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1907
¬Die¬ Vorgänge am Innsbrucker Hof : (1478 - 1488).- (¬Die¬ geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz ; T. 1)
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Page 66 of 144
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VI, 130 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 102.298
Intern ID: 307700
54 ritten kam, sich ausdrückte x ). Dieses »Wohl“ beruhte allein auf neuerlichem Kredite; fast gleichzeitig geht Sigmund den Bayern herzog um 5000 fl. an, die Gotthard Hartlieb anfangs August zurück erstattet * 2 ); am 25. desselben Monats bittet Sigmund wieder um 6000 fl., die Herzog Albrecht durch seinen Kämmerer, Thoman Pipperle, „herein“ senden möge 3 ). Ja, diese regen Beziehungen zwischen beiden Höfen führten selbst dazu, dass der Erzherzog in Voraussicht weiterer Bedürfnisse

v. 17. März, Rückzahlung wird auf Pfingsten »ver sprochen, C.-B. 76—SO, schuld. — Am 24. Juli erhält Hartlieb Zehrung mit den 5000 fl. nach München, Herzog Albrechten zu antworten, 8 ff., 4 ff, 2 gr., bezahlt 5. Aug., R.-B. 79—81, f. 131', 378'. Reihe weiterer Entlehnungen R.-B. 79/31, Einnemen. Ä ) „Das kurnbt vns von derselben ewr lieb zu gutem geuallen widerumb, wo sich das gepürt, früntlichn zu bescheiden“. R.-A. Münch., F.-S. XIH, 22. — Am 29. Sept. legt Sigmund 2000 fl., von Albrecht geliehen

Sigmund, Herzog Albrecht 500 fl. zu schulden, die dieser dem G. Hartlieb für Sigm. wegen des Hauskaufes bezahlt habe, 1. c., f. 213, f. — 7. Dez. 1482 letzte Zahlung v. 62 fl. von einem Schuldbrief von 1412 fl. durch Th. Pipperle an Hartlieb, R.-B. 82, f. 45. 6 ) Antwort Georgs auf H. Albrechts Einladung, sich auf den. 13. März zu Unterhandlungen mit Sigmund in München einzufinden, v. 18. Febr. 1481, mit Ankündigung persönlichen Erscheinens, falls Sigmund auch eintreffen werde, R.-A. Münch., F.-S. XII

, 25. — An Sigmund hatte Albrecht seinen

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Year:
1907
¬Die¬ Vorgänge am Innsbrucker Hof : (1478 - 1488).- (¬Die¬ geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz ; T. 1)
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Page 34 of 144
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VI, 130 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 102.298
Intern ID: 307700
22 die zu scharfen Verwarnungen seitens Sigmunds l ) und anscheinend gar zu vorübergehender Suspendierung Oswalds im Amte eines Land vogtes führten *). Am 31. Oktober 1486 nämlich ernannte Sigmund Wilhelm von Rappoltstein zum obersten Hauptmann und Landvogt in seinen vor dersten Landen mit einem Solde von 1700 fl. bis auf Widerruf 2 ). Doch ließ sich der Erzherzog noch einmal auf die reumütigen Bitten des Grafen hin zur Rücknahme seiner Maßregel bestimmen, indem er ihm unterm 6. Dezember 1486

zuerst die Hauptmannstelle 3 ) und so-, dann anfangs 1487 (ebenfalls für sechs Jahre) die Landvogtei zurück gab 4 ). In dieser stark unterhöhlten Position wagte Graf Oswald die verräterischen Beziehungen mit Bayern aufzunehmen, durch die so wohl er wie sein ganzes Geschlecht finanziell und moralisch ge brochen wurden. ’) Finden wir schon Tadelsvoten 1483, C.-B. 83, p. 135, so beklagt sich Sigmund am 11. Juni 84, daß 0. widerrechtlich Verleihungen der österr. Güter derer v. Weißenburg, Wart etc

. vornehme, C.-B. 84,p. 102; Befehl an den Hub meister Diebold v. Pfirt, darauf Aufsehen zu haben, 1. c., p. 102/3, eod. die; Sig munds Befehl, daß alle diejenigen, die v. Tierstein Lehen,jherrührend von denen v. Aarburg etc. erhalten, dem Grafen die Briefe wiederantworten u. bei Sigmunds Lehenspflicht bleiben sollen, 16. Juni, 1. c., p. 104; vgl. z. B. Fürst. II.-B. VII, er, 27 a , u. St.-A. Innsbr., Urk. 8295, 16. Nov. 1483. 2 ) Schon am 23. Juni 1484 beauftragte Sigmund Hilprand Rasp, mit Oswald

v. Tierstein, über den viele Klagen einliefen, ernstlich zu reden und ihm vorzu schlagen, er möge von der Landvogtei abstehen, gegen ein jährl. Dienstgeld v. 2—300 fl. Nehme Oswald dies Anerbieten an, solle sich Rasp mit Casp. v. Mörs- berg wegen Übernahme der Landvogtei besprechen, C.-B. 84, p. 151—156. Auch im folgenden Jahre warnt ihn Sigmund öfters wegen seiner vielen Händel, C.-B. 85, p. 14 f., p. 22—26. — Bürgschaft Oswalds s. Sch. A. R. II, 589. Ernennung W. v. Rappoltsteins zum Landvogt etc

