¬Der¬ Sammler für Geschichte und Statistik von Tyrol ; 1. 1806
„Kürzlich ist ein Project entworfen, auch, wie man sagt , dem Monarchen unterleget worden, dessen Ausführung für Tirol gewiß noch wohlthätiger seyn wür de, als der Bau zw ever Festungen. Man will nähm- lich der E t sch — die zwischen Bötzen und Trento, auch schon höher hinauf, tausend (?) Krümmungen bil det — einen geraden Lauf geben, wodurch alle die, jetzt zwischen den Krümmungen befindlichen M orä st e, in brauchbares Ack er l an d würden verwandelt wer den. Tirol baut jetzt so wenig Korn
, daß es kaum vier Monache im Zahre sich selbst ernähren kann; für die übrigen acht Monache muß ihm der Unterhalt aus Baiern und Italien zugeführt werden. Der Etsch inoraste sind aber so unendlich viele, daß man berechnet: man werde so viel, Korn darauf bauen können, als Tirol im ganzen Jahre verbraucht. Die Wohlchat wäre also so groß, daß die Ausführung dieses einzigen Projects hinreichend wäre, den Nahmen Franz des Zweyten zu verewigen. '— Freylich gibt es auch hier, wie gewöhnlich, Leute
, die Einwendungen machen, und die Sache aus einem ganz Verschiedenen GestchtSpuncte betrachten. Die Mo räste, sagen sie, tragen jetzt eine Art von Binsen, die man in den Ställen zur Streue für das Vieh braucht ; wo soll in Zukunft die Streue herkommen? — Ich dächte das Korn würde auch wohl Stroh geben. Be deutender scheint die Einwendung : dieser morastige Bo be» dieser Gelegenheit mittheilt, nebst einigen andern der Statistik von Tirol ganz fremden Bemerkungen, glaubten wir füglich weglassen