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Title A - Z
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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 34 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
3V Die deutschen Seelsorgen. Jedoch mit der Rückkehr Tirols zu Österreich kamen für die deutsche Seelsorge in Trient wieder bessere Tage.^) Im Be ginne des neunzehnten Jahrhunderts wurde die deutsche Seelsorge gar nicht mehr ausgeübt; nur einzelne eisrige deutsche Priester^ welche in Trient ein Amt bekleideten, oder gar Italiener, welche der deutschen Sprache kundig waren, hielten deutsche Predigten. Auch das deutsche Spital, an welchem früher ein eigener Kaplan angestellt war, wurde

mit dem italienischen vereinigt. Es ward den Deutschen nur soviel Rechnung getragen, daß jeder Spitalkaplan auch der deutschen Sprache mächtig sem muß. Die deutschen Pre digten besorgten damals Graf Franz Hendls) der 1821 Pfarrer von Deutschmetz wurde, und Georg Putzer, Katechet an der Volksschule und Theologieprofessor, nachher Kanonikus in Trient (-s 1853). Der deutsche Gottesdienst wurde entweder in St. Peter oder in der Seminarkirche abgehalten. St. Marco, welche Kirche zum (181V) aufgehobenen Augustiner

-Eremiten-Kloster gehörte, diente damals als Tabakmagazin! Seit dem Jahre 1824 erscheint Josef Sulz er, ein junger^ fähiger Priester, der eine Stelle am bischöflichen Ordinariate be kleidete, auch als „deutscher Prediger an der Pfarre St. Peter' ^) und diente bis 1827. Dann war die Stelle wieder drei Jahre un besetzt. Dafür hielt der fromme und eifrige Professor Peter Paul Rig ler den Deutschen Predigten, Christenlehren und Katechesen, aber nicht mehr in St. Peter, fondern in der Seminarkirche

.^) Der traurige Zustand der deutschen Seelsorge ging dem heiligmäßigen Manne tief zu Herzen und brachte in ihm den Gedanken zur Reife, auf die Errichtung eines Benefiziums für die Deutschen in Trient hinzuarbeiten. Emen kleinen Grundstock dazu bildete das dem Seminar zugeschriebene Kapital von 20W Gulden, welches ehemals die Patres Jesuiten mit der Verpflich tung angenommen hatten, den Gottesdienst zu besorgen. Das übrige hoffte Rigler durch gütige Beiträge zustande zu bringen. Wirklich gelang es feinem

unermüdlichen Eifer, Wohltäter zu finden, mit deren Hilfe das nötige Stiftungskapital für den Unterhalt eines deutschen Kaplans zusammenkam. Da Profch'or Rigler durch Berufsarbeiten verschiedener Art vollauf in Anspruch genommen war, so mußten den deutschen Gottesdienst andere Priester verfehen, die Rigler werktätig unter stützte. Es folgten der Reihe nach: Josef Penz von Bozen Das Folgende meist nach Pat tis: „Die deutsche Seelsorge und Kirche in Trient' (Manuskript in der deutschen Kaplanei). — 2) Geb

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 31 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
Die deutschen Seelsörgen. Z? zerstreute Spuren deutscher Wohnsitze unter der Masse von Italienern. Ebenso gab es aus dem Nonsberge, dessen vier deutsche Ortschaften bereits damals bestanden, neben den Romanen zahlreiche Deutsche. Dieses nachweisbar von der Etsch bis zur Adria massenhast ausgebreitete Element kann unmöglich bloß durch kleinere deutsche Besie delungen entstanden sein, ähnlich denen, welche sich im Lause des Mittelalters in Oberungarn und Siebenbürgen gebildet haben.') Die ersten

Ansiedelungen germanischer Stämme in Italien und im heutigen Südtirol begannen schon nach dem Sturze des weströmischen Reiches, im Zeitalter der Völker wander Hn g. Heruler, Rugier, Gothen, Longobarde» zogen über die Alpen nach den herrlichen Gefilden Italiens. Seit Karl dem Großen folgten die Franken, welche die zahlreichen Heereszüge der deutschen Kaiser veranlaßten und die Erhaltung des deutschen Elementes begünstigten. Wie in Brixen, so traten auch in Trient während dieser Periode der Kaiserzüge

Bischöse mit deutschen Namen auf, ohne vorerst eine bedeutende Rolle zu spielen. Die späteren Fürstbischöfe l1V27) zogen deutsche Kolonisten nach Südtirol und zeigten sich dem Deutschen fast durchaus gewogen.^) Allmählich mußte das deutsche Element, zumal beim Niedergange des deutschen Kaisertums, dem drückenden Gewichte der italienischen Nation unterliegen. Aber die enge Blutsverwandt schaft zwischen italienischen und deutschen Südtirolern der Diözese Trient soll außer dem religiösen Beweggrund

auch jetzt noch ein starkes Band sein, das den „italienischen' und „deutschen Anteil' umschlingt. Seit dem fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert treten in Südtirol bedeutend mehr italienische Priester auf, auch in deutschen Seelsorgen. Die Ursachen dieser Erscheinung liegen in der Einwanderung der damals rührigen Venetianer, welche ihre Macht immer weiter auszubreiten suchten, und in der Re formation. Die Kirche war, um die Reinheit des Glaubens zu erhalten, genötigt, verdächtige deutsche Priester srene zu halten

und dafür italienische anzustellen. Der Mangel deutscher Widerstands- sähigkeit, das energische Vordringen der Italiener und die Refor- mation haben das Deutsche in Südtirol bis auf wenige Enklaven vernichtet. Der genügsame Italiener, der keine Arbeit und Mühe i) Diese Forschungsresultate bietet: Patigler. Die deutschen Sprach inseln in Welschtirol einst und jetzt. Progr. der deutsch, k. k. Staats-Realschule in Budweis 1886. Die Literàv über diesen Gegenstand ist überaus reiH

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 33 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
Die deutsche Kaplans! in Trient. 29 Ib. Ordinariate eine hervorragende Stelle einnimmt und von noch anderen deutschen Priestern höheren und niederen Ranges unter stützt wird. Im Domkapitel, das drei Dignitäten und Kanoniker zählt, sind auch drei deutsche Priester. Die deutsche Seelsorge wurde ehemals in der Kirche St. Peter ausgeübt. Zur Zeit des Konzils wenig stens (1545) schrieb ein Beobachter folgendes: „Die Stadt Trient hat 1050 Häuser. Sie ist von Italienern und Deutschen derart bewohnt