. (C.-B. 86, p- US—120), nachdem Sigmund Oswald unterm 23. Febr. 86 aufs ernstlichste gemahnt hatte, die Landvogtei entweder selbst oder durch einen Statthalter zu versehen, C.-B. 86, p. 171. — Die Abrechnung mit dem früheren Landvogt ergab für Oswald ein Guthaben v. 2000 fl., die zu je 1000 fl. auf 2. Febr. u. 24. April 87 zu bezahlen waren, C.-B. 86, p. M (Schulden). Rappoltstein erscheint als Landvogt z. B. C.-B. 86, p. 222, 21. Dez. (Em- bietten). 3 ) Anzeige Sigmunds an den Landvogt im Elsaß, er habe Graf

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Year:
1907
¬Die¬ Vorgänge am Innsbrucker Hof : (1478 - 1488).- (¬Die¬ geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz ; T. 1)
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Page 31 of 144
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VI, 130 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 102.298
Intern ID: 307700
19 machen, wußte er für seine Erfolge dessen schwächste Seite, die Geldnot, zu erspähen und ihn richtig dabei zu fassen J ). Um dieselbe Zeit, wo der Erzherzog dem Grafen die Veste Hoh- königsburg verleiht, stellt dieser am 23. November 1480 Sigmund seinen Ratsrevers aus, bekennt, daß ihn der Erzherzog mit einem Solde von 200 fl. zum Rat auf Widerrufen aufgenommen habe, daß er allenthalben seiner Gnaden Frommen fördern, Schaden wenden, „vnd seiner gnaden gefaaym, wo die an vns gelangen, vncz

in den tod versweigen,“ und wenn Sigmund oder dessen Hauptleute ihn brauchten, allezeit gehorsam sein wolle 2 ). Und im nächsten Jahre sieht sich Graf Oswald, jetzt unbestritten, wieder in der Würde eines obersten Hauptmanns und Landvogtes im Elsaß, Sundgau, Breisgau, den vier Städten am Rhein, dem Schwarz wald und Villingen mit 1600 fl. Sold samt „Holzgeld“, wozu ihn Sig mund am 24. Oktober 1481 auf fünf Jahre ernennt 3 ). Den Grund dieser überraschenden Maßnahme lernen wir aus Sigmunds Korrespon denz

mit dem bisherigen Landvogte Wilhelm von Rappoltstein, dem Schwager Oswalds, kennen. Es war nichts anderes als das nie zu s gende Geldbedürfnis, das den Erzherzog veranlaßte, den immer n0C , ^^kräftigen Grafen, welcher mit gewandtem Griffe stets Geld zu esc a en wußte, wieder mit einem solch bedeutsamen Vertrauens posten auszustatten 4 ). Nach einem langwierigen Handel zwischen Sigmund und den Grafen von Sulz wegen Nellenburg und Stockach, in dessen Verlauf Herzog Albrecht von Bayern vermittelnd einge

- *) •*) *) Jdb Entlassung Oswalds als Landvogt etc. 1476 war nur durch Sicher stellung seiner Guthaben möglich. Sigmund verschrieb ihm am 7. Nov. 1476 für die 4000 fl. rh., die er ihm laut Abrechnung für Sold, Schaden u. s. w. noch über ein früheres Darlehen von 2100 ft. schulde, Stadt und Amt der Herrschaft Rhein- felden samt dem Amt, das zum Burgstall Honburg gehöre, auch das Freiamt, genannt Hornmesser-Amt. (Codex 195, St.-A. Innsbr., C.-B., f. 224—5). Am 27. Mai 1478 verleiht Erzh. Sigmund seinem Rate

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1907
¬Die¬ Vorgänge am Innsbrucker Hof : (1478 - 1488).- (¬Die¬ geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz ; T. 1)
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Page 32 of 144
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VI, 130 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 102.298
Intern ID: 307700
20 griffen hatte, war der Erzherzog zu einer Entschädigung von 19640 Gulden rh. verurteilt worden, deren letzte Rate von 7000 fl. jetzt der neugebackene Landvogt zu bezahlen auf sich nahm * 1 ). Für 3000 fl., die Oswald „zu vnser, auch vnsrer land vnd lewt merckliclier not- durft in gutem gold dargeliehen,“ verpfändete ihm Sigmund wieder Stadt und Herrschaft Rheinfelden samt dem Stein und Amt daselbst, während die übrigen 4000 fl., die der Erzherzog ebenfalls auf Rhein- leiden versetzte

