¬Die¬ barmherzigen Schwestern, oder Nachrichten über die Entstehung ihres Vereines, ihrer Verfassung, und ihres Geistes : nebst mehreren Erzählungen aus ihrem segenreichen Wirken durch 200 Jahre
müWmsten und ekelhaftesten Verrichtungen ttttentgeldlich und willig zu übernehmen, den Undank und Spott ge duldig zu ertragen, sich in pestartigeil Krankheiten selbst dem drohenden Tode auszusetzen, das bleibt der heuch lerischen Philanthropie ewig versagt, und ist nur denen möglich, Hie vom Geiste des Christenthnms durchdrun gen sind." Es soll aber die Sorgfalt und Liebe, womit die barmherzigen Schwestern dein Dienste der Armen und Kranken sich weihen , nicht bloß die leibliche Pflege
, sondern auch, und zwar vorzüglich das Heil der unsterb lichen Seelen berücksichtigen. Sie ganz und für allzeit dein Heilande z» gewinnen, war die schnsuchtsvolle Ab sicht des heiligen Stifters, weßwegen er durch den Geist des Ordens und durch das Wort der heiligen Regel die Schwestern verpflichtet und unterweiset, durch inbrün stiges Gebcth von der göttlichen Gnade -die Seelen wer Kranken zu erbitten, durch unüberwindliche Geduld, Sanstmuth und Freundlichkeit ihre Herzen zu gewinnen, und durch eine Liebe, die nie sagt
: »Es ist genug," sie zur Quelle der Versöhnung und des Trostes hinznleiten. Wir haben somit in dürftigen Umrissen den Sin» und Geist des Ordens der barmherzigen Schwestern dar gestellt. Damit ist gleichsam das Vorbild einer barm herzigen Schwester, wie sie nach der Absicht der Stif tung seyn soll, gegeben. Nun wird wohl auch hier, wie überhaupt bei jeder Einrichtung nnd Anstalt unter dem Monde, der Ansatz menschlicher Gebrechlichkeiten nicht fehlen, und so das hohe Muster in der Wirklichkeit nur unvollkommen