, daß der eine Teil der Stadt den Deutschen, der andere den Italienern zum Wohnen bestimmt ist. Die Deutschen, sowohl Männer wie Frauen, kleiden sich nach deutscher Art; die Italiener nach italienischer. Sie haben ihre eigenen Gewohnheiten, gebrauchen ihre Sprache und bewahren ihre Sitten, besuchen ihr eigenen Kirchen und jeder Teil hört die Predigten in seiner Sprache. Weil diese Stadt an der Grenze Deutschlands liegt, hat sie teils italie nische, teils deutsche Gebräuche; unter anderem wurde dieser Tage

in der Kirche S. Vigilio italienisch und in der des hl. Petrus, welche die der Deutschen heißt, deutsch gepredigt. Die Pre digt in deutscher Sprache haben wir gehört; dabei pflegen alle, sowohl Männer wie Frauen mit lauter Stimme in deutscher Sprache zu singen: Christus ist erstanden, Alleluja.'^) Diese Pfarre wurde gegen Ende des dreizehnten oder im Beginne des vierzehn ten Jahrhunderts errichtet. Die Kirche St. Peter ist aber, wie man schon aus der Wahl des Patrons abnehmen kann, noch älter. Sie wurde

durch Bischof Johann IV. Hinderbach, unter dem 1475 der Knabe Simon Unverdorben, also ein Kind deutscher Eltern, ge martert wurde, von Grund aus neu aufgebaut. In ihr werden noch heute die irdischen Überreste des hochverehrten heiligen Mär tyrer-Kindes aufbewahrt.') Mit dem allmählichen Abnehmen des deutschen und der Zunahme des italienischen Elementes ging Sankt Peter als deutsche Pfarre von selbst ein. Dafür wurde an derselben ein deutsch er Priester als Prediger und Beichtvater angestellt. Um 1789 finden

wir in Trient Josef N e b e l von Vinschgau als deutschen Spitalkaplan und gleichzeitig Josef Ober hofer von Eppan als deutschen Prediger?) Während der großen Umwälzungen im Be ginne des neunzehnten Jahrhunderts, unter denen Südtirol zeit weilig vollends zu Italien geschlagen wurde, war die deutsche Seelsorge in Trient in höchster Gefahr, ganz aufgelassen zu werden. 1) Die Beobachtung geschah also am Karsomsiag. Nasa.i'slli, viaàm nach Patigler a. a. O. ZK. Die alte Pfarrkirche der Deutschen

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 60 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
56 Die deutschen Seelsorgen. signierte und hatte Giuseppe Frouet zum Nachfolger, der sich aber nur einige Monate zu halten vermochte und im Herbste als Koope. rator nach Civezzano versetzt wurde, l) Dann kam Johannes B. Detomas, zwar italienischer Abkunst, aber des Deutschen vollständig mächtig. Er war ein ruhiger, sriedliebender Mann, den die Un ruhen in Lusern peinlich berührten und ihn zur Wanderung nach Frafsilongo im Mocheni-Tale veranlaßt«« (1886).^) Damals starb auch (13. April 1886

) der hochverdiente alte Kurat Franz Zuchristian in Kardaun; ob der Anfeindungen der Welschen mußte er Luserna verlassen. Dann paswrierte einige Zeit Pietro Fla im aus Revo am Nonsberge und wurde 1887 von einem wackeren deutschen Priester m der Person des Johannes Steck aus Tschengels, Vinsch- gau, abgelöst. Nun kamen für die aufgeregte Gemeinde nach einem Wahlsiege der Deutschen (27. Nov. 1887) wieder ruhigere Tage, wenn es auch nicht an Reibungen fehlte. Während Steck nach kurzer Rast in Altrei 1894 die Pfarre

(II. Teil). Seitdem wurde zuerst vom Primizianten und dann auch vom Kumten, abwechselnd deutsch und italienisch gepredigt. Mit Ausnahme dieser italienischen Predigt ist der ganze Gottesdienst entweder liturgisch-lateinisch oder deutsch. 2) Bacher zog 1899 als Kurat nach Unterfennberg, wo er das über Luserna gesammelte wissenschaftliche reiche Material zu einem Buche verarbeitete, durch das er sich und seinen ehemaligen Seelsorgs- Andern ein herrliches literarisches Denkmal setzte. Seine Nach, folger

in Lusern waren Angelus Zorzi von Trient, des Deutschen vollkommen mächtig, der aber schon 1901 als deutscher Kaplan in seine Heimatsstadt berufen ward; dann folgten Benjamin VeSkoli von Radein und nach dessen Ernennung zum Kuraten von Leifers Johann Prinoth von Kastelruth, 1995. Er ist 1347 in Varco bei Levico geboren, seit 1899 Kurat in Castagni bei Pergme. — -') Geb. zu Pozza in Fassa 1842, starb 30. Mai 1907 in Fon- tanazzo. — Eine zweite Primiz fand am 13. Januar 1908 statt. Primiziant war hochw

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 52 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
48 Die deutschen Seelsorgen. Bezüglich der Verwaltung des Kirchenvermögens wurde in jenem Aktenstücke aus ein Dekret (vom 21. Oktober 1811, Nr. 5383 à L.) hingewiesen, in dem entschieden wurde, daß für das Vermögen der deutschen Suffragiokirche ein von der Pfarre S. Marco vollständig getrenntes Verwaltüngsamt geschaffen werde, dessen Mitglieder nur aus Deutschen zu bestehen haben. Dieses Dekret wurde bestätigt, erweitert und bekräftigt durch den bereits angeführten Erlaß vom 19. Mai 1838

(Nr. 924 al. ö). Dasselbe verlangt: tutts. äsi bszai 6 IsAg-ti clsll» (Itnesa, às a loro (^.lomannì) imo g, nuova àisposì?ionk Avvervativa. Die Vertreter der Deutschen waren von durchaus fried- liebender und versöhnlicher Gesinnung und bedauerten es aufrichtig, daß sie mit ihren Suffragiobrüdern, mit denen sie bis zum Jahre 1890 in vollständigem Frieden gelebt hatten, in Streit kommen mußten. Nun wurde ihnen vom fb. Ordinariate in Trient die freudige Nachricht mitgeteitt, daß sie wieder einen Kaplan