, innerhalb zweier Jahre verzinst zurückbezahlt werden mußten f). *) Nähere Auskunft über diese in der GeschiehLsiiteratur wohl noch nicht berührten Streitigkeiten bietet Sch. A. R. V, p. 1163—1172. vgl. Codex 195, f. 216 ff., 1475. — 1479 ließ der Erzherzog die Grafen Alwig u. Rudolf v. Sulz zu Zell am Untersee gefangen nehmen. In den darauf folgenden Verhandlungen kamen die Ausstreuungen der Grafen zur Sprache, Sigmund wolle die vordem Lande dem König v. Frankreich zustellen; ferner habe Graf Hermann

. A. R. II, p. 109, Pfandlösungsrevers Oswalds v. Tierstein. Sicherstellung von 4000 fl. ebenfalls auf Rheinfelden; die Summe soll nach 2 Jahren zu Basel, Kolmar oder Schlettstadt zurückbezahlt oder dann mit gutem Unterpfand mit 200 fl. (5%) verzinst werden. C.-B. 81, f. 208/8', 24. Okt. — Ver trag v. 26. Nov. 81, daß die v. Sulz die Verschreibungen auf Schloß Nellenburg, Stoekacli etc. herausgeben, Sigmund ebenso ihnen die Reverse zustellen solle, 1. e., f, 221. — Sigmund bekennt, daß laut Quittungen die Grafen

v. Sulz die 7000 ft. erhalten haben, 1. c„ f. 143, Insprugk an vnser lieben frawentag eoncep- tionis, 8. Dez. 81. — Rückforderung der 2 Schadlosbriefe, Bregenz, 16. Nov. 81, C.-B. 81, f. 91. Doch hatte es Sigmund mit der Rückzahlung der Kapitalien nicht sehr eilig, schob vielmehr die Termine immer weiter hinaus. 1. Lösung Rheinfeldens : Versprechen Sigmunds, Verpfändungssumine v. 6000 fl. auf 18. April nach Ensisheim zu bezahlen, Innsbruck, pfincztag nach sant Valentinstag 84, wohl 18. Febr

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Year:
1907
¬Die¬ Vorgänge am Innsbrucker Hof : (1478 - 1488).- (¬Die¬ geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz ; T. 1)
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Page 84 of 144
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VI, 130 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 102.298
Intern ID: 307700
— 72 des Hauses Wittelsbach betrachten, die sich vom Tirol weg und auf die zersplitterten und gegen zentralisierte Fürstengewalten ohnmäch tigen schwäbischen Reichs- und Herrengebiete warf. Eine solche immer festere Gestaltung gewinnende Richtung offenbart sich durch aus aus den von Erzherzog Sigmund und dessen Regenten einge leiteten, aussichtsreichen Verhandlungen mit den eventuellen neuen Nachbarn der Bayern, den seit den Burgunderkriegen zur gefürchtet- sten Kriegsmacht emporgestiegenen

Eidgenossen. Während aber der diplomatische geheime Verkehr mit denselben nicht vorwärts gehen wollte, wagte Herzog Albreeht von Bayern angesichts der sich zum Widerstande rüstenden kaiserlichen Partei einen positiven Schritt, den er durch die Verleitung und Unterstützung des Erzherzogs zum Kriege gegen die machtvolle Republik Venedig vorbereitet haben soll. Wie dem auch sei, jedenfalls fand sich Sigmund, dessen Interesse sich leider wie das seiner Räte allzusehr diesem „Verteidigungskriege“ zu wandte

, auf den 16. od er 17. Mai herzureisen, aber Albreeht gleichzeitig gebeten, es sei nicht not «mit dem fürgenomen ratslag auf unser *) Am 5. Mai erhält auf Befehl der Bäte Gotth. Hartlieb für Zehrung samt Thoman Pipperl n. a. Räten gen Schwaz, München u. a. Ende getan, 45 fl„ R.-B. 87, f. 459'. 2 ) Ritter Burkh. v. Knöringen, AlbrecMs Hauptmann, langte am 1- Mai in Inns bruck an und berichtete am 5. Mai über seine Unterredung mit Sigmund zu Inns bruck, und über Nachrichten vom Kriegsschauplätze, R.-A. Münch., F.-S. XIV

, f. 8., dat. Innsbr. — Vgl. dazu f. 4, il (Riezler, Bayern III, p. 514). s ) Denn am 14. Mai schreibt Herzog Georg an Albreeht, er werde nun nach Herstellung seiner Gesundheit zu ihm und Sigmund in’s Gebirge reiten, R.-A. Münch., F.-S. XIV, f. 9, dat. Landshut. 4 ) Die unglückliche Witwe Claus Rings v. Luzern erhält am 9, Mai auf Befehl Graf Oswalds v. Tierstein u. a, Räte, die Zeit zu Hall, ihre Provision durch Andreas Weiß, Boten, zu Luzern, 50 fl., B.-B. 87, f. 217t 6 ) Peter Soer zu Hall erhält

