gen Zasuren, die ja erst zum Sieg jener vorher vorbereiteten völki- schen Weltanschauung geführt haben, gingen so tief, dab man eine direkte politische und soziale Kontinuitàt wohl nicht behaupten darf. Aber zwischen 1866 und 1914 ist aus Europas friedlich-defensiv und föderalistisch gegliederter Mitte jener preubisch-deutsche National- staat geworden, welcher durch demographische und ökonomische Expansion wie durch militârische Macht und deren Uberbetonung das europàische Gleichgewicht gestört

geringere Einschàtzung der individuellen Freiheiten. Hinzu kann der immer wieder aufbrechende deutsche Irrationalismus, welcher sich über die Realitàten und darum auch über die Mahnungen des groBen Realisten Bismarck hinwegsetzte. Alle diese Elemente gehörten mit zu den tragenden Elementen des preubisch-kleindeutschen Reiches, auf denen dann andere weiterbauen konnten; die Mentalitàten waren vor- bereitet! Der unvollkommene Nationalstaat in der Mitte Europas, wel- cher alte Equilibrien zerstört

hatte und nicht das Gleichgewicht zwi- schen Autoritàt und Freiheit zu halten verstand, hat dadurch viele zer- störerische Kràfte entbunden und genàhrt, Der deutsche Nationalismus, den Bismarck erst genàhrt, dann zeit- weise gezàhmt hat, welcher aber nach dessen Sturz steigenden Ein- fluB auf die deutsche Politik erlangt hat, hat den an sich statisch-sta- bilisierenden Mitteleuropagedanken dynamisiert, und zwar in zweifa- cher Weise: 139

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