, Montan und Deutschnofen, hierauf als Kaplan in Rovereto (1891—1900). Schon in den ersten Tagen seiner Amtsführung (26. August 1891) publizierte er die neue Gottes di enstord nung, welche die Deutschen befriedigte und die Italiener nicht beleidigte. An gewöhnlichen Sonntagen war um 9 Uhr missg, eouventusà oum organo; nachmittags 4^ Uhr deutsche Unterweisung, dann Rosenkranz und Litanei in lateinischer Sprache, wie es in Welschtirol Sitte ist, mit Segen. An höchsten Festtagen des Kirchenjahres

; es gibt drei Berwaltungskreise: 1. Knchmvermügen Deutschen. 2. Der deutsche Fond selbstverständlich von den Deutschen. 6.-vruoer^ schastssond von Italienern und Deutschen in zwei getrennten Kaisen v und Frauen) verwaltet.

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 51 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
Die deutsche Kaplanei in Rovereto. 47 einer Vakatur nicht begehen wollten und weil auch die Deutschen ihre Rechte mit aller Energie zu wahren wußten. Dieselben ver sammelten sich am 30. März 1890 im Hause des Gutsbesitzers Andreas Jöchler und schritten zur Wahl einer deutschen Kommission, welche die sür sie wichtige Frage in die Hand nahm. Vor allem wurde auf Grund der zahlreich vorliegenden Ur kunden in einem Promemoria geschichtlich nachgewiesen, daß die Kirche all Suffragio Eigentum

der Deutschen in Rovereto ist und daß dieselben auch deren Vermögen srei verwalten können. Als Schluß ergab sich: Da Husà proprietà gli àlsmanni non iutsQàoQv «Zi (ZeoamMi's. Bezüglich der kirchlichen Verrichtungen wurde aus folgende Tatsache hingewiesen: Bischof Peter Vigil Graf Thun von Trient erließ im Jahre 1787 ein Patent, worin er die Suffragiokirche er mächtigte, mit Ausnahme der, Taufen und Begräbnisse alle pfarr- lichen Funktionen vorzunehmen und sür die Deutschen (xsr la ArmriiiKions

) auch die Osterkommunion auszuteilen. Unter dieser Form übergab der Bischof die genannte Kirche am 28. Oktober dieses Jahres dem hochwürd. ?. Matthias Fischer als erstem Kaplan und Rektor für die deutsche Nation. Nach diesem Patente dürfte der Erzpriester ohne Erlaubnis des Kaplans in dieser mit der „Stola' gar nicht erscheinen. Wenn die Mutterkirche von S. Marco die von Suffragio benützen will, dann muß von der deutschen Vertretung Erlaubnis eingeholt werden. Das fb. Ordinariat hat diese Kaplanei immer für unabhängig

betrachtet und mit derselben offiziell immer direkt verkehrt, nicht durch das Archipresbyterat. Die Zeremonien am Karsamstage nahmen ihren Ansang mit der Besitznahme der Kirche; die Palmweihe mit darauffolgender feier licher Messe hielt' bereits Kaplan Vinzenz Ambach im Jahre 1819. Das Verkündbuch liefert den Beweis, daß die Zeremonien in der Karwoche immer, das Hochamt an den Hauptsesten, mögen sie ordentliche oder außerordentliche fein, von 1810 an, ebenso daß die Sterbegottesdienste für die Deutschen

in der Suffragiokirche abge halten worden seien. Im Jahre 1855 wurden, da die deutsche Kaplanei gerade unbesetzt war, diese hl. Funktionen der Karwoche und das Hochamt am Ostersonntage vom Priester Cyrus Farinati gehalten.Da sich später über die Gottesdienstordnung in Suffragio Schwierigkeiten ergaben, wurde dieselbe zur beiderseitigen Zufrieden heit durch einen Vertrag (àxitolà) mit dem Erzpriester Strosio geregelt (16. Dez. 1831). „Die Deutschen, welche auf diese kirch lichen Verrichtungen ein Recht haben, lassen

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 30 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
26 Die deutschen Seelsorgen. Z. Aie deutsche» Zeelsorge» in Welschtirol. Durch die Klause vom Sal urn überschreitet der Wanderer die deut sch-italienische Sprachgrenze Tirols und verläßt damit den letzten Ort, der noch mit dem deutschen Sprachgebiete halbwegs in geschlossenem Zusammenhange steht. Von Salurn führt der Weg durch das prächtige Etschtal, das bis Trient zumeist von hochragenden steilen Felswänden eingerahmt ist. Unterhalb Trient durchbricht die Etsch das Kalksteingebirge und tritt

, abgesehen von den Deutschen in Trient, Rovereto, Arco usw.? die deutsche Sprachinsel Luserna an der venetianischen Grenze, die deutschen Ortschaften, welche von den „Mocheni' im Fersinatale, nordöstlich von Pergine, bewohnt werden, dann die dem Fleimstale angehörigen Grenzorte Truden und Alt rei. welche zum Dekanate und zur Pfarre Cavalese gehörend) Früher war das deutsche Element in Südtirol viel weiter ausgebreitet. Historische Untersuchungen haben den Beweis erbracht

eine nicht geringe Zahl Deutscher ansässig war. Das geschlossene deutsche Sprach gebiet reichte bis zum Avisio. Die Deutschen waren im ganzen Talgebiete der Etsch bis zur Veroneser Klause, besonders aber aus den Bergen östlich der Etsch bei Ala und Rovereto, ausgebreitet. Roch im Jahre 1475 konnte Bischof Johann IV. Hinderbach be haupten, daß die Bewohner von Folg ari a nur deutsch sprechen. In Trient, dem Mittelpunkt des ganzen südlichen Landesteiles, war damals ^15W) fast die Hälfte der Bewohner deutschen