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Year:
1907
¬Die¬ Vorgänge am Innsbrucker Hof : (1478 - 1488).- (¬Die¬ geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz ; T. 1)
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Page 14 of 144
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VI, 130 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 102.298
Intern ID: 307700
I. moderner Erscheinung. Wie aber die Gegensätze zwischen Renaissance und Mittelalter sich im Tirol trafen, geradeso kontrastierte auch das individuelle Leben Sigmunds; dazu traten noch die übelsten Schattenseiten der neuen Kultur selbst. Das unwiderleglich herzliche Verhältnis zwischen dem Fürsten und seinem Volke 3 ) hätte sich noch viel inniger gestalten können, wenn nicht die Schwächen seines Charakters immer stärker hervorgetreten wären. Das Hauptübel beruhte darin, daß Sigmund nicht fähig

, De earminibus latinis saeculi XV u. XVI, Oemponte 1880; der selbe, Der Humanismus in Tirol unter Erzherzog Sigmund dem Münzreichen (Sep.-A. aus d. Festgruß aus Innsbruck an die Philologen-Verslg. in Wien 1898). Ruf, Sebastian, über .lob. Fuchs,nagen (Zeitschr. d. Ferdinandeums, 8- F., XXI, p. 93—119). -) Hammer, Die Bauten Herzogs Sigmund v. Österreich, Zeitschr. d. Ferd., 3.F..XL1I, p. 207-46. — Vor allem Schönherr: Die KunstbestrebungenErzherzogs Sig mund v. Tirol, Jahrb. d. kunstbist. Samml

Vigilius und Bernhard Gradner gegen den Herzog Sigmund v. Tirol. Denkschriften der kaiserl. Akad. der Wissenschaften, philos.-hist. Klasse IX (1859), p. 233—301; vgl. Dierauer, Gesch. d. Schweiz. Eidg. II,

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1907
¬Die¬ Vorgänge am Innsbrucker Hof : (1478 - 1488).- (¬Die¬ geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz ; T. 1)
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Page 79 of 144
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VI, 130 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 102.298
Intern ID: 307700
Eroberungspolitik, welcher Sigmund, durch seine Räte immer bayernfreundlicher gestimmt, seit dem Herbste 1486 rückhaltlos entgegenkam. In den ersten Stadien der Heiratsverhand lungen hatte den Erzherzog zur möglichst rascher Verwirklichung dieses Eheprojektes augenscheinlich der 1485 lebhaft geäusserte Wunsch veranlasst, damit endlich die lästigen Verschreibungen herauszube kommen 3 ). Dass Sigmund trotz der Nichterfüllung dieses früher er sehnten Begehrens am 17. Dez. 1486 den Heiratsvertrag vermittelte

ungnad bei kaiser Pride- richen erwachsen“, Zim. Chr. I, p. 515, läßt sich aus den offiziellen Anklageakten nicht weiter belegen; in den Anklagen wird der Sache nicht gedacht. s ) In dem schon mehrfach berührten Memorial an Max. vom 22. April 86 schreibt Sigmund! „Dann als wir vnns gegen herezog Albrechten in verschreybung geben haben vmb sach, so vnnser mercklich not- dürft z u denselben z eiten eru ordert hat, der wir nu zumal gern ■vertragen sein wölten, zu begern, vnns zu raten, wie wir solh

■verschreybung möchten ab stellen, vnd mit den pesten fügen fierausbringen“. Gleich darauf folgt: „Zu gedenncken vnsers müemlins, seiner maiestat swester. ob weg wem, des heyrats zu gedencken, als ir bericht seyet“, C.-B. 86, p. Z4,6. — In dem Mem. vom 25. Juli an Herzog Albrecht dagegen teilt Sigmund absolut nicht die vom Kaiser und König erhobene Forderung der Herausgabe der Verschreibungen, denn Albrecht könnte ja noch vor ihm sterben, er selbst vielleicht noch Leibeserben erhalten (!); der Ertrag

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1907
¬Die¬ Vorgänge am Innsbrucker Hof : (1478 - 1488).- (¬Die¬ geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz ; T. 1)
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Page 65 of 144
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VI, 130 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 102.298
Intern ID: 307700
an den Enden, die vormals dazu gehörten 2 )“. Offenbar war er auch gleichzeitig bemüht, die zwiespältigen Reibungen zwischen Herzog Georg und dem Erzherzoge zu Gunsten einer näherführenden Verständigung abzuschwächen, ohne aber vorerst zu befriedigenden Resultaten zu gelangen 8 ). Er selbst erneuerte schon wieder, am 7. März 1480, das Hilfsbündnis mit Sigmund zu München, „zum Wohle“ des Hauses Österreich, wie der Erzherzog, der selbst nach München ge- Folge der Abweisung von Sigmunds Werbung für Verleihung

