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Books
Category:
Fiction
Year:
[1917]
¬Die¬ Glocken von Hochwald.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Page 65 of 367
Author: Reimmichl / vom Reimmichl (Sebastian Rieger)
Place: Innsbruck
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 360 S.. - 1.- 10. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I 105.218 ; I 61.405 ; 2.366
Intern ID: 64855
erhob sich der Schuster Kaßl, eine spindeldürre Figur mit lederner Gesichtsfarbe und kleinen Funkenaugen. Der Kaßl war als Gesell weit in den Landen herumgekommen und glaubte deshalb, in der Bildung hoch über die Bauern hinauszuragen. Er hielt geme Reden und liebte es, dabei mit verunglückten Fremdwörtern herumzuwerfen. Nach einem feierlichen Räu spern begann er: . , „Meine verehrten Gemeindeinsassigen! Er- laubt, daß ich kurz meine Ansichten exspektiere. Ich sage, die Kirche muß gebaut

werden, und Zwar erstens aus Ursachen der Antiquität. Schon in unvordenklichen Zeiten ist in Hoch- Wald eine Kirche gestanden, und zwar eine Kirche, die sich gewaschen hat. Im halben Land ist keine so prächtige gewesen, ausgestal- tet mit Kunstwerken und Figuramenten. Hoch- ivald war die Mutter und Niederwald bloß eine halbausgewachsene Tochter. Warum, srage ich, soll man jetzt alles der Tochter auf den Leib hängen und die ehrwürdige Mutter barfuß herumlaufen lassen? Das ist einmal eine Quietätlosigkeit. Zweitens

und inSsonder- lich sind nicht die Leute wegen der Kirche da, sondern die Kirche wegen den Leuten. Mag die Kirche draußen in Niederwald noch so schön und großartig und die Kirchenmusik noch 5 MeZmrmchl 5)5

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Books
Category:
Fiction
Year:
[1917]
¬Die¬ Glocken von Hochwald.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Page 296 of 367
Author: Reimmichl / vom Reimmichl (Sebastian Rieger)
Place: Innsbruck
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 360 S.. - 1.- 10. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I 105.218 ; I 61.405 ; 2.366
Intern ID: 64855
vemahm das metallische Klingen der Hämmer. Es wurde rüstig am Aufbau der Glockenformen und des Schmelzofens gearbeitet. Heraußen bei der Kirche aber gingen die Arbeiten ihrem Abschluß entgegen. Am St. Peter und Paul stand endlich der Kirchenbau nach innen und außen six un fettig da. Selbst die Ausschmückung war voll- endet, und an der Einrichtung mangelte nur noch Weniges. Das Werk hatte lange nich soviel gekostet, als ursprünglich angenommen worden war/ denn die Beistellung des Mate- rials

und die zahlreichen Robotschichten der Hochwalder bewirkten ein unverhofftes Er sparnis. Je mehr die Leute zu dem ilrittt- nehmen beigetragen hatten, desto Heller leuch' tete jetzt ihre Freude. Die neue Kirche war aber auch ein majestätischer, prangender Dau, ein wahres Gotteshaus, an dem man stV nicht satt sehen konnte. Die größte Freude hatten der Sonnleitner und die andern Man- ner vom Baukomitee und Wohl auch der Geier- sepp. Sie schwammen förmlich in Wonne, >o oft sie das Werk betrachteten. Äetzt fehlten

bloß noch die Glocken. Der Meister hatte geraten, sie etwas größer Z formen, da auch die Kirche größer geworde sei. Zu dem BeHufe waren einige Äentne

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Books
Category:
Fiction
Year:
[1917]
¬Die¬ Glocken von Hochwald.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Page 355 of 367
Author: Reimmichl / vom Reimmichl (Sebastian Rieger)
Place: Innsbruck
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 360 S.. - 1.- 10. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I 105.218 ; I 61.405 ; 2.366
Intern ID: 64855
Das gab nun fröhliche Festtage in den beiden Höfen. Gemeinschaftlich ging man zur Kirche, gemeinschaftlich verbrachte man die traulichen Abende und wurde nicht müde, immer von neuem zu erzählen und sich die gegenseitige Freude zu beteuern. — Luise wohnte bei den Steingasserischen, der Friedl in seinem neuen Hause,- aber sie sollten nicht mehr lange getrennt bleiben. Am Sonntag nach Neujahr wurden sie das erstemal als Braut paar verkündet, und schon zehn Tage später fand die Hochzeit

in der neuen Kirche statt. Gin frischer, klarer Wintermorgen lag über dem Tale, sonnengoldig standen die Berge in den weichen, blauen Himmel hinein. Tausende von EiskrWällchen blitzten auf der Schnee- decke, und die Bäume und Zäune neben den Wegen hingen so voll prangendem Glasschmuck, als ob sie sich eigens für diesen Tag geziert hätten. Vom Kirchturme läuteten die Glocken groß und feierlich wie an den höchsten Fest zeiten, die poller dröhnten in einemfort. Ganz Hochwald war auf den Beinen

, und auf allen Gesichtern leuchtete die helle Freude. Am Ehrentag der zwei Menschen, die die neue Kirche geschaffen hatten, wollte alles mit tun und sich mitfreuen. Von den Fenstern winkte man den Brautleuten zu, auf den

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