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 47 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
Die deutsche Kaplanei in Rovereto. 43 Josef II. den Deutschen in Rovereto und Umgebung die Suffragio- kirche als vollständiges Eigentum mit der einzigen Ver pflichtung, daß sie dieselbe selbst einhalten mußten. Sie konnten von nun in derselben Gottesdienst halten und erhielten zugleich das Recht, das von ihnen aufgebrachte Kirchenvermögen und was mit der Kirchenfache in Verbindung steht, selbst zu verwalten unter dem hohen, persönlichen Protektorate des Kaisers. Unter 28. Oktober 1787 erhielt

die kaiserliche Schenkung auch die Genehmigung des Bischofes Petrus Vigilius Grafen Thun von Trient. Derselbe bestellte als ersten deutschen Kaplan im vollen Sinne des Wortes den Priester Matthias Fischer, der am besagten Tage von der Kirche im Namen der Deutschen Besitz nahm. Zugleich wurde die O r dn u n g des deutschen Gottesdienstes festgesetzt. An Sonn- und gebotenen Feiertagen wurde das Evangelium in deutscher Sprache erklärt (an Sonntagen war auch „àspei-Ass'), dann folgte unter Aussetzung

des „Höchsten Gutes' die heilige Segenmesse. Nachmittags war Christenlehre, dann wurden vor ausgesetztem Ciborium Litaneien und Gebete in deutscher Sprache verrichtet. Dann schloß die Andacht mit dem heiligen Segen. Den Deutschen in Rovereto wurde auch vom Bischöfe sür immer die Ehrenwache beim allerheiligsten Sakramente übertragen. Freilich durfte dieselbe damals nicht den Charakter einer Bruderschaft besitzen. Alle Gewaltmaßregeln der Regierung waren nicht imstande, den religiösen Sinn des Volkes

Lutz, über den Der Kreishauptmannschaft wurde der Akt zugestellt, 11. Januar 1786, Nr. 566; 20. Juli 1786 wurde die Kirche den Deutschen durch den Magistrat übergeben. Diese übernahmen damit auch alle Aktiva und Passiva der „unter drückten' Suffragio-Kirche und mußten versprechen, den Religionsfond in keiner Weise in Anspruch zu nehmen. — 2) Beispiele: 1'rosxstto I. o. 25 ff.

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 66 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
Die deutschen Seelsorgen. Die Versammlung beschloß einstimmig, Gesandte an die Stadt Vicenza zu entsenden und sich (salvo àouors inipkrii st eoààs Iriàtiiias) unter ihren Schutz zu begeben. Die Vinzentmer sollten sie gegen eidliche Versprechungen der Perginesen mit entsprechender Mannschaft unterstützen, Gundibald aus dem Bezirke vertreiben Helsen und sie nach ihren Rechten leben lassen, da sie bereits seit 100, 200, ja 400 Jahren nach dem sa tischen und langobar- dischen Rechte gelebt hätten

und auch in Zukunft darnach leben wollten. Durch diesen tatkräftigen Beschluß, über dessen Ausführung nichts Näheres bekannt ist, führten sich die Perginesen in die Landes- geschichte ein. Die Urkunde zeigt uns deutlich, daß dieser nun sast ganz italienische Bezirk Zum großen Teile von Deutschen bewohnt war. Das beweisen uns nicht nur die hierin vor kommenden deutschen Orts- und Personennamen, sondern auch der Hinweis auf die deutschen Rechtsverhältnisse, in welche selbst die romanische Bevölkerung hineingezogen

das herrschende, sondern auch das zahlreichere war. Selbst italienische Schriftsteller geben zu, daß in srüheren Jahrhunderten die meisten Bewohner von Valsugana deutsch gesprochen habend) Daß die selben sehr zahlreich waren, beweisen außer den bekannten geschicht lichen Tatsachen^) die noch heute sehr zahlreichen deutschen, wenn auch vielfach entstellten Geschlechtsnamen in Valsugana, auf die wir noch vielfach zurückkommen werden. Aber in der Folge erwies sich, wie bereits bemerkt, das Italienische stärker

als das Deutsche. Dieses konnte sich nur in abgelegenen Ortschaften erhalten, wo sich die deutsche Bevölkerung durch neuen Nachschub ergänzen konnte. Dies geschah namentlich infolge des Bergbaues, zu dessen Be trieb 1500 Kaiser Maximilian in Pergine ein Bergamt einsetzte. Daher ist die „Eindeutschung' rein italienischer Namen wie Gableß — Cavalese, Glanetfch — Caldonazzo, Löweck Lovico, Rund-- schein Roncegno geschmacklos, selbst wenn diese Namen von den Insular- Deutschen so gesprochen werden sollten

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Category:
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Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SID/SID_45_object_3921163.png
Page 45 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
sich ein priesterlicher Verein zur Unterstützung der Kranken und zum Tröste der armen Seelen im Fegfeuer, der auch den Laien ein sehr gutes Beispiel gab. Wie sehr die Deutschen damals für Rovereto eingenommen waren, zeigt unter andern die Tatsache, daß die Zunft der Kaufleute in Bozen zum Ausbau der Pfarrsakristei einen Beitrag lieferte. Arciprete Martini starb 1735 in einem Alter von nur 45 Jahren. Als Nachfolger kam Felix Josef Betta, Dr. tlisol., der seine Studien wie die beiden Vorgänger in Rom gemacht

hatte (1735 —1765). Um diese Zeit wurden die Deutschen in Rovereto und Umgebung, besonders in Vielgereut (Folgaria) und Laintal (Leno) zahlreich und gelangten zu Einfluß. Die Brüder Graser errichteten in Vallunga eine Maria Hilskirche, welche 1739 benediziert wurde. In demselben Jahre legte Erzpriester Betta den Grundstein zur Kirche S. Maria del Suffragio, zu welcher B. N. Lindegg den Bauplatz hergab. Er tat damit such zugunsten der Deutschen ein gutes Werk. Zunächst diente die Kirche

, welche ihr Entstehen der Mildtätigkeit andächtiger Bruderschastsmitglieder verdankt, als religiöser Versammlungsort sür die Bruderschaft der Fürbitte sür die „Armen Seelen' (in suKraAio äeUe Mimo àsi äskunti). Diese Kirche wurde 1743 von Betta benediziert. Inzwischen (1741) hatten sich auch die Deutschen zu einer eigenen Bruderschaft (Unione) vereint und trachteten zugleich nach einem deutschen Priester, der ihnen in ihrer Sprache die Wahrheiten der katholischen Religion verkünden solltet) Die Brüder schaft nannte

in reicher Anzahl in der deutschen Kaplan« zu Rovereto; hier folgt nur ein kurzer Auszug davon. — 2) Siehe den Gedenkstein im Kirchlein oberhalb der Eingangstüre: Valsiti iunàvit, eroxit sà àotivit 1723 à. Es ist ein Kuppelbau und besitzt ein sehr schönes Gitter vor dem allerdings kleinen Chorbau. Das Altarbild ist von Craffonara.

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SID/SID_76_object_3921226.png
Page 76 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
72 Die deutschen Seelsorgen. noch Vieles aus der schwäbischen Minnezeit lebt und blüht und nach dem Vaterland deutet, woher sie gekommen. Bis in die neueste Zeit besaß das deutsche Fersental keine geordneten Schulverhältnisse. Ein meist ebenerdiges Zimmer im Widum, wie das in der Diözese Trient früher häufig vorkam, wurde als Unterrichtsraum benützt.^) Die Kuraten, häufig Italiener, waren oftmals zugleich Lehrer und benützten eine gemischte oder wohl gar die italienische Unterrichtssprache

. Endlich wurde die Regierung aus die deutschen Gemeinden in Welschtirol, namentlich in Luserna und Palai, ausmerksam gemacht. Nun erhielten diese Gemeinden seit den siebenziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, aus ihren eigenen Wunsch deutsche Lehrer und neue Schul häuser. Durch das Eingreisen der Landesregierung und durch die bereitwillige Unterstützung verschiedener Vereine, serner aus Grund des Tiroler Landesschulgesetzes vom 30. April 1892 besitzt auch im Fersental gegenwärtig jede der süns

deutschen Ortschaften ihre wohl-- organisierte Schule mit durchaus deutscher Unterrichtssprache. Es ist eine wahre Freude, wie diese neugebildeten Kinder das Deutsche schön und rein aussprechend) Die Seelsorge im deutschen Fersentale war, wahrscheinlich aus Mangel an deutschen Priestern, fast durchgängig italienisch, wie man aus den Reihen der Kuraten selbst entnehmen kann. Man muß nur staunen, wie diese „Schwaben' trotz italienischer Schule und Seelsorge so lange und zähe an ihrer deutschen Mund art

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SID/SID_110_object_3921294.png
Page 110 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
106 Die deutschen Seelsorgen. Fleims gehörte in alter Zeit zur Mar? Treviso und bildete nachher eine sörmliche, selbst von Venedig anerkannte Talrepublik. Da diese von ihrer „Schwester' trotz der Anerkennung bedrängt wurde, so ordneten sich die Fleimser 1112 dem Bischöfe von Trient unter, der ihnen in der inneren Verwaltung eine fast unbeschränkte Freiheit zusichertet) Die Ortschaften dieses Tal abschnittes bilden heute noch eine vom „Scario' regierte General gemeinde. die großen Reichtum

an herrlichen und gutgepflegten Wäldern besitzt. In der Geschichte des Tales Fleims stoßen wir aus manche Spuren, die auf das Vorhandensein einer germani schen Bevölkerung zurückweisen. Nicht nur werden zur Be zeichnung mancher Verhältnisse Wörter gebraucht, welche der deut schen Sprache entstammten,^) sondern auch manche Züge der Ge meinde-Verfassung tragen einen deutschen Charakter. Die Gerichts gemeinde besaß auch in Cavalese in der Nähe der Pfarrkirche eine ständige Dingstätte, die sich in ihrer uralten

Form bis zum heutigen Tage erhalten hat.^) DaS ehemals herrschende, aber weniger zahl reiche germanische Element wurde schon frühzeitig vom romanischen nahezu verschlungen und hat sich nur noch in den zwei abgelegenen Talgemeinden Altrsi und Truden erhalten. Cavalese (1000 m), der Hauptort des Fleimstales/) liegt am rechten User des Avisio, zu beiden Seiten des Gambis, aus einer sanftgeneigten, fruchtbaren Ebene und zählt nahezu 3000 Einwohner. Wahrscheinlich wurde die Gegend von Neumarkt und Auer

12
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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 42 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
38 Die deutschen Seelsorgen. II. Die deutsche Kaplauei in Rovereto. Von Trient abwärts ist die Gegend etwas eintönig: wir finden bis nahe an Rovereto nur wenige größere Ortschaften. Ober halb Callis no, wo die Etsch eine auffallende Wendung nach rechts macht und wo die Venetianer 1487 von den Österreichern eine schwere Niederlage erlitten hatten, beginnt das Lagertal (Valle Lagarina).!) Hier erheben sich am rechten Etschufer unterhalb Nomi die Ruinen der 1507 zerstörten Burg Castelbarco, deren

mächtigen Besitzer einst das ganze Lagertal beherrschten. Am linken Ufer mündet bei Galliano daß vom Roßbach durchflössen? Tal Folgo ri a (Billgreit), einst von einem kerndeutschen Volke bewohnt. Heute ist hier die deutsche Sprache ausgestorben und klingt nur noch in vielen zur Unkenntlichkeit entstellten ^rtlichkeitsbezeichnungen nach.2> Von Calliano gelangen wir am linken Etschufer zum alten Dorfe Volano, welches die Franken 590 zerstörten und die Deutschen nachher Rußdorf nannten.^) Nun zieht

auch ihren Namen entlehnte, ist neueren Ursprungs und wird erst seit dem zwölften Jahrhundert genannt.^) Dieses „Eichstätt' des Südens knüpft sich, obwohl der Name vollends romanisch klingt, an einen deutschen Gründer. Der hl. Bischof Adalbert II. (1156—1177) aus Flandern, ein ent schiedener Anhänger des deutschen Kaifers Friedrich Barbarossa in den staatlichen Angelegenheiten, ließ nach der Sage durch zwei niederdeutsche Ritter seines Gefolges, Roland und Rudolf von Eicken^ den Grund zu Rovereto legend

r«rvm iMNToàà 110, 116, 393) vaàum Vàkvss (g-vMauas) genannt. Vgl. Patigler, Beschwerdeschriften der Deutschen. Ferd. Ztsch. 1834, S. 77. -- Zwischen Volano und Rovereto lag auch das — Lager b. Paulus Diaconus !. v., von dem das Tal den Namen hat. — l>) Pas erstemal 1154 bM Zotìl a. a. O. I, 119. — Narìàni, Trento «vi, s. vonmlio. Trient, 1673, S. 277 f.

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 78 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
74 Die deutschen Seelsorgen. Kopper oder Kernhof, Tal, Stadl, Mitterberg, Alchen, Frunt, Walschenhof, Bärenhof und Tingerle. Alle diese Höfe liegen weit zerstreut und geben das Bild ausgeprägter, echter Berglandschaft: „Hohe Klippen, rings geschlossen, wenig kümmerliche Föhren'^) Das war wohl, wie man schon aus den Hofnamen ersehen kann, „kein anziehender Punkt für die heißblütige romanische Rasse, die sich ganz besonders wenig mit dem deutschen Stamme vermischt zu haben scheint. Die blauen

Augen und blonden Haare der Kinder fallen dem deutschen Beobachter wohltuend auf'. Die Schreib namen lauten: Broli, Eccel, Etzel, Froner, Fuchs (Fox), Haas, Hos, Oß, Hoser, Offer, Laner, Pauli (Paoli), Puecher, Taler, Toller, Zott; Roal ist hier nun ausgestorben. Eichleit scheint sehr früh besiedelt worden zu sein. Zu diesem Schlüsse berechtigt die Schädelbildung mancher Bewohner und verschiedene Dmlektworte, die weder deutsch noch romanisch klingen.2) Auch hier betrieb die frühere Bevölkerung

^) Roveda. Die Bevölkerung ist sehr arm und vermehrte sich trotz der oft drückenden Not außerordentlich rasch. Bor ungefähr 100 Jahren zählte sie ungefähr etwas über 200 Einwohner und heute über 400°) mit beiläufig 70 Familien. Die Männer gehen, zumal seit Einführung der deutschen Schule (1869), über den Sommer auf Verdienst in deutsche Gegenden, besonders zu Wildbachverbau- ungen; andere wandern auch im Winter in die Fremde als sogen. Hausierer oder. „Klamer'. Seit der Einführung der deutschen Schule

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 32 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
28 Die deutschen Seelsorgen. scheut, drängt immer siegreicher nach Norden vor. Seit einigen Jahrzehnten ist man bemüht, den noch übrigen germanischen Resten in Südtirol deutsche Priester und Schulen zu gebend) Gehen wir nun aus die einzelnen Seelsorgen über ! I. Die deutsche Kaplaner in Trient. Die Stadt Trient (197 m), an der bereits schiffbaren Etsch gelegen und ringsum von großartigen Gebirgen eingeschlossen, bildet einen großartigen Knotenpunkt. Westlich hängt

der Stadt und Umgebung von Trient deutsch war und daß diese Stadt seit fast zwei Jahrtausenden der kirchliche Mittelpunkt auch des nun deutschen Etschtales ist, so wird man im vornherein erwarten können, daß hier auch die deutsche Nation vertreten sei. Nach der letzten Volkszählung waren in Trient gegen 3000 Deutsche.') Die deutsche Staatsvolksschule für Knaben und Mädchen samt Kindergarten wird von 650 Kindern besucht) Die 1881 er richtete deutsche Abteilung des Staatsgymnasiums zählt jähr lich

, Das Deutschtum in Tirol. München 1901. — 2) Im Jahre 1890 meldeten sich 2339 Deutsche. 18.151 Italiener, gegenüber 1352 Deutschen und 16.906 Italienern i. I. 1880. Der Schematismus v. 1307 zählt in: ganzen 18.813 Seelen. — ^ Knaben schule mit süns Klassen zählt 1W8 224 Schüler; die Mädchenschule mit sechs Klassen, IV. ,V u, L 272 Mädchen; der Kindergarten, 2 Abteilungen, mit zu sammen 155 Zöglingen. Summe der Lehrpersonen inklus. Leiter 17. (Nach Bericht des Leiters, Th. Schlenz). — Religionsprofessoren

: David Mühlberger von Klausen 1883, 1- 87; Johann Gschwari von Meran 1887—1904, dzt. Direktor des fb. JohanneumS in Meran; Dr. Balth. Rimbl von Dorf Tirol 1904. — An der deutschen Volksschule lehrten als Katecheten die deutschen Kaplans (viàs mira), dann Jvh. Ratschigler von Margreid, der 1904 als. Direktor dieser Anstalt starb. Seit 1884—1887 lehrte auch der Priester Joh. Wim pissinger aus der Diözese Brixen.

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 46 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
42 Die deutschen Seelsorgen. Da sich aber die Kirche alle Grazie zu klein erwies und zu weit von der Stadt entsernt war, so baten die Deutschen die Bruder schaft „der Armen Seelen', in ihrer Kirche all Suffragio Gottes dienst halten zu dürfen. Das wurde ihnen unter gewissen Bedin« gungen (3. April 1747) erlaubt. Inzwischen hatte aber die deutsche Bruderschaft, welche bisher den deutschen Gottesdienst nur aushilfs weise besorgen lassen konnte, durch Beiträge der Bruderschaftsmit glieder

und durch verschiedene andere Geschenke und Legate frommer Wohltäter ein so großes Kapital zusammengebracht, daß sie einen eigenen Kaplan anstellen konnte. Der erste deutsche Kaplan war Don Giovanni Volani aus Rovereto, zwar ein Italiener, aber des Deutschen vollkommen mächtig. — Im Jahre 1765 starb Erz Priester Betta nach 30 jähriger Amtstätigkeit; auf ihn folgte Anton Josef Gasp er ini aus Rovereto, der jedoch schon nach drei Jahren das Zeitliche segnete (1768) und seine Seelsorge dem Ortskinde Balthasar Aste

Trost in feiner Bedrängnis. In Rovereto wurden durch Kaiser Josef II. die Kirchen zur hl. Barbara und St. Thomas entweiht, jene von St. Karl und Madonna del Monte gesperrt, mehrere Klöster und alle Bruderschaften aufgehoben.^) Nun war die deutsche Seelsorge in Rovereto ingroßer Gefahr einzugehen. Aber die Deutfchen wußten ihre bisher ge sammelten Kapitalien unter dem Titel einer „deutschen Gemeinde' zu behaupten und richteten am 5. Februar 1784 eine Bittschrift an Kaiser Josef II., worin

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 150 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
146 Die deutschen Seelsvrgen. Guben am Inn bei Schärding eine Niederlassung gefunden hatten, l) Ähnlich wie der selige Hartmann, so suchte auch dieser eisrige Bischos das Leben seines Klerus durch Gründung eines Klosters zu verbessern. Altmann wählte für seine Stiftung einen dem bischöflichen Sitze nahegelegenen Punkt an der Etsch und sand am Grafen Ulrich von Eppan das freundlichste Entgegenkommen. Gerne stellte dieser das Schloß auf dem Hügel dem Bischöfe für den edlen Zweck zur Verfügung

. Bereits im Jahre 1145 stand Kloster und Kirche an Stelle der alten Burg fertig da. Am St. Michaelstage (29. September) desselben Jahres wurde die Kirche von Bischof Altmann geweiht.^) Gleichzeitig besiedelte der Bischof das neue Stift mit deutschen Chorherren aus Suben in Bayern. Schon die äußere Ausstattung der Stiftungsurkunde, das feste Pergament und die schöne Minuskelschrift des 12. Jahrhunderts, weist auf deutschen Ursprung hin.^) Und diesen deutschen Charakter hat das Stift im italienischen

Landesteile soviel nur möglich immer bewahrt, bis es von deutschen Brüdern, der bayrischen Regierung (1307), aufgehoben wurde. Auch die Ausst attung des Klosters übernahmen der Bischof und die Grafen von Eppan. Bischof Altmann wies den Chorherren zunächst ein jährliches Einkommen von fünf Mark an und übergab ihnen zu diesem Zwecke einen Hof in Tramin. Dazu fügte er später noch den Ort Trsversara (in der Pfarre Arsto am Rons, berge) und den Zehent der Kirche von Fasdo ober St. Michael. Ferner schenkte

17
Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 132 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
128 Die deutschen Seelsorgen. in Caldonazzo alle Rechte und Erträgnisse des Berges Ooà Oar- àra M eoà'à I'olKg.rw und verlieh im folgenden Jahre diesen Berg, czui teuàit s Z?ulAAriäa ug^us aä eovalum (Kofel) deute, dem Ulrich und Heinrich von Bozen, die dort wenigstens 2V neue Höfe gründen, das Gebiet urbar machen und gegen einen dem Bischof zu leistenden Zins aufteilen sollten.^) Diese Ansiedler aus der Etschgegend waren zweifellos Deutsche, aber sicher nicht die ersten und einzigen

wuchs die Gemeinde sortwährend und erhielt von den stammverwandten sieben deutschen Vizentiner Gemeinden reichen Zufluß. Schon um 1285 war die Zahl derjenigen, welche deutsche Namen trugen, bedeutend und vermehrte sich in der Folgezeit.^) Allmählich fand in Folgaria neben der deutschen Sprache auch der italienische Dialekt Eingang, wie er im Etschtale üblich war, mit dem Folgaria in geschäftlichem Verkehre stand. Schon um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurden öffentliche Aktenstücke in rohem

Italienisch abgefaßt und seit 1560 wurde auch italienisch in der Kirche gepredigt. Auch öffentliche Gerichtsverhandlungen vollzogen sich in dieser Sprache. Für den Hausgebrauch jedoch bediente man sich des alten deutschen Dialektes, weil er dem Volke geläufiger war als die italienische Schriftsprache. Nun wurde diese Sprache auch in der Schule gebraucht und so gelangte das Italie nische zuerst in der Villa, dann aber auch in den einzelnen Frak tionen vollständig zum Siege. Die Regierung hatte es versäumt

unter die Herrschaft der vordringenden Venetians r, welche diese deutschen Bergbewohner aus Staats- 2) Ooà. 'VanZ. 304. — 2) Anfangs des 14. Jahrhunderts gab es 100 Familien, im 17. Jahrhundert 1700 Einwohner, Ende des 18. Jahrhunderts 2800, im Jahre ISIS gab es 2850, gegenwärtig zählt die ganze Gemeinde über 43M Bewohner.

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 53 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
Die deutsche. Kaplanei in Rovereto. 49 Redemptoristen vom 27. März angefangen durch acht Tage eine hl. Mission ab, an der sich die Deutschen eifrig beteiligten. Der Kaplan erscheint in seinem Verhältnisse zum Pfarrer . von Rovereto als Expositus oder Hilfsseelsorger; Taufen, Ehen, und Begräbnisse werden von der Pfarre aus besorgt. Im übrigen ist der deutsche Kaplan zugleich aushilfsweise Militärseelsorger, vom Pfarrer-Erzpriester unabhängig. Derselbe bezieht vom Religions- fonde

), wo er jedoch nach wenigen Jahren ganz unerwartet starb (6. Juni 1905). Die Deutschen in Rovereto bewahren ihm ein dankbares Andenkens) In Rovereto kam nach längerer Vakatur als Kaplan Karl Pezzei, geboren zu Bozen 28. September 1856, der das von Lindner begonnene Werk fortfetzte (1901 bis 1906). Dann zog er sich als Frühmeffer nach Schönna zurück, von wo er aber bald (1907) nach St. Pauls in Eppan übersiedelte. Nun folgte ein für diesen Posten sehr geeigneter Priester, Martin Demetz, geboren

. Nun folgte der jugendliche Priester Vigil Porteli. Derselbe war geboren am 15. Dezember 1869 zu Sfruzzo bei Coredo am Nonsberge, maturierte am Gymnasium von Meran 1891 mit Aus zeichnung; bei seiner durchaus deutschen Bildung ist Porteli ein äußerst liebenswürdiger Charakter, von dem sich sicher erwarten läßt, daß er auch den Deutschen gerecht sein wird. Gegenwärtig sind samt dem Militär ungefähr 400 Deutsche in Rovereto. Aber sie halten in Rovereto wenig zusammen, mit tvenigen Ausnahmen sprechen

sie meist italienisch, sind Beamte oder Kaufleute, die unter dem gegenwärtigen nationalen Hochdrucke mit den Italienern rechnen müssen. Die deutsche Volksschule So besonders die geachtete Familie Broger. — 2) Der Verfasser dieser Schrift ist ihm für seine Mithilfe und BeisteLung von Akten zu Dank verpflichtet. Dr. ?. Schatz u. Atz, Die deutschen Seelsorgen in den ital. Dekanaten à

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 36 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
Die deutschen Seelsorgen. Rasch bildete sich ein Ausschuß, welcher nach längeren Beratungen eine Bittichrist an das hohe Ministerium für Kultus und Unter richt verfaßte und durch den sür alles Gute begeisterten Fürstbischof Johann Nep. von Tschiderer überreichen ließ. Da lange keine Antwort erfolgte, richtete man neue Bittgesuche an den Fürstbischof (24. April 1855) und zugleich an den Grasen Lothar Terlago, der damals k. k. Vizepräsident in Innsbruck war. Am 14. Juni 1855 (Nr. 1870) erhielt

der deutsche Ausschuß vom sb. Ordinariate die freudige Mitteilung, daß durch hohen Ministe rialerlaß die ehemalige Kirche St. Marco samt dem Hosraume und dem kleinen Gartenhäuschen Eigentum der Deutschen in Trient geworden sei. In der Voraussetzung, daß die förmliche Übergabe der Kirche durch einen Vertreter des Religionssondes baldigst ersolgen werde, traf man sosort Anstalten, um die Kirche noch in demselben Jahre sür die Abhaltung deS Gottesdienstes brauchbar Zu machen. Man leitete die notwendigen

Verträge mit Werkleuten ein und sand bei der italienischen Bevölkerung und den Behörden allenthalben freund liches Entgegenkommen. Die löbliche Kreisbehörde ließ den Deutschen die zwei unbenutzten Seitenaltäre der Jnstitutskirche von Alle Laste und der Magistrat vorläufig das Totenglöckiein vom Campo Santo, bis neue Glocken beigeschafft werden konnten. Die amtliche Übergabe der St. Markuskirche mit den dazu gehörigen anstoßenden Teilen erfolgte aber erst am 6. September 1855.^) Nun erst konnten

die Deutschen darangehen, das langjährige Tabakmagazin wieder in die Kirche umzuwandeln. In der kurzen Zeit von drei Monaten war das Gebäude von den drei hölzernen Bühnen, welche übereinander errichtet worden waren, entsernt; die 14 Magazinsenster wurden vermauert und dasür Kirchensenster eingesetzt; der Boden erhielt neue Marmorplatten; es wurden ein provisorischer Hochaltar mit den zwei geliehenen Seitenaltären und die Kanzel sür den Prediger aufgestellt; die Kirche erhielt ferner Bänke und Beichtstühle

, und auch die Sakristei wurde mit allem Notwendigen ausgestattet. Man muß staunen über die außerordentliche Rührigkeit und den seltenen Opserstnn der deutschen Katholiken in Trient; denn die Einrichtung der Kirche kostete viel Geld und Mühe.') Ein großes Verdienst gebührt dem damaligen Kaplan von St. Marco, der die Seele des ganzen Werkes war. Am frühen Morgen des 6. Dezember 1855 verkündeten dröh nende Pöllerschüsse, mit denen sich die Klänge des Campo-Santo- Glockleins vermischten, daß das ehrwürdige Gotteshaus

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Category:
Religion, Theology
Year:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Page 5 of 158
Author: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: III, 152 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Subject heading: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Location mark: II 102.967
Intern ID: 118126
mit Ausnahme des deutschen Nonsberges,^) noch gar nicht behan delt. Da nun gerade diese Seelforgsstationen von Fremden viel besucht werden, entschloß sich die Verlagshandlung, für dieselben, einen illustrierten Sonderabdruck Zu besorgen. Vielleicht ist es kein unnützes Unternehmen. Es wurden in diesem Teile auch einige solche Seelsorgen gestreist, die ehemals entweder ganz oder wenigstens teilweise deutsch waren, jetzt aber völlig italienisiert sind. Für diese Teile konnte der Verfasser

, daß viele solcher alter Dokumente verloren gegangen sind. An dieser Stelle sei auch einem längst gehegten Wunsche Aus druck verliehen. Da nun die Beschreibung des „deutschen Anteiles' der Diözese Trient vollendet ist, sollte wohl auch der „italienische Anteil' dieses altehrwürdigen Bistums bearbeitet werden. Es liegen zwar über einige Pfarreien, wie: Folgaria, Pergine, Male (von Bottöa), S. Michael an der Etsch, Mezolombardo u. s. w. Ab handlungen vor; auch einige andere treffliche Monographien

er schienen in Programmen und Zeitschristen, aber eine zusammen« l) Thaler, D. Anteil, S. 831 ff. („Die Seelsorgsstationen der deutschen Gemeinden am Nonsberge.') Die Neubearbeitung besorgte Konservator Atz, das Folgende der Unterzeichnete. . s) So gibt es z. B. nachweisbar keinen Pfarrer Giovanni Zanella, sondern nur einen Leonardns Zanella (vgl. Schneller, „Südtirol. Landschaften', 11, 287); Zudem müßte Beltrami geprüft werden. Nabert („Das Deutschtum in Tirol', 35) berichtet: „Der Priester Zanella

tilgte in den Jahren 1800—1820 in der Gemeinde Terragnollo die bis dahin fast allgemein gebräuchliche deutsche Sprache aus, indem er den nicht in italienischer Sprache Beichtenden die Abso lution verweigerte.' Ist in dieser Fassung doch etwas stark und nicht nach weisbar. An derselben Stelle bemerkt Nabert: „Im Jahre 1810 mißfielen der französischen Regierung die vielen deutschen Priester im Augustiner-Chorherren stifte Zu St. Michael fo sehr, daß sie den Konvent auflöste.' Ist nicht wahr

. Das genannte Stift wurde (vgl. S. 148) 130? von „Deutschen Brüdern', d. i. von der bayrischen Regierung, aufgehoben.

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