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Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Fiction
Year:
1921
¬Die¬ gefallenen Engel : Roman
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Page 341 of 370
Author: Nadherny, Josef / Josef Nadherny
Place: Wien [u.a.]
Publisher: Manz
Physical description: 364 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 62.732
Intern ID: 247650
Ich beherrschte mich mühsam. „Oh, ich wußte natürlich nicht, daß Sie das geheim zu halten wünschen. Ich dachte mir, weil Sie ja doch auch Frau Warren gegenüber damit nicht hinterm Berge gehalten haben... Ich begriff endlich. Was war da zu machen? Ich biß mir auf die Lippen. „Und wenn ich es einmal vorübergehend gewesen wäre, was hat das mit Frau Heddas Schulden zu tun?' Er lachte frech. „Ich will aufrichtig sein. Der Zusammen hang ist peinlicher Natur. Also: Frau Hedda ist in Geldnot

, Sie erklären, nichts tun zu können, finden keinen Ausweg. Wir haben aber zufallig erfahren, daß Sie aus Heddas Ver mögen eine ganze Anzahl Bilder gekauft hätten, die Herrn Manfred Warren zum Schöpfer haben. Diese Bilder stellen Heute ein ganz nettes Sümmchen dar, reichlich genug, Frau Heddas Schulden zu bezahlen. All das müßte etwas seltsam anmuten, wenn, wenn wir eben nicht annehmen wollten daß solche Vergeßlichkeiten, ja Vergeßlichkeiten bei Mor phinisten vorzukommen pflegen

.' Nun war es mit meiner Beherrschung zu Ende. „Herr Rosen!' fuhr ich ihn barsch an. „Über die Bilder wird Herr Henrik Warren die notwendigen Aufklärungen erteilen, doch unmittelbar Frau Hedda, nicht Ihnen. Ich finde nämlich, daß Sie das alles gar nichts angehe, daß Sie ein ungezoge ner, anmaßender junger Mann seien und sich erst die Hörner abstoßen müßten, ehe man mit Ihnen verkehren kann. Falls Ihnen meine Auskunft unZulänglich erscheinen sollte, hier meine Adresse! Ich bleibe bis morgen in Paris. Und Frau Hedda können Sie sagen

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Books
Category:
Fiction
Year:
1921
¬Die¬ gefallenen Engel : Roman
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Page 161 of 370
Author: Nadherny, Josef / Josef Nadherny
Place: Wien [u.a.]
Publisher: Manz
Physical description: 364 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 62.732
Intern ID: 247650
mit einer Aufmerksamkeit lauschte, die durch nichts gerecht fertigt war. Ich sann seinen Aussprüchen nach und ver suchte, aus ihnen das Wesen dieses Mannes zu bilden. Was es sei, das mich drängte, zu einem Ergebnisse zu kommen, dessen wurde ich mir erst angesichts einer an sich unbedeutenden Begebenheit klar. Ich saß mit dem Hamburger nach dem Abendessen bei sammen. Die See war unruhig, die weniger seetüchtigen Mitreisenden, darunter seine Frau, hatten sich zurückgezogen. Mit seiner stets

beherrschten, wohltönenden Stimme erzählte er mir dies und jenes, bald über Australien und Amerika, woher sie kamen, bald über Deutschland, wohin er nach mehrmonatiger Abwesenheit gerne zurückkehre, da die Ar beit sein harre. Er verstand es. Allgemeines mit Persönli chem derart zu verknüpfen, daß seine Erzählungen weder ein tönig noch aufdringlich wurden, dabei ein gewisses wohlbe grenztes Maß von Anteilnahme für seine Person bean spruchten. Dann und wann kam er auf seine Frau zu spre chen. Er fand

jedesmal für sie ein Wort, das von der Liebe und der Wertschätzung zeugte, die er ihr entgegenbrachte. Ein junges amerikanisches Ehepaar ging an uns vorbei: sie im Glänze ihrer von reichem Schmucke bestrahlten Schön heit, er anscheinend hingerissen, ganz mannlicher Sklave einer blendenden Weiblichkeit, beladen mit Geldtäschchen, Pelzboa und sonstigem Zubehör einer schicken Frau. Der Hamburger machte eine Handbewegung hinter dem Paare her und meinte: „Das wäre bei uns in Deutschland nicht möglich

, dieser entwürdigende Frauendienst der Amerikaner. Dieses entehrende Unterbreiten der Ehemännlichkeit unter die Kapricen und Eitelkeitbedürfnisse einer Frau, gleichsam das atemlose Bereithalten eines Sprungtuches für den Sensationshunger einer Artistin.'

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