Mailands an ihn durch den Kaiser 1477. — Sigmund lag später diese Verschreibung, Mailand be rührend, sehr auf dem Magen. Er suchte sie 1485 auszuwechseln „mit dem anczug, als wir sorgen, solle sölh Verschreibung in vnserer cauczley beleihen vnd etwan eröffnet oder fanden werden, so brächt solhs villeicht irrung, vnd mochten in ander wege verstanden werden, als betten wir nach des reichs aygemthumb ge stellt, darynn wir sein liebe vnd vnns verhüeteu wellen im aller pesten

. 1 * C.-B 85, p. 61, vor 13. März. ') Am 30. März 1479 hatte Sigmund dem Vogte den Eintritt in den Dienst der Herzogin und ihres Sohnes bewilligt; doch sollte er wider ihn in keiner Weise sein, C.-B. 66/83, f. 257'. — Diesen Plänen auf Mailand mögen vielleicht auch, ganz abgesehen von den Eidgenossen und König Matthias von Ungarn, die Graubilndner näher gestanden sein, vgl. Antwort Sigmunds auf die Werbung des Obern Bundes durch Paul v. Capol und Graf Hans v. Mosax. betreffend Mailand und Vogt G. v. Matseh, dat. Bozen

, die 2, 1480, C.-B. 76—80, f. 195 f., falls dies nicht den späteren Zwist des v. Matsch mit Mailand berührt, Muoth, p. 22 ff. ') b- Biezler, Bayern III, p. 497. s ) Sigmund an Georg wegen Zusammenkunft nach Wasserburg oder Rosen heim auf den 27. Febr., Innsbruck, 19.Febr., C.-B. 76—80, f. 172. — Eigenhändiges Schreiben Sigmunds an Albrecht „in sein liandt vnd sunst niemanez“, mit der

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1907
¬Die¬ Vorgänge am Innsbrucker Hof : (1478 - 1488).- (¬Die¬ geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz ; T. 1)
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Page 43 of 144
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VI, 130 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 102.298
Intern ID: 307700
31 Von dem Überlinger Zweige mag unser Ulrich von Goeggingen durch seinen Bruder Jos, der mehrmals von Herzog Sigmund an die Eidgenossen abgeordnet worden war 1 ), mit dem Innsbrucker Hof in Berührung gekommen sein 2 * ). Erst 1486 jedoch taucht er daselbst auf, nimmt aber sogleich als Kämmerer des Erzherzogs eine intime Position ein. Seine den bayerischen Lockungen nachgebende Haltung manifestiert sich in der Verleihung der Pflege Rottenburg im Inntale an ihn, auf deren Schloß nebst Hertenberg

.“, 120 fl.; f. 218; 220 ; 235 zur kgl. Mt. mit andern Räten. 2 ) R.-B. 75, f. 249, 7. März: „Ulrichen v. Gockingen (sic!) zerung, so man seinem bruder Josen schuldig ist, beczalt 7 fl. rh.“ — R.-B. 82/83, f. 184', 8. März 1482. „Gecking von Uberlingen emphangen zu ganczer beczalung seins verraitten soldes, costen vnd schaden Inhalt seines auszugs. Er ist auch damit genrlaubt, 110 fl.“ s ) Urk., ausgestellt v. Sigmund zu Hall am 24. Mai 1486, C.-B. 86, p. 90 f. Bekennen. Verschreibung der Pflege

auf 8 Jahre; doch darf ihn Sigmund ohne Widerrede, aber gegen Entschädigung, der Pflege entsetzen. Das Schloß hat der Pfleger seinen Gnaden offenzuhalten -wider männiglich, niemanden ausgenommen. — Goeggingens Pflegrevers, datiert vom selben Tage, Urk. 1427, Orig. Perg.; Hans Werner v. Zimmern, Freih., siegelt. — Sch. A. R. II, p. 626. Darauf bekennt Goeggingen, daß er gegen die Ausfolgung dieser Pflege den Erzherzog von allen Verpflichtungen gegen ihn und seinen Bruder ledig sage, Urk. 2641, Orig

. P., G. v. Matsch, Sigmunds Hofmeister, siegelt. — Sch. A. R. II, p. 1153, 1154. Sigmund an die Gerichtsleute zu Rottenburg, seinem neuen Pfleger und Kämmerer gehorsam zu sein, Hall, 24. Aug,, Sigm. XIV a, Miscellanea 86—89; dominus archidux per Aristoteles Leobenpekh, doctoris consiliarii. Als Hauspfleger und Verweser bestellte Goeggingen auf 2 Jahre einen Jörg Fuchs, der nach seines Herrn Flucht noch 3 Monate ausharrte und schließlich, um sich bezahlt zu machen, auf Goeggingens zu Rottenburg hinterlassene

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1907
¬Die¬ Vorgänge am Innsbrucker Hof : (1478 - 1488).- (¬Die¬ geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz ; T. 1)
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Page 59 of 144
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VI, 130 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 102.298
Intern ID: 307700
und aus Not nicht nur zu einem Provisioner zu machen, sondern ihn ganz um Land undLeute zu bringen (Die Landstände fügen noch bei, Sigmund sei durch die Räte zu dem Völkerrechtsbruch auf dem Bozenermarkte bewogen worden), (s. Exkurs IV). 6. Die Räte haben offene Mandate ausgehen lassen, dass bei Todesstrafe nichts über ihre Tätigkeit gespro chen werden dürfe, und haben (Klagen der Landstände) den „getreuen“ Räten und Landständen etc. den Zutritt zum Erzherzog vollständig abgeschnitten (s. Exkurs

V). Mit alledem haben die „bösen“ Räte wider Eid und Pflicht, mit denen sie dem röm. Kaiser, dem heil. Reiche, dem Erzh. Sigmund und dem Hause Österreich verwandt sind, gehandelt und dadurch des Kaisers Leib, Seele, Ehre und Gut angetastet und die kais. Majestät beleidigt. Sie haben mit ihrer Tat, die offen am Tage liegt und keiner fernem Beweisung noch Rechtfertigung bedarf, das Verbrechen „crimen laesae Maiestatis“ begangen, und werden deshalb zu Notdürftigkeit, obselion das in Betracht ihrer Handlung

). Bereits haben wir darauf hingewiesen, dass die unbestrittenen Grundbedingungen für das intime Verhältnis zwischen dem Hause Wittelsbach und dem Erzherzoge Sigmund von Österreich in der von Anfang an herrschenden starken Spannung zwischen dem Senior der habsburg. Dynastie, Kaiser Friedrich III., und seinem einstigen Mündel

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1907
¬Die¬ Vorgänge am Innsbrucker Hof : (1478 - 1488).- (¬Die¬ geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz ; T. 1)
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Page 53 of 144
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VI, 130 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 102.298
Intern ID: 307700
. — Urk. vom 28. Jan. C.-B. 66/83, f. 258 f.). Noch in diesem, weit häufiger aber in den nächstfolgenden Jahren, kam ei sernen Gelöbnissen bei der Übergabe des Schlosses, dem Erzherzoge weiter willig und unverdrossen zu dienen, in vollem Maße nach. Wir sehen ihn gar oft nach München reiten und dort bei gutem Kredite für seinen Lehensherrn vom Herzog Geld entlehnen, während Sigmund nicht ansteht, mit seinem Kammerknechte einen kleinen Geldverkehr zu unterhalten (Laut R.-B. 79/81 erh. er am 12. Mai 1480

100 fl. an seiner Schuld, f. 129'; vgl. f. 135 etc.; Sigmund andrerseits leiht ihm 1481 auf 5 Jahre 200 fl., Urk. 2125, Pap.-Vermerk, Sch. A. R. II, 1063). Doch schon damals sollte Hartlieb in seinem üppigen Flor einen gewissen Vorgeschmack seines späteren Geschickes erfahren; er wurde dem Unwillen der Landstände, der sich gegen die beginnende Zuneigung des Erzherzogs zu den Bayern heftig äußerte, geopfert. Im Gefängnis zwang man ihn, auf die Pflege Fragenstein zu verzichten und die Verschreibung

er, daß ihn Sigmund gegen einen jäfarl. Sold von 100 Mark B. zum Diener aufgenommen (Urk. 5032, Orig. Pap., dat. Hall), und im Herbste 1486, nur zwei Tage, nachdem Sigmund dem Herzoge Georg die Markgrafschaft Burgau verkauft hatte, zu Hall gelobt Gotth. v. Hartliebs, dem Erzherzog und seinen „maniich leibserben“ treu zu warten, „mit meinen künsten, die ich yeczunt kan oder noch vberkam“, gegen einen jährl. Sold von 200 fl. rh. (Urk. 5047, Orig. Pap.; Ernennungsurk. eod. die, C.-B. 86, f. 445 f.). Tlioman Pipperle

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1907
¬Die¬ Vorgänge am Innsbrucker Hof : (1478 - 1488).- (¬Die¬ geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz ; T. 1)
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Page 36 of 144
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VI, 130 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 102.298
Intern ID: 307700
andererseits auf, indem angesichts des drohenden Endes dieses letzten Sprößlings der Grafen von Görz-Tirol Herzog Albrecht wie Erzherzog Sigmund für ihre Erbansprüche fürchteten * 2 ). Hatten auch Heinrichs diplomatische Aktionen keine tatsächlichen Folgen, so ergab sich doch daraus eine lebhaftere Teilnahme der Bayern am Venetianerkricge desselben Jahres. Voll Feuer für die Pläne des tatkräftigen Herzogs Albrecht von Bayern, in der Aussicht, daß die Übernahme der Vorlande durch Bayern seiner Jugendkraft

, als ') Zimmer. Chronik, I, p. 507. Ihr folgt Münch, Geschichte des Hauses und Landes Fürstenbei-g I, p. 403. 2 ) Vgl. Riezler, Geschichte Bayerns, III. Bd., p. 515. Die Krankheit Leon hards und die droh. Kriegswolken an den Conflnien, die von Venedig her aufsteigen, veranlassen Sigmund zu einem warnenden Ratschlag an Herzog Albrecht, er möge Acht haben, das Leonhards Lande nicht für Deutschland u. bes. Bayern verloren gehen, 29. März 1487. Am selben Tage sendet er den Grafen Heinrich v. Fürstenberg

an den Grafen v. Görz, der wiederholt schon Hilferufe an den Innsbruckerhof hatte abgehen lassen (R.-B. 87, f. 2' (Einnemen), 29. März, 100 fl., so ich Graf H. v, F. auf Zehrung gen Görz geben soll). Albrecht seinerseits antwortet am 1. April, Sigmund möge noch bei Lebzeiten Leonhards dessen Land für sich in Besitz nehmen und zur Entschädigung einen Drittel für sich behalten. — Noch einmal, im Hochsommer, während der Kriegsstürme, reist Heinrich v. Fürstenberg mit Ptupprecht Rindsmaul nach Görz

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Year:
1907
¬Die¬ Vorgänge am Innsbrucker Hof : (1478 - 1488).- (¬Die¬ geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz ; T. 1)
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Page 44 of 144
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VI, 130 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 102.298
Intern ID: 307700
1486, 2. Sept,, Sigm. XIV a, Mise. 1486—89. Ähn liche Schreiben des Erzherzogs an ihn ebenda, Innsbruck, 8 , Nov.; Hall, 13. Nov. 1486; Innsbruck, 2. Febr. 1481. — ; Sigmunds Befehl an G., auf dem Landtage zu Hall, der „merklicher vnnser, auch vnnser lannde^ vnd lewte notdurfft halben“ auf den 30. Aug. 1486 ausgeschrieben wurde, zu erscheinen, Innsbruck, 5. Aug., Sigm. V, Stände. — Sigmund an G„ „als du dann mit dem von Salczburg in irrung pist von wegen eines erslagen roks“, 1487

, ohne Tagesbezeichnung, Sigm. XIV a. — Sigmund an G., Herzog Jörg v. Bayern wolle an der Gerechtigkeit und dem alten Herkommen des Schlosses und Gerichtes Rottenburg nicht Abbruch tun betreff, eine auf Kropfsberg gefangene Frau, 1. e., 24. Okt. 1486. — G. v. Matsch, Hofmeister, an Gögking, Wilh. v. Knöring durchreiten zu lassen, Hall, 10. März 1487, 1. c. ") Hohenberg. Lehensrevers auf die Herrschaft. Von Ulrichen v. Goegingen, phleger zu Rotemburg, vnd Jacoben Streyt vmb den zehennden zu Tüslingen bey Rotweil

, vermant, 1486. Sch. A. R. I, p. 461. — Beschreibung des Oberamtes Rottweil, 370. — v. Alberti, Württemberg. Adels- und Wappenbuch I, p. 232. 8 ) Erzh. Hofmeister wird er unter den Autoren des Göggingerhandels zu Jestetten erst von Fiissli im Schweiz. Museum III, 1784, p. 583, genannt, von J, v. Müller, Geschichten schweizer. Eidg. V (1808), p. 324, zum Oberhofmeister befördert! Als Botschafter tritt er uns nur wenig entgegen; am 6 . Juni 1486 sendet ihn Sigmund zu Herzog Christoph v. Bayern, Arist

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Year:
1907
¬Die¬ Vorgänge am Innsbrucker Hof : (1478 - 1488).- (¬Die¬ geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz ; T. 1)
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Page 87 of 144
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VI, 130 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 102.298
Intern ID: 307700
Eidgenossenschaft noch zu keinen befriedigenden Resultaten geführt hatten. Unterstützt durch die rastlose Tätigkeit des in seiner Existenz ge fährdeten Innsbrucker Regimentes x ) gelang am 12. Juli 1487 * 2 ) der grosse Wurf: Erzherzog Sigmund verkauft förmlich die unter seiner Re gierung stehenden vorder Österreichischen Gebiete des Gesamthauses Habsburg, mit Ausnahme des Vorarlbergs, nämlich das Elsaß, den Sundgau, Breisgau, den Schwarzwald, die vier Städte am Rhein, Waldshut, Säckingen

, Rheinfelden, Laufenburg samt der Stadt Villingen, die wohl unter bayerischem Einflüsse 3 ) aus der Verpfändung gelöste Landvogtei in Schwaben, die Grafschaft Nellenburg, und die obere und niedere Herrschaft Hohenberg um den Spottpreis von 50000 fl., in zweifellos arger Verletzung der bisherigen habsburgischen Fa milienverträge 4 ). Hineinreitens zu Sigmund verkünden, R.-A. Münch., F.-S. XIV, f. 83, Orig. Pap. Andernteils waren Ungarn und Frankreich aufs eifrigste bemüht, jede Gewinnung

der wittelsbachischen Streitkräfte für die habsburg-kaiserliche Politik zu vereiteln, dafür den Gedanken einer großen, das Reich durchschneidenden, antihabsburg. Koalition Frankreichs, Ungarn’s, Bayern’s und der Eidgenossen zu stärken; auch Erzherzog Sigmund kam als bayerischer Trabant in Betracht. — Aus den Schreiben von Hans Lanz von Liebenfels, vom 22. Juni S7, an Herzog Albrecht, und vom 19. Juli an den Erzherzog, geht hervor, daß sowohl eine französische wie eine ungarische Botschaft, die zu Zürich lagen

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Year:
1907
¬Die¬ Vorgänge am Innsbrucker Hof : (1478 - 1488).- (¬Die¬ geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz ; T. 1)
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Page 23 of 144
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VI, 130 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 102.298
Intern ID: 307700
11 , Am Innsbrucker Hofe, umgeben von dem üppigen, berauschen den Hofleben des Herzogs Sigmund, als Sohn des Landeshauptmanns von Tirol, Vogt Ulrichs IX. von Matsch, mit den glänzendsten Aus sichten auf eine mühelose, sichere Laufbahn erzogen, begann er seine politische Tätigkeit zuerst in den bündnerischen Besitzungen des Ge schlechts, in der Verwaltung der acht Gerichte im Prättigau u. s. w. Auf der Veste Casteis residierend, entfaltete hier der junge Vogt eine Herrschaft, deren günstige Saat

ihm dereinst in seiner Prüfezeit nach dem Schicksalsjahre 1487 aufgehen sollte. Eine neue Position sich im Prättigau als Ersatz für den Rückgang der matschischen Herr schaften im Veltlin und Vintschgau zu schaffen sollte ihm aber nicht gelingen. Finanzielle Rücksichten und wohl auch die Berechnung, durch Nachgiebigkeit sich den Erzherzog für immer verpflichtet zu machen, veranlagten ihn, Sigmund die von diesem heiß begehrten sechs Gerichte 1477 abzutreten *). Als Entschädigung für seinen Ver zicht übergab

ihm der Erzherzog am 17. April 1479 die Pflege, Amt und Gericht Mals bei seinen alten Stammgütern im Vintschgau; falls die Zinsen daraus nicht die der Kaufsumme von 5000 fl. für die sechs Gerichte deckten, sollte das Amt Schlanders herlialten * 2 ). Dazu hatte ihm Sigmund schon 1477 eine jährliche Provision von 200 fl. in Aus sicht gestellt 3 ), und im folgenden Jahr, am 30. Juni 1478, legte er dem Vogte den Grundstein für dessen politische Tätigkeit, indem er ihn zum Hauptmann an der Etsch und Burggrafen

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Year:
1907
¬Die¬ Vorgänge am Innsbrucker Hof : (1478 - 1488).- (¬Die¬ geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz ; T. 1)
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Page 64 of 144
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VI, 130 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 102.298
Intern ID: 307700
52 genossen wiederum 100.000 fl. pfandweise auf seine Herrschaft Frunds- berg und auf das Bergwerk Schwaz vermachte mit der unzweideuti gen Bedingung, dass ihn Albrecht bei seiner Regierung erhalte. Ausser bei Hartlieb, dessen bayerische Abstammung die Intimi täten mit dem Münchnerhofe sehr begreiflich erscheinen lässt, findet sich aber auch bei dem jungen Vogte Gaudenz v. Matsch, der eben durch die Abtretung der sechs Gerichte an Sigmund sich dessen un beschränkteste Gunst erworben

hatte, eine offensichtliche Hinneigung zu Herzog Albrecht von Bayern. Mit sicherem Blick erkannte dieser die diplomatisch gewandte, für Intriguen geradezu geborene Natur des jungen, ehrgeizigen Grafen und suchte ihn daher, wie in drastischer Offenheit ein anonymer Bericht an Sigmund enthüllt, durch gross artige Versprechungen zu gewinnen 1 ). Am 1. August 1479 reist Gaudenz als frischgebackener Hauptmann an der Etsch auf Geschäft der Räte zu Herzog Albrecht 2 ). Die Vermutung sei gestattet, dass Matsch in einem bisher

unaufgeklärten Plane Albrechts und Sigmunds, das von Lodovico Moro bedrohte Herzogtum Mailand an sich zu reissen 3 ), den intriguanten Agenten spielte oder spielen ') Unter anderm meldet das leider undatierte, vielleicht erst 1482/83 anzu- setzende Schreiben: „Item mein herr herezog Albrecht sucht an die v. Brandiß, Matsch vnd ander etc. mit in aingung, vnd hat dabey lassen red lauffen, sein vetter [Sigmund] veracht si all, vnd geh das sein hürnbüben (illegit. Kindern) vnd vnnüe’/.en leuten. Er sey